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Als PDF downloaden Wiener Staatsoper: Prolog Dezember 2013

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7<br />

Vestibül – 30. Oktober <strong>2013</strong><br />

PREMIERE<br />

Schwesterherz<br />

frei nach einem Film<br />

von Robert Aldrich<br />

Regie: Madeleine Koenigs<br />

Mit Christiane von Poelnitz,<br />

Catrin Striebeck;<br />

Jonas Landerschier<br />

30. Oktober<br />

2., 5., 26. November<br />

Baby Jane<br />

In Robert Aldrichs berühmtem, 1962 entstandenem Film „Was geschah wirklich mit<br />

Baby Jane?“ leben die zwei Schwestern Jane und Blanche Hudson, damals gespielt<br />

von Bette Davis und Joan Crawford, in einer parasitären Symbiose – man pflegt und<br />

vergiftet einander. Seit einem rätselhaften Autounfall spielen Jane, früher ein gefeierter<br />

Kinderstar, und Blanche, eine ehemalige Hollywood-Diva, ein perfides Spiel um Schuld,<br />

Abhängigkeit und Rache. In der täglichen Routine der Abgeschiedenheit brodeln Hass,<br />

Neidgefühle und ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf.<br />

<strong>Als</strong> Wirt bezeichnet man ein Lebewesen, das außer sich selbst auch ein anderes mit<br />

lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Zieht der Wirt daraus einen andauernden<br />

Vorteil, so bezeichnet man die Beziehung als Symbiose, andernfalls handelt es sich um<br />

Parasitismus. Innerhalb der Symbiose wird der Wirt durch den Schmarotzer mehr oder<br />

weniger stark geschädigt, bleibt aber am Leben. Bei zu starker Schädigung stirbt<br />

der Wirt und somit auch der Parasit – keiner ist ohne den anderen lebensfähig.<br />

Das Kräfteverhältnis im Spiel der Hudson-Schwestern hat sich im Laufe der Zeit mehrfach<br />

zu Ungunsten der einen oder der anderen verschoben. Seit ihrer Kindheit sickert<br />

das Gift der ersten Rivalitäten – um den Vater, um das Scheinwerferlicht Hollywoods –<br />

in ihre Beziehung, die von einem ambivalenten Aufeinander-angewiesen-Sein und gegenseitigem<br />

Misstrauen geprägt ist. Nach dem verhängnisvollen Unfall pflegt Jane ihre<br />

gelähmte Schwester Blanche. Tag um Tag bringt sie ihr Frühstück, Mittagessen und<br />

Abendbrot, serviert auf einem Silbertablett. Sie wäscht sie, nimmt ihre Anrufe entgegen<br />

und kümmert sich um die Post. Sie hält den Haushalt in Schuss, und wann immer die<br />

Notklingel ertönt, eilt sie zu Hilfe – so sieht es jedenfalls Jane. Doch Blanches frühere<br />

Karriere als Hollywoodstar sichert ihnen ein gemeinsames Auskommen. Janes ständige<br />

Trunkenheit und die damit verbundenen periodischen Anfälle und Wahnvorstellungen<br />

bereiten Blanche große Sorge. Sie plant daher, das Haus zu verkaufen, denn sie will<br />

von nun an ein eigenes Leben führen.<br />

Der Wirt reagiert nicht passiv auf seinen Parasiten, er reagiert mit Abwehrmechanismen<br />

mit zum Teil tödlichen Folgen.

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