Meiner Meinung nach… - Der Immobilienbrief
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Meiner Meinung nach… - Der Immobilienbrief
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 1<br />
Nr. 92 26.KW/ 26.06.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 1<br />
Fonds-Check: Ideenkapital<br />
startet Europa-Fonds neu<br />
Manhattan Deals: Kredite<br />
drücken die Preise<br />
Commerz Real: Zentrale<br />
für Mobilfunker E-Plus<br />
Fonds-Check: LHI setzt<br />
auf BMW im Ländle<br />
HSBC Trinkaus: Fonds in<br />
Luxemburg platziert<br />
Europa: Fondsinitiatoren<br />
suchen staatliche Mieter<br />
Steuern: Wann Anleger<br />
für den Fonds haften<br />
ACI: Anwälte wollen Paten<br />
der Dubai-Türme angehen<br />
Scope: 230 Fonds warten<br />
aktuell auf Zeichner<br />
Leistungsbilanz: Conti -<br />
Schiffe aus dem Bergland<br />
Rickmers: Seit 175 Jahren<br />
auf hoher See zu Hause<br />
HCI Hammonia Shipping:<br />
20 Euro Dividende<br />
AIFM: Neue Regeln für<br />
geschlossene Fonds<br />
2<br />
2<br />
3<br />
4<br />
4<br />
7<br />
9<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
Personalia 17<br />
Recht einfach 19<br />
<strong>Meiner</strong> <strong>Meinung</strong> <strong>nach…</strong><br />
Jetzt wird es ernst. Von verschiedenen Seiten geraten die geschlossenen Fonds unter<br />
Beschuss. Zum einen droht die AIFM-Vorschrift aus Brüssel. Ein typisch bürokratisches<br />
Politiker-Produkt, das an vielen Stellen schwammig und weit gefasst formuliert<br />
ist. Das Drohpotenzial ist gewaltig und dürfte in seinen Anforderungen manchen<br />
Anbieter überfordern. Kontrollkriterien sind unter anderem das Liquiditätsmanagement<br />
und die laufende Assetbewertung. Zeichnen Anleger geschlossene Beteiligungsmodelle<br />
nicht auch, um langfristig Ruhe zu haben? Um eben nicht abhängig zu<br />
sein von kurzfristigen Entwicklungen wie an den Aktienbörsen?<br />
Aber nicht nur die Europäische Union zielt auf geschlossene Fonds. Die Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin will die Modelle künftig wie Wertpapiere<br />
einstufen und beaufsichtigen. Bislang prüft die BaFin die Verkaufsprospekte lediglich<br />
auf formale Richtigkeit, lässt eine Bewertung der wirtschaftlichen Erfolgsaussichten<br />
also außen vor. Das hat nicht einen unseriösen Kandidaten abgeschreckt,<br />
mit unsinnigen, überteuerten Investments auf Kundenfang zu gehen.<br />
Ich halte viel davon, die schwarzen Schafe auszusortieren, habe aber meine<br />
Zweifel, ob BaFin und Brüssel dazu die Richtigen sind. Die Mehrzahl der Anbieter<br />
arbeiten sauber und fair. Ihre Fonds sind in der Regel unternehmerische Beteiligungen,<br />
bei denen die Chancen die Risiken überwiegen. Läuft es nicht wie geplant, ist<br />
häufig eine umfassende Krise dafür verantwortlich - wie jetzt bei den Schiffen. Oder<br />
die Finanzverwaltung macht ihnen rückwirkend einen Strich durch die Rechnung -<br />
wie das aktuelle Beispiel der leasingähnlichen Medienfonds zeigt.<br />
Entscheidend ist meiner Ansicht nach die persönliche Leistungsbilanz der Anbieter.<br />
Wer in der Vergangenheit mit dubiosen Modellen Anlegerkapital verbrannte, hat in<br />
der Branche keine zweite Chance verdient. Dienen Fonds offensichtlich dazu, vor<br />
allem die eigenen Taschen zu füllen, muss sich auch der Verband Geschlossene<br />
Fonds dazu äußern. Bislang sind es vor allem Journalisten wie wir, die auf solche<br />
Angebote zeigen. Und sich oft eine Menge Ärger mit den Initiatoren einhandeln.<br />
Dass journalistische Arbeit öffentliche Wertschätzung findet, darf ich aktuell erfahren.<br />
Ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit für die zahlreichen Glückwünsche zur Auszeichnung<br />
der Wissenschaftlichen Vereinigung zur Förderung des Immobilienjournalismus.<br />
<strong>Der</strong> „Deutsche Preis für Immobilienjournalismus“ 2009 freut und ehrt<br />
mich, werde ich doch damit in eine Reihe mit namhaften Journalisten gestellt wie den<br />
früheren Preisträgern Frank Peter Unterreiner, Reiner Reichel, Stefan Loipfinger<br />
und allen anderen Vorgängern.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Markus Gotzi<br />
Chefredakteur<br />
<strong>Der</strong> Fondsbrief
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 2<br />
Fonds-Check<br />
Neustart zum günstigeren Kurs<br />
Deal in Manhattan<br />
Kredit übernommen<br />
Eine Top-Immobilie mit 40<br />
Stockwerken mitten in Manhattan<br />
zum Spottpreis von<br />
100.000 Dollar. Darüber hatte<br />
ich im Editorial des vergangenen<br />
Fondsbriefs berichtet<br />
und damit den Nerv zahlreicher<br />
Leser getroffen. Bei<br />
solchen Preisen würde jeder<br />
gerne zuschlagen. Doch wie<br />
ich vor zwei Wochen bereits<br />
angedeutet hatte, erwerben<br />
Käufer nicht nur das Objekt,<br />
sondern auch ein Darlehen in<br />
beträchtlicher Höhe.<br />
Was genau also hatte sich<br />
hinter diesem speziellen Deal<br />
verborgen? Christian<br />
Strauch, KGAL-Statthalter<br />
für Nordamerika und Kanada<br />
mit Sitz in Toronto, kennt die<br />
Hintergründe und hat uns<br />
näher informiert. So hat das<br />
Unternehmen Cadim, das<br />
auch die Mezzanine-<br />
Finanzierung hält, das Objekt<br />
zwar zum Preis von 100.000<br />
Dollar gekauft, gleichzeitig<br />
aber auch eine vorrangige<br />
Fremdfinanzierung von<br />
240 Millionen Dollar<br />
übernommen.<br />
So etwas machen Mezzanine<br />
-Darlehensgeber in diesen<br />
Zeiten verstärkt, um zu vermeiden,<br />
dass die vorrangigen<br />
Gläubiger das Objekt auf<br />
Grund ihrer Stellung komplett<br />
kontrollieren können.<br />
Inklusive des eigenen Mezzanine-Darlehens<br />
ist Cadim<br />
nun mit insgesamt 370 Millionen<br />
Dollar in dem Objekt<br />
engagiert. Immerhin: Investor<br />
Macklowe hatte vor noch<br />
nicht allzu langer Zeit noch<br />
498 Millionen Dollar für den<br />
Büroturm an der Adresse<br />
1330 Avenue Of The<br />
Americas gezahlt.<br />
Ideenkapital bietet Europa-Fonds mit anderer Konzeption an<br />
Geschlossene Immobilienfonds zählen zwar zu den gefragtesten Beteiligungsmodellen,<br />
doch von alleine verkaufen sich die Angebote nicht. Anleger sind mehr als wählerisch<br />
bei der Investition in Immobilien. Zumal noch immer nicht das Ende der Preisspirale<br />
abzusehen ist. Knapp ein Jahr lang hat Initiator Ideenkapital aus Düsseldorf<br />
versucht, Zeichner für seinen<br />
Fonds „Immobilien Europa“ zu<br />
bekommen – eine Mischung<br />
aus Core-Objekten und Value-<br />
Added-Immobilien. Mehr als<br />
rund eine Million Euro kam<br />
nicht zusammen. Diesen<br />
Fonds hat Ideenkapital nun<br />
rückabgewickelt, bietet ihn<br />
aber mit veränderter Konzeption<br />
und unter der Überschrift<br />
„Metropolen Europa“ wieder<br />
neu an. Zum Vorteil für neue<br />
Zeichner, denn so können sie<br />
zu erheblich vergünstigten<br />
Konditionen einsteigen. <strong>Der</strong> Mobilfunker O2 ist Mieter im Münchner Objekt.<br />
Partner: Entscheidende Größe im „Metropolen Europa“ ist das internationale Immobilienunternehmen<br />
Hines. In den vergangenen 50 Jahren hat es mehr als 1.000 Immobilien<br />
entwickelt, gebaut und zum Teil wieder verkauft, die meisten davon in den<br />
USA. Ideenkapital hat deutschen Anlegern bereits Beteiligungen an Hines-Fonds<br />
mit amerikanischen Immobilien angeboten. In Europa ist Hines seit 1991 aktiv.<br />
Ideenkapital beteiligt sich diesmal an einem Hines-Fonds, der ausschließlich in<br />
europäische Immobilien investiert.<br />
Konzept: Zeichner beteiligen sich über den Ideenkapital-Fonds an sechs konkreten<br />
