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Bundes-Newsletter 2013_07 - BVVP

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Ausgabe Nr. <strong>07</strong>/13, 08.<strong>07</strong>.<strong>2013</strong>, nur für Mitglieder der 17 Regionalverbände des bvvp<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

hier ist der neue bvvp-online-newsletter Nr. <strong>07</strong>/13.<br />

Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, war eine gesetzliche Neuregelung<br />

hinsichtlich der Ärztequote bei der Vergabe von psychotherapeutischen Praxissitzen<br />

nötig. Es gab da ein ziemliches Hauen und Stechen um diese Quote, weil die BPtK<br />

und auch zahlreiche PP-Verbände die Reservierung von Plätzen für Ärzte - die es<br />

gar nicht gibt - kontraproduktiv fanden, denn deswegen seien z.T. auch Plätze an PP<br />

nicht abgegeben und damit die Versorgung beeinträchtigt worden.<br />

Der bvvp hat sich sehr dafür eingesetzt, dass die Ärztequote erhalten bleibt, weil wir<br />

als „gemischter“ Verband natürlich neben den Interessen der PP und KJP auch die<br />

der ärztlichen Psychotherapeuten gleichermaßen vertreten und außerdem der<br />

Ansicht sind, dass die ärztliche Psychotherapie eine Bereicherung und Erweiterung<br />

der psychotherapeutischen Landschaft darstellt und dass die Psychotherapie auch<br />

integrierter Bestandteil des ärztlichen Spektrums bleiben muss. Die Gleichsetzung<br />

von „Psychotherapie“ mit „Psychologischer Psychotherapie“, die sprachlich leider<br />

doch voranschreitet, sollte nicht noch faktisch unterstützt werden (s. Punkt 1.1).<br />

Jetzt ist ein Kompromiss gesetzlich verabschiedet worden, mit dem alle gut leben<br />

können (s. Punkte 2.2., 2.3). Immerhin!<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

verbleibe ich im Namen des Vorstands<br />

Dr. Frank Roland Deister,<br />

Vorstandsmitglied des bvvp<br />

___________________________________________________________________<br />

1


Inhaltsübersicht<br />

1. Mitteilungen und Aktivitäten des bvvp und seiner Landesverbände<br />

1.1. bvvp-Stellungnahme zur Quotenregelung für Ärzte<br />

1.2. Stellungnahme des Ethikausschuss der PKN<br />

1.3. Aktueller Stand der Klageverfahren im Bereich Psychotherapie<br />

1.4. brechnung von in r tlicher eiterbildung<br />

1.5. ur Vergütungssituation essischer Pi s hrend der Pra tischen tig eit<br />

1.6. Aktuelles zur Ausbildungsreform der PP und KJP<br />

1.7. Ein deutliches Signal in Richtung <strong>Bundes</strong>gesundheitsministerium<br />

1.8. Bedarfsplanungs-Richtlinie: zusätzlicher lokaler Versorgungsbedarf und<br />

Sonderbedarf<br />

2. Aktuelle Gesundheitspolitik<br />

2.1. mbulante Versorgung psychisch Kran er: „Frustrierte Psychiater machen<br />

Richtlinien-Psychotherapie“<br />

2.2. Mindestquotenregelung: Ärztesitze auch für Psychologen<br />

2.3. Kompromiss bei Ärztequote<br />

2.4. Folteropfer und Flüchtlinge: Gesundheitliche Versorgung mangelhaft<br />

2.5. report MÜNCHEN hinter den Kulissen des MDK: Wie der MDK wirklich arbeitet<br />

2.6. Förderung der ambulanten Versorgung macht demografischen Wandel erst<br />

bezahlbar<br />

2.7. BPtK-Publikationen<br />

2.8. Neue Homepage „PiA-Politik- reffen“<br />

2.9. Neue Regeln sollen gegen zu viel Pharma-Einfluss auf Ärzte helfen<br />

2.10. Kein Meilenstein – sondern Stolperstein für die Opfer sexualisierter<br />

Gewalt<br />

2.11. Österreich: Wer darf psychisch Kranke behandeln?<br />

2.12. Psychotherapeuten mit Gesetz-Änderungen zufrieden<br />

2.13. Zugang zur Psychotherapie europaweit verbessern<br />

3. Praxis<br />

3.1. ZI-Studie zu Praxiskosten geht in die vierte Runde - Befragung startet Mitte Juni<br />

<strong>2013</strong><br />

3.2. Anforderungen an Hard- und Software in der Praxis<br />

3.3. Informationen für die Praxis<br />

3.4. <strong>Bundes</strong>anzeigerveröffentlichung zur Psychotherapie-Richtlinie<br />

