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a n ie l S c h w e ic h

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Schumann’sche Gedankengänge, an d<strong>ie</strong> man s<strong>ic</strong>h erinnern sollte:<br />

KAKTEEN:<br />

Im Jahre 1894 schr<strong>ie</strong>b Prof. Dr. Karl Schumann bei einer<br />

Besprechung der G r u s o n i a c e r e i f o r m i s hort. N<strong>ic</strong>olai<br />

(Nr. 778 Grusonia Bradtiana) und des N<strong>ic</strong>olai’schen Kataloges<br />

in dem d<strong>ie</strong>se neue Gattung veröffentl<strong>ic</strong>ht wurde,<br />

unter anderem:<br />

„Wir hätten es sehr gewünscht, daß der unterscheidende<br />

Charakter der Gattung, wenigstens in<br />

den w<strong>ic</strong>htigsten Zügen, auseinandergesetzt, und<br />

daß n<strong>ic</strong>ht nur der nackte Name genannt worden<br />

wäre.“<br />

Und weiteres als nächster Absatz:<br />

„An d<strong>ie</strong>se Zeilen sei uns gestattet, noch eine<br />

Bitte zu knüpfen. Alljährl<strong>ic</strong>h erscheinen in den<br />

Katalogen eine n<strong>ic</strong>ht unerhebl<strong>ic</strong>he Anzahl von<br />

neuen Arten. D<strong>ie</strong> Verze<strong>ic</strong>hnisse der Handelsgärtner<br />

würden einen h o h e n W e r t erhalten, wenn<br />

d<strong>ie</strong>selben, und sei es nur mit einigen Worten, von<br />

derjenigen Art, welcher s<strong>ie</strong> nahestehen, untersch<strong>ie</strong>den<br />

würden. V<strong>ie</strong>le der Männer, welche s<strong>ic</strong>h mit<br />

dem Handel unserer Pflanzen beschäftigen, gehören<br />

u n s t r e i t i g zu den b e s t e n K e n -<br />

n e r n derselben. S<strong>ie</strong> dürften also mit der Anfügung<br />

der Untersch<strong>ie</strong>de nur eine geringe Mühewaltung<br />

haben, würden s<strong>ic</strong>h aber selbst den größten<br />

D<strong>ie</strong>nst erweisen, wenn s<strong>ie</strong> s<strong>ic</strong>h dazu entschl<strong>ie</strong>ßen<br />

könnten. Da d<strong>ie</strong> Arten in allen Katalogen<br />

alphabetisch angereiht sind, so hat der Abnehmer<br />

n<strong>ic</strong>ht d<strong>ie</strong> mindeste Kenntnis, was er erhalten wird;<br />

er muß also auf gut Glück kaufen. D<strong>ie</strong>jenigen<br />

Kakteenzüchter, welche planmäßig ihre Sammlung<br />

vermehren und n<strong>ic</strong>ht allein darauf sehen, einen<br />

neuen Namen auf d<strong>ie</strong> Etikette schreiben zu können,<br />

würden ganz gewiß eher neue Arten zu erwerben<br />

trachten, falls s<strong>ie</strong> einigermaßen zu beurteilen vermöchten,<br />

was s<strong>ie</strong> erhalten werden. Durch d<strong>ie</strong> unterscheidenden<br />

Notizen erheben s<strong>ic</strong>h außerdem d<strong>ie</strong><br />

K a t a l o g e z u w i c h t i g e n D o k u m e n t e n ,<br />

welche der L<strong>ie</strong>bhaber aufbewahren und auf d<strong>ie</strong><br />

er mit Vergnügen zurückgreifen wird, um s<strong>ic</strong>h<br />

über d<strong>ie</strong> Formen zu or<strong>ie</strong>nt<strong>ie</strong>ren, und welche der<br />

B o t a n i k e r b e n u t z e n m u ß , wenn er s<strong>ic</strong>h<br />

mit den Kakteen beschäftigen will.“<br />

Soweit also Schumann in: M.f.K., Bd. IV, p. 110,<br />

Im Jahre 1899 schreibt derselbe Autor in seinem Werk:<br />

D i e V e r b r e i t u n g d e r C a c t a c e a e i m V e r h ä l t n i s<br />

z u i h r e r s y s t e m a t i s c h e n G l i e d e r u n g (in „Abhandlungen<br />

der Königl<strong>ic</strong>h preußischen Akadem<strong>ie</strong> der Wissenschaften<br />

