Niedersachen - BASF
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Getreideinsektizide<br />
Aktuelle Situation bei Getreideschädlingen<br />
und Strategien zur Bekämpfung<br />
Hauke Hinz, Versuchstechniker Schleswig-Holstein<br />
In den letzten Jahren war in Norddeutschland eine Zunahme<br />
an Getreideschädlingen zu beobachten. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass es keine allgemeinen Hinweise zum Auftreten von Getreideschädlingen<br />
gibt. In jeder Vegetation müssen die Bestände<br />
auf etwaige Schädlinge kontrolliert werden, und es müssen gezielte<br />
Maßnahmen ergriffen werden, um die Schäden möglichst<br />
gering zu halten.<br />
Die Weizengallmücken erschweren aufgrund ihres länger<br />
andauernden Schlupfes aus dem Boden die gezielte Bekämpfung.<br />
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass eine<br />
Bekämpfung am besten über den Schutz der Ähre erfolgt.<br />
Hierfür ist es notwendig, ab Schlupfbeginn auf die Ähre einen<br />
optimalen Spritzbelag zu legen, da die anfl iegenden Mücken<br />
durch die schnelle Sofortwirkung von z. B. 0,125 l/ha Fastac ®<br />
SC Super Contact abgetötet werden. Dadurch wird die Eiablage<br />
unter der Spelze verhindert. Auch Sumicidin ® Alpha EC<br />
(0,2–0,25 l/ha), eingesetzt zur Blattlausbekämpfung, erfasst die<br />
Gallmücken mit.<br />
Getreide<br />
Sattelmücken<br />
Die Sattelmücke (Haplodiplosis equestris) ist ca. 5 mm lang,<br />
hat einen roten Hinterleib und eine schwarzbraune Brust. Sie<br />
schlüpft ab etwa Anfang Mai aus dem Boden und sucht nach<br />
der Paarung die Getreidepfl anzen zur Eiablage auf. Hier legt sie<br />
die Eier perlschnurartig ab (120–200 Eier pro Weibchen).<br />
Aus diesen schlüpfen Larven, die später unter die Blattscheide<br />
dringen und mit den charakteristischen Sattelgallen den<br />
eigentlichen Schaden verursachen. Die Sattelmückenlarven<br />
müssen auf ihrem Weg von den Eigelegen zu den Blattscheiden<br />
bekämpft werden.<br />
Gelbe Weizengallmücke<br />
Raps<br />
Mais<br />
Sattelmücke, Eier Sattelmücke, Larven Sattelmücke<br />
Weizengallmücken<br />
Die Weizengallmücken (Gelbe bzw. Orangerote Weizengallmücke,<br />
Contarinia tritici bzw. Sitodiplosis mosellana) sind ca.<br />
2 mm lang. Die Mücken schlüpfen ab Ende Mai aus dem Boden<br />
und die Weibchen legen bei ruhigem Wetter die Eier unter<br />
den Spelzen der Weizenähre ab. Die Larven schlüpfen einige<br />
Tage später aus den Eiern und beginnen mit ihrer Saugtätigkeit.<br />
Nach drei bis vier Wochen wandern sie von den Pfl anzen<br />
in den Boden ab.<br />
Getreideblattläuse<br />
In norddeutschen Getreidekulturen treten drei verschiedene<br />
Arten von Blattläusen auf: die Große Getreideblattlaus, die Haferblattlaus<br />
und die Bleiche Getreideblattlaus. Aufgrund ihres<br />
enormen Vermehrungspotenzials müssen die Bestände regelmäßig<br />
auf diese Schädlinge kontrolliert werden. Die Versuche<br />
der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein optimaler<br />
Bekämpfungserfolg meist mit mehreren Anwendungen erreicht<br />
wird. Die alleinige Bekämpfung von der Blüte der Bestände<br />
reicht meist nicht aus, da bei starkem Zufl ug die Bestände<br />
nachfolgend nochmals stark besiedelt werden können.<br />
Blattlausmutter + Jungläuse<br />
Befallsnest mit Gelbverzwergungsvirus<br />
In Ergänzung zur Gallmückenbekämpfung sollte also stets eine<br />
weitere spezielle Blattlausbehandlung mit eingeplant und bei<br />
Bedarf durchgeführt werden. Denn Blattläuse verursachen<br />
nicht nur durch ihre Saugtätigkeit Schaden, sondern auch<br />
durch Ihre Eigenschaft als Überträger des Gelbverzwergungsvirus.<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
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