3.5. Auszug aus dem aktuellen KBV-Brevier: Psychotherapie-Richtlinie:<br />

Vergütungsregelung zur Änderung der Gruppentherapie<br />

3.6. er u sp t oder gar nicht ommt, den<br />

3.7. Petition gegen intransparente Studien der Pharmaindustrie<br />

3.8. Transkulturelle Psychotherapie, Psychoanalyse und Beratung<br />

4. Rechtliches und Urteile<br />

4.1. BGH: Sexueller Missbrauch auch bei Einverständnis des Opfers<br />

2


5. Medien und Wissenschaft<br />

5.1. Schwere Vorwürfe gegen Asklepius Göttingen / Missstände in den beiden<br />

Göttinger Asklepios-Kliniken<br />

5.2. PubPsych – das neue Open Access Psychologie-Suchportal<br />

5.3. Stigmatisierung psychisch Kranker hält an<br />

5.4. Was Psychoanalytiker von Autisten lernen können<br />

5.5 3Sat nano: Ein Marker im Blut zeigt, ob die Therapie hilft<br />

5.6. Das Gedächtnis der Gene<br />

5.7. Der Fall Wilhelm Reich<br />

5.8. Wenn einer von uns stirbt, geh ich nach Paris<br />

1. Mitteilungen und Aktivitäten des bvvp und seiner Landesverbände<br />

1.1. bvvp-Stellungnahme zur Quotenregelung für Ärzte<br />

Der bvvp begrüßt die vom <strong>Bundes</strong>tag getroffene Regelung zum Erhalt der Quoten für<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und für ärztliche Psychotherapeuten.<br />

Auf diese Weise wird innerhalb der gemeinsamen Bedarfsplanung für alle<br />

Psychotherapeuten die Vielfalt der Berufsgruppen gesichert, die psychisch und<br />

psychosomatisch Kranke behandeln.<br />

Der bvvp hatte schon 2006 ein Modell vorgelegt, mit dem ein bisher bestehender<br />

Nachteil der Quotenregelung hätte behoben werden können. Die nun getroffene<br />

Regelung ist ganz in diesem Sinne: Für den Fall, dass die freizuhaltenden Sitze für<br />

ärztliche Psychotherapeuten nicht besetzt werden können, hat dies keine<br />

Auswirkungen auf den rechnerischen Versorgungsgrad eines<br />

Bedarfsplanungsbereichs. Es ist also eine Regelung im Sinne der Patienten und<br />

deren Versorgung mit Psychotherapie.<br />

Die Ärzteschaft selbst hat über Jahrzehnte die Fachgebiete der Psychiatrie und<br />

später auch der Psychosomatik und Psychotherapie vernachlässigt und abgewertet.<br />

Durch das Psychotherapeutengesetz sollte 1999 die dadurch verursachte<br />

Versorgungslücke durch die Hinzunahme von zwei neuen Berufsgruppen<br />

geschlossen werden.<br />

Eine Schwächung der ärztlichen Psychotherapie durch eine Spezialisierung von<br />

Psychotherapie ausübenden Psychologischen Psychotherapeuten/ Kinder- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeuten auf der einen Seite und somatisch tätigen Ärzten<br />

3


auf der anderen Seite birgt die Gefahr in sich, eine längst überholte Spaltung von<br />

Körper und Seele wieder zu fördern.<br />

Zum Hintergrund:<br />

Hinsichtlich der Fortführung der Ärztequote gab es im Vorfeld von verschiedenen<br />

Seiten Aussagen, dass diese Quote überflüssig sei. Dem widerspricht der bvvp ganz<br />

entschieden. Hier werden zu Unrecht die unterschiedlichen Grundberufe der<br />

Psychotherapeuten gegeneinander ausgespielt.<br />

Bei der Differenzierung des Versorgungsauftrages von ärztlichen und<br />

psychologischen Psychotherapeuten geht es nicht um ein Besser oder Schlechter,<br />

sondern um den unterschiedlichen beruflichen Werdegang, verschiedene<br />

Teilkompetenzen, andere Sichtweisen und eine nicht vollständig identische Klientel.<br />

Ärztliche und psychologische Psychotherapeuten behandeln die gleichen Diagnosen<br />

mit den gleichen Verfahren und den gleichen Leistungsziffern des EBM. Daraus<br />

entsteht der Eindruck, dass es keinerlei Unterschiede zwischen ärztlichen und<br />

psychologischen Psychotherapeuten gäbe. Tatsächlich gibt es eine weitreichende<br />

Überschneidung der Tätigkeit bei der Behandlung psychischer und<br />

psychosomatischer Erkrankungen.<br />

Trotzdem wirken sich in der Versorgungsrealität die Befugnisse zur Diagnostik<br />

körperlicher Erkrankungen und zur Verschreibung von Arzneimitteln und die<br />

unterschiedlichen beruflichen Aus- und Weiterbildungen insbesondere auf die<br />

