Zum Download (PDF ca. 7 - Bund Naturschutz in Bayern eV
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Flächenverbrauch<br />
Stoppt den Flächenfraß!<br />
Es kommt Bewegung <strong>in</strong> die Sache…nur leider nicht <strong>in</strong> Hirschaid<br />
Die Nachhaltigkeitsstrategie der <strong>Bund</strong>esregierung<br />
setzt zum parteiübergreifenden<br />
Ziel, den täglichen Flächenverbrauch <strong>in</strong><br />
Deutschland von derzeit 80 Hektar bis<br />
2020 auf maximal 30 Hektar zu reduzieren.<br />
Neben ökologischen Argumenten wie<br />
Verlust von Lebensräumen, Biotop-Pflege,<br />
Hochwassergefahr, Klima- und Landschaftsschutz<br />
s<strong>in</strong>d auch die sozialen und ökonomischen<br />
Folgen e<strong>in</strong>es ungebrochenen Landschaftsverbrauches<br />
immer deutlicher. Diese<br />
Entwicklungen erfordern e<strong>in</strong> radikales Umdenken<br />
auch auf kommunaler Ebene:<br />
Wachstum und wirtschaftliches Wohlergehen<br />
dürfen nicht mit zunehmendem Flächenverbrauch<br />
e<strong>in</strong>hergehen. Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />
die auf Boden, Fläche und<br />
Immobilien wirken, s<strong>in</strong>d zugunsten e<strong>in</strong>er<br />
Bestandspflege und -entwicklung umzuwidmen.<br />
Mehrere Geme<strong>in</strong>den im Landkreis<br />
Bamberg haben den richtigen Kurs bereits<br />
e<strong>in</strong>geschlagen. Litzendorf hat etwa 20 ha<br />
Bauerwartungsland an den Ortsrändern<br />
und Außenbereichen aus dem Flächennutzungsplan<br />
gestrichen und fördert stattdessen<br />
die Innenentwicklung. Auch Zapfendorf<br />
weist seit 2013 ke<strong>in</strong>e neuen Baugebiete<br />
mehr auf der grünen Wiese aus.<br />
Demgegenüber sche<strong>in</strong>t Hirschaid immer<br />
noch davon zu träumen, dass der demographische<br />
Wandel an der Geme<strong>in</strong>de vorbeigehen<br />
wird. Es sche<strong>in</strong>t nicht überall klar<br />
Daten zur Flächennutzung 2011, Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und<br />
Datenverarbeitung, München<br />
zu se<strong>in</strong>, dass der Innenentwicklung gegenüber<br />
der Außenentwicklung absoluter Vorrang<br />
e<strong>in</strong>geräumt werden muss. In Hirschaid<br />
und Sassanfahrt gibt es etwa 25 Hektar <strong>in</strong>nerörtliche<br />
Baulücken und bereits erschlossene<br />
Brachflächen sowie 128 Leerstände –<br />
e<strong>in</strong> immenses Potential für Innenentwicklung.<br />
Im kle<strong>in</strong>en Ortsteil Friesen mit 330 E<strong>in</strong>wohnern<br />
s<strong>in</strong>d 18 Baulücken mit vorhandener<br />
Infrastruktur (Abb. 1.) und ergeben zusammen<br />
e<strong>in</strong>e freie Baufläche von 1,45 Hektar.<br />
Würden all diese Baulücken mit E<strong>in</strong>familienhäusern<br />
bebaut werden, führte das zu<br />
e<strong>in</strong>em theoretischen E<strong>in</strong>wohnerzahlzuwachs<br />
um 16-22 % (3-4 Pers./Haushalt, 800 qm/<br />
Grund). Derzeit s<strong>in</strong>d nur wenige dieser Flächen<br />
zu verkaufen. Würde hier die Geme<strong>in</strong>de<br />
Anreize für die Bebauung oder Veräußerung<br />
dieser Bauplätze schaffen, z.B.<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es kommunalen Förderprogrammes,<br />
könnte sich diese Situation ändern.<br />
Dä Löömzoh · Juli 2013 5