17.05.2011 Ärzte und Pflege | CNE.online / Thieme
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1 von 2 14.06.2011 07:58<br />
<strong>Ärzte</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> - Zwei Welten ein Patient?<br />
Thomas Koch<br />
<strong>17.05.2011</strong><br />
DPR Präsident Andreas Westerfellhaus, Barbara Schulte, Prof. Dr. Jörg<br />
Debatin <strong>und</strong> Dr. Michael Philippi debattierten auf dem<br />
Hauptstadtkongress darüber, ob <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Medizin auf<br />
berufspolitischer Ebene <strong>und</strong> in der Praxis getrennte Wege gehen.<br />
Gibt es immer noch zwei Welten zwischen <strong>Pflege</strong>nden <strong>und</strong> <strong>Ärzte</strong>n? Mit dieser<br />
Frage eröffnete Andreas Westerfellhaus das Streitgespräch. Nach Meinung des<br />
DPR Präsidenten müsse die gr<strong>und</strong>legende Frage lauten, was der Patient will.<br />
Und das sei doch primär eine qualifizierte Behandlung, sowohl auf der<br />
medizinischen als auch auf der pflegerischen Seite. Eine optimale Versorgung<br />
könne nur durch qualifiziertes Fachpersonal erreicht werden. Er habe viele<br />
Kliniken in Deutschland besucht <strong>und</strong> festgestellt, dass es in der Praxis bereits<br />
Best- Practice Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den<br />
Berufsgruppen gäbe. Wichtig sei, dass alle Beteiligten den Mut aufbringen alte<br />
Strukturen über Bord zu werfen, neue Konzepte anzupacken <strong>und</strong> gemeinsame<br />
Wege zu gehen. Nur so könnten <strong>Pflege</strong>nde <strong>und</strong> <strong>Ärzte</strong> zusammen den<br />
Herausforderungen der Zukunft gerecht werden. Daneben müsse endlich klar<br />
geregelt werden, wer welche Aufgaben ausführen <strong>und</strong> verantworten soll, um<br />
die Zusammenarbeit zufriedenstellend zu regeln.<br />
Weitere<br />
Meldungen:<br />
Diabetes im Kindesalter<br />
EHEC: DPR würdigt Einsatz<br />
der <strong>Pflege</strong><br />
Unfaire Löhne schwächen das<br />
Herz<br />
Endo - krinologischer<br />
Klimawandel<br />
TV Tipps<br />
Wiedereinstieg in die <strong>Pflege</strong><br />
fördern<br />
<strong>CNE</strong> im Austausch<br />
Mobilization-Day 2011<br />
beatmeter Patienten<br />
Aktuelle Daten zur Diabetes -<br />
prävalenz in Deutschland<br />
Risiken von Opioiden variieren<br />
stark<br />
Enttäuschte Gutmenschen<br />
Auch Professor Dr. Jörg Debatin, ärztlicher Direktor der Universitätsklinik<br />
Hamburg- Eppendorf sieht in einigen Kliniken gelungene Beispiele für eine gut<br />
funktionierende Zusammenarbeit der Berufsgruppen. Dennoch dürfe man nicht<br />
vergessen, dass dies leider immer noch Ausnahmen wären <strong>und</strong> Mediziner wie<br />
<strong>Pflege</strong>nde mehrheitlich in zwei Welten agieren. Unterschiede würden sich<br />
bereits in der Motivation zeigen. So seien die <strong>Pflege</strong>nden eine schlecht bezahlte<br />
aber stark motivierte Berufsgruppe mit einem hohen Gutmenschenanteil. Er<br />
habe den Eindruck, dass Mitarbeiter aus der <strong>Pflege</strong> oft signalisieren, dass ihre<br />
Leistungen nicht ausreichend anerkannt würden.<br />
Platzhirschgehabe trifft Minderwertigkeitskomplexe<br />
Barbara Schulte von der Universitätsklinik in Göttingen stellte klar, dass es in<br />
der <strong>Pflege</strong> sicher einige gäbe, die an Minderwertigkomplexen leiden,<br />
andererseits würden aber auch zahlreiche <strong>Ärzte</strong> weiterhin mit<br />
„Platzhirschgehabe“ auftreten. Es sei an den Medizinern Verständnis dafür zu<br />
entwickeln, dass die <strong>Pflege</strong>nden die Situation der Patienten meist besser<br />
überblicken können, weil sie einfach die meiste Zeit mit ihnen verbringen. Gute<br />
Beispiele für eine konfliktarme Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen<br />
sieht sie vor allem im Intensivbereich. Barbara Schulte schilderte, dass
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zwischen „Hochleistungsteams“ schnell <strong>und</strong> effizient entschieden <strong>und</strong> gehandelt<br />
werden müsse. Für Streitigkeiten wäre da gar keine Zeit.<br />
Praxis gibt den Weg vor<br />
Dr. Michael Philippi von der Sana Kliniken AG kritisierte, dass die Diskussionen<br />
zu diesem Thema auf berufspolitischer Ebene seit Jahrzehnten ohne Ergebnis<br />
stattfinden, während in der Praxis zwangsläufig Lösungen gef<strong>und</strong>en werden.<br />
Bedingt durch den Fachkräftemangel <strong>und</strong> der Alterung der Gesellschaft müssen<br />
Aufgaben neu verteilt werden. Er habe zunächst gegen Widerstand das neue<br />
Berufsfeld des Physician Assistant in der Sana Klinik AG eingeführt. Während<br />
anfangs vor allem von ärztlichen Kollegen Vorbehalte geäußert wurden, ernte<br />
er jetzt Begeisterung, weil die neuen Mitarbeiter zu einer echten Entlastung<br />
beitragen würden.<br />
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