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DIPLOMARBEIT - Monoskop

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Gruppe von Schülern auf einer Wiese in Form eines Fragezeichens aufstellte, in dem<br />

er selbst die Position des Punktes einnahm.<br />

Koller war einer der Künstler, der an den Aktivitäten der alternativen Gruppe<br />

TERÉN 135 teilnahm. In der Natur um Bratislava realisierte er zwei konzeptuelle<br />

Soloaktionen, die er mittels eines Comics dokumentierte.<br />

Bei der 1982 inszenierten UFO-EXPEDITION [Ufo-expedícia] wanderte Koller<br />

zum Hügel Sandberg. Auf dem Weg dorthin fand er verschiedene „Botschaften“ und<br />

„Zeichen“ der UFO-Zivilisation, die ihm den richtigen Weg zeigten. Dies waren unter<br />

anderem ein Sandhaufen unter den Fenstern seines Hauses oder eine Lampe in<br />

Form eines UFOs. Am Ende der Wanderung erwarteten ihn der „schwebende“ Gipfel<br />

des Sandbergs und eine Begegnung mit einem Wesen aus dem All, die aber wegen<br />

eines Defekts an seinem Fotoapparat nicht dokumentiert werden konnte.<br />

In der Aktion UFO-OPFERUNG [Ufo-obetovanie] (1983) wanderte Koller mit<br />

einem weißen quadratischen Bild zu einem in der Nähe gelegenen Wald. Dort legte<br />

er dieses in den tauenden Schnee und ging weg.<br />

Ab 1969 wurde das Fragezeichen zu Kollers „Markenzeichen“, zum „Emblem<br />

des Zweifels und der Infragestellung von allem, einschließlich der Kunst“ 136 , das er<br />

immer wieder in vielen seiner Werke verwendete. In einem Land und in einer Zeit, wo<br />

die einzige Sicherheit die Unsicherheit war, war das verständlich. Koller thematisierte<br />

aber nicht nur die problematische gesellschaftliche Situation, sondern erweiterte<br />

„seine Fragezeichen“ auf die Erkenntnis der ganzen Existenz. Er schrieb: „Wir leben<br />

in einer Zeit der Forschung, dem Suchen, der Unsicherheit, der Fragen und der<br />

Fragezeichen. Nichts mehr ist einfach und eindeutig. […] Ich traue mich nicht mehr<br />

etwas zu behaupten und ich kenne keine Antworten. […] Sollte ich vielleicht Bildern<br />

trauen? Viele Wahrheiten, die als wahr erschienen, verloren bereits ihre<br />

Wahrhaftigkeit. […] Ich interessiere mich für das Wesen und den Kernpunkt der<br />

Dinge und der Ereignisse, ich weiß aber nicht, was das Wesen und was der<br />

Kernpunkt ist.“ 137<br />

135<br />

Siehe Kapitel 3.12.2., S. 70f.<br />

136<br />

Orišková: Dvojhlasné dejiny umenia, S. 125.<br />

137<br />

Aus einem Brief von Juli 1978 an Tomáš Štraus, in: Štraus: Slovenský variant moderny, S. 156.<br />

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