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Tag des offenen Denkmals 2013 - Stadt Dortmund

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„Ewig schade wäre es, solche (Ausgrabungen) unvollkommen zu<br />

lassen.“<br />

Alle vier jüngst gefundenen Gebäudereste liegen im Böschungsverlauf<br />

der zukünftigen Schondelle. Zunächst galt es zu klären, ob die<br />

Bauteile in die geplante Bachführung integriert werden können,<br />

ob und in welcher Form die Denkmäler das Strömungsverhalten<br />

der Schondelle beeinflussen. Überschwemmungen als Gefahr für<br />

moderne Bauten und die Denkmäler galt es weitestgehend zu<br />

vermeiden. Doch mit der Planung gezielter baulicher Sicherungsmaßnahmen<br />

durch die Ingenieure <strong>des</strong> städtischen Tiefbauamtes<br />

ließ sich diese Problematik gut in den Griff bekommen.<br />

Die zweite Frage galt und gilt dem zukünftigen Aussehen <strong>des</strong><br />

Gelän<strong>des</strong>. Die Baureste <strong>des</strong> Schlosses sind Bestandteile einer ehemaligen<br />

gestalterischen Einheit aus Schloss und Schlosspark. Neben<br />

dem erwähnten Schlossneubau ließ Gisbert von Romberg vom<br />

Königlichen Hofgartendirektor Maximilian Friedrich Weyhe einen<br />

Englischen Landschaftsgarten entwerfen, der in direktem gestalterischen<br />

Bezug zum Schloss stand. Der Garten ist in seinen Grundzügen<br />

bis heute erhalten und wurde mit sukzessiven Erweiterungen<br />

zum international bekannten Botanischen Garten Rombergpark<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Dortmund</strong>. Er ist in die Denkmalliste der <strong>Stadt</strong> eingetragen<br />

und gehört heute mit 65 Hektar zu den weltweit größten<br />

Anlagen seiner Art. Wegen seines außergewöhnlich bedeutenden<br />

Pflanzenbestan<strong>des</strong> wird er in der Literatur oft auch als „Hortus<br />

Botanicus Tremonensis“ bezeichnet. Die ehemalige Gesamtkonzeption<br />

spielt also bei der städtischen Rahmenplanung für die<br />

ehemaligen Schlossflächen eine wichtige Rolle.<br />

„... und die Wirthe ... spüren genug den Nutzen den ihnen diese<br />

Entdeckung bereits gibt.“<br />

Der Freiherr von Edelsheim spricht damit das dritte Thema an,<br />

das beim Umgang mit Denkmälern eine wichtige Rolle spielt: ihre<br />

Nutzung bzw. den aus ihnen zu gewinnenden Nutzen. Doch im<br />

Fall der ausgegrabenen Schlossreste von Haus Brünninghausen und<br />

ihrer Einbindung in den historischen Zusammenhang scheint das<br />

Problem fast unlösbar. Ein wirtschaftlicher Nutzen lässt sich aus den<br />

Denkmälern nicht direkt gewinnen, ihr Wert liegt einzig und allein<br />

in ihrem Zeugnischarakter. Erschwerend kommt hinzu, dass die<br />

östlich angrenzende Fläche ebenfalls zum Schlossbereich gehörte<br />

und somit auch sie nicht frei in der Planung und Nutzung ist. Hier<br />

stehen noch vier große Gebäude <strong>des</strong> Rombergschen Gutshofes<br />

aus dem 19. Jahrhundert. Zwar sind sie nicht in die Denkmalliste<br />

eingetragen, doch gelten sie als erhaltenswerte Bausubstanz und<br />

schränken somit die Bauplanungen für den Rest der Fläche ein. Das<br />

Gutsgelände steigt nach Süden um fast zehn Meter an und wird<br />

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