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Fortbildungsartikel verfügbar (1446 kB) - Heilberufe

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PflegeKolleg<br />

Ulcus cruris – Prophylaxe<br />

DAS SOLLTEN PATIENTEN WISSEN<br />

Kompression<br />

▶▶Kompressionstherapie, individuell auf den Klienten zugeschnitten,<br />

muss konsequent durchgeführt werden.<br />

▶▶Es gibt verschiedene Anziehhilfen, die man ausprobieren sollte.<br />

▶▶Kompressionsware muss korrekt gewaschen und getrocknet werden.<br />

▶▶Kompressionsware wird turnusmäßig gewechselt (alle sechs Monate<br />

Rezeptanforderung empfehlenswert und abrechenbar).<br />

▶▶Sitz und Qualität der Kompressionsstrümpfe sollte mindestens alle<br />

sechs Monate überprüft werden.<br />

Tipp: Bei hohen Temperaturen kann ein wenig Pfefferminzöl mit Wasser<br />

gemischt und über die Kompression gesprüht werden. Dafür muss die<br />

Haut intakt sein.<br />

Wund- und Schmerztherapie<br />

▶▶Medikamente mussen vorschriftsmäßig eingenommen werden.<br />

▶▶Lokale allergische Reaktionen (TOP TEN); erhöhtes Sensibilisierungsrisiko<br />

gegen extern angewendete Substanzen testen, ggf. Epicutantestung<br />

(Allergietest) und Auseinandersetzung mit externen Therapeutika.<br />

Gehtraining/Sport<br />

▶▶Intensives kontrolliertes Gehtraining unterstützt die Kompression.<br />

▶▶Krankengymnastische Therapie erhält die Sprunggelenksbeweglichkeit.<br />

Kleidung<br />

▶▶Strümpfe mit weiten Bündchen aus Baumwolle (keine Nylonsocken)<br />

auswählen.<br />

▶▶Enge Kleidung vermeiden (Verzicht auf enge Miederbündchen).<br />

▶▶Tragen von luftdurchlässigen weiteren Schuhen.<br />

▶▶Verbergen des Verbandes durch weite Hosen, dunkle Strümpfe (wenn<br />

der Klient nicht angesprochen werden möchte oder sich schämt).<br />

Körperpflege<br />

▶▶Zum Baden besser kühleres Wasser verwenden (gut ist auch kaltes<br />

Abbrausen der Beine nach dem Bad) und nicht zu lange baden, um<br />

ein Aufweichen der Haut zu vermeiden.<br />

▶▶Haut gut abtrocknen und Hautkontrolle.<br />

▶▶Tägliche Hautpflege mit einer W/Ö Emulsion, ggf. mit einer<br />

Hautfeuchtigkeit (Urea 5%).<br />

Sonstige Hinweise<br />

▶▶Stöße vermeiden (Blutungsgefahr).<br />

▶▶Langes Stehen oder Sitzen vermeiden.<br />

▶ ▶ Heben von Lasten vermeiden (Einkaufstaschen, Wäschekörbe,<br />

Getränkekisten).<br />

▶▶Bei Juckreiz vorsichtig reiben, nicht kratzen, damit die Haut nicht aufreißen<br />

kann.<br />

Kompressionsstrümpfe anzuziehen ist nicht einfach.<br />

Oft ermöglichen erst Anziehhilfen, die Strümpfe<br />

selbstständig zu wechseln und autonom zu leben.<br />

Lehrmittel, Anschauungsmaterial und Umgebung.<br />

Überlegen Sie, welche Materialien Sie bei den einzelnen<br />

Klienten zur Wissensvermittlung einsetzten<br />

können (kann der Klient lesen, kann er eine Klientenbroschüre<br />

selbst durcharbeiten?). Unruhe oder<br />

Lärm können stören und lenken ab. Auch besondere<br />

Ereignisse können die Konzentration und Aufnahmefähigkeit<br />

einschränken.<br />

Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Klientenedukation<br />

Im besten Fall bewirkt eine gezielte Edukation eine<br />

Steigerung der Selbstpflegekompetenz, die es dem<br />

Klienten ermöglicht, eigene Entscheidungen zu treffen<br />

und sein Verhalten so anzupassen, dass seine<br />

Lebensqualität gesteigert, die Wundheilung gefördert<br />

und Rückfällen vorgebeugt werden kann. Doch nicht<br />

immer verbinden Klienten damit etwas Positives. So<br />

kann es vorkommen, dass aus der Sicht der Betroffenen<br />

die negativen Folgen überwiegen. Sie haben<br />

Angst, ihren Anspruch auf Pflegeleistungen oder<br />

Pflegegeld zu verlieren, wenn sie selbstständiger werden.<br />

Oder sie befürchten den Verlust von sozialen<br />

Kontakten, weil die Pflegefachkraft seltener zu ihnen<br />

nach Hause kommt. Vor dem Hintergrund der Äng-<br />

<strong>Heilberufe</strong><br />

K O N G R E S S E<br />

10. Gesundheitspflege-Kongress<br />

Auf dem 10. Gesundheitspflege-Kongress, der<br />

am 26. und 27. Oktober 2012 in Hamburg stattfindet,<br />

stehen die Thromboseprophylaxe und<br />

Neue Methoden zur Versorgung chronischer<br />

Wunden im Mittelpunkt von Workshops.<br />

www.heilberufe-kongresse.de<br />

© Kerstin Protz<br />

52<br />

<strong>Heilberufe</strong> / Das Pflegemagazin 2012; 64 (7-8)

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