Hedwigsbote - St. Hedwigs-Kathedrale Berlin

machten. Daneben gab es aber
auch viele Anhänger der "Bekennenden
Kirche".
Eine Dame, die damals mit ihren
Eltern in einer Dienstwohnung im
Stadthaus gelebt hatte, berichtete
von ihren Erfahrungen dieser
Zeit:
Von im Keller des Stadthauses
mit Hilfe ihrer Familie versteckten
Juden, deren Ernährungslage
nach den Rationierungen immer
schwieriger wurde, und die teilweise
über Dompropst Bernhard
Lichtenberg – bis zu seiner Verhaftung
– mit Lebensmitteln versorgt
wurden; von der Versorgung
Versteckter auf dem jüdischen
Friedhof in Weißensee, die
überwiegend durch Kinder
aufrechterhalten wurde, da sie
weniger auffielen, wenn sie in
Gruppen unterwegs waren.
Sie sprach auch davon, dass die
Zahl der Versteckten und der
Versteckenden sowie die der
Geretteten unbekannt ist, da
niemand über seine guten Taten
sprach und es so auch keine
„Mitwisser“ gab.
Viele Jahre nach dem Ende des
Krieges erfuhr sie, dass auf dem
jüdischen Friedhof in Weißensee
über 200 versteckte Juden überlebten.
Für ihre Eltern gibt es in
Yad Vashem eine Tafel in der
Straße der Gerechten.
Gisela John
Klimaschutz im Kathedralforum
Im Dezember war Prof. Dr.
Edenhofer zu Gast im Kathedralforum.
Sein Vortrag zum Stand
des Klimaschutzes war beeindruckend
und machte deutlich,
dass er und seine Mitstreiter bei
der Umsetzung des Klimaschutzes
auf ein 3-Säulen-Modell setzen:
1. Effektivere Nutzung der Energie
durch verbesserte Technik,
z.B. im Bereich Wärmedämmung.
2. Statt herkömmlicher Energieformen
(Kohle und Gas), Alternativen
entwickeln, nutzen und
fördern.
3. Eine gerechte Form der Energienutzung
ermöglichen, z.B.
durch den Handel mit CO²- Zertifikaten.
Dies böte den sogenannten
Entwicklungsländern die
Möglichkeit, wirtschaftlich aufzuschließen.
Nachdenklich stimmte mich die
Prognose, dass bestimmte negative
Entwicklungen des Weltklimas,
wie etwa das Abschmelzen
der Polkappen, schon nicht mehr
aufzuhalten sind. Andere Faktoren
können vom heutigen Standpunkt
aus noch beeinflusst werden,
wenn die Politik, weltweit,
mehr für den Klimaschutz tut, als
nur darüber zu reden und sich
dann doch wieder zu vertagen.
Februar / März 2009
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