textlichen Festsetzungen und Erläuterungen - Stadt Wuppertal
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Landschaftsplan Nord<br />
Gr<strong>und</strong>lagenteil<br />
Die im östlichen Geltungsbereich des Landschaftsplans gelegenen Fließstrecken der ‘Meine’<br />
sind Teile des oberen, mittleren <strong>und</strong> unteren Bachlaufs. Der mittlere Teilabschnitt ist als<br />
schutzwürdiger LANUV-Biotop erfasst <strong>und</strong> zur Ausweisung als Naturdenkmal bzw. geschützter<br />
Landschaftsbestandteil vorgesehen.<br />
Im Oberlauf <strong>und</strong> vor allem im Unterlauf weist der Bach vielfältige Beeinträchtigungen auf. Es<br />
handelt sich um Aufstauungen zu Teichen, Begradigungen mit Uferbefestigungen, Verrohrungen<br />
<strong>und</strong> Sohlabstürze, Müll- <strong>und</strong> Schuttablagerungen sowie Abwassereinleitungen aus<br />
der Trenn- <strong>und</strong> Mischkanalisation. Trotz dieser erheblichen Vorbelastungen ist die Meine<br />
insgesamt schutzwürdig, weil sie als Kalkbach mit vor allem im Unterlauf ausgeprägten<br />
Bachschwinden in engem Kontakt zum Gr<strong>und</strong>wasser steht.<br />
Einzugsgebiet der Ruhr<br />
Deilbach:<br />
Der naturnahe Deilbach durchfließt hauptsächlich Weide- <strong>und</strong> Grünland <strong>und</strong> wird nahezu<br />
lückenlos von Erlensäumen begleitet. Die aquatische Fauna ist aufgr<strong>und</strong> der hohen Gewässergüte<br />
artenreich <strong>und</strong> entspricht dem Inventar eines naturnahen Mittelgebirgsbaches. Die<br />
gesamte Deilbachaue besitzt eine überregionale Bedeutung für den Biotop- <strong>und</strong> Artenschutz<br />
(GEP, 1999, Erläuterungskarte Landschaft) <strong>und</strong> ist gebietsübergreifend als Naturschutzgebiet<br />
ausgewiesen. Lediglich zwecks Ableitung des Deilbachgrabens zur Wollbruchsmühle ist<br />
der Bach einmal aufgestaut. Das Stauwehr sollte mit einer Kleintieraufstiegsanlage versehen<br />
werden. An den Stellen, wo Acker bis an das Ufer reicht, sollte ein unbewirtschafteter Uferschutzstreifen<br />
angelegt werden.<br />
Wollbruchsbach:<br />
Der Wollbruchsbach ist ein naturnaher Bachlauf mit artenreicher, bachtypischer<br />
Wirbellosenfauna <strong>und</strong> zahlreichen angrenzenden gesetzlich geschützter Biotop gemäß § 30<br />
B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz (BNatSchG), vor allem die Seitenquellen. Beeinträchtigt ist der<br />
Bach durch angrenzende Beweidung (Viehtritt <strong>und</strong> Verkotung) <strong>und</strong> durch Verbau mit Aufstau<br />
im Quellbereich. Das sehr schutzwürdige Gewässer sollte vollständig mit Uferschutzstreifen<br />
umgeben <strong>und</strong> im unteren Abschnitt mit Erlen bepflanzt werden.<br />
Winterberger Bach:<br />
Der Bachlauf, dessen Quelle <strong>und</strong> oberer Fließabschnitt unter einer Wiese verrohrt sind, fließt<br />
ansonsten weitgehend naturnah durch überwiegend Grünland. Oberhalb der angrenzenden<br />
Buchenwaldparzelle existiert eine reichhaltige Ufervegetation, unterhalb ist sie dann durch<br />
Viehbeweidung verdrängt. Die Gewässergüte ist mit Stufe II angegeben, was sich auch<br />
durch die annähernd natürliche aquatische Fauna mit Vorkommen der Fischart Groppe ausdrückt.<br />
Die gesamte Bachaue ist sehr schutzwürdig. Deshalb sollten die Verrohrungen <strong>und</strong><br />
Sohlabstürze beseitigt, <strong>und</strong> das begradigte Teilstück wieder in die alte Talsohle zurückverlegt<br />
werden.<br />
Brüggenbach:<br />
Weitestgehend naturnahes Gewässer mit zahlreichen gesetzlich geschützter Biotop gemäß<br />
§ 30 B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders geschützten Quellbereichen. Die<br />
aquatische Fauna ist weitestgehend Mittelgebirgsbach typisch. Trotz mehrerer Verrohrungen,<br />
Sohlabstürze, Laufkorrekturen <strong>und</strong> Trittschäden durch Weidevieh ist die gesamte<br />
Bachaue sehr schutzwürdig. Deshalb sollten die genannten Beeinträchtigungen aufgehoben<br />
werden. Wegen der hochwertigen begleitenden Feuchtwiesenkomplexe sollte im Falle einer<br />
Anpflanzung von Ufergehölzen nur behutsam <strong>und</strong> keine Rückverlegung des Baches im Unterlauf<br />
vom Hangfuß in die Talmitte erfolgen.<br />
Mit dem Ziel der Erreichung eines guten ökologischen Zustands sind die verrohrten Abschnitte<br />
des Gewässersystems Ibach, Brüggenbach <strong>und</strong> Krüdenscheider Siefen 2006 offen<br />
gelegt worden. So ist durch die Offenlegung <strong>und</strong> naturnahe Gestaltung der Bäche die<br />
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