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Informationen über Gussasphalt 1 Allgemeines Ohne Wasser ist kein Leben möglich. Es gilt daher, das Wasser in Flüssen, Seen und im Boden vor Verschmutzung zu schützen. Im Wasserhaushaltsgesetz WHG sind daher nach dem Vorsorgeprinzip allgemeine Anforderungen an Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen formuliert. Diese Anforderungen werden in Verordnungen der Länder (VAwS) für unterschiedliche Anlagearten präzisiert. Da Wasserrecht Landesrecht ist, können die Verordnungen der Länder in einzelnen Paragrafen unterschiedliche Anforderungen enthalten. Eine bundeseinheitliche Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS) soll für einheitliche, länderübergreifende Regelungen sorgen. Bis zu deren Einführung gelten die Verordnungen der Länder. Anlagen, in denen wassergefährdende Stoffe hergestellt, behandelt, verarbeitet, gelagert, abgefüllt oder umgeschlagen werden, müssen u.a. flüssigkeitsundurchlässige Flächenbefestigungen als sekundäre Barrieren aufweisen. Hiermit soll sichergestellt werden, dass bei Leckagen in Behältern oder Gebinden keine wassergefährdenden Stoffe in Boden und Gewässer gelangen. Gussasphaltbeläge – allein oder in Kombination mit weiteren Dichtungsschichten – haben sich in der Abdichtungstechnik seit Jahrzehnten bewährt. Gussasphalt ist flüssigkeitsdicht und praktisch wasserdampfdicht. In vielen Fällen reicht eine Gussasphaltschicht auf einer standfesten Unterlage – Asphaltbefestigung oder Beton – zum Schutz des Bodens und Grundwassers vor wassergefährdenden Stoffen aus. Bei der Planung von Dichtschichten in Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sind zunächst die Anforderungen aus dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) – insbesondere §§ 62 und 63 (siehe Anhang 1) – und den Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS) zu beachten. Der Betreiber einer WHG-Anlage ist dafür verantwortlich, dass bei seiner Anlage die Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes und der nachrangigen Verordnungen eingehalten werden. Dies gilt sowohl für Neuanlagen als auch für die Prüfung der Anlagen nach den in den Verordnungen der Länder bzw. der VAUwS vorgesehenen Zeitabständen. Der Betreiber darf Neuanlagen erst betreiben, wenn sie von einem Sachverständigen nach WHG geprüft und abgenommen wurden. Bestehende Anlagen müssen ebenfalls nach einem Stillstand von länger als einem Jahr vor Wiederinbetriebnahme von einem Sachverständigen nach WHG geprüft und abgenommen werden. Der Betreiber hat durch infrastrukturelle Maßnahmen dafür zu sorgen, dass Leckagen frühzeitig erkannt und die ausgelaufenen Stoffe so schnell wie möglich aufgefangen und umweltschonend entsorgt werden. 2 Begriffe Ableitfläche Einrichtung zum Ableiten wassergefährdender Flüssigkeiten über Gefälle (in der Regel ≥ 2%). Auffangraum Einrichtung zum Aufnehmen wassergefährdender Flüssigkeiten für einen begrenzten Zeitraum. Auch zur Aufnahme von kontaminiertem Löschwasser kann ein Auffangraum erforderlich sein. Bauartzulassung Anlagen oder Anlagenteile können wasserrechtlich nach der Bauart zugelassen werden. Zulassungen erteilen das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) und die Europäische Organisationen für Technische Zulassungen (EOTA). Beanspruchungsstufen Das Arbeitsblatt DWA-A 786 (siehe Technische Regel) definiert die Beanspruchungsstufen beim Abfüllen und Umladen wie folgt: – gering: a) Umladen von Flüssigkeiten in Verpackungen, die den gefahrgutrechtlichen Anforderungen genügen oder gleichwertig sind. b) Abfüllen, unter Verwendung gesonderter Auffangeinrichtungen für Tropfmengen, bis zu viermal pro Jahr. c) Abfüllen, so dass Spritz- und Tropfmengen durch technische Maßnahmen ausgeschlossen werden. 2
Gussasphalt in Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen 48 – mittel: a) Umladen von Flüssigkeiten in Verpackungen, die den gefahrgutrechtlichen Anforderungen nicht genügen oder nicht gleichwertig sind. b) Abfüllen, unter Verwendung gesonderter Auffangeinrichtungen für Tropfmengen, bis zu 200 mal pro Jahr. – hoch: Abfüllen, unter Verwendung gesonderter Auffangeinrichtungen für Tropfmengen, aber ohne Einschränkung der Abfüllhäufigkeit. Biogashandbücher Einzelne Bundesländer haben Handbücher veröffentlicht, in denen die Anforderungen für befahrbare Gärfutterflachsilos und Silageflächen beschrieben werden. Eignungsfeststellung Sind Anlagen oder Anlagenteile, z.B. die Dichtschicht, nicht nach der Bauart zugelassen, dürfen diese Anlagen oder Anlagenteile nur errichtet und betrieben werden, wenn ihre Eignung von der zuständigen Behörde festgestellt ist. Fachbetriebe Fachbetriebe müssen über Geräte und Ausrüstungsteile sowie über sachkundiges Personal verfügen. Sie müssen ein Gütezeichen einer anerkannten Überwachungs- oder Gütegemeinschaft führen oder einen Überwachungsvertrag mit einer Technischen Überwachungsorganisation abgeschlossen haben. HBV-Anlagen Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe. LAU-Anlagen Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe. Technische Regel (TRwS) Technische Regeln für wassergefährdende Stoffe (TRwS) werden von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) veröffentlicht . Die TRwS 768 “Ausführung von Dichtflächen” enthält Angaben zu den Bauweisen, die bei unterschiedlichen Beanspruchungsstufen eingesetzt werden können. VAwS – Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe Die Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LA- WA) hat eine Muster-VAwS aufgestellt. Die Bundesländer haben auf dieser Vorlage landesspezifische Verordnungen veröffentlicht, die sich in einzelnen Anforderungen unterscheiden können. Mit Datum vom 24.11.2010 liegt der Entwurf einer bundeseinheitlichen VAUwS vor. VV-VAwS – Verwaltungsvorschrift zum Vollzug der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (VAwS ) Die VV-VAwS beschreibt, was die zuständigen Verwaltungen zu beachten haben, damit die Anforderungen der VAwS erfüllt werden. Wassergefährdende Stoffe Flüssige und feste Stoffe, die geeignet sind, nachhaltig die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Wassers nachteilig zu verändern. Wassergefährdungsklassen (WGK) In der “Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe” (VwVwS) werden Stoffe in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Neben einer Liste der nicht wassergefährdenden Stoffe werden die potentiell wassergefährdenden Stoffe in 3 Klassen unterteilt: – WGK 1 = schwach wassergefährdend – WGK 2 = wassergefährdend – WGK 3 = stark wassergefährdend Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (WHG) ist in der vom Bundestag verabschiedeten Fassung vom 31.07.2009 am 01.03.2010 in Kraft getreten. Es enthält im Hinblick auf Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Änderungen. An Stelle des § 19g der alten Fassung behandelt nun § 62 Anforderungen an den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. An Stelle von § 19h behandelt § 63 die Eignungsfeststellung. Die §§ 19i bis 19l sind entfallen und sollen in der künftigen bundeseinheitlichen VAwS geregelt werden. 3
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