Ausgabe 4-2009 - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Im Rückspiegel<br />
Abschied von Bischof Huber<br />
Die erste Frau an der Spitze des Rates der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirchen in Deutschland EKD (EnRA) ...<br />
(Simone Britsch, Pfrin.)<br />
Korrekt muss es heißen, „Abschied<br />
von Prof. Dr. Dr. hc. Wolfgang<br />
Huber, Bischof der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche Berlin-Brandenburgschlesische<br />
Oberlausitz und (seit<br />
2004) Vorsitzender des Rates der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirche in Deutschland.“<br />
Es ist ein Abschied, der weh<br />
tut. Bischof Huber (1942 geboren,<br />
verheiratet, 3 Kinder, 1 Enkel) hat<br />
für die evangelische Sache geworben<br />
und gekämpft, hat mutig<br />
Positionen bezogen und das Profil<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirchen in<br />
Deutschland geschärft.<br />
Wer genau hinhört, wenn er seine<br />
Stimme erhebt, erkennt in ihm unzweifelhaft<br />
den Badener. Auch sein<br />
e i n s t u n g e s t ü m e s, s o z i a l -<br />
revolutionäres Temperament weist<br />
ihn als typischen Sohn unseres<br />
Landes aus. Ich denke gern an den<br />
Professor für Systematische Theologie<br />
in Heidelberg (1984-1994),<br />
dessen Vorlesungen ich als<br />
Studentin belegte. Die Pfarrerinnen<br />
und Pfarrer meines alten Kirchenbezirks<br />
Wiesloch lud er zu einer<br />
Begegnung nach Berlin ein. Dort<br />
erfuhren wir, wie Kirche-Sein in<br />
einer Weltstadt wie Berlin gelebt<br />
wird. Ich weiß noch genau, wie<br />
nachdenklich und doch auch<br />
hoffnungsvoll wir das Kirchenamt<br />
wieder verließen. Auch die drei<br />
Jahre von 1983-1985, in denen er<br />
P r ä s i d e n t d e s D e u t s c h e n<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirchentages war,<br />
werde ich nicht vergessen. Bei einer<br />
solchen Gelegenheit ist er niemals<br />
an seinen ehemaligen Studierenden<br />
grußlos vorbeigegangen. Bequem<br />
war er nie. Menschen, die die Sache<br />
unseres Herrn Jesus Christus vertreten,<br />
sind nicht bequem. Und<br />
dennoch war er ein Mann der Verständigung<br />
und der Versöhnung,<br />
was besonders deutlich in der Verleihung<br />
der Ehrendoktorwürde der<br />
Ch ristlichen Theologischen<br />
Akademie Warschau 2008 wurde.<br />
Wir werden ihn vermissen.<br />
Quelle ©Foto Monika Lawrenz/LVH<br />
... ist die Bischöfin der Evangelischlut<br />
her i s c he n L a nde sk i rc he<br />
Hannover, Margot Käßmann. Sie<br />
wurde am 28. Oktober <strong>2009</strong> in Ulm<br />
von der Synode der EKD mit 132<br />
von insgesamt 142 abgegebenen<br />
Stimmen (4 Enthaltungen, 5 Nein-<br />
Stimmen, 1 ungültige Stimme) gewählt<br />
und am gleichen Tage in ihr<br />
Amt eingeführt. Die am 3. Juni 1958<br />
in Marburg an der Lahn geborene<br />
Mutter von vier Töchtern (bis 2007<br />
mit Pfarrer Eckhard Käßmann ver-<br />
Quelle „Verlag Der Gemeindebrief“<br />
heiratet, seitdem geschieden) ist<br />
Vielen als exzellente Predigerin<br />
längst ein Begriff. So erhielt die 1989<br />
an der Ruhr-Universität, Bochum,<br />
promovierte Pfarrerin 2001 den<br />
Predigtpreis des Verlags für die<br />
Deutsche Wirtschaft für „vorbildliche<br />
Leistungen auf dem Gebiet<br />
evangelischer Verkündigung“ verliehen.<br />
Seit 2002 ist sie Ehrendoktorin<br />
des Fachbereichs Erziehungswissenschaften<br />
der Universität<br />
Hannover und seit 2008 Trägerin<br />
des Bundesverdienstkreuzes.<br />
Aus wikipedia übernehme ich<br />
folgenden Beitrag: „Käßmann tritt<br />
für eine größere Betonung des<br />
Christentums in der evangelischen<br />
Kirche ein, als dies in den vergangenen<br />
Jahrzehnten üblich gewesen<br />
sei. Im Konfirmandenunterricht<br />
habe man ihrer Meinung nach<br />
mehr über Sekten und Drogen gesprochen<br />
als über die Bibel. Sie<br />
plädiert für ein klares geistliches<br />
Profil kirchlicher Einrichtungen, in<br />
evangelischen Kindertagesstätten<br />
könne man nicht nur fröhliche<br />
Herbstlieder singen, sondern es<br />
müssten die biblischen Geschichten<br />
erzählt werden. Kinder und Erwachsene<br />
sollten wieder mehr<br />
beten und Kirchen sollten wie<br />
Kirchen aussehen und nicht wie<br />
unverbindliche Gemeindezentren.<br />
Sie setzt sich auch kritisch mit<br />
einzelnen Positionen der römischkatholischen<br />
Kirche auseinander.<br />
So kritisiert Bischöfin Käßmann<br />
unter anderem bestimmte sexualethische<br />
Positionen (Homosexualität,<br />
Aufklärungsarbeit zur Verh<br />
i nde r u ng vo n A I D S) de r<br />
katholischen Kirche, fordert die<br />
Zulassung von Frauen zum Priesteramt<br />
und die Aufhebung des<br />
Zölibats.“<br />
Wir freuen uns über Bischöfin Dr.<br />
Margot Käßmann als Ratsvorsitzende<br />
der EKD und wünschen<br />
ihr Gottes Segen für das schwere<br />
Amt.<br />
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