4 akademischen Zöpfe war, so vermied er in seinen Werken alles extravagante <strong>und</strong> gekünstelte. - ~icht viele Jahre älter ist Professor Cu no von Uechtritz. S te i n ki rch geworden. Der bekannte Bildhauer war am 3. Juli 1856 in Breslau geboren. Schüler Viktor Tilgners, hielt er sich nachher lange in Paris <strong>und</strong> Italien auf <strong>und</strong> liess sich dann hier nieder. Zu seinem Hauptwerk gehören die Statue des neapolitanischen BeItelknaben in der Nationalgalerie, der Brunnen im kaiserlichen Schloss, das Georg-Wilhelm-Denkmal in der Siegesallee <strong>und</strong> das Moltkedenkmal in Breslau. - Auch Direktor Jose Ferenczy war kein hohes <strong>Leben</strong>salter beschieden. 56 Jahre alt starb er in Argentinien, wo er mit einem Operetten-Ensemble auf der Tournee begriffen war. Ferenczy brachte uns die "Geisha" mit Mia Werber nach Berlin. Im Central-Theater, das , er dann übernahm, hatte er ausser "Geisha", die aucry dort noch lange ihre Zugkraft ausübte, wenige Erfolge zu verzeichnen,deren grösster "Die Puppe" wurde. Ferenczy kämpfte in einer Zeit, in welcher der grösste Nlederganli! der Operette war, <strong>und</strong> als der neue Aufschwung erfolgte, hatte' er Mut <strong>und</strong> Geld verloren. - Ganz plötzlich verschied der Stadtverordnete Hermann PI i\; ch k e, eine der bekanntesten Persönlichkeiten Berlins. Er hatte als Komiteemitglied der Ferien-Kolonie Grunewald mit zahlreichen Knaben <strong>und</strong> Mädchen einen Auliflug nach Schmargendorf unternommen <strong>und</strong> hielt 2'erade eine Ansprache an di'e Kinder, in der er sie aus lier Obhut der Kolonie. entliess, als er von einem Heruchlage getroffen wurde <strong>und</strong> inmitten der fröhlichen Schar lautlos zu Boden sank. Unter dem furchtbaren Eindruck dieses plötzlichen Todes verstummte jedes Wert auf den Lippen. Alles war erschüttert über den herben Wechsel von fröhlicher Lust zu ernster Trauer. Hermann Plischke, der ein Alter von M Jahren ~ : erreicht hat, gehörte der Stadtverordneten-Versammlung seit 18 Jahren an <strong>und</strong> vertrat als Mitglied der· Neuen Linken den fünften Wahlbezirk. Er hat sich in dieser Zeit im kommunalen <strong>Leben</strong> Berlins trefflich bewährt. Er war auch · einer der Mitbegründer der Sanitätswachen, Vorstandsmitglied der <strong>Berliner</strong> Asylvereine <strong>und</strong> der Ferien-Kolonien <strong>und</strong> Mitglied zahlreicher Deputationen, Ausschüsse <strong>und</strong> Kuratorien. - Doch nun zu den <strong>Leben</strong>den I Und voll <strong>Leben</strong> <strong>und</strong> ' Esprit sind die Mitglieder der französischen Botschaft, deren Chef, Jules Cambon, unseren mächtigen Nachbarstaat hier mit so viel Geschick <strong>und</strong> Würde zu vertreten ver_ steht. - Trotz der grossen sommerlichen Hitze sind die Opernvorstellungen im Neuen König!. Operntheater (Kroll) stets ausserordentlich stark besucht gewesen. Und das ist kein W<strong>und</strong>er, denn Hermann Gura verstand es unter seinem Direktions-Szepter eine auserlesene Künstlerschar zu vereinigen, wie unsere Leser sehen werden, .wenn sie die Bilder der Hauptkräfte betrachten. - ProfessorHanns Fechner, bekartntlicheiner u ,nsere~ allerersten <strong>und</strong> besten Porträtmaler, hat wiederum eine Anzahl <strong>für</strong>stlicher Persönlichkeiten mit gewohnter Meisterschaft gemalt. Auch aus den photographischen Abbildungen, die wir in unserer vorliegenden Nummer bringen, wird man das grosse Können <strong>und</strong> die überaus charakteristische Auffassung Hanns fechners erkennen. - Die Republik Li b e ri a ist jetzt zu Deutschland in Handelsbeziehungen getreten. Eine Sondergesandtschaft dieses eigenartigen Staates, bestehend aus dem Expräsidenten Hon. f. Gibson, dem Vicepräsidenten Hon. J. J. Dorsen <strong>und</strong> dem Anwalt Hon. C. Dunbar war hier, um die Handelsverträge mit unserem auswärtigen Amt zu vereinbaren. - Auf der folgenden Seite aus dem Gebiete der ernsten <strong>Kunst</strong> eine, aus dem der