Lapidaria margaretae - FGaS
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Sukkulentenfreunde unter sich<br />
Aus der Praxis für die Praxis – 1. Folge<br />
In unserer letzten Ausgabe der Avonia-<br />
News hatte ich den Gedanken präsentiert,<br />
dass es doch gut wäre, wenn wir in diesem<br />
Medium eine Ecke einrichten würden, um<br />
darin die vielen Hinweise und Tipps festzuhalten,<br />
die im Laufe der Korrespondenz der<br />
Sukkulentenfreunde unter sich „aufs Papier<br />
gebracht werden“.<br />
Nicht jedem ist es gegeben, gleich einen<br />
fertigen Artikel zu produzieren. Aber warum<br />
nicht die vielen guten Hinweise sammeln und<br />
in einer losen Fortsetzungsfolge aufschreiben?<br />
Damit möchte ich heute beginnen.<br />
Es haben mich mehrere E-Mails unterdessen<br />
erreicht. Manche mit kritischen Hinweisen<br />
zu den Veröffentlichungen in unseren<br />
beiden Medien, doch auch einige mit begrüßenden<br />
Äußerungen.<br />
Ich habe mich jedenfalls gefreut, dass diese<br />
Initiative nicht nur ein Schlag ins Wasser<br />
war.<br />
Damit wollen wir mit einem lockeren Gespräch<br />
beginnen!<br />
Jetzt ist der Frühling in vollem Gange. Wir<br />
holen unsere Pflanzen aus der Winterruhe<br />
und gewöhnen sie wieder an das Sonnenlicht.<br />
Doch Vorsicht! Das Wurzelwerk der<br />
Pflanzen ist noch inaktiv, kann noch kein<br />
Wasser aufnehmen, es muss sich größtenteils<br />
erst wieder neu bilden. Wenn nun die<br />
Pflanzen unter Glas der Sonne ausgesetzt<br />
sind, kann es sehr schnell zu Verbrennungen<br />
kommen. Diese verunstalten die Pflanzen<br />
meist sehr lange. Manche erholen sich kaum<br />
jemals wieder von so einem Hitzeschock.<br />
Ich hatte früher einmal mit Ernst Schulter,<br />
einem damals bekannten Kakteengärtner in<br />
Erfurt, ein Gespräch und er erzählte mir,<br />
dass er zu Pfingsten verreist war. Seine Angehörigen<br />
sollten nicht vergessen, die großen<br />
Gewächshäuser zu lüften. Leider vergaßen<br />
sie das.<br />
Dieses Jahr war Pfingsten mit einer Hitzewelle<br />
ins Land gekommen. Im Endeffekt waren<br />
ihm viele wertvolle Pflanzen „verkocht“.<br />
Noch schlimmer ist es, Aussaatschalen,<br />
noch dazu mit Folie oder Glas abgedeckt, in<br />
die Sonne zu stellen. Dabei gehen mehr<br />
Saaten verloren als durch alle Schädlinge<br />
einschließlich Pilzen zusammengenommen.<br />
Ein Blatt dünnes Papier aufgelegt sichert<br />
diese zarten Sämlinge und lässt sie sogar<br />
schneller wachsen als in vollem Sonnenlicht.<br />
Es kam die Frage auf, warum so viele Sukkulenten<br />
in der Winterruhe ihr Wurzelwerk so<br />
oft völlig verlieren. Im Frühjahr sind meist nur<br />
trockene Strünke übrig und die Pflanzen<br />
müssen Wochen ihre letzte Kraft in ein neues<br />
funktionstüchtiges Wurzelwerk investieren.<br />
Dazu gibt es einen wichtigen Hinweis:<br />
Leider pflanzen immer noch manche Sukkulentengärtner<br />
die Pflanzen in humose Erde.<br />
Schauen wir uns doch mal an, wo unsere<br />
Pflanzen herkommen.<br />
Dort in ihrem Habitat gibt es meist keinerlei<br />
Humus. Dieser kann sich nur bilden, wenn<br />
abgestorbenes Pflanzenmaterial verrottet<br />
und dazu braucht es Wasser. Beides ist in<br />
diesen Gegenden nur beschränkt vorhanden.<br />
Wer einmal diese Länder besucht hat, wird<br />
sich erinnern, dass dort außer Sand und<br />
Steinen/Geröll, ggf. noch etwas Lehm, kaum<br />
Humuserde vorhanden ist. Und trotzdem<br />
wachsen die Pflanzen bestens. Ich entsinne<br />
mich noch, als ich einmal in einem Gartencenter<br />
einige Lithops kaufte, waren diese in<br />
Torfmull eingetopft!<br />
Nun ja, das mag vorteilhaft für den Verkäufer<br />
sein, denn spätestens nach einem Jahr<br />
existieren diese Pflanzen nicht mehr. Da entsinne<br />
ich mich noch, als wir als Ortsgruppe<br />
einmal einen Sukkulentengärtner besucht<br />
und viele Pflanzen ihm abgekauft hatten,<br />
verabschiedete er sich mit den freundlichen<br />
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