Begleitheft zur Kirchentour (PDF-Format) - ADFC Kreisverband ...
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Wussten Sie, dass Wolfenbüttel 16 evangelische Kirchen hat? Und würden Sie jetzt noch die<br />
Freien Evangelischen Gemeinden hinzuzählen, so sind dies schon 18 evangelische<br />
Glaubensgemeinschaften. Und das in einer Stadt mit nur 53.000 Einwohnern!<br />
Viele dieser Kirchengemeinden sind der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Bis auf die<br />
wenigen Kirchen in der Innenstadt (Hauptkirche, Trinitatiskirche, Johanniskirche) und die drei<br />
etwas außerhalb gelegenen Gemeinden (Thomaskirche, Versöhnungskirche, Martin Luther-<br />
Gemeinde), tauchen nur wenige Gemeinden regelmäßig in der Presse auf.<br />
Welche Kirchen werden besucht?<br />
Und um genau diese Wissenslücke zu schließen, bieten wir unsere "<strong>Kirchentour</strong> rund um<br />
Wolfenbüttel" an. Bei dieser Tour zeigen wir Ihnen die zehn evangelischen Kirchen, die erst seit<br />
1974 zu Wolfenbüttel gehören.<br />
Apostelkirche (Groß Stöckheim .………………………………... Seite 4<br />
Gethsemane-Kirche (Fümmelse) …………………………………. Seite 6<br />
Sankt Jacobi (Adersheim) …………………………………………... Seite 8<br />
Petrus und Paulus (Leinde) …………………………………….......... Seite 11<br />
Kirche zu Halchter (Halchter) ………………………………….............. Seite 14<br />
Sankt Brictius (Linden) …………………………………………… Seite 17<br />
Sankt Georg (Wendessen) …………………………………………… Seite 20<br />
Sankt Marien (Ahlum) ………………………………………….…………. Seite 23<br />
Sankt Stephanus (Atzum) …………………………………………… Seite 25<br />
Sankt Jürgen (Salzdahlum) …………………………………….……... Seite 27<br />
Seite 2
Gesamtstrecke, beginnend und endend am Stadtmarkt in Wolfenbüttel<br />
Jede dieser Kirchen hat ein einzigartiges Gemeindeleben. Sie bildeten einst die Kristallisationskeime<br />
der teilweise über 1000 Jahre alten Dörfer und sie sind auch heute noch ein wichtiger<br />
Identifikationspunkt für die Ortsteile.<br />
Begleiten Sie uns auf unserer Tour von Dorfgemeinde zu Dorfgemeinde und lernen Sie das<br />
Gemeindeleben rund um unsere Stadt kennen!<br />
Seite 3
Groß Stöckheim<br />
Beginnend am Stadtmarkt fahren wir entlang der „Löwenstraße“, queren den „Schulwall“ fahren<br />
rechts ab durch den „Seeligerpark“, überqueren die „Jägerstraße“ und fahren rechts ab in die<br />
"Hospitalstraße" und geradeaus über die Kreuzung der "Dr.-Heinrich-Jasper-Straße" in die<br />
"Töpferstraße" und links in die „Schützenstraße“. Am Ende der „Schützenstraße“ geht es rechts ab in<br />
die „Fritz-Fischer-Straße“, von dort nach 300m wieder rechts ab auf einen kombinierten Rad-/<br />
Fußweg und links ab bis zum „Juliusweg“. Diesen queren wir und fahren über die „Ostlandsiedlung“<br />
links ab in den „Im Blumengarten“. Von dort fahren wir rechts ab in die „Hauptstraße“. Hinter der<br />
Fußgängerampel fahren wir rechts ab in die Straße „Am Bache“ und links in die „Alte Dorfstraße“.<br />
Dieser folgen wir bis <strong>zur</strong> Apostelkirche (1).<br />
Die Apostelkirche in Groß Stöckheim<br />
An dem Ort der Apostelkirche gab es wahrscheinlich schon um das<br />
Jahr 1000 eine erste Vorgängerkirche. Eine urkundliche Erwähnung<br />
des Ortes Groß Stöckheim aus dem Jahr 1052 bestätigt dies.<br />
Die Groß Stöckheimer Kirche war ab 1148, sicher bezeugt erst ab<br />
1236, eine Archidiakonatskirche. Die dort eingesetzten Archidiakone<br />
waren Stellvertreter des Bischofs. Sie konnten selbstständig<br />
Pfarreien visitieren, Pfarrer und Dekane einsetzen und ihnen<br />
Abgaben auferlegen.<br />
Und nur in diesen Kirchen durfte getauft werden. Die Nische rechts<br />
in der Altarwand zeugt noch von dieser Zeit. Sie diente <strong>zur</strong><br />
Aufbewahrung des Taufbeckens. Sogar eine dafür angebrachte<br />
Kette ist noch erhalten. 1392 wurde das Archidiakonat aufgehoben.<br />
Aber dennoch blieb diese Kirche bis ins 16. Jahrhundert Taufkirche<br />
für viele Ortschaften, die teilweise über acht Kilometer entfernt lagen.<br />
Vom 12.Jahrhundert an, wahrscheinlich aber bis zum Ende des<br />
Dreißigjährigen Krieges war die Kirche gleichzeitig eine Gerichtsstätte. Regelmäßig zweimal im<br />
Jahr wurde in der Kirche Gericht gehalten.<br />
Von 1544 bis 1550 war die Kirche so stark zerstört, dass die Gottesdienste in<br />
Nachbargemeinden abgehalten werden mussten. 1568 wurde die Reformation eingeführt. Die<br />
Kirche war fortan evangelisch.<br />
Nach der Reformation<br />
Im Dreißigjährigen Krieg lag Groß Stöckheim oft im Schussfeld und wurde vollständig<br />
eingeäschert.<br />
Seite 4
Groß Stöckheim<br />
1641 standen nur noch ein paar Mauern der Kirche, innerhalb derer die Einwohner samt ihrem<br />
Vieh Schutz vor den herannahenden Feinden suchten.<br />
1678 wurde die Kirche wieder errichtet.<br />
1792 erfolgte ein weiterer Neubau, möglicherweise, weil die Kirche zuvor im Siebenjährigen<br />
Krieg zerstört wurde.<br />
1892 wurde mit dem Bau eines neuen Kirchturms begonnen. Seitdem hat sich das äußerliche<br />
Erscheinungsbild kaum noch verändert.<br />
Im Ersten Weltkrieg wurden die Glocken demontiert und zu Rüstungszwecken eingeschmolzen.<br />
1930 wurden neue Glocken auf den Turm gebracht.<br />
1931 bekam der Turm ein Kupferdach.<br />
1943 mussten Glocken und Kupferdach erneut abgenommen werden. Diesmal für den Zweiten<br />
Weltkrieg. Aus dieser Zeit stammen noch einige Einschüsse im Turm, die man heute noch<br />
sieht.<br />
1957 bekam der Turm wieder neue Glocken.<br />
Die Kirche heute<br />
1963 bekam die Kirche im Inneren ihr heutiges Aussehen. Man hatte sich entschlossen, die<br />
alten, zum Teil schon morsch gewordenen Holzeinbauten herauszunehmen. Damals wurden<br />
auch die Apostelbilder freigelegt, nachdem man Reste davon schon bei einer Innenrenovierung<br />
1935 entdeckt hatte. 1993 bekam die Kirche ihren neuen Namen „Apostelkirche“. Der<br />
ursprüngliche Name der Kirche ist im Lauf der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten.<br />
Der Altar stammt aus dem 13. Jahrhundert und besteht aus vier hochkant gestellten<br />
quaderartigen Steinsäulen, die jeweils mit Pilgermuscheln verziert sind. In seinem Inneren<br />
entdeckte man einen Hohlraum, der einst Reliquien enthielt. Taufschale und Kruzifix sind aus<br />
dem 16 Jahrhundert. Das Ostfenster mit der der berühmten Emmaus-Szene ist aus dem 20<br />
Jahrhundert. Das Uhrwerk der Turmuhr stammt von 1892.<br />
Gemeindeleben<br />
Heute bilden die Apostelkirche, die Sankt Johanniskirche, die Versöhnungskirche, die<br />
Gethsemanekirche in Fümmelse und die Michaeliskirche in Drütte einen gemeinsamen<br />
Pfarrverband. Die Apostelkirche hat 750 Gemeindeglieder. Eine Besonderheit ist das<br />
Jugendhaus von 2004. Es steht direkt neben Kirche und Pfarrhaus. Seitdem gibt es einen<br />
zentralen Punkt für Kinder und Jugendliche, an dem sie sich treffen können. Zu diesem Zweck<br />
wurde ein Jugendförderverein gegründet.<br />
Seite 5
Fümmelse<br />
Von der Apostelkirche aus fahren wir den „Leiferder Weg“ wieder <strong>zur</strong>ück Richtung Westen,<br />
queren die „Thieder Straße“ und fahren am Friedhof vorbei zum „Schwimmbad Fümmelsee“.<br />
Dort biegen wir links ab und an der „Fümmelser Straße“ rechts nach Fümmelse. Nach einem<br />
Kilometer erreichen wir die Gethsemane-Kirche (2).<br />
Die Gethsemane-Kirche in Fümmelse<br />
Der Name Gethsemane<br />
Um 1400: Bau des Altarraums<br />
1566: Fertigstellung des Kirchturms<br />
1660: Guss und Einweihung zweier Bronzeglocken<br />
1684: Guss und Einweihung der dritten Bronzeglocke<br />
1843: Einbau einer Orgel<br />
1885: Ersatz der Vorgängerorgel<br />
1894: Neuanstrich des Kircheninnenraums, dabei wurden ehemalige<br />
Brandspuren entdeckt, die wahrscheinlich noch aus dem<br />
Dreißigjährigen Krieg stammen<br />
1891: Ersatz der alten Holzfenster durch eiserne Fensterrahmen<br />