Immobilien und einer Reihe weiterer Objekte, die Hines erst noch erwerben wird. In<br />
Frage kommen Gebäude in Westeuropa, aber auch zum Beispiel in Skandinavien,<br />
Russland und in der Schweiz. Dabei muss es sich um Immobilien handeln, die in die<br />
Core-Kategorie passen. Also beste Standorte, Top-Lagen und gut vermietet. Darin<br />
unterscheidet sich der aktuelle Fonds von seinem Vorgänger, der rund drei Viertel<br />
des Kapitals in riskantere Value-Added-Objekte investieren wollte. Weil die Preise für<br />
Core-Immobilien gesunken sind, ist es nicht mehr nötig, das mit Value-Added<br />
verbundene, höhere Risiko einzugehen.<br />
Objekte: Die ersten Immobilien hat der Hines-Fonds bereits vor einiger Zeit gekauft,<br />
den überwiegenden Teil davon zu Hochpreis-Zeiten vor zwei bis drei Jahren. <strong>Der</strong><br />
Prospekt listet Gebäude in Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf. Inzwischen<br />
haben die Immobilien teilweise enorm an Wert verloren. Im Verkaufsprospekt<br />
nennt Ideenkapital Bewertungsrückgänge von im Schnitt 19 Prozent, wobei die<br />
britischen Objekte, auch auf Grund des schwächelnden Pfunds, ihren Wert<br />
teilweise halbiert haben. Doch das ist nicht zum Schaden der Anleger. Denn sie steigen<br />
auf Basis der erheblich niedrigeren Preise ein. Sie zahlen für einen<br />
100-Euro-Anteil nur knapp 75 Euro.<br />
Einnahmen: Die Immobilien in England, Frankreich und Deutschland sind alle komplett<br />
vermietet. Allerdings enden manche Verträge schon in wenigen Jahren. Nutzt<br />
etwa Mieter Cadbury sein Sonderkündigungsrecht, steht die Lagerhalle bei Birmingham<br />
ab 2012 leer. Aus den laufenden Einnahmen sollen deutsche Fondszeichner
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 3<br />
Ausschüttungen von zunächst 6,25 Prozent bekommen. Wie hoch der Gewinn<br />
letztlich ist, hängt davon ab, mit welchen Objekten der Hines-Fonds sein<br />
Portfolio künftig aufstockt.<br />
Weiche Kosten: Mit 50 Millionen Euro will sich Ideenkapital am Hines-Fonds beteiligen.<br />
Das entspricht einer Investitionsquote von 85 Prozent inklusive Agio.<br />
Commerz Real<br />
E-Plus-Zentrale<br />
Commerzbank-Tochter<br />
Commerz Real hat die Ba-<br />
Fin-Gestattung für ihren aktuellen<br />
Deutschland-Fonds<br />
bekommen. Zeichner beteiligen<br />
sich an einem Neubau in<br />
der Nähe des Düsseldorfer<br />
Flughafens. Mieter ist das<br />
Telefon-Unternehmen E-<br />
Plus, das die Immobilie als<br />
neue Deutschland-Zentrale<br />
nutzt. Anleger sind ab 10.000<br />
Euro plus fünf Prozent Agio<br />
dabei und bekommen Ausschüttungen<br />
von sechs Prozent,<br />
die bis auf 6,5 Prozent<br />
steigen sollen.<br />
Anbieter: Ideenkapital hat seit 1994 knapp 50 Fonds aufgelegt, Immobilien, Schiffe,<br />
Zweitmarktpolicen und früher auch Medienfonds. Nicht alles läuft und lief wie geplant.<br />
Mit manchen Fonds haben Anleger dagegen stattliche Gewinne erzielt.<br />
Steuern: <strong>Der</strong> Fonds ist Vermögens verwaltend konzipiert. Anleger zahlen die Abgeltungssteuer<br />
in Höhe von 25 Prozent plus Soli-Zuschlag und eventuell Kirchensteuer.<br />
<strong>Meiner</strong> <strong>Meinung</strong> nach... Zweite Chance für einen Immobilienfonds. Schon einmal<br />
hat Ideenkapital versucht, Anlegergeld für Anteile an einem Hines-Fonds mit Gebäuden<br />
in Europa einzusammeln. Ohne großen<br />
Erfolg. <strong>Der</strong> zweite Anlauf ist eine bessere<br />
Gelegenheit. Die Immobilienwerte<br />
sind gesunken, und davon profitieren die<br />
Zeichner. Sie steigen rund 30 Prozent<br />
günstiger ein. In welche Objekte Fonds-<br />
Manager Hines künftig investiert, darauf<br />
haben sie keinerlei Einfluss. Manche Mietverträge<br />
können schon in wenigen Jahren<br />
enden. Etwa, wenn Schokoladenhersteller<br />
Cadbury Ende 2012 aus der Kühlhalle in<br />
Birmingham ausziehen würde.<br />
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BREIT GESTREUTES PORTFOLIO<br />
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 4<br />
IMMAC<br />
Pflegen in Dresden<br />
Immac vertreibt einen geschlossenen<br />
Fonds mit drei<br />
neuen Pflegeheimen in Dresden-Neustadt,<br />
Wilsdruff bei<br />
Dresden und Zirndorf in Mittelfranken.<br />
Das Investitionsvolumen<br />
liegt bei 32 Millionen<br />
Euro, der EK-Anteil bei<br />
14 Millionen Euro. Zeichner<br />
sind ab 20.000 Euro plus<br />
Agio dabei und sollen einen<br />
Wertzuwachs von im Schnitt<br />
8,36 Prozent jährlich erzielen.<br />
<strong>Der</strong> Vorgängerfonds mit<br />
Seniorenheimen an mehreren<br />
Standorten Österreichs war<br />
in wenigen Wochen platziert.<br />
HSBC Trinkaus<br />
Luxemburg platziert<br />
HSBC Trinkaus Real<br />
Estate hat innerhalb seiner<br />
Europafonds-Reihe den größten<br />
Platzierungserfolg der<br />
Unternehmensgeschichte<br />
realisiert. Innerhalb von<br />
sechs Monaten konnte die<br />
Tochter des Bankhauses<br />
Trinkaus & Burkhardt<br />
Eigenkapital in Höhe von 50<br />
Millionen Euro einsammeln.<br />
Rund 1.100 private Investoren<br />
beteiligten sich an einem<br />
Büroobjekt in der Nähe des<br />
Luxemburger Flughafens.<br />
Fonds-Check<br />
BMW in der Höhle des Löwen<br />
LHI bietet Fonds mit stiller Beteiligung an Stuttgarter Niederlassung an<br />
BMW-Arbeiter in München, Dingolfing, Landshut und Regensburg, aber auch in Leipzig<br />
und Berlin fanden unlängst an ihren auf Firmenparkplätzen abgestellten Fahrzeugen<br />
ohne das heimische, weiß-blaue Logo unter den Scheibenwischern den Hinweis<br />
„Sie fahren ein Fremdfahrzeug“. Zeichner des LHI Immobilienfonds BMW Niederlassung<br />
Stuttgart können nur hoffen, dass die schwäbischen Platzhirsche Daimler und<br />
Porsche großzügiger sind, und der Mieter der Fondsimmobilie ungehindert Autos<br />
verkaufen und auf dieser Basis seinen Verpflichtungen nachkommen kann.<br />
Investitionsobjekt: Im Juli 2008 hat die LHI Leasing GmbH die drei Gebäudeteile<br />
der BMW-Niederlassung Stuttgart-Vaihingen im Gewerbegebiet unweit des Autobahnkreuzes<br />
Stuttgart erworben. Außer 35.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche<br />
umfassen sie 339 Außenstellplätze und 346 Plätze im Parkhaus. Verkaufs, Büro- und<br />
Showroomflächen, Werkstatt, Lager, Serviceflächen und Reifenzentrum stammen<br />
aus den Jahren 1977 bis 2006 und sind laut Wertgutachten in gutem bis sehr gutem<br />
Zustand, hinsichtlich der Nutzbarkeit allerdings spezifisch auf den Mieter BMW zugeschnitten.<br />
CBRE hat zwei Monate nach Kauf einen gutachterlichen Wert von 47,8<br />
Millionen Euro, basierend auf DCF, festgestellt, gezahlt hat die LHI jedoch 51 Millionen<br />
Euro, ein marktüblicher Einkaufsfaktor von 14,8 Jahresmieten.<br />
Markt: Auch den fleißigen Schwaben macht die Wirtschaftskrise zu schaffen – der<br />
Gewerbeimmobilienmarkt in der Metropolregion legt gerade eine Verschnaufpause<br />
ein, eine Erholung sehen auch optimistische Marktbeobachter nur mittelfristig kommen.<br />
Autohersteller im Premiumsegment gehören zu den Sorgenkindern – sie<br />
profitieren kaum von der Abwrackprämie, haben jedoch schwer unter dem<br />
Zusammenbruch des US-Marktes zu leiden. BMW hat den Abwärtstrend seiner<br />
Umsätze im Mai immerhin abbremsen können – gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
betrug das Minus im Deutschen Markt nur noch 15 Prozent und weltweit 18 Prozent<br />
nach gut 23 Prozent im April.<br />
Einnahmen/Mietvertrag: Seit 1. Januar 2009 läuft der Triple-Net-Mietvertrag mit der<br />
BMW AG, die sowohl Betriebskosten als auch Instandsetzung und Instandhaltung an<br />
Dach und Fach zu tragen hat. <strong>Der</strong> Grundmietvertrag läuft über 15 Jahre, danach<br />
kann BMW eine Neufestsetzung der Miete durch ein Gutachten verlangen oder mit<br />
Frist von zwölf Monaten zum Quartalsende den Mietvertrag kündigen. Die anfängliche<br />
Monatsnettomiete von knapp 285.000 Euro wird ab 1. Januar 2010 jährlich um<br />
2,5 Prozent erhöht. Kündigt BMW nicht zum Ende der Grundmietzeit, sind die ersten<br />
drei Monate des 16. Vertragsjahres mietfrei. Die Ratings von BMW leiden unter der<br />
Finanzkrise – sowohl S&P als auch Moody’s haben im letzten Frühjahr den Ausblick<br />
auf „negativ“ herabgestuft, die aktuellen Langfristratings von S&P mit A und von<br />
Moody’s A 3 sind nicht berauschend, aber akzeptabel.<br />
HSBC-Fondsobjekt am Luxemburger<br />
Flughafen: 50 Millionen Euro in<br />
einem halben Jahr platziert.<br />
Kalkulation: Das Gesamtinvestitionsvolumen von 56,6 Millionen Euro setzt sich zu<br />
23,3 Prozent aus Kommanditkapital des parallel angebotenen Immobilienfonds zur<br />
Übertragung von § 6b-Rücklagen, zu 24,2 Prozent aus dem Kapital der typisch still<br />
Beteiligten (die Einwerbung dieser beiden Komponenten garantiert die LHI), zu drei<br />
Prozent durch das Agio und den Bewirtschaftungsüberschuss des laufenden Jahres<br />
und zu 49,5 Prozent aus einem Darlehen der Bayern LB mit Laufzeit bis Ende 2023<br />
zusammen. Das Fremdkapital wird bis zu diesem Zeitpunkt zu 25 Prozent getilgt, der<br />
Zins von 5,98 Prozent p.a. ebenso lang gesichert. Ab dem Ende der Grundmietzeit<br />
kann BMW alle fünf Jahre ein Ankaufsrecht zum aktuellen Verkehrswert ausüben.<br />
Die Prognoserechnung unterstellt im Jahr 2023 einen Verkauf zum 13,9-fachen der<br />
dann geltenden Jahresmiete und berücksichtigt Revitalisierungskosten von 602 Euro<br />
pro Quadratmeter, insgesamt also 21,4 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Verkaufserlös<br />
von 45,9 Millionen Euro, was dem 9,9-fachen der 2023 vereinnahmten
Hamburg - Nürnberg - München<br />
Gemeinsam<br />
mit IVG investieren<br />
Partnerschaftliches<br />
Investment mit IVG<br />
Rödingsmarkt, Hamburg<br />
n 15 % Beteiligung der IVG an jeder Objektgesellschaft<br />
n Vorzugsausschüttung für die Anleger<br />
n Vorrangige Rückführung der Kapitaleinlage (105 %)<br />
n 6 % Ausschüttung p.a. ab sofort (vor Steuern)<br />
Hermes, Hamburg<br />
n Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds<br />
ab 10.000 EUR (zuzügl. 5 % Agio)<br />
Deutsche Metropolen mit<br />
besten Investitionsaussichten<br />
Nordostpark, Nürnberg<br />
n Hamburg – die internationale Handelsmetropole:<br />
Mit zweitgrößtem Hafen Europas<br />
n Nürnberg – die innovative Frankenmetropole:<br />
Einer der produktivsten Wirtschaftsstandorte<br />
n München – die Wirtschaftsmetropole mit Lebensqualität:<br />
Breit diversifizierte Wirtschaftsstruktur<br />
Medienbrücke, München<br />
www.euroselect18.de
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 6<br />
Jahresmiete entspricht. Den Zeichnern der stillen Beteiligung, die ab 10.000 Euro<br />
plus fünf Prozent Agio beitreten können, werden Ausschüttungen von anfänglich 7,5<br />
Prozent ansteigend auf 8,5 Prozent p.a. in Aussicht gestellt, der Gesamtrückfluss vor<br />
Steuer liegt bei 216,25 Prozent ihres Beteiligungsbetrages. Als Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />
unterliegen die Rückflüsse der Abgeltungsteuer.<br />
Hamburg Trust<br />
Wohnen in HH Teil II<br />
Hamburg Trust setzt weiterhin<br />
auf deutsche Wohnungen<br />
der Oberklasse. <strong>Der</strong><br />
Fonds „Domicilium 5“ finanziert<br />
in Kooperation mit<br />
Bouwfonds in eine Projektentwicklung<br />
im Hamburger<br />
Stadtteil Winterhude. Zeichner<br />
beteiligen sich an 182<br />
neuen Mietwohnungen mit<br />
einer Wohnfläche von 14.500<br />
Quadratmetern, vier Gewerbeeinheiten<br />
und 151 Stellplätzen.<br />
<strong>Der</strong> Anteil des<br />
Eigenkapitals an der<br />
Gesamtinvestition beträgt 30<br />
Millionen Euro.<br />
Kosten: Mit 12,3 Prozent vom Kommandit- und stillen Beteiligungskapital inkl. Agio –<br />
gerade einmal 6,2 Prozent der Gesamtinvestition - liegen die weichen Kosten auf einem<br />
sehr günstigen Niveau, die laufende Vergütung für Geschäftsführung und Vertretung<br />
in Höhe von 130.000 Euro p.a. plus Umsatzsteuer steigt jährlich um drei Prozent,<br />
die Haftungsvergütung von 5.000 Euro jährlich bleibt konstant.<br />
Anbieter: Mit der Finanzierung der BMW-Niederlassung konzentriert sich die LHI auf<br />
ihre Kernkompetenz, die strukturierte Finanzierung von Immobiliengeschäften, die sie<br />
seit 36 Jahren durchführt. Das Volumen der von ihr aufgelegten geschlossenen<br />
Fonds beträgt kumuliert 6,6 Milliarden Euro, davon 2,7 Milliarden Euro Eigenkapital.<br />
<strong>Meiner</strong> <strong>Meinung</strong> nach... Im Rahmen der stillen Beteiligung partizipieren Anleger<br />
zwar am laufenden Gewinn, nicht jedoch an Verlust, Vermögen und stillen Reserven<br />
der Fondsgesellschaft. Ihre Forderungen sind allerdings nachrangig nach denen des<br />
Fremdkapitalgebers. Gegenüber den Kommanditisten genießen sie jedoch ein Sicherheitsplus.<br />
Die in Relation zur derzeitigen Investmentlandschaft vergleichsweise<br />
attraktiven jährlichen Ausschüttungen können dennoch als Risikoprämie interpretiert<br />
werden – ein BMW-Autohaus in der schwäbischen Hauptstadt mit eingeschränkter<br />
Drittverwendungsfähigkeit ist keine mündelsichere Anlage, sondern verlangt Freude<br />
am Fahren nicht nur auf gut ausgebauten Autobahnen, sondern auch auf holprigen<br />
Streckenabschnitten der Finanzmärkte.<br />
Stephanie von Keudell<br />
IMMoBIlIeNFoNDs I HGA/ColoNIA CareConcept I<br />
HGA<br />
MIt WeItBlICk INVestIereN<br />
<strong>Der</strong> Markt für Altenpflege wächst und wächst. 2030 werden<br />
3,4 Mio. Menschen professionelle Pflege in An spruch nehmen;<br />
ein Plus von 58 Prozent gegenüber heute. Dabei hält das<br />
Angebot an Pflegeplätzen schon jetzt der hohen Nachfrage<br />
nicht Stand. Denn derzeit wird jede dritte Einrichtung den<br />
Standards an moderne Pflege qualität nicht gerecht. Investitionen<br />
in Pflegeheime sind daher äußerst interessant – auch<br />
für Privat anleger.<br />
Weitere Informationen zu unserem Fondsangebot finden sie unter: www.hga-capital.de oder www.cre-fonds.de *<br />
*Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in der Fassung des jeweils letzten veröffentlichten Nachtrags. <strong>Der</strong> Prospekt steht im Internet zum Download bereit: www.hga-capital.de
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 7<br />
Luxemburg und London im Fokus<br />
Starke Nachfrage nach Bürogebäuden mit staatlichen Mietern<br />
Jones Lang LaSalle<br />
London kommt wieder<br />
Jones Lang LaSalle verzeichnet<br />
eine Wiederbelebung<br />
des Londoner Immobilienmarktes.<br />
So hat das Maklerhaus<br />
im ersten Quartal<br />
Transaktionen im Wert von<br />
1,3 Milliarden Pfund vermittelt.<br />
Das entspricht einem<br />
Drittel des Gesamtumsatzes.<br />
Die Nettoanfangsrenditen<br />
dabei lagen zwischen gut<br />
sieben Prozent für ein Bürogebäude<br />
im Stadtteil West<br />
End und acht Prozent für ein<br />
Shopping und Freizeit-<br />
Center. Fondsinitiatoren arbeiten<br />
bereits wieder an London-Fonds<br />
(siehe auch<br />
Bericht rechts).<br />
Ist es an der Zeit, wieder in europäische Immobilien zu investieren? Eine Umfrage<br />
unter Initiatoren. Logisch, dass manche Anbieter diese Frage mit einem „Ja“ beantworten.<br />
Lloyd Fonds etwa platziert derzeit einen Hollandfonds, mit dem das Unternehmen<br />
