Der Immobilienbrief Nr 43 vom 10-07-2003
Der Immobilienbrief Nr 43 vom 10-07-2003
Der Immobilienbrief Nr 43 vom 10-07-2003
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<strong>Nr</strong>.: <strong>43</strong><br />
25. KW / <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong><br />
Print-Ausgabe 9,-- €<br />
Kostenlos per eMail<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
High Noon bei WCM (Ries)<br />
Immobilienportale / Emnid<br />
Persona: (Kraus/Koch/Thiel)<br />
Halbjahresberichte (JLL,<br />
DIP, Aengevelt, TK) ab Seite<br />
Frankfurt / Düsseldorf<br />
LBS Wohnungsbau / Preise<br />
Einzelhandel—Mieten/I-Uhr<br />
MIPIM Award (Immob. Ztg)<br />
Windkaraft-Leistungsbilanz-<br />
Neue Zentrale für T-Online<br />
(Hardegen)<br />
Open Market Value—<br />
Requiescat i.P. (Rod Jones)<br />
RICS „Red Book“ auf<br />
Deutsch<br />
Dr. Ebertz / Dorint AG<br />
H.F.S. Holland<br />
DEGI Paris-Käufe<br />
Rating Geschl. Fonds—Wem<br />
nutzt es? (Rohmert)<br />
Nordamerika-Fonds (Jamestown,<br />
Tomorrow, MPC)<br />
SachsenFonds 6b<br />
CGI / DB Real Estate Jahresabschlüsse<br />
(Wickler)<br />
Offene Immob. Fonds in der<br />
Kritik (Zitelmann)<br />
US-Fonds - Aussichten trüber<br />
(Suzanna Berndt)<br />
Hotelerlebnis „Das Brandenburg“<br />
Bad Saarow<br />
(Escher komm. d. Rohmert)<br />
IMPRESSUM<br />
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Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 1 von 17<br />
Konjunktur, Standort- und Politikmüdigkeit, aber auch aktuelles Bankmanagementdesaster fordern<br />
ihre Opfer. Immobilienberater sehen die Märkte weiter im Fall (Seite 2). Wer aber in der<br />
Immobilien- oder Bauwirtschaft glaubt, es ginge ihm schlecht, sollte einmal einen Blick in die<br />
Medienlandschaft werfen. Beiden Branchen ist eines gemeinsam: Struktureller Anpassungsbedarf<br />
wird noch zyklisch verstärkt. Anders als die Bauwirtschaft, die sich mit einer weiteren Kapazitätsanpassung,<br />
die durchaus noch einmal 30 bis 50 Prozent in der kommenden Dekade ausmachen<br />
kann, an geänderten Rahmenbedingungen anpassen kann, steht die Medienlandschaft<br />
einem besonderen Dilemma gegenüber: Kostentreiber sind die Redaktion und die<br />
Recherchequalität. Wichtigste Ertragskomponente ist das Anzeigengeschäft – und das<br />
kommt auch im konjunkturellen „Hoch“ nicht mehr im alten Umfang zurück. Das Internet schluckt<br />
Stellen- und Immobilienangebote. Die Medienlandschaft muss sich also strategisch neu positionieren.<br />
Weitere Sparwellen treffen Qualität, Vielfalt und Unabhängigkeit der Medien.<br />
NACHRUF - „immobilienbusiness“: Das Branchenmagazin der HVB HypoVereinsbank und<br />
HVB Real Estate, gibt es nicht mehr. Das Magazin „immobilienbusiness“ hatte seit 1999 im<br />
Immobilien-Journalismus eine unübersehbare und positive Spur hinterlassen. In seiner thematischen<br />
Mischung war das Blatt ein großer Wurf. Aber auch durch eine aufwändige und ansprechende<br />
Gestaltung fiel es auf. Gerade das spannende Feld der Immobilien-Politik fand hier unter<br />
Chefredakteur Hans-Kaspar von Schönfels einen breiten Raum. <strong>Der</strong> Redaktion gelang es<br />
immer, den oft langweiligen Eindruck „normaler“ Kundenzeitschriften zu vermeiden.<br />
Die HVB sponserte so ein echtes Stück Immobilienjournalismus. Vielleicht wird die Nachwelt<br />
einmal die HVB Entscheidungen in Bezug auf das Immobilien- und Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />
verstehen – oder revidieren. Trotz 20 Jahren Beratungserfahrung reicht das Know how<br />
des Unterzeichners dafür nicht. Vielleicht ein Tipp für Sie: Hans-Kaspar von Schönfels (089 –<br />
470 3648, spr.redaktion@t-online.de) sucht derzeit neue Projekte, um mit seinem Redaktionsnetz<br />
dem Immobilienthema verbunden zu bleiben. Wie wir erfahren haben, beschäftigt sich das<br />
Team mit einer neuen journalistischen Begleitung zur Vermarktung von Workout-Immobilien.<br />
Die positive Meldung der Woche: Ausnahmslos alle Ebertz-Fonds mit Dorint-Mietverträgen<br />
haben einer Pachtminderung um 25% für 2 Jahre zugestimmt. Mit ein wenig Sorge hatte die<br />
Szene auf die Dorint AG geblickt. Markt bedingt und sicherlich auch mit kräftigem Expansionsdrang<br />
hatte Deutschlands Vorzeigehotelkette einen tiefen Griff in die Eigenkapitalkiste getan.<br />
Minus 51 Mio. Euro ermittelten die Buchhalter für 2002. Die Haupt-Gesellschafter wurden kräftig<br />
zur Kasse gebeten. Jetzt sind die Weichen wieder richtig gestellt (Seite 9).<br />
Rating Geschlossener Immobilienfonds: Die Berliner Immobilienrunde bestätigte unsere Befürchtungen<br />
aus der letzten Ausgabe von "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>". Selbst ernannten „Rating-<br />
Päpsten“ gelang es, im Fachpublikum das Gefühl tiefer Hilflosigkeit hervorzurufen. Selten wurde<br />
der Klassenunterschied zwischen Profis und den Vertretern einer neuen „Geschäftsidee“ deutlicher.<br />
Unsere Kritik stützen inzwischen Dr. Martin Klingsporn, Chefredakteur des DFI und Dr.<br />
Rainer Zitelmann (Seite <strong>10</strong>).<br />
In eigener Sache: Unser für Juli angekündigtes Fonds Spezial haben wir auf September, dem<br />
Start der heißen Vertriebsphase verschoben. Zur Zeit gibt es ein Feuerwerk neuer Fonds. Das<br />
wollen wir berücksichtigen.<br />
Last but not least, wir begrüßen einen neuen Kollegen. Hans Christoph Ries wird für uns <strong>vom</strong><br />
Standort Frankfurt aus das Thema Immobilienaktien (und verwandte Bereiche) aufarbeiten. Vielleicht<br />
trägt die wohl einmalige Kombination aus Immobilien Know how unserer Redaktion und<br />
erfahrenem Aktien Know how nach einer Einarbeitungszeit für die Branche und für Sie Früchte.<br />
Ries ist Finanzjournalist/ Investmentanalyst (DVFA) und alten „<strong>Der</strong> Platow Brief“-Lesern bis<br />
Mitte der 90er Jahre noch durch seine Aktientipps bekannt. Weitere Stationen waren Börsen-<br />
Zeitung, Impulse und Börse-Online. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.<br />
Werner Rohmert, Herausgeber "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>"
Personalien<br />
Frankfurt: Axel Kraus, verstärkt<br />
die Geschäftsführung<br />
der SEB Immobilien-<br />
Investment GmbH. <strong>Der</strong> Diplom-Kaufmann<br />
wird die Liegenschaftsverwaltung<br />
im In-<br />
und Ausland sowie die Immobilienakquisition<br />
in Europa mit<br />
verantworten. Weitere Tätigkeitsbereiche<br />
sind das Fondsrechnungs-<br />
und Personalwesen.<br />
Kraus war zuvor GF beim<br />
zur HVB Group gehörenden<br />
Internationalen Immobilien<br />
Institut München (iii).<br />
Frankfurt: Die DIC Asset<br />
AG hat Markus Koch (40)<br />
zum weiteren Vorstandsmitglied<br />
neben Ulrich Höller<br />
bestellt. Er verantwortet das<br />
Ressort Finanzen und Controlling.<br />
Gleichzeitig übernimmt<br />
er die Funktion eines Generalbevollmächtigen<br />
der Muttergesellschaft<br />
DIC - Deutsche Immobilien<br />
Chancen AG & Co.<br />
KGaA (DIC KGaA). Markus<br />
Koch wechselt <strong>vom</strong> AGIV-<br />
Konzern zur DIC-Gruppe.<br />
Düsseldorf: Marc K. Thiel<br />
(39) ist als “Head of International<br />
Real Estate Service“<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
verantwortlich für die<br />
Auslandsaktivitäten der Aengevelt<br />
Immobilien KG. Er<br />
war zuvor für die Asko AG<br />
und die Metro-Gruppe tätig<br />
und u.a. als Bereichsleiter der<br />
Metro Real Estate für die<br />
Standortsicherung in Europa<br />
zuständig. Zuletzt verantwortete<br />
Thiel bei der Aareal Bank<br />
als stellv. Direktor den Bereich<br />
International Retail Financing<br />
(IFR).<br />
Hamburg: Julia Tünnecke<br />
übernimmt Management der<br />
„Passage & Co.“ In HH-<br />
Jenfeld. Vor ihrer Selbständigkeit<br />
war Frau Tünnecke bei<br />
der Eureal für PR und Marketing<br />
verantwortlich.<br />
High Noon bei WCM?<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 2 von 17<br />
Hans Christoph Ries, Finanzjournalist/ Investmentanalyst (DVFA) (Stationen: Impulse,<br />
Börsen-Zeitung, "<strong>Der</strong> Platow Brief", Börse-Online)<br />
Diese Woche diskutierten die Gläubigerbanken die Angebote der potentiellen Investoren,<br />
die sich um den Einstieg bei der angeschlagenen WCM Beteiligungs- und Grundbesitz<br />
AG bewerben. Die Zeit drängt, steht doch die Verlängerung eines Kredites von über 600<br />
Mio. Euro bei der Sirius an, über die die WCM mit rd. 52% an der IVG beteiligt ist. Das<br />
Schauspiel der letzten Wochen, über die Medien Duftmarken mit einem Kranz von Gerüchten,<br />
Mutmaßungen und Dementis zu setzten, ist das typische Ritual einer sich in Kürze<br />
anbahnenden Entscheidung. In dem Reigen gezielter Meinungsmache, meldete sich<br />
sogar der traditionell pressescheue und inzwischen entmachtete WCM-Großaktionär Karl<br />
Ehlerding zu Wort und gab zum Besten, wie er seine künftige Rolle im Aufsichtsrat sehe<br />
und welchen Anteil er sich nach dem Einstieg des Investors vorstelle.<br />
Dabei lassen Ehlerding wie auch WCM-Vorstandsvorsitzender Roland Flach keine Zweifel<br />
aufkommen, dass im August der rettende Investor präsentiert werden kann. Hoffentlich<br />
haben die Herren die Rechnung nicht ohne die Banken gemacht, denn ohne ein Einlenken<br />
der beteiligten Kreditinstitute, dürfte kein Investor bereit sein fresh money zur Verfügung<br />
zu stellen. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die börsennotierten<br />
Beteiligungen der WCM an der Commerzbank, den Klöckner-Werken und an IVG haben<br />
berechnet zu aktuellen Börsenkursen einen Wert von rd. 1 Mrd. €. Dazu kommt der mit<br />
über 50.000 Wohnungen umfangreiche Immobilienbesitz der Gesellschaft. Auf der Passivseite<br />
stehen dem Verbindlichkeiten von deutlich mehr als 2 Mrd. € gegenüber.<br />
Und hier liegt die Crux. Die Immobilien erwirtschafteten im 1. Quartal <strong>2003</strong> ein EBITDA<br />
von 23,5 Mio. €, was auf das Jahr hochgerechnet rund <strong>10</strong>0 Mio. € ausmacht. Da WCM<br />
bei den börsennotierten Beteiligungen nur über die Dividenden Cash generieren kann,<br />
dürfte bei der angeschlagenen Bonität schon die Bedienung der Zinsen ein schweres<br />
Stück Arbeit sein. Ein nennenswerter Abbau der Verschuldung ist in der jetzigen Konstellation<br />
damit jedoch nicht zu schaffen. Damit also der Einstieg für einen Investor Sinn<br />
macht, müssen sich die Banken bewegen und einen sicherlich recht kräftigen Forderungsverzicht<br />
akzeptieren. Und hier wird sich zeigen, wie solidarisch die Kreditinstitute<br />
sind. Denn sie verfügen über Sicherheiten, die unterschiedliche Qualitäten aufweisen.<br />
Dabei ist eines gewiss: Warum sollte ein Kreditinstitut, das auf dem Sirius-Paket sitzt,<br />
einem Forderungsverzicht zustimmen, wenn die Zerschlagung der eigentlich bessere<br />
Deal für das Haus wäre. Hier könnte sogar mehr Geld herausgeholt werden als jetzt im<br />
Feuer liegt. Zu denken wäre dabei an ein Abfindungsangebot an die freien IVG-<br />
Aktionäre, um den Weg frei zu machen anschließend den Immobilienbestand der Bonner<br />
an interessierte Fonds zu verkaufen. Die Lage ist also verzwickt.<br />
Doch bald schon dürfte sich zeigen, ob das Statement, das immer noch die Website von<br />
WCM schmückt, „Die spezielle Zusammensetzung der beiden Geschäftsfelder Wohnimmobilien<br />
und Beteiligungen ist das Erfolgskonzept der WCM“ zynisch gemeint ist oder nur<br />
widerspiegelt, dass die WCM-Verantwortlichen schon lange nichts mehr im Griff haben.<br />
Zweite Emnid-Studie zu Immobilienportalen - Was leisten Immobilienportale<br />
im Internet?<br />
Über 80% der Befragten (80,2%) nutzen in der Vermarktung bereits das Internet. Die<br />
Textanzeige in der Zeitung liegt mit 93,8% aber noch in Führung. Bauschild mit 77,6%,<br />
Plakat mit 47,2%, Postalische Werbung mit 38,6% und Sonstige mit insgesamt 9,6% folgen<br />
auf den Plätzen. Das Bielefelder Marktforschungsinstitut TNS Emnid testete bereits<br />
zum zweiten Mal die Leistungsfähigkeit von Immobilienportalen. Erstmals wurde dabei<br />
auch die Vermarktung über das Internet der Printanzeige in der Tageszeitung gegenübergestellt.<br />
Unter den Immobilienbörsen hat ImmobilienScout24 den höchsten Bekanntheitsgrad. In<br />
der ungestützten Befragung bestätigten dies gut 80%. Es folgen lt. Emnid Immowelt<br />
(30,8%), Immopool (29,6%) und Immonet (22,6%). ImmobilienScout24 führt in der Umfrage<br />
auch bei der Kundenzufriedenheit. 89,2% der Kunden von ImmobilienScout24 empfehlen<br />
die Börse uneingeschränkt weiter. Beim Wettbewerber Immopool waren es<br />
81,8%,bei den VDM-Mitgliedern für VDM-Online 73,4%, bei Immowelt 73% und bei Im-
Unternehmens-News<br />
München: Die BK Grundbesitz<br />
& Beteiligungs AG<br />
(WKN 525<strong>07</strong>0), nebst Ihren<br />
Tochtergesellschaften BK<br />
Bau und Grund GmbH<br />
sowie BK ENDECON hat<br />
beim Amtsgericht München<br />
am 08.<strong>07</strong>.<strong>2003</strong> einen Antrag<br />
auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
gestellt.<br />
Düsseldorf: Kemper’s hat<br />
seine Internetseite<br />
www.kempers.net komplett<br />
neu gestaltet. Neben der Unternehmensdarstellung<br />
gibt<br />
es Marktinformationen und<br />
Immobilienangebote. Neben<br />
kostenlosen Übersichten zur<br />
aktuellen Entwicklung der<br />
Passantenzahlen, der Mietpreisentwicklung<br />
für Ladenlokale<br />
in 1a-Lagen und der<br />
Wertentwicklung einzelhandelsgenutzter<br />
Immobilien<br />
bietet Kemper’s preiswerte<br />
Publikationen zum sofortigen<br />
Download an. Für jeweils<br />
9,90 Euro liefern etwa die<br />
„City Profile“ Angaben zu<br />
sämtlichen demographischen<br />
und einzelhandelsrelevanten<br />
Kennzahlen der <strong>10</strong>0 wich-tigstenEinzelhandelsstandorte<br />
