31.12.2013 Aufrufe

Gemeindebrief 3 2013 - der evangelischen Kirchengemeinde ...

Gemeindebrief 3 2013 - der evangelischen Kirchengemeinde ...

Gemeindebrief 3 2013 - der evangelischen Kirchengemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Gemeindebrief</strong> 03/13<br />

Diakonie<br />

Arm in unserer Mitte<br />

Vor 200 Jahren hätte ich als Diakoniepresbyter die<br />

Funktion des Sozial- und Arbeitsamtes, sowie <strong>der</strong><br />

Kranken- und Rentenkasse gehabt. Auf meiner Liste<br />

hätten ein paar hun<strong>der</strong>t Arme gestanden, die meisten<br />

mir persönlich bekannt. Unsere <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten (z.B. Geld,<br />

Naturalien, Appelle an die Reichen, Job-Börse) so<br />

gut wie möglich o<strong>der</strong> auch mehr schlecht als recht<br />

für diese Menschen gesorgt.<br />

Und was ist heute meine Aufgabe im Angesicht <strong>der</strong><br />

Armut?<br />

Wer ist arm in Gevelsberg?<br />

Niemand. Gemessen am Vergleich mit den ärmsten<br />

Menschen <strong>der</strong> Welt. Die absolute Armutsgrenze <strong>der</strong><br />

Vereinten Nationen liegt bei einem Euro pro Tag.<br />

Von den 7,3 Milliarden Menschen sind ca. eine Milliarde<br />

arm. 850 Millionen Menschen hungern weltweit.<br />

Aus Gevelsberg ist wohl niemand dabei. Vom Leiden<br />

<strong>der</strong> Menschen, die tagtäglich ums nackte Überleben,<br />

um die nächste Mahlzeit und den nächsten Schluck<br />

sauberes Trinkwasser kämpfen (80 Prozent von<br />

ihnen sind Frauen und ihre kleinen Kin<strong>der</strong>) ist <strong>der</strong><br />

ärmste Gevelsberger fast genauso weit entfernt wie<br />

<strong>der</strong> reichste. Wir alle haben eine Wohnung, eine<br />

Krankenversicherung und genug Essen. Wer auf <strong>der</strong><br />

Straße lebt (ca. 22.000 Menschen in Deutschland)<br />

o<strong>der</strong> ohne Krankenversicherung (ca. 140.000) ist,<br />

fällt in die Kategorie psychisch krank/labil o<strong>der</strong><br />

schwierig.<br />

In den USA haben 26 Millionen Menschen (8 Prozent)<br />

keinen Zugang zu einer Krankenversicherung.<br />

Circa 45.000 Menschen pro Jahr, beson<strong>der</strong>s<br />

Schwarze und Spanischstämmige, sterben jämmerlich,<br />

weil sie sich Arzt– und Krankenhausbehandlungen<br />

nicht leisten können. Freie Marktwirtschaft kann<br />

sehr hässlich aussehen.<br />

Die Politik, die Gewerkschaften und wir Kirchen haben<br />

das Erreichte auch in schwieriger werdenden<br />

Zeiten zu sichern und auszuweiten. Ein aktueller Ansatz<br />

ist hier die Einführung von Mindestlöhnen. „Ein<br />

Arbeiter ist seines Lohnes wert“, ist schon in <strong>der</strong> Bibel<br />

im ersten Brief des Paulus an Timotheus (5,18)<br />

zu finden.<br />

Menschen, die weniger als 60 Prozent des<br />

„bedarfsgewichteten Median-Einkommens“ zur

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!