Heft 2/2013 - DGE
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38 | Preisverleihungen<br />
Pfizer Young Investigator Fellowship<br />
Sponsor: Pfizer Deutschland GmbH, Berlin<br />
€ 15.000, –<br />
Das Pfizer Young Investigator Fellowship <strong>2013</strong><br />
erhielt Herr Dr. med. Matthias Auer<br />
für das Projekt:<br />
Influence of the GH/IGF-1-axis on neurogenesis and its role in anxiety-like behaviour in a mouse-model.<br />
Veränderungen der quantitativen Wachstumshormonsekretion,<br />
wie sie z.B. bei Akromegalie oder beim<br />
zentralen Wachstumshormonmangel auftreten, können<br />
eine Vielzahl metabolischer Folgeerkrankungen<br />
begünstigen. Weniger im Fokus stand hingegen bisher,<br />
dass diese Erkrankungen oft auch mit Störungen auf<br />
emotionaler Ebene einhergehen. Akromegale Patienten<br />
leiden z.B. gehäuft unter affektiven Störungen und<br />
zeigen u.a. eine erhöhte Prävalenz von Angstsymptomen.<br />
In Einklang mit diesen Ergebnissen konnte unsere<br />
Gruppe kürzlich nachweisen, dass innerhalb der<br />
Allgemeinbevölkerung ein niedrigerer IGF-1-Wert mit<br />
einem verringerten Risiko für die Entwicklung einer<br />
Angsterkrankung einhergeht.<br />
Insbesondere der Wachstumshormon-Mediator IGF-1<br />
nimmt sowohl durch die lokale Expression im Gehirn,<br />
als auch durch Überschreiten der Blut-Hirn-Schranke<br />
von der Peripherie, diverse Funktionen in der Differenzierung<br />
von Nerven-und Gliazellen wahr. Im Tiermodell<br />
konnte demonstriert werden, dass IGF-1 einer der wesentlichen<br />
Stimulatoren bei der hippocampalen Nervenzellneubildung<br />
(Neurogenese) ist. Diese wiederum<br />
wurde in einigen Studien im Zusammenhang mit einem<br />
vermehrten Angstverhalten im Tiermodell beschrieben.<br />
Wie wir bereits zeigen konnten, findet sich auch bei<br />
akromegalen Patienten ein vergrößertes Hippocampusvolumen.<br />
Bisher wurden jedoch keine systematischen<br />
Untersuchungen vorgenommen, inwieweit sich<br />
im Tiermodel ein Wachstumshormonexzess nachbilden<br />
lässt und welche Effekte dies sowohl auf die ZNS-Morphologie<br />
als auch auf das Verhalten der Versuchstiere<br />
hat. Bisherige Experimente zur IGF-1-Überexpression<br />
dienen nur bedingt als Akromegaliemodell, da sie häufig<br />
schon mit einem intrauterinen Wachstumshormonüberschuss<br />
einhergehen.<br />
Unter diesen Voraussetzungen möchten wir nun in<br />
einem Mausmodell eine Differenzierung vornehmen,<br />
inwiefern sich im Erwachsenenalter ein peripherer<br />
Wachstumshormon-, respektive IGF-1-Exzess, auf das<br />
Verhalten der Versuchstiere im Mausmodell auswirkt<br />
und inwieweit dies mit Veränderungen der hippocampale<br />
Neuroplastizität einhergeht. Auch möchten wir<br />
herausfinden, inwieweit diese Effekte nach Beendigung<br />
des Wachstumshormon-Exzesses, im Sinne eines positiven<br />
Therapieansprechens bei Akromegalie, im Verlauf<br />
wieder reversibel sind.<br />
Kurz-Lebenslauf<br />
Dr. med. Matthias Auer<br />
Nationalität:<br />
Deutsch<br />
Geburtsdatum: 29.04.1984<br />
Geburtsort:<br />
Heidelberg<br />
Adresse:<br />
Kraepelinstr. 10, 80804 München<br />
Email:<br />
mauer@mpipsykl.mpg.de<br />
Aktuelle Position<br />
Seit Mai 2011<br />
Assistenzarzt am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Abteilung<br />
für Innere Medizin, Endokrinologie und Klinische Chemie<br />
Frühere Positionen<br />
2004–2006 Hilfswissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
(DKFZ), Abteilung für Diagnostische Radiologie<br />
Ausbildung<br />
2004–2006 Medizinstudium, Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg<br />
2006–2010 Medizinstudium, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg<br />
2010 Praktisches Jahr am Kantonspital Aarau, Schweiz<br />
2008–2011 Dissertation zum Thema „Prognostische Bedeutung der Lymphgefäßdichte und Lymphangiogenese<br />
beim Urothelkarzinom der Blase nach transurethraler Resektion”.<br />
(magna cum laude)<br />
Endokrinologie Informationen 37 (<strong>2013</strong>) 2