Inhaltsverzeichnis - Der Immobilienbrief
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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
Editorial<br />
IVG: Beteiligung an drei<br />
britischen Zielfonds<br />
MPC: Holland-Paket<br />
mit 99 Häusern verkauft<br />
Hansa Treuhand: Boxen<br />
und Tanker im Mix<br />
Familienmodell adé:<br />
Neue EU-Steuerregeln<br />
DBM-Fonds: Räder im<br />
Riesenreich<br />
Feeder-Schiffe: Günstig<br />
und gut verchartert<br />
HCI: Immobilien im<br />
weltweiten Fokus<br />
Wechsel Dich: Personalia<br />
CFB: Neubau in alter<br />
US-Hauptstadt<br />
Immobilien-Barometer:<br />
Büromärkte oben auf<br />
Impressum<br />
Meiner Meinung nach...<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 1<br />
Nr. 27 45. KW/10.11.2006 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail<br />
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<strong>Der</strong> REIT wird kommen. Zwar bleiben Wohnungs-Portfolios ausgenommen, doch zur<br />
Not akzeptiert die Immobilienwirtschaft offensichtlich auch den „REIT light“ ohne<br />
Wohnungen. Das zumindest ist ein Ergebnis der Umfrage des Zentralen Immobilien<br />
Ausschusses (ZIA).<br />
An der Befragung vom 30. Oktober haben 202 Führungskräfte aus der Branche teilgenommen<br />
und sind mit einer 81prozentigen Mehrheit für den REIT, auch wenn er<br />
nur Gewerbeimmobilien enthält. Allerdings halten 96 Prozent von ihnen die Argumente<br />
gegen Wohnungen für nicht überzeugend.<br />
Aus einem anderen Grund sind die Initiatoren geschlossener Fonds verärgert über<br />
die kommenden REIT-Regeln. Ihnen stößt ein Steuer-Nachteil sauer auf. So werden<br />
Immobilienverkäufe an offene Fonds und REITs ab 2007 für drei Jahre nur mit dem<br />
halben Satz besteuert. Bei einer Veräußerung an geschlossene Fonds dagegen fällt<br />
der volle Satz an. Im Fondsbrief vom 13. Oktober haben wir die Auswirkungen dieser<br />
Schlechterstellung bereits deutlich dargestellt.<br />
Logisch, dass die Anbieter geschlossener Fonds künftig große Probleme bekommen<br />
werden, in Deutschland geeignete Objekte zu finden. <strong>Der</strong> Steuernachteil in Kombination<br />
mit hohem Leerstand zum Beispiel in Frankfurt und trotzdem kräftig gestiegenen<br />
Preisen macht den Deutschland-Fonds zu einem Exoten.<br />
Bereits jetzt ist das Angebot überschaubar. Dagegen steigt die Zahl von opportunistischen<br />
Immobilienbeteiligungen im Ausland. In den USA etwa sind solche Fonds zur<br />
Regel geworden, in Großbritannien setzten sie sich ebenfalls durch, und ähnliche<br />
Konzepte in anderen Ländern werden folgen. Garantiert. HCI beispielsweise bastelt<br />
an einem Dachfonds, der weltweit investiert.<br />
Warum auch nicht? So lange sich die Anleger über die Risiken im Klaren sind. Gefährlich<br />
wird es, sobald die vergangenen Erfolge der Zielfonds Dollar- und Euro-<br />
Zeichen in den Augen der Zeichner rotieren lassen. Nur wer kühl kalkuliert und Verluste<br />
in Kauf nimmt, ist mit solch einem Fonds richtig beraten. Hier ist der Vertrieb<br />
gefordert. An die passende Zielgruppe adressiert, ist solch ein Angebot eine gute Ergänzung<br />
