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Christof Schulte, Axel Dycke - Rainer Hampp Verlag

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Was die Anreizwirkungen der hier vorgeschlagenen Elemente eines<br />

strategischen Personalmanagements angeht, bleibt man auf Spekulationen<br />

angewiesen. Die Spezialliteratur zu diesem Thema enthält jedoch vielfache<br />

Hinweise darauf, daß innovationsoffenes Verhalten dadurch angeregt werden<br />

kann (Becker 1987, S. 47, 49), und schlägt eine Kombination flexibler<br />

Entgeltpraktiken mit Entwicklungsanreizen zu höherer Motivation vor.<br />

Bleicher (1985, S. 23) erwähnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich den<br />

Cafeteria-Ansatz.<br />

Daneben können weitere Effekte erzielt werden, die bei der Gestaltung und<br />

Einführung eines Cafeteria-Systems ebenfalls berücksichtigt werden<br />

sollten. Zum einen wird durch die laufenden Auswahlentscheidungen der<br />

Mitarbeiter die Transparenz im betrieblichen Sozialwesen erhöht,<br />

Leistungen werden wahrgenommen die zuvor fast unbemerkt "hingenommen"<br />

wurden. Dies kann im Sinne der Stärkung einer Unternehmenskultur die<br />

Bindung an das Unternehmen und die Position am Arbeitsmarkt verbessern.<br />

Einen anderen Anreiz bieten ökonomische Vorteile, die in einer Verbesserung<br />

der Nettolohnposition bei gleichbleibendem Bruttolohn, also in der<br />

Nutzung von Steuervorteilen bestehen. Im übrigen wiesen die Beispiele<br />

bereits auf die Steuer- und Finanzierungseffekte beim Unternehmen hin.<br />

4. Gestaltungsparameter<br />

4.1 Leistungselemente<br />

Gegenstand der Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer über<br />

den Austausch von Leistungen im Rahmen eines flexiblen Sozialleistungsmanagements<br />

können insbesondere sein (vgl. Wagner 1986,<br />

S. 18f.):<br />

- die wöchentliche, jährliche und/oder Lebensarbeitszeit,<br />

- der Zeitpunkt von Lohn- und Gehaltszahlungen,<br />

- das Verhältnis zwischen Bar- und Zusatzleistungen,<br />

- Kompensationen von Gehaltszuwächsen durch Einmalzahlungen,<br />

- Sach- und Dienstleistungen (wie z. B. Werkswohnungen, Sparmöglichkeiten,<br />

Leasingsautos) sowie<br />

- Maßnahmen der Vermögensbildung (Kapital- bzw. Gewinnbeteiligung)<br />

Problematisch erscheinen alle Formen, die eine Barzahlung als Alternative<br />

im Leistungspaket vorsehen, da seitens der Finanzverwaltungen die<br />

Entscheidung gegen einen bestimmten Barbetrag als "Kauf" der<br />

eingetauschten Vorteile angesehen wird und sie deshalb zur<br />

Einkommensteuer herangezogen werden. Gehaltseinbußen der Mitarbeiter und<br />

Einschränkungen bzw. Kostenerhöhungen der Sozialleistung wären ansonsten<br />

die Folge. Hierbei treten allerdings zwei Ausnahmen auf. Zum einen kann<br />

es gerade aus steuerlichen Überlegungen heraus günstig sein,<br />

Gehaltszahlungen oder Teile davon zeitlich zu verschieben. Dies ist vor<br />

allem für Mitarbeiter interessant, die momentan einer hohen Steuerbelastung<br />

unterliegen, in späteren Jahren aber niedrigere Einkünfte und<br />

damit eine niedrigere Steuerlast erwarten. Für das Unternehmen ergibt<br />

sich eine Möglichkeit zur Selbstfinanzierung, da Rückstellungen gebildet<br />

werden können. Die zweite Ausnahme betrifft Mitarbeitergruppen mit hoher<br />

Grenzbesteuerung. Durch geeignete Leistungswahl (z. B. durch die<br />

steuerlich pauschale Anrechnung eines auch privat genutzten Firmenwagens)<br />

können sogar steuerliche Vorteile erzielt werden (vgl. Jäger 1983, S.<br />

168).<br />

Durch das Angebot von im Vergleich zu den Wettbewerbern besonderen Sachund<br />

Dienstleistungen an die Mitarbeiter können diese stärker an das<br />

Unternehmen gebunden werden. Derartige Leistungen, die heute in der Regel<br />

einheitlich für alle anspruchsberechtigten Mitarbeiter zur Verfügung

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