Überweisungsentscheidungen von Haus- und Fachärzten aus.<br />

Folgende Gründe sprechen für den Erhalt der Psychotherapie durch Ärzte:<br />

1. Behandlungsschwerpunkte und Kooperationen:<br />

- Psychiatrisch vorbehandelte Patienten, die einer Medikation bedürfen, werden<br />

an ärztliche Psychotherapeuten zur Psychotherapie überwiesen, damit dort<br />

auch die Medikation fortgeführt und begleitet werden kann.<br />

- Patienten mit gravierenden und langdauernden behandlungsbedürftigen<br />

somatischen Erkrankungen, die von psychischen Störungen und<br />

Erkrankungen begleitet sind, werden durch Haus- und Fachärzte eher an<br />

ärztliche Psychotherapeuten überwiesen, da dort i.d.R. mehr Erfahrung mit<br />

den somatischen Er ran ungen und quasi auch eine „gemeinsame Sprache“<br />

vorausgesetzt werden.<br />

- Patienten, die von Hausärzten vorbehandelt sind und längerfristig aufgrund<br />

von psychischen Erkrankungen arbeitsunfähig bleiben, werden bevorzugt an<br />

ärztliche Psychotherapeuten überwiesen, damit dort aus fachärztlicher Sicht -<br />

unter Einbeziehung körperlicher Erkrankungsaspekte - die Bescheinigung der<br />

Arbeitsunfähigkeit fortgeführt werden kann.<br />

4


- Dasselbe gilt für Patienten, die von Hausärzten vorbehandelt sind und<br />

aufgrund der Schwere ihrer psychosomatischen und psychischen<br />

Erkrankungen einer stationären Reha-Maßnahme bedürfen bzw. ein<br />

Rentenverfahren eingeleitet haben.<br />

In diesen Konstellationen können den Patienten Parallelbehandlungen und dem<br />

Gesundheitssystem unnötige Kosten erspart werden.<br />

2. Die unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungen:<br />

Durch die Kompetenzen im Bereich körperlicher Erkrankungen werden im<br />

ambulanten Bereich auch Patienten erreicht, die von sich aus keine Psychotherapie<br />

suchen würden. Gerade die Patienten, die aus verschiedenen Gründen auf ihre<br />

somatischen Symptome fixiert sind, können mitunter eine psychische Betrachtung<br />

leichter von einem Arzt akzeptieren.<br />

3. Die Wahlmöglichkeit für die Patienten:<br />

Für Patienten mit medikamentöser Behandlung ist die somatische und<br />

psychotherapeutische Behandlung „aus einer and“ ein rgument für die Suche<br />

nach einem ärztlichen Psychotherapeuten.<br />

4. Die Bedeutung für das Gesundheitssystem:<br />

Niedergelassene ärztliche Psychotherapeuten verfügen nicht selten über<br />

Weiterbildungsbefugnisse im Rahmen ihres Fachgebietes. Sie spielen bei<br />

Fortbildungs- und Weiterbildungsbausteinen von Haus- und Fachärzten eine wichtige<br />

Rolle. Die für die psychosomatische Grundversorgung und für fast alle<br />

Facharztweiterbildungen verbindliche Balint-Gruppe hat dabei eine wichtige Funktion<br />

als Bindeglied zwischen fachlicher (somatischer) Supervision und persönlicher<br />

Selbsterfahrungsgruppe. Psychotherapeuten lenken in diesen Kursen die<br />

Aufmerksamkeit bisher somatisch ausgerichteter Ärzte auf die Arzt-Patient-<br />

Beziehung sowie auf die psychosozialen und psychosomatischen Hintergründe der<br />

Patienten.<br />

5. Die Bedeutung für die Weiterentwicklung der Medizin:<br />

Die Psychotherapie ist in der und aus der Medizin entstanden. Die künftige<br />

Verankerung in der Medizin entscheidet darüber, ob das psychosomatische<br />

Verständnis in der ärztlichen Ausbildung und Versorgung hinreichend qualitativ und<br />

quantitativ repräsentiert bleibt und ob ein psychotherapeutisch- psychosomatisches<br />

Krankheitsverständnis und ergänzendes methodisches Behandlungswissen integriert<br />

und somit im gesamten ärztlichen Bereich weitergegeben, weiterentwickelt und<br />

gefördert werden kann.<br />

Die psychotherapeutischen Erfahrungen und Kenntnisse der ärztlichen<br />

Psychotherapeuten sind als wesentliche Grundhaltung eine Erweiterung der einseitig<br />

5


somatischen und apparateorientierten Medizin und schaffen den Boden für eine<br />

ganzheitlichere Sicht im Sinne der Patienten. Den ärztlichen Psychotherapeuten<br />

kommt damit sowohl auf der Ebene der Versorgungsstrukturen und Kooperationen,<br />

als auch auf der Ebene der inhaltlichen Verschränkung psychischer und somatischer<br />

