181. Balance zwischen Beruf und Familie - B. Braun Melsungen AG

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Balance zwischen Beruf und Familie 6 nahdran 1/11
Thomas Grether, Wirtschaftsjournalist Weil der Frauenanteil in Kliniken von Jahr zu Jahr steigt, müssen deutsche Krankenhaus-Manager mehr für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun. Alleine ein Betriebskindergarten reicht nicht aus. Sana hat sich als „familienbewusst“ von einem externen Dienstleister zertifizieren lassen. Aber selbst an kleinen Krankenhäusern können sogar Oberärzte ihre Stelle teilen oder einen Tag weniger in der Woche arbeiten. Deutsche Kliniken werden für Beschäftigte familienfreundlicher Medizin wird weiblich Was die Pflege schon immer ist, hat auch die Medizin in den alten Bundesländern erreicht: Sie wird immer weiblicher. In den neuen Bundesländern, wie zuvor in der DDR, sind beide Geschlechter schon immer gleichgewichtig ver treten. Der wachsende Frauenanteil in der Medizin führt dazu, dass das Arbeitspotenzial auch bei steigenden Arztzahlen sinkt. Da Ärztinnen sich stärker als ihre männlichen Kollegen familiären Aufgaben widmen, können sie auch weniger Arbeit pro Zeiteinheit zur Verfügung stellen. 15 Prozent der leitenden Klinikärzte sind inzwischen weiblich, mit steigender Tendenz. Laut dem Vize-Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, sind schon heute rund 5 000 Arztstellen in Kliniken unbesetzt. In den kommenden zehn Jahren gingen etwa 20 000 Ober- und Chefärzte altersbedingt in den Ruhestand. Auch der „doppelte demografische Wandel“ schlägt zu, wie das der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. An - dreas Köhler nennt. Wegen der Alterung der Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts steige der Behandlungsbedarf kräftig an. Gleichzeitig würden auch die Ärzte immer älter. Arbeitgeber wie Politik seien gefragt, bessere Rahmenbedingungen für Medizin und Pflege zu schaffen, meinen die Bundesärztekammer und ihr Vorsitzender. Heute schon seien beispielsweise in Heidelberg 60 Prozent der Me - dizinstudenten weiblich, 37 Prozent unserer Ärzte sind Frauen, berichtet Irmtraut Gürkan, kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen seien für die Personalgewinnung und -erhaltung künftig we - sentlich, ebenso wie eine teamorientierte Führungskultur, die den Nachwuchs anspricht und überzeugt. Dazu gehört für Gürkan viel mehr als individuelle Kinderbetreuungskapazitäten. Personalgewinnung und -erhaltung sei künftig der wesentliche Erfolgsfaktor für eine Klinik, ebenso wie eine teamorientierte Führungskultur, die den Nachwuchs an - spricht und überzeugt. Familienfreundlich durch gute Führungskultur Darauf muss sich das Organisations-Management in Krankenhäusern einstellen – Kliniken müssen familienfreundl icher wer - den und reagieren auch schon so. Keine leichte Aufgabe in ei - nem Betrieb, der an 365 Tagen rund um die Uhr geöffnet sein muss. nahdran 1/11 7
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