und Anschaffung eines Bronzeleuchters<br />
1914-1918: Glocken wurden zu Rüstungszwecken beschlagnahmt<br />
1922: Neuguss einer Eisenglocke<br />
1904: Einbau einer Kirchturmuhr von Weule in Bockenem<br />
1947: Einbau eines neuen Taufsteins<br />
1961: Erneuerung des Dachstuhls und Einbau eines neuen Altars<br />
1976/77: Innenrenovierung unter Erhaltung der barocken<br />
Ausstattung von Altarwand und Kanzel<br />
2008: Neuguss einer Bronzeglocke anlässlich der Fümmelser 850-<br />
Jahr Feier. Die alte Glocke steht seitdem vor der Kirche.<br />
Seit 1987 tragen Kirche und Gemeinde ihren ungewöhnlichen und im deutschsprachigen Raum<br />
seltenen Namen. Der Name erinnert an den Garten Gethsemane, in dem Jesus nach dem<br />
letzten Mahl mit seinen Jüngern am Vorabend der Kreuzigung bis zu seiner Verhaftung betete.<br />
Gemeindeleben<br />
Das Pfarrhaus (Neubau um 1860) ist der Treffpunkt mehrerer Gruppen. Jede Woche kommen<br />
dorthin die Konfirmandengruppen (ab 12 Jahren). Außerdem haben einige Jugendliche im Jahr<br />
2006 den Jugendraum im Keller des Pfarrhauses wieder in Schuss gebracht.<br />
Seite 6
Fümmelse<br />
An jedem ersten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr kommt die Frauenrunde (seit 1993)<br />
zusammen. An jedem ersten Mittwoch im Monat um 15.00 Uhr trifft sich die Frauenhilfe, die<br />
2012 ihr 80-jähriges Bestehen feiern konnte. Beide Kreise verbinden<br />
geselliges Beisammensein mit der Arbeit an kirchlichen und sozialen<br />
Themen. Frauenhilfe und Frauenrunde tragen viele Aktivitäten der<br />
Gemeinde mit, z.B. das Fest rund um den Kirchturm, das alle zwei<br />
Jahre gefeiert wird, sowie das Mittagessen am Erntedanktag, und<br />
sie beteiligen sich gemeinsam am jährlichen Weltgebetstag der<br />
Frauen. In Jahren ohne Gemeindefest macht die Gemeinde<br />
ganztägige Gemeindeausflüge. Die Gethsemane-Kirche bildet einen<br />
Pfarrverband zusammen mit der Michaeliskirche in Salzgitter-Drütte,<br />
der Apostelkirche in Groß Stöckheim, der Johanniskirche, und der<br />
Versöhnungskirchengemeinde. Zur Gethsemane-Kirche gehören<br />
etwa 1.400 Gemeindeglieder.<br />
Gemeindearbeit<br />
Sühnekreuz vor der Gethsemane-Kirche<br />
Seit 2003 gibt es den Besuchsdienst. Mit Geburtstagsgrüßen (für Jubilare ab dem 50.<br />
Lebensjahr) und Besuchen nimmt er einen wesentlichen Teil der diakonischen Arbeit der<br />
Gemeinde wahr. In der Regel tagt einmal im Monat der Kirchenvorstand. Zu den Aufgaben des<br />
Kirchenvorstandes gehört auch die Trägerschaft des großen Friedhofs in Fümmelse.<br />
Die Gemeinde feiert den Gottesdienst sonntags ab 10.45 Uhr. Im ersten Sonntag im Monat wird<br />
ein Abendmahl gefeiert, am letzten Wochenende des Monats etwa 7-8mal im Jahr auch als<br />
Abendgottesdienst (Sonnabend 18.00 Uhr). Es gibt mehrfach im Jahr Konfirmanden-<br />
Familiengottesdienste.<br />
Ebenfalls gefeiert werden der Weltgebetstag der Frauen, der „Kreuzweg“ am Karfreitag, die<br />
Gottesdienste <strong>zur</strong> Einschulung und am Reformationstag sowie die Lichterkirche im Advent und<br />
Adventskonzerte. Gemeinsam mit anderen Gemeinden wird am "Tag der weltweiten Kirche"<br />
und am Pfingstmontag gefeiert. Und alle zwei Jahre gibt es das „Fest rund um den Kirchturm“.<br />
Außergemeindlich gibt es noch die die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Vereinen und<br />
Verbänden in Fümmelse (dies betrifft den Frauenchor und die Freiwillige Feuerwehr).<br />
Seite 7
Adersheim<br />
Von der Gethsemane-Kirche fahren wir nach rechts in die „Fümmelser Straße“ und biegen an<br />
der Einmündung „Drehstraße" links ab, danach rechts in die „Untere Dorfstraße“ bis zum<br />
Grundstück der „Lebenshilfe“ und folgen links dem Feldweg 700 m nach Süden.<br />
Nach einer scharfen Linkskurve und weiteren 400 m kommen wir an die Kreisstraße 68, biegen<br />
rechts ab und queren die Kreisstraße 90. Auf der Kreisstraße 90 biegen wir rechts ab und<br />
fahren nach Adersheim. Hinter dem Sportplatz biegen wir links auf der „Westerntorstraße“ ins<br />
alte Dorf ab, folgen ihr und fahren von dort aus links in die „Kirchgasse“ bis <strong>zur</strong> Sankt Jacobi-<br />
Kirche (3).<br />
Die Sankt Jacobi-Kirche in Adersheim<br />
Historisches<br />
um 1450: Kirchenbau<br />
1568: Reformation unter Herzog Julius.<br />
1896: Einweihung einer neuen Glocke<br />
1915: eine Glocke wurde für den Ersten Weltkrieg<br />
beschlagnahmt<br />
1933: Einweihung einer neuen Glocke als Ersatz für die<br />
Vorgängerglocke<br />
1940: erneute Beschlagnahmung der Glocke für<br />
Rüstungszwecke<br />
1942 und 1944: Beschädigung der Kirche durch<br />
Bombenabwürfe<br />
Bauliche Maßnahmen in Kirche und Pfarrhaus<br />
2003 wurden die alten Nachtspeicheröfen entsorgt und eine<br />
Gasheizung eingebaut. Die Heizkörper wurden unter den<br />
Bänken verlegt. In diesem Zusammenhang wurde auch der<br />
Fußboden abgeschliffen und neu versiegelt.<br />
Die Gemeinde hat einen sehr engagierten Kirchenvorstand, der viele handwerkliche Arbeiten<br />
an der Kirche und im Gemeindehaus durchführt. Die Außenfassade wurde ausgebessert und<br />
gestrichen, ein neues Fallrohr gelegt.<br />
Die Fenster wurden repariert und gestrichen. Das Innere der Kirche wurde ebenfalls neu<br />
bemalt. In enger Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand und dem Restaurator entschied<br />
man sich für die aktuelle farbliche Gestaltung des Barockaltars mit seinen Jugendstilelementen.<br />
Seite 8
Adersheim<br />
Der Kirchenvorstand kümmert sich um neue Lampen, Sitzkissen, Vorhänge und einen neuen<br />
Altarteppich. Die Orgel bekam einen neuen Gebläse-Motor. Im Kirchturm wurden neue<br />
elektrische Leitungen verlegt. In einem Kirchturmfenster wurde eine marode Sandsteinsäule<br />
durch eine neue Säule ersetzt. Der Plattenweg vor der Kirche wurde begradigt und<br />
ausgebessert und die Beleuchtung des Weges erneuert.<br />
Das Pfarrhausdach wurde 1823 errichtet. In den letzten zehn Jahren wurde das Dach neu<br />
eingedeckt, die Vorderfront restauriert, das Fachwerk neu verfugt, die Balken gestrichen und<br />
die westliche und die östliche Giebelseite gedämmt und mit<br />
einem Ziegelbehang versehen.<br />
Das Pfarrbüro befindet sich im Pfarrhaus, ebenso eine<br />
Gemeindeküche und ein großer Gemeinderaum. Dies ist<br />
der einzige Kirchengemeinderaum im Pfarrverband<br />
Adersheim, Leinde und Immendorf. In Adersheim gibt es<br />
auch die Möglichkeit das Dorfgemeinschaftshaus für<br />
größere Veranstaltungen zu nutzen. Die Entfernung<br />
zwischen Kirche und Dorfgemeinschaftshaus beträgt nur<br />
100 Meter. Adersheim hat aktuell 509 Gemeindeglieder.<br />
Die Pfarrscheune und das Pfarrwitwenhaus<br />
Motiv aus der Westerntorstraße<br />
Zur Gemeinde gehört auch eine Pfarrscheune. Das Dach und die südliche Giebelwand wurden<br />
in einer Gemeinschaftsaktion mit dem Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)<br />
Adersheim teilweise erneuert und repariert. Da der DRK Ortsverband die vorderen Räume der<br />
Pfarrscheune mit nutzt, konnte diese Regelung getroffen werden.<br />
Zwischen Schule und Kirche steht das ehemalige Pfarrwitwenhaus aus dem 18. Jahrhundert.<br />
Zusammenarbeit zwischen Kirche und Schule<br />
Schule und Kirche liegen nahe beieinander und beide arbeiten eng zusammen. So gibt es<br />
dreimal im Jahr Schulgottesdienste, wie beispielsweise den Einschulungsgottesdienst, die<br />
Verabschiedung der 4. Klasse und den Weihnachtsgottesdienst.<br />
Seite 9
Adersheim<br />
Viermal im Jahr finden „Schulgeburtstagsfeiern“ in der Kirche statt und ebenso größere<br />
Schultheateraufführungen. Auch im Rahmen des Religionsunterrichtes besuchen die Schüler<br />
die Kirche. Der Schulförderverein richtet Schulfeste aus und hat seinen Stand traditionell beim<br />