Aspekte menschlichen Leidens eine wichtige Scharnier-Funktion zu. Da<br />

Psychotherapie ganz wesentlich im ambulanten Bereich kultiviert, tradiert und<br />

weiterentwickelt wird, ist die Repräsentanz von Ärzten in den ambulanten<br />

Versorgungsstrukturen nach Meinung des bvvp unverzichtbar.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass allein durch statistische Daten zu<br />

Diagnosen, Verfahren und Abrechnungsziffern, das in der Realität sehr differenzierte<br />

Versorgungsangebot nicht abgebildet wird. Eine Ausdünnung des ärztlichpsychotherapeutischen<br />

Versorgungssegmentes würde den Integrationsgedanken<br />

untergraben, die somatisch-technische Orientierung in der Medizin verstärken, die<br />

Gesundheitsausgaben durch Fehl- und Doppelbehandlungen erhöhen, die<br />

Versorgung spe ieller Patientengruppen verschlechtern und die „sprechende<br />

Medi in“ eiter sch chen<br />

Quelle: bvvp, 08.06.13<br />

Anmerkung der bvvp-Redaktion: s. dazu auch Punkt 2.2.<br />

1.2. Stellungnahme des Ethikausschuss der PKN<br />

Anbei die Stellungnahme des Ethikausschuss der Psychotherapeutenkammer<br />

Niedersachsen zum "AOK-Vertrag" in folgendem Link:<br />

http://www.pknds.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Sonstiges/<strong>2013</strong>/Stellungnah<br />

me_BoBe_online.pdf<br />

Im Hinblick auf diese Stellungnahme, als auch auf Basis des heutigen Schreibens<br />

der KV-nds, aus dem hervorgeht, dass die Einschreibung zahlenmäßig noch zu<br />

wünschen übrig ließe, bitten wir um Überprüfung der Vertragsinhalte. Der bvvp-nds<br />

ist nicht grundsätzlich gegen den Vertrag, sieht aber in der Stabilitätspauschale die<br />

gleichen ethischen Bedenken wie die PTK.<br />

Quelle: Dr. A. Mann-Rentz Andrea,1. Vorsitzende des bvvp-nds, 12.06.13<br />

1.3. Aktueller Stand der Klageverfahren im Bereich Psychotherapie<br />

Zum Stand der Klagen für den eitraum ab uartal bis uartal<br />

– u den inhaltlichen ründen unserer idersprüche ab ff – ussichten für<br />

<strong>2013</strong><br />

6


In essen ist eiterhin die vhvp- uster lage beim andesso ialgericht in armstadt<br />

anh ngig, elche die u niedrige Vergütung der probatorischen Sit ungen unterhalb<br />

eines indestpun t ertes von , ct um egenstand hat für den eitraum vom<br />

uartal bis uartal ir gehen davon aus, dass die umf ngliche und<br />

langwierige Korrespondenz abgeschlossen ist und ein baldiger Verhandlungstermin<br />

anberaumt ird, um hoffentlich ein rechts r ftiges rteil u erhalten<br />

ür haben ir nicht u idersprüchen aufgerufen, eil ir in diesem Jahr eine<br />

angemessene Erh hung der Ein elleistungsvergütungen nach dem Ende der V<br />

bei den antragsfreien eistungen so ie bei den genehmigungspflichtigen<br />

Psychotherapieleistungen hatten it dieser Erh hung urde den gestiegenen<br />

Betriebskosten in Psychotherapiepraxen Rechnung getragen und eine Anpassung an<br />

die unverh ltnism ig gestiegenen u chse bei den ms t en des achar tmi<br />

vorgenommen.<br />

b haben ir ieder ur Einlegung von idersprüchen gegen die<br />

Honorarbescheide aufgefordert, weil der Betriebskostenansatz in PT-Praxen<br />

weiterhin zu niedrig angeset t ist im Vergleich um vorlet ten Jahr, das als<br />

eferen ahr für die estlegung angemessener onorare bei Psychotherapeuten gilt<br />

In anderen KV- egionen führt der bvvp bereits uster lageverfahren für die<br />

Vergütungs eitr ume , und ab ff durch, auch enn der<br />

Be ertungsausschuss der KBV und der Kran en assen mit Beschluss vom<br />

eine geringfügige Erh hung des Betriebs ostensat es von Euro<br />

auf Euro für verfügt hat ie Berechnungen des bvvp ur<br />

angemessenen H he der Betriebs osten in Psychotherapiepra en ab haben<br />

ge eigt, dass eder im bisherigen noch im neuen Betriebs ostensat für ff die<br />

realen Kostensteigerungen egen der Inflation und die realen<br />

Ein ommens u chsen bei Pra ispersonal angemessen abgebildet sind.<br />

er ach r temi hat in seinen ms t en ab stärker ugelegt als die<br />

Psychotherapeuten aher ird in unseren iderspruchsformularen der u niedrige<br />

Betriebs ostensat gleich eitig mit der überproportional st r eren unahme der<br />

ms t e des ach r temi angegriffen iese Pun te erden im bvvp-<br />

Widerspruchsformular aufgegriffen, Zitat:<br />

...“Die Honorierung der genehmigungspflichtigen Leistungen wurde nicht<br />

entsprechend den erheblich gestiegenen Gewinnen (20<strong>07</strong> auf 2010) der Fac<br />