zu Berlin, 1899“) folgendes:<br />

„W<strong>ie</strong> in meinen früheren Arbeiten, stehe <strong>ic</strong>h auf<br />

dem Standpunkt, daß man in dem System eine<br />

weitgehende Zerlegung in G a t t u n g e n befürworten,<br />

während <strong>ic</strong>h anderseits d<strong>ie</strong> Ans<strong>ic</strong>ht vertrete,<br />

daß man d<strong>ie</strong> A r t e n mögl<strong>ic</strong>hst straff zusammenz<strong>ie</strong>hen<br />

soll.<br />

Von ganz besonderer Bedeutung wird aber d<strong>ie</strong><br />

Z e r l e g u n g d e r g r o ß e n G a t t u n g e n i n<br />

m i n d e r u m f a n g r e i c h e für d<strong>ie</strong> Pflanzengeograph<strong>ie</strong>.<br />

Bei dem Festhalten an jenen gehen<br />

d<strong>ie</strong> feineren Details in der Verbreitung der Arten<br />

vollkommen verloren, das geographische Feld erscheint<br />

ein massiges ungegl<strong>ie</strong>dertes Ganzes, während<br />

unter Berücks<strong>ic</strong>htigung der kleineren Formenkreise<br />

d<strong>ie</strong>s Besetzungsgeb<strong>ie</strong>t in eine größere<br />

Zahl gegl<strong>ie</strong>derter Distrikte zerfällt, welche für d<strong>ie</strong><br />

Erkenntnis der Entw<strong>ic</strong>klung d<strong>ie</strong>ser Famil<strong>ie</strong> oft von<br />

der erhebl<strong>ic</strong>hsten Bedeutung sind.“<br />

KAKTEEN.<br />

Schema und Übers<strong>ic</strong>ht der gesamten Famil<strong>ie</strong> nach Frič und Schelle; unter Mitarbeit der Autoren<br />

vervollständigt. (D<strong>ie</strong> Zugehörigkeit nach Schumann ist unter jeder Gattung in Klammer beigesetzt.)<br />

Cactaceae.<br />

Einteilung nach der Art der Vegetationspunkte.<br />

D<strong>ie</strong> gesamte Kakteenfamil<strong>ie</strong> teilt Frič in drei große Gruppen:<br />

a) AREOLEAE: Kakteen, d<strong>ie</strong> nur einen Vegetationspunkt haben, aus dem s<strong>ie</strong> s<strong>ic</strong>h vegetativ und geschlechtl<strong>ic</strong>h<br />

vermehren: d<strong>ie</strong> Areole. D<strong>ie</strong>se Gruppe ist d<strong>ie</strong> größte.<br />

b) AXILLAREAE: Kakteen mit zwei Vegetationspunkten: Areole und AxiIIe, d<strong>ie</strong> beide einer vegetativen<br />

Vermehrung fähig sind. D<strong>ie</strong> Axille allein bringt auch Blüten hervor, d<strong>ie</strong>nt also der geschlechtl<strong>ic</strong>hen<br />

Vermehrung.<br />

c) SULCATEAE: Kakteen mit drei Vegetationspunkten: Areole, Furche und Axille, d<strong>ie</strong> alle drei der<br />

vegetativen Vermehrung d<strong>ie</strong>nen können. D<strong>ie</strong> Furche ist außerdem zur geschlechtl<strong>ic</strong>hen Vermehrung<br />

geeignet. Einzige bekannte Parallele bei einigen seltenen Euphorbiaarten.<br />

Cactaceae.<br />

Einteilung nach den Merkmalen von Blüte, Frucht und Samen.<br />

I. Tectocarpeae: Intercorporaleae et Semi­<br />

Intercorporaleae.<br />

a) Semi‐Intercorporaleae<br />

1. Cephalioideae: CephaIiumblütenstand<br />

b) Intercorporaleae<br />

2. Axillarifloreae: Axillenblüher<br />

3. Sulcatifloreae: Furchenblüher<br />

A. Cacteae carenseae.<br />

II. Extracorporaleae: Areolenblüher.<br />

a) Gymnoper<strong>ic</strong>arpeae<br />

1. Terrestreae<br />

2. Epiphyteae<br />

b) Echinoper<strong>ic</strong>arpeae<br />

c) Tr<strong>ic</strong>hoper<strong>ic</strong>arpeae<br />

B. Cacteae frondoseae.<br />

I. Cacto‐semineae II. Tomento‐semineae III. Ligno‐semineae<br />

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