Weihnachtsmarkt auf dem Pfarrhof.<br />
Die „Kleine Kantorei“<br />
Der Chor besteht seit 15 Jahren, übt jeden Montagabend im Pfarrhaus unter der Leitung von<br />
Vera Jeske und tritt in allen drei Gemeinden des Pfarrverbandes zu Gottesdiensten und<br />
Konzerten auf. Anlässe sind beispielsweise Ostermontag, Konfirmationsgottesdienste,<br />
Sommerkonzert oder Adventskonzerte. Die Chormitglieder kommen aus Adersheim, Leinde,<br />
und Wolfenbüttel. Das Repertoire des Chores ist vielfältig: von klassischen Werken über<br />
Gospel bis hin zu neuen Kirchenliedern.<br />
Besuchsdienst<br />
Zu den Jubiläumsgeburtstagen besuchen Kirchenvorsteher und Pastor die Gemeindeglieder ab<br />
ihrem 70sten Geburtstag und ab ihrem 90sten Geburtstag jährlich. Besucht werden die Jubilare<br />
auch in den Seniorenheimen in Wolfenbüttel und Thiede.<br />
Besondere Feste<br />
Der Kirchenvorstand organisiert das Osterfrühstück, das Erntedankfest, den Weihnachtsmarkt,<br />
die Gemeindefahrten und das Frühlingsfest des Ortes und bereitet die Feiern <strong>zur</strong> Silbernen und<br />
Goldenen Konfirmation vor. Er engagiert sich auch beim Partnerschaftsfest mit der Partner-<br />
Gemeinde Wienrode und er lädt einmal im Jahr zu einem Mitarbeiteressen ein.<br />
Seite 10
Leinde<br />
Von der Sankt Jacobi-Kirche aus fahren wir die „Kirchgasse“ wieder <strong>zur</strong>ück bis <strong>zur</strong><br />
„Westerntorstraße“, biegen links ab und folgen der „Westerntorstraße“ bis zum Ortsausgang auf<br />
der Höhe vom „Möbelhaus Adersheim“. Wir fahren links auf die Kreisstraße 90 überqueren die<br />
Ampel und fahren auf der Kreisstraße 80 geradeaus bis Leinde. Wir folgen der Kreisstraße bis<br />
<strong>zur</strong> Petrus und Paulus-Kirche (4).<br />
Die Petrus und Paulus-Kirche in Leinde<br />
Die Kirche mit dem „Doppelnamen“<br />
Auffallend ist der Kirchturm mit seinen zwei Wetterfahnen von<br />
1894. Deshalb hat die Kirche vor einigen Jahrzehnten auch<br />
ihren Doppelnamen „Petrus und Paulus“ erhalten. Die Petrus<br />
und Paulus-Kirche gehört zum Pfarrverband Adersheim, Leinde<br />
und Immendorf. Leinde hat 440 Gemeindeglieder.<br />
Kirchengeschichte<br />
vor 1650: Kirchenbau<br />
nach 1750: Umbau des Turms in seiner jetzigen Gestalt<br />
1985: große Innenraumrenovierung<br />
Restaurationsarbeiten<br />
Man geht davon aus, dass es vor 1650 bereits mehrere<br />
Vorgängerkirchenbauten gegeben hatte. Leider sind uns ihre<br />
Patronatsnamen nicht überliefert. Die Vorgängerbauten hatten<br />
stets unter dem oberflächennahen Grundwasser in Leindes<br />
Dorfkern gelitten, so dass sich häufig Gebäudeschäden<br />
einstellten, weshalb ständig Gebäudeteile neu errichtet werden<br />
mussten. Zeitzeugen berichteten, dass es noch in den 1950er<br />
Jahren nach starken Niederschlägen wegen des<br />
Oberflächenwassers zu Unterspülungen auf dem Friedhof kam.<br />
Damals befand sich dieser noch direkt auf dem Kirchengrundstück.<br />
Seite 11
Leinde<br />
Aus diesem Grund verlegte man ihn an die Bundesstraße 248. Die aktuelle Innenansicht der<br />
Kirche entstand bei der großen Renovierung 1985. Vor fünf Jahren wurde das Kirchenschiff von<br />
innen neu gestrichen, vor zwei Jahren dann das Innere des Kirchturms und ebenfalls der<br />
Eingangsbereich, der von 1894 stammt.<br />
Am Turm hängt eine neue, bronzene Uhrschlagglocke. Die alte, eiserne Glocke von 1917 steht<br />
jetzt im Altarraum. Wie in Immendorf und Adersheim wurde ebenfalls um 2003 die<br />
Heizungsanlage erneuert und die Heizkörper unter den Bänken verlegt.<br />
Direkt hinter der Kirche steht die „Jugendhütte“, links neben der Kirche in der alten „Leinder<br />
Schule“ befinden sich der Kindergarten und die Gemeinderäume. Rechts neben der Kirche<br />
steht das ehemalige Pfarrhaus, das bis 1972 noch vom Pfarrer von Leinde und Salzgitter-<br />
Watenstedt bewohnt wurde.<br />
Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Ortsrat Leinde<br />
Die Kirchengemeinde arbeitet eng mit den Vereinen und Organisationen des Ortes zusammen.<br />
So besitzt die Gemeinde einen kirchlichen Friedhof, der direkt an der Bundesstraße 248 liegt.<br />
Kirchenvorstand und Leinder Ortsrat arbeiten gemeinsam an der Erhaltung der<br />
Friedhofskapelle, dem Baumschnitt, der Abfallbeseitigung, dem Wegebau und der Grabpflege<br />
des „unbekannten Soldaten“. Weiterhin gab es viel Unterstützung bei der Errichtung der<br />
Jugendhütte. Ebenso unterstützte der Kirchenvorstand den Ortsrat bei der Ausrichtung der<br />
„Dorf-Olympiade“. Kirchenvorstandsmitglieder nehmen auch regelmäßig an Ortsratssitzungen<br />
teil.<br />
Der TSV Leinde<br />
Der „Turn- und Sportverein Leinde“ (TSV) zählt 350 Mitglieder in zahlreichen Sparten. Das<br />
„Otto-Roloff-Haus“ ist eine Mehrzwecksporthalle für den TSV. Hier finden neben den<br />
sportlichen Aktivitäten auch viele private und öffentliche Feiern statt, beispielsweise die Feiern<br />
<strong>zur</strong> Goldenen Konfirmation, oder die Seniorenweihnachtsfeier des Ortsrates unter Mitwirkung<br />
des Pastors und die Kirchengemeindefeste. Zu den Jubiläen werden Gottesdienste in der<br />
Kirche oder auch direkt auf dem Sportplatz des TSV gefeiert.<br />
Freiwillige Feuerwehr und Kirchengemeinde<br />
Beide führen gemeinsam mit dem Kindergarten den jährlich stattfindenden Laternenumzug<br />
durch.<br />
Seite 12
Leinde<br />
Die Freiwillige Feuerwehr hilft stets mit allen ihr <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Mitteln, wenn der<br />
Kirchenvorstand Hilfe braucht, beispielsweise beim Anbringen der Uhrschlagglocke am Turm<br />
der Petrus und Paulus-Kirche.<br />
Der DRK Ortsverband<br />
Adersheim und Leinde bilden einen gemeinsamen Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes<br />
(DRK). Treffpunkt ist in den Gemeinderäumen in Leinde und in der Pfarrscheune in Adersheim.<br />
Die dortige Frauengruppe trifft sich ebenfalls einmal im Monat. Der Ortsverband lädt auch zu<br />
Ausflügen ein.<br />
Die städtische Kindertagesstätte Leinde<br />
Die Kindertagestätte ist in den Räumen der alten Schule gleich<br />
links neben der Kirche untergebracht. Ähnlich wie in Adersheim<br />
besucht der Pastor zu bestimmten Anlässen im Kirchenjahr den<br />
Kindergarten, oder die Kinder kommen in direkt die Kirche. Der<br />
Gottesdienst zum Laternenumzug wird mit Erzieherinnen und<br />
Kindergarten-Kindern vorbereitet und gefeiert.<br />
Kinderkirche, Jugendhütte und Altenkreis<br />
Eingang <strong>zur</strong><br />
Petrus und Paulus-Kirche<br />
Die Kinderkirche für Adersheim und Leinde trifft sich an jedem dritten Mittwoch in der Kirche<br />
und in den Gemeinderäumen. Die Jugendhütte wurde von Jugendlichen des Ortes erreichtet. In<br />
der Verantwortung des Kirchenvorstandes und in Zusammenarbeit mit der Stadt wird den<br />
Jugendlichen des Ortes damit ein Raum für ihre Aktivitäten <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />
Der Seniorenkreis trifft sich an jedem ersten Mittwoch im Monat. Alle zwei Monate wird ein<br />
Ausflug unternommen.<br />
Seite 13
Halchter<br />
Von der Petrus und Paulus-Kirche aus geht es die „Kreisstraße“ weiter Richtung Osten. Am<br />
Ortsausgang folgen wir der „Kreisstraße“ und biegen rechts ab in die Feldmark auf den<br />
Radfernderweg „Hameln-Berlin“ Richtung Oderwald. Im „Oderwald“ folgen wir der<br />
Radwegbeschilderung (Symbol: gelbes Schild mit Brandenburger Tor) bis kurz vor dem<br />
„Oderwaldparkplatz“. Vor dem Parkplatz verlassen wir den Radwanderweg nach rechts und<br />
fahren am Waldrand parallel <strong>zur</strong> Landesstraße 495 Richtung Osten. An der "Oderwaldscheune"<br />
fahren wir auf dem straßenbegleitenden Radweg bergab nach Halchter. Am Beginn des<br />
Neubaugebietes biegen wir rechts ab in den „Alten Holzweg“ und folgen ihm bis <strong>zur</strong><br />
