Gemeindebrief 3 2013 - der evangelischen Kirchengemeinde ...
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<strong>Gemeindebrief</strong> 03/13<br />
Diakonie<br />
„Armut bedrängt, lähmt und macht krank, weil sie<br />
körperliche und seelische Wunden zufügt. Diese<br />
Verletzungen behin<strong>der</strong>n das Leben o<strong>der</strong> vernichten<br />
es sogar.“ (Prof. Dr. Hildegund Keul)<br />
Bitte denken Sie daran, wenn Sie bestimmte Personen<br />
auf dem Vendômer Platz sehen o<strong>der</strong> wenn bei<br />
<strong>der</strong> übergewichtigen, gestressten Mutter im Kin<strong>der</strong>garten<br />
mal wie<strong>der</strong> das Deo und die Nerven versagt<br />
haben.<br />
Arme Menschen, beson<strong>der</strong>s die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen,<br />
leiden darunter, dass sie nicht richtig mitmachen<br />
können und mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> offen ausgegrenzt<br />
werden.<br />
In <strong>der</strong> Denkschrift <strong>der</strong> EKD zur Armut in Deutschland<br />
(2006) heißt es: Entscheidend ist „ ... dass auch von<br />
staatlicher Seite aktivierende und unterstützende Hilfen<br />
und insbeson<strong>der</strong>e wirksame Bildungsmöglichkeiten<br />
bereitgehalten werden, um eine breite Teilhabe<br />
<strong>der</strong> betreffenden Menschen an <strong>der</strong> Gesellschaft zu<br />
sichern bzw. wie<strong>der</strong>herzustellen. Nur durch die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Teilhabegerechtigkeit ist eine dauerhafte<br />
Sicherung vor Armut im Sinne von Ausgrenzung<br />
möglich.“<br />
Armut macht unglücklich! Aber Reichtum<br />
macht nicht glücklich!<br />
Arme sind unglücklicher als Wohlhabende. Bis zu<br />
einem Nettoeinkommen von 5.000 Euro pro Monat<br />
und Haushalt steigt das Glück, danach nicht mehr,<br />
sagt die wissenschaftliche Glücksforschung. Der<br />
Prediger (Kap. 5) wusste das auch schon: „Wer Geld<br />
liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum<br />
liebt, wird keinen Nutzen davon haben.“ Jesus ist in<br />
eine Zimmermannsfamilie, also einer Bis-5.000-Euro<br />
-Familie, groß geworden. Was wollte Gott uns damit<br />
sagen? Eine Antwort findet sich bei Lukas 12, 15-21<br />
im Gleichnis vom reichen Kornbauern:<br />
bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine<br />
Vorräte und will sagen zu meiner Seele: Liebe<br />
Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre;<br />
habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber<br />
Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man<br />
deine Seele von dir for<strong>der</strong>n; und wem wird dann gehören,<br />
was du angehäuft hast? So geht es dem, <strong>der</strong><br />
sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.“<br />
Weg nach unten!<br />
Dieser Beitrag wirft nur ein paar Bruchstücke hin.<br />
Was fehlt? Was sollte vertieft werden? Wie kommt<br />
die Mittelschichts-Kirche zu den Armen nach unten?<br />
Jesus Christus ist schon da. „Denn ihr kennt die<br />
Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er<br />
reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr<br />
durch seine Armut reich würdet.“ (2. Korinther 8,9)<br />
In einer <strong>der</strong> nächsten Ausgaben möchte ich darüber<br />
schreiben, wie wir als <strong>Kirchengemeinde</strong> verstärkt an<br />
die Armen in unserer Mitte herankommen können.<br />
Nicht nur institutionell durch Beratungsstellen o<strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>gärten, son<strong>der</strong>n von Mensch zu Mensch. Wie<br />
das? Das weiß ich noch nicht! Tafelladen und Mittagstisch<br />
am Sudfeld sind sicherlich gute Beispiele.<br />
Bitte helfen Sie mir mit Leserbriefen an die Redaktion.<br />
Dieter Bieler-Giesen, Diakonie-Presbyter<br />
„Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor<br />
aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele<br />
Güter hat. Und er sagte ihnen ein Gleichnis und<br />
sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte<br />
gut getragen. Und er dachte bei sich selbst und<br />
sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich<br />
meine Früchte sammle. Und er sprach: Das will ich<br />
tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere