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SÜDTUNESIEN<br />
Sandstrände, grüne Oasen, Felsformationen, Ksour und Salzseen –<br />
<strong>Tunesien</strong>s Süden reizt mit kultureller und landschaftlicher Vielfalt<br />
MAHDIA<br />
Die Fischer- und Hafenstadt<br />
(170 000 Ew.) am Cap<br />
Afrique besitzt eine überaus<br />
malerische Medina auf einer<br />
weit ins Meer hinausragenden<br />
Halbinsel.<br />
EL-DJEM<br />
Bereits zur Römerzeit war<br />
dieser Sahel genannte Teil<br />
<strong>Tunesien</strong>s Hauptanbaugebiet<br />
für die Frucht, aus der<br />
man Seifen und Lampenöl<br />
herstellte. Die Großgrundbesitzer<br />
waren so wohlhabend,<br />
dass sie sich größten<br />
Luxus leisten konnten – einige<br />
der kunstvollsten Mosaikböden<br />
der Museen in<br />
Tunis, Sousse und El-Djem<br />
stammen aus der Region.<br />
Und da das Leben in der<br />
afrikanischen Provinz wohl<br />
eher langweilig war, ließen<br />
die Bürger von El-Djem<br />
gleich drei Amphitheater<br />
errichten. Eines, heute als<br />
Weltkulturerbe geschützt,<br />
steht noch und ist so monumental,<br />
dass El-Djem im<br />
Vergleich dazu wie eine<br />
Spielzeugstadt aussieht (tgl.<br />
7–18.30, im Winter bis<br />
17.30 Uhr | 8 TND).<br />
SFAX<br />
Noch ist <strong>Tunesien</strong>s zweitgrößte<br />
Stadt (250 000 Ew.,<br />
105 km von Mahdia) ein Geheimtipp.<br />
Hinter dem Ring<br />
von Industrie, Hafen und<br />
modernen Wohnvierteln<br />
verbirgt sich eine Medina,<br />
die zu den ursprünglichsten<br />
des Landes gehört. Sie ist<br />
von einer im 9. Jh. erbauten<br />
Stadtmauer umschlossen.<br />
Im Zentrum befindet sich die<br />
849 errichtete Große Moschee.<br />
SOUSSE – RIBAT<br />
Der Wehrbau war früher<br />
eine Art muslimisches Kloster<br />
für Kriegermönche.<br />
Eine Kette solcher Ribats<br />
schützte die tunesische Küste<br />
und diente den Menschen<br />
im Angriffsfall als Unterschlupf.<br />
Ansonsten ist auch dieser<br />
faszinierende Bau völlig<br />
schlicht: den Innenhof umgeben<br />
die Zellen der Kriegermönche,<br />
in der ersten<br />
Etage befindet sich ein einfacher<br />
Gebetsraum.<br />
Tgl. 8–19, im Winter<br />
8–17.30 Uhr | 5 TND<br />
SÜDTUNESIEN<br />
DJERBA – HARA<br />
SEGHIRA (ERRIADH)<br />
586 v. Chr. soll sich die erste<br />
jüdische Gemeinde niedergelassen<br />
und eine Synagoge<br />
errichtet haben. Der<br />
heutige Bau entstand erst<br />
1920, doch die darin aufbewahrte<br />
Thorarolle zählt zu<br />
den ältesten weltweit. Im<br />
Innern können Sie schönes<br />
Majolikadekor und üppige<br />
Schnitzarbeiten bewundern.<br />
Zutritt nur mit Kopfbedeckung.<br />
So–Do 9.30–12.30 und<br />
14.30–17 Uhr, Fr nur vormittags<br />
| Spende erbeten<br />
DOUZ – EL-HOFRA-DÜNE<br />
Die große Düne im Süden,<br />
unmittelbar bei der Hotelzone,<br />
ist besonders am späten<br />
Nachmittag ein wunderbares<br />
Fotomotiv. Von ihrem<br />
Kamm aus können Sie weit<br />
über das Sandmeer des<br />
Großen Östlichen Erg blicken.<br />
Tipp: Nachts lässt sich<br />
die Wüstenlandschaft im<br />
Licht des Monds genießen.<br />
KSAR GHILANE<br />
Eine Palmenoase in der<br />
Weite der Sahara, dort, wo<br />
Sand- und Kieswüste sich<br />
treffen; zwischen hohen<br />
Dünen Mauern einer römischen<br />
Festung, die Fremdenlegionäre<br />
zu einem französischen<br />
Fort ausbauten,<br />
und mehrere Zeltcamps –<br />
das ist Ksar Ghilane.<br />
MATMATA<br />
Eine gut ausgebaute, sich<br />
die Hänge des Dahargebirges<br />
hinaufwindende Straße<br />
führt von Gabès ins rund 36<br />
km entfernte Matmata in<br />
etwa 500 m Höhe. Die<br />
Strecke ist sehr reizvoll, ein<br />
Panorama jagt förmlich das<br />
nächste.<br />
CHENINI UND DOUIRET<br />
Rund 20 km westlich von<br />
Tataouine staffeln sich die<br />
Mauern des alten Berberorts<br />
Chenini, bei einer Ksarruine<br />
und einer Moschee<br />
beginnend, an einem steilen<br />
Hang ins Tal hinunter.<br />
KSAR OULED SOLTANE<br />
Auch diese Speicherburg 23<br />
km südlich von Tataouine,<br />
die zu Teilen wohl noch aus<br />
dem 15. Jh. stammt, ist gut<br />
erhalten; sie wurde Ende<br />
der 1990er-Jahre restauriert.<br />
Die Ghorfas türmen<br />
sich um die beiden miteinander<br />
verbundenen Innenhöfe<br />
bis zu vier Etagen hoch<br />
und sind über Treppen erreichbar.<br />
Ein örtlicher Kulturverein<br />
bemüht sich um eine<br />
nachhaltige touristische Nutzung<br />
des Ksar; er stellt Führer<br />
zur Verfügung (Association<br />
Ksar Ouled Soltane |<br />
Handy 22 52 33 43).<br />
OULED EL-HADEF<br />
Ausgangspunkt für die Besichtigung<br />
der Altstadt ist<br />
die Place Ibn Chabbat im<br />
Stadtzentrum. Von hier aus<br />
geht‘s an der Markthalle<br />
entlang zur Rue de Kairouan,<br />
die den Stadtteil Ouled<br />
el-Hadef von Süden nach<br />
Norden durchquert. Die<br />
Straße und die davon abzweigenden<br />
Gassen sind<br />
gesäumt von Stadthäusern<br />
in der traditionellen Ziegelarchitektur:<br />
Vorkragende<br />
Ziegel bilden geometrische<br />
Muster an den Fassaden<br />
und halten das Mauerwerk<br />
durch den Schattenwurf<br />
angenehm kühl.<br />
CHOTT EL-DJERID<br />
Karl-May-Leser kennen den<br />
Chott el-Djerid aus den<br />
Schilderungen in „Durch die<br />
Wüste“ und wissen deshalb<br />
auch, welche Gefahren er<br />
birgt. Doch keine Sorge! Die<br />
rund 200 km lange Senke<br />
mit den Chotts el-Djerid,<br />
el-Gharsa und el-Fedadj ist<br />
heute durch gut befestigte<br />
Asphaltstraßen erschlossen.<br />
Zwischen Degache bei Tozeur<br />
und Kebili im Osten<br />
können Sie den Salzsee<br />
überqueren und den Fata<br />
Morganas nachträumen.<br />
BESICHTIGUNGEN<br />
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