FGZ-Info 2/2013 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
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Modelle vor. Dann liess ich die Bauherren<br />
entscheiden. Meistens nahmen<br />
sie schlussendlich doch das Moderne,<br />
meinen Favoriten.»<br />
Ausser Japan bereiste Othmar<br />
Heisch Europa, Ägypten, Laos, Kambodscha,<br />
Australien, den hohen Norden<br />
– Finnland, Kanada, Alaska – und<br />
sammelte aus seiner eigenen Sicht<br />
Eindrücke aus diesen Ländern, Eindrücke,<br />
welche sich in seinen Bildern<br />
niederschlugen.<br />
Die letzten acht bis zehn Jahre<br />
hat er nur noch gemalt. Er intensivierte<br />
den Besuch von Weiterbildungskursen<br />
und Workshops, z.B. an der Kunstakademie<br />
Bad Reichenhall, Augsburg<br />
oder an der Kunstfabrik Horn am Bodensee.<br />
In diesen Kursen lernt er neue<br />
Techniken, neue Verfahren kennen.<br />
Aktuell ist gerade die Wachstechnik,<br />
bei der man über ein Hintergrundbild<br />
eine dünne Wachsschicht aufträgt, danach<br />
Linien hineinritzt und in diese<br />
wiederum mit dem Handballen Farbe<br />
hineinreibt, eine neu erlernte Technik,<br />
die er sofort anwendet.<br />
«Mich faszinieren neue Techniken,<br />
neue Texturen, die entstehen;<br />
Wachstechnik, Kupfergravuren usw.»,<br />
sagt Othmar Heisch. «Ich will diese<br />
Künstler, von denen ich es lerne, nicht<br />
kopieren, nein, ich frage mich dann:<br />
Habe ich etwas in mir, das dabei angesprochen<br />
wird?»<br />
Die über Jahrhunderte entstandenen<br />
Kalkterrassen von Pamukkale<br />
in der Türkei beeindruckten ihn, eine<br />
Grossvergrösserung dieser eigenartigen<br />
Strukturen hängt im Atelier. Im<br />
Gegensatz dazu die plötzlich hereinbrechende<br />
Gewalt des Wassers, «die<br />
Urgewalt des Wassers», wie er sagt.<br />
Und mittendrin ein Mensch, der gegen<br />
diese Urgewalt kämpft. In einem<br />
weiteren Bild tritt der Mensch als «Urwanderer»<br />
in einer urweltlichen Umgebung<br />
auf. Ein archaischer Themenkreis,<br />
gewiss, aber andererseits entstehen<br />
aktuelle Fotografien von der<br />
Baustelle am Hauptbahnhof. Motive,<br />
die er sozusagen «en passant» erfasst,<br />
ganz der schnüffelnde Entdecker.<br />
Nebensächlichkeiten sind das,<br />
die er bearbeitet, zu einem Bild verarbeitet,<br />
dabei Schicht über Schicht<br />
legt, um dem nebensächlichen Augenblick<br />
Tiefe zu geben. Edi Widmer<br />
In dieser Artikelserie wird regelmässig<br />
eine Person aus der Gruppe<br />
«Kunst im Friesenberg» porträtiert.<br />
Die Gruppe besteht aus rund<br />
20 Künstlerinnen und Künstlern<br />
aus dem Quartier Friesenberg. Einerseits<br />
sind dies im Friesenberg<br />
wohnhafte Kunstschaffende, die<br />
in <strong>FGZ</strong>-Alteliers oder ausserhalb<br />
der <strong>FGZ</strong> tätig sind, andererseits<br />
aber auch solche, die zwar nicht<br />
in der <strong>FGZ</strong> wohnen, aber in einem<br />
<strong>FGZ</strong>-Atelier arbeiten.<br />
Laufende Ausstellungen von «Friesenberg-Künstler/innen»<br />
Am 28./29. Sept. <strong>2013</strong>, jeweils von 11-19 Uhr, ist Tag der offenen Ateliers in<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong>. Folgende Künstler/innen der Gruppe «Kunst im Friesenberg»<br />
beteiligen sich daran: Ueli Müller, Friesenberghalde 16; Doris von Stokar, Denise<br />
Kobler, Friesenberghalde 10; Othmar Heisch, Beatrice Münger, Friesenberghalde<br />
10; Gianfranco Bernasconi, Friesenberghalde 10; Guido Stadelmann,<br />
Glasmalergasse 6; Edi und Marianne Widmer, Schweighofstrasse 196.<br />
Ausstellung im Ortsmuseum Thalwil zum Thema «Migration bis Integration»,<br />
u.a. mit Glasskulpturen von Guido Stadelmann (www.ortsmuseumthalwil.ch),<br />
bis 27.Oktober <strong>2013</strong>.<br />
Fotos: Marianne Widmer<br />
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Kunst im Friesenberg 59