in Deutschland.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 3 von 17<br />
monet 58,7%. Erstmals wurde auch die Werbewirksamkeit eines Zeitungsinserats mit<br />
einer Internetanzeige verglichen: Die Anbieter erhalten laut Emnid über Inserate bei ImmobilienScout24<br />
im Internet mehr Anfragen, als auf eine Anzeige in der Tageszeitung.<br />
71,2% der Anbieter sehen bei ImmobilienScout24 ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis<br />
als in der Tageszeitung.<br />
Halbjahresberichte - Deutsche Immobilienhochburgen bleiben<br />
im Konjunkturloch<br />
(Jones Lang LaSalle / DIP /Aengevelt / Trombello Kölbel)<br />
Jones Lang LaSalle und die renommierte Vereinigung mittelständischer Immobilienberater<br />
DIP Deutsche Immobilien Partner haben brandaktuell ihre Halbjahresberichte vorgelegt.<br />
JLL beschränkt sich auf die 5 Immobilienhochburgen, während DIP eine Übersicht<br />
über 13 Städte geben. Die Trends sind gleich, auch wenn sich die Tabellenwerte manchmal<br />
aus unterschiedlicher regionaler und zeitlicher Zuordnung unterscheiden.<br />
Vorab ein Blick auf die Investments: Auch der bislang stabile deutsche Investmentmarkt<br />
kann sich lt. JLL jetzt mit einem Rückgang um 46% auf 1,5 Mrd. Euro (Vj.: 2,8 Mrd. Euro)<br />
nicht mehr <strong>vom</strong> schwachen Marktumfeld abkoppeln. Berlin lag mit 575 Mio. Euro an der<br />
Spitze, gefolgt von Frankfurt mit 300 Mio. Euro und Hamburg mit 235 Mio. Euro. Offene<br />
Fonds, Versicherungen und Pensionskassen waren im 1. Hj. <strong>2003</strong> die aktivsten Investorengruppen<br />
mit einem Anteil von zusammen über 62%. Aktuell wird der Mangel an guten<br />
und vollvermieteten Produkten immer deutlicher. Die Fonds verstärken auch deshalb ihre<br />
Aktivitäten im Ausland.<br />
Büroflächenmarkt in Deutschen Metropolen (JLL <strong>07</strong>/<strong>2003</strong>)<br />
Gesamtumsatz incl. Eigennutzer<br />
2002 1.Hj. 2002 1.Hj. <strong>2003</strong> % 2002 1.Hj. 2002 1.Hj. <strong>2003</strong> Leerstd. Untermiet<br />
davon Vermietungen Leerstand incl. Unterv. 1. Hj. Spitzenmiete<br />
e<br />
L+U in % €/qm/mon %<br />
Berlin 402.900 190.000 157.900 -16,9 352.200 149.900 146.600 1.261.700 <strong>10</strong>6.600 8,6 22,00 -15,4<br />
Düsseldorf 3<strong>07</strong>.400 161.200 112.800 -30,0 3<strong>07</strong>.400 161.200 <strong>10</strong>9.700 640.400 131.200 11,3 23,00 -9,8<br />
Frankfurt/M 465.000 229.400 198.<strong>10</strong>0 -13,6 428.200 192.900 173.800 603.300 525.200 <strong>10</strong>,5 38,50 -15,4<br />
Hamburg 322.700 167.200 158.400 -5,3 268.500 128.000 154.200 802.600 170.500 7,6 20,50 -12,8<br />
München Reg. 509.800 231.200 206.900 -<strong>10</strong>,5 509.800 231.200 206.900 965.800 180.<strong>10</strong>0 6,9 31,00 -3,1<br />
Im Bereich der Vermietung liest sich der DIP-Bericht etwas pessimistischer als JLL. Lt.<br />
DIP lag der Büroflächenumsatz im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> in allen 13 DIP-Märkten mit rd.<br />
887 000 qm um rd. ein Viertel (25,6%) unter dem Umsatzergebnis des Vorjahreszeitraums<br />
(1. Hj. 2002: ca. 1,19 Mio. qm). Am stärksten fiel die Verringerung der Flächenumsätze<br />
in Frankfurt a.M. (- 37,5%), Düsseldorf (-36,9%) und Hamburg (-31,9%) aus. Hier<br />
sieht JLL geringere Werte. Es fehlt wie übliche in der Branche ein einheitliches Definitionssystem.<br />
Die Nettoabsorption an Büroflächen, d.h. der Büroflächenmehrverbrauch, war<br />
im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> sehr gering. In einigen großen deutschen Büromärkten wie z.B.<br />
Frankfurt und Hamburg wurden <strong>2003</strong> bislang sogar mehr Büroflächen freigesetzt als zusätzlich<br />
genutzt.<br />
Auf den Vermietungsmärkten ging es mit insgesamt ca. 834 000 qm um weitere 15% ge-
Unternehmens-News<br />
Frankfurt: Die ANTERRA<br />
Vermögensverwaltungs-AG<br />
(Wisser-Gruppe) schließt<br />
im Konzern mit einem Jahresüberschuss<br />
von 1,55 Mio.<br />
Euro auf Vorjahresniveau ab.<br />
Gegenüber dem Vorjahr (1,9<br />
Mio. Euro) hat sich das Ergebnis<br />
der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit um rund<br />
1,3 Mio. Euro bzw. 68 % auf<br />
3,2 Mio. Euro erhöht. Aus<br />
dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres<br />
2002 in Höhe<br />
von 1.989.869,71 Euro soll<br />
eine Dividende von 0,50 Euro<br />
je Namensstückaktie gewährt<br />
werden. Das entspricht<br />
11,5 % Dividende auf das<br />
Grundkapital von 14.560.000<br />
Euro.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 4 von 17<br />
Die DIP-Büromärkte im Überblick<br />
Büroflächenumsatz<br />
(in m²)<br />
Spitzenmiete<br />
(in EUR/m²)<br />
Mittlere Miete City<br />
(in EUR/m²)<br />
Angebotsreserve<br />
(in m²)<br />
Leerstandsquote<br />
(in %)<br />
1. Hj <strong>2003</strong> 1. Hj 2002 1. Hj <strong>2003</strong> 1. Hj 2002 1. Hj <strong>2003</strong> 1. Hj 2002 1. Hj <strong>2003</strong> 1. Hj 2002 1. Hj <strong>2003</strong> 1. Hj 2002<br />
Berlin 152.000 195.000 22,00 27,00 19,00 19,50 1.450.000 1.300.000 8,3 7,4<br />
Bremen 25.000 <strong>43</strong>.000 <strong>10</strong>,00 11,50 7,50 7,50 <strong>10</strong>0.000 115.000 3,3 3,8<br />
Dresden 24.000 32.000 11,00 11,00 7,50 7,50 290.000 290.000 13,0 13,0<br />
Düsseldorf 82.000 130.000 22,00 23,00 19,00 19,40 <strong>43</strong>5.000 214.000 8,0 4,1<br />
Frankfurt a.M. 150.000 240.000 38,00 47,50 30,00 36,50 1.050.000 370.000 9,9 3,4<br />
Hamburg 92.000 135.000 20,20 24,50 12,80 13,50 740.000 375.000 6,2 3,1<br />
Hannover 25.000 32.000 13,50 13,50 <strong>10</strong>,00 <strong>10</strong>,25 165.000 140.000 3,8 3,3<br />
Leipzig 30.000 38.000 <strong>10</strong>,00 9,20 7,20 7,20 760.000 765.000 23,0 23,2<br />
Magdeburg 12.000 <strong>10</strong>.000 <strong>10</strong>,20 9,70 8,50 7,70 165.000 130.000 16,0 13,5<br />
Mannheim 15.500 16.500 12,90 13,80 <strong>10</strong>,60 11,<strong>10</strong> 95.000 70.000 4,4 3,5<br />
München 186.000 251.000 29,00 31,50 15,30 16,50 812.000 500.000 5,5 3,2<br />
Rostock 7.500 8.000 9,20 9,15 7,40 7,70 <strong>10</strong>8.000 95.000 13,0 11,5<br />
Stuttgart 86.000 61.000 17,50 18,66 14,00 15,00 347.000 150.000 4,9 2,3<br />
DIP-Büromärkte 887.000 1.191.500 23,84 28,56 17,28 19,68 6.517.000 4.514.000 7,5 5,3<br />
genüber Vorjahr weiter bergab. Das ist allerdings gegenüber dem Wert von Ende März<br />
mit minus 30% schon ein Fortschritt. Weiterhin am deutlichsten im freien Fall liegt der<br />
Raum Düsseldorf. Knapp 113 000 qm bedeuten einen Rückgang um fast ein Drittel. Das<br />
bestätigen auch die Düsseldorfer Trombello Kölbel und Aengevelt (siehe Halbjahresbilanz<br />
Aengevelt unten).<br />
Bei den anderen Metropolen geht es langsam besser. <strong>Der</strong> Rückgang hat sich abgeschwächt.<br />
Berlin lag mit 158 000 qm nur noch um 17% unter dem vergleichenden Vorjahreswert.<br />
Hamburg geht es mit -5 % am besten. In Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München<br />
prägten eine Vielzahl von kleinen und mittleren Vermietungen die Märkte. In Frankfurt<br />
dagegen sorgten Banken-Großdeals für ein passables Halbjahresergebnis von gut<br />
198 000 qm. Neben Frankfurt räumt JLL München auf Grund einer derzeit immer noch<br />
positiven Nettoabsorption, recht stabilen Mieten und einer hohen Volatilität die besten<br />
Chancen ein, zügig aus der Krise herauszukommen. Als einzige Stadt knackte die Isarmetropole<br />
mit knapp 2<strong>07</strong> 000 qm die 200 000er Marke.<br />
Leerstand: Knapp 4,3 Mio. qm Bürofläche standen in den fünf Jones Lang LaSalle Städten<br />
kurzfristig zur Verfügung. Damit erhöhte sich das Leerstandsvolumen im Zwölf-
Aengevelt<br />
Unternehmens-News<br />
München: <strong>Der</strong> Spezialfonds<br />
BGV Bayerische Grundvermögen<br />
I, ein institutionelles<br />
Produkt der REAL I.S.<br />
AG, einer <strong>10</strong>0%ige Tochter<br />
der Bayerischen Landesbank<br />
wird € <strong>10</strong>,56 Mio. oder 5,8%<br />
an 80 beteiligte Sparkassen<br />
ausschütten. Das Nachfolgemodell<br />
BGV II folgt mit ca.<br />
600 Mio. Euro demnächst.<br />
Die BGV Bayerische Grundvermögen<br />
I (BGV I), ein<br />
internationales Immobilienportfolio<br />
für institutionelle<br />
Anleger, eine konstante Performance<br />
vorweisen.<br />
Wie in den Jahren zuvor soll<br />
auf der Versammlung am 24.<br />
Juli beschlossen werden, an<br />
die beteiligten Sparkassen<br />
den prognostizierte Ertrag<br />
auszuschütten, d.h. 5,8% im<br />
Vergleich vor Steuern. Die<br />
BGV I wurde im Jahr 1998<br />
aufgelegt und hat sukzessive<br />
ein Investitionsvolumen von<br />
knapp € 440 Mio. aufgebaut.<br />
Das Beteiligungsmodell ist<br />
speziell auf die bilanziellen<br />
und rechtlichen Bedürfnisse<br />
der Sparkassen ausgerichtet.<br />
Seit dem Jahr 2001 ist die<br />
BGV I vollständig investiert.<br />
(www.realisag.de)<br />
Düsseldorf/Leipzig: Die<br />
Düsseldorfer WestFonds<br />
GmbH startet im Juli <strong>2003</strong><br />
mit der Berufsakademie<br />
Sachsen, Staatliche Studienakademie<br />
Leipzig, ein<br />
Pilotprojekt im Bereich der<br />
Projektentwicklung im StudiengangImmobilienwirtschaft.<br />
Seitens der BA<br />
wird die Kooperation von der<br />
Leiterin des Studiengangs<br />
und Buchautorin Professorin<br />
Kerry-U. Brauer begleitet.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 5 von 17<br />
Monatszeitraum um knapp 63 %. Zweistellig sind die Leerstandsraten (inkl. Untermietflächen)<br />
dadurch in Düsseldorf (11,3 %) und in Frankfurt (<strong>10</strong>,5 %). Allein innerhalb der letzten<br />
drei Monate wurden in den fünf Städten über 530 000 qm bezugsfertig. Davon waren<br />
44 % waren zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung noch frei. Sie haben also den Leerstand in<br />
diesem Zeitraum direkt im Verhältnis 1:1 erhöht. Die Erhöhung des Leerstandes von 3,9<br />
Mio. qm zum 1.Quartal auf aktuell 4,3 Mio. qm speiste sich rechnerisch demzufolge zu<br />
58% aus Neubauflächen und zu 42% aus Bestandsflächen. Im dritten und vierten Quartal<br />
werden noch einmal 850 000 qm leer stehende Neubauflächen erwartet.<br />
Halbjahresbilanz Frankfurt - 2. Quartal besser<br />
Jones Lang LaSalle<br />
Situation 1. Halbjahr <strong>2003</strong>: <strong>Der</strong> Umsatz auf dem Frankfurter Büroimmobilienmarkt legte<br />
im 2. Quartal kräftig zu: Mit einem Plus von<br />
76 % (127.000 m²) gegenüber dem Vor- JLL zu FFM 2 Q <strong>2003</strong> 1. Hj. 2001 1. Hj. 2002 1. Hj. <strong>2003</strong><br />
quartal (ca. 72.000 m²) lag das Volumen Spitzenmiete (EUR/m²/Monat) 48,50 45,50 38,50<br />
des gesamten 1. Hj. nur noch 14% unter Büroflächenumsatz (in m²) 317.000 229.400 198.<strong>10</strong>0<br />
Büroflächenleerstand (in m²) 176.600 376.800 603.300<br />
dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Rate (in %)<br />
1,8 3,7 5,6<br />
Das durchaus erfreuliche Ergebnis ist vor + Untermietflächen (in m²)<br />
525.200<br />
k.A. k.A.<br />
Rate (in %)<br />
4,9<br />
allem durch vier große Mietvertragsab-<br />
+ spekulative, im Bau<br />
schlüsse zustande gekommen. In erster<br />
<strong>43</strong>7.600 622.700 422.300<br />
befindliche Flächen (in m²)<br />
Linie durch die EZB-Anmietung von ca. = Büroflächenangebot gesamt<br />
k.A. k.A. 1.550.800<br />
(in m²)<br />
23.000 m² liegen die Banken/ Finanzdienstleister<br />
im Q 2 bei einem Anteil von<br />
48 %. Mehr Aktivitäten sind dadurch auch wieder in der Bankenlage zu konstatieren<br />
(insgesamt 34.000 m² in Q 2).<br />
Frankfurt mangelt es nicht an Großabschlüssen. Eher bei mittleren und kleineren Anmietungen<br />
wird gewartet. Das Abschlußverhalten bleibt unkalkulierbar. Die beherrschende<br />
Rolle von Banken/Finanzdienstleistern und unternehmensbezogenen Dienstleistern wird<br />
relativiert, bleibt aber bestimmend. So kann es auch in schwierigen Zeiten zu einem Jahresumsatz<br />
von ca. 400.000 m² kommen. Ein Leerstand von um die 13 % (inkl. Untervermietung)<br />
bis Ende <strong>2003</strong> irritiert zwar Eigentümer, könnte aber im Gegenzug potentielle<br />
Mieter auch aus deren Reserve locken.<br />
Halbjahresbilanz Düsseldorf <strong>2003</strong> – Leerstand verdoppelt<br />
Aengevelt<br />
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erreichte die Region Düsseldorf einen Büroflächenumsatz<br />
(inkl. Eigennutzer) von rd. 82.000 m² und blieb damit rd. 37% unter dem<br />
Halbjahres-Ergebnis in 2002 (1. Hj. 2002: ca. 130.000 m²). Allerdings stehen gleich zum<br />
Beginn des dritten Quartals mehrere großflächige Mietverträge mit einem Gesamtvolumen<br />
von rd. 47.000 m² unmittelbar vor dem Abschluss.<br />
Für <strong>2003</strong> geht AENGEVELT-RESEARCH insgesamt von einem Fertigstellungsvolumen<br />
von rd. 224.000 m² (2002: ca. 185.000 m²). Die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve<br />
(Definition: bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) hat sich gegenüber Mitte 2002 verdoppelt<br />
und stellt sich aktuell auf rd. <strong>43</strong>5.000 m² (1. Hj. 2002: rd. 214.000 m²). Dies entspricht<br />
einer Leerstandsquote von 8% (1. Hj. 2002: 4,1%). Die gewichtete Spitzenmiete<br />
hat moderat auf aktuell 22,- Euro nachgegeben (1. Hj. 2002: 23,- Euro), die mittlere Miete<br />
in Citylagen stellt sich nahezu konstant auf 19,- Euro (1. Hj. 2002: 19,40 Euro). Die<br />
mittlere Miete über das gesamte Stadtgebiet erreicht unverändert einen Wert von ca.<br />
14,- Euro. An nachfragegerechten Standorten des Umlandes werden im Durchschnitt ca.<br />
11,- Euro erzielt. Insgesamt bewegt sich das Mietpreisniveau im Citykern in einer Spanne<br />
von rd. 17,90 bis 25,60 Euro (gefordert) und liegt damit vor dem Düsseldorfer Hafen.<br />
Dort bewegen sich die Mietpreisforderungen in Abhängigkeit von der Lage zwischen<br />
16,40 und 22,50 Euro.
