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Luftfahrt International<br />
Multi-Milliarden-Bestellungen<br />
bei Airbus und Boeing<br />
Emirates, Etihad und Qatar Airways spielen im Weltluftverkehr<br />
ganz vorne mit und mischen die Reihenfolge<br />
auf dem Treppchen täglich neu. Gulf Air unterdessen<br />
ist erst dabei, sich neu zu erfinden. Oman Air will<br />
gar nicht erst eine globale Rolle spielen, mag kein<br />
Umsteige-Drehkreuz aufziehen, sondern will lediglich<br />
das Heimatland besser erreichbar machen. Saudi Arabian<br />
Airlines ist ein Spiegelbild des Heimatlandes –<br />
eher verschlossen, nach innen gewandt, kein Unternehmen,<br />
dass sich im derzeitigen Umfeld sonderlich<br />
interessiert zeigt, Passagiere von außerhalb der arabischen<br />
Welt gar für Weiterflüge zu gewinnen. Kuwait<br />
Airways unterdessen hat lange den Anschluss an die<br />
Top-Riege verloren und macht keine sichtbaren Anstalten,<br />
ihn zu suchen und aufschließen zu wollen.<br />
Und RAK Airways, die noch junge nationale Fluggesellschaft<br />
des Emirates Ras al-Khaimah, ist momentan<br />
viel zu klein und beschränkt sich trotz weit hochfliegenderer<br />
Pläne bislang überwiegend auf Flüge in die<br />
Entsendeländer der Gastarbeiter am Golf.<br />
Die Scheichs päppeln ihre Falken aus Aluminium und<br />
Kohlefaser. Die Airlines der Region haben sich gewappnet<br />
für das, was ihnen die IATA an Wachstum<br />
prognostiziert. Gerade erst hat Emirates-Shairman<br />
Scheich Ahmed bin Saeed al-Maktoum eine neue Billigfluggesellschaft<br />
unter dem Namen FlyDubai angekündigt<br />
– und mal eben 54 Maschinen vom Typ Boeing<br />
737-800 geordert. 1.300 Jets mit einem Listenpreis<br />
von 178 Milliarden Dollar haben die Airlines der Regi-<br />
on zusammengenommen binnen der letzten drei Jahre<br />
einschließlich Optionen bei Airbus in Toulouse und<br />
Boeing in Seattle bestellt, darunter etliche Doppelstock-Airbus<br />
A380. Emirates hat bereits die ersten in<br />
Betrieb – und sich eine prestigeträchtige Neuerung<br />
einfallen lassen, die den Airbus-Ingenieuren anfangs<br />
Kopfzerbrechen bereitet hat: die erste Dusche in<br />
einem Linienflugzeug – in der First Class des Riesenvogels.<br />
Das rechnet sich angesichts des mitzuführenden<br />
Wasservorrats und des für dessen Transport aufzubringenden<br />
Kerosins zwar nicht, aber schön ist es.<br />
Einzigartig. Besonders. Anders. Es bringt Renommé.<br />
Und Schlagzeilen. Das macht den Falkner glücklich.<br />
Was will man mehr.<br />
Vom Autor dieses Beitrags erscheint im August der<br />
Reportagen-Band „Sand zu Gold, Wüste zu Geld“<br />
(Picus Verlag; im Buchhandel 14,90 EUR).<br />
der flugleiter 2009/03<br />
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