für das Portfolio. Das gilt übrigens auch für die steigende Zahl der Private-<br />
Equity-Fonds.<br />
Spätestens jetzt wird klar, was geschlossene Fonds im eigentlichen Sinne sind: Unternehmerische<br />
Beteiligungen mit allen damit verbundenen<br />
Chancen, aber auch Wagnissen.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Markus Gotzi<br />
Chefredakteur <strong>Der</strong> Fondsbrief
MPC<br />
Holland-Deal perfekt<br />
Für 979 Millionen Euro hat<br />
MPC sein Hollandpaket an<br />
das Unternehmen Breevast<br />
B.V. verkauft. Es umfasst 99<br />
Immobilien aus 27 Fonds,<br />
die von mehr als 17.000 Anlegern<br />
gezeichnet wurden.<br />
<strong>Der</strong> Käufer zahlte einen Portfolio-Aufschlag<br />
in Höhe von<br />
5,5 Prozent. Im Schnitt haben<br />
die Fonds einen Vermögenszuwachs<br />
von acht Prozent<br />
jährlich erzielt. Nach MPC-<br />
Angaben ist die Holland-<br />
Schiene damit jedoch nicht<br />
am Ende. Künftige Angebote<br />
seien durchaus denkbar.<br />
Fonds-Check<br />
Entwicklungsland Großbritannien<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 2<br />
IVG bietet Anlegern erstmals Beteiligung an drei britischen Zielfonds an<br />
Geschlossene Immobilienfonds vor dem Generationenwechsel. Bei den anhaltend<br />
steigenden Preisen für voll vermietete Bürogebäude sind rentable Beteiligungen für<br />
private Anleger kaum noch möglich. Selbst mit kreativem aber riskantem Finanzierungs-Tuning<br />
erreichen die Ausschüttungen zum Beispiel in Großbritannien kaum<br />
noch die Sechs-Prozent-Marke. Dennoch hält der Bonner Initiator IVG an diesem<br />
Standort fest – mit einem neuen Konzept. Er bietet den ersten Entwicklungsfonds auf<br />
der Insel an. Anleger beteiligen sich mit dem „Euro Select Balanced Portfolio“ an<br />
drei Immobiliengesellschaften institutioneller Großinvestoren.<br />
Objekte: Über einen Dachfonds beteiligen sich die Zeichner am „UBS South East<br />
Recovery Fund“, dem „IVG/AXA Greater London Fund“ und dem „ING Lionbrook<br />
Property Fund“. Ein Blind Pool ist dieses Angebot dennoch nicht, denn die<br />
Zielfonds haben rund die Hälfte ihres Investitionsvolumens angelegt. Insgesamt 53<br />
Immobilien in und um London bilden das Portfolio. Die Investitionsphilosophie der<br />
Zielfonds wird mit „Core plus“ bis „Value added“ umschrieben. Heißt übersetzt: Sie<br />
wählen zum Teil Immobilien mit lang laufenden Mietverträgen aus, erwerben aber<br />
auch Objekte, die saniert, neu vermietet und mit Gewinn verkauft werden sollen.<br />
Einnahmen: Für die Anleger bietet solch eine Mischung einen gewissen Schutz,<br />
denn ein Teil der Erträge ist über die laufenden Mieten weitgehend sicher. So kalku-<br />
Warum wir gerne von<br />
»langfristig« sprechen?<br />
www.hsbctrinkaus-immobilien.de<br />
Langfristigkeit ist sicher heutzutage kein<br />
Modewort mehr. Viele sprechen von Erfolg<br />
nur noch, wenn er auch kurzfristig daher-<br />
kommt. Was können Sie also erwarten von<br />
einem der ältesten Emissionshäuser für ge-<br />
schlossene Immobilienfonds? Attraktive Im-<br />
mobilienbeteiligungen in exklusiver Tradi-<br />
tion, vom Zeitgeist unbeeindruckt, weltweit.<br />
Und darüber sollten wir jetzt reden.
Hansa Treuhand<br />
Flottenfonds IV<br />
Lange hat sich Hansa Treuhand<br />
auf Grund der hohen<br />
Schiffspreise zurückgehalten.<br />
Nun bringt HT seinen Flottenfonds<br />
IV mit zwei Containerschiffen<br />
und einem Tanker.<br />
Langfristig fahren die<br />
Schiffe in Einnahmepools.<br />
Auf diese Weise will Hansa<br />
Treuhand das Charter-Risiko<br />
streuen. Anleger beteiligen<br />
sich ab 20.000 Euro plus drei<br />
Prozent Agio. Die Laufzeit<br />
beträgt 18 Jahre, nach Steuern<br />
ist ein Gewinn von 116<br />
Prozent angestrebt.<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 3<br />
liert IVG mit Einnahmen von jährlich rund vier Prozent aus der Vermietung. Zusätzliche<br />
Gewinne ergeben sich aus dem Verkauf der Sanierungsobjekte. An dieser Stelle<br />
steht ein Fragezeichen, denn niemand kann die Entwicklung auf dem britischen Immobilienmarkt<br />
vorhersehen. Die Aussichten immerhin sind gut. Maklerhäuser vor Ort<br />
wie etwa Knight Frank sehen das Ende der Preis- und Mietspirale noch lange nicht<br />
erreicht. Auch die Wahl Londons als Austragungsort der olympischen Sommerspiele<br />
2012 dürfte einen positiven Effekt auf die Immobilienmärkte haben. Bislang haben die<br />
Zielfonds außerdem erfolgreich gearbeitet und jährliche Renditen zwischen 13 und 35<br />
Prozent erwirtschaftet.<br />
Kalkulation: Eine detaillierte Prognose wie bei bislang üblichen Angeboten würde<br />
bei Developmentfonds mit ihren typischen Unsicherheitsfaktoren nur verwirren. <strong>Der</strong><br />
Initiator rechnet bei einer Laufzeit von acht bis maximal zehn Jahren mit einem Kapitalrückfluss<br />
von 150 bis 170 Prozent des Beteiligungskapitals. Anlegern bliebe demnach<br />
nach Abzug ihres Einsatzes inklusive Agio ein Gewinn von 45 bis 65 Prozent<br />
vor Steuern. Das ist sehr konservativ kalkuliert. Eine Fremdfinanzierung des Dachfonds<br />
ist nicht vorgesehen.<br />
Nebenkosten: Bei einem angenommenen Fondsvolumen von rund 90 Millionen<br />
Pfund fallen unter anderem für Prospektierung, Provisionen und Marketing Gebühren<br />
in Höhe von 12,8 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio an. Das ist ein Wert, mit<br />
dem die Anleger gut leben können. Die laufenden Kosten gibt IVG mit rund 0,7 Prozent<br />
jährlich bezogen auf das Beteiligungskapital an. Das ist vergleichsweise wenig.<br />
Steuern: Einnahmen aus Mieten sind bis zu einer Höhe von 5.035 Pfund jährlich für<br />
deutsche Anleger in Großbritannien steuerfrei. Gewinne aus Veräußerungen dagegen<br />
müssen in Deutschland mit dem persönlichen Satz versteuert werden.<br />
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DBM Fonds<br />
Riesenrad-Portfolio<br />
In China will Initiator Delbrück<br />
Bethmann Maffei<br />
(DeBeMa) mit seinen Anlegern<br />
hoch hinaus. Sie beteiligen<br />
sich in Peking an einem<br />
Riesenrad. <strong>Der</strong> Fonds plant<br />
außerdem Räder im chinesischen<br />
Tsingtao, in Dubai,<br />
Berlin und an anderen Standorten.<br />
Ein Fonds für Anleger,<br />
die schon alles haben. Die<br />
Seriosität des Initiators und<br />
seiner Partner rechtfertigen<br />
den Exoten-Fonds. Ein ähnliches<br />
Projekt hat DeBeMa in<br />
Singapur finanziert.<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 5<br />
Anbieter: IVG Immobilienfonds GmbH ist eine Tochter der Bonner Immobilien-<br />
Aktiengesellschaft IVG. <strong>Der</strong> Initiator hat sich auf Europa-Fonds spezialisiert, besonders<br />
auf Großbritannien. <strong>Der</strong> „Euro Select Balanced Portfolio“ ist bereits England-<br />
Fonds Nummer sechs. Alle Angebote waren weitgehend sauber und mit realistischen<br />
Prognoseannahmen konzipiert.<br />
Meiner Meinung nach...: <strong>Der</strong> aktuelle England-Fonds der IVG ist mit bisherigen Angeboten<br />
nicht zu vergleichen. Anleger beteiligen sich an drei Zielfonds, die ihr Kapital<br />
teilweise in Immobilien mit höheren Risiken anlegen. Regelmäßige Einnahmen aus<br />
vermieteten Gebäuden stellen einen Teil der Ausschüttungen sicher. Geeignet für<br />
Zeichner, die weiterhin auf Großbritannien setzen und ein erhöhtes Wagnis eingehen<br />