Unternehmens-News<br />
Deutsche EuroShop mit<br />
erhöhtem Streubesitz: Die<br />
Deutsche Bank AG hat ihren<br />
Aktienbestand an der Deutschen<br />
EuroShop AG von<br />
44,78 auf 23,20 Prozent reduziert.<br />
Die Aktien seien auf<br />
dem Wege von Privatplatzierungen<br />
außerbörslich breit<br />
gestreut, teilt die Gesellschaft<br />
mit. Danach habe das Unternehmen<br />
mehr als 500 neue<br />
Aktionäre. Somit befänden<br />
sich 55,57 Prozent im Streubesitz,<br />
23,20 Prozent hält die<br />
Deutsche Bank und 21,23<br />
Prozent die Familie Otto,<br />
Hamburg.<br />
iii-Fonds <strong>Nr</strong>. 2 will Euroland-Fonds<br />
werden: der iii-<br />
Fonds <strong>Nr</strong>. 2 begann seine<br />
Umstrukturierung zu einem<br />
währungsrisikofreien<br />
„Euroland-Fonds“ mit dem<br />
Verkauf eines im Zentrum<br />
von Glasgow liegenden 1999<br />
fertig gestellten Bürogebäudes.<br />
High Street Spitzenmieten (in EUR/m²/Monat)<br />
2000 2001 2002 <strong>2003</strong><br />
Stand: Juni 03<br />
Jones Lang <strong>10</strong>0 m²<br />
LaSalle min<br />
m²<br />
max<br />
m²<br />
min<br />
m²<br />
max<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 6 von 17<br />
LBS - Wohnungsbau bleibt auf Talfahrt, Druck auf die Preise<br />
Die LBS Westdeutsche Landesbausparkasse hat den Immobilienspiegel für 300 Städte<br />
akzualisiert. Hier die wichtigsten Trends: Nach wie vor geben viele Interessenten dem<br />
Eigenheim in gewachsenen Strukturen den Vorzug gegenüber einem Neubau. Für die<br />
Preise wirkt sich das stabilisierend aus. Die optimistischen Erwartungen mancher Experten<br />
für Reihenhäuser <strong>vom</strong> vergangenen Frühjahr haben sich dagegen nicht erfüllt. <strong>Der</strong><br />
seit einigen Jahren erkennbare Abwärtstrend setzt sich aktuell wieder fort. Statt der erwarteten<br />
Wende auf dem Markt für Eigentumswohnungen ist die Stimmung nun wieder<br />
pessimistischer. Das ohnehin spärliche Marktangebot wird überwiegend von Selbstnutzern<br />
in Anspruch genommen, die vor allem in die Städte drängen.<br />
<strong>Der</strong> deutsche Wohnungsbau befindet sich weiterhin auf Talfahrt und hat mittlerweile mit<br />
nur rund 290 000 fertig gestellten Wohneinheiten das niedrigste Niveau der Nachkriegszeit<br />
erreicht. Zwar war das Minus mit 11,2% im Jahre 2002 nicht so kräftig wie im<br />
Vorjahr, aber ein Ende des Negativtrends ist noch nicht in Sicht. Überproportional<br />
schrumpfte erneut der Geschosswohnungsbau, doch auch der Eigenheimbau ist von<br />
Rückgängen betroffen. Die Investitionen im Wohnungsbau sind das wichtigste Standbein<br />
der deutschen Bauwirtschaft. Sie erreichten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
im vergangenen Jahr 123,5 Milliarden Euro (-5,9% im Vergleich zum Vorjahr) und<br />
machten damit annähernd 58% aller Bauleistungen aus.<br />
Immobilien sind mit Abstand die bedeutendste Vermögensform in Deutschland.<br />
Fast die Hälfte des Privatvermögens besteht aus dem Wert von Wohngebäuden und<br />
Grundstücken. Erst danach folgt das Geldvermögen, mit einem Anteil von mehr als <strong>43</strong>%.<br />
Die Bundesrepublik weist qualitativ und quantitativ eine gute Wohnraumversorgung auf.<br />
Von den annähernd 38 Mio. Wohneinheiten befindet sich gut die Hälfte (20 Mio. Whg. in<br />
3 Mio. Häusern) in Geschosswohnungen (=Gebäude mit drei oder mehr Wohnungen).<br />
Wohnungen im Eigentum weisen eine Pro-Kopf-Fläche von durchschnittlich 42,2 qm auf<br />
gegenüber lediglich 34,6 qm pro Person in Mietwohnungen.<br />
Jones Lang LaSalle Immobilien-Uhr - Einzelhandelsspitzenmieten<br />
trotzen der Konjunktur<br />
Anders als die „zweiten Lagen“, die<br />
Konjunktur und strukturelle Veränderungen<br />
besonders merken, halten sich die<br />
Mieten in den Toplagen nach Einschätzung<br />
von "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" auf<br />
Grund der immer noch hohen Umsatzpotentiale<br />
durch die Rückkehr zum Innenstadterlebnis<br />
und natürlich auch auf<br />
m²<br />
min<br />
<strong>10</strong>0 m²<br />
max<br />
1.Q.<br />
<strong>2003</strong><br />
Tendenz<br />
2.Q. <strong>2003</strong><br />
Aachen 82 87 82 92 80 90<br />
Berlin 194 205 194 2<strong>10</strong> 180 204<br />
Bochum 82 87 82 87 70 80<br />
Bremen <strong>10</strong>7 118 <strong>10</strong>7 123 95 <strong>10</strong>5<br />
Darmstadt 70 <strong>10</strong>0 68 1<strong>10</strong> 65 95<br />
Dortmund 1<strong>43</strong> 159 159 166 150 165<br />
Dresden 82 97 95 <strong>10</strong>0 80 95<br />
Düsseldorf 164 179 174 194 175 194<br />
Essen 118 128 118 122 90 1<strong>10</strong><br />
Frankfurt/M. 169 189 174 194 175 194<br />
Freiburg 90 115 90 120 85 115<br />
Hamburg 169 184 179 199 175 200<br />
Hannover 138 159 138 159 140 160<br />
Heidelberg 70 <strong>10</strong>0 70 <strong>10</strong>5 65 <strong>10</strong>0<br />
Karlsruhe <strong>10</strong>7 123 1<strong>10</strong> 130 <strong>10</strong>5 125<br />
Köln 159 174 169 179 170 180<br />
Leipzig 82 97 95 <strong>10</strong>0 80 90<br />
Mainz 92 <strong>10</strong>7 95 1<strong>10</strong> 85 95<br />
Mannheim <strong>10</strong>2 123 <strong>10</strong>5 125 <strong>10</strong>0 120<br />
München 205 215 205 230 200 230<br />
Münster 112 128 124 132 120 130<br />
Nürnberg 92 112 92 112 80 <strong>10</strong>0<br />
Oldenburg 77 97 77 97 70 90<br />
Stuttgart 153 169 164 184 165 185<br />
Wiesbaden <strong>10</strong>2 118 <strong>10</strong>2 118 <strong>10</strong>0 1<strong>10</strong><br />
Top 1a-Lage, Neuvermiet. <strong>10</strong>0 m², Erdg., stufen- und stützenfrei, guter Zuschnitt<br />
Grund der hohen<br />
Nachfrage<br />
internationaler<br />
Filialisten recht<br />
gut.<br />
Dortmund, Düsseldorf,<br />
Frankfurt, Hamburg, Hannover,<br />
Köln, München, Münster,<br />
Stuttgart<br />
Verlangsamtes<br />
Mietpreiswachstum/<br />
Rental Growth<br />
Slowing<br />
Beschleunigtes<br />
Mietpreiswachstum/<br />
Rental Growth<br />
Accelerating<br />
Beschleunigter<br />
Mietpreisrückgang/<br />
Rents<br />
Falling<br />
Verlangsamter<br />
Mietpreisrückgang/<br />
Rents<br />
Bottoming-Out<br />
Quelle / Source: Jones Lang LaSalle; Stand / Status: 06/<strong>2003</strong><br />
Aachen, Freiburg, Heidelberg,<br />
Karlsruhe, Mannheim<br />
Bochum, Bremen, Essen,<br />
Mainz, Nürnberg,<br />
Oldenburg, Wiesbaden<br />
Zu diesem Ergebnis kommt Jones Lang LaSalle. Die immer<br />
noch gute Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in den besten<br />
Lagen vor allem der Großstädte spiegelt sich im konstant hohen<br />
Einzelhandelsmietniveau wider. Die Spitzenmieten für eine idealtypische<br />
<strong>10</strong>0 m² große Erdgeschossfläche in den besten Innenstadtlagen<br />
in Düsseldorf und Frankfurt/M liegen seit Jahren stabil<br />
bei 194 € pro m²und Monat. In Hamburg sind 200 € und in München<br />
sind es sogar 230 € pro Monat. Nur in der Hauptstadt Berlin<br />
ist die Spitzenmiete in den letzten Monaten um 3% auf 204 €<br />
leicht gesunken.<br />
Berlin<br />
Darmstadt, Dresden,<br />
Leipzig
Internationaler Hochhaus-<br />
Preis: Die Stadt Frankfurt<br />
und die DekaBank wollen<br />
erstmals 2004 einen<br />
„Internationalen Hochhaus-<br />
Preis“ ausschreiben. Allerdings<br />
muss die Stadtverordnetenversammlung<br />
dem noch<br />
vor der Sommerpause zustimmen.<br />
Dotiert ist der Preis<br />
mit 50.000 Euro und soll<br />
alle zwei Jahre an Planer und<br />
Bauherren für ein Bauwerk<br />
vergeben werden, das sich<br />
durch eine besondere Ästhetik,<br />
zukunftsweisende Gestaltung,<br />
städtebaulicher Einbindung<br />
sowie innovative Technik<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
auszeichnet.<br />
Alle Entwürfe und Modelle<br />
werden nach der Preisverleihung<br />
im Deutschen Architektur<br />
Museum in Frankfurt<br />
ausgestellt, teilt die Deka-<br />
Bank mit. Sie trägt auch die<br />
Kosten für die Ausschreibung,<br />
Organisation und Verleihung<br />
sowie für die Ausstellung<br />
im Museum. Ein<br />
Sponsorenvertrag regelt die<br />
Vergabe bis 2008.<br />
CD-ROM erläutert Investmentfonds:<br />
<strong>Der</strong> BVI Bundesverband<br />
Investment und<br />
Asset Management e. V. hat<br />
eine CD-Rom herausgebracht,<br />
die Einsteigern die<br />
Grundlagen und Funktionsweise<br />
der Fondsanlage erklären.<br />
Fortgeschrittene nutzen<br />
die Anlegeranalyse, berechnen<br />
Sparpläne, Einmalanlagen,<br />
Entnahmepläne sowie<br />
die Versorgungslücke. Die<br />
CD-Rom „Investmentfonds –<br />
saustark!“ kann gegen eine<br />
Schutzgebühr von 5 Euro<br />
bestellt werden unter info@bvi.de.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 7 von 17<br />
Investorenkonsortium baut neue Unternehmenszentrale von<br />
T-Online in Darmstadt<br />
Volker Hardegen<br />
Am 26. Juni <strong>2003</strong> wurde der Grundstein für die neue Unternehmenszentrale von T-<br />
Online auf dem bahnhofsnahen Gelände des FTZ-Technologieparks in Darmstadt gelegt.<br />
Auf einer Grundfläche von rd. 34.000 qm wird bis Ende 2004 ein hochmoderner<br />
IT-Gebäudekomplex für 2.000 Mitarbeiter geschaffen. Die Sireo Real Estate Management<br />
GmbH, Immobilien-tochter der Deutschen Telekom, hatte auf der Grundlage der<br />
Generalentwicklung durch die Tercon München und die Terra Darmstadt einen beschränkten<br />
Investorenwettbewerb ausgeschrieben, so der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der Sireo GmbH Diego Fernandez Reumann. Den Zuschlag hat das Konsortium<br />
LEG Baden-Württemberg, Stuttgart und FOM Future Office Management, Heidelberg<br />
erhalten. Die IT-Gebäude-Expertin FOM (PartnerPort SAP, Microsoft-<br />
Hauptverwaltung) ist auch bei Ten Towers, der Telekom-Zentrale in München, mit dabei.<br />
Investpartner in Darmstadt ist die kapitalkräftige LEG Baden-Württemberg, Tochter der<br />
LBBW. <strong>Der</strong> Investorensprecher und LEG-Chef Eckhard Laible hatte es mit seiner Ansprache<br />
hinsichtlich des knappen Fertigstellungs-termins eilig: "So lange wir reden, stehen<br />
alle Räder still." Schon während der Feier zur Grundsteinlegung packten die Männer<br />
der Hochtief AG an.<br />
Darmstadts OB Peter Benz und T-Online-Chef Thomas Holtrop lobten den Standort<br />
"Wissenschaftsstadt" Darmstadt, der sich gegen sechs Konkurrenzstandorte durchgesetzt<br />
hat. Die Nähe zum Flughafen, Autobahnanschluss, Darmstadts TU und vier Fraunhofer-Institute<br />
waren ausschlaggebend. Darmstadt wird für T-Mobile damit zweiter großer<br />
Standort neben Bonn. Klar, dass bei einem solchen Termin die hessische Landesregierung<br />
nicht fehlen durfte. Staatssekretär Harald Lemke, offiziell als "Bevollmächtigter für<br />
E-Government und Informationstechnologie in der Landesverwaltung des Landes Hessen"<br />
vorgestellt, irritierte die illustre Schar der Gäste der Grundsteinlegung mit dem Luther-Zitat<br />
"Und wenn ich wüßte, morgen ginge die Welt unter, pflanzte ich heute noch<br />
Bäumchen."<br />
Grundsteinlegungen in der Wirtschaftsbaisse sind ja seltener geworden. Aber gleich<br />
"Untergang"?!<br />
Open Market Value - Im Frieden einschlafen (RiP)<br />
Rod Jones, Partner European Group, Chairman Drivers Jonas Charitable Foundation<br />
Sie denken also das Bewertung ein langweiliges und statisches Thema ist? Bei Nichten!<br />
Das Urgestein der englischen Immobilienbranche, der „Open Market Value“ ist Vergangenheit!<br />
Die 5. Ausgabe des so genannten “Red Book”, die Bibel der Bewerter in den UK,<br />
die vergangenen Monaten herausgegeben wurde, stellt eine grundsätzliche Überarbeitung<br />
der UK Bewertungsrichtlinien dar.<br />
Das heute berühmte “Red Book” wurde erstmals 1976 auf der Basis des Assets Valuation<br />
Standards Komitees aus dem Jahre 1974 von der Royal Institution of Charetered Surveyors<br />
(RICS), einer heute bekannten professionellen Vereinigung auf dem deutschen<br />
Immobilienmarkt, herausgegeben. Was allerdings nicht immer geschätzt wird ist, dass die<br />
RICS neben Ihren unzähligen und vielfältigen Aufgaben und Funktionen, eine selbstregulierende<br />
Vereinigung für Mitglieder der Bewertungsbranche ist. Chartered Surveyors<br />
müssen die Standards und Regeln bei sämtlichen gewerblichen Immobilienbewertungen<br />
einhalten – sei es für Beleihungsgutachten, Bilanz, Ankauf/ Verkauf oder für Börsenkursnotierungen<br />
etc.<br />
Viele der Änderungen des neuen “Red Book” wurden durch die Empfehlungen des Carsberg<br />
Reports angeregt. Sir Brian Carsberg, ein engagierter und bekannter Jurist, wurde<br />
von der RICS 2001 beauftragt eine repräsentative Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen und<br />
zur Bewertungspraxis in den UK Stellung zu nehmen.<br />
Wesentliche Änderungen sind unter anderem:<br />
☻ Name – bisher bekannt als RICS Appraisal and Valuation Manual und nun die RICS<br />
Appraisal and Valuation Standards. Es gibt keine festgelegte Methodik in den Standards<br />
aber separat werden Informationen zu Bewertungen publiziert, deren Einhaltung jedoch<br />
nicht obligatorisch ist.
