download - Hochschul-Informations-System GmbH
download - Hochschul-Informations-System GmbH
download - Hochschul-Informations-System GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
14<br />
4. Monetäre Flächenmanagementmodelle<br />
in der Praxis<br />
In diesem Abschnitt sollen monetäre Modelle des<br />
hochschulinternen Flächenmanagements, die in<br />
<strong>Hochschul</strong>en bereits eingeführt wurden, dargestellt<br />
werden. Ziel ist es, anhand dieser Beispielen<br />
und auf Grundlage der allgemeinen Beschreibung<br />
in den vorhergegangenen Abschnitten Möglichkeiten<br />
zur konkreten Ausgestaltung aufzuzeigen.<br />
Vorgestellt werden die Modelle der Technischen<br />
Universität Dresden, der Universität Hannover,<br />
der Universität Heidelberg und der Fachhochschule<br />
Münster. Diese <strong>Hochschul</strong>en waren bereits an<br />
den HIS-Workshops zum Thema „Raumhandel“<br />
beteiligt (vgl. HIS Dokumentationen 1999 und<br />
2002). Die jeweiligen Modellbeschreibungen wurden<br />
nun aktualisiert, inhaltlich ergänzt und in vergleichbarer<br />
Form aufbereitet.<br />
4.1 Technische Universität Dresden<br />
Modelltyp<br />
Das von der Technischen Universität Dresden angewendete<br />
Modell wird als „Bonus-Malus-Modell“<br />
bezeichnet. Da mit dem Modell Flächenbedarfe<br />
festgelegt und flächenmäßige Überausstattungen<br />
mit einem „Malus“ versehen werden, ist das Modell<br />
dem Typ des Sanktionsmodells zuzuordnen.<br />
Ein besonderes Merkmal stellt die „Bonus-<br />
Regelung“ dar, die Ausgleichszahlungen für unterausgestattete<br />
Einrichtungen vorsieht.<br />
Zielsetzungen<br />
Mit der Einführung des Sanktionsmodells wurde<br />
nach den Angaben der <strong>Hochschul</strong>e das Ziel verfolgt,<br />
eine Korrektur der Flächenverteilung innerhalb<br />
der <strong>Hochschul</strong>e zu erreichen sowie das Kostenbewusstsein<br />
in Bezug auf die Flächennutzung<br />
zu stärken.<br />
Einbezogene Einrichtungen<br />
Das Modell bezieht sich auf die Flächen der Fachlichen<br />
Einrichtungen der Universität. Zentrale Einrichtungen<br />
werden nicht berücksichtigt.<br />
Steuerungsebene<br />
Als Steuerungsebene dienen die Fakultäten.<br />
Einbezogene Flächen<br />
In das Modell sind alle Räume der fachlichen Einrichtungen<br />
einschließlich der zentralen Lehrräume<br />
und der Fachbereichs-Bibliotheken einbezogen.<br />
Gebäudeart, -qualität Bewertungsfaktor<br />
Neubau, sanierter Altbau 1,0<br />
Durchschn. baulicher<br />
0,9<br />
Zustand<br />
Schlechter baul. Zustand;<br />
0,8<br />
Provisorische Bauten,<br />
Baracken<br />
Ehem. Wohnungen,<br />
0,7<br />
Schuppen; Baracken u.<br />
einfache Hallen in<br />
schlechtem Zustand<br />
Abb. 7: Bewertungsfaktoren der TU Dresden<br />
für Gebäudeart und -qualität<br />
Raumzuschnitt<br />
Bewertungsfaktor<br />
Gut 1,0<br />
Schlecht 0,9<br />
Abb. 8: Bewertungsfaktoren der TU Dresden<br />
für den Raumzuschnitt<br />
Flächenbestand<br />
Der Flächenbestand wird im Rahmen des Modells<br />
hinsichtlich des Raumzuschnitts und der Gebäudeart<br />
und -qualität bewertet. Die dabei verwendeten<br />
Faktoren finden sich in den Abb. 7 und 8.<br />
Die Flächen zentral verwalteter Lehrräume werden<br />
entsprechend der tatsächlichen Nutzung, die<br />
auf Stundenbasis berechnet wird, auf die Fakultäten<br />
verteilt und anteilig angerechnet.<br />
Flächenbedarf<br />
Der Flächenbedarf wird nach einem Verfahren berechnet,<br />
das sowohl Studierenden- als auch Personalzahlen<br />
als Bezugsgröße verwendet und für<br />
beide Bereiche entsprechende Teilbedarfe ausweist.<br />
Der studierendenbezogene Teilbedarf wird aus<br />
den Vollzeitäquivalenten in der Regelstudienzeit<br />
und fachspezifischen Flächenrichtwerten errechnet.<br />
Die Flächenrichtwerte sind einem HIS-<br />
Gutachten für die TU Dresden entnommen, in<br />
dem unter Berücksichtigung der besonderen fachlichen<br />
Ausrichtung für jeden Studiengang ein solcher<br />
Wert festgelegt wurde.<br />
Da die Flächenrichtwerte darauf ausgelegt sind,<br />
den gesamten Flächenbedarf des jeweiligen Studiengangs<br />
zu bestimmen, der studienplatzbezogene<br />
Anteil im Modell jedoch nur die Hälfte des<br />
Gesamtbedarfs ausmachen soll, werden die Flächenrichtwerte<br />
halbiert.<br />
<strong>Hochschul</strong>internes Flächenmanagement: Monetäre Anreizmodelle