.<br />

optimal ausgelastete Psychotherap x “,...<br />

und in den Klagebegründungen detailliert und umfassend argumentativ verdichtet,<br />

um den Forderungen der Psychotherapeuten vor Gericht Geltung zu verschaffen.<br />

uch enn die KBV die angemessene Vergütung der Psychotherapieleistungen<br />

bis berechnen l sst, haben die bisher von der KBV vorgelegten odelle<br />

noch eine Klarheit gebracht, dass eine achvergütung ab f llig re Vielmehr<br />

hat die KBV versucht, die Psychotherapeutenhonorare hochzurechnen unter<br />

Einbezug der antragsfreien Psychotherapie-Leistungen, was der gefestigten BS -<br />

echtsprechung um geschüt ten indestpun t ert für genehmigungspflichtige<br />

7


eistungen iderspricht, um den rechnerischen Effe t u erreichen, dass die<br />

Psychotherapeuten h here berschüsse in ihren Pra en er ielen als der<br />

ach r temi iese an ver sind iemlich heillos und dienen ausschlie lich dem<br />

ec , die ach r tet pfe m glichst von eiteren ach ahlungen an die<br />

Psychotherapeuten u verschonen aher bleibt leider nur der Klage eg, um unsere<br />

orderungen geltend u machen ie anh ngigen bvvp-Klagen nnen Sie<br />

aufgelistet dem vhvp-Widerspruchsformular entnehmen.<br />

Weil seitens der Berufs- und achverb nde unterschiedliche iderspruchsformulare<br />

ursieren, sollten Sie sich nach b gung der rgumente und der Inhalte der<br />

Formulare genau überlegen, welchem Formular Sie den Vorzug geben wollen. Klar<br />

ist, dass man gegen den Honorarbescheid nur einen Widerspruch einlegen kann.<br />

ls noch offen muss die rage beurteilt erden, ie die ngemessenheit der<br />

Vergütung der Psychotherapieleistungen unter den Bedingungen der<br />

e trabudget ren Vergütung ab rechtssicher fest ustellen ist ir meinen, dass<br />

die BSG-Rechtsprechung zur Vergleichsmatri der ms t e der Psychotherapeuten<br />

und des ach r temi so ie die unver nderten a gaben des S B V zur<br />

angemessenen Vergütung aller psychotherapeutischen eistungen ur<br />

Eurogebührenordnung auch unter den Bedingungen des regionalen<br />

onorarverteilungsma stabs der KV essen eiter gelten ie indestvergütung der<br />

Psychotherapieleistungen um geringfügig gegenüber angehobenen<br />

rientierungspun t ert reicht bei eitem nicht aus, so dass die von uns für<br />

esentlich erachteten aber auch für noch durch uset enden<br />

Anpassungserfordernisse an angemessene Psychotherapiehonorare wegen der<br />

gestiegenen Betriebs osten und der unverh ltnism igen unahme der ms t e<br />

beim ach r temi eiterhin gegebenenfalls vor den erichten geltend gemacht<br />

erden müssen<br />

Quelle: Tilo Silwedel, Rundbrief des vhvp, des hessischen bvvp-Regionalverbands,<br />

12.06.13<br />

1.4. brechnung von in r tlicher eiterbildung<br />

ir berichten über die Bestimmungen ur brechnung von ang eitf llen nicht<br />

institutsgebundener ärztlicher Weiterbildungskandidaten<br />

Psychosomatik/Psychotherapie Fachärzte, die an Klini en t tig sind und sich in der<br />

eiterbildung um achar t für Psychosomatische edi in und Psychotherapie oder<br />

um achar t für Psychiatrie und Psychotherapie befinden, sollten ihre ang eitf lle<br />

auch bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten als Weiterbildungsassistent<br />

ab ic eln nnen er KV-Vorstandsvorsit ende err astych ist der uffassung,<br />

dass die Kosten der in die Pra en ausgelagerten eiterbildungsanteile der<br />

ach r te von den Klini en übernommen erden müssten<br />

Die zentrale Frage ist aber, ob der in einer Klini angestellte eiterbildungsassistent<br />