„Harzburger Straße“. Von dort aus biegen wir rechts ab und fahren bis <strong>zur</strong> Halchterschen<br />
Kirche (5).<br />
Die Kirche zu Halchter<br />
Die Geschichte der Kirche<br />
Über die Frühgeschichte der Kirche zu Halchter sind nur sehr wenige Informationen erhalten,<br />
und erst mit der Reformation im 16 Jahrhundert nimmt der<br />
Nachrichtenfluss zu. Die Christianisierung dieses Gebietes geht<br />
auf Karl den Großen ins 8. Jh. <strong>zur</strong>ück. Durch seinen Sohn<br />
Ludwig den Frommen (814-840 n. Chr.) wurde der<br />
organisatorische Ausbau mit Gründung der Bistümer Hildesheim<br />
und Halberstadt gefestigt, wobei die Oker die Grenze zwischen<br />
beiden bildete. Halchter gehörte deshalb <strong>zur</strong> Diözese<br />
Hildesheim.<br />
Bis 1149 war Halchter noch in Größ Stöckheim eingepfarrt, zu<br />
dessen Archidiakonat es noch bis 1577 gehörte.<br />
Seit 1551 wurde Linden von Halchter aus kirchlich mit versorgt,<br />
ebenso kurzzeitig Wendessen.<br />
1568: Reformation unter Herzog Julius. Die Kirche wird<br />
evangelisch.<br />
1618-1648: vollständige Zerstörung des Kirchgebäudes durch den Dreißigjährigen Krieg<br />
Seite 14
Halchter<br />
1577-1650 gehörte Halchter <strong>zur</strong> Superintendentur Sauingen (Salzgitter).<br />
1733: gehörte Halchter <strong>zur</strong> Superintendentur Thiede (Salzgitter).<br />
1903-1920 gehörte Halchter zu Superintendentur Thiede-Engelnstedt.<br />
seit 1920 gehörte die Kirche <strong>zur</strong> Propstei Wolfenbüttel.<br />
1950: Eine Spende ermöglicht die Eindeckung des Turmes mit Schiefer.<br />
1952: Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird am 3. Februar dem Geläut eine zweite,<br />
große Glocke hinzugefügt. Die Vorgängerin dieser Glocke war im ersten Weltkrieg zu<br />
Rüstungszwecken abgeliefert worden.<br />
1953: Die Beleuchtung und der Ventus (Wind) für die Orgel werden elektrifiziert. Die Manns-<br />
Prieche (Empore) wird beidseitig etwas verkleinert und die ganze Kirche neu ausgemalt.<br />
1966: Im Februar erfolgt der Einbau einer elektrischen Uhr und eines elektrischen Läutewerkes.<br />
Der langjährige Kirchendiener Willi Lages wird dadurch von schwerer körperlicher Arbeit<br />
entlastet.<br />
1968: Mit einem Festgottesdienst und einem Orgelkonzert wird am 4. Februar die neue Orgel<br />
eingeweiht.Sie löst die alte Orgel aus dem Jahre 1843 ab.<br />
1968: wurde die Filialkirche Sankt Brictius von Halchter getrennt und selbständig.<br />
Seit 1983 ist in Halchter der Pfarrsitz auch für die Gemeinden Ohrum und Dorstadt.<br />
Die Kirche von innen<br />
Hat die frühere äußere Ansicht der Kirche mit der heutigen wenig gemein, so deutet doch im<br />
Innern die Form und Gestalt der Altar- und Kanzelwand mit ihren streng klassizistischen Zügen<br />
auf das späte 18. Jh. hin. Das einzige, was zeitlich und stilistisch nicht ganz dazugehören will,<br />
sind die goldenen Ornamente über den beiden Türen und Fenstern. In der Tat stammen diese<br />
auch aus dem Jahr 1832, als der damalige Pastor Dr. Lentz zwei Türen und Fenster für die vier<br />
offenen Durchbrüche in der Altarwand erbat, damit nicht ein so starker Durchzug herrsche.<br />
1977: Die Renovierung umfasst die gesamte Bausubstanz. Die Sakristei aus dem Jahre 1792<br />
wird wegen Baufälligkeit abgerissen, die Altarwand etwas in den Kirchenraum hereinversetzt<br />
und dahinter eine kleine Sakristei eingerichtet. Der Altar wird von der Altarwand weg in den<br />
Kirchenraum hineingesetzt.<br />
Seite 15
Halchter<br />
Das gesamte Gestühl wird erneuert. Die Empore (Manns-Prieche) wird neu gestaltet und die<br />
beiden Flügel <strong>zur</strong>ückgenommen. Der Turm-Raum erhält einen neuen Aufgang <strong>zur</strong><br />
Orgelempore.<br />
Nach den fünf Jahre zuvor erneuerten Fenstern an der Südseite werden auch die an der<br />
Nordseite erneuert. Der Fußboden im Altarraum wird um eine Stufe angehoben und mit<br />
Steinplatten belegt, der unter dem Gestühl mit Holzpflaster versehen.<br />
Das Aussehen der Kirche nach 1792 ist aber noch überliefert:<br />
als Relief auf dem Grabstein des Pastor Thomae, der vor der<br />
Kirche in Halchter steht.<br />
Vermutlicher Vorgängerbau<br />
auf dem Grabrelief des Pastors Thomae<br />
Eine engagierte Gemeinde<br />
Die Gemeinde zählt derzeit ca. 700 Gemeindeglieder. Es besteht eine lebendige<br />
Zusammenarbeit mit der Grundschule Halchter. Im Kindergottesdienstteam kommen<br />
regelmäßig bis zu 40 Kinder zum monatlichen Gottesdienst. Sehr lebhaft, biblisch fundiert und<br />
kreativ gestaltet, werden diese Gottesdienste im Dorf gern besucht. Ansonsten wird regelmäßig<br />
alle zwei Wochen Gottesdienst gefeiert. Daran nehmen auch immer wieder viele junge Familien<br />
teil. Das Gemeindeleben gestaltet sich sehr lebendig im Pfarrverband mit den Nachbarorten<br />
Ohrum und Dorstadt, für die Pfarrer Jürgen von Schilling seit 2006 zuständig ist.<br />
Die Gemeinde ist sehr sangesfreudig. Die Kantorei mit ihren 20 Mitgliedern und der Singkreis<br />
mit seinen 35 Mitgliedern erfreuen und bereichern musikalisch viele Festgottesdienste. Die<br />
Gemeinde hat eine Menge ehrenamticher Mitarbeiter mit einem starken Helferkreis in<br />
Frauenhilfe und Kirchenvorstand. In regelmäßigen Bibelgesprächsabenden moderiert Pfarrer<br />
von Schilling in Glaubensfragen und liest gemeinsam mit Allen zusammen in der Bibel. Die<br />
hübsche, 2007 renovierte Kirche wird gern für diverse Konzerte genutzt. So verzauberte der<br />
Orgelvirtuose Hans-Dieter Karras im letzten Jahr die Gemeinde mit seinem Orgelspiel, die Don-<br />
Kosaken erfreuten sich großer Beliebtheit und, schon fast <strong>zur</strong> Tradition geworden, veranstaltet<br />
der Freizeitverein Wolfenbüttel jährlich ein gut besuchtes weihnachtliches Konzert mit<br />
Instrumental- und Chorbeiträgen.<br />
Seite 16
Linden<br />
Ab der Halchterschen Kirche fahren wir rechts ab Richtung Innenstadt bis <strong>zur</strong> großen<br />
Ampelkreuzung, biegen rechts ab, fahren über die Bahnbrücke und danach wieder rechts über<br />
die Okerbrücke in die „Halberstädter Straße“ bis <strong>zur</strong> zweiten Ampel. Danach biegen wir rechts<br />
ab in die "Wendesser Straße" und fahren bis <strong>zur</strong> gegenüberliegenden Sankt Brictius-Kirche<br />
(6).<br />
Die Kirchengeschichte<br />
Die Sankt Brictius-Kirche in Linden<br />
1118: auf Beschluss der Priorin des Stifts Steterburg und des Bischofs von Halberstadt erfolgte die<br />
Anregung für den Bau einer Kirche in Linden. Sie erhält den Namen des heiligen Brictius von Tours,<br />
der von 370 bis 444 lebte. Die (Vorgänger-) Kirche wurde am Namenstag des heiligen Brictius (13.<br />
November) 1118 gegründet und aus Bruchstein im romanischen Stil erreichtet.<br />
1568: Unter der Regentschaft von Herzog Julius wurde<br />
Sankt Brictius eine protestantische Kirche. Herzog Julius zu<br />
Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Braunschweig-<br />
Wolfenbüttel, regierte von 1568 bis zu seinem Tode 1589.<br />
1696: Abriss einer kleinen Sakristei.<br />
Um 1720 wurden die Fenster vergrößert.<br />
Um 1865 erfolgte die Erweiterung der Kirche um 12 Fuß,<br />
also knapp 4 Meter, nach Osten. Dazu war es<br />
erforderlich, die gesamte Ostfassade abzutragen.<br />
1982 wurde das Gemeindezentrum nördlich an die<br />
Kirche angebaut. Um den Kirchraum zu vergrößern<br />
wurde die nördliche Seitenempore abgerissen und ein<br />
Durchbruch zum Gemeindesaal geschaffen. Seitdem<br />
können weitere 100 Plätze in der Kirche angeboten<br />
werden.<br />
Innenansicht<br />
Die Taufschale (1669 hergestellt) ist aus Messing getrieben und mit einem umlaufenden<br />
barocken Blütenrankenfries und Blütenformen reich graviert und belebt. Die Inschrift weist auf<br />
die Stifter hin.<br />
Seite 17
Linden<br />
