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Hinweise zur Interpretation - Gymnasium Neutraubling

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LYRIK<br />

HINWEISE ZUR INTERPRETATION<br />

Die AUFGABENSTELLUNG ist meist - auch beim Abitur - eine dreifache:<br />

- Beschreibung von Aufbau und Inhalt<br />

- Beschreibung der formalen und sprachlich-stilistischen Mittel im Zusammenhang<br />

mit der Aussage-Wirkung<br />

- Motivanalyse (Liebe, Einsamkeit, Tod, Natur, Frühling, ...) –<br />

Vergleich mit der Verarbeitung des Motivs in einem anderen Werk<br />

- Beim AUFBAU unterscheidet man zwischen innerem Aufbau und äußerem<br />

Aufbau und prüft dabei, ob und inwiefern sich innerer und äußerer Aufbau<br />

entsprechen.<br />

- Der äußere Aufbau (die Form) ist bei vielen Gedichten durch die Gliederung in<br />

Strophen vorgegeben. Bei neuen Gedichten fehlt diese oft.<br />

Der innere Aufbau ist durch inhaltlich Zusammengehörendes strukturiert.<br />

FORMALE MERKMALE sind u.a.:<br />

- die Strophengliederung<br />

- die Verslänge<br />

- der Takt/das Metrum<br />

- der Rhythmus<br />

- der Reim<br />

- besondere Gestaltungsweisen (wie Zeilenstil, Enjambement, ...)<br />

Es gibt einige besonders benannte GEDICHTFORMEN,<br />

die sich nach formalen Merkmalen unterscheiden und zuordnen lassen:<br />

- das Lied (Volkslied): einfache strophische Gliederung mit Reimbindung, oft<br />

vertont<br />

- das Sonett: 14 meist elfsilbige Zeilen (Verse)<br />

zwei vierzeilige Quartette - zwei Terzette<br />

Reim abba abba cdc dcd (z.T. variiert))<br />

- die Ballade: (heute) erzählendes Gedicht mit dramatischen Elementen<br />

(Volksballade, Kunstballade, Ideenballade, geschichtliche B., naturmagische B.)<br />

Weitere Arten:<br />

- Elegie: wehmutvolle, klagend-entsagende Gefühlslyrik<br />

- Ode: weihevoll, feierlich, erhaben, adressatenbezogen


METRIK<br />

Der TAKT besteht aus Hebung (X) und Senkung (x).<br />

Je nach der Anzahl der in der Verszeile enthaltenen Takte: Zweitakter, ....)<br />

TAKTARTEN sind<br />

JAMBUS (xX) (Geduld)<br />

TROCHÄUS (Xx) (gehen)<br />

ANAPÄST (xxX) (Anapäst)<br />

DAKTYLUS (Xxx) (Daktylus)<br />

z.B.: "0 lieb, solang du lieben kannst." = vierfüßiger Jambus<br />

"Kennst du das Land, Wo die Zitronen blühn?" = Blankvers<br />

"Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein." = Alexandriner (mit Zäsur =<br />

Einschnitt in der Mitte)<br />

Der RHYTHMUS gliedert das Gedicht beim Sprechen. Er hält sich nicht streng an<br />

das Metrum, sondern gestaltet den Text nach Sinn und Inhalt.<br />

Rhythmus und Metrum überlagern sich.<br />

Rhythmische Mittel sind u.a.<br />

- Akzent (Tonhöhe, Tonstärke, Tonlänge)<br />

- Pause<br />

- Tempo<br />

- Klangfarbe (dunkel - a, hell - i)<br />

REIM<br />

Man unterscheidet<br />

- Alliteration (Stabreim): Micky Maus<br />

- Endreim: Haus - Maus<br />

Beim Endreim gibt es verschiedene Formen:<br />

die reinen Reime, die unreinen Reime (Gemüt - Lied), die Assonanz (gehen - regen),<br />

dialektische Reime (See - schee), rührende Reime (Wirt - wird), gespaltene Reime<br />

(licht war - sichtbar); männliche Reime (Haus - Maus) und weibliche Reime (Rose -<br />

Hose)<br />

Nach der Stellung am Ende des Verses unterscheidet man bestimmte<br />

REIMFOLGEN:<br />

- den Paarreim aabb<br />

- den Kreuzreim abab<br />

- den verschränkten Reim abba<br />

- den Schweifreim aabccb<br />

- den Kehrreim (Refrain)<br />

daneben: Binnenreim (Ein Wort im Versinnern reimt mit Versende)<br />

Schüttelreim (Klapperschlangen - schlapper klangen)


BEGRIFFE<br />

LYRISCHES ICH - Das "Ich" im Gedicht, nicht identisch mit dem Verfasser !<br />

SYMBOL -<br />

CHIFFRE -<br />

ZEILENSTIL -<br />

ENJAMBEMENT -<br />

Zeichen mit einer Bedeutung, die über das bloß Wahrnehmbare<br />

hinausweist (Mond, Ring)<br />

ähnlich Symbol, aber knapper; z.T. Geheimzeichen<br />

("Fenster" für Sehnsucht)<br />

Satz und Versende enden gleichzeitig.<br />

Der Satz wird in der nächsten Verszelle fortgesetzt.<br />

DIE LYRISCHE SPRACHE ist geprägt durch<br />

- Subjektivität (individuelle Empfindung), Emotionalität<br />

- Intensivität (verdichtete Sprache). Expressivität - Musikalität (Rhythmus,<br />

Klang) - Bildhaftigkeit (Metaphernhäufung)<br />

- Unmittelbarkeit (augenblickliche Stimmungen, Empfindungen, ...)<br />

(Diese Merkmale müssen aber nicht zutreffen.)

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