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„Archäologie - Landwirtschaft - Forstwirtschaft“. - Denkmalpflege ...

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Die Befestigungsanlagen des Oppidums Finsterlohr<br />

haben sich im Wald gut erhalten.<br />

Der Limes ist bei Mögglingen im Wald „Grubenholz“ auf<br />

einer Strecke von 1,5 km außerordentlich gut erhalten.<br />

ERFASSUNG DER WALDFUNKTIONEN<br />

Waldflächen erfüllen die Schutz- und Erholungsfunktionen nicht überall in gleicher Weise<br />

und in gleicher Intensität. Sie bedürfen je nach ihrer Bedeutung und örtlichen Lage einer<br />

differenzierten Waldpflege und -bewirtschaftung, so gegebenenfalls auch zum Schutz von<br />

archäologischen Denkmalen. Die Grundlagen für eine an den Schutz- und Erholungsfunktionen<br />

des Waldes ausgerichtete Waldbewirtschaftung stellt die WFK bereit.<br />

Für die Erfassung der Waldfunktionen und deren Darstellung in Karten liegt ein unter<br />

Beteiligung aller Bundesländer entwickelter Leitfaden vor (Volk u. Schirmer 2003). Als<br />

Ziel der WFK formuliert der Leitfaden die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes<br />

im Einklang mit der Waldbewirtschaftung dauerhaft zu sichern und den Wald vor größeren<br />

Eingriffen zu bewahren. Aus der Zielsetzung leitet sich ab, dass besonders für Entscheidungen<br />

zugunsten der Erhaltung von Wald eine örtliche Kenntnis der Schutz- und<br />

Erholungsfunktionen des Waldes unerlässlich ist. Die Schutz- und Erholungsfunktionen<br />

des Waldes werden durch die WFK daher einzeln und örtlich erfasst.<br />

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass auf einer Waldfläche häufig mehrere Funktionen<br />

zusammentreffen. In den meisten Fällen bereitet dies keine Probleme. Die WFK<br />

bietet aber den großen Vorteil, dass mögliche Konflikte, vor allem in Bezug auf die Waldbewirtschaftung,<br />

bei der Kartierung sichtbar werden und von der forstlichen Betriebsleitung<br />

aufgegriffen werden können. Dies wäre z.B. der Fall, wenn durch die WFK künftig<br />

ein archäologisches Bodendenkmal dargestellt wird. Konkret könnte dann gelten, dass im<br />

Rahmen der Holzernte Arbeitsverfahren bzw. Forstmaschinen einzusetzen sind, die nicht<br />

in den Boden eingreifen bzw. auf maschinell unterstützte Arbeitsverfahren unter Umständen<br />

sogar ganz verzichtet werden müsste.<br />

Weiterhin empfiehlt der Leitfaden für die Forstwirtschaft relevante Erhebungen oder<br />

Unterlagen Dritter für Flächen innerhalb und außerhalb des Waldes in die WFK zu integrieren.<br />

Ein solcher Datenaustausch erfolgt bisher mit der LUBW zu naturschutzwichtigen<br />

Flächen und Wasserschutzgebieten. Wegen der raschen Entwicklung und der nötigen<br />

Aktualität wird die WFK anlassbezogen fortgeschrieben. Im Verhältnis zur <strong>Denkmalpflege</strong><br />

Baden-Württemberg bedeutet dies zukünftig einen regelmäßigen Datenaustausch zu<br />

pflegen.<br />

Rechtsfolgen hat die Erfassung der Waldfunktionen und die Darstellung von Ergebnissen<br />

in Karten und Texten für den Waldeigentümer keine. Neue Bindungen, die über<br />

bestehende rechtliche Verpflichtungen hinausgehen, werden durch eine Ausweisung von<br />

Waldfunktionen im Rahmen der WFK nicht bewirkt.<br />

ANWENDUNG DER WALDFUNKTIONENKARTE DURCH DIE FORSTVER-<br />

WALTUNG UND DRITTE<br />

Die Waldfunktionenkarte für Baden-Württemberg wurde ursprünglich analog auf der<br />

Grundlage der topographischen Karte als Übersichtskarte im Maßstab 1:50000 erstellt.<br />

Zusätzliche wurde eine Broschüre mit allgemeinen Erläuterungen und zu jedem Kartenblatt<br />

ein Erläuterungsband herausgegeben. Die Darstellung der Waldfunktionen<br />

zusammen mit weiteren landschaftsbezogenen Informationen (z.B. der Natur- und<br />

Wasserschutzgebiete) hat der analogen Waldfunktionenkarte eine hohe Bekanntheit und<br />

Akzeptanz in der Forstverwaltung, der allgemeinen Verwaltung und bei Planungsbüros<br />

verschafft.<br />

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