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Dokumentation Fachtag Zwickau - redigiert Sa-Gr - Evangelischen ...

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<strong>Fachtag</strong> Nächstenliebe – Polizei – Gesellschaft VERNETZT für eine starke DEMOKRATIE im Rathaus <strong>Zwickau</strong> 31. Januar 2013<br />

ARBEITSGRUPPEN 6 – 8<br />

AG 6 Christinnen und Christen mischen sich ein?<br />

Kirche als „zivilgesellschaftliche Akteurin“<br />

EXP Matthias Bartsch, Superintendent, Runder Tisch Plauen<br />

EXP Susanne Hartzsch-Trauer, Mitglied des Interkulturellen Arbeitskreises<br />

MOD Karl-Heinz Maischner, Leiter AG Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus<br />

PROT Karla <strong>Gr</strong>oschwitz, Synodale, AG Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus<br />

Eine starke, gut vernetzte Zivilgesellschaft ist nötig, um extremistischen Strömungen rechtzeitig Einhalt gebieten<br />

zu können. Sie ist ein ständig neu zu webendes Gebilde, das ohne die Beteiligung engagierter Christinnen<br />

und Christen nicht denkbar ist.<br />

„Der konziliare Prozess um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung war und ist für mich als<br />

Christin ein klarer Auftrag zu konkretem Handeln in einer konkreten regionalen Situation, deshalb engagiere ich<br />

mich im Bündnis für Demokratie und Toleranz und im interkulturellen Arbeitskreis des Landkreises.<br />

Im interkulturellen Arbeitskreis des Landkreises <strong>Zwickau</strong> arbeiten ca. 27 Vereine, Institutionen, Initiativen und<br />

Einzelpersonen an Fragen des Zusammenlebens der heimischen Bevölkerung mit neu zugewanderten Menschen.<br />

Zentrale Veranstaltung im Jahr ist der ökumenische Eröffnungsgottesdienst der Interkulturellen Woche.<br />

Die anschließende Organisation und Gestaltung verschiedenster Veranstaltungen liegt in der Initiative der<br />

einzelnen Mitglieder, dazu kooperieren meist verschiedene Mitglieder für eine bestimmte Veranstaltung. Außerdem<br />

bilden sich zu wichtigen Themen über das Jahr arbeitende Arbeitsgruppen, z.B. aktuell zu Schwierigkeiten<br />

der beruflichen Ausbildung von zugewanderten Jugendlichen.“ (Susanne Hartzsch-Trauer)<br />

AG 7 Der Verdacht des Verdachts<br />

Racial Profiling und die Rolle von ethnischer Herkunft und Aussehen in der<br />

Polizeiarbeit<br />

EXP Andre Konze, Polizeikommissar und derzeit Leiter der Geschäftstelle der Deutschen Hochschule<br />

der Polizei in Münster, NRW<br />

MOD Daniel Bartel, Antidiskriminierungsbüro <strong>Sa</strong>chsen e.V.<br />

PROT Betty Papst, Fotografin, Leipzig<br />

Das OVG Koblenz formulierte letzten Herbst deutlich, dass Polizeikontrollen allein aufgrund der Hautfarbe<br />

rechtswidrig seien. Ein junger Mann hatte geklagt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) kritisierte die<br />

Entscheidung scharf und sprach von "schöngeistiger Rechtspflege", die sich nicht an der Praxis ausrichte.<br />

Wann, wie und warum entsteht ein Verdacht? Was ist effektive Polizeiarbeit und wie wird sie von Bürger_innen<br />

erlebt?<br />

AG 8 Stadt – Land – Fluß oder Engagement?<br />

Engagement gegen (Neo)Nazi-Strukturen und für eine demokratische Gesellschaft<br />

in sächsischen Regionen<br />

EXP Iris Raether-Lordieck, Buntes Bürgerforum Limbach-Oberfrohna<br />

EXP Daniel Geist, Roter Baum <strong>Zwickau</strong> e.V.<br />

EXP Kathrin Gehres-Kobe, Stadträtin Wurzen<br />

MOD Franz Hammer, Kulturbüro <strong>Sa</strong>chsen e.V.<br />

PROT Andrea Hübler, RAA <strong>Sa</strong>chsen, Opferberatung<br />

ARBEITSGRUPPEN 8 – 10<br />

(Neo)Nazi-Strukturen konnten sich in den letzten 20 Jahren in vielen Orten und Regionen gut etablieren. Die<br />

sensible Wahrnehmung dessen, die kritische Auseinandersetzung hiermit, das Entwickeln von eigenen Handlungsansätzen<br />

dagegen und das aktive Handeln für eine demokratische Gesellschaft variieren von Ort zu Ort.<br />