können. Die Kalkulation ist dennoch zurückhaltend und dürfte aufgehen. Anleger<br />
müssen jedoch beachten, dass sie mit dem Portfolio-Fonds steuerliche Nachteile gegenüber<br />
bislang üblichen London-Fonds akzeptieren.<br />
Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist<br />
Licht und Schatten bei der Erbschaftsteuerreform<br />
Geschlossene Fonds verlieren Reiz als Familiensparmodelle<br />
Das Bundeskabinett hat am 25.10.2006 den Gesetzentwurf zur Erleichterung der<br />
Unternehmensnachfolge vorgelegt. Er enthält Eckpunkte zur unentgeltlichen Übertragung<br />
von betrieblichem Vermögen und Änderungen im Immobilienbereich. Voraussichtlich<br />
können Anleger in den ersten drei Monaten 2007 zwischen altem und
Ownership<br />
Alternative Feeder?<br />
Während Containerschiffe<br />
mit tausenden von Stellplätzen<br />
in den vorigen Jahren<br />
extrem teuer geworden sind,<br />
verharren die Preise für Feederschiffe<br />
mit 725 TEU seit<br />
zehn Jahren auf gleichem<br />
Niveau. Das behauptet Initiator<br />
Ownership aus Hamburg.<br />
Gleichzeitig seien die<br />
Charterraten im selben Zeitraum<br />
um 50 Prozent gestiegen.<br />
Auch das Problem der<br />
Überbauung stelle sich nicht,<br />
da der überwiegende Anteil<br />
der Neubauten Schiffe ab<br />
4.000 TEU betrifft.<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 6<br />
neuem Recht wählen. Faustregel: Großkonzerne profitieren eher vom neuen und<br />
Anleger in der Regel vom aktuellen Erbschaftsteuergesetz, das für Schenkung und<br />
Todesfall gleichermaßen gilt. Nur bei Fonds mit Sitz jenseits der Grenze sind künftig<br />
Vorteile in Sicht.<br />
<strong>Der</strong> Fiskus schaut derzeit meist ins Leere, wenn geschlossene Beteiligungen mit unternehmerischer<br />
Ausrichtung auf die Nachfolgegeneration übergehen. Bei gewerblichen<br />
Anteilen, etwa an Schiffen, Filmproduktionen, Videogames, Versicherungspolicen,<br />
Leasinggeschäften, Wind- und Solaranlagen sowie Bioenergie, gibt es über Zusatzfreibetrag<br />
(225.000 Euro), Bewertungsabschlag (35 Prozent) und günstigem Tarif<br />
(unabhängig vom Verwandtschaftsgrad nahezu die Steuerklasse I) attraktive Vergünstigungen.<br />
Da zudem auch nur die abgeschriebenen Bilanzwerte ohne stille Reserven<br />
und Verbindlichkeiten in voller Höhe berücksichtigt werden, kommt es vor allem<br />
in der Startphase oft zu einer negativen Bemessungsgrundlage. Dann wird die<br />
Fondsübergabe mit ausgewiesenen roten Zahlen gleich auch noch zum Transfer von<br />
Kapitalvermögen im Rahmen einer Huckepackschenkung genutzt.<br />
Zwar sollen Betriebsvermögen und damit auch gewerblichen Fonds komplett von der<br />
Erbschaft- und Schenkungsteuer befreit werden. Doch dies greift nur, wenn der<br />
Nachfolger die erhaltene Fondsanteile anschließend zehn Jahre lang behält und die<br />
Gesellschaft ihren Geschäftsbetrieb über den gesamten Zeitraum hinweg im Wesentlichen<br />
unverändert fortführt. Für jedes Jahr, in dem kein steuerliches Wohlverhalten<br />
mehr vorliegt, wird die Steuer sofort mit den verbleibenden Zehnteln fällig.<br />
Noch gravierender ist allerdings, dass ein Großteil der gewerblichen Fonds seine bisherigen<br />
Steuerprivilegien ganz verliert. Denn so genanntes unproduktives Vermögen<br />
wie Bankguthaben, Versicherungspolicen sowie Dritten überlassene Schiffe, Immobilien<br />
und Rechte werden wie Privatbesitz eingestuft. Negative Folge: Freibetrag, Be-<br />
Prag hat einen besonderen Zauber ...<br />
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Dies ist eine unverbindliche Vorabinformation.<br />
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Angebot im Sinne des Verkaufsprospektgesetzes<br />
und der dazugehörigen<br />
Verordnung noch eine Anlageberatung dar.<br />
Gleichzeitig stellt diese Vorabinformation<br />
keine Verkaufsmaßnahme der Zielfonds dar.<br />
Maßgeblich für eine Anlageentscheidung ist<br />
alleinig der noch zu erstellende verbindliche,<br />
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
zu gestattenden Verkaufsprospekt.<br />
Stand: September 2006.
Wechsel Dich<br />
Joachim Seeler (42) hat die<br />
HSH N Real Estate AG<br />
Ende Oktober verlassen. Seit<br />
2001 gehörte er dem Vorstand<br />
des Unternehmens unter<br />
dem Dach der HSH<br />
Nordbank an und war außerdem<br />
Geschäftsführer des<br />
Fondsinitiators HGA Capital<br />
Grundbesitz und Anlage<br />
GmbH.<br />
Neuer Geschäftsführer bei<br />
HGA Capital ist seit Anfang<br />
November Marc Drießen<br />
(32). Er wird die Gesellschaft<br />
gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />
Matthias Voss<br />
führen. Drießens Verantwortungsbereich<br />
wird vor allem<br />
der Vertrieb sein. Zuvor war<br />
er als Geschäftsführer beim<br />
Dortmunder Emissionshaus<br />
Dr. Peters tätig.<br />
Professor Karl-Georg Loritz<br />
wird Aufsichtsrat der<br />
Contor Capital AG aus Lüdenscheid.<br />
Seit 1998 ist Loritz<br />
Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Zivilrecht und Steuerrecht,<br />
seit dem Wintersemester<br />
2006 Dekan der Rechts–<br />
und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät an der Universität<br />
Bayreuth. Contor<br />
Capital unterstützt Emittenten<br />
von Kapitalanlageprodukten<br />
bei der operativen<br />
Schulung und Steuerung des<br />
Vertriebs.<br />
Andreas Kneip (53) wechselt<br />
zum 1. Januar 2007 aus<br />
der Geschäftsführung der<br />
USB Real Estate Kapitalanlagegesellschaft<br />
in die<br />
Catella Group, Stockholm.<br />
Dort wird er den Aufbau des<br />
Immobilien-Geschäfts beratend<br />
begleiten.<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 8<br />
wertungsabschlag und Steuerklasse I entfallen. Es wird also ab dem Jahreswechsel<br />
weniger attraktiv, Geld in einen gewerblichen Fonds zu investieren und die Anteile<br />
dann an Kinder, Enkel, Neffen und Nichten zu verschenken.<br />
Allerdings ist das bei Schiffsfonds noch nicht so ganz klar. <strong>Der</strong> Gesetzentwurf spricht<br />
lapidar von „Dritten zur Nutzung überlassene Seeschiffe“, ohne dies näher zu begründen.<br />
Die Einstufung als unproduktiv soll verhindern, dass vermögensverwaltende Besitztümer<br />
über den Mantel der Gewerblichkeit steuerfrei übergehen. Ob dies bei der<br />
Geschäftstätigkeit von Schiffsfonds der Fall ist, darf wohl stark bezweifelt werden. Die<br />
gleiche Überlegung gilt auch für Medien- und Videogamefonds. Hier sind zur Nutzung<br />
überlassene Konzessionen, gewerbliche Rechte und Werte sowie Lizenzen nicht<br />
mehr begünstigt. Sofern das Gesetz streng ausgelegt wird, folgen Schiffe und Medien<br />
also künftig den Steuerregeln der Wertpapiere, mit negativer Konsequenz.<br />
Beispiel: Vater schenkt seinem Sohn einen Schiffsfonds mit steuerlichem Bilanzwert<br />
(Aktiva – Schulden) von 400.000 Euro sowie Wertpapiere mit Kurswert 140.000 Euro.<br />
Übergabe erfolgt 2006 2007<br />
Bilanzwert 400.000 400.000<br />
Freibetrag Betriebsvermögen -225.000 –<br />
verbleibt 175.000 400.000<br />
Ansatz mit 65 Prozent 113.750 400.000<br />
Plus Wertpapiere 140.000 140.000<br />
Steuerlicher Erwerb 253.750 540.000<br />
abz. persönlicher Freibetrag -205.000 -205.000<br />
Zu versteuern (gerundet) 45.700 335.000<br />
Steuersatz 7 % 15 %<br />
Schenkungsteuer 3.199 50.250<br />
Besser sieht es beim Umweg über Solar-, Windenergie-, Flussschiffe- und gewerbliche<br />
Leasingfonds aus, da sie überwiegend produktives Vermögen einsetzen. Aber<br />