Unternehmens-News<br />
DTZ schließt Büros in<br />
Deutschland: Angesichts der<br />
schwachen wirtschaftlichen<br />
Lage in Deutschland schließt<br />
die DTZ ihre Büros in Düsseldorf<br />
und Stuttgart. Das<br />
operative Geschäft werde<br />
nunmehr von Frankfurt und<br />
München aus abgewickelt.<br />
Dennoch – so die Kommentierung<br />
des Unternehmens –<br />
ist und bleibe Deutschland<br />
als stärkste Wirtschaftmacht<br />
in Europa für die DTZ-<br />
Gruppe ein zentraler Standort.<br />
E&G eröffnete Niederlassung<br />
in Frankfurt: Die<br />
E&G Immobilien Management<br />
GmbH zeichnet seit<br />
dem 1. Juli <strong>2003</strong> für die<br />
kaufmännische Verwaltung<br />
sowie die Steuerung des<br />
technischen und infrastrukturellen<br />
Gebäudemanagements<br />
des kürzlich fertig gestellten<br />
46.000 m² großen<br />
„MainForums“ in der Frankfurter<br />
City verantwortlich.<br />
Gleichzeitig eröffnete sie in<br />
dem Gebäude eine eigene<br />
Frankfurter Niederlassung.<br />
SEB baut in Hannover: Die<br />
SEB Immobilien-Investment<br />
GmbH erwarb für ihren Offenen<br />
Immobilienfonds SEB<br />
ImmoInvest ein im Bau befindliches<br />
Bürogebäude in<br />
Hannover. Für ein Investitionsvolumen<br />
in Höhe von 14<br />
Mio. Euro entstehen bis zum<br />
Jahresende 8.000 m² Mietfläche<br />
und 122 PKW-<br />
Stellplätze. Mit der 1-2 Fly<br />
GmbH wurde ein Zehn-<br />
Jahres-Mietvertrag abgeschlossen.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 8 von 17<br />
☻ Nutzerfreundlichkeit – wesentlich kürzer im Umfang und wesentlich nutzerfreundlicher<br />
☻ <strong>Der</strong> “Market Value” ersetzt den “Open Market Value” – In der Praxis wird dies zu wenig<br />
Änderungen führen, da beide das gleiche zu erreichen versuchen, doch symbolisch<br />
sind wesentliche Änderungen in zweierlei Hinsicht zu nennen – erstens ist die übernommene<br />
Definition die der IVS (International Valuation Standards), eine Entwicklung der<br />
sich die RICS verschrieben hat. Und zweitens beinhaltet die Definition weniger Worte<br />
doch unterstützt sie durch ergänzende Anleitungen bei der Interpretation.<br />
☻ Verschiedene Definitionen des Bergriffs “Wert” wurden entfernt. Das ist gut, denn wir<br />
brauchen keine Mannigfaltigkeit von Bewertungsdefinitionen<br />
☻ “Market Rent” – Die IVS Definition wurde angepasst und ersetzt die frühere „Open<br />
Market Rental Value“ Definition.<br />
☻ Eine größerer Schwerpunkt liegt in der Unabhängigkeit, Integrität, Objektivität und der<br />
Vermeidung von Interessenkonflikten. Dies und andere ähnliche Sichtweisen sind Resultat<br />
von Carsberg und konzentrieren sich auf die Beziehung zwischen Kunde und Bewerter.<br />
☻ In ähnlicher Hinsicht werden die Erfordernisse für die Bekanntgabe eines entgeltlichen<br />
Verhältnisses zwischen Kunde und Bewerter und für die Rotation von Bewertern in<br />
Organisationen, wie bei Rechnungsprüfern weit verbreitet, unter bestimmten Umständen<br />
gesehen.<br />
☻ Interessanterweise und dem Trend folgend, sind alle Standardphrasen entfernt worden.<br />
Bewerter müssen nun selber denken – kein Problem bei Drivers Jonas – wir haben<br />
dies schon immer getan!<br />
Bei Drivers Jonas begrüßen wir die neue Ausgabe des “Red Book”. Es spiegelt die Evolution<br />
des Marktes, professioneller Standards, die wachsende Internationalisierung der<br />
Immobilienmärkte und nicht zuletzt die Aktivitäten der Deutschen Fonds und Banken wieder.<br />
Allgemeingültige und robuste Standards müssen das Ziel sein.<br />
Die IVS hat ein „White Book“, TEGOVA ein „Blue Book“ und die UK ein „Red Book“. Wie<br />
die Nationalfarben rot weiß blau von Großbritannien schon erkennen lassen, in den UK<br />
sind wir die Anwendung aller drei Standards gewohnt, doch bin ich davon überzeugt,<br />
dass wir mit großen Schritten in Richtung „White Book“ mit starken Einflüssen von „Blue<br />
und Red Book“ sind – lassen Sie uns dies hoffen!<br />
Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) - Britische Bewertungsbibel<br />
jetzt auch auf deutsch<br />
Zum ersten Mal ist das „Red Book“ zur Immobilienbewertung in Teilen auf deutsch erschienen.<br />
Übersetzer des britischen Standardwerks ist der Immobilienberufsverband<br />
Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) Deutschland. Die deutsche Übersetzung<br />
von wesentlichen Teilen dieses Werkes bringt nicht nur Klarheit zu Bewertungsmethoden,<br />
-verfahren und -ansätzen. Sie gibt auch dem in der Bewertungspraxis eher ungeübtem<br />
Anwender Ansatzpunkte zum Verständnis international anerkannter Methoden und<br />
Verfahren der Wertermittlung für Grundstücke, Gebäude und grundstücksgleiche Rechte,<br />
sowie zur Anwendung auf den hiesigen Markt.<br />
Grundlage der deutschen Übersetzung war die fünfte Fassung der Wertermittlungsstandards<br />
der RICS, die Anfang Mai in Großbritannien erschienen ist. Das Novum der englischen<br />
Fassung: Zur weltweiten Vereinheitlichung wurde das Red Book teilweise an die<br />
International Valuation Standards angepasst. Die Richtlinien setzen lt. Martyn Harrop,<br />
Vorsitzender des RICS-Faculty Boards Valuation, nicht nur Standards für die rund 720<br />
deutschen RICS-Mitglieder, sondern auch für deren Kunden und Auftraggeber. Von den<br />
weltweit über 1<strong>10</strong> 000 RICS-Mitgliedern sind rund 31 000 im Bereich Wertermittlung tätig.<br />
Die deutsche Kurzfassung kann auf der Homepage der RICS abgerufen werden<br />
(www.rics.org/deutschland).
Deals Deals Deals<br />
Paris / Frankfurt: Die DE-<br />
GI Deutsche Gesellschaft für<br />
Immobilienfonds mbH,<br />
Frankfurt, hat für ihren Offenen<br />
Immobilienfonds DEGI<br />
INTERNATIONAL zwei<br />
Objekte erworben.<br />
☻ Die Immobilie befindet<br />
sich am Place de la République,<br />
einer etablierten, auch<br />
von Touristen geschätzten<br />
innerstädtischen Einzelhandelslage.<br />
Das Wohn- und Geschäftsgebäude<br />
am Place de la<br />
République verfügt über eine<br />
Gesamtmietfläche von rund 4<br />
000 qm.<br />
Das Investitionsvolumen für<br />
die Immobilie betrug rund 35<br />
Mio. Euro.<br />
☻ Die DEGI Deutsche Gesellschaft<br />
für Immobilienfonds<br />
mbH, Frankfurt, hat in<br />
Paris das zweite Objekt erworben.<br />
Die Immobilie befindet<br />
sich am Place d’Alleray. Das<br />
ist ein etablierter Bürostandort<br />
für namhafte Unternehmen.<br />
Das Bürogebäude hat eine<br />
Gesamtmietfläche von rund<br />
18.500 m², die sich auf 8 oberirdische<br />
Geschosse verteilt.<br />
<strong>Der</strong> Kaufpreis für das Objekt,<br />
das langfristig an France Telecom<br />
vermietet ist, betrug rund<br />
<strong>10</strong>0 Mio. Euro.<br />
An dem Standort haben<br />
sich überwiegend französische<br />
Großunternehmen angesiedelt<br />
(z. B.: Air France, CNP, Credit<br />
Agricole oder Arccor). „Paris<br />
und seine Region profitieren<br />
von der diversifizierten Wirtschaftsstruktur“<br />
so Martin<br />
Jochem, Sprecher der DEGI<br />
Geschäftsführung. Über 38%<br />
aller Headquarter haben sich<br />
dort niedergelassen. Knapp ein<br />
Drittel des Bruttoinlandproduktes<br />
wird dort erwirtschaftet.<br />
Von den insgesamt 32<br />
Mio. m² Bürofläche stehen<br />
aktuell nur rund 5% leer. Jochem<br />
sieht hohes Mietsteigerungspotential.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 9 von 17<br />
Fonds-Nachrichten - Fonds-Nachrichten - Fonds-Nachrichten<br />
Dr. Ebertz / Dorint AG - Fondsgesellschafter erlassen Dorint Hotels<br />
für 2 Jahre 25% der Pacht<br />
Werner Rohmert, Herausgeber "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>",<br />
Immobilienspezialist "<strong>Der</strong> Platow Brief"<br />
In dieser Woche erreichen die Gesellschafter der Dr. Ebertz-Sachwertfonds, die Dorint-<br />
Hotels finanziert haben, die Ergebnisse der Abstimmungen zur freiwilligen Pachtreduzierung<br />
der Fonds um 25% für <strong>2003</strong> und 2004. Uns wurde ein Brief zugespielt. Ausnahmslos<br />
alle Fonds stimmte mit „sozialister Mehrheit“ auch ohne Vollmachtsstimmrecht zu.<br />
Wir recherchierten. Zum Background: Deutschlands größte „Vorzeige-“Hotelkette, die<br />
Dorint AG, war mit aktuell 51 Mio. Euro ausgewiesenem Verlust, von dem wohl 30 Mio.<br />
Euro als echter operativer Verlust anzusehen waren, trotz der Accor-Beteiligung in der<br />
größten Hotelkrise der deutschen Nachkriegsgeschichte in Engpässe geraten. Konjunkturprobleme,<br />
mittelständische Wahlfrust, generelle Flugangst, Ausfall amerikanischer<br />
Gäste durch Kriegsangst, Ausfall asiatischer Gäste durch SARS, Absagen von Veranstaltungen<br />
aus Terrorangst oder mangels internationaler Teilnehmer, Flaute bei Tagungsveranstaltern<br />
und allgemeine Sparmaßnahmen mit Aufenthaltsverkürzungen und sonstigen<br />
Sparvarianten und natürlich kräftiger Preisdruck hatten in den Europäischen Metropolen<br />
generell zu Einbrüchen des Room Yield (Umsatz pro verfügbarem Zimmer) von bis zu<br />
30% (Budapest) geführt. Die deutschen Hotelhochburgen stürzten bis zu 15,8%<br />
(München) ab. Köln musste -13,3% und Frankfurt -9,8% verkraften. Lt. Hotelverband Dehoga<br />
sanken von Oktober 2002 bis März <strong>2003</strong> bei rd. 68,2% der befragten Unternehmer<br />
die Umsätze.<br />
Bei Dorint kamen auch hausgemachte Probleme durch optimistische Expansion und paradoxerweise<br />
auch durch hohe Qualitätsstandards in den jeweiligen Klassen hinzu. Nach<br />
Backgroundinformationen schlüsselt sich der operative Verlust auf 20 Mio. Marktbedingte<br />
Verluste und <strong>10</strong> Mio. Euro Kosten für Anlaufverluste neuer Hotels auf. Das führte zu einer<br />
konzertierten Aktion mit Absicherung der Kredite durch Dr. Ebertz und Accor bereits im<br />
vergangenen Jahr und einem Maßnahmenpaket bestehend aus einem 25%igen Pachtverzicht<br />
gegen Besserungsschein und Hotelgutscheinen der Vermieter-Fonds, teilweisem<br />
Verzicht von Accor auf Management Fee, Tilgungsverschiebungen bei Banken und einer<br />
inzwischen von Herbert Ebertz und Accor lt. Schreiben eingezahlten Kapitalerhöhung von<br />
18 Mio. Euro. Parallel laufen interne Maßnahmen bei Dorint. Eine ansonsten eher kritische<br />
Handelsblatt-Recherche sieht Dorint damit „auf dem richtigen Weg“.<br />
Die Ergebnisse des freiwilligen Fonds-Mietverzichtes interessierten uns besonders. Dies<br />
galt besonders vor dem Hintergrund, dass anders als bei vielen anderen Fonds oder<br />
noch schlimmer Aktiengesellschaften die Möglichkeit des Vollmachtsstimmrechtes<br />
von Banken oder Treuhändern bei Ebertz-Fonds entfiel. Rund 95% der Gesellschafter<br />
sind Direktkommanditisten mit Beteiligungen oberhalb von 250 000 Euro im jeweiligen<br />
Einzelfall – und das bei hoher „Mehrfachtäter“-Rate. Deshalb machte uns das sozialistische<br />
Abstimmungsergebnis von durchschnittlich über 90% Zustimmung bei den abgegebenen<br />
Stimmen lt. Gesellschafterschreiben und der Zustimmung aller Fonds skeptisch.<br />
Wir konnten bei einem kurzfristig anberaumten Termin Einblick in die Originalakte mit den<br />
Ergebnissen der Abstimmungen nehmen. Ebertz selber hatte sich mit seinen eigenen<br />
Beteiligungen in allen Abstimmungen enthalten bzw. keine Stimme abgegeben. Zwischen<br />
80% und über 95% lag die Zustimmung bei den direkt abgegebenen Stimmen in den einzelnen<br />
Fonds. Selbst bei Berücksichtigung der nicht abgegebenen Stimmen als Gegenstimmen<br />
hätte sich wohl eine 2/3 Mehrheit errechnet. Da zahlte sich das langjährige persönliche<br />
Verhältnis von Ebertz zu seinen Gesellschaftern wohl aus.<br />
Für Dorint ergibt sich ein Liquiditätseffekt aller Maßnahmen von bis zu 40 Mio. Euro<br />
p.a.. Per Ende Mai geht es wohl auch wieder in den Hotels bergauf. Das korrespondiert<br />
auch mit den bundesweiten Dehoga-Recherchen.<br />
H.F.S. - Vertriebsstart Holland-Fonds im Oktober <strong>2003</strong><br />
