D. Lamprecht - CVP
D. Lamprecht - CVP
D. Lamprecht - CVP
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1<br />
<strong>CVP</strong> 3-Königspressegespräch vom 7. Januar 2013<br />
Dominik <strong>Lamprecht</strong>, Präsident <strong>CVP</strong> Dietikon, Co-Präsident Jugendparlament<br />
Generationen unter einem Dach – ein Blick aus der Sicht der Jungen<br />
Als Vertreter der Jungen Generation liegen mir natürlich vor allem Themen am<br />
Herzen welche die Jungen von heute beschäftigen.<br />
Ganz besonders wichtig ist mir das Image der Jungen. Viel zu oft werden die<br />
Jugendlichen und vor allem junge Erwachsene ganz allgemein als faul, unhöflich und<br />
sogar als aggressiv abgestempelt. Nichts davon trifft so auf die Jungen von heute zu.<br />
Ausnahmen gibt es immer, in jeder Alters und Bevölkerungsschicht, nicht nur bei den<br />
„Jungen“.<br />
Ich treffe in meinem Alltag sehr oft auf junge Erwachsene, welche sich in einem<br />
Verein oder in einer Gruppe engagieren (jedoch fast nie in politischen<br />
Organisationen, am ehesten noch in einem Jugendparlament) und obwohl dies meist<br />
mit grossem zeitlichem Aufwand verbunden ist, machen sie es gerne. Diese<br />
Menschen sind zum Teil noch in einer Ausbildung oder im Studium, aber auch jene,<br />
welche voll arbeiten, stehen meist unter hohem Druck damit sie genügend Leistung<br />
bringen um ihren Job zu behalten. In der heutigen Zeit muss also freiwilliges<br />
Engagement noch höher gewichtet werden als früher. Alle, die sich freiwillig<br />
engagieren, tragen enorm viel zur Erhaltung unseres Wohlstandes und auch unserer<br />
Kultur bei. Viele Veranstaltungen und Vereine gäbe es heute nicht mehr, würde diese<br />
Arbeit gegen Geld entschädigt werden müssen .Einfaches Beispiel aus meiner<br />
Jugendzeit: Ich war Jungwacht- und Blauring Leiter und leistete mit 17 Jahren im<br />
Schnitt zirka 18 Stunden Freiwilligenarbeit im Monat, das machte im Jahr 216<br />
Stunden, dazu kamen noch Ferienlager etc. Das wären also mehr als 5 Wochen<br />
Arbeitszeit. Diesen Einsatz könnte schlichtweg niemand bezahlen.<br />
In diesem Zusammenhang fordere ich, dass diese Arbeit anerkannt wird und damit<br />
den jungen Menschen ermöglichen, weniger von ihren Ferientage dafür einsetzen zu<br />
müssen. Ausserdem arbeiten viele Personen heutzutage auch samstags oder gar<br />
sonntags, wenn man ein Trainingslager oder einen Kurs besucht, dauern diese meist<br />
3-Königs-PK 2013, Referat Dominik <strong>Lamprecht</strong>
2<br />
7 – 8 Tage oder noch länger. Dies ist mit den 5 Tagen pro Jahr, die dafür eingesetzt<br />
werden können, nicht abzudecken und man muss noch Ferientage dran geben. Das<br />
ist absolut nicht mehr zeitgemäss! Heute werden die Kosten für die J+S Tage durch<br />
die EO abgedeckt, das wäre auch bei einer Erhöhung der Anzahl Tage denkbar.<br />
Heute hat jeder der in einem Verein mitmacht der unter J+S (Jugend und Sport) läuft<br />
und seine Freizeit dafür einsetzt, 5 Arbeitstage pro Jahr zur Verfügung, die er für<br />
diese Tätigkeit beziehen kann (bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres). Der<br />
Arbeitgeber ist verpflichtet, diese zu gewähren, jedoch unbezahlt.<br />
Es wäre auch denkbar dass man eine „Sozialstundenwoche“ einführt, für Personen<br />
welche zuhause ein schwerkrankes Familienmitglied pflegen müssen und dafür ihre<br />
Freizeit opfern. Diese Woche müsste wie die J+S Tage im Gesetz verankert werden<br />
und es müssten gewisse Anforderungen an den Bezüger gestellt werden, damit er<br />
sie erhält. Eine Finanzierung über die Krankenkasse wäre sinnvoll. Ein Teil der<br />