selbst wenn diese Gesellschaften nur begünstigtes Vermögen enthalten, können sich<br />
Nachteile ergeben. Denn die Steuer wird erst einmal nur gestundet, aber sofort festgesetzt.<br />
Beispiel: Vater schenkt seinem Sohn einen Solarfonds mit steuerlichem Bilanzwert<br />
(Aktiva – Schulden) von 400.000 Euro sowie Wertpapiere mit Kurswert 140.000 Euro.<br />
Übergabe erfolgt 2006 2007<br />
Schenkungsteuer (wie oben) 3.199 50.250<br />
Steuer auf Solarfonds gestundet – 37.222<br />
sofort fällig (auf Wertpapiere) 3.199 13.028<br />
Alle Angaben in Euro<br />
Obwohl der Solarfonds voll begünstigt ist und die Steuer gestundet wird, muss für die<br />
Wertpapiere sofort deutlich mehr bezahlt werden.<br />
HCI setzt künftig verstärkt auf Immobilien<br />
Kooperation mit US-Partner für institutionelles Geschäft<br />
In den USA ist das Immobilien-Beratungsunternehmen Townsend ein bekannter Name<br />
mit gutem Klang. Regelmäßig reporten weltweit rund 500 Immobilienfonds für<br />
institutionelle Großanleger ihre Quartals-Daten an Townsend. Rund 350 der Fonds<br />
sammeln derzeit Kapital für Investitionen ein. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen<br />
7,3 Milliarden Dollar für seine Kunden in ausgewählten Immobiliengesellschaften
IVG/Cushman<br />
Büromärkte oben auf<br />
Das Immobilien-Barometer<br />
zeigt eine freundliche Großwetterlage<br />
an. <strong>Der</strong> seit zwei<br />
Jahren anhaltende Aufwärtstrend<br />
an den großen europäischen<br />
Büromärkten setzt sich<br />
fort. Mietpreise steigen,<br />
Leerstände und Renditen<br />
sinken. Das sind die Kernaussagen<br />
des vierteljährlich<br />
erscheinenden Barometers<br />
der IVG und Cushman &<br />
Wakefield für das dritte<br />
Quartal 2006.<br />
Mit 561.000 Quadratmetern<br />
wurden in Paris die meisten<br />
Büroflächen angemietet, gefolgt<br />
von Moskau mit 336.00<br />
und London mit 238.000<br />
Quadratmetern. Frankfurt<br />
verzeichnete mit 39 Prozent<br />
einen enormen Zuwachs.<br />
Dennoch stehen noch immer<br />
knapp 17 Prozent der Büros<br />
leer. Die Quote wird nur von<br />
Amsterdam mit 18 Prozent<br />
übertroffen. Moskau ist mit<br />
einem Leerstand von 2,6<br />
Prozent fast komplett vermietet,<br />
in Wien sind lediglich<br />
5,5 Prozent frei.<br />
Teuerster Standort ist London<br />
mit 125,70 Euro Monatsmiete<br />
pro Quadratmeter. Die<br />
Durchschnittsmiete an der<br />
Themse hat bereits 82,70<br />
Euro erreicht. Die niedrigsten<br />
Mieten fallen in Warschau<br />
(18 Euro), Budapest und<br />
Prag (18,50 Euro) und Wien<br />
(19 Euro) an.<br />
Die höchste Rendite bietet<br />
Moskau mit 9,5 Prozent,<br />
London liegt bei vier Prozent,<br />
Paris bei 4,5 Prozent.<br />
Am teuersten sind Bürogebäude<br />
jedoch in Madrid. In<br />
der spanischen Hauptstadt<br />
wechseln Objekte für 3,75<br />
Prozent den Eigentümer.<br />
Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 9<br />
angelegt – und dabei meist die richtige Wahl getroffen. Die Tonwsend-Performance<br />
liegt seit Jahren kontinuierlich über den Ergebnissen des National Council of Real<br />
Estate Investment Fiduciaries (NCREIF). Das ist der Verband der USamerikanischen<br />
Immobilien-Investmentmanager.<br />
Auch das Hamburger Emissionshaus HCI zählt zu den Townsend-Klienten. Anleger<br />