heiteren drei Vertreterinnen. Elfriede Heisler, die junge Naive des friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhauses. ist ein zweifellos bedeutendes Talent, dem man eine grosse Zukunft prophezeien kann. Die schöne fedia de Ferard' ist als Nachfolgerin der Darmand die jetzige "commere" des Metropoltheaters, Hel e n e La n d, die bekannte ßreltl-Diva wird im nächsten Monat wieder am Passage Theater mit Paul Schneider-Dimcker <strong>und</strong> Marietta Olly zusammen auftreten, an dem bisher Grete Karoly G ro s s, die Gattin des Schauspielers Ernst Gross, wirkte. - Zahlreiche Angehörige der grande nation leben friedlich <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftlich in . Berlin. Die französische Botschaft bildet naturgemäss <strong>für</strong> sie den geselligen Mittelpunkt. Unser Bild zeigt eine bedeutende Anzahl derselben bei einem Sommerfest im Garten der Botschaft. Terpsichores Jünger, die durchweg Meister in ihrem Fach sind, kamen aus allen Weltteilen zusammen, um beim 1. internationalen Tanzlehrer - Kongress über ihre Standes - Interessen zu beraten. Unsere Aufnahme zeigt die Einberufer des Kongresses, lauter Namen vom besten Klang. - Nicht umsonst wird das während des Sommers von mehr als 12000 Fremden, darunter von 13 bis 1400 aus Berlin besuchte Bad Elster "die Perle des sächsischen Vogtlandes" genannt. In einer Seehöhe von 500 Metern eingelagert in das breite Tal der oberen Elster, leuchten die 200 weissen Häuser des an Heilquellen reichen Kurortes dem Besucher schon von weitem entgegen aus dem lichten Grün der Wiesen <strong>und</strong> Matten <strong>und</strong> heben sich scharf ab von dem dunklen Hintergr<strong>und</strong>e, dem tiefen satten Grün der tannenbedeckten Berge, die in sanft geschwungener Linie den zwischen Parkanlagen fast versteckten Badeort halbmondförmig umgeben <strong>und</strong> bis zu 777 m aufsteigen. Seit 1848 in Besitz <strong>und</strong> Verwaltung der Königlich Sächsischen Regierung zeigt die Zahl der Kurgäste von Jahr zu Jahr ein sicheres langsames Anschwellen. Fremde aus aller Herren Länder suchen hier in der reizenden, wald bedeckten Umgebung in dem durch eine überraschende Gleichmässig. keit der Tageswärme <strong>und</strong> Kühle der Nächte sich auszeichnenden Klima, an der weitberühmten kräftigen Glaubersalzquelle, die in ihrer chemischen Zusammensetzung dem Marienbader Kreuzbrunnen nahezu gleich ist, sowie an den 4 alkalisch-salinischen Stahlquellen, in den Mineralbädern <strong>und</strong> den allseitig als vortrefflich anerkannten Moorbädern · Erholung, Kräftigung oder Genesung. Während Bad-Elster noch vor 10 Jahren nur als frauen bad galt, zeigt sich das männliche Geschlecht seitdem immer stärker vertreten. Herz- <strong>und</strong> Nervenkranke, an Störung der Verdauung leidende, fettsüchtige, Gichtische <strong>und</strong> Rheumatiker, Männlein <strong>und</strong> Weiblein in bunter internationaler Mischung, versammeln sich in den vom Rosenduft durchhauchten Anlagen vor dem prächtigen Kurhause <strong>und</strong> lauschen den Klängen der 40 Mann starken Kurkapelle, die das Echo weit hinabträgt im grünen Tal der weissen Elster. D ,.. l{ulO Russak. 3n meiner ~eefe feSt ein .aie~. (j. 5r. D. QJjten. 3n meiner ~eeft ftßt tin Ei~b, Sin Eieb (\U6 ~U(\f unb Eeib gtwoßtn, ~ocß welln icß e6 \ltriünbtn wilf ~(\nn irt e6 wit ein ~t"(\um 3errtoßen. @'it ein erbdic«enb rcßwel'er ~r(\um, ~o \lolf Sdnnrung (\If' bel' ~cßmtqen, ~it ißrt (!ll.(\fe (\ufgel'r> ~em muben, tobe6wunbtn 'J5er;en. ~tm 'J5er;tn, b(\6 einrt furtgercßwdl't,
RRRLTNRR T.RRRN 5 4 5 3 6 7 1 8 2 Spu:ial· A"jnalt",e <strong>für</strong>s " Buliner L eb.".. VOlt W Will;"g-.-r, Ber/fls w.J o 1 .. ' Jules Cambon, Botschafter, 2. Jules BoeuIve, Konsul, 3. Graf d'Ormesson, 3. Botschaftssekr etär, 4. Andre Bntere, Attache, 5. L ouis H ermite, 2. Botschaftssekretär, ß. Baron do! I3erckheim, Botschafts-Rat, 7. Henri Saunois-Chevert, Vize-Konsul, 8. Charles d'Andrezel, K orvetten-Kapitän, Marine-Attache. Die Französische Botschaft in Ber1in.