In einem Antependium (Vorhang aus Stoff als Altarunterbau) werden zwei Paramente (im<br />
Kirchenraum verwendete Textilien) aufbewahrt. Die Herkunft und das Erstellungsjahr sind<br />
unbekannt.<br />
Die aufwändige Restaurierung 2006/2007 wurde außer durch die Sankt-Brictius- Gemeinde und<br />
der Landeskirche auch von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Volksbank<br />
Wolfenbüttel-Salzgitter und deren Stiftung sowie zahlreiche Einzelspender getragen.<br />
Der heilige Brictius<br />
In Gallien (heute Frankreich) lebte um 350 der heilige Martin, dessen Andenken im Martinstag<br />
wachgehalten wird. Brictius, dessen Name auch mit Cricctius und Brictio überliefert wird, wurde<br />
in das Kloster dieses Martin aufgenommen, empfing dort die Priesterweihe, überwarf sich aber<br />
dann bald mit seinem Ziehvater, dessen weltabgewandte, asketische und demutsvolle Haltung<br />
er offensichtlich nicht schätzte.<br />
Brictius scheint das Leben außerhalb der Klostermauern vorgezogen zu haben. Es kam im<br />
Klerus zu Spannungen und Anfeindungen, die darin Ausdruck fanden, dass Brictius<br />
vorgeworfen wurde ein sündhaftes Leben zu führen und Vater eines Kindes zu sein. Brictius<br />
widersetzte sich energisch den Vorwürfen, unternahm eine Wallfahrt nach Rom und, was für<br />
unsere Vorstellungen höchst merkwürdig, aber damals durchaus üblich war, unterwarf sich<br />
einem Gottesurteil, indem er glühende Kohlen in seinem Mantel zum Grab des heiligen Martin<br />
trug. Da der Legende nach die glühenden Kohlen seinen Mantel nicht versengten, galt er als<br />
unschuldig.<br />
Im Jahre 397 wurde Brictius Bischof von Tours. Er baute daraufhin die erste Kirche außerhalb<br />
der Mauern von Tours, die er dem heiligen Martin, seinem Vorgänger, weihte. Die Spannungen<br />
zwischen den Mönchen und den außerhalb des Klosters lebenden Priestern hielten jedoch an.<br />
Brictius wurde mehrfach angeklagt, die Beschuldigungen wurden aber auf Synoden<br />
abgewiesen. Brictius starb um 440. Er wurde in der Kirche St. Michele in Pavia beigesetzt. Der<br />
Namenspatron dieser Kirche wurde auch als Schutzpatron bekannt. Die Gläubigen hofften,<br />
indem sie ihn anriefen, auf seine Vermittlung und Unterstützung in Notlagen. So gilt er als<br />
Schutzpatron der Kinder, Jugendlichen und Studenten und nach einer anderen Quelle als<br />
Patron der Richter. Auch bei Leibweh und Unterleibskrankheiten versprachen sich seine<br />
Anhänger Hilfe von ihm. Der Namenstag unseres vielseitigen Schutzpatrons ist der 13.<br />
November.<br />
Seite 18
Linden<br />
Eine lebendige Gemeinde<br />
Die Lindener Sankt Brictius-Kirchengemeinde ist eine städtische Gemeinde mit dörflichem<br />
Charakter. Sie ist offen für frische Ideen <strong>zur</strong> Gottesdienst-Gestaltung. So werden<br />
beispielsweise zu besonderen Anlässen Gottesdienste außerhalb der Kirche durchgeführt. So<br />
gibt es einen Himmelfahrtsgottesdienst auf einem Pferdehof, Gottesdienste im Festzelt und (bei<br />
gutem Wetter) einen Weihnachtgottesdienst unter freiem Himmel. Diese besonderen<br />
Gottesdienste sind stets gut besucht. Eine Besonderheit der Gemeinde ist die<br />
Adventsveranstaltung „Eine Kerze wandert durch Linden und Neindorf“ (Linden und Neindorf<br />
bilden einen gemeinsamen Pfarrverband). An den Wochentagen der Adventszeit lädt dazu<br />
jeweils ein Gemeindeglied zu einer besinnlichen halben Stunde bei sich zu Hause ein. Bei<br />
Glühwein und Punsch, einer kurzen Geschichte sowie einigen Weihnachtsliedern kommt man<br />
auf diese nette Weise in der hektischen Weihnachtszeit ein wenig <strong>zur</strong> Ruhe.<br />
Eine besondere Aktion ist auch der „Weltgebetstag“. Mit viel Engagement wird dieser Tag<br />
vorbereitet und zusammen mit Gemeindegliedern aus dem benachbarten Neindorf und Linden<br />
gefeiert. Weitere besondere Gottesdienste sind sowohl das Tischabendmahl am<br />
Gründonnerstag und der Frühgottesdienst am Ostersonntag. Traditionell wird zu Weihnachten<br />
ein Krippenspiel aufgeführt. Der Zuspruch ist stets so hoch, dass die Kirche regelmäßig „bis<br />
zum Platzen“ gefüllt ist.<br />
Über die Gemeindegrenzen hinaus ist die Lindener „Hausmusikgruppe“ Ge“h“zeiten bekannt<br />
geworden. Sie trägt bei ihren Konzerten sowie Begleitungen von Gottesdiensten immer zu einer<br />
gut gefüllten Kirche bei.<br />
Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen ist sehr gut. Zu allen Veranstaltungen finden<br />
gegenseitige Einladungen statt. Mit der Freiwilligen Feuerwehr Linden wird seit vielen Jahren<br />
ein Martinsumzug mit Musikzug durch die Gemeinde durchgeführt. Die Mitglieder des Männer<br />
Gesangsvereins Linden begleiten traditionell die Kranzniederlegung am Volkstrauertag und den<br />
anschließenden Gottesdienst. Es finden oftmals Konzerte anderer Chöre und Musikgruppen in<br />
der Kirche statt.<br />
Seite 19
Wendessen<br />
Von der Sankt Brictius-Kirche fahren wir rechts ab und folgen der „Wendesser Straße“ bis <strong>zur</strong><br />
„Halberstädter Straße“. Von dort folgen wir dem straßenbegleitenden Radweg Richtung<br />
Wendessen. Wir queren die Ampelkreuzung und fahren erst geradeaus auf dem „Ahlumer<br />
Weg“ weiter und nach 200 Metern rechts ab in den „Kirchring“, bis wir die Sankt Georg-Kirche<br />
(7) erreicht haben.<br />
Vorwort zu Wendessen, Ahlum und Atzum<br />
Die drei Kirchengemeinden Sankt Georg (Wendesssen), Sankt Marien (Ahlum) und Sankt<br />
Jacobi (Atzum) bilden seit 40 Jahren einen „Gemeinde-Tripel“. Alle drei Gemeinden sind eine<br />
einzige Kirche.<br />
Der Besucher hat den Luxus, in dieser Kirchengemeinde drei Kirchen zu besuchen. Er kann<br />
fast jeden Sonntag zwischen zwei Gottesdienstzeiten wählen, 9:30 Uhr oder 10:45 Uhr. Wenn<br />
also in einem Dorf an einem bestimmten Sonntag kein Gottesdienst stattfindet, kann auch eine<br />
Kirche aus dem Nachbardorf besucht werden. Fragen, wie beispielsweise "Warum ist denn bei<br />
uns am zweiten Ostertag kein Familiengottesdienst?" oder "Warum ist denn bei uns am Bußund<br />
Bettag kein Gottesdienst?“, stellen sich in dieser engagierten Tripel-Gemeinde erst gar<br />
nicht. In einer der drei Kirchen gibt es immer einen Gottesdienst. In jeder Kirche gibt es<br />
Vertrautes, den Pastor und die Gottesdienstordnung zum Beispiel. Jeder Besucher kann aber<br />
auch Neues kennenlernen und andere Menschen aus der Tripel-Gemeinde treffen.<br />
Die Sankt Georg-Kirche in<br />
Wendessen<br />
Die Anfänge<br />
1170: erste urkundliche Erwähnung von Wendessen,<br />
wobei das genaue Baudatum der Kirche nicht bekannt<br />
ist.<br />
1292: Der erste namentlich bekannte Geistliche war<br />
ein „Leutepriester“ oder „Pleban“ Hermann, er wurde in<br />
diesem Jahr für die Wendesser Kirche benannt.<br />
Seite 20
Wendessen<br />
Ein Leutepriester war in der Regel ein Weltgeistlicher, unterstand also im Gegensatz zu<br />
Geistlichen, die einem Kloster oder einer Herrschaft dienten und von diesen abhängig waren,<br />
nur dem Bischof.<br />
Das Bauwerk<br />
Aus einem gedrungenen, schlichten Kirchenschiff erhebt sich im Westen ein massiver und<br />
wehrhafter Turm, der nur in seinem obersten Stockwerk als Schallöffnung größere Fenster<br />
aufweist. Ansonsten ist sein Mauerwerk auf fast allen Seiten bis auf kleine Fensterschlitze<br />
geschlossen. Die heutige Türöffnung im Westen wurde erst später eingesetzt. Möglicherweise<br />
handelt es sich um einen alten Wehrturm, der später der Kirche <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wurde.<br />
Einen Hinweis darauf gibt die vermauerte rundbogige Öffnung auf der Westseite, die noch<br />
heute zu sehen ist und die einmal als Tür gedient haben mag und damals nur über eine Leiter<br />
zu erreichen war. Wie alle Wehrkirchen diente möglicherweise auch die Wendesser Kirche mit<br />