des „HCI Real Estate Growth I USA“ verlassen sich darauf, dass die Amerikaner<br />
auf die richtigen Zielfonds setzen. Das sind etwa Gesellschaften von CB Richard<br />
Ellis, Blackstone oder Walton Street. Etablierte Unternehmen mit guter Leistungsbilanz.<br />
Trotzdem ist die ruhmreiche Vergangenheit keine Gewähr auf künftige Erfolge.<br />
Darüber müssen sich Zeichner des HCI-Fonds im Klaren sein. Die Aussichten auf<br />
zweistellige Renditen allerdings sind bei allen Wagnissen nicht schlecht. Im Vordergrund<br />
stehen weniger Investitionen in langfristig vermietete Objekte als vielmehr in<br />
Sanierungsobjekte mit erhöhten Chancen, aber auch Risiken. Beispielhaft dafür stehen<br />
ehemalige Bürogebäude, die in Apartmenthäuser umgebaut werden, oder neu zu<br />
errichtende Ärztehäuser.<br />
Im kommenden Jahr wird HCI in Zusammenarbeit mit Townsend außerdem einen<br />
geschlossenen Fonds vertreiben, der weltweit investiert. Dabei sollen die Zeichner<br />
von den Möglichkeiten in Asien profitieren, aber auch von den Chancen in Schwellenländern<br />
wie beispielsweise Brasilien – ebenfalls ein Fonds für Anleger, die Risiken<br />
nicht scheuen.<br />
Geplant ist ebenfalls ein Fonds, mit dem Zeichner Kapital zur Verfügung stellen, um<br />
Immobilienprojekte im Rang nach den Banken zu finanzieren. Die Anleger des Fonds<br />
stellen dabei Darlehen zur Verfügung. Mit einem ähnlich strukturierten Angebot ist<br />
der Hamburger Initiator HPC bereits vor einem halben Jahr an den Markt gegangen.<br />
Darüber hinaus will HCI das Geschäft mit institutionellen Investoren stärken. Zu diesem<br />
Zweck sind die Hamburger eine Partnerschaft eingegangen mit dem amerikanischen<br />
Investmentfondsanbieter und REIT-Manager Behringer Harvard. Angestrebt<br />
ist der Aufbau eines Portfolios in den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien<br />
mit einem Volumen von einer Milliarde Euro.<br />
Meiner Meinung nach... Warum sollten Kapitalanleger Aktien eines Emissionshauses<br />
kaufen? Worin liegt der Investitionsanreiz begründet, wo die Phantasie? Ich habe<br />
mich im Fondsbrief bereits mehrfach skeptisch über Börsen notierte Initiatoren geäußert.<br />
HCI will dem Aktienkurs mit einer veränderten Strategie neuen Schub geben,<br />
will weg vom Image des reinen Schiffs-Spezialisten. Die Rechnung kann aufgehen.<br />
Nicht nur, weil der Fokus künftig verstärkt im Immobilienbereich liegt, sondern vor<br />
allem, weil HCI seine Angebote auf institutionelle Investoren erweitert und über kurz<br />
oder lang eigene Immobilien und damit reale Werte in den Büchern halten wird. Solch<br />
ein Geschäftsmodell erscheint mittelfristig erfolgreicher als eine Wette auf unabhängig<br />
von Preis– und Marktentwicklungen ständig steigende Vertriebszahlen.<br />
Fonds-Check<br />
Neuer Hingucker in alter Hauptstadt<br />
CFB-Fonds finanziert höchstes Gebäude in Philadelphia<br />
Symbole und ruhmreiche Vergangenheit prägen Philadelphia: Freiheitsglocke und<br />
Independence Hall, ehemalige Hauptstadt der USA, Stätte der Unabhängigkeitserklärung<br />
aus dem Jahr 1776. In den vergangenen Jahren hat sich in der Metropole an<br />
der Ostküste nicht mehr viel getan. Die letzten Class-A-Bürogebäude etwa wurden in<br />
den 90ern gebaut. Mit dem Comcast Center entsteht nun ein neuer Hingucker. Es ist<br />
Investitionsobjekt im US-Immobilienfonds der Commerzbank-Tochter CFB.