bereits Geld in Österreich eingesammelt hat. „<strong>Der</strong> Preisverfall bei niederländischen<br />
Core-Objekten hält sich mit zehn Prozent in den vergangenen zwölf bis 18<br />
Monaten in Grenzen“, sagt Hanno Weiß, bei Lloyd Fonds für Immobilienfonds zuständig.<br />
Er geht von einem stabilen Niveau aus. „Für Fonds geeignete Bürogebäude<br />
mit guten, zum Beispiel staatlichen Mietern, werden nicht günstiger.“<br />
Die staatlichen Mieter – sie sind in diesen Tagen offenbar der Schlüssel zum Anleger.<br />
HCI-Geschäftsführer Matthias Voss bekräftigt seine positive Einschätzung des Luxemburger<br />
Immobilienmarktes. Basis dafür ist vor allem der hohe Anteil Europäischer<br />
Institutionen als Mieter. „Im Stadtteil Kirchberg etwa beträgt der vom öffentlichen Sektor<br />
genutzte Büroflächenbestand rund 60 Prozent“, berichtet er. Problem ist das enge<br />
Angebot. Immobilien mit langfristigen Mietverträgen zum Beispiel mit der Europäischen<br />
Zentralbank, dem Europäischen Gerichtshof und anderen EU-Behörden<br />
sind gefragt. Keine Chance für Schnäppchen. „So sehr wir auch an einem Luxemburg<br />
-Fonds interessiert sind, werden wir frühestens im ersten Halbjahr 2010 solch ein<br />
Angebot platzieren können“, so Voss.<br />
Gleichzeitig prüft sein Team die Möglichkeiten in London. Ein Markt, auf dem sich<br />
bereits wieder sehr viele Interessenten tummeln. „Ich gehe fest davon aus, dass wir<br />
im dritten und vierten Quartal drei bis vier London-Fonds sehen werden. Klassisch<br />
mit Fremdkapital finanziert und langfristig vermietet“, so Voss. Gleichzeitig berichtet<br />
GHF<br />
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Schiffshypothekendarlehen<br />
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FB 0609
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 8<br />
er, dass vor allem Investoren aus arabischen Ländern in Großbritannien wieder an<br />
der Preisschraube drehen. Lloyd-Fonds-Immobilien-Experte Weiß hat in London vor<br />
allem Käufer aus China und Ungarn ausgemacht.<br />
Ownership<br />
Schiffen droht Pleite<br />
Ownership fordert Anleger<br />
der Schiffe MS „K-Spirit“<br />
und MS „K-Wind“ auf, zusätzliches<br />
Kapital in die<br />
Fonds einzuzahlen. Ansonsten<br />
wollten die Kredit gebenden<br />
Banken ihr Engagement<br />
beenden. Die Schuldigen<br />
sieht Ownership in den verantwortlichen<br />
Reedereien.<br />
Sie seien verantwortlich für<br />
hohe Betriebskosten, teure<br />
Reparaturen und Ausfallzeiten.<br />
Betroffen sind Zeichner<br />
des Fonds „OwnerShip V“.<br />
Eine differenzierte Marktmeinung äußert Oliver Georg, Geschäftsführer Behringer<br />
Harvard Europa. Er geht davon aus, dass es bis Ende 2012 Notverkäufe geben<br />
wird. „Wer 2007 opportunistisch und mit hohem Darlehensanteil investiert hat, dürfte<br />
Schwierigkeiten bekommen, Kredite zu verlängern. Das bedeutet: Irgendwann werden<br />
wir nicht mehr mit den Eigentümern, sondern mit den Banken verhandeln, um an<br />
geeignete Immobilien zu kommen“, so Georg, der ein anderes Konzept verfolgt als<br />
die Fondsinitiatoren. Er kauft für US-Großinvestoren Immobilien mit Wertsteigerungspotenzial<br />
in Europa. Langfristige Mietverträge sind da eher hinderlich.<br />
Banken als Eigentümer – das dürfte vor allem in angelsächsischen Ländern mit ihrem<br />
Loan-To-Value-Ansatz künftig häufiger der Fall sein. Hierbei zählen weniger die tatsächlichen<br />
Einnahmen aus der Immobilie als vielmehr der aktuelle, wenn oft auch<br />
theoretische Wert. Zum existenziellen Problem wird Loan-To-Value, wenn die Darlehen<br />
verbrieft worden sind. „Oft wissen die betroffenen Immobilieneigentümer in solchen<br />
Fällen gar nicht mehr, wer denn ihr Ansprechpartner ist“, berichtet Georg.<br />
So etwas kann zwar auch Kunden deutscher Banken passieren, dürfte aber eine<br />
Ausnahme sein. „Hierzulande gehen die Banken anders vor“, beruhigt Gerhard<br />
Niesslein, Vorstandsvorsitzender der IVG Immobilien AG. Grundsätzlich glaubt<br />
er jedoch nicht an eine kurzfristige Wende auf den europäischen Immobilienmärkten.<br />
„Wir werden 2010 ein Jahr unbeschreiblicher Probleme erleben“, so seine<br />
pessimistische Einschätzung.<br />
TSO-DNL FUND III L.P. USA<br />
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Wir bedanken uns bei allen Investoren und Geschäftspartnern für das in uns gesetzte<br />
Vertrauen und die aktuell guten Platzierungsergebnisse. Wir sind stolz darauf, dass<br />
alle TSO-DNL Fonds auch in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten wie prognostiziert<br />
vierteljährlich 2% (8% p.a.) aus unseren Ertrag bringenden Gewerbeimmobilien<br />
ausschütten.<br />
Mehr als 20 Jahre Erfahrung im wachstumsstarken Südosten der USA und die einzigartige<br />
Investmentstrategie der TSO, bilden ein solides Fundament für Kapitalanlagen<br />
mit größtmöglichem Sicherheitspotenzial und überdurchschnittlichen Ertragschancen.<br />
Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug seit 1988 mehr als USD 2 Milliarden. TSO und<br />
die Anleger haben bei keinem dieser Investments Geld verloren! TSO investiert immer<br />
eigenes Geld zusammen mit den Anlegern - für uns eine Selbstverständlichkeit!<br />
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Shopping Center Hammond Springs, Fund II
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 9<br />
Wann Fonds-Kommanditisten haften<br />
Von Robert Kracht, Steuerfach-Journalist<br />
Vieles ist Wenn und Aber - Anleger sollten sich vorzeitig informieren<br />
Neitzel & Cie.<br />
Nordcapital<br />
Mini-Frachter<br />
Nachträglich Schiffs-Initiator Neitzel besser &<br />
Cie. Nordcapital schickt einen Fonds mit<br />
einem neuen Mehrzweckschiff<br />
auf die Reise. Zeichner<br />
beteiligen sich am MS<br />
„BENTE“, einem kleinen<br />
Frachter mit 4.500 Tonnen<br />
Tragfähigkeit, für den der<br />
Fonds 6,26 Millionen Euro<br />
inklusive Bauzeitfinanzierung<br />
gezahlt hat. Er fährt<br />
gemeinsam mit sieben<br />
Schwesterschiffen im ML<br />
Euro-MPP-Pool des Befrachters<br />
Pool-Carriers. Bis 2021<br />
sollen sich die Auszahlungen<br />
auf 204 Prozent summieren.<br />
Anleger beteiligen sich an einem geschlossenen Fonds in Form einer Personengesellschaft<br />
als Kommanditist. Damit haben sie in etwa die Stellung eines GmbH-<br />
Gesellschafters, indem sie über die Beteiligungssumme hinaus nicht in Haftung genommen<br />
werden können. Als Vollhafter fungiert nur der Komplementär, der aus Sicherheitsgründen<br />
meist von einer GmbH gestellt wird.<br />
Doch ganz so einfach ist das nicht, denn üppige Kapitalrückzahlungen über die Einlage<br />
hinaus oder Gewinnausschüttungen trotz Fondsverlusten gefährden diese Haftungsfreistellung.<br />
Das ist auch steuerlich von Bedeutung. Denn Verlustzuweisungen<br />
zählen nach Paragraf 15a Einkommensteuergesetz nicht sofort, sofern hierdurch<br />
ein negatives Kapitalkonto entsteht oder sich vergrößert. Ein solches Minus wird vom<br />
Finanzamt konserviert, bis Gewinne anfallen oder der Beteiligte Geld in den Fonds<br />
als Einlage nachschießt.<br />
Geschlossene Fonds firmieren in der Regel als Kommanditgesellschaft (KG). Zwar<br />
könnten sie sich auch als GmbH gründen, doch das hätte zivilrechtliche und auch<br />
steuerliche Nachteile. Vor allem ist es bei der GmbH irrelevant, in welcher Einkommenssituation<br />
sich der Anleger befindet. Denn sie besteuert ihre Gewinne stur nach<br />
fixen Körperschaft- und Gewerbesteuertarifen, und Verlustzuweisen gibt es nicht. Da<br />
hat es die KG schon besser. Sie zahlt überhaupt keine Einkommensteuer, sondern<br />
nur der Beteiligte nach seiner individuellen Progression oder im Ausnahmefall mit<br />
