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Christof Schulte, Axel Dycke - Rainer Hampp Verlag

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versucht durch Einbeziehung der anderen Aspekte zu einer Neuorientierung<br />

der Personalpolitik zu gelangen.<br />

Dieser Ansatzpunkt bedarf einer Rechtfertigung, da die Spielräume auf<br />

diesem Gebiet tatsächlich recht eng scheinen. Nicht zu verkennen ist<br />

allerdings das Motivationspotential sowie der beträchtliche Umfang, den<br />

die Personalzusatzleistungen erreichen (vgl. Wagner 1986, S. 17).<br />

Es kommt darin jedenfalls die Bemühung zum Ausdruck, mit<br />

personalwirtschaftlichen Instrumenten eine "Fusion von ökonomischem und<br />

sozialem Handeln (Bleicher 1985, S. 21) zu erreichen.<br />

Der neue Blickwinkel, unter dem die Beispiele zuvor schon beleuchtet<br />

wurden, mündet in zwei Grundsätze, die als Ziele folgendermaßen lauten:<br />

1. Durch die Aufnahme neuer und die mengenmäßige Umstrukturierung<br />

bestehender Sozialleistungen sollen dem Unternehmen keine zusätzlichen<br />

Kosten entstehen.<br />

2. Art und Struktur der Sozialleistungen sollen an den individuellen<br />

Bedürfnissen der Mitarbeiter ausgerichtet sein.<br />

Zum ersten Punkt ist anzumerken, daß hindurch freilich keine Konstanz des<br />

Leistungsumfanges gefordert wird. Die Möglichkeit, das<br />

Sozialleistungspaket wertmäßig durch Hinzunahme von Gehaltserhöhungen,<br />

Boni oder Freizeitregelungen auszuweiten bleibt ausdrücklich offen.<br />

Wesentlich verbessert werden dagegen die Steuerungsmöglichkeiten was die<br />

Gesamtsumme angeht. Die Zusage einer Sozialleistung führt nicht<br />

zwangsläufig zu einer Kostensteigerung, wenn ihr Preis steigt.<br />

Das zweite Ziel beinhaltet die beiden Aspekte der Mitarbeiterorientierung<br />

und der Flexibilität gleichermaßen. So wie mit geänderten gesellschaftlichen<br />

Wertvorstellungen Ansprüche an eine Beteiligung bei der<br />

Gestaltung des Entgelts steigen, so können - dies machte das erste<br />

Beispiel deutlich - sich ebenso die Bedürfnisse inhaltlich ändern.<br />

Die Arten der von Mitarbeitern geschätzten Leistungen haben sich im Zuge<br />

einer Orientierungspluralität vervielfacht. Wenn die Motivationstheorien<br />

vom Grundsatz des "je mehr Geld desto besser" abrücken mußten und<br />

persönliche Ziele wie Bildung, Sicherheit, Gesundheit und Freizeit in den<br />

Vordergrund gerückt haben, so wird sich dies auf längere Sicht in den<br />

Entgeltstrukturen widerspiegeln. Innerhalb von Anreizsystemen ergibt sich<br />

so die Möglichkeit zur "Feinsteuerung" (Bleicher 1985, S. 24).<br />

Als Aufgabe des Sozialleistungsmanagements ergibt sich daraus, im<br />

betrieblichen Rahmen darauf einzuwirken, daß größere Anteile an den<br />

Entgelten zum Nutzen des einzelnen Mitarbeiters nach dessen freier<br />

Disposition im Unternehmen verwendet werden können.<br />

Neben dieser allgemeinen Offenheit dem gesellschaftlichen Wandel<br />

gegenüber, bietet das neue Verfahren aber insbesondere dem Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit, unter Berücksichtigung seiner persönlichen Lebensumstände<br />

und Präferenzen ein individuelles Sozialleistungspaket zeitlich<br />

wechselnd zusammenzustellen.<br />

In der Kombination der beiden Grundsätze erhofft man sich den Vorteil,<br />

daß die Wirtschaftlichkeit des Mitteleinsatzes erhöht wird, weil der<br />

individuelle Nutzen der erhaltenen Sozialleistungen verbessert wird.

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