Der Unterschied zwischen „Stadt“ und „Land“ dient oft als Erklärungsansatz in Bezug auf unterschiedlich<br />

starkes demokratisches Engagement und es besteht die Annahme, der Aktivitätsgrad in kleinstädtischen und<br />

dörflichen Regionen unterscheide sich deutlich von großen Kreis- und kreisfreien Städten in der Problembearbeitung.<br />

Welche Rollen nehmen Stadt- bzw. Gemeinde-Verwaltung – und Politik, Polizei, Vereine, Kirchgemeinden,<br />

kritische und unkritische Bürger_innen ein? Welche Kriterien machen einen Unterschied aus?<br />

AG 9 „Auf die ist wenigstens Verlass“?<br />

Was kann getan werden, wenn (Neo)Nazis in bürgerschaftlichen Strukturen aktiv<br />

sind<br />

EXP Andreas Näther, Riesaer Appell, Sprungbrett e.V.<br />

EXP Ronny Keitel, Riesaer Appell, Sprungbrett e.V.<br />

MOD Stephan Bickhardt, Polizeiseelsorger in Leipzig<br />

PROT Albrecht Engelmann, Diakonie <strong>Sa</strong>chsen, Ausländerbeauftragter der Ev.-Luth. Landeskirche<br />

<strong>Sa</strong>chsens<br />

NPD-Mitglieder treten in Schulfördervereine ein, Kameradschaftsanhänger_innen sind in der Freiwilligen Feuerwehr<br />

aktiv, „Nationale Sozialisten“ beteiligen sich am Frühjahrsputz im Ort: Vielerorts suchen (Neo)Nazis<br />

gezielt ehrenamtliche Strukturen auf. Diese Strategie beabsichtigt, als selbstverständliche Mitglieder im Gemeinwesen<br />

anerkannt zu werden und die eigenen Positionen in das bürgerschaftliche Engagement zu tragen.<br />

Erst wenn sie sich etabliert haben, outen sie sich und das Entsetzen im Verein ist groß. Denn die Abgrenzung<br />

fällt nun schwer. Oder haben sie die Elternvertretung gar nicht „unterwandert“? Sondern konnten vielmehr<br />

schon seit Jahren trotz ihrer Einbindung in (Neo)Nazi-Strukturen problemlos im Faschingsclub aktiv sein? Und<br />

haben sie vielleicht sogar menschenverachtende Positionen vertreten und niemanden im Heimatverein störte<br />

es? Sind nicht gerade sie es, auf die immer Verlass ist? Und was nun, was sollen wir als Naturschutzgruppe<br />

tun?<br />

Wie können erste Schritte aussehen, den Einfluss von (Neo)Nazis im bürgerschaftlichen Engagement zu<br />

begrenzen?<br />

AG 10 Wie können sich (Neo)Nazi-Strukturen entfalten und was kann dagegen getan<br />

werden? „Freie Kräfte“, NSU, (Neo)Nazi-Vertriebsszene und NPD z.B. in Chemnitz<br />

und <strong>Zwickau</strong><br />

EXP René Hahn, Roter Baum e.V., <strong>Zwickau</strong><br />

EXP Jens Paßlack, Kulturbüro <strong>Sa</strong>chsen e.V.<br />

MOD Harald Lamprecht, Beauftr. für Weltansch.- u. Sektenfragen der Ev.-Luth. Landesk. <strong>Sa</strong>chsens<br />

PROT Silke Maresch, Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen<br />

Rassistische und (pro-)nationalsozialistische Aussagen sind allgegenwärtig. Direkt oder versteckt, verbal<br />

formuliert oder auf Kleidung, in <strong>Gr</strong>affitis und Aufklebern, in Musiktexten oder bei Fußballspielen. Auf der Straße,<br />

im Schul- oder Ausbildungsalltag oder im Stadtbild, in Gerichtssälen, bei Angriffen, auf Transparenten und in<br />

Wortbeiträgen auf (Neo)Nazi-Kundgebungen. Die Städte Chemnitz, Johanngeorgenstadt und <strong>Zwickau</strong> waren<br />

bisher bekannte sächsische Heimatstätten für NSU-Terroristen_innen und deren Unterstützer_innen. „Freie<br />

Kräfte“, NPD und (Neo)Nazi-Vertriebsszene sind hier niedergelassen, ebenso in Jena und anderen Städten.<br />

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