der pauschalen Abgeltungssteuer.<br />
V&C
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 10<br />
MCT<br />
Noch ‘ne Gelegenheit<br />
<strong>Der</strong> nächste Initiator kommt<br />
mit einem Schnäppchen-<br />
Fonds um die Ecke. MCT<br />
bringt den „Shipping Opportunity“.<br />
<strong>Der</strong> Fonds will von<br />
Notverkäufen profitieren und<br />
mit Eigenkapital finanzieren.<br />
Eingekauft für diesen Job hat<br />
MCT die Hanse-Bereederung<br />
und die Columbia<br />
Shipmanagement. Mitte Juli<br />
soll der Prospekt von der<br />
BaFin geprüft sein. Auf seiner<br />
Homepage listet MCT<br />
zwei bislang platzierte<br />
Schiffsbeteiligungen auf und<br />
darüber hinaus unter anderem<br />
einen Südafrika-Fonds.<br />
Allerdings gibt es die Haftung der Fondsbeteiligten als Kommanditisten, was vielfach<br />
unbekannt ist oder zumindest kaum wahrgenommen wird. Aber in Zeiten der Finanzkrise<br />
kommt dieses Risiko wieder öfters auf den Tisch, wenn die Bank Fondsschulden<br />
beim einzelnen Anleger einfordern will. Dabei kann der Anleger grundsätzlich für<br />
Fondsverbindlichkeiten mit seinem gesamten Vermögen haften, auch für Altschulden,<br />
die vor seinem Beitritt entstanden sind.<br />
Für Verbindlichkeiten haftet aber erst einmal die KG und somit die Fondsgesellschaft<br />
selbst mit ihrem gesamten Gesellschaftsvermögen. Daneben gilt das auch für den<br />
Anleger als Kommanditist, allerdings nur in Höhe seiner im Handelsregister eingetragenen<br />
Einlage, also der Beitrittssumme. Die beinhaltet auch zusätzlich das Agio, wie<br />
der Bundesgerichtshof jüngst entschieden hatte (Az. II ZR 105/07).<br />
Im Umkehrschluss gibt es also erst einmal Entwarnung, wenn Einlage plus Aufschlag<br />
an den Fonds bezahlt worden sind. Dann ist erst einmal nichts mehr mit Haftung.<br />
Mehr als seine Beteiligungssumme kann der Anleger also nicht riskieren. Doch die<br />
Ansprüche von Gläubigern leben postwendend wieder auf, wenn ein Teil der Gelder<br />
wieder zurückgezahlt wird. Das gleiche gilt, wenn es Gewinnausschüttungen gibt,<br />
obwohl der Fonds Verluste macht. Fällt dadurch der Kapitalanteil unter die geleistete<br />
Einlagesumme, haftet der Fondsanleger in Höhe der Differenz. Das alles steht<br />
in Paragraf 172 HGB.<br />
<strong>Der</strong> Anleger haftet nicht über seine Einlage hinaus - soweit also die gute Nachricht.<br />
Hiervon gibt es jedoch eine Ausnahme in der Gründungsphase. Ist der Fonds noch<br />
nicht im Handelsregister eingetragen, haftet der Fondssparer oftmals für alle Schulden,<br />
die bis zum erfolgten Eintrag entstehen. Diesem Risiko kann er sich nur entledigen,<br />
wenn er seine Einlage zügig zahlt und nicht erst in Etappen. Durch die Überweisung<br />
der Gelder steht eindeutig fest, dass die Forderung erfüllt ist. Wird hingegen ein<br />
cfb-fonds<br />
CFB<br />
CFB-Fonds 173<br />
E-Plus Unternehmenszentrale, Düsseldorf<br />
• Hochwertige Neubau-Büroimmobilie<br />
• Neu etablierter Standort in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Düsseldorf<br />
• Langfristiger Mietvertrag mit E-Plus<br />
• 6,0 % p.a. Anfangsausschüttung<br />
• Mindestbeteiligung bereits ab 10.000,- Euro<br />
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 11<br />
Scheck auf dem Postweg an den Fondsinitiator geschickt, ist die Voraussetzung erst<br />
mit der späteren Einlösung und der Gutschrift auf den Fondskonten erfüllt.<br />
Selfmade Capital<br />
Goldige Rendite-Pläne<br />
Die Latte hängt hoch: Alles<br />
unter einer zweistelligen,<br />
Rendite bei seinem Fonds<br />
„Emirates 4“ wertet Initiator<br />
Selfmade Capital eigenen<br />
Angaben zu Folge nicht als<br />
Erfolg. Anleger finanzieren<br />
ab 15.000 Euro eine Goldund<br />
Silberraffinerie in Abu<br />
Dhabi. Die Beteiligung erfolgt<br />
über eine Anleihe, hinter<br />
der die Regierung des<br />
Emirates steckt. <strong>Der</strong> Kapitaleinsatz<br />
sei so gesichert.<br />
Geplante Laufzeit des Fonds:<br />
7,5 Jahre.<br />
In einigen Fällen sieht das Fondskonzept ein Finanzierungsmodell vor, bei dem die<br />
Anleger nur einen Teil der Einlage zahlen müssen, und der Rest durch spätere Gewinne<br />
oder Überschüsse aufgefüllt wird. Damit reduziert sich die Haftung Stück für<br />
Stück, bis die Einlage komplett ist. Doch hier ist Gefahr im Verzug. Macht der Fonds<br />
in den Anfangsjahren Verluste, erhöhen die späteren Gewinne nicht automatisch die<br />
Einlage. Das Plus wird erst einmal dazu verwendet, die zuvor erwirtschafteten<br />
Minusbeträge wieder auszugleichen.<br />
Ist die Einlage komplett bezahlt, kann sich der Anleger erst einmal entspannt zurücklehnen<br />
und auf die erwartete Rendite während der Laufzeit hoffen. Doch hier kann es<br />
nun unbemerkt zu einem schleichenden Aufleben der Haftung kommen. Das tritt<br />
nämlich ein, wenn der Fonds Einlagen wieder zurückbezahlt, was in der Praxis über<br />
die vermeintlichen Gewinnausschüttungen passiert.<br />
Das ist solange kein Problem, wie die Überweisungen das Kapitalkonto nicht unter<br />
die Haftsumme drücken. Kippt das ins Negative, können die Gläubiger vorstellig werden.<br />
Dazu ein simples Beispiel:<br />
<strong>Der</strong> Anleger beteiligt sich mit 100.000 Euro. <strong>Der</strong> Fonds weist in den ersten beiden<br />
Jahren jeweils ein Nullergebnis aus, schüttet aber 20.000 Euro im ersten<br />
und 110.000 Euro im zweiten Jahr aus. <strong>Der</strong> Anleger haftet zunächst mit 20.000<br />
und dann mit seiner vollen Einlage von 100.000 Euro. Für den überschießenden<br />
Betrag kann er hingegen nicht in Haft genommen werden.<br />
Nordcapital Schiffsportfolio 6<br />
Nordc.<br />
Marktchancen nutzen.<br />
Auf historisch günstigem Marktniveau mit dem Nordcapital Schiffsportfolio 6<br />
in substanzstarke Schiffe investieren und vom nächsten Aufschwung profitieren.<br />
• Durchschnittliche Kapitalmehrung von 8 % p.a. angestrebt<br />
• Weitgehend steuerfreie Erträge (Tonnagesteuer)<br />
• Kurze Laufzeit von rund sechs Jahren geplant Emissionsstart: 29. Juni 2009<br />
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 12<br />
ACI<br />
Sind Promis haftbar?<br />
Offenbar haben Anleger-<br />
Anwälte keine große Hoffnung<br />
mehr, dass ihre Mandanten<br />
das ihnen zustehende<br />
Geld aus den ACI-Dubaifonds<br />
bekommen. Wie der<br />
Informationsdienst GoMoPa<br />
meldet, ermittelt die Staatsanwaltschaft<br />
in Dubai wegen<br />
Zweckentfremdung von Anlegergeldern.<br />
Nun prüfen<br />
Anwalt Thomas Schulte und<br />
Kollegen, ob die Namensgeber<br />
der Bürotürme haften<br />
müssen. So soll Boris Becker<br />
für die Werbung zwei<br />
Millionen Euro bekommen<br />
haben. (weiter Seite 14)<br />
Eher unbemerkt kommt es zu einer Kapitalrückzahlung, wenn der Fonds für den Anleger<br />
Steuern bezahlt. Das kommt doch nie vor, mag nun mancher Leser erwidern.<br />
Doch dies passiert eher unbemerkt, beispielsweise bei einem Lebensversicherungsfonds.<br />
Kassiert der Erträge, wird hiervon Kapitalertragsteuer einbehalten. Diese Abzugsbeträge<br />
gehören aber als Vorauszahlung den einzelnen Anlegern. Also hat die<br />
Gesellschaft etwas vorgestreckt, so als hätte sie den Betrag ausgeschüttet. Da in den<br />
vergangenen Monaten gerade Policenfonds in Schieflage geraten sind, kann dieses<br />
Problem durchaus akut werden.<br />
Die persönliche Haftung des Kommanditisten lebt wieder auf, wenn und soweit er<br />
vom Fonds Zahlungen zurückerhält. Das gilt auch bei Ausschüttungen, die in einer<br />
Verlustphase getätigt werden, wenn das Bilanzminus durch steuerliche Sonderabschreibungen<br />