ihren dicken Mauern als Zuflucht in Kriegszeiten. An den Turm schließt sich im Osten das<br />
saalartige Kirchenschiff mit Balkendecke an, das sich zu einem rechteckigen und um Stufen<br />
erhöhten Chorraum erweitert.<br />
Wiederaufbauphasen<br />
1568: Reformation unter Herzog Julius. Die Kirche wird evangelisch.<br />
1580: Die Kirche wurde erneuert.<br />
1651: Die Kirche wurde abermals erneuert um die Schäden des Dreißigjährigen Krieges zu<br />
beheben.<br />
1726-1732: Die Kirche erfährt eine umfangreiche Erneuerung unter Pastor Rüdemann.<br />
1732: Die großen Fenster werden in die Nord- und Südmauern des Kirchenschiffs gesetzt, um<br />
den Innenraum heller zu machen. Damals befand sich an der Nordseite der Kirche ein<br />
Leichenhaus, im Inneren ein fürstlicher Stuhl und Priechen (Sitzplätze für höhere Stände).<br />
Der Bombenangriff<br />
Am 14. Januar 1944 wurde die Kirche bei einem Bombenangriff, der Wendessen stark traf, bis<br />
auf die Außenmauern zerstört. Die gesamte Inneneinrichtung war vernichtet, das Schiff der<br />
Kirche ausgebrannt. Dabei wurde auch ein spätgotisches Relief aus dem 15. Jahrhundert, das<br />
Maria mit dem Jesuskind zeigte, zerstört.<br />
In den Jahren 1947 bis 1949 wurde unter Pastor Strothmann die Kirche mit Hilfe von Studenten<br />
der Braunschweiger Technischen Hochschule und mit Unterstützung der Dorfbevölkerung<br />
wieder aufgebaut.<br />
Seite 21
Wendessen<br />
Das Äußere der Kirche erhielt fast überall seine alte Form <strong>zur</strong>ück. Der Turm bekam neue<br />
Glocken, Kirche und Turm neue Dächer.<br />
Im Innern erhielt die Kirche mit Orgelempore im Kirchenschiff und im Chorraum ein neues<br />
Aussehen mit viel Holz, die stehende hölzerne Kanzel rechts, den hölzernen Taufstein, eine<br />
Arbeit von Otto Flath, rechts und den Altar mit einer Holzplatte im Zentrum.<br />
Im Osten hat die Kirche 1984 durch die Einsetzung eines bunten Rundglasfensters einen<br />
neuen Akzent erhalten. Es gibt den Inhalt des ersten Kapitels des Johannisevangeliums wieder.<br />
„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit..."<br />
(Johannes 1, 14a).<br />
Und heute<br />
Seit 2004: Durch das Engagement des Kirchbauvereins St. Georg und die Mithilfe der<br />
Landeskirche konnte die Kirchengemeinde Ahlum-Atzum-Wendessen die Renovierung der<br />
Kirche weiter voranbringen. In einem ersten Bauabschnitt wurde der Turmbereich saniert und<br />
eine Küche und Toilette wurden eingebaut. Im zweiten Schritt wurde der Innenraum mit<br />
Vorfenstern versehen, die Wände neu geputzt und gestrichen, die Bänke und der Holzboden<br />
renoviert, eine neue Beleuchtungsanlage wurde installiert und die alten Ölöfen durch eine<br />
moderne Unterbankheizung ersetzt.<br />
2008 wurde die Orgel repariert und saniert. Auf dem weiträumigen Kirchengelände, das von<br />
einer alten Feldsteinmauer umgeben ist, steht ein Außenaltar. Die St. Georg Kirche ist wegen<br />
ihrer ausgezeichneten Akustik Veranstaltungsort vieler Konzerte, die der Kirchbauverein St.<br />
Georg ausrichtet.<br />
Wendesser Mühle<br />
Seite 22
Ahlum<br />
Von der Sankt Georg-Kirche aus fahren wir links weiter auf der Straße „Am Gute“ und folgen<br />
ihr bis <strong>zur</strong> „Wendesser Mühle“. An der „Wendesser Mühle“ biegen wir links ab und fahren 800<br />
m entlang eines Baches bis <strong>zur</strong> Abzweigung nach Ahlum. Wir fahren auf der „Feldstraße“ über<br />
die Bachbrücke und anschließend bergauf nach Ahlum. Wir folgen der „Feldstraße“ geradeaus,<br />
bis zum „Sylbeeksweg“, biegen dort links ab und fahren genau auf die Sankt Marien-Kirche (8)<br />
zu.<br />
Die Baugeschichte<br />
Die Sankt Marien-Kirche in Ahlum<br />
Damals: „Das langgestreckte Rechteck des Kirchenschiffs war nicht breiter als der Turm. Im Inneren<br />
war der Altarbereich um einige Stufen erhöht. Vor dem Eingang im Norden lag einst das<br />
Leichenhaus und vor dem Chor die Sakristei. Die Kirche trug ehemals eine Schiefereindeckung, die<br />
um 1765 erneuert worden war. Sobald man das Kirchenschiff durch den einzigen Eingang betreten<br />
hatte, stand geradeaus in der Mitte der Taufstein, während gleich rechts die Treppe <strong>zur</strong> Empore<br />
hinaufführte, die sich an der Nordseite bis zum Chor<br />
erstreckte.<br />
Die Bestuhlung im Kirchenschiff war durch zwei Gänge in<br />
drei Blöcke gegliedert, die alle den Frauen <strong>zur</strong> Verfügung<br />
standen. Die Männer saßen auf der Empore oder in der<br />
westseitigen, in den Turm-Raum hineinragenden<br />
Bestuhlung. Zwischen den Stufen zum Altarraum stand<br />
der "Kleine Altar" und neben ihm an der Südwand die<br />
Kanzel. Der "Große Altar" stand frei in der Mitte des<br />
Chors, um beim Abendmahl um ihn herum zu gehen<br />
Links und rechts vor dem Altar standen Abendmahls-<br />
Kniebänke. Zwischen den Altären saßen die<br />
Schulknaben auf Bänken, neben der Sakristei-Tür stand<br />
der Armenkasten.“<br />
1836:<br />
man beschäftigte sich mit Neubauplänen. Der spätere Kreisbaumeister Kruse fertigte zwei<br />
Entwürfe: Einen im "byzantinischen, romanischen" Stil und einen im "römischen", klassizistischen<br />
Stil.<br />
1846: der Kreisbaumeister Müller lieferte einen Plan zum Umbau durch Verlängerung und<br />
Verbreiterung des bestehenden Gebäudes mit einem Kostenaufwand von 8200 Talern.<br />
Seite 23
Ahlum<br />
Die Gemeinde war einverstanden, wenn die Kosten nicht zu ihren Lasten gingen, da sie vor 26<br />
Jahren durch ein Feuer größtenteils ihre Wohnungen verloren hatte. Die herzogliche<br />
Baudirektion wollte keinen Umbau. Sie bevorzugte den früheren Plan im byzantinischen Stil mit<br />
den Verbesserungsvorschlägen <strong>zur</strong> Fassadenvereinfachung des Hofbaurats Ottmer. Dem<br />
stimmte das Konsistorium in Wolfenbüttel zu, wünschte aber eine Verlängerung des Baus um<br />
eine Fensterachse und statt des abgestumpften Turms eine<br />
Turmspitze. Den endgültigen Bauplan unter Berücksichtigung der<br />
Ottmerschen Vereinfachungen und einer spitzen Turmhaube<br />
erstellte der Bauconducteur Tappe. Der Kirchturm misst 37,70 m<br />
bis <strong>zur</strong> Sternoberhöhe.<br />
Skulpturen von Otto Flath<br />
Foto v. E Steinmann<br />
Wie sich uns die Kirche heute zeigt<br />
1854: Übertragung der Bauleitung an Kreisbaumeister Müller.<br />
1855: Abbruch der Vorgängerkirche. 1855-60: Bau der heutigen<br />
Kirche. im April 1858 war die neue Kirche im Rohbau fast<br />
vollendet.Während dieser Zeit wurde eine neue Orgel des<br />
Orgelbauers Engelhardt aus Herzberg mit 2 Manualen, 1 Pedal<br />
und 23 Registern eingebaut. Am 15. Juli 1860 wurde die neue<br />
Kirche eingeweiht.<br />
2004: Renovierung der alten Orgel.<br />
Heute wird der Altarraum beherrscht von dem bunten Fenster, das den auferstandenen<br />
Christus zeigt und 2000 vom Männerkreis freigelegt und von den Glasmalern und Kunstglasern<br />
Hilby aus Wuppertal restauriert worden ist.<br />
Der quadratische Turm ohne Türen ist nach einer eingetragenen Jahreszahl 1345 aufgestockt<br />
worden. Auf die alte Glockenstube mit einem Paar Rundbogenfenstern wurde eine neue mit<br />
zwei paarigen Rundbogenfenstern eingesetzt und mit einem steilen Firstwalmdach<br />
abgeschlossen. Unter dem Fenster finden sich Holzplastiken des bedeutenden Holzbildhauers<br />
Otto Flath, sie zeigen Geschichten aus dem Leben und der Auferstehung Christi, die Heilung<br />
des Blinden, Jesu Taufe, Jesu Weg zum Kreuz, Jesu Grablegung, die Begegnung der Jünger<br />
mit dem Auferstandenen und das Gleichnis vom Verlorenen Sohn. Rednerpult, Kreuz und die<br />
Leuchter stammen ebenfalls von Otto Flath. Die Turmuhr ist eine Weule-Uhr von 1913 mit vier<br />
handbetriebenen Aufzügen.<br />
Seite 24
Atzum<br />
Ab der Sankt Marien-Kirche folgen wirdem „Adenemer Weg“ links bis <strong>zur</strong> Kreuzung mit der<br />
