Fortbildungsartikel verfügbar (1446 kB) - Heilberufe
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PflegeKolleg<br />
Ulcus cruris – Prophylaxe<br />
Selbstpflegekompetenz entwickeln<br />
Ulcus cruris:<br />
Die Krankheit verstehen<br />
Menschen mit chronischen Wunden leiden nicht nur unter<br />
der Wunde. Vielmehr sind es die Einschränkungen im Alltag,<br />
mit denen die Betroffenen zu kämpfen haben. Professionelle<br />
Klientenedukation ermöglicht Klienten, die Ursachen ihrer<br />
Krankheit zu erkennen, die Therapie zu verstehen und möglichst<br />
selbstständig zu leben.<br />
KEYWORDS<br />
Kommunikation<br />
Selbstpflegekompetenz<br />
Wundheilung<br />
Adhärenz<br />
Rezidiv<br />
Für viele Klienten sind die wund- und therapiebedingten<br />
Einschränkungen schwerer zu ertragen<br />
als die Wunde selbst. Sie leiden unter<br />
den Schmerzen, dem Geruch, der Exsudatbelastung,<br />
den Einschränkungen in der Bewegung und Mobilität,<br />
unter Juckreiz und Schlafstörungen. Auch die<br />
Abhängigkeit von Anderen, die Selbstwahrnehmung<br />
und das damit verbundene Schamgefühl schmälern<br />
die Lebensqualität. Insbesondere leiden betroffene<br />
Menschen mit Ulcus cruris venosum unter der<br />
Schwellung ihrer Beine und der notwendigen Kompression,<br />
die sie bei der Wahl ihrer Kleider und<br />
Schuhe einschränken. Sozialer Rückzug bis hin zur<br />
Depressionen können die Folge sein.<br />
Klientenedukation ist Aufgabe der Pflege<br />
Die Betroffenen kennen die Ursache der Erkrankung<br />
häufig nicht. Die Behandlung der Grunderkrankung,<br />
wie beispielsweise das Tragen einer Kompression mit<br />
der dazugehörigen Bewegung bei der chronisch venösen<br />
Insuffizienz (CVI), wird aufgrund mangelnden<br />
Wissens und subjektiver Symptome, wie „die Kompression<br />
ist unbequem“, oft vernachlässigt. Die Klienten<br />
fühlen sich im therapeutischen Team nicht<br />
wahrgenommen. Das Erleben von Rückschlägen während<br />
der Behandlung oder die Entwicklung eines<br />
Rezidivs führen zu Gefühlen wie Machtlosigkeit,<br />
Hilflosigkeit und Kontrollverlust.<br />
Im Verlauf des Krankheitsgeschehens entwickeln<br />
Klienten dann eigene Strategien, mit der Krankheit<br />
und den damit verbundenen Einschränkungen umzugehen,<br />
sie werden zu Experten ihrer Krankheit,<br />
kennen die Reaktion ihres Körpers und sammeln<br />
eigene Erfahrungen. Die Bedürfnisse der Klienten<br />
sind individuell verschieden. Das bedarf auch einer<br />
individuellen Auseinandersetzung mit dem Klienten.<br />
© DOI: 10.1007/s00058-012-0719-z<br />
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<strong>Heilberufe</strong> / Das Pflegemagazin 2012; 64 (7-8)