entstanden ist. Dies hat der Bundesgerichtshof gerade entschieden<br />
(Az II ZR 88/08).<br />
<strong>Der</strong> Fondssparer ist auch nicht deshalb von der Haftung befreit, weil er die Rechtslage<br />
unzutreffend beurteilt hat und deshalb der Annahme war, die Gelder dürften an ihn<br />
ohne Haftungsfolgen ausgeschüttet werden. Insoweit gilt der allgemeine Grundsatz,<br />
dass jeder, der am Rechtsverkehr teilnimmt, die dabei geltenden Regeln zu beachten<br />
hat und sich nicht darauf berufen kann, diese Regeln nicht zu kennen. Daher ist es<br />
auch ohne Bedeutung, ob der Anleger über seine Haftung im Emissionsprospekt zutreffend<br />
aufgeklärt worden ist. Denn eine Bank als Gläubigerin muss sich mögliche<br />
Aufklärungsmängel durch Fonds oder Initiator nicht entgegenhalten lassen.<br />
<strong>Meiner</strong> <strong>Meinung</strong> nach...: Angesichts der vielen Wenn und Aber lohnt es sich, die<br />
Haftungsregeln näher unter die Lupe zu nehmen. Sonst ist nicht nur die erhoffte Rendite<br />
futsch, sondern darüber hinaus auch noch das Vermögen.<br />
Signa<br />
Unsere Kompetenz<br />
Es ist ganz einfach, innovative Immobilienanlagekonzepte zu entwickeln, die zugleich ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit und hervorragende Erträge bieten: Man braucht lediglich<br />
umfassendes Know-how und langjährige Erfahrung im Immobiliensektor, in strukturierten<br />
Immobilienfinanzierungen und in Beteiligungsangeboten. Und mit dem richtigen Gespür<br />
macht sich der Rest beinahe von allein. Ja, beinahe. www.signa-funds.de
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 13<br />
230 Fonds im Angebot<br />
Scope: Spanne bei Renditen und Kosten<br />
HSBC<br />
Das Angebot ist gewaltig. Scope hat in einer<br />
umfassenden Bestandsaufnahme ermittelt,<br />
dass Anleger derzeit unter 230 geschlossenen<br />
Fonds auswählen können. Weitere 45 sind in<br />
Konzeption und werden noch in diesem Jahr<br />
dem Vertrieb präsentiert.<br />
Fonds mit deutschen Immobilien sollen Anlegern<br />
Ausschüttungen von durchschnittlich 4,64 Prozent<br />
nach Steuern bringen, wobei die Spanne<br />
von 3,3 Prozent bis sieben Prozent schwankt.<br />
Ähnlich breit ist auch die Lücke zwischen günstigstem<br />
und teuerstem Anbieter in Sachen weiche<br />
Kosten. Kommt mancher schon mit 9,47 Prozent<br />
des Eigenkapitals inklusive Agio aus, kassieren<br />
andere bis zu 31,07 Prozent. <strong>Der</strong> Durchschnitt<br />
liegt hier bei 19,06 Prozent.<br />
Billiger sind Auslandsfonds zu haben. Sie kosten<br />
im Schnitt knapp 16 Prozent des Eigenkapitals.<br />
Hier reicht die Spanne von 9,77 Prozent bis<br />
zu 28,9 Prozent. Die Ausschüttungen betragen<br />
im Schnitt 7,71 Prozent. Sie beginnen bei<br />
mageren 4,1 Prozent und enden bei unglaublichen<br />
28,7 Prozent.<br />
Zeichner aktueller Schiffsfonds erwarten jährliche<br />
Ausschüttungen von durchschnittlich 8,28 Prozent.<br />
Die Angebote reichen von 5,7 Prozent bis<br />
11,7 Prozent. Die Weichkosten liegen inzwischen<br />
im Bereich der Immobilienfonds. Günstige Initiatoren<br />
behalten 13,02 Prozent, die Spitze liegt bei<br />
27,95 Prozent des Eigenkapitals. Die goldene<br />
Mitte beträgt 21,64 Prozent. Bei der Tilgung innerhalb<br />
von zehn Jahren hat Scope Werte zwischen<br />
41,1 Prozent und 100 Prozent ermittelt.<br />
Wurzeln schlagen,<br />
wo es sich lohnt.<br />
Wir pflegen außerordentlich hohe Ansprüche, nach denen<br />
wir Immobilienprojekte verwirklichen. Das hat sich für<br />
unsere Investoren vielfach ausgezahlt. Zunächst mit Projekten<br />
in Deutschland, später in Europa und heute in den<br />
starken Büro- und Handelszentren der Welt. Die besten<br />
Standorte von morgen erschließen – eine grenzenlose<br />
Vision von HSBC Trinkaus Real Estate.<br />
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<strong>Der</strong> fleißigste New-Energy-Initiator hat das<br />
Fremdkapital seines Fonds nach zehn Jahren zu<br />
66,5 Prozent getilgt. Andere schaffen in dieser<br />
Zeit gerade mal 29 Prozent. <strong>Der</strong> Durchschnitt<br />
liegt bei 48 Prozent. Die Ausschüttungen reichen<br />
zwischen 6,3 Prozent und 13.5 Prozent. <strong>Der</strong><br />
Mittelwert erreicht 9,36 Prozent.<br />
Aktuelle Private-Equity-Fonds stellen ihren Kunden<br />
Renditen zwischen 4,46 Prozent und 11,58<br />
Prozent nach Steuern in Aussicht. Bemerkenswert<br />
ist die Spanne der Eigenkapitalquote mit<br />
Werten zwischen 60 Prozent und 100 Prozent.<br />
Wie immer gilt die Einschränkung: Ob die<br />
prognostizierten Werte erreicht werden, hängt<br />
auch davon ab, wie optimistisch die Anbieter ihre<br />
Fonds kalkuliert haben. Unter dem Strich kann<br />
sich ein Angebot mit zurückhaltender Prospektierung<br />
als das wirtschaftlichere erweisen.
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 14<br />
Leistungsbilanz-Check<br />
Seefahrer-Know-How aus dem Alpenvorland<br />
Michael Schumacher fünf<br />
Millionen Euro und Niki<br />
Lauda eine Million Euro.<br />
Die Anwälte berufen sich auf<br />
ein Urteil des Landgerichts<br />
Mosbach (AZ: 10135/06).<br />
Demnach haften Prominente<br />
und Politiker für entstandene<br />
Schäden, wenn sie sich als<br />
Zugpferd vor Fondsprojekte<br />
spannen ließen, ohne diese<br />
ausreichend geprüft zu haben.<br />
Im Fokus stand damals<br />
Ex-Verteidigungsminister<br />
Rupert Scholz. Er wurde<br />
dazu verurteilt, Schadenersatz<br />
an zwei Anleger zu zahlen,<br />
die in den Pleite-Fonds<br />
MSF Master Star Fund<br />
Deutsche Vermögensfonds<br />
I investiert hatten.<br />
Viele Mehrfach-Zeichner belegen hohe Conti-Qualität<br />
Bayern, Land der Berge – und Schiffe. Die Münchner Conti Reederei zählt zu den<br />
erfahrensten Emissionshäusern für Schiffsfonds. 1979 aus der 1970 gegründeten<br />
Cosima Reederei hervorgegangen, reifte sie ab 1990 stetig zur heutigen Conti Unternehmensgruppe.<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Conti Holding ist Fritz<br />
Müller. In der bayrischen Zentrale sind rund 90 Mitarbeiter beschäftigt, auf See stehen<br />
ungefähr 2.500 Menschen in Lohn und Brot. Einschließlich der Vorgängergesellschaft<br />
gehen auf das Conti-Konto bis dato etwa 130 Schiffe, die oft einzeln und teils<br />
über Dachfonds vertrieben wurden. Außerdem wurden bis Mitte der 90er Jahre vier<br />
Immobilienbeteiligungen in Ostdeutschland öffentlich verkauft. <strong>Der</strong>en Ergebnisse liegen<br />
insgesamt deutlich unter Plan. Dafür ist zum einen insbesondere ein Hotel in<br />
Dessau verantwortlich. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 6,1 Milliarden<br />
Euro, das Eigenkapital etwa 2,6 Milliarden Euro. Die Mehrfachzeichnerquote liegt mit<br />
70 Prozent außergewöhnlich hoch – ein gutes Zeichen. Bis zum Stichtag der 2007er<br />
Leistungsbilanz befanden sich noch 63 Schiffsfonds in Bewirtschaftung, davon 47<br />
noch vergleichbar. 15 Beteiligungen mit beendeter Prognose werden extra beurteilt.<br />
Überschüsse. Im Berichtsjahr lagen 16 Fonds unter, sechs im und 25 über den<br />
Überschussprognosen. Die Zielerreichung beträgt 101 Prozent. Über die Laufzeit verfehlten<br />
zehn Beteiligungen die Vorgaben, sieben erreichten und 30 übertrafen sie<br />
teils deutlich. Unter dem Strich wurden die Ziele zu knapp 118 Prozent erreicht.<br />
KGAL<br />
GUTE NACHRICHTEN AUS UNSEREN FONDS.<br />
SEACLASS 11: Chartereinnahmen mit Charterausfallversicherung abgesichert ++ 5% höhere<br />
Ausschüttungen prognostiziert +++ SKYCLASS 52: Leasing nehmer Flybe 2008 mit<br />
Umsatzwachstum und Gewinn ++ Flybe gewählt zur „Regional Airline of the Year 2009“<br />
+++ TIMBERCLASS 1: 9,52% Plus für Timberland Index NCREIF im Krisenjahr 2008 ++ Zusätz<br />
liche Einnahmequellen für Waldportfolio des Fonds +++ PROPERTYCLASS ENGLAND 1:<br />
Eigenkapitalfonds mit London-Immobilie in kürzester Zeit platziert +++ SKYCLASS 51:<br />
Bombardier, Hersteller der Fonds flugzeuge, 2008 mit deutlichem Umsatzplus und verdreifachtem<br />
Jahresgewinn ++ Grund (u.a.): starke Nachfrage nach effizienten Regionalflugzeugen<br />
+++ Rufen Sie uns an: Tel. 089 64143-427.<br />
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 15<br />
Ausschüttungen. 2007 konnten lediglich drei Gesellschaften – darunter die beiden<br />
Flusskreuzfahrtschiffe – nicht die prospektierten Ausschüttungen erbringen. 24 Fonds<br />
lagen im und 20 über Plan. Das ergibt eine Planerfüllung von 138 Prozent. Kumuliert<br />
bis 2007 beträgt diese 116 Prozent. Auch hier lassen sich die Abweichler nach unten<br />
locker an einer Hand abzählen.<br />
Rickmers<br />
175 Jahre am Wind<br />
Eine Million Euro haben die<br />
beiden Hamburger Reeder<br />
und Unternehmer Bertram<br />
Rickmers und Erck Rickmers<br />
dem World Future<br />
Council (WFC) gespendet.<br />
Anlass ist das 175-jährige<br />
Jubiläum. Die beiden Brüder<br />
sind in fünfter Generation in<br />
der Schifffahrt tätig. Sie führen<br />
mit Nordcapital und<br />
Atlantic zwei unabhängig<br />
voneinander agierende Unternehmensgruppen<br />
und beschäftigen<br />
gemeinsam mehr<br />
als 5.000 Menschen.<br />
Darlehen. Nicht nur bei Überschüssen und Auszahlungen erweist sich Conti als Musterknabe,<br />
auch bei den Restdarlehensständen haben die Münchner satte Vorsprünge<br />
vorzuweisen: Insgesamt fielen – in Euro gerechnet – die Schulden zum Stichtag um<br />
rund 150 Millionen geringer aus als geplant. Abgesehen wieder von den beiden<br />
Flusskreuzfahrtschiffen hatten sich sieben Fonds planmäßig und 38 Beteiligungen<br />
besser als geplant entwickelt. 14 Gesellschaften waren vorzeitig schuldenfrei.<br />
Reserven. In puncto Rücklagen unterboten 37 Fonds ihre Vorgaben, zehn übertrafen<br />
sie. Statt insgesamt geplanter rund 26,1 Millionen Euro hatte die Vergleichsflotte zum<br />
Stichtag nur etwa 1,2 Millionen Euro Liquiditätsreserven – ohne Berücksichtigung<br />
freier Kreditlinien – gebunkert.<br />
Steuern. Die Gesellschaften hatten bis 2007 noch kumulierte Verlustzuweisungen<br />
prospektiert. Diese fielen in 19 Fällen geringer und in 27 höher als geplant aus.<br />
Abgelaufene Prognose. Zum Stichtag waren 15 Beteiligungen nicht mehr vergleichbar.<br />
Im Berichtsjahr schütteten drei Fonds bis fünf Prozent aus, zwei kamen auf bis<br />
zu zehn, sieben auf bis zu 15 und drei erreichten bis zu knapp 22 Prozent. Im Schnitt<br />
lagen die Ausschüttungen für 2007 bei 11,6 Prozent. Einige Beteiligungen haben insgesamt<br />
noch Nachholbedarf. Doch hat sich die durchschnittliche, kumulierte<br />
HCI<br />
Energie & Rohstoffe Transport & Logistik Immobilien LV-Zweitmarkt<br />
HCI DEEPSEA OIL EXPLORER<br />
DAS ÖL WIRD KNAPP? GUT FÜR SIE!<br />
Je schneller die weltweiten Ölvorräte schrumpfen, desto aufwändiger wird die Suche nach neuen Vorkommen:<br />
Neue, schwimmende Plattformen können jetzt auch weitab der Küsten nach Ölvorkommen forschen – mit Probebohrungen<br />
in bis zu 2.400 Metern Wassertiefe. Mit dem HCI Deepsea Oil Explorer zeichnen Sie Anteile an so<br />
einer Erkundungsplattform. Ein Investment mit attraktiven Renditen – unabhängig davon, ob die Suche erfolgreich<br />
ist: Denn die Plattform wurde bereits langfristig vom halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras<br />
gechartert. Sie sehen: Es kann sehr attraktiv sein, sein Geld 2.400 Meter unter dem Meer anzulegen.<br />
Wir sind für Sie da: Telefon +49 40 88 88 1-0 oder www.hci-capital.de
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 16<br />
Ausschüttung auf mittlerweile rund 5,6 Prozent pro Jahr gesteigert. Zudem sind sämtliche<br />
Gesellschaften schuldenfrei, was der Auszahlungsfähigkeit auch künftig gut tut.<br />
HCI Hammonia<br />
20 Euro Dividende<br />
Die Hauptversammlung der<br />
HCI Hammonia Shipping<br />
AG hat für das erste vollständige<br />
Geschäftsjahr 2008 eine<br />
Dividende von 20 Euro pro<br />
Aktie beschlossen. Die<br />
verbleibenden 2,1 Millionen<br />
Euro werden auf neue Rechnung<br />
vorgetragen. 2008<br />
konnte die Gesellschaft einen<br />
Umsatz von knapp 47 Millionen<br />
Euro und einen Überschuss<br />
von rund 9,4 Millionen<br />
Euro erzielen. Damit<br />
liegt das Plus um 19 Prozent<br />
über der Prognose.<br />
Exits. 17 Fonds waren zum Stichtag liquidiert. Die Verteilung der jährlichen IRR-<br />
Renditen lesen sich in der Leistungsbilanz wie folgt: einmal bis fünf Prozent, achtmal<br />
bis zehn, fünfmal zwischen 15 und 20 sowie dreimal zwischen 20 bis 30 Prozent.<br />
Achtung: Wie bei allen vergleichbar konzipierten Beteiligungen dieser Emissionsjahre<br />
sind vor allem Steuervorteile Renditebringer. Diese Zeiten sind für moderne Fonds<br />
aber seit einigen Jahren endgültig vorbei.<br />
Leistungsbilanz. Conti hat sich gegenüber den Vorjahres-Leistungsbilanzen ins<br />
Zeug gelegt und in der testierten 2007er Ausgabe bereits einige wichtige Verbesserungsvorschläge<br />
umgesetzt. Beispielsweise werden nun auch die Dachfonds und das<br />
Berichtsjahr detaillierter sowie die Ausschüttungen auch in Prozent dargestellt. Neu<br />
ist auch die Klarstellung, dass freie Kontokorrentlinien nicht in der Reserve berücksichtigt<br />
werden. Die Aufbereitung der Fonds mit Prognoseende ist mittlerweile ebenfalls<br />
gelungen und nun nicht mehr irreführend. Konstruktiven Vorschlägen gegenüber<br />
zeigen sich die Münchner stets aufgeschlossen.<br />
<strong>Meiner</strong> <strong>Meinung</strong> nach... Keine Frage, die Bayern verstehen das Schiffsgeschäft,<br />
auch wenn München kaum jemand mit Seefahrer-Know How in Verbindung bringen<br />
dürfte. Selbst in Zeiten, in denen Dollarschwäche und Betriebskostensteigerungen<br />
bei so manchem Mitstreiter deutliche Spuren in der Leistungsbilanz hinterlassen haben,<br />
konnte Conti auch 2007 wieder überplanmäßige Überschüsse, Ausschüttungen<br />
und Tilgungen erbringen. Respekt! Den zollen offenbar auch Zweitmarkt und Anleger,<br />
wie Kurse und Wiederzeichnerquote nahelegen.<br />
Hannes Nickl, Wirtschaftsjournalist<br />
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 17<br />
Brüssels Breitseite trifft geschlossene Fonds<br />
Branche muss schnell reagieren - eventuell auch Vertriebe betroffen<br />
Wechsel Dich I<br />
Amelie Harms (33) wurde<br />
zur Geschäftsführerin der<br />
Oppenheim Fonds Trust<br />
GmbH bestellt. Sie wird<br />
Nachfolgerin von Matthias<br />
Urban, der zum 31. Mai aus<br />
der Geschäftsführung ausgeschieden<br />
ist und eine neue<br />
Aufgabe im Konzern wahrnehmen<br />
wird.<br />
Simon Coxeter (33) ist neuer<br />
Direktor der Swisslake<br />
Capital Asia, einer Tochter<br />
der Swisslake Capital AG<br />
aus der Schweiz. <strong>Der</strong>en<br />
Gründer und CEO ist Bernhard<br />
Köhler, früher HCI.<br />
Nach der Steilvorlage auf dem G20 Gipfel in London wird nun auf EU-Ebene Dampf<br />
gemacht. Die Regulierung für Finanzprodukte soll schnell in trockene Tücher. Es gilt<br />
als sicher, dass die geplante AIFM-Richtlinie auch geschlossene Fonds treffen wird.<br />
Doch während Brüssel weiter emsig am Regulierungsthema arbeitet, scheint die<br />
Fondsbranche die Bedeutung und die Tragweite des Gesetzesentwurfs noch immer<br />
zu unterschätzen. Das kann gravierende Folgen haben, denn auf die Schnelle lassen<br />