„Wolfenbütteler Straße“ und queren diese, indem wir uns leicht links halten. Danach folgen wir<br />
dem „Atzumer Weg“ in die Feldmark, bis wir auf die Kreisstraße 2 kommen. Wir biegen rechts<br />
ab Richtung Atzum, queren die Kreisstraße 4 und fahren geradeaus nach Atzum in den<br />
„Schlickerberg“. Von dort biegen wir nach links in die „Lindenstraße“ ab. Zur Rechten liegt die<br />
Sankt Stephanus-Kirche (9).<br />
Die Sankt Stephanus-Kirche in Atzum<br />
Die Kirchengeschichte<br />
9. Jahrhundert: zu dieser Zeit entstand vermutlich die<br />
erste Vorgängerkirche. In „Bau- und Kunstdenkmäler<br />
des Herzogtums Braunschweig" Band III' heißt es, dass<br />
die Stephanus-Kirche vermutlich zu den 35 Pfarrkirchen<br />
gehörte, die Bischof Hildegrim von Chalons-Halberstadt<br />
damals gründete.<br />
1051: erste urkundliche Erwähnung von Atzum als<br />
Urpfarrei. Ihr großer Sprengel reichte rechts der Oker<br />
von Neindorf, Sottmar, Wittmar bis hinauf <strong>zur</strong> Schunter<br />
nach Wenden. Erst durch die Gründung der Pfarrkirche<br />
St. Magni in Braunschweig 1031 wurde der Sprengel<br />
geteilt. Archidiakon war in der Regel der Großprobst der<br />
Halberstädter Kirche, verwaltet aber wurde die Pfarre<br />
durch einen Presbyter.<br />
15. Jahrhundert: Die St. Stephanus-Kirche in Atzum stammt in ihrer jetzigen baulichen<br />
Beschaffenheit vermutlich aus jener Zeit. Zuvor wird sie anders ausgesehen haben. Das Patronat<br />
stand <strong>zur</strong> Zeit der Kirchenvisitation 1524 und noch bis um 1580 dem Archidiakon Magdeburg zu, ist<br />
danach aber herzoglich geworden.<br />
1568: Reformation unter Herzog Julius. Die Kirche wird evangelisch.<br />
1627: erhebliche Beschädigung im Dreißigjährigen Krieg.<br />
1639 bis 1652: Wiederaufbau. Damals wurden der Altar, der Predigtstuhl und die Fenster mit<br />
Rahmen und Verglasung erneuert. Seit der Reformation war die Pfarre erst mit dem Gotteslager in<br />
Wolfenbüttel und seit 1634 beziehungsweise 1668 mit Salzdahlum vereinigt.<br />
1843: Einbau einer Orgel.1859: die Stephanus-Kirche wurde wieder selbständig und Salzdahlum<br />
übernahm lediglich die Vakanz-Vertretungen.<br />
Seite 25
Atzum<br />
1916: die Orgelpfeifen aus Zinn wurden für die Waffenproduktion im Ersten Weltkrieg<br />
eingeschmolzen.<br />
1957: Bei der Renovierung des Kircheninnenraums bekam der achteckige Taufstein von 1680<br />
einen neuen Sockel.<br />
1979 wurde die Kirchengemeinde Ahlum-Atzum-Wendessen gegründet.<br />
1999 erhielt der Kirchturm ein neues Dach.<br />
1982/1983: Renovierung des Kirchenschiffs.<br />
Das Gebäude<br />
An der Westecke des 8,40 m breiten und 7,10 m tiefen Turms findet man die Inschrift "anno<br />
dni. 1474 inchoatu est", übersetzt heißt das „Wurde begonnen im Jahre des HERRN 1474" und<br />
oben an der Südostecke des Turms die Inschrift "anno dni. MCCCCLXII sanctus steffanus" (Im<br />
Jahre des HERRN 1462, Sankt Stephanus).<br />
Die Glocke wurde 1658 in Wolfenbüttel gegossen und trägt die Namen des damaligen Pastors,<br />
der Kirchenvorsteher und den Text des Psalms 95,6, „Kommt, lasst uns anbeten und knien und<br />
niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat."<br />
Zwei Kelche aus vergoldetem Silber aus den Jahren 1652 und 1757, zwei Leuchter von 1650<br />
und das Messingtaufbecken von 1660 befinden sich noch im Besitz der Gemeinde und werden<br />
in den Gottesdiensten benutzt. Durch den seitlichen Turmeingang betritt man die Kirche. Das<br />
Kirchenschiff erscheint heute in freundlichen hellen Farben in grün und weiß und wurde<br />
1982/1983 renoviert.<br />
Der Altarraum an der Ostseite wird durch ein neues, 2003 von einem Atzumer Bürger<br />
gespendetes Buntglasfenster der Glasmaler und Kunstglaser Hilby aus Wuppertal gekrönt.<br />
Das Bild nimmt Bezug auf den Namenspatron der Kirche, den Märtyrer Stephanus, von dem in<br />
Apostelgeschichte 7,56 der Satz berichtet wird, dass er bei seiner Steinigung die Herrlichkeit<br />
Gottes sieht: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn <strong>zur</strong> Rechten Gottes<br />
stehen."<br />
Seite 26
Salzdahlum<br />
Wir fahren von der „Lindenstraße“ rechts in die Straße „Vor den Drohnen“, danach rechts in<br />
den „Holzweg“ und danach links in den „Schlickerberg“. Wir folgen dem „Schlickerberg“<br />
(Kreisstraße 2) bis zu dem an der rechten Seite liegenden Wäldchen kurz vor der Kreuzung.<br />
Wir biegen direkt hinter dem Wäldchen rechts ab und fahren am Sportplatz vorbei in die Straße<br />
„Am Klostergarten“. Wir queren die „Braunschweiger Straße“ und fahren in die Straße „Am<br />
Badeteich“. Von dort biegen wir links ab in die Straße „Vor dem Schlosse“ und folgen ihr rechts<br />
abbiegend in die „Wolfstraße“. Danach biegen wir links in die Straße „Himmelreich“ ab und<br />
danach rechts in die Straße „Auf der Worth“, danach fahren wir durch die Grünanlagen bis <strong>zur</strong><br />
Sankt Jürgen-Kirche (10).<br />
Kirchengeschichte<br />
Die Sankt Jürgen-Kirche in Salzdahlum<br />
Um 1200: Erbauungsjahr der Sankt Jürgen-Kirche. Ihr Name „St.<br />
Jürgen“ ist die niederdeutsche Version von „St. Georg“. Belegt ist<br />
der Name in einem Kopialbuch des Braunschweiger<br />
Ägidienklosters, dem die Kirchengemeinde zu Abgaben<br />
verpflichtet war.<br />
1648: starke Beschädigung im Dreißigjährigen Krieg.<br />
1650: erste erhaltene Aufzeichnung über die Kirche.<br />
1651: Wiederaufstellung des Dachs und des Turmgebälks. Bau<br />
von zwei Leichenhäusern an der nördlichen und der südlichen<br />
Kirchenseite.<br />
1700: Bau des Altars im Stil des französischen Barock auf<br />
Veranlassung Herzog Anton Ulrichs, der die Kirche in der Nähe<br />
des damaligen Schlosses verschönern wollte.<br />
1703: Bau der ersten Orgel.<br />
1766: Der Kirchturm bekommt seine (bis heute erhaltene)<br />
barocke Turmhaube.<br />
1867/68: Abriss der beiden Leichenhäuser.<br />
1917: Demontage der großen Glocke und einer Schlagglocke zu Rüstungszwecken.<br />
1942: Erneute Demontage der großen Glocke und einer weiteren Glocke zu Rüstungszwecken.<br />
1956: Einsturz der Nord- und Ostwand des Turms.<br />
1959: Abschluss des Turm-Wiederaufbaus. Entfernung der Holzpriechen (Emporen). Austausch der<br />
Orgel, Einweihung einer großen Glocke.<br />
1965: Einweihung einer zweiten großen Glocke.<br />
Die Kirche wurde zwischen den beiden ursprünglich selbständigen Ortsteilen Ober- und<br />
Niederdahlum errichtet.<br />
Seite 27
Salzdahlum<br />
Sie hatte auch ursprünglich zwei Eingänge. Der an der Nordseite wurde von den<br />
Oberdahlumern benutzt, der an der Südseite von den Niederdahlumern. Ihr Baustil gilt als<br />
Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik.<br />
Nach Dr. Hans-Henning Grote war die Salzdahlumer Kirche möglicherweise ursprünglich keine<br />
Dorfkirche, sondern eine Eigenkirche eines ortsansässigen Adeligen. Darauf weist auch die<br />
Widmung "Sankt Jürgen" als Nebenform des Namens Sankt Georg hin. Es gebe bauliche<br />
Parallelen zu Braunschweiger Stadtkirchen (Dom Sankt Katharinen). Dies spreche für einen<br />
Baubeginn der Kirche um 1216.<br />
Eine lebendige Gemeinde<br />
Die Sankt Jürgen Gemeinde bildet einen gemeinsamen Pfarrverband mit den Gemeinden Apelnstedt<br />
(Friedenskirche) und Volzum. Der Pfarrverband hat auch einen Vikar. Die Gemeinde ist vernetzt und<br />
hat einen eigenen Facebook-Auftritt.<br />
Viele Ehrenamtliche engagieren sich in den unterschiedlichsten Kreisen,<br />
dem „Krabbelkreis für junge Eltern mit Kindern“, dem<br />
„Frauenseniorenkreis“, dem „Seniorenkreis Männer“, dem „Flohmarkt-<br />
Team“ und der „Spiele-Nachmittags-Gruppe“. Schon seit vielen<br />
Jahrzehnten gibt es die „Evangelische Frauenhilfe-Gruppe“. Sie<br />
organisiert den Weltgebetstag, unternimmt Gemeinde-Ausflüge und<br />
