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Tag des offenen Denkmals 2013 - Stadt Dortmund

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dem Hansaplatz gedacht und ihnen zwei Jahre später auf Initiative<br />

der Verfolgten <strong>des</strong> Naziregimes auf den beiden Hörder Friedhöfen<br />

Ehrenmale errichtet. Schon 1958 wurde dann das heutige Denkmal,<br />

gestaltet vom Architekten Will Schwarz und dem Künstler Karel<br />

Niestrath, eingeweiht (Abb. 5). Vorausgegangen war eine heftige<br />

Diskussion im Rat der <strong>Stadt</strong>, bei der vor allem die FDP-Seite die<br />

Opfer der Kriegsendmorde den „normalen“ Kriegsopfern gleichstellen<br />

wollte. Heute ist die jährlich stattfindende Gedenkfeier vor<br />

dem Denkmal in der Bittermark die über alle demokratischen Parteigrenzen<br />

hinweg anerkannte, wichtigste städtische Gedenkfeier<br />

an die Verbrechen <strong>des</strong> Nationalsozialismus (Abb. 6).<br />

Auch die Einrichtung der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache<br />

im Jahr 1992, heute in der ganzen <strong>Stadt</strong> akzeptiert als zentraler<br />

<strong>Dortmund</strong>er Erinnerungsort an die Verbrechen <strong>des</strong> Dritten Reichs,<br />

war in ihrer Entstehungszeit von heftigen politischen Diskussionen<br />

begleitet. Lange Zeit waren das ehemalige Polizeigebäude und<br />

das ehemalige Polizeigefängnis vom Abriss bedroht (Abb. 7 u. 8).<br />

Zahlreiche Initiativen aus der Bürgergesellschaft, an erster Stelle<br />

der Jugendring <strong>Dortmund</strong> und das 1980 gegründete Kuratorium<br />

„Widerstand und Verfolgung in <strong>Dortmund</strong>“, setzten sich vehement<br />

für eine sinnvolle Umnutzung der Steinwache ein. 1986 bezog die<br />

heutige Auslandsgesellschaft das ehemalige Polizeigebäude, 1992<br />

wurde im ehemaligen Polizeigefängnis die Mahn- und Gedenkstätte<br />

eingeweiht. Heute ist die Steinwache für alle demokratischen<br />

Parteien der zentrale kommunale Ort für die weitere Erinnerungsarbeit<br />

zum Thema Nationalsozialismus.<br />

Trotzdem verläuft auch heute<br />

das Anbringen von Gedenktafeln<br />

und Mahnmalen für die<br />

Opfer <strong>des</strong> Nationalsozialismus<br />

nicht immer reibungslos. Während<br />

das vom Castrop-Rauxeler<br />

Bildhauer Jan Bormann<br />

geschaffene Denkmal an der<br />

Ruhrallee in <strong>Dortmund</strong> zur<br />

Erinnerung an die Deportation<br />

jüdischer Mitbürger 2012 ohne<br />

politischen Streit errichtet<br />

wurde, benötigte man allein<br />

für die Formulierung der Gedenktafel<br />

zur Bücherverbrennung<br />

am Hansaplatz, die von<br />

Michael Odenwaeller gestaltet<br />

wurde, im Kulturausschuss <strong>des</strong><br />

Rates ein halbes Jahr – von<br />

April bis Oktober 2008.<br />

Abb. 7: Zelle in der Steinwache während<br />

der NS-Zeit<br />

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