sich die EU Anforderungen in den Unternehmen sicher nicht einführen.<br />
Beim Thema Finanzmarkt gewinnt Brüssel zunehmend an Bedeutung. Das G20 Gipfeltreffen<br />
in London stand fast ausschließlich unter dem Motto „Krisenbewältigung“.<br />
Alle Staatschefs waren sich einig: Es muss eine Lösung gefunden werden, und das<br />
schnell. Das Ergebnis zeigt sich im AIFM-Entwurf, der Manager von alternativen Investmentfonds<br />
regulieren soll. Betroffen sind aber nicht nur Hedge- und Private-<br />
Equity Fonds. Die weit gefasste Formulierung schließt nach derzeitiger <strong>Meinung</strong><br />
auch alle Fondsmanager ein, die nicht durch OGAW-Richtlinie erfasst werden – also<br />
auch geschlossene Beteiligungsmodelle.<br />
In einem für Brüssel rekordverdächtigen Tempo wurde der Entwurf durchgepeitscht.<br />
Das intransparente Verfahren sorgte bereits im Vorfeld für viel Wirbel. Einzelne Punkte<br />
waren bis zuletzt stark umstritten, passen doch nicht alle Anforderungen auf jede<br />
Fondsart. Die verschiedenen Verbände plädieren daher für individuellere<br />
Ausgestaltungen der Regulierungen.<br />
<br />
<br />
Realis
Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 18<br />
Im Kern des Entwurfs stehen die Manager, nicht die Produkte. Ihnen soll der Marktzugang<br />
erschwert werden. Auch die laufende Tätigkeit soll besser kontrolliert werden.<br />
Das soll mehr Sicherheit schaffen und wieder mehr Vertrauen in die Märkte bringen.<br />
Ein zentrales Instrument dabei soll das Risikomanagement werden. Laufend soll<br />
geprüft werden, ob die geplanten Investitionen und gehaltenen Assets mit der Investitionsstrategie<br />
übereinstimmen. Weitere Kontrollkriterien sollen das Liquiditätsmanagement<br />
und die laufende Assetbewertung sein.<br />
Wechsel Dich II<br />
Neu am Markt ist das Emissionshaus<br />
deboka Deutsche<br />
Grund & Boden Kapital<br />
AG. Vorstände sind Michael<br />
Kempkes und Cliff Wenner.<br />
Das Tochterunternehmen der<br />
WGF Westfälische Grundbesitz<br />
und Finanzverwaltung<br />
AG aus Düsseldorf will<br />
„bislang noch ungenutzte<br />
Potenziale entlang der Wertschöpfungskette<br />
rund um die<br />
Immobilie abdecken“. Gemeint<br />
sind offenbar geschlossene<br />
Immobilienfonds. Im<br />
Aufsichtsrat sitzen Michael<br />
Hahn und René Krüger.<br />
Für geschlossene Fonds kann sich viel ändern. Laut Eric Romba, Sprecher des Verbandes<br />
Geschlossener Fonds (VGF) wird die AIFM-Richtlinie die Fondsbranche<br />
sogar elementar treffen und die gesamte Branche verändern. Ob letztendlich alles<br />
auf den Punkt eintreffen werde, wie derzeit in Brüssel besprochen, sei noch offen.<br />
Als sicher aber gilt, so Romba, dass Risikomanagementsysteme in den Unternehmen<br />
eingeführt werden müssen. Diese lassen sich nicht in zwei Wochen installieren,<br />
sondern bedürfen einer längeren Vorlaufzeit. Dessen müssen sich die<br />
Initiatoren schnellstens bewusst werden.<br />
In den nächsten zwei Jahren werden die inhaltlichen Grenzen des Entwurfs festgezurrt.<br />
Das klingt nach viel Zeit, ist es aber nicht. Denn bereits Mitte nächsten Jahres<br />
könnte eine Einigung zur Richtlinie in Brüssel erfolgen. Dann geht die Richtlinie von<br />
Level 1 auf Level 2 über. Das bedeutet: Begleitende Rechtsverordnungen werden auf<br />
EU-Ebene erlassen, und an der nationalen Umsetzung wird gearbeitet. Das kann in<br />
drei bis sechs Monaten erfolgen. Und noch ein Punkt ist nicht vollständig geklärt. Die<br />
AIFM Richtlinie, so Marktkenner, könnte auch durch die Hintertür die Mifid wieder<br />
ins Spiel bringen. In diesem Fall wären von der Richtlinie nicht nur die Fondsmanager<br />
betroffen, sondern auch die Vertriebe.<br />
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Nr. 92, 26. KW, 26.06.2009, Seite 19<br />
Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt<br />
Recht einfach: Prospektmängel und Aufklärungspflichten<br />
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TSO Europe Funds Inc.<br />
Voigt & Coll. GmbH<br />
Schon des Öfteren haben wir an dieser Stelle über aktuelle Entscheidungen zu den<br />
Themen Prospektierung und Aufklärungspflichten berichtet und Grundsatzfragen angesprochen,<br />
die jeder Vermittler und Berater verinnerlichen sollte. Wie wichtig es<br />
auch für Treuhandkommanditisten sein kann, diese Grundsätze zu beachten, zeigt<br />
ein jüngeres BGH-Urteil. Anleger waren einem Immobilienfonds beigetreten, der<br />
Grundbesitz erwerben sollte. Eines der Grundstücke war im Prospekt auf einer Planskizze<br />
falsch eingezeichnet. Ein Anleger begehrte Rückabwicklung und nahm den<br />
Treuhandkommanditisten, der auch Gründungsgesellschafter des Fonds war und bei<br />
der Erstellung des Emissionsprospektes mitgewirkt hatte, in Anspruch. Die Instanzgerichte<br />
hatten die Anlegerklage noch abgewiesen. <strong>Der</strong> BGH wies auf seine seit<br />
längerem geltenden Grundsatzaussagen hin, nach denen bei einer unrichtigen<br />
oder unvollständigen Darstellung von für die Anlageentscheidung wesentlichen<br />
Umstände eine tatsächliche Vermutung dafür bestehe, dass die mangelhafte<br />
Prospektdarstellung für die Anlageentscheidung ursächlich sei (BGH, Urt. v.<br />
02.03.2009, II ZR 266/07 unter Hinweis auf ältere Rechtsprechung, beispielsweise<br />
BGH, Urt. v. 03.12.2007, II ZR 21/07).<br />
Durch eine unzutreffende oder unvollständige Information des Prospektes werde in<br />
das Recht des Anlegers eingegriffen, in eigener Entscheidung und Abwägung<br />
des Für und Wider darüber zu befinden, ob der Anleger in das Projekt investieren<br />
wolle oder nicht (BGH a.a.O.).<br />
Ein Treuhandkommanditist hat den Anleger auch insbesondere über regelwidrige<br />
Auffälligkeiten zu informieren. Dies gilt auch in Fällen, in denen der Treuhandkommanditist<br />
mit den Anlegern nicht in einen persönlichen Kontakt tritt und sich die Funktion<br />
auf die einer bloßen Abwicklungs- und Beteiligungstreuhand bezieht. Ein<br />
Treuhandkommanditist ist deshalb auch verpflichtet, den Anleger darüber zu informieren,<br />
dass die mit dem Vertrieb der Beteiligung befasste Vertriebs-GmbH hierfür<br />
eine Provision von 20 Prozent beanspruchte und erhalten sollte. Im Prospekt war die<br />
Vergütung für die Eigenkapitalbeschaffung mit nur 7 Prozent ausgewiesen<br />
(vgl. BGH, Urt. v. 12.02.2009, III ZR 90/08).<br />
Führt eine Bank unter Verwendung eines fehlerhaften Emissionsprospektes eine<br />
Anlageberatung durch und hätte bei Anwendung der gebotenen Sorgfalt auffallen<br />
müssen, dass die Risikohinweise im Prospekt Anlass zu Zweifeln boten, haftet<br />
die beratende Bank wegen nicht objektgerechter Anlageberatung (BGH, Beschl.<br />
v. 09.04.2009, III ZR 89/08).<br />
In dieser Entscheidung wiederholt der BGH den schon längere Zeit bestehenden<br />
Grundsatz, dass eine Kausalität zwischen Prospektfehler und Anlageentscheidung<br />
vermutet wird. Es ist dann Aufgabe dessen, der Schadenersatz leisten soll, eine<br />
solche Vermutung zu widerlegen (BGH a.a.O.). Diese Vermutung aufklärungspflichtigen<br />
Verhaltens gilt auch für die fehlende Aufklärung über Rückvergütungen<br />
(BGH, Urt. v. 12.05.2009, XI ZR 586/07).<br />
Man muss kein Prophet sein um sagen zu können, dass dies nicht die letzte Entscheidung<br />
insbesondere auch zur „Kick-Back-Problematik“ sein wird. Sie dürfte ein<br />
(neues) Einfallstor für viele Anleger werden, die über den Verlauf ihrer Anlage enttäuscht<br />
sind.<br />
Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Newsletter der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de