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Transkription der Rede des abtretenden Rektors Steindorff

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[Seite 15]<br />

dentische Wohlfahrt geleistet haben. Diesen Dank erweitere ich auf die<br />

Leiter und die Helfer <strong>der</strong> verschiedenen Abteilungen. Wie sie überall, wo<br />

Not war, geholfen haben, kann nur <strong>der</strong>jenige beurteilen, <strong>der</strong> diese aufopfernde<br />

Arbeit fast alltäglich beobachtet hat. Von dieser Arbeit im einzelnen<br />

zu sprechen, muß ich mir bei <strong>der</strong> Kürze <strong>der</strong> Zeit lei<strong>der</strong> versagen. Nur<br />

bei <strong>der</strong> wesentlichsten Abteilung, dem studentischen Mittagstische,<br />

lassen Sie mich kurz verweilen, und <strong>des</strong>sen Leitern, Frau Dora Förster<br />

und Frau Hilda Zimmern herzlichst danken für die aufopfernde, Kraft<br />

und Zeit verzehrende Arbeit, die sie diesem segensreichen Unternehmen<br />

auch im verflossenen Jahre gewidmet haben. Danken möchte ich ferner<br />

dem cand. pharm. Kurt Mothes und seiner getreuen Helferschar für das,<br />

was sie durch ihre Arbeit und ihre ideale Gesinnung für ihre Kommilitonen<br />

geleistet haben. Mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung, daß die streng ehrenamtliche<br />

Tätigkeit ohne Besoldung o<strong>der</strong> auch nur Entschädigung sowie unbedingte<br />

Pflichterfüllung Grundlage <strong>der</strong> studentischen Selbstverwaltung<br />

bilden müssen, hat die Helferschaft unserer Mensa geradezu vorbildlich<br />

gewirkt. Sie ist gleichsam eine geschlossene, von den höchsten Idealen<br />

getragene Gemeinde geworden, die mit ihren Grundsätzen weit über den<br />

engen Kreis ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit auf unsere Studentenschaft<br />

einen segensreichen Einfluß ausübt.<br />

Unter den mannigfachen Gaben, die dem studentischen Mittagstische<br />

durch hochherzige Gönner zugeflossen sind, möchte ich die regelmäßige<br />

Spende erwähnen, die ihm von <strong>der</strong> „Winterhilfe“ durch Frau Edith<br />

Mendels-sohn-Bartholdy allmonatlich zufließt. Sie ist wohl als eine Art<br />

Gegengabe zu betrachten für die werbende Unterstützung, die die Leipziger<br />

Studentenschaft ihrerseits <strong>der</strong> „Winterhilfe“ geleistet hat und gewiß auch<br />

in Zukunft leisten wird. Danken möchte ich auch <strong>der</strong> sächsischen Landwirtschaft<br />

für ihre mannigfachen Spenden, beson<strong>der</strong>s dem Landbunde<br />

Oschatz, seinem Vorsitzenden Herrn Gutsbesitzer Kratzsch in Zävertitz<br />

und seinem Geschäftsführer Herrn Major Falck, sowie Herrn Amtmann<br />

Schwarz in Nischwitz. Weiter haben <strong>der</strong> Mensa Hilfe geleistet durch<br />

Fleischlieferung <strong>der</strong> Verband zur Zucht <strong>des</strong> sächsischen Edelschweins und<br />

seine Vorsitzenden, Herren Gutsbesitzer Vogel sang in Ebersbach und<br />

Müller in Töllschütz, sowie durch eine beträchtliche Zuckerspende die<br />

sächsische Zuckerindustrie.<br />

Eine große Unterstützung erfuhren unsere Studenten auch durch<br />

die von Frau Emma Spalteholz ins Leben gerufene Liebesgabenstelle.<br />

In jedem Semester empfingen nicht weniger als 150 Kommilitonen<br />

Spenden aller Art: Klei<strong>der</strong>, Wäsche und Lebensmittel. Erholungs- und<br />

Heilungsaufenthalte erschöpfter und kranker Studenten wurden ermöglicht;<br />

außerdem konnte eine Reihe beson<strong>der</strong>s befähigter Studenten mit<br />

fortlaufenden Unterstützungen bedacht werden. Für dieses segenreiche Werk<br />

spreche ich Frau S p a l t e h o l z den aufrichtigen Dank <strong>der</strong> Universität aus.<br />

Der noch immer bestehenden großen Wohnungsnot haben, wie bisher,<br />

die verschiedenen Studentenheime abzuhelfen gesucht. Lei<strong>der</strong><br />

mußte das von Professor Kittel gegen Ende <strong>des</strong> Krieges ins Leben gerufene<br />

und seither geleitete Heim für kriegsbeschädigte Studenten in <strong>der</strong><br />

Dresdner Straße mit dem Ende <strong>des</strong> Sommersemesters seine Pforten<br />

schließen. Das allmähliche Nachlassen von Gesuchen Kriegsbeschädigter<br />

hatte den Gedanken wachgerufen, das günstig gelegene und behaglich

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