Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau ...
Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau ...
Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
10 GEBIRGSWETTKAMPF<br />
Edelweiß Raid 2013 -<br />
„Der Weg ist das Ziel“<br />
„TAGWACHE“ Ein Blick auf<br />
den Wecker, 0330 Uhr, oh Maria,<br />
um 0400 Uhr Frühstück<br />
und um 0500 Uhr Abfahrt zum<br />
Start. Hilft nichts, raus aus dem<br />
Bett. Allzu viele Worte fallen<br />
zu dieser frühen Stunde nicht<br />
– „angespannte Situation“ im<br />
Speisesaal, verladen vom Gerät<br />
und Abfahrt ins Startgelände<br />
nach Igls.<br />
Letzte Startvorbereitungen<br />
und schon dröhnt es aus dem<br />
Lautsprecher mit dominanter<br />
Stimme: „Ich bitte die Mannschaften<br />
sich hinter der blauen<br />
Linie aufzustellen, Start in 3<br />
Minuten!“ Das Morgengrau und<br />
eine Nebelbank bestimmen die<br />
Stimmung im Startgelände, der<br />
Countdown zum Massenstart<br />
um 0630 Uhr läuft: 3,2,1…..<br />
los.<br />
„Ja nicht von den anderen<br />
treiben lassen!“ geht es leise<br />
durch unsere Mannschaft,<br />
1200 Höhenmeter liegen vor<br />
uns.<br />
Die erste Aufgabenstellung<br />
teilte sich in 4 Stationen, teilweise<br />
willkommene Rastpausen<br />
für uns alle. Nach dem Finden<br />
der beiden vergrabenen<br />
LVS in relativ kurzer Zeit, ging<br />
es nun im freien Schiraum<br />
Richtung Auswertung der 4<br />
Stationen wo wir „keine“ Strafrunde<br />
ausfassten.<br />
Zufrieden ging es nun weiter<br />
Richtung Gipfel <strong>des</strong> Patscherkofels,<br />
wo wir uns ein paar<br />
Bissen und etwas zu trinken<br />
gönnten. Vorsichtig stellte ein<br />
„Edelweißraid-Neuling“ die Frage:<br />
„Ist es noch weit?“ Die „Althasen“<br />
unserer Mannschaft,<br />
darunter auch ich, schauten<br />
sich kurz an, doch verschwendeten<br />
wir keine Worte. Kurzer<br />
Plausch mit unserem Brigadekommandanten,<br />
und los ging<br />
die sehr fordernde Abfahrt hinunter<br />
nach Poscheben. Diese<br />
200 Höhenmeter forderten<br />
teilweise schwere Stürze und<br />
hinterließen einige Blutspuren<br />
entlang der Strecke.<br />
Stetig ansteigend ging es<br />
zuerst entlang der Baumgrenze<br />
später im freien Gelände<br />
uns duellierend mit dem „Erfinder“<br />
der Edelweiß Raid auf<br />
den Gipfel <strong>des</strong> Glungezer, wo<br />
wir von Brigadier Grünwald und<br />
Oberst Gaiswinkler angefeuert<br />
wurden.<br />
So ab jetzt nur mehr am<br />
Grat über mehrere Berge<br />
ständig den Wetterkapriolen<br />
ausgesetzt zur nächsten ca.<br />
4 Stunden entfernten Station<br />
„Bergen eines Verunglückten“.<br />
Hilfreiche Fixseile, Steigstufen<br />
und Markierstäbe wiesen uns<br />
den sehr anstrengenden Weitermarsch<br />
zu dieser Station.<br />
Auf der Kreuzspitze wurden wir<br />
unmittelbar Zeugen eines Abtransportes<br />
eines kollabierten<br />
Teilnehmers mit einer Alouette<br />
III. Wieder eingetaucht ins Nebelmeer<br />
fanden wir schon sehr<br />
erschöpft diese Station. Nach<br />
erfolgreicher Absolvierung der<br />
Aufgabenstellung hieß es nur<br />
mehr Felle ab, denn es geht<br />
jetzt. „fast“ nur mehr bergab!?<br />
Viel zu wenige Markierstangen<br />
und Sicht Null begleiteten<br />
uns in Richtung Naviser Jöchl<br />
und weiter hinunter zum Biwakplatz.<br />
Plötzlich, im Nebel<br />
schwer erkennbar, die Station<br />
Handgranatenwerfen, eigentlich<br />
nicht schwer vorbei<br />
zu fahren. Nachdem auch das<br />
bewältigt war, ging es nun<br />
endlich nur mehr bergab zum<br />
Mölser Hochleger. Nach gut<br />
11 Stunden hingen wir unser<br />
Marschgepäck auf die Kontrollwaagen,<br />
um danach sofort mit<br />
dem Zeltaufbau zu beginnen.<br />
Frische trockene Wäsche und<br />
die Wärmedose am Gaskocher,<br />
dazu bereitgestellter Tee<br />
verschönerten die spärlichen<br />
Abendstunden. Wir wussten,<br />
so schnell wie möglich in den<br />
Schlafsack und jede Minute