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ASR Sport Ausgabe Juli 2013 - Allgäu Sport Report

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F U S S B A L L / N E W S<br />

asr: Wann hast Du Deine Liebe zum Fußball<br />

entdeckt und hast Du selbst mal gespielt?<br />

Stefan Spießl: Ich habe mich schon als Kind<br />

für den <strong>Sport</strong> mit dem runden Leder interessiert<br />

und spielte in der A-Jugend bis zur BOL.<br />

Mit 19 Jahren wurde ich dann jedoch jüngster<br />

Abteilungsleiter eines Fußballclubs in Bayern<br />

- das war 1994 beim FC Nicklheim bei Rosenheim.<br />

Schon damals hatte ich immer wieder<br />

kroatische Jugendspieler geholt und wir waren<br />

damit ziemlich erfolgreich. Mich hat schon<br />

immer alles um den Fußball herum interessiert,<br />

also auch die Themen Spielervermittlung,<br />

Scouting oder Management. Für mich war das<br />

immer ganz großes Kino und je mehr ich mich<br />

damit befasst hatte, umso spannender wurde<br />

Er kennt auch die Großen - der Wahlallgäuer Stefan<br />

Spießl mit Uli Hoeneß beim FC Bayern<br />

asr: Wann stellten sich erste Erfolge ein und<br />

welche Spieler konntest Du erfolgreich beraten<br />

und vermitteln?<br />

Stefan Spießl: Neben vielen anderen Dingen<br />

arbeite ich als freier Talenscout und mit der<br />

Zeit kamen auch Anfragen von Bundesligisten<br />

herein. Mit der Zeit habe ich Auftragssichtungen<br />

erhalten u.a. vom VfL Wolfsburg<br />

als Spielerbeobachter vor allem in der Schweiz<br />

und in Österreich . 2008 kam ich dann mit Sebastian<br />

Wiesböck in Kontakt, der seine Karriere<br />

ironischerweise bei meinem alten Verein,<br />

dem FC Nicklheim begonnen hatte. Ich<br />

konnte Sebastian damals zunächst über Red<br />

Bull Salzburg zu den B-Junioren der SpVgg<br />

Unterhaching vermitteln und seit 2012 spielt<br />

er nun für die A-Junioren des TSV 1860 München.<br />

In den letzten Jahren läuft es immer<br />

besser und ich habe aktuell Zugriff auf ca.<br />

zwanzig Jugendspieler. Neben der Arbeit als<br />

freier Talentscout entwickelten sich in den<br />

letzten Jahren natürlich die Kontakte zu vielen<br />

Vereinen und den großen Agenturen im<br />

Interview mit Stefan Spießl - lizensierter DFB-Vereinsmanager B<br />

Fußball - das ist für mich ganz großes Kino<br />

es. Die Liebe zum Fußball war immer vorhanden,<br />

doch für mich war schon früh alles interessant,<br />

was hinter den Kulissen passiert. Dann<br />

stand irgendwann einmal fest, dass ich meinen<br />

Job als Betriebsleiter bei Volvo an den<br />

Nagel hängen und mich voll auf den Fußball<br />

bzw. das Drumherum konzentrieren würde.<br />

Talentsichtung und die Vermittlung von Spielern<br />

war für mich bereits in den neunziger Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts sehr interessant<br />

und damals hatte ich in Oberbayern zwischen<br />

1995 und 2003 bereits an einigen größeren<br />

Talentsichtungen teilgenommen bzw. Turniers<br />

organisiert.<br />

asr: Wie ist dann der Entschluss gereift, den<br />

Fußball zum Hauptberuf bzw. zur Berufung zu<br />

machen?<br />

Stefan Spießl: Das war so um 2004/2005 herum.<br />

Es war ja lange Zeit so, dass ich die Sicherheit<br />

einer festen Anstellung gebraucht habe,<br />

schließlich habe ich Familie und zwei Söhne.<br />

Doch bis 2005 hatte ich vor allem zu vielen<br />

Proficlubs in ganz Deutschland bereits Kontakte<br />

aufgebaut. Trotzdem habe ich nach meinem<br />

Ausstieg bei Volvo noch mit Exclusiv-Autos<br />

gehandelt. Ein erster, sehr interessanter<br />

Kontakt bestand zum DFB Stützpunktkoordinator<br />

(Bayern-Süd) Peter Wimmer. Ich<br />

stellte im Rahmen einer Sichtungsmasnahme<br />

in Rosenheim zwei junge Kroatische Talente<br />

vor, die Ihm sofort aufgefallen sind. Dadurch<br />

entstand der Kontakt zu Ex Bayern-Profi Wolfgang<br />

Dremmler, der als Chefscout und Spiele/<br />

Spielerbeobachter beim Münchner Rekordmeister<br />

arbeitet. Ab 2003 sind es dann immer<br />

mehr Kontakte geworden, die ich aufgebaut<br />

hatte. In den meisten Fällen habe ich mich einfach<br />

ans Telefon geklemmt und die Vereine<br />

bzw. die dortigen Nachwuchsleistungszentren<br />

angerufen und nachgefragt, ob ich junge Spieler<br />

anbieten dürfe. So entstanden die ersten<br />

Kontakte zu Unterhaching, dem FC Ingolstadt,<br />

Red Bull Salzburg und vielen anderen Profi-<br />

Vereinen. Vor allem zum Jugendtrainer von Red<br />

Bull Salzburg, dem ehemaligen Profispieler<br />

Heiko Laeßig und Percy van Lierop konnte ich<br />

ein ganz tolles Verhältnis aufbauen. 2012<br />

12 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T<br />

Stefan Spießl mit Darko Kordic, der beim "Supertalent"<br />

(RTL) für Furore sorgte<br />

habe ich mich dann entschlossen, mit dem sehr<br />

talentierten Marko Micanovic aus Wien verschiedene<br />

Nachwuchsleistungszentren im Inund<br />

Ausland zu besuchen und Kennenzulernen.<br />

Unsere Reise ging von Zürich, Fürth, Nürnberg,<br />

Freiburg bis nach Rostock, wo ich sehr<br />

viele Eindrücke sammeln konnte.<br />

Geboren: 29.11.1975 in Rosenheim<br />

Wohnort: Sonthofen<br />

Familie: zwei Söhne - Stefan (17) und<br />

Robert (10)<br />

Erlernter Beruf: KFZ-Mechaniker,<br />

Betriebsleiter bei Volvo/Rosenheim<br />

Aktuell: DFB-Vereinsmanager seit 2011<br />

Hobbys: Handball, Motorsport und<br />

natürlich Fußball<br />

deutschen Spitzenfußball weiter. Dazu gehören<br />

unter anderem die Berater von Manuel<br />

Neuer und anderen namhaften Profispielern.<br />

Desweiteren pflege ich sehr gute Kontakte<br />

zu nationalen und internationalen Vereinen und<br />

Verbänden. Davon Profitiert man dann auch<br />

wenn man regionale Vereine unterstützt, wie<br />

bei Internationalen Turnieren, um ein interessantes<br />

Teilnehmerfeld zu bekommen.<br />

Ich möchte hier aber auch ganz klar betonen,<br />

dass ich mit den jugendlichen Spielern und<br />

deren Eltern sehr respektvoll und vorsichtig<br />

umgehe. So lehne ich Spieler ab, die von ihren<br />

Eltern zu sehr gegängelt werden und bei<br />

denen Fußball zum Zwang wird. Neben der<br />

Konzentration auf Fußball müssen die Jugendlichen<br />

eine begleitende Ausbildung machen,<br />

zur Schule gehen oder einen Beruf erlernen.<br />

asr: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus<br />

und was steht aktuell auf der Agenda?<br />

Stefan Spießl: Neben meiner Tätigkeit als freier<br />

Talentscout arbeite ich seit einigen Jahren<br />

als Bildungs- und Qualifikationsbeauftragter<br />

des Württembergischen Fußballverbandes<br />

(WFV), meine Aufgabe ist es da, die dezentralen<br />

Trainerschulungen nach DFB Richtlinien<br />

zu vermitteln. Ich werde auch in Zukunft weiter<br />

Fußball-Turniere in den Bereichen der U<br />

14 organisieren. Eines meiner großen Ziele<br />

wäre der Job eines Geschäftsführers bei einem<br />

Profiverein oder eine vergleichbare Position.<br />

Hier liegen bereits Angebote vor, unter<br />

anderem von einem Münchner Bundesliga-Verein.<br />

Aber auch andere Clubs in Deutschland<br />

und Österreich zeigten bereits Interesse<br />

an meiner Person. Darunter waren u.a. Rapid<br />

Wien, Greuther Fürth, die TSG Hoffenheim.<br />

Für mich stehen aber auch in Zukunft die vielen<br />

jungen Spieler im Vordergrund, für die ich<br />

tätig bin. Dazu gehören u.a. der bereits erwähnte<br />

Sebastian Wiesböck (1860), Karlo Lulic<br />

(Kroatischer U17 Nationalspieler) und vor allem<br />

die regionalen Talente im <strong>Allgäu</strong>. Einige<br />

davon stehen bereits im Fokus namhafter Bundesliga<br />

Nachwuchs- Leistungszentren.

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