seine ang eitf lle in einer P -Pra is überhaupt durchführen ann, enn der<br />

Pra isinhaber die Supervision macht Es müssen Kapa it ten des Pra isinhabers<br />

vorgehalten erden, damit der ssistent über acht erden ann, sonst re die<br />

8


eiterbildung system idrig ie Pra ist tig eit der eiterbildungsassistenten ann<br />

nicht mehr als 3% zum Bezugsjahr ausgeweitet werden. Andererseits darf ein<br />

Zeitkontingent innerhalb der Minutenvolumina genutzt werden, ohne im Honorar<br />

abgestaffelt zu werden.<br />

ir vom vhvp sind der uffassung, dass r tliche psychotherapeutische<br />

Weiterbildungsassistenten von den Weiterbildungsbedingungen her nicht mit<br />

fach r tlichen eiterbildungsassistenten der somatischen Fachgebiete verglichen<br />

erden nnen, so dass man eine gesonderte sung für die brechenbar eit der<br />

ambulanten ang eitf lle finden muss Begren ungen nnte man analog u den<br />

Ausbildungsassistenten PP und KJP setzen.<br />

ier nnen ent eder gan tags t tiger oder halbtags t tige<br />

usbildungsassistenten in der Pra is besch ftigt erden ie usbildung in der<br />

r tlichen Psychotherapie sollte im ahmen der psychosomatischen edi in und<br />

Psychiatrie ihren Bestand haben und gef rdert erden leiche Bedingungen ren<br />

auch für die ach r te in eiterbildung ur fachgebundenen usat be eichnung<br />

Psychotherapie den bar ie Position des B ist: nabh ngig davon, an elcher<br />

Klinik die Weiterbildungsassistenten ihre Weiterbildung betreiben, sollten sie ihre<br />

Langzeittherapien in ambulanter Pra is durchführen nnen ie KV soll die<br />

eiterbildungsbedingungen uristisch abdec en, so dass Pra isinhaber<br />

eiterbildungsassistenten anbieten nnen, ihre ang eitf lle in<br />

eil eitbesch ftigung bei gleich eitigem nstellungsverh ltnis in der Klini in ihrer<br />

Pra is durch uführen<br />

ie rderung der eiterbildung der r tlichen Psychotherapie ist berufspolitisch<br />

not endig, damit die r tliche Psychotherapie nicht ausstirbt<br />

Quelle: Tilo Silwedel, Rundbrief des vhvp, des hessischen bvvp-Regionalverbands,<br />

12.06.13<br />

1.5. ur Vergütungssituation essischer Pi s hrend der Pra tischen tig eit<br />

Mindestens 1.800 Stunden absolvieren PiA in Kliniken im Rahmen ihrer Ausbildung<br />

bis zur Approbation.<br />

Der vhvp hat folgende Stellungnahme zu dieser Thematik abgegeben.<br />

ufgrund einer fehlenden geset lichen egelung für die Vergütung der<br />

usbildungs andidatInnen im linischen Bereich arbeiten viele PI ohne Vergütung<br />

bzw. je nach Krankenhaus mit unklaren, sehr unterschiedlichen Vergütungen<br />

iergegen ehren die Pi sich seit Jahren, auch mit nterstüt ung des vhvp Erste<br />

Erfolge der Proteste und von espr chen mit den Klini en eigen sich In den<br />

Klini en der Vitos- ruppe führten die Bemühungen um eine bessere Vergütung<br />

beispielsweise dazu, dass zumindest Psychologischen PsychotherapeutInnen in<br />

usbildung für ihre sog pra tische tig eit eine angemessene Vergütung be ahlt<br />

ird, auch enn der ebeneffe t dieses ugest ndnisses eine von den Klini en<br />

geforderte, um mehrere onate verl ngerte tig eit bedeutet<br />

9


Weiterhin unbefriedigend ist die Situation der Kinder- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeuten in usbildung, so eit sie einen p dagogisches<br />

Studium absolviert haben, die eine deutliche geringere Vergütung als die<br />

Psychologischen PsychotherapeutInnen in usbildung an den gleichen VI S-<br />

Klini en erhalten Viele Klini en leisten aber eiterhin überhaupt eine Vergütung<br />

eil sie die tig eit von Pi nicht als berufspra tische tig eit ansehen, sondern<br />

als ein Pra ti um, bei denen die Pi den Berufserfahrenen bei ihrer rbeit „über die<br />

Schulter schauen“ it der Erfahrungs ir lich eit, dass die diplomierten Pi u<br />

verant ortlichen professionellen tig eiten herange ogen erden, hat ein<br />

Pra ti um überhaupt nichts zu tun. Immerhin absolvieren PiA mindestens 1.200 bzw.<br />