Besichtigungen, pflegt die Außenanlagen, richtet Sommerfeste aus, führt<br />
Veranstaltungen zu religiösen und allgemeinbildenden Themen durch,<br />
bastelt und modelliert mit Ton und schmückt die Kirche vom Altarschmuck<br />
bis zum Weihnachtsbaum.<br />
Altar der Sankt Jürgen-Kirche<br />
Besondere Gottesdienste und Musikgruppen<br />
Jedes Jahr gibt es ein Krippenspielteam, das von Eltern und Kindern aus der Gemeinde<br />
unterstützt wird. Es gibt eine Konfirmandengruppe und ein Kindergottesdienst-Team. Es werden<br />
Himmelfahrtsgottesdienste im Freien angeboten, es gibt eine Osternacht und den<br />
Weltgebetstags-Gottesdienst. Ab und zu werden die „Kanzeln getauscht“ mit Ahlum-Atzum-<br />
Wendessen und Kissenbrück. Das bedeutet, die jeweiligen Pastorinnen und Pastoren vertreten<br />
sich gegenseitig in den unterschiedlichen Pfarrverbänden. Es finden Konzerte in der Kirche<br />
statt. Salzdahlum und Apelnstedt haben je einen Flötenkreis. Es gibt einen Posaunenchor,<br />
einen Kirchenchor und eine eigene Songgruppe.<br />
Seite 28
Rückfahrt<br />
Von der Sankt Jürgen-Kirche aus folgen wir links der „Braunschweiger Straße“ und biegen<br />
rechts ab in den „Heinebeeksweg“. Wir folgen dem Weg und durchqueren einen schmalen<br />
Radweg, der danach in den „Schäferteich“ übergeht.<br />
Danach biegen wir links ab in den „Weißer Weg“ und folgen<br />
ihm bis zum straßenbegleitenden Radweg der Landesstraße<br />
631, bergan in Richtung der „Lebenshilfe“. Hinter der Kurve<br />
des Geländes der Lebenshilfe in der „Mascheroder Straße“<br />
biegen wir am Waldrand rechts ab und folgen dem Waldweg<br />
im „Lechlumer Holz“ ca. 500 Meter bergab geradeaus.<br />
Danach biegen wir rechts ab um nach 50 Metern wieder links<br />
und danach geradeaus bis zum Waldrand auf die<br />
„Waldstraße“ zu fahren. Wir queren die Ampelkreuzung am<br />
„Neuen Weg“ und fahren geradeaus weiter in den „Forstweg“.<br />
Radtour Frühjahr 2011<br />
Wir folgen ihm, fahren durch eine scharfe Linkskurve in die Straße „Alter Weg“ am<br />
Krankenhaus <strong>zur</strong> Linken vorbei bis <strong>zur</strong> nächsten großen Kreuzung. Wir biegen rechts ab in den<br />
„Mittelweg“ und folgen ihm bis <strong>zur</strong> Straße „Am Kälberanger“.<br />
Dort biegen wir rechts ab und folgen der Radwegbeschilderung des Radfernwegs „Weser-Harz-<br />
Heide“ an der Oker entlang bis <strong>zur</strong> Innenstadt.<br />
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In eigener Sache<br />
Nachdem meine letzte <strong>Kirchentour</strong> 2004 zu den Wolfenbütteler Innenstadtkirchen ein<br />
Riesenerfolg war, beschloss ich eine neue <strong>Kirchentour</strong> anzubieten.<br />
Sie kennen jetzt die zehn "Landgemeinden" der Stadt Wolfenbüttel. Sie werden die Ortsnamen<br />
immer mit ihren hübschen kleinen Kirchen in Verbindung bringen.<br />
Landgemeinden<br />
Landgemeinden sind erstaunlich wandlungsfähig. Sie überstehen meisterhaft alle Krisen. Die<br />
Menschen vor Ort identifizieren sich mit ihrer ältesten Institution, der Dorfkirche. Eine<br />
Landgemeinde "ist mehr", denn sie ist tief verwurzelt im Leben der Dorfbewohner. Aber<br />
Dorfkirchen haben es auch schwer: Viele Gemeinden leiden unter dem demographischen<br />
Wandel, ihre Mitglieder werden immer älter. So ist es heute schon selbstverständlich, dass<br />
Pastoren oder Kirchenvorstände 90- oder 100-jährige Jubilare besuchen. Das Gemeindeleben<br />
bekommt "Generations-Lücken". Vielerorts fehlen beispielsweise die 20-50-jährigen<br />
Gemeindeglieder, weil diese Generation stark in den Arbeitsalltag eingebunden ist und im<br />
Gemeindeleben nicht mehr in Erscheinung tritt. Bedingt durch Ausbildung, Studium, Pendeln<br />
zum Arbeitsplatz, Stadtflucht, usw. gibt es immer weniger ehrenamtliche Kräfte im<br />
"Leistungsalter".<br />
Viele Gemeinden leiden unter der Last ihrer Friedhofsverwaltungen. Friedhöfe in<br />
Landgemeinden befinden sich in der Regel in kirchlicher Hand. Ihre Verwaltung verschlingt Zeit<br />
und Geld. Hinzu kommen noch die Aufwände für kircheneigene Kindergärten (Personalführung,<br />
Budgetverwaltung usw.). Um diese Belastung zu stemmen, teilen sich jeweils drei<br />
Landgemeinden ein gemeinsames Pfarramt mit einer oder zwei Pastorenstellen (Quartier- oder<br />
Tripelbildung). Die alte Bausubstanz und die Instandhaltung der Orgel verschlingen ebenfalls<br />
hohe Geldbeträge.<br />
Die Stärken der Landgemeinden<br />
Landgemeinden haben aber auch riesige Chancen: Sie sind tief mit dem Leben ihrer Bewohner<br />
verbunden. Traditionelle Gottesdienste (wie z.B. Oster-, Himmelfahrts- Pfingst- und<br />
Weihnachts- Gottesdienste, Hubertusmessen, Taufen, Konfirmationen, Erntedank- und<br />
Hochzeitsgottesdienste, Jubiläumsgottesdienste, Weltgebetstage usw.) sorgen für volle<br />
Kirchen.<br />
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Chöre, Theatergruppen, Gemeindefeste, Gospel- und Instrumentalkreise festigen ebenfalls die<br />
Bindung an die Gemeinde.<br />
Die Landgemeinden besitzen viele Schätze…<br />
Landgemeinden haben eine lange und interessante Geschichte. Die Grundmauern ihrer<br />
Kirchen sind teilweise schon über 1000 Jahre alt! Ihre Gebäude "leben" und "duften" nach<br />
Vergangenheit.<br />
Probieren Sie es selbst aus: Setzen Sie sich mal eine Stunde lang in eine dieser schönen<br />
Dorfkirchen. Sie blicken auf einen kunstvoll geschmückten Altar, sie hören das Holz knacken,<br />
sie riechen den Duft von abgebrannten Kerzen, Möbelpolitur, Feuchtigkeit, Erde und Holz.<br />
Denn Sie sitzen in einem Raum, den es bereits seit mehreren Jahrhunderten gibt.<br />
…und die Dorfkirche ist ein Kultur-Erlebnisraum<br />
Auch außerhalb der Gottesdienste könnte eine Kirche offen bleiben um Wanderern oder<br />
Fahrradfahrern eine Einkehrmöglichkeit zu bieten. So heften einige Gemeinden auch ein Schild<br />
an die Tür, auf dem die Telefonnummer des Küsters steht, den man anrufen kann um die<br />
Kirche zu besichtigen.<br />
Dorfkirchen sind Orte für Ausstellungen: bspw. für Fotoausstellungen oder für museale<br />
Themen („Mitgift im Wandel der Generationen“, „Brautmoden“, „Kränze“, „Tauf-Kultur“, „Trauer-<br />
Kultur“ usw.).<br />
Die alten Gebäude haben eine wunderbare Akustik für Chöre und Konzerte. Dorfkirchen<br />
haben sehenswerte Denkmale: z.B. Sühnekreuze oder hübsche Kirchhöfe, alte<br />
Baumbestände, besondere Altäre, sehenswerte Wandbemalungen und Vieles mehr.<br />
Steigen Sie aufs Rad! Unternehmen Sie Ausflüge mit Freunden und Bekannten<br />
zu diesen schönen Kirchen!<br />
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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club<br />
Impressum:<br />
Redaktion, Layout, Zeichnungen und Fotos: Peter Heinemeyer.<br />
Ausnahmen: Ortswappen aus ‚wikipedia.org‘ und ‚wolfenbuettel.de‘ (Adersheim, Atzum,<br />
Linden)/<strong>ADFC</strong>-Logo aus ‚adfc.de‘, Foto v. Frau E. Steinmann. Die Texte sind frei gestaltet und<br />
unter Verwendung der jeweiligen Gemeinde-Homepages oder durch Textvorschläge der<br />
Kirchenvorstände/ Pastoren/ Heimatpfleger und ‚wikipedia.org‘ ergänzt worden.<br />
Besonderem Dank gilt folgenden Personen, die diese Broschüre durch ihre Textlieferungen<br />
bereichert haben: Herrn Johann Peter Meyer, Herrn Martin Granse, Herrn Jens Möhle, Herrn<br />
Kersten Meinberg, Herrn Jürgen von Schilling, Herrn Axel Heike-Gmelin, Frau Hiltrud Bayer,<br />
vielen anderen, die die Homepages der Kirchengemeinden mitgestaltet haben, meiner Ehefrau,<br />
die durch geduldiges Ertragen meiner Ideen zum Gelingen beigetragen hat und ‚krautrockworld.com‘,<br />
dem Internet-Radio-Sender, der mich durch unermüdliches Musik-Berieseln<br />
während der gesamten Erstellung treu begleitet hat .<br />
Wolfenbüttel, Mai, 2. Druck 2013<br />
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