Prämien soll in einen separaten Topf fliessen.<br />
Meine Forderungen sind:<br />
• Eine Aufstockung der Anzahl der J+S Tage von heute 5 auf neu 8 Tage pro<br />
Jahr und mind. 50% des Lohnes während dieser Zeit (Kostenträger: EO)<br />
• Einführung einer Sozialstunden- Woche für die Pflege behinderter oder<br />
schwerkranker Familienmitglieder bei 50% vom Lohn (ohne<br />
Altersbeschränkung), Kostenträger Krankenkasse<br />
• Beides darf auch in Zukunft nicht als Ferienbezug gelten<br />
In der Politik hingegen ist es schwierig Leute zu begeistern und zu motivieren sich für<br />
ihre Gemeinde oder ihren Kanton einzusetzen. Dies gilt vor allem auch bei Jungen:<br />
„Heute hat man ja alles, es geht allen gut und man fühlt sich hier bei uns sicher.<br />
Warum soll ich mich dafür interessieren, die machen sowieso was sie wollen!“ So<br />
tönt es oft wenn ich mit anderen Jungen rede. Manchmal fühle ich mich dann als<br />
Exot unter den besten Freunden. Meiner Meinung nach müssen wir wieder näher bei<br />
den Leuten politisieren und vor allem den Jungen mehr Möglichkeiten geben, sich<br />
Gehör zu verschaffen damit sie sich auch ernst genommen fühlen. Dafür gibt es aus<br />
meiner Sicht mehrere Mittel:<br />
3-Königs-PK 2013, Referat Dominik <strong>Lamprecht</strong>
3<br />
Wir haben uns im Vorstand der Jungen <strong>CVP</strong> Kanton Zürich eindeutig für Schaffung<br />
des kantonalen Jugendparlamentes ausgesprochen, ich selber habe damals mit den<br />
Initianten im Kantonsrat Kontakt gehabt und sie mit Infos versorgt. Danach sagte der<br />
Kantonsrat ja dazu. Seitdem ist es still geworden um dieses Thema. Wir fragen uns,<br />
warum die Gründung nicht schneller voranschreitet und wann denn eigentlich die<br />
Jungen an Bord geholt werden? Es soll ja ein Jugendparlament sein und daher<br />
sollten die Strukturen auch von beiden Seiten festgelegt und getragen werden<br />
können oder nicht?<br />
Da gäbe es noch das E-Voting, welches uns ebenfalls eine gute Möglichkeit bietet,<br />
um Junge wieder vermehrt für Politik zu interessieren und sie zum Abstimmen zu<br />
bewegen. Zürich als bevölkerungsstärkster Kanton der Schweiz nahm mit 12<br />
Gemeinden an einem Pilotprojekt teil. Die Rückmeldungen und Ergebnisse waren<br />
durchaus positiv. Dieser Test wurde aber Ende 2011 beendet weil anscheinend die<br />
Kosten für die Weiterführung zu hoch wurden und die Technik veraltet war. Bis auf<br />
weiteres werden keinen neuen Test- Versuche unternommen. Dies finden wir ein<br />
kläglich!<br />
Man meint, dass der Kanton Zürich sich davor drückt, selbst mal aktiv zu werden und<br />
zum Beispiel zusammen mit der ETH einen neueres und kostengünstigeres System<br />
zu entwickeln, welche alle anderen Kantone dann bei uns beziehen könnten. Es ist<br />
immer einfach, mal abzuwarten was die Zukunft so bringen mag, dabei könnte der<br />
„Technik Kanton Zürich“ seinem Namen durchaus mal wieder gerecht werden. In<br />
anderen Kantonen laufen die Testversuche übrigens noch.<br />
Wir wollen nicht 20 Jahre warten bis vielleicht mal wieder ein Test durchgeführt wird.<br />
Die Stimmbeteiligung wird sich nicht von alleine wieder erhöhen!<br />
Die Junge <strong>CVP</strong> Kanton Zürich fordert deshalb:<br />
• die Einführung des Kantonalen Jugendparlamentes bis Ende 2013<br />
• Möglichst rasche Wiedereinführung von E-Voting mit moderner Technik zu<br />
Testzwecken im Kanton Zürich, um das E-Voting raschmöglichst in der<br />
ganzen Schweiz einführen zu können.<br />
3-Königs-PK 2013, Referat Dominik <strong>Lamprecht</strong>