1.800 Stunden in Kliniken im Rahmen ihrer Ausbildung bis zur Approbation, so dass<br />

die Frage der angemessenen Bezahlung zur Wahrung einer wirtschaftlichen Existenz<br />

von hoher Bedeutung ist.<br />

Klagen vor rbeitsgerichten aus amburg und amm haben den<br />

usbildungs andidaten daher echt gegeben: eine angemessene Vergütung muss<br />

bezahlt werden. uf diese Situation reagieren die Klini en verunsichert: Verein elt ist<br />

u beobachten, dass usbildungspl t e nicht mehr vergeben werden. Die durch die<br />

massiv steigenden Zahlen von Ausbildungsteilnehmern ohnehin sich st ndig<br />

verknappenden Pl t e in den Klini en erden immer mehr u einem eiteren<br />

Flaschenhals auf dem Weg zum Psychotherapeuten.<br />

Der vhvp und der bvvp lassen unsere Kolleginnen und Kollegen in usbildung auch<br />

eiterhin nicht allein in ihrer sch ierigen Situation uf <strong>Bundes</strong>ebene und auf<br />

essenebene set ten ir uns seit Jahren a tiv für die Belange der Pi ein In<br />

verschiedenen Gremien der LPPKJP und der <strong>Bundes</strong>psychotherapeuten ammer, im<br />

K-II mit Berufs- und achverb nden auf <strong>Bundes</strong>ebene, in vielfachen<br />

espr chen mit Politi ern, bei emonstrationen, im bundes eiten Verb nde<br />

übergreifenden Pi -Politi treffen, bei der nterstüt ung ur Erstellung des „Pi -<br />

Spot“ (http://www.bvvp.de/files/pia_farbkorrigie rt_master_youtube.mp4 ,<br />

Stellungnahmen und nterschriftena tionen set en ir uns seit Jahren für eine<br />

bessere Ausbildungssituation und Vergütungssituation der Pi ein und tun dies auch<br />

weiterhin.<br />

Einer nfrage einer Initiatorengruppe der Pi um nterstüt ung eines offenen Briefes<br />

an ihre Klini leitung haben ir um nlass genommen, eine Stellungnahme ur<br />

Vergütungssituation hessischer Pi hrend ihrer Pra tischen tig eit in den<br />

Klini en nicht nur ihnen ur Verfügung gestellt, sondern auch ffentlich eits ir sam<br />

auf unserer Homepage eingestellt.<br />

Quelle: Ariadne Sartorius, Rundbrief des vhvp, des hessischen bvvp-<br />

Regionalverbands, 12.06.13<br />

1.6. Aktuelles zur Ausbildungsreform der PP und KJP<br />

it gro er ehrheit stimmten die elegierten des eutschen<br />

Psychotherapeutentages ( P am einem Beschlussantrag u, ptionen<br />

10


einer ire tausbildung über die Beschlüsse des und P ur<br />

eiterent ic lung der Postgradualen usbildung hinaus nun auch die<br />

ire tausbildungsmodellen u überprüfen<br />

ptionen von<br />

amit ist eines egs einer Entscheidung für oder gegen ein odell vorgegriffen,<br />

vielmehr sollte aber nun auch die glichkeit geschaffen werden, Vergleiche<br />

ischen den odellen anstellen u nnen und m gliche Pro- und Kontrargumente<br />

ab gen u nnen Insbesondere von Seiten des<br />

<strong>Bundes</strong>gesundheitsministeriums ist immer ieder u h ren, man pr feriere dort „aus<br />

ordnungspolitischen ründen“ ein odell, das dem usbildungssystem der r te<br />

angeglichen re<br />

er vhvp begrü t den P -Beschluss, durch den nunmehr erm glicht urde, sich<br />

intensiv mit usbildungsmodellen u besch ftigen und sich auch mit den<br />

orderungen des inisteriums auseinanderset en u nnen<br />

Doch was bedeutet eine Direktausbildung? Welche Modelle gibt es und was ist der<br />

Unterschied zum jetzigen Modell? Welche Probleme und Fragen treten im<br />

Zusammenhang mit den odellen auf und elche sungsm glich eiten gibt es<br />

elche Kriterien müssen ur estaltung der usbildungsreform angelegt erden<br />

Mit diesen Fragen setzte sich der bvvp- <strong>Bundes</strong>vorstand auseinander und<br />

entwickelte hierzu bereits zu Jahresbeginn 2 Papiere, die Sie auf der Homepage<br />

nachlesen nnen um einen finden Sie eine tabellarische Auflistung von<br />

unterschiedlichen Ausbildungsmodellen, zum anderen den Kriterien atalog, der<br />

ichtige Kriterien enth lt, die ur berprüfung von usbildungsmodellen angelegt<br />

