Ausgabe 4-2009 - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Menschen in unserer Gemeinde<br />
Das Calvin-Preisrätsel stellte eine harte Nuss dar, aber<br />
Margret Anton knackte sie.<br />
(ARne Rosenau)<br />
Als schwierigste Aufgabe erwies<br />
sich die Frage nach dem Calvin-<br />
Fenster. Ehemann Wolfgang<br />
stöberte im Internet alle Kirchen<br />
der Region durch - vergeblich.<br />
Schließlich ergab das Gespräch<br />
mit ihrer Weinheimer Freundin die<br />
Lösung, und das Los bestimmte<br />
die am 03.10.1950 in Großsachsen<br />
geborene Margret Anton zur Gewinnerin.<br />
Als ich eintraf, um den<br />
Preis zu überreichen, standen schon<br />
Kaffee und leckere Spekulatius<br />
bereit. So entwickelte sich eine<br />
zwanglose Plauderei, bei der ich<br />
viel Interessantes erfuhr. Freilich,<br />
für die Alteingesessenen im Ort, die<br />
Margrets Eltern Erwin und Elisabeth<br />
Schmitt aus der Breitgasse 41<br />
kannten, die mit ihrem Bruder<br />
aufwuchs und ihre Söhne Steffen<br />
(35), der mit seiner Frau im gleichen<br />
Hause Drittelsgasse 8 wohnt und<br />
Martin (33), der als Landschaftsgärtner<br />
in Baden (Schweiz) arbeitet,<br />
von klein auf kennen, ist das, was<br />
mir unsere Calvin-Preisträgerin<br />
erzählte, nichts Neues: Margret<br />
Anton war bis zur Geburt ihres<br />
ersten Sohnes Arzthelferin in<br />
Heidelberg und viele Jahre später<br />
in Weinheim. 1969-70 regierte sie<br />
als Schriesheimer Weinkönigin<br />
Margret I. Die Fotos von damals<br />
zeigen eine attraktive, fröhliche<br />
junge Frau im Festkleid und mit<br />
übergroßem Weinpokal. Mit dem<br />
ging sie im Mathaisemarkt-Festzelt<br />
von Tisch zu Tisch und kam auch<br />
am Reierfanfarenzug Dossenheim<br />
vorbei. Ein junger Mann, 1943 in<br />
Jena geboren, bis zur Flucht der<br />
Familie aus Ostpreußen in Alleinstein<br />
aufgewachsen und nun in<br />
Dossenheim wohnhaft, hat ihr besonders<br />
gefallen, und ihre Majestät<br />
forderte ihn zum Tanz - so kamen<br />
Margret und Wolfgang, denen ich<br />
nun gegenübersitze, zusammen.<br />
1970-71 war Margret I. Gebietsweinkönigin<br />
der Hessischen und<br />
Badischen Bergstraße von Bensheim<br />
bis Schriesheim.<br />
Margret Anton engagiert sich seit<br />
Jahrzehnten in unserer Gemeinde:<br />
Zusammen mit Ursula Dirion<br />
hat sie beim Seniorenturnen mitgearbeitet<br />
und nach wie vor hilft<br />
sie vertretungsweise aus, sie hilft<br />
gern beim Seniorennachmittag,<br />
schätzt die Zusammenkünfte des<br />
Frauenkreises, arbeitet ehrenamtlich<br />
in der Nachbarschaftshilfe<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Sozialstation<br />
Schriesheim. Und dann glüht sie<br />
plötzlich vor Begeisterung: „Da<br />
begegne ich so vielen Menschen,<br />
erhalte so viele Einblicke in unterschiedlichste<br />
Schicksale und bekomme<br />
so viel an Dank und Anerkennung<br />
geschenkt - das ist eine<br />
herrliche Aufgabe!“ Als wenn es<br />
nicht schon genug ist, „hütet“ sie<br />
auch mehrere Male im Monat die<br />
Kinder ihrer Nichte in der Breitgasse,<br />
trägt den „Zwiebelturm“<br />
aus und fährt öfters mit Ehemann<br />
Wolfgang zur Enkelin Lisa (1½)<br />
nach Baden.<br />
Der Zwiebelturm gefällt ihr sehr<br />
gut, besonders das neue Makeup.<br />
Auf die Ökumene angesprochen<br />
meint sie, dass vieles noch mehr<br />
gemeinsam angepackt und gestaltet<br />
werden könnte: „Ich setze<br />
mich immer für alles ein, was<br />
ökumenisch ist!“ Und dann<br />
macht sie einen interessanten Vorschlag:<br />
„Könnten wir auf unserem<br />
Büchertisch in der Kirche oder<br />
im Gemeindehaus nicht auch das<br />
Katholische Pfarrgemeindeblatt<br />
auslegen?“<br />
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