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Die Struktur der magischen Weltanschauung nach dem Atharva ...

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40 <strong>Die</strong> <strong>Struktur</strong> <strong>der</strong> <strong>magischen</strong> <strong>Weltanschauung</strong><br />

Anfassen, Beriihren, und Ausschiitteln auf an<strong>der</strong>e Gegenstande,<br />

Sachen, Tiere und Menschen ableiten. So z. B. wird die Gelbsucht<br />

auf einen Papagei (Ath. V. I, 22, 4), das Fieber auf ein<br />

,,Sudra-Weib“ Ath. V. V, 22, 7), das Kopfweh und <strong>der</strong> Husten<br />

auf Hiigel und Waldbaume (Ath. V, I, 12, 3) und das Ver<strong>der</strong>ben<br />

(nirrti) auf alte Klei<strong>der</strong>, die man vorsichtig mit einem<br />

Haken anfassen und verbrennen soli (Kauś. S. XVIII, 17)<br />

iibertragen. Den Aussatz legt man auf einen Hund nie<strong>der</strong>,<br />

das graue Haar auf einen Ziegenbock (Kauś. S. XIII, 11).<br />

Um die Krankheitssubstanz aus <strong>dem</strong> KOrper zu entfernen,<br />

wickelt man den Kranken mit Ban<strong>der</strong>n um, reiBt die Ban<strong>der</strong><br />

los und wirft sie fort. (Kauś. S. X X V II, 27).<br />

Gliickbringende Substanzen gewinnt man dadurch, daB<br />

man sie verzehrt. Um Einsicht bei einem Kind o<strong>der</strong> bei einem<br />

Schiiler zu erzeugen, laBt man ihn die Zunge eines Papageies<br />

o<strong>der</strong> einer Predigerkrahe essen. (Kauś. S. X, 3.) Nach Sankh.<br />

Grh. S. I, 27 (= Aśv. Grh. S. I, 16, 1— 4) erlangt man die<br />

Nahrungsfulle, wenn man das Ziegenfleisch ifit; den Gianz<br />

<strong>der</strong> Gelehrsamkeit (brahmavarcas), wenn man das Fleisch eines<br />

Rebhuhnes iBt, die Schnelligkeit, wenn man Fische iBt, das<br />

Ansehen, wenn man den Ghrtamus iBt. Um den Viehreichtum<br />

zu erlangen, trinkt man die Milch einer Farsę, gemischt<br />

mit <strong>dem</strong> Speichel eines Kalbes. (Kauś. S. X IX , 15.) <strong>Die</strong><br />

Langlebigkeit, die am Golde haftet, iibertragt man zuerst auf<br />

einen Pfannkuchen, den man <strong>nach</strong>her verzehrt (Kauś. S. XLII,<br />

20—21). Um die Wohlfahrt und den Reichtum zu erlangen,<br />

iBt man Reis, Schmalz und Milch aus <strong>dem</strong> Besitz eines wohlhabenden<br />

Nachbarn; kann man aber diese Ingredienzen nicht<br />

bekommen, so geniigt <strong>der</strong> frische Kuhdtinger (gleichfalls aus<br />

<strong>dem</strong> Besitz <strong>der</strong> beneideten Person): man laBt ihn trocknen<br />

und backt uber seiner dreifachen Schichtung einen Kuchen,<br />

auf den die gewunschten Substanzen iibertragen werden. Den<br />

Kuchen verzehrt man. (Kauś. S. XIX, 7— 8). Ahnlich verfahrt<br />

man bei <strong>dem</strong> feindlichen agressiven Zauber (abhicara)t<br />

im Maultierweibchen wohnt die Unfruchtbarkeit; wenn man<br />

wiinscht, daB eine Frau steril bleibt, schiittelt man den Urin<br />

des Maultierweibchens in ihre Speise. (Kauś. S. X X X V I, 33.)<br />

Zu <strong>der</strong> Kategorie <strong>der</strong> Ubertragungspraktiken gehort auch.<br />

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