Fonds Nachrichten<br />
Die über 38.000 Anleger der geschlossenen Immobilien- und Mobilien-Leasingfonds der<br />
H.F.S. erhielten <strong>2003</strong> Ausschüttungen von ca. € 70 Mio.. In diesem Betrag sind ca. € 9<br />
Mio. thesaurierte Ausschüttungen der Vorjahre enthalten für die die Anleger mit ca. 3,9 %
Fonds-News<br />
Bonn/ Köln/ Berlin: Die<br />
IVG Immobilien AG übernimmt<br />
vollständig die Wert-<br />
Konzept und konzentriert<br />
künftig in ihrer Berliner Niederlassung<br />
das Immobilienmanagement<br />
und die Immobilienentwicklung<br />
in zwei<br />
verschiedenen Unternehmen.<br />
Leiter der IVG-NL ist ab 1.<br />
Juli <strong>2003</strong> Frank Strothe, der<br />
vorher die Niederlassung<br />
Nord-Ost der Hochtief Projektentwicklung<br />
(Nord- und<br />
Ostdeutschland sowie Polen)<br />
verantwortete.<br />
Die IVG wird die bislang<br />
von Wert-Konzept gemanagten<br />
Immobilienfonds mit<br />
einem Gesamtwert von 1,7<br />
Milliarden Euro betreuen.<br />
Die Projektentwicklungsaktivitäten<br />
von Wert-Konzept<br />
und Tercon werden unter<br />
dem Dach der Tercon zusammengeführt.<br />
Geschäftsführer<br />
der Tercon Berlin ist Reinhard<br />
Müller, zuvor Geschäftsführer<br />
Wert-Konzept.<br />
Das<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite <strong>10</strong> von 17<br />
einen deutlich über dem Geldmarkt liegenden Ertrag erzielen konnten. Obwohl die<br />
Fondsgesellschaften zum Teil noch nicht in der Bewirtschaftungsphase sind oder konzeptionsbedingt<br />
keine bzw. nur geringe Ausschüttungen vorgesehen sind, betragen die<br />
teilweise steuerfreien Ausschüttungen für 2002 ca. 6,2 % bezogen auf das per 12/2002<br />
gebundene Kapital.<br />
Anfang Oktober folgt der nächste Immobilienfonds der H.F.S. mit Investitionen in Den<br />
Haag und Eindhoven. Die beiden Neubauobjekte sind bis zu 15 Jahre an einen Mieter<br />
aus dem Philips-Konzern sowie an T-Mobile vermietet. Das Eigenkapital wird ca. € 62,5<br />
Mio. betragen. Die Ausschüttungen beginnen mit rd. 7 % p. a. Die für deutsche Anleger<br />
attraktive niederländische Besteuerung rundet das Produkt ab. Mit dem Flex-Cash-<br />
Konzept der H.F.S. besteht die Möglichkeit zur Reduzierung der Einzahlungsrate auf bis<br />
zu 60 % zzgl. 5 % Agio. Neben Thesaurierungsmodellen können auch Sonderausschüttungen<br />
bei einem individuellen Liquiditätsbedarf von bis zu 40 % des Einzahlungsbetrages<br />
unabhängig von der Ertragslage einer Fondsgesellschaft dargestellt werden. (Infos:<br />
Dietmar Schloz, Telefon 0 89/67 82 05-1 26, Dietmar.Schloz@hfs.de, Hans-Georg Acker,<br />
Telefon 0 89/67 82 05-1 23, Hans-Georg.Acker@hfs.de, www.hfs.de)<br />
Berliner Immobilienrunde: Rating Geschlossener Immobilienfonds<br />
– Wie geht es, wem nutzt es?<br />
Werner Rohmert, Herausgeber "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>",<br />
Immobilienspezialist "<strong>Der</strong> Platow Brief"<br />
Bereits in unserer letzten Ausgabe hatten wir ausführlich und kritisch zum Thema Rating<br />
Stellung genommen. Zustimmung erreichte uns an breiter Front - und nicht nur von Initiatoren,<br />
die sich einer neuenkostenträchtigen Gutachtenwelle gegenübersehen. DFI-<br />
Chefredakteur Dr. Martin Klingsporn stellte im der letzten Ausgabe seines Reports Überlegungen<br />
an, die unsere Punkte sogar noch ergänzen. Dem Rating erteilte er das<br />
schlechteste Rating.<br />
Die Berliner Immobilienrunde befasste sich vergangene Woche mit dem Modethema<br />
„Rating von geschlossenen Fonds“. Als Prämisse galt wohl, dass Rating geschlossener<br />
Fonds wohl auf jeden Fall stattfinden würde und lediglich die Inhalte noch zur Diskussion<br />
stehen würden. Aus diesem Grund gab die lebhafte Veranstaltung lediglich einen Überblick<br />
über die Rating-Modelle von Feri, Moody’s, G.u.B. und FondScope. Ein methodischer<br />
und Verfahrenskritischer Vortragsbeitrag fehlte. Die Diskussion entzündete sich an<br />
der Notwendigkeit eines Ratings. Manches Vergangenheitsrating dürfte wohl eher Schaden<br />
verursacht haben.<br />
Vorab: Natürlich kann jedes weitere seriöse Gutachten neben den meist sowieso schon<br />
vorhandenen IDW-/WP-Gutachten, Steuergutachten, Standortgutachten oder auch<br />
Wertgutachten renommierter Wertermittler, die traditionell zu dem Ergebnis kommen,<br />
die Fondsimmobilie habe einen Wert, der schon leicht über dem Einkaufspreis liege,<br />
dem Anleger eine weitere Hilfestellung bieten.<br />
Rating wäre demnach zu begrüßen, wenn es nicht Kostenaspekte zu beachten gäbe. Vor<br />
Flex-Cash-Konzept macht<br />
GESCHLOSSENE F ONDS DER H.F.S.<br />
einzigartig und richtig flexibel<br />
Flexibel • bei der Höhe der Einzahlung<br />
• bei der Höhe und dem Zeitpunkt der Ausschüttungen<br />
• beim Verkauf über den seit elf Jahren funktionierenden Zweitmarkt<br />
„DER GESCHLOSSENE I MMOBILIENFONDS IST T OT“<br />
Wer das behauptet hat entweder keine Ahnung<br />
oder er hat die falschen Produkte und Konzepte!<br />
Fonds Nachrichten<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> konnten wir<br />
innerhalb von <strong>10</strong> Wochen<br />
82 Mio. an über<br />
3.700 Anleger platzieren!<br />
<strong>Der</strong> richtige Partner<br />
für Ihr Vermögen<br />
www.hfs.de<br />
Tel. 089/678205-123
Deals Deals Deals<br />
Madrid: Die AGIV Real<br />
Estate AG verkaufte ein neu<br />
errichtetes Einkaufszentrum<br />
im Süden von Madrid an<br />
einen spanischen Immobilienfonds.<br />
Das Center in der<br />
Gemeinde Getafe mit 8.700<br />
qm liegt auf einem ca.<br />
25.000 qm großen Grundstück.<br />
Ankermieter sind Media<br />
Markt und der spanischen<br />
Supermarktkette Alcosto<br />
Supermercados. <strong>Der</strong> Verkaufspreis<br />
liegt über 18 Mio.<br />
Euro. Bereits im April des<br />
Jahres hat die AGIV ein<br />
selbst entwickeltes Einkaufszentrum<br />
im Madrider Stadtteil<br />
Villaverde an einen deutschenImmobilienspezialfonds<br />
veräußert.<br />
Fonds-News<br />
Hochsaison für Schiffsfonds<br />
nach altem Recht<br />
Hamburg: Einen regelrechten<br />
Ansturm der Anleger erlebt<br />
die Norddeutsche Vermögen<br />
im ersten Halbjahr <strong>2003</strong>.<br />
Werden sonst Schiffsbeteiligungen<br />
erst zum Jahresende<br />
gezeichnet, erreicht das Emissionshaus<br />
schon zum<br />
Sommer Platzierungszahlen<br />
wie sonst erst um die Weihnachtszeit.<br />
Seit Januar konnte<br />
die Norddeutsche Vermögen<br />
eine Steigerung des platzierten<br />
Eigenkapitals gegenüber<br />
dem Vorjahr um 640 Prozent<br />
vermelden.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 11 von 17<br />
Fonds Nachrichten<br />
aktuellem Inflationshintergrund müssen 20 bis 25% „weiche Fonds- und nicht Substanz<br />
bildende Erwerbsnebenkosten“ schon über 15 bis 20 Inflationsjahre hereingeholt werden.<br />
Wenn das vor dem Hintergrund des Immobilienwerteverzehrs überhaupt möglich ist.<br />
Manche vorgestellte Rating-Modelle werden darüber hinaus den Anleger in falscher Sicherheit<br />
wiegen. "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" hat allein schon Probleme mit der Begriffsverwendung.<br />
Die Verwendung des „Rating“-Begriffes, der im Sprachgebrauch für kontinuierliches<br />
und fundiertes Unternehmensrating verwendet wird, ist für ein einzelnes Kapitalanlageprodukt<br />
irreführend und gefährlich. Die Anlage in einen geschlossenen Fonds ist ein<br />
einmaliger Vorgang und nicht mehr revidierbar. Die Anlage selber ermöglicht keinen späteren<br />
Exit und eine Anpassung an geänderte Bedingungen.<br />
<strong>Der</strong> Gedanke, einen geschlossenen Fonds in einem Wert „raten“ zu können, ist ein Rückfall<br />
in die seit 20 Jahren geführte Beurteilungsdiskussion. Spätestens seit dem Ost-<br />
Desaster ist es als völlig unsinnig erkannt, einzelne Fonds in dem Investitionsbeurteilungskriterium<br />
der Investitionstheorie, dem „internen Zinsfuss“ als Vergleichsmaßstab<br />
messen zu wollen. Ein Beurteilungswert kann eine Kapitalanlage nicht abbilden.<br />
Eine Kapitalanlagemöglichkeit ist auch immer vor Vergleichshintergrund zu werten. Das<br />
kann ein einzelnes Fonds-Rating nicht. Zielgruppen-, Portfolio- und Risikoaspekte müssen<br />
gesondert betrachtet werden. Die Beurteilung eines geschlossenen Fonds ist nicht<br />
mit dem kontinuierlichen und aufwändigen Unternehmensrating zu vergleichen.<br />
Die Agenturen: Die über 30 Jahre erfahrene Rating-Agentur G.u.B. kam ohne eigene<br />
Leistungsbilanz. Eine Aufstellung der aktuellen Fondspleiten ehemals renommierter Initiatoren<br />
mit positiver G.u.B.-Bewertung durch den Moderator Dr. Rainer Zitelmann machte<br />
empirisch deutlich, dass die G.u.B.-Methode ohne Immobilienberücksichtigung trotz<br />
qualifizierter Arbeit nicht geeignet war, den Anleger auch nur vor einer einzigen<br />
Fondspleite eines bekannten und finanzkräftigen Initiators frühzeitig zu schützen.<br />
In der Statistik lag der Autor mit Einzelfallanalysen u.a. in "<strong>Der</strong> Platow Brief" da sehr viel<br />
besser, da die meisten Initiatoren der Zitelmann-Liste bei Platow schon frühzeitig<br />
schlecht abgeschnitten hatten.<br />
Auch FondScope sieht die Begutachtung und die vor Ort Besichtigung einer Immobilie<br />
für die Beurteilung geschlossener Immobilienfonds „nur in Einzelfällen“ als notwendig an.<br />
Die FondScope-Feststellung, dass bei einem Fonds, für den ein langfristiger Telekom-<br />
Mietvertrag vorliege, die Immobilie keiner weiteren Beachtung bedürfe, führte bei den<br />
anwesenden Fachleuten zu tiefer Hilflosigkeit.<br />
Bereits den Start in das erste FondScope-Leben hatten die Manager mit vollmundigen<br />
Sprüchen begonnen, die "<strong>Der</strong> Platow Brief" schon damals zu verbalem Kopfschütteln<br />
veranlassten. Die wirtschaftliche Strafe folgte mit Millionenvernichtung auf dem Fuße.<br />
Nach notwendiger gesellschaftsrechtlicher Aufnahme eines neuen Lebens pushen nun<br />
die FondScope-Manager - allerdings mit gutem Background durch ihren renommierten<br />
Analysten Wilfried Tator - als neue Geschäftsidee das Rating. Ehrenwerte Rating-<br />
Vorstellungen gehen dennoch konfus mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit, Einnahmen<br />
zu erzielen, einher. <strong>Der</strong> Eiertanz zwischen Wettbewerbsrecht, hohem eigenen Ehrenkodex<br />
und Rating, wobei man sich gegenüber dem Auftraggeber, der übrigens nicht der<br />
Initiator sein soll, auch vorbehält, negative Ergebnisse zu veröffentlichen, fordert gerade<br />
zu Prozessen heraus. Den ersten Ärger gibt es bereits mit dem Verriss eines Medienfonds.<br />
Unser Tipp: Denkt daran, liebe Rating-Agenturen, ein Initiator, der Milliarden<br />
bewegt, hat Millionen für Prozesse einkalkuliert.<br />
Immobilienorientiertes Rating stellten Moody’s und Feri vor. Die Ansätze bei beiden<br />
renommierten Agenturen sind portfoliotheoretischer Natur und haben Berechtigung bei<br />
Großinitiatoren. Natürlich hilft eine qualifizierte Analyse aber auch einem Kleinanleger.<br />
Bei Moody’s ist ein Immobilienbewerter für das GI-Rating zuständig. <strong>Der</strong> Vortrag warf<br />
manche Frage auf, ob die Methode wohl den Unterschied zwischen Offenen und Geschlossenen<br />
Fonds berücksichtigen würde.<br />
Vor dem Hintergrund der renommierten oder erfahrenen Wettbewerber überraschte manche<br />
Zuhörer schon der Klassen-Unterschied zwischen der Feri-Präsentation durch Dr.<br />
Rainer Rau und seinen „Rating-Wettbewerbern“. Mit Rau konnte im Background-<br />
Gespräch durchaus Einigkeit erzielt werden, dass „Rating“ derzeit ein Marketingträchtiger<br />
Modebegriff ist und bei Geschlossenen Immobilienfonds weniger angemessen ist.<br />
Die Rating-Kosten: Sie schwanken zwischen kostenlosem Rating bei der G.u.B., bei<br />
dem lediglich die spätere Vermarktung der Rating-Ergebnisse bezahlt werden muss, ca.
Fonds-News<br />
Neuer 6b Fonds - Sachsen-<br />
Fonds §6b I: Einen speziellen<br />
Steuersparfonds legt aktuell<br />
das Münchner Emissionshaus<br />
SachsenFonds<br />
(SachsenLB) auf. Das Angebot<br />
richtet sich u. a. an Landwirte,<br />
denen nach dem Verkauf<br />
von Ackerland als Straßen-<br />
oder Bauland eine hohe<br />
Besteuerung des Veräußerungsgewinnes<br />
droht. Diese<br />
können durch Reinvestition<br />
in diesen geschlossenen Immobilienfonds<br />
erhebliche<br />
Liquiditätsvorteile erreichen.<br />
Das mit der Fondsbeteiligung<br />
verbundene Reinvestitionsvolumen<br />
liegt beim Vierfachen<br />
der Zeichnungssumme.<br />
Fondsobjekt ist ein an die<br />
MARITIM-Gruppe verleastes<br />
Vier-Sterne-Hotel in Berlin-Mitte.<br />
Nürnberg: Die Deutsche<br />
Telekom AG hat über die<br />
Sireo Real Estate Asset<br />
Management, ihren Verwaltungssitz<br />
in Nürnberg an<br />
einen geschlossenen Immobilienfonds<br />
über Jones Lang<br />
LaSalle verkauft. Durch einen<br />
langfristigen Rückmietvertrag<br />
bleibt die Telekom in<br />
dem dreiteiligen Bürokomplex<br />
mit insgesamt ca. 30<br />
000 qm in guter innerstädtischer<br />
Lage weiterhin Mieter.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 12 von 17<br />
Fonds Nachrichten<br />
<strong>10</strong> 000 Euro bei FondScope über 50 000 Euro bei Feri bis hin zu über <strong>10</strong>0 000 Euro bei<br />
Moody’s (75 000 für Management Quality und 30 000 Euro pro Fondsprodukt zzügl. 5<br />
000 Euro pro Fondsimmobilie). Bei Moody’s kommt die Verpflichtung zur jährlichen Überprüfung<br />
hinzu. Die Prüfungsdauer veranschlagt Moody’s mit 2 bis 3 Monaten. <strong>Der</strong> Preis<br />
rechtfertige sich durch die hohe Marketingwirksamkeit eines Moody’s -Rating.<br />
Fazit: Offen blieb de Frage mancher Journalisten und Initiatoren, wem Rating denn nun<br />
nütze. <strong>Der</strong> Initiator, der seine Immobilie nach langem professionellen Research am Markt<br />
erworben hat, benötigt keine Bestätigung. Meist liegen bereits andere und seriöse Gutachten<br />
vor. Bei selbst eingebrachten oder selbst kontrahierten Immobilien ist jedes<br />
„Gut“achten eher fragwürdig und ohne Haftung des Gutachters sinnlos. Bisherige Rating-<br />
Methoden schützten den Anleger nicht und schadeten unter Anlegerschutzgesichtspunkten<br />
eher durch den Marketing-Effekt. Ohne Vergleich mit anderen aktuellen Anlagealternativen<br />
ist das Rating als Anlageempfehlung eher ohne Aussagewert und kann sogar<br />
den Anleger täuschen, der glaubt, die Rating Agentur habe die Anlage im Wettbewerb<br />
geprüft. Im Nachgang zur lebhaften und spannenden Veranstaltung schrieb uns Dr. Rainer<br />
Zitelmann: „ Ich kann Ihrer Kritik nur sehr zustimmen … . In einem Punkt, den ich<br />
nicht für so wichtig halte, bin ich anderer Meinung: Ich glaube, dass ein "Rating" an sich<br />
sinnvoll ist, wobei ich mich am Namen nicht festhalten will. Es geht doch immer wieder<br />
um die Frage, wie man gute und weniger gute Fonds unterscheiden kann. … Allerdings<br />
glaube ich, dass manche der Referenten, die wir gehört haben, noch sehr viel zu lernen<br />
haben. ... Ich möchte Ihnen jedenfalls danken, dass Sie die Diskussion bereichert haben,<br />
denn in allen anderen Punkten haben Sie mir aus dem Herzen gesprochen.“<br />
Jamestown / Tomorrow / MPC - Neue Nord Amerika Fonds renommierter<br />
Anbieter<br />
US-Fonds lagen auf den Hitlisten der Anleger in den letzten Jahren weit oben. Dieses<br />
Jahr klagten alle Anbieter über schwierige Einkaufsmöglichkeiten, da bei niedrigen Zinsen<br />
die US-Nachfrager die deutschen Bieter oft überboten. Für Jamestown-Chef Christoph<br />
Kahl waren auf dem aktuellen Preisniveau die Ausschüttungen sogar noch darstellbar,<br />
jedoch müssten zum Ende des Fonds wieder normale Verkaufsmultiplikatoren kalkuliert<br />
werden, was die Prognoserechnung verhagelte. Seit Herbst letzten Jahres hatte der<br />
Marktführer kein Produkt. Nun ist wieder Bewegung in der Szene. Auch Kanada kommt.<br />
JAMESTOWN 24 L.P., „Random House“: Am 27.06.<strong>2003</strong> hat der Kölner Fondsinitiator<br />
Jamestown die Unternehmenszentrale des zum Bertelsmann-Konzern gehörenden<br />
Buchverlages Random House für $ 303 Mio., einschließlich Nebenkosten erworben. Die<br />
Adresse 1745 Broadway ist ein Top-Standort in Manhattan. Das Objekt wird als das<br />
größte von insgesamt drei Investitionsobjekten in den geschlossenen Immobilienfonds<br />
JAMESTOWN 24 L.P. eingebracht, dessen Emission voraussichtlich Ende Juli <strong>2003</strong> beginnt.<br />
<strong>Der</strong> Bertelsmann-Konzern hat die gesamten Class-A-Büroflächen des neuen Gebäudes<br />
über 15 Jahre bis Mitte 2018 gemietet. <strong>Der</strong> Mietvertrag wurde auf „Nettobasis“<br />
abgeschlossen, d. h. der Mieter trägt zusätzlich Grundsteuern, Landpacht, Betriebs- und<br />
Instandhaltungskosten, einschließlich der in die Mietzeit fallenden Kosten für „Dach und<br />
Fach“. Für 60% des Fondsvolumens wurde Fremdkapital rd. 4,5% Zinsen, fest für zehn<br />
Jahre, eingedeckt. <strong>Der</strong> Fonds sieht Ausschüttungen von 7,25% vor. Alle Anleger haben<br />
jederzeit ein Rückgaberecht der Anteile zu 95% des Verkehrswertes bei Arbeitslosigkeit,<br />
Scheidung, Berufsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit oder Tod.<br />
Tomorrow Income Portfolio 33: Auf vier Bürogebäude mit insgesamt 70 300 qm vermietbarer<br />
Fläche in den Städten Las Vegas/Nevada, Louisville/Kentucky, Houston/Texas<br />
und Albuquerque/New Mexico baut der aktuelle USA-Fonds der Berliner Tomorrow<br />
Fund Management Deutschland GmbH. Die Gebäude sind mit unterschiedlichen Vertragslaufzeiten<br />
Branchen diversifiziert vermietet. Die Ausgestaltung der Tomorrow Fonds<br />
ist traditionell unternehmerischer ausgeprägt. Laut Prognoserechnung sollen anfänglich<br />
8,25% ausgeschüttet werden. Die geplante Fondslaufzeit liegt zwischen 5 und 7 Jahren.<br />
MPC Canada III: Fünf Bürogebäude in den beiden Wirtschaftsmetropolen Kanadas, Toronto<br />
im Osten und Vancouver an der Westküste, bilden die Grundlage des aktuellen Beteiligungsangebots<br />
des Hamburger Emissionshauses MPC. 118 000 qm hochwertige<br />
Büroflächen sind breit diversifiziert vermietet. Die Mietvertragslaufzeiten betragen durchschnittlich<br />
gut 9 Jahre. <strong>Der</strong> Vermietungsstand liegt bei 97,3%. Die geplanten Ausschüt-
Rechtstipp<br />
Eigenbedarfskündigung -<br />
BGH grenzt Mieter-<br />
Anspruch auf Ersatzwohnung<br />
ein:<br />
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />
(BGH) sind<br />
Kündigungen unwirksam,<br />
wenn der Vermieter ein Angebot<br />
über eine Ersatzwohnung<br />
unterlässt, obwohl er<br />
über eine leer stehende Alternativwohnung<br />
verfügt. Allerdings<br />
erstreckt sich die<br />
Pflicht zum Anbieten von<br />
Ersatzwohnungen nur auf<br />
Wohnungen im gleichen<br />
Haus oder in derselben<br />
Wohnanlage, nicht aber in<br />
einem anderen Stadtteil.<br />
Auch gilt die Anbietpflicht<br />
dem Urteil zufolge nur bis<br />
zum Ablauf der Kündigungsfrist<br />
und damit bis zur Beendigung<br />
des Mietverhältnisses.<br />
Die Pflicht, eine zur Verfügung<br />
stehende Ersatzwohnung<br />
anzubieten, erstrecke<br />
sich nicht auf die Zeit bis<br />
zum rechtskräftigen Urteil<br />
über eine etwaige Räumungsklage,<br />
so die Bundesrichter.<br />
<strong>Der</strong> BGH entschied<br />
mit diesem Urteil ferner<br />
auch, dass eine Eigenbedarfskündigung<br />
auch dann erfolgen<br />
kann, wenn der<br />
"Eigenbedarf" bei nahen Verwandten<br />
bestehe. (BGH, Urteile<br />
<strong>vom</strong> 9. Juli <strong>2003</strong>, Az.<br />
VIII ZR 311/02 und VIII ZR<br />
276/02 (Quelle: IZ News<br />
09.<strong>07</strong>.<strong>2003</strong>))<br />
tungen betragen anfänglich 8%.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 13 von 17<br />
CGI und DB Real Estate kommentieren Jahresergebnisse<br />
Christina Winckler<br />
Die großen Offenen Immobilienfonds müssen Einbußen bei der Performance hinnehmen.<br />
Haus-Invest mit einem Fondsvermögen von 11,1 Mrd. Euro zum 31. März <strong>2003</strong> größter<br />
unter den Offenen Immobilienfonds wies zum Stichtag mit 4,9 Prozent eine gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte niedrigere Wertentwicklung aus. Beim kleinen und<br />
erst zweieinhalbjährigen Bruder von grundbesitz-invest, dem international ausgerichteten<br />
grundbesitz-global der DB Real Estate, gab es ebenfalls einen Rückgang von 4,6<br />
auf 4,0 Prozent. Lediglich der 9,2 Mrd. Euro schwere grundbesitz-invest konnte im Berichtszeitraum<br />
zulegen: von 4,6 auf 5,4 Prozent. Zurückzuführen sei dieses gute Ergebnis<br />
auf die in zwei Wertpapierfonds gemanagte Liquidität. Gleichzeitig schwächte aber Walter<br />
Klug, Managing Director der Gesellschaft, ab, dieses Ergebnis sei nicht zu halten.<br />
Wenn die weltweit konjunkturelle wirtschaftliche Schwäche und die hohen Mittelzuflüsse<br />
anhalten, müsse mit einem weiteren Rückgang der Performance gerechnet werden.<br />
Die hohen Mittelzuflüsse allein in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres belaufen<br />
sich beim Haus Invest auf 835,6 Mio. Euro, beim grundbesitz-invest auf 1,3 Mrd. Euro<br />
(Wiederanlage der Ausschüttung) und beim grundbesitz-global auf 125,4 Mio. Euro. Sie<br />
werden die Liquiditätsquote weiter erhöhen. Zum Stichtag 31. März lag sie beim Haus<br />
Invest bei 25,5 Prozent, beim grundbesitz-global im selben Zeitraum bei 47 Prozent,<br />
konnte aber bis Ende Mai auf 40,8 Prozent gesenkt werden. Einer Umfrage des BVI bei<br />
den 22 Offenen Immobilienfonds zu Folge erreichte der Liquiditätsanteil per Ende April im<br />
Durchschnitt 26 Prozent.<br />
Woher kommen die Gelder? CGI und DB Real Estate gehen mit dem den Umfrageergebnisses<br />
des BVI konform: Zum überwiegenden Teil stammen sie aus dem Vertrieb der<br />
Mutterbanken. Das 4. Finanzmarktförderungsgesetz lässt nunmehr auch den Vertrieb<br />
gesellschaftsfremder Gesellschaften zu. Davon verspricht sich Bärbel Schomberg, Managerin<br />
des Haus Invest, eine Belebung<br />
Für 2004 plant die CGI einen zweiten Offenen Immobilienfonds. Dieser solle international<br />
ausgerichtet sein, da Haus Invest über Europa hinaus nicht investieren dürfe. Dadurch<br />
erhofft sich die Geschäftsführung der CGI höhere Renditechancen als beim Haus Invest.<br />
Um wie viel höher? Diese Frage blieb unbeantwortet.<br />
Ganz anders bei der DB Real Estate. Sie hat ihre Pläne, einen dritten Fonds aufzulegen,<br />
zurückgestellt. Vielmehr setzt man hier auf neue Produktentwicklungen außerhalb der<br />
Grenzen des KAGG und, so Manager Werner Welter, auf eine etwas andere Struktur in<br />
den bestehenden Fonds. Beim grundbesitz-invest wird der Deutschland-Anteil zu Gunsten<br />
Europas von derzeit 75 Prozent auf 60 bis 65 Prozent zurückgefahren und es soll<br />
verstärkt in Einzelhandels- und Logistikimmobilien investiert werden. Beim global liegt der<br />
Fokus auf den 24-Stunden-Metropolen der USA. 500 bis 750 Mio. Euro Investitionsvolumen<br />
werden angepeilt.<br />
Erste Investitions-Priorität haben auch beim Haus Invest Einzelhandelsimmobilien und<br />
Büroimmobilien mit langjährigen Mietverträgen. Auf „Qualität“ setzen beide Gesellschaften.<br />
Könnten nicht durch den Konkurrenzkampf um die renditestärksten Immobilien die<br />
Preise steigen? Nein, so unisono die Meinung der Fondsmanager, davon sei noch nichts<br />
zu bemerken. Abwarten und beobachten!<br />
Offene Immobilienfonds in der Kritik<br />
Fonds Nachrichten<br />
Dr. Rainer Zitelmann, Inhaber der Dr.ZitelmannPB.GmbH<br />
Viele Vertreter offener Fonds sind der Meinung, ihr Produkt werde zurzeit in den Medien<br />
zu negativ gesehen. Warum finden sich nur noch negative Artikel über eine Fondsgattung,<br />
die noch vor zwei Jahren fast ausnahmslos als "sicherer Hafen" gepriesen wurde?<br />
Ich glaube, man muss zwischen den verschiedenen Kritikpunkten und Negativ-Szenarien<br />
gewichten und differenzieren. Die Kritik an der geringeren Performance und den hohen<br />
Liquiditätsquoten erscheint mir zum Teil nicht nachvollziehbar. Die hohen Liquiditätsquoten<br />
beeinträchtigen zwar vorübergehend die Performance, aber viel größere Sorgen
Deals Deals Deals<br />
Braunschweig: <strong>Der</strong> Braunschweiger<br />
Stadtrat hat am<br />
Mittwoch den Bau der<br />
Schloss-Arkaden genehmigt.<br />
Bis 2006 plant der<br />
Hamburger Projektentwickler<br />
ECE den Wiederaufbau<br />
großer Teile des historischen<br />
Residenzschlosses -<br />
verbunden mit einer Einkaufsgalerie<br />
mit ca. 30.000<br />
qm Verkaufsfläche für rund<br />
200 Millionen Euro.<br />
Dresden: Die Dr. Lübke<br />
GmbH, Niederlassung Dresden,<br />
hat einen Mietvertrag<br />
über 524 qm Büroflächen in<br />
Dresden vermittelt. Mieter ist<br />
die Planungsgesellschaft Dr.<br />
Scholz mbH, die mit der Anmietung<br />
der Büroflächen<br />
ihren Standort innerhalb<br />
Dresdens verlagert hat.<br />
Esslingen: Das Land Baden-<br />
Württemberg (Amtsgericht<br />
Esslingen) hat in der Innenstadt<br />
über Kemper’s eine<br />
Büro-fläche von ca. 1 150<br />
qm angemietet. Vermieter ist<br />
die Sita Grundstücks-verwaltungsgesellschaft<br />
mbH<br />
& Co. KG.<br />
Frankfurt: CS EURORE-<br />
AL erwirbt Office Center<br />
Plaza in Hannover. Das Ende<br />
2002 fertiggestellte, ringförmig<br />
verlaufende Gebäude<br />
verfügt über eine Mietfläche<br />
von rd. 17.600 qm. Hauptmieter<br />
des modernen Bürogebäudes<br />
mit einer langfristigen<br />
Bindung ist ein Tochterunternehmen<br />
der Nord LB.<br />
Während der Vermietungsphase<br />
sind die Mieterträge<br />
der Restflächen mittelfristig<br />
durch den Verkäufer abgesichert.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 14 von 17<br />
Fonds Nachrichten<br />
müsste man sich machen, wenn diese Quoten zu rasch abgebaut und dabei Kompromisse<br />
mit Blick auf die Qualität der Immobilien gemacht würden.<br />
Dass teilweise zu hohe Preise bezahlt werden, insbesondere auf ausländischen Märkten,<br />
ist dagegen ein offenes Geheimnis, wobei allerdings stark zwischen verschiedenen<br />
Fondsgesellschaften differenziert werden muss. Diese Differenzierung wiederum ist für<br />
Analysten und Journalisten kaum möglich, weil die Fondsgesellschaften bekanntlich die<br />
Einkaufspreise und Mieten nicht benennen. Also trifft der Pauschalverdacht alle - manche<br />
zu Recht und andere zu Unrecht. Die Zweifel könnten nur ausgeräumt werden, wenn sich<br />
Moody`s entschließen würde - zumindest stichprobenartig - die Verkehrswerte zu überprüfen<br />
bzw. die Sachverständigen-Gutachten gegen zu checken. Leider ist dies bislang<br />
noch nicht Bestandteil des Moody`s-Ratings.<br />
Was die Angst vor raschen und hohen Mittelabflüssen anlangt, so halte ich diese Sorge<br />
aktuell für unbegründet, mittel- und langfristig jedoch für durchaus ernst zu nehmen. Aktuell<br />
muss sich niemand (außer den Anlegern von iii <strong>Nr</strong>.1 und iii <strong>Nr</strong>.2) Sorgen wegen<br />
rückfließender Mittel machen. Die Statistik über die Bruttoliquiditätsquoten zeigt, dass<br />
gebremste Mittelzuflüsse oder sogar Mittelabflüsse für viele Fonds heute eher heilsam<br />
wären.<br />
Für unbegründet halte ich die Sorge, dass eine "anspringende Börse" zum raschen Abzug<br />
von Mitteln führen könnte. Die Anleger sind durch die Börsenerfahrung der vergangenen<br />
Jahre so stark traumatisiert, dass sie auch bei einem verbesserten Börsenumfeld<br />
nicht scharenweise die Immobilienfonds verlassen werden, um Aktienfonds zu kaufen.<br />
Gefährlich wird es jedoch, wenn die Fonds ihre Liquidität überwiegend investiert haben<br />
und dann - vielleicht mit einiger Verspätung - die kritische Presseberichterstattung zu raschen<br />
Nettoabflüssen führt. Ein solcher Gegentrend könnte rasch eine negative Dynamik<br />
entfalten und die Sorge vor raschen Mittelrückflüssen könnte zur selffulfilling prophecy<br />
werden. Hier sehe ich Risiken, welche die Fonds nicht ignorieren sollten.<br />
Meiner Meinung nach gäbe es nur ein Mittel gegen zu rasche Mittelzuflüsse: Durch eine<br />
sachgerechte Aufklärung der Anleger über die Risiken und den Charakter der Anlage<br />
muss man dafür sorgen, dass nicht die falschen Zielgruppen in die Fonds gelockt werden.<br />
Zwar behaupten alle Gesellschaften, ihre Berater leisteten diese Aufklärung, aber<br />
wirklich wissen können sie dies nicht - und erhebliche Zweifel sind berechtigt. Nur die<br />
Einführung von standardisierten Beratungsprotokollen, in welchen dokumentiert wird,<br />
dass die Anleger über den Langfrist-Charakter der Anlage, über die rechtlichen Möglichkeiten<br />
zur Aussetzung der Rücknahme von Anteilsscheinen und über alle Chancen und<br />
Risiken des Produktes hinreichend aufgeklärt wurden, könnte Gewähr dafür bieten, dass<br />
eine sachgerechte Beratung erfolgt.<br />
Bei geschlossenen Fonds sind solche Beratungsprotokolle oft schon üblich. Sie schützen<br />
übrigens auch den Berater vor Haftungsansprüchen wegen mangelhafter Aufklärung über<br />
Risiken. Es läge daher schon im Eigeninteresse der Fondsgesellschaften und der Vertriebe,<br />
solche Beratungsprotokolle verpflichtend einzuführen. Andernfalls ist beispielsweise<br />
zu befürchten, dass im Fall hoher Mittelabflüsse und beim "worst case"-Szenario einer<br />
Aussetzung der Rücknahme von Anteilsscheinen, Anleger vor Gericht ziehen und die<br />
Banken unter Hinweis auf Beratungsmängel verklagen. Wenn die Bank dann nicht belegen<br />
kann, dass eindrücklich auf Risiken hingewiesen wurde (und zwar nicht im Kleingedruckten<br />
des vollständigen Prospektes, sondern im Beratungsgespräch), dann sind nach<br />
heutiger Rechtsprechung die Chancen der Anleger auf Schadenersatz hoch.<br />
Die Einführung von Beratungsprotokollen sollte jedoch nicht primär von solchen Erwägungen<br />
getragen sein. Wichtiger ist die Erkenntnis, dass die Beratungspraxis Tausender<br />
Berater (auch solche von Fremdvertrieben) auf andere Weise nicht wirksam zu kontrollieren<br />
ist. Es gibt zu viele Hinweise darauf, dass offene Fonds als absolut sichere Geldmarktfonds-Surrogate<br />
verkauft werden, was aber dem Charakter dieser indirekten Form<br />
der Immobilienanlage nicht entspricht.<br />
Christiane Harriehausen bringt die zentrale Herausforderung für die gesamte Branche<br />
der offenen Fonds in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG am<br />
6.7. auf den Punkt: "Viel hängt in den kommenden Monaten davon ab, ob es den Fondsgesellschaften<br />
gelingen wird, das Vertrauen der Anleger in ihre Produkte zu erhalten:<br />
eine große Aufgabe." Daran, wie diese Aufgabe gemeistert werden kann, scheiden sich<br />
die Geister. Ich denke: Vertrauen wird nicht dadurch gewonnen, dass Probleme geleugnet<br />
oder schöngeredet werden. Nur ein offener Dialog mit den Kritikern und eine deutlich
Deals Deals Deals<br />
Düsseldorf: Aengevelt vermittelte<br />
rd. 1 050 qm Einzelhandelsfläche<br />
im Westfalen-<br />
Center in Düsseldorf-Rath an<br />
die Woolworth Holding<br />
GmbH. Damit ist die Bestandsliegenschaft<br />
mit rd. 7<br />
635 qm wieder vollvermietet.<br />
Eigentümer ist die HMM<br />
Hamburg Mannheimer vertreten<br />
durch die MEAG Real<br />
Estate. + + + An das Westfalen-Center<br />
angrenzend hat<br />
Aengevelt das Fachmarktzentrum<br />
“In den Diken“ mit<br />
rd. 4 000 qm BGF entwickelt<br />
und vermarktet. Mieter sind<br />
dm (ca. 7<strong>10</strong> qm), Ernsting´s<br />
Family (ca. 140 qm), kik (ca.<br />
590 qm) und Kaufpark, ein<br />
Mitglied der REWE-Gruppe<br />
(rd. 2 600 qm).<br />
Düsseldorf: Über 2 900 qm<br />
Büro mietete die AGES International<br />
GmbH & Co.<br />
KG in der Nähe der Düsseldorfer<br />
Heinrich-Heine-<br />
Universität über Atis Real<br />
Müller (ARM). Vermieter des<br />
Life Science Center Düsseldorf<br />
ist die GED Grundstücksentwicklungs-Gesellschaft<br />
Düsseldorf GmbH.<br />
Frankfurt: Über die Pläne für<br />
das Siemens-Areal an der Rödelheimer<br />
Landstraße im<br />
Westen von Frankfurt am<br />
Main Details bekannt geworden.<br />
Siemens Real Estate hat<br />
80% des rund 11 ha großen<br />
Gebiets an ein Konsortium<br />
aus OFB, EEW und Tercon<br />
verkauft. Innerhalb der nächsten<br />
sieben Jahre sollen rund<br />
250 000 qm BGF entstehen,<br />
davon 20.000 qm für Wohnungen.<br />
Das Investitionsvolumen<br />
liegt bei 600 Mio. Euro.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 15 von 17<br />
transparentere Kommunikationspolitik schaffen eine gute Basis für Vertrauen.<br />
Fonds Nachrichten<br />
US-Immobilienmarkt: US-Fonds-Zukunft trübt sich ein – Worauf<br />
sollte der Anleger achten<br />
Dr. Suzanna Berndt<br />
Bis vor einigen Jahren gestaltete sich der US-Immobilienmarkt sehr vielversprechend.<br />
Neben den – im Verhältnis zu deutschen Immobilienfonds – höheren Ausschüttungen<br />
lockte viele Investoren die Aussicht auf eine niedrigere Versteuerung. Durch die Steuerpläne<br />
der Rot/Grünen-Regierung könnte es jedoch zu einer Verschiebung der Anlegerinteressen<br />
kommen. Zudem sieht die Zukunft der US-Immobilienfonds seit dem Zusammenbruch<br />
des Neuen Marktes nicht mehr ganz so rosig aus: Zahlreiche Technologie-<br />
Unternehmen bewegen sich an der Grenze zur Insolvenz oder sind bereits <strong>vom</strong> Markt<br />
verschwunden. Ob der schwierigen Zeiten sind Objekte im Moment schwer zu vermieten.<br />
Zudem führt das Überangebot an freien Mietflächen zu niedrigeren Mieten. Darüber hinaus<br />
sind derzeit große Zugeständnisse bei den <strong>vom</strong> Vermieter zu bezahlenden Mietereinbauten<br />
(Tenant-Improvements) notwendig.<br />
Viele Initiatoren versprechen trotz geringerer Mieteinnahmen höhere Renditen. Die Begründung<br />
liegt in der niedrigeren Verzinsung des Kredits. Anleger sollten jedoch bedenken,<br />
dass diese Prognose nur bei einer hohen Fremdfinanzierung – etwa 80 Prozent –<br />
realistisch ist. Dann könnte es aber zu einem ungewollten Leverage-Effekt kommen. <strong>Der</strong><br />
Anleger sollte sich dabei in jedem Fall vergewissern, dass nur die Immobilie selbst (non<br />
recorsed) als Sicherheit für den Kredit dient.<br />
Eine Verminderung des Risikos stellen Investitionen in A-Class-Gebäude dar. Noch eine<br />
Stufe darüber befinden sich so genannte Trophy-Buildings. Allerdings sind sich nicht einmal<br />
die Experten darüber einig, was genau beide Kategorien unterscheidet. Es gibt aber<br />
allgemeine Kriterien für Gebäude dieser hohen Kategorien. Dazu zählen: - Top-Standort,<br />
- gerade fertiggestelltes oder vergleichbar instand gehaltenes Gebäude, - moderne Architektur,<br />
- viele bonitätsstarke Mieter, - Doppelglas, - bestimmte Höhe, - hohe Qualität, -<br />
vorgegebene Sicherheitsmaßnahmen. Wichtig für den Anleger ist zudem, dass der deutsche<br />
Initiator einen zuverlässigen und renommierten US-Partner hat. Dieser sollte allerdings<br />
daneben weder für sich selbst, noch für andere Unternehmen Immobilien suchen<br />
oder betreuen. Sonst sind Interessenkonflikte vorprogrammiert.<br />
Die Märkte: Von der Technologiekrise besonders betroffen ist San Francisco, während<br />
sich in Boston die Probleme der Telekommunikationsindustrie sowie der Finanzunternehmen<br />
negativ auf den Immobilienmarkt auswirken. In Los Angeles bieten sich Investitionen<br />
in öffentliche Supermärkte und Life-Style-Center an, Wohn-Immobilien sind zwar begehrt,<br />
bergen aber immer die Gefahr, dass die Mieten nicht bezahlt werden. Risikoärmer<br />
lässt sich das Geld in Washington anlegen. Allerdings hat der Wettbewerb zugenommen<br />
und Deals sind schwerer zu finden.<br />
Auch in Chicago ist der Markt relativ stabil. Durch ihre Lage mitten in den USA stellt die<br />
Stadt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar. Die Preise für Immobilien und Lebenshaltungskosten<br />
im Verhältnis zu anderen US-Metropolen wie San Francisco oder New<br />
York relativ günstig. Außerdem haben 500 multinationale Konzerne, darunter Boing,<br />
Sears und Northern Trust Corp. ihren Hauptsitz in Chicago. Das Büroviertel liegt im Zentrum<br />
von Chicago und trägt den Namen Loop (Schleife), weil es von einer Hochbahn umrundet<br />
wird. Viele der alten unrentablen Bürogebäude werden heute in Wohnimmobilien<br />
umgewandelt. Das Finanzzentrum befindet sich im Central-Loop. Besonders begehrt sind<br />
A-Class-Gebäude im West-Loop. Nicht umsonst haben dort innerhalb kürzester Zeit<br />
gleich drei Initiatoren Immobilien eingekauft: DB Real Estate den UBS-Tower, Ideenkapital<br />
181 West Madison und Emissionshaus Dr. Peters 150 Wacker Drive.<br />
New York leidet noch immer an den Folgen der Ereignisse <strong>vom</strong> 11. September 2001.<br />
Downtown befindet sich im Aufbau. Die Stadt ist gerade dabei, das zerstörte U-Bahn-<br />
Netz neu zu errichten. Sobald es wieder funktioniert und sich ein neues Gebäude auf<br />
dem Gelände des einstigen World-Trade-Centers erhebt, dürfte Downtown allerdings interessanter<br />
sein denn je. Nachdem die Real-Estate-Taxes am 1. Januar 2002 auf 18 Prozent<br />