werden sollten. Die Dateien des bvvp hierzu finden Sie als Anlagen.<br />

Quelle: Ariadne Sartorius, Rundbrief des vhvp, des hessischen bvvp-<br />

Regionalverbands, 12.06.13<br />

1.7. Ein deutliches Signal in Richtung <strong>Bundes</strong>gesundheitsministerium<br />

Die Fachtagung „ ualit t sichern – achliche und stru turelle Perspe tiven für eine<br />

eform der Psychotherapieausbildung“ am 13.06.<strong>2013</strong> im Logenhaus Berlin<br />

er gemeinsamen Einladung der achverb nde P , S, , V KJP, dgvt<br />

und DFT folgen trotz Behinderungen im Bahnver ehr rund ste, vorrangig aus<br />

den Berufs- und achverb nden<br />

iel der veranstaltenden achverb nde ar es, insbesondere inhaltlich-fachliche<br />

Argumente ins Zentrum der Auseinandersetzungen zu stellen. Das ist unseres<br />

Erachtens sehr gut gelungen und die vorgetragenen rgumente und Beden en<br />

entsprechen auch eitgehend der altung des bvvp auch enn ir als<br />

Berufsverband nicht mit u den Veranstaltern hlten ennoch aren ir mit artin<br />

Klett, Ariadne Sartorius, Alfred Krieger und Rainer Cebulla sehr interessiert vertreten.<br />

Susanne al -Pa lita (stellvertretende Vorsit ende der P und ünter<br />

uggaber ( V hielten vor den auptvortr gen am Vormittag Begrü ungs orte<br />

11


Susanne al -Pa lita machte in ihrer Einführung darauf aufmer sam dass die hier<br />

vertretenen Verb nde in ca Institute bilden der eit ca<br />

AusbildungskandidatInnen ausbilden. Sie kritisierte, dass die derzeitige Diskussion<br />

einseitig auf eine Direktausbildung mit heilberufliche Approbation am Ende fokussiert<br />

und betonte die Bedeutung der pra tischen tig eit im ahmen der usbildung In<br />

dem usammenhang erteilte sie auch der Idee, dass für die pprobation die vertiefte<br />

usbildung in einem psychotherapeutischen Verfahren obsolet ge orden sein<br />

nnte eine bsage.<br />

ünter uggaber nannte als ein iel der ar Veranstaltung, ieder Inhalt<br />

achlich eit und ualit t in den o us der ebatte u rüc en as noch immer über<br />

diese rage dis utiert erden muss, liege vor allem daran, dass alle Vorschl ge aus<br />

der Profession bisher im B aufgrund ordnungspolitische berlegungen<br />

urüc ge iesen orden seien. Er machte darauf aufmer sam dass die hemen<br />

ualit t und achlich eit inhaltlich sehr nahe bei denen des Patientenschut es und<br />

der Versorgung liegen Prim res iel sei es die gesundheitliche Versorgung der<br />

Bev l erung sicher ustellen as a tuelle usbildungsniveau sei (auch belegt durch<br />

das Forschungsgutachten) noch nie so gut gewesen wie derzeit.<br />

Im ersten Teil der Veranstaltung standen die inhaltlich praktischen ragen im<br />

entrum Im eiten eil der Veranstaltung ging es um stru turelle und<br />

ordnungspolitische hemen ie oderation der eiteren Veranstaltung übernahm<br />

Wolfgang Schreck von der <strong>Bundes</strong>psychotherapeutenkammer, der wie gewohnt<br />

diese Aufgabe sehr angenehm ausfüllte<br />

Quelle und weiter: Ariadne Sartorius, bvvp, Rainer Cebulla, bvvp-Bayern,<br />

http://www.bvvp.de, Interne Seiten und<br />

http://www.bvvp.de/bvvpbay/page_neu/index.html , 05.<strong>07</strong>.13<br />

1.8. Bedarfsplanungs-Richtlinie: zusätzlicher lokaler Versorgungsbedarf und<br />

Sonderbedarf<br />

Beschluss des Gemeinsamen <strong>Bundes</strong>ausschusses über eine nderung der<br />

Bedarfsplanungs- ichtlinie: us tzlicher lokaler Versorgungsbedarf und<br />

Sonderbedarf<br />

Quelle und weiter: http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1716/ , 04.<strong>07</strong>.13<br />

2. Aktuelle Gesundheitspolitik<br />

12


2.1. Ambulante Versorgung psychisch Kran er: „ rustierte Psychiater machen<br />

Richtlinien-Psychotherapie“<br />

Bühring, Petra<br />

Viel Geld für leicht Kranke – wenig Geld für schwer Kranke? Fachgruppen gegeneinander<br />

auszuspielen, ist angesichts der zunehmenden Versorgungsengpässe für<br />

psychisch Kranke sinnvoll. Die Probleme sind komplexer.<br />

Diese Grabenkriege zwischen Psychiatern, Psychosomatikern, