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Rahlstedt - Seniorensitz am Hegen

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KULINARIK: ERNÄHRUNG BEI DIABETIS 33<br />

Diabetes mellitus Typ II:<br />

Keine lebenslange “Zwangsdiät“<br />

Unsere Küche informiert<br />

Diabetes mellitus Typ II ist eine chronische<br />

Stoffwechselkrankheit, die zu erhöhten Blutzuckerspiegeln<br />

führt. Über einen längeren<br />

Zeitraum führt dies zu Schädigungen an<br />

Blutgefäßen und Nerven. Zu den „Spätschäden“<br />

beim Diabetiker zählen folgende<br />

Krankheiten: Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche,<br />

Netzhautschäden an den Augen,<br />

Erektionsstörungen, Gicht und einige<br />

andere. Die Neigung zu Diabetes mellitus<br />

Typ II ist genetisch bedingt und wird auch<br />

als „Altersdiabetes“ bezeichnet, obwohl in<br />

den letzten Jahren schon viele 30- bis 40-<br />

Jährige an Typ- II-Diabetes erkrankten.<br />

Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen<br />

schon in jungen Jahren übergewichtig sind<br />

und sich zu wenig bewegen – beides gilt als<br />

Hauptursache dieser Erkrankung.<br />

Aufgrund des Insulinmangels sind die Blutzuckerwerte<br />

erhöht, der Kohlenhydratstoffwechsel<br />

wird gestört und muss durch die<br />

Diabetestherapie wieder ins Gleichgewicht<br />

gebracht werden. Dies geschieht durch blutzuckersenkende<br />

Tabletten oder Insulinspritzen.<br />

Eine besondere „Diabetes-Diät“, so weiß der<br />

Küchenchef des <strong>Seniorensitz</strong>es <strong>am</strong> <strong>Hegen</strong>,<br />

Dirk Binner, zu berichten, ist nach neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen überflüssig.<br />

Essen soll Spaß machen und trotzdem<br />

gesund sein. Das gilt auch für Diabetiker. In<br />

den letzten Jahren haben sich die Ernährungsempfehlungen<br />

für Diabetiker stark gewandelt.<br />

„Strikte Diabetesdiäten mit vielen<br />

Vorschriften und Verboten gibt es nicht<br />

mehr“, betont Dirk Binner. Stattdessen wird<br />

eine abwechslungsreiche, vollwertige und<br />

kalorienbewusste Ernährung empfohlen, die<br />

sich nur unwesentlich von der Kost unterscheidet,<br />

die Gesunde essen sollten.<br />

Aber leider leben die Gesunden im Alltag alles<br />

andere als gesund! Dies begünstigt das<br />

Entstehen von Diabetes. Eine richtige und<br />

gesunde Diabetiker-Ernährung hat also<br />

nichts mit einer „Hungerkur“ gemein.<br />

Die Ernährung sollte ausgewogen und abwechslungsreich<br />

sein, das heißt viel Obst mit<br />

wenig Fruchtzucker und viel Gemüse. Vollkornprodukte<br />

statt Weißbrot, Toast und<br />

Weißmehlprodukten. Fette Wurst und fetten<br />

Käse durch magere Lebensmittel ersetzen.<br />

Extrem ungesund und für Diabetiker nicht<br />

geeignet sind Kombinationen aus fett und<br />

süß, denn diese Kombination treibt den Blutzucker<br />

extrem in die Höhe, zum Beispiel<br />

Pommes Frites, Eierpfannkuchen, Sahneeis,<br />

Schokolade. Das Tückische daran ist, es<br />

schmeckt leider viel zu gut, da Fett ein hervorragender<br />

Geschmacksträger ist. Aber diese<br />

Erkenntnisse treffen für alle Menschen zu,<br />

egal ob Diabetiker oder Nicht-Diabetiker.<br />

Aufgrund der neuesten medizinischen und<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse trat seit Oktober<br />

2012 die Änderung der Diätverordnung<br />

in Kraft. Das heißt, es dürfen keine Lebensmittel<br />

für Diabetiker mit der Bezeichnung<br />

„Zur besonderen Ernährung bei Diabetes<br />

mellitus im Rahmen eines Diätplanes“ deklariert<br />

werden. Die Ernährungsempfehlungen<br />

für Diabetiker richten sich nach den Empfehlungen<br />

für eine vollwertige Ernährung. Nach<br />

wie vor steht bei übergewichtigen Diabetikern<br />

die Gewichtsreduktion im Vordergrund.<br />

Es gibt keine besonderen Anforderungen<br />

mehr an Lebensmittel für Diabetiker. Die<br />

Revolution: Die tägliche Aufnahme von bis<br />

zu 50g Zucker pro Tag ist erlaubt, da die erhöhte<br />

Aufnahme von Fruktose (Ersatzsüßungsmittel<br />

der letzten Jahrzehnte) für Diabetiker<br />

nicht mehr als empfehlenswert gilt.<br />

Diese Gesetzesänderungen und das Fehlen<br />

der „Diät-Produkte“ (Joghurt, Marmelade,<br />

Kuchen, usw.) im Handel und demzufolge<br />

auf unseren Tischen - auch im <strong>Seniorensitz</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Hegen</strong> - führte zu großer Irritation,

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