erhöht worden waren, verlegten viele Unternehmen ihren Sitz nach New Jersey. So<br />
beträgt die durchschnittliche Quote der Leerstände derzeit 15 Prozent. Doch langfristig
Deals Deals Deals<br />
Hamburg: Rd. 1 <strong>10</strong>0 qm Büro<br />
mietete die BKK Mobil<br />
Oil im Bürohaus Messberghof<br />
über ARM. Eigentümer des<br />
aufwendig restaurierten, denkmalgeschützten<br />
Kontorhauses<br />
ist die DB Real Estate, die<br />
dort ebenfalls ihren Sitz hat. +<br />
+ + Die Außenhandelsgesellschaft<br />
Wachsmuth & Krogmann<br />
mbH mietete knapp<br />
660 qm Büro- und Lagerfläche<br />
in der Mönckebergstraße<br />
3. Vermieter des Objekts, in<br />
dem noch rund 700 Quadratmeter<br />
Restmietfläche frei<br />
sind, ist die Metro-<br />
Immobiliengesellschaft AS-<br />
SET Verwaltungs-GmbH &<br />
Co. + + + Über 600 qm Büro<br />
mietete die Parship GmbH<br />
über Grossmann & Berger im<br />
Neuen Dovenhof. Eigentümer<br />
des Neuen Dovenhof ist die<br />
DB Real Estate. + + + An der<br />
Rothenbaumchaussee 76 hat<br />
die a+i, art and information<br />
ca. 1 000 qm Büroflächen im<br />
MULTIMEDIA CENTER, 2.<br />
Bauabschnitt von der Jahr<br />
Grundstücksgesellschaft<br />
mbH & Co. KG angemietet.<br />
Hamburg: Im Elbhof mietet<br />
VCC Perfect Pictures AG<br />
über Angermann/JLL von<br />
der Gerling Gesellschaft für<br />
Vermögens-Management<br />
mbH ca. 700 m2.<br />
Hamburg: Im Hans-Henny-<br />
Jahnn-Weg 29 mietete Hanse<br />
Reprozentrum GmbH ca.<br />
450 m2 von der Mummert<br />
Consulting AG über Angermann.<br />
München: Shell Solar<br />
GmbH hat in der Parkstadt<br />
Schwabing ca. 1.500 m² Bürofläche<br />
IM „Park Gate“ über<br />
Jones Lang LaSalle von<br />
Gerling Konzern Gesellschaft<br />
für Vermögensmanagement<br />
mbH gemietet.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 16 von 17<br />
gesehen zählt der Immobilienmarkt in New York nach wie vor zu den besten der USA.<br />
Fazit: Sicher ist, dass die derzeitige weltweite Wirtschaftskrise ihre Schatten auch auf die<br />
Ergebnisse der US-Immobilienfonds wirft. Trotzdem sollte sich ein Investment in ausgesuchte<br />
Objekte an bedeutenden Wirtschaftsstandorten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
langfristig gesehen bezahlt machen. Schließlich hat ein Aufschwung immer<br />
etwas mit der Einstellung und dem Optimismus jener Menschen zu tun, die ihn herbeiführen.<br />
Und in dieser Hinsicht sind die USA Europa nach wie vor weit voraus.<br />
Hotelerlebnis - 5 Sterne am Scharmützelsee: "Das Brandenburg"<br />
in Bad Saarow<br />
Gudrun Escher<br />
"Ehe ich eine Großanzeige schalte und das Hotel&Resort bewerbe, investiere ich lieber<br />
in drei Servicekräfte". Diese Grundeinstellung des mit polyglotter Erfahrung ausgerüsteten<br />
Managers Oscar von der Lancken-Wakewitz, der vor anderthalb Jahren das Hotel<br />
und Resort DAS BRANDENBURG Sporting Club Berlin in Bad Saarow übernahm,<br />
macht sich für den Gast rundum positiv bemerkbar. Dass der Scharmützelsee mit seinen<br />
Wäldern ein gesundheitsförderliches Klima bietet, wusste schon die Film- und Sportsociety<br />
aus dem Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre zu schätzen und bevölkerte die ab<br />
1911 entwickelte Gartenstadt. <strong>Der</strong>en Baurichtlinien – einzeln stehende Häuser nicht höher<br />
als die Bäume und locker im Wald verteilt – haben bis heute Gültigkeit.<br />
Allein die Aufbruchstimmung nach der Wende konnte es möglich machen, dass direkt am<br />
westlichen Seeufer ein großer Neubaukomplex für ein Hotel genehmigt wurde. Bereits<br />
1991 noch in der Bauphase wurde das Hotel an den Österreicher Dr. Hans Peter Haselsteinerverkauft.<br />
Als Eigentümerfirmiert<br />
bis heute<br />
die SGS, eine<br />
Tochter der IDA<br />
AG, die wiederum<br />
zur Illbau,<br />
dem Baukonzern<br />
Dr. Haselsteiners,<br />
gehört.<br />
Gerüchte über eine Schieflage des Hotels sind lt. Hotelmanagement definitiv falsch<br />
(siehe unten Anmerkung). <strong>Der</strong> zweimalige Wechsel des Hotelbetreibers von Kempinski<br />
über Palmerston zum jetzigen Eigenbetrieb durch die BVHS Betrieb und Verwaltung<br />
von Hotel- und Sportanlagen GmbH war notwendig, weil die internationalen Ketten mit<br />
dem komplizierten Management eines Sport- und Hotelbetriebs in der spezifischen Umgebung<br />
nicht zurecht kamen und die Gefahr bestand, dass das Ressort von den Marken<br />
genutzt wurde, um sich selbst zu positionieren, statt umgekehrt. Dass es vereinzelt noch<br />
Kempinski-Handtücher aus der Eröffnungsphase gibt, duldet der Gast großzügig.<br />
Seit 1911 ist Bad Saarow von Berlin aus mit der Bahn zu erreichen, der alte Bahnhof existiert<br />
noch, (aktueller Tarif 9 Euro hin und zurück!), man kann auch per Schiff über die<br />
Spree und Kanäle fahren, schneller (ab Berlin Mitte eine knappe Stunde) geht es mit<br />
dem Auto oder mit dem Hotel-Shuttle ab Flughafen.<br />
<strong>Der</strong> Hotelkomplex besteht aus einem Haupthaus und pavillonartigen Nebengebäuden,<br />
darunter einem gesonderten Tagungshaus mit eigener Küche. Alle Häuser sind durch<br />
eine Tiefgarage miteinander verbunden, auch die nördlich anschließenden Miet- und<br />
Kaufappartments (fast komplett vergeben, Preisniveau wie Berlin Mitte, Vertrieb RÖMO<br />
Immobilien Fürstenwalde und Berlin). Von den großzügig dimensionierten Zimmern im<br />
Kempinski-Standard aus blickt man mal zwischen Kiefern hindurch auf den See, mal<br />
nach Westen ins grüne Golfplatzgelände. Die gemütlich und hell, aber nicht zu opulent<br />
gestaltete Einrichtung verspricht erholsamen Aufenthalt, auch wenn die Sonne sich rar<br />
machen sollte. Ruhe ringsum, Vogelgezwitscher und gelegentlich abends Rehe im Gebüsch<br />
machen das Fernsehen fast überflüssig, nicht aber die Mückengitter, die man herunterlassen<br />
sollte, wenn im Zimmer Licht scheint. "Leben mit der Natur" ist ein Leitmotiv
Impressum<br />
Redaktion: Repkestraße 5, 33378<br />
Rheda-Wiedenbrück, Telefon:<br />
05242-901250, Fax: 05242-<br />
9<strong>07</strong>9899, info@rohmert.de,<br />
www.der-immobilienbrief.de<br />
Chefredaktion: Christina Winckler<br />
(V.i.S.d.P.) Immobilienredaktion:<br />
Ulrike Bartholomä, Michael Beck,<br />
Dr. Thomas Beyerle, Daniel T.<br />
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Rohmert, Frank A. Schultz,<br />
Frank Peter Unterreiner<br />
Recht / Anlegerschutzrecht: Stefan<br />
Frisch - Rechtsanwälte Tilp &<br />
Kälberer, Kirchentellinsfurt; Dr.<br />
Wolfgang Schirp - Rechtsanwälte<br />
Schirp & Apel, Berlin<br />
Redaktioneller Beirat: Klaus Ansmann<br />
(Deutsche Post Immobilien),<br />
Jürgen Böhm (Immobilien-<br />
Scout24), Joachim Bücker (TÜV<br />
Rheinland/Berlin-Brandenburg),<br />
Hartmut Bulwien (Bulwien AG),<br />
Dr. Karl Hamberger (Ernst &<br />
Young), Klaus Hohmann, Dr.<br />
Karina Junghanns, Frank Motte,<br />
Dr. Gerhard Niesslein (DeTe Immobilien),<br />
Prof. Dr. Wolfgang<br />
Pelzl (Leipzig), Fritz Salditt (Stb.),<br />
Carl-Otto Wenzel (Wenzel Consulting<br />
AG)<br />
Wissenschaftliche Partner:<br />
• Professor Dr. Hanspeter<br />
Gondring, FRICS (Berufsakademie<br />
Stuttgart / Staatl. Studienakad.<br />
Baden-Württ. / ADI)<br />
• Professor Dr. Dieter Rebitzer<br />
(als Koordinator für Prof. und<br />
Lehrbeauftragte für Immobilienwirtschaft<br />
der Fachhochschule<br />
Nürtingen)<br />
Verlag: Research Medien AG,<br />
33378 Rheda-Wiedenbrück,<br />
Repkestraße 5, Telefon: 05242 -<br />
9<strong>07</strong>9887, Fax: 05242 - 9<strong>07</strong>9899,<br />
eMail:<br />
Vorstand: Werner Rohmert e-<br />
Mail: info@rohmert.de<br />
Aufsichtsrat: Volker Hardegen<br />
(Vorsitz), Univ. Prof. Dr. jur. habil.<br />
Karl-Georg Loritz, (Bayreuth),<br />
Petra Rohmert<br />
Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478<br />
535 20) Kto.-<strong>Nr</strong>.: 39 578<br />
Namens-Beiträge geben die Meinung des<br />
Autors und nicht unbedingt der Redaktion<br />
wieder.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 17 von 17<br />
des Hauses für Sommer- wie Winterferien, wenn der See über Monate zugefroren ist.<br />
Allerdings ist es im kommenden Winter nichts mit Ferien, denn es soll umgebaut werden:<br />
die Ersteinrichtung der zentralen Bereiche Empfang, Bar, Restaurant und Wellness (mit<br />
Innen- und Außenschwimmbecken) entsprechen nicht der Zimmerkapazität. Wenn das<br />
Haus voll ist wie z.B. über die Pfingsttage, wird es eng – zum Baden bin ich dann lieber<br />
an den hauseigenen Sandstrand in einer Bucht am See ausgewichen (mit Bademeister,<br />
der Handtücher verteilt, Liegestühle in die Sonne oder den Schatten stellt und Getränke<br />
bereithält) und zum Abendessen in das Clubbistro Greenside (italienisch, Pizza ab 8 Euro)<br />
oder das ebenfalls zum Areal gehörige Restaurant am Yachthafen (Fischspezialitäten<br />
der gehobenen Preisklasse – wo übrigens die Angelerfolge eines jugendlichen Urlaubers<br />
gleich für die Familie fachgerecht zubereitet wurden, im "Brandenburg" ein selbstverständlicher<br />
Service!). Die sehr gepflegte Wellness-Landschaft ist erst gegen Abend<br />
schön, wenn die Kinder müde sind. Für Sauna-Freunde gibt es da alle Varianten. Die<br />
Aroma-Kabine hilft schon einmal schnell über eine Erkältung hinweg.<br />
Nach der Überarbeitung hofft man auch auf bessere Belegung der 197 Zimmer, derzeit<br />
sind es im Jahresmittel 40%, in der Saison gut 60%. Im Hotelempfang wird es künftig<br />
statt der Theken Stehtische und Sitzgruppen geben, denn der Gast soll begrüßt und beraten<br />
werden, nicht abgefertigt. Wer zum ersten mal kommt, braucht schon ein bisschen<br />
Hilfestellung, um den Aufenthalt zu organisieren: will ich Tennis spielen, einen Surf- oder<br />
Segelkurs absolvieren, mein Reitpferd bewegen, an einem Golfturnier teilnehmen – oder<br />
mir aus der Bibliothek einen Schmöker ausleihen.<br />
Übrigens ist der Schreibtisch im Zimmer auch groß genug für Laptop und Unterlagen,<br />
aber wenn draußen der See lacht, ist die Zeit zum Arbeiten zu schade! A propos Golf:<br />
natürlich stehen die E-Carts täglich frisch gewaschen mit einer Reihe Bad-Saarow-Tees<br />
ausgestattet bereit und<br />
wem der Weg zum Tee<br />
1 des dritten, jüngsten<br />
Platzes "Stan Eby" zu<br />
weit ist, lässt sich eben<br />
<strong>vom</strong> Hotelpersonal hinfahren.<br />
Golfer kennen<br />
Bad Saarow besonders<br />
deswegen, weil Nick<br />
Faldo hier einen der<br />
schwersten Plätze<br />
Deutschlands (Slope 147) als Links-Course angelegt hat (i.e. wie ein schottischer Küstenplatz,<br />
viel Sandbunker, Roughs, Wind und kein Baum). Da muss man einfach mal hin!<br />
Preis/Leistung: Natürlich ist es ein wenig teurer, einen besonderen Geschmack zu haben,<br />
aber es gibt attraktive Pakete mit Sport, Wellness, Beauty, Specials für die Anreise<br />
Sonntag bis Mittwoch, individuelle Kombinationen und günstige Verlängerungsangebote.<br />
Zur Orientierung: drei Übernachtungen m. HP im Doppelzimmer pro Person 3<strong>10</strong> Euro.<br />
Die ist das enthaltene kulinarische Angebot allemal wert und das 5-Sterne-Haus ist in<br />
puncto Freundlichkeit und Service kaum zu überbieten. (www.dasbrandenburg.com)<br />
Anmerkung "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" / Werner Rohmert: Hinsichtlich der gegenüber unserer<br />
Kollegin festgestellten wirtschaftlichen Prosperität des Ressort hege ich bei der genannten<br />
Auslastung eine gewisse Skepsis. Zuletzt war ich 1998 in der Kempinski Ära<br />
einige Mal im Hotel. Damals waren viele Pläne nicht aufgegangen. Dabei stimmte wie<br />
hier auch beschrieben die Hotel-Hardware und das breite Angebot in allen Details. Auch<br />
wenn Nick Faldo bei der Gestaltung seines Golf-Platzes andere Vorstellungen entwickelte<br />
als der HCP 36er Golfer, der nach der ersten Runde den Wechsel seines Hobbys in<br />
Erwägung zieht, so bleibt das breite Angebot überzeugend. Für Golfer gibt es schließlich<br />
heute zwei weitere Alternativen. Und das Management machte auf den Gast auch einen<br />
guten Eindruck.<br />
Dennoch bleibt aus „alter Zeit“ die wirtschaftliche Skepsis und unsere damaligen Überlegungen.<br />
Zur Kutschenzeit war Bad Saarow die Badewanne Berlins. Einige Wegstunden<br />
schafften Urlaubsgefühle. Heute ist Saarow für die Berliner zum Wohnen zu weit und<br />
zum Urlaub zu nah. Bei 40% Auslastung benötigte ich schon den Room Yield, um den<br />
wirtschaftlichen Optimismus zu verstehen. Denn diese Werte hatte auch schon Kempinski<br />
erreicht. Dennoch Bad Saarow ist eine Visite wert. Eine Auffrischung steht also an.