textlichen Festsetzungen und Erläuterungen - Stadt Wuppertal
textlichen Festsetzungen und Erläuterungen - Stadt Wuppertal
textlichen Festsetzungen und Erläuterungen - Stadt Wuppertal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landschaftsplan Nord<br />
Gr<strong>und</strong>lagenteil<br />
4. Geologie <strong>und</strong> Böden<br />
Im B<strong>und</strong>esbodenschutzgesetz vom 17.3.1998 wird gefordert, die Schadstoffbelastung der<br />
Böden zu reduzieren <strong>und</strong> die Bodenversiegelung infolge von Baumaßnahmen einzuschränken.<br />
4.1 Geologie <strong>und</strong> Ausgangssubstrate der Bodenbildung<br />
Das Untersuchungsgebiet des Landschaftsplans <strong>Wuppertal</strong>-Nord liegt im nordwestlichen Teil<br />
des Rheinischen Schiefergebirges. Im Rheinischen Schiefergebirge haben die Gesteine ein<br />
devonisches <strong>und</strong> karbonisches Alter. Durch die Plattentektonik (hier: variszische Gebirgsbildung)<br />
sind die ursprünglich in einem Becken abgelagerten Lockersedimente verfestigt, gehoben<br />
<strong>und</strong> gefaltet worden. Das damalige tektonische Spannungsfeld erzeugte die für das<br />
Rheinische Schiefergebirge typischen Sattel- <strong>und</strong> Muldenstrukturen, die im Zusammenspiel<br />
mit der Wechsellagerung von härteren <strong>und</strong> weicheren Gesteinen einen erheblichen Einfluss<br />
auf das heutige Oberflächenrelief haben. Die meisten Täler <strong>und</strong> Höhenzüge folgen der<br />
variszischen Streichrichtung (SW-NE). Als Folge der Gebirgsbildung sind die Gesteine von<br />
einem Netz aus Klüften, Rissen <strong>und</strong> Störungen durchzogen. In diesen Trennflächensystemen<br />
ist eine NW-SE-Ausrichtung dominant.<br />
Über lange Zeiträume abfließendes Wasser erzeugte bevorzugt an den Störungszonen die<br />
hier so typischen Siefen <strong>und</strong> Siepen. Teilweise handelt es sich dabei um steile <strong>und</strong> tief eingeschnittene<br />
Täler. Im südlichen Teil des Plangebietes dominieren die Gesteine des Oberdevons:<br />
Sandsteine, Siltsteine, Tonsteine <strong>und</strong> Schiefer. In den südwestlichen Randbereichen<br />
des Plangebietes tritt Massenkalk auf. Der Massenkalk wird in mehreren großen Tagebauen<br />
bei Dornap abgebaut. Der Massenkalk ist ein sogenannter Riffkalk, der im Mittel- <strong>und</strong> Oberdevon<br />
aus einem großen Saumriff entstanden ist.<br />
Im nördlichen Teil des Plangebietes schließen die jüngeren Schichten des Unter- <strong>und</strong> Oberkarbons<br />
an (Ton- <strong>und</strong> Alaunschiefer, Schiefertone, Sandsteinbänke, Grauwacken <strong>und</strong> Quarzite).<br />
In der Herzkamper Mulde, die am Neuenbaumer Weg an der geplanten Wohnbaufläche<br />
ausstreicht, ist karbonische Steinkohle im Tagebau abgebaut worden. Die Spuren sind<br />
noch heute erkennbar.<br />
In der jüngeren geologischen Vergangenheit (Quartär) sind aus dem eiszeitlichen Gletschervorland<br />
feine Sande (Löß) angeweht worden. Durch Verwitterung <strong>und</strong> Umlagerung entstand<br />
hieraus Lößlehm. Lößlehm ist an vielen Hängen <strong>und</strong> Kuppen des Plangebietes das Ausgangssubstrat<br />
für die Entwicklung von Parabraunerden <strong>und</strong> Pseudogley. Bei fehlender Lößlehmauflage<br />
wird die Bodenbildung durch die Verwitterungsprozesse des Festgesteins bestimmt.<br />
In diesen Gebieten dominieren häufig Braunerden. Mit dem Beginn der Warmzeit<br />
(vor ca. 10.000 Jahren) kam es in den vielen Tälern des Plangebiets zur Ablagerung von<br />
Auelehm (Gley <strong>und</strong> Naßgley). Teilweise deckt dieser Auelehm eiszeitliche Kies- <strong>und</strong> Sandschichten<br />
ab.<br />
4.2 Vorkommen, Bedeutung <strong>und</strong> Funktion von Böden<br />
4.2.1 Vorkommen <strong>und</strong> Verbreitung<br />
Der Boden ist ein komplexes Medium, das eng mit der Atmosphäre, Hydrosphäre <strong>und</strong> Biosphäre<br />
verknüpft ist <strong>und</strong> hierdurch seine Ausprägung erhält. Auf den Ton-, Schluff- <strong>und</strong><br />
Sandsteinen haben sich in Verbindung mit dem aufgewehten Löss – insb. im Nordwesten<br />
des <strong>Stadt</strong>gebietes <strong>und</strong> hiermit im Plangebiet - überwiegend schluffreiche Braunerden <strong>und</strong><br />
Parabraunerden entwickelt.<br />
Die Braunerden im Untersuchungsgebiet sind meist auf Kuppen <strong>und</strong> Rücken zu finden. Falls<br />
Hang- <strong>und</strong> Hochflächenlehme an der Bodenbildung beteiligt sind, sind sie als mittel- bis tiefgründige<br />
Lehmböden ausgebildet. Ansonsten sind dies flach- bis mittelgründige sandige<br />
Lehmböden. Auf den Rücken des Massenkalkzuges finden sich flach- bis mittelgründige<br />
16