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Nr. 27, 45. KW, 10.11.2006, Seite 10<br />
Philadelphia ist eine junge Stadt: Rund ein Drittel der Einwohner ist zwischen 25 und<br />
34 Jahre alt. Das Durchschnittsalter liegt bei 37,5 Jahren. Gedrückt wird es vor allem<br />
durch die knapp 300.000 Studenten, die hier an einer der 84 Universitäten und Colleges<br />
studieren. Allerdings ist die Zahl der Einwohner seit den 60er Jahren von mehr<br />
als zwei Millionen auf aktuell rund 1,5 Millionen Menschen gesunken.<br />
Sie sehen derzeit vom Comcast Center noch nicht viel mehr als einen Betonkern umgeben<br />
von einem Stahl-Skelett. Die typischen Wagnisse einer Immobilien-<br />
Entwicklung brauchen die Fondszeichner dennoch nicht zu beunruhigen. Das Fertigstellungs-<br />
und Kostenrisiko liegt bei der US-Baugesellschaft Liberty. Sie bleibt außerdem<br />
mit 20 Prozent des Eigenkapitals am Comcast Center beteiligt.<br />
Namensgeber des neuen Wolkenkratzers ist der Marktführer für Kabel,- Unterhaltungs-<br />
und Kommunikationsdienstleistungen in den USA. Seit 1972 ist Comcast an<br />
der US-Börse NASDAQ gelistet und weist einen Börsenwert von rund 72 Milliarden<br />
Dollar auf. Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch beurteilen<br />
das Unternehmen mit einem Kredit-Rating von BBB+ und Baa2. Das ist vergleichbar<br />
mit deutschen DAX30-Unternehmen wie Bayer und Continental. DaimlerChrysler<br />
und Deutsche Lufthansa werden von Standard & Poor’s mit der schlechteren Note<br />
BBB bewertet. Dennoch besteht ein Einzelmieter-Risiko: Anleger sind in hohem Maße<br />
darauf angewiesen, dass Comcast die Zeit bis zum Ende des Mietvertrages im<br />
Jahr 2023 finanziell übersteht.<br />
Das Kommunikationsunternehmen mietet rund 70 Prozent der gesamten Bürofläche<br />
von 1,2 Millionen Squarefoot, was ungefähr 111.000 Quadratmetern entspricht. So<br />
viele neue Büros auf einen Schlag bleiben nicht ohne Einfluss auf den Immobilienmarkt<br />
in Philadelphia, der mit 41 Millionen Squarefeet vergleichsweise klein ist. Comcast<br />
zahlt für die künftige Konzernzentrale eine Bruttomiete von knapp 36 Dollar pro<br />
Squarefoot und damit weit mehr als die übliche Spitzenmiete für Class-A-Büroflächen<br />
an dem Standort. Hier, im Teilmarkt West of Broad Street, waren im zweiten Quartal<br />
2006 zwischen 26,5 und 28,5 Dollar üblich. Für unvermietete Flächen hat US-Partner<br />
Liberty über sieben Jahre eine Garantie gegeben.<br />
Das neue Hochhaus sprengt demnach die Grenzen des bisherigen Büromarktes.<br />
Makler gehen jedoch davon aus, dass die Mieten auf breiter Front kräftig steigen werden.<br />
Jones Lang Lasalle etwa ordnet Philadelphia auf seiner Immobilienuhr für Amerika<br />
optimal ein: Am Beginn eines beschleunigten Mietpreiswachstums. New York<br />
zum Beispiel steht am Anfang verlangsamter Mietsteigerungen.<br />
Teuer sind die Mieten aber auch, weil der Neubau als Green Building eingestuft wird.<br />
Diese Auszeichnung bekommen Immobilien mit besonders niedrigem Energieverbrauch.<br />
Im Comcast Center gelingt dies zum Beispiel mit Deckenhöhen, die viel<br />
Tageslicht einfallen lassen. Für die Bewässerung ist die Nutzung von Regenwasser<br />
geplant, Sonnenschutzverglasung reduziert die Wärmeeinstrahlung und somit gleichzeitig<br />
die Kosten für die Klimaanlage.<br />
Beim Verkauf im Jahr 2023 kalkuliert Initiator CFB mit einem Multiplikator von 14 Jahresnettomieten<br />
und einer Gesamtrendite von 6,3 Prozent. Grundlage ist hierbei eine<br />
um knapp 40 Prozent gestiegene Miete.<br />
Die weichen Kosten des Fonds summieren sich auf rund 18 Prozent des Eigenkapitals<br />
und 7,4 Prozent bezogen auf die Gesamtinvestition. Ein günstiger Wert. <strong>Der</strong> Vertrieb<br />
bekommt niedrige Provisionen in Höhe von acht Prozent des Eigenkapitals.<br />
Meiner Meinung nach...: Projektentwicklung in den USA, bei denen der US-Partner<br />
die bei Neubauten typischen Risiken übernimmt. Sieben Jahre dürfte nichts anbrennen<br />
– so lange läuft die Mietgarantie, für die ebenfalls der Joint-Venture-Partner gerade<br />
steht. Abhängig machen sich Anleger vom Hauptmieter Comcast. Das Kommunikationsunternehmen<br />
nutzt mehr als 70 Prozent der Fläche als künftige Konzernzentrale.<br />
Marktkapitalisierung und Bonität des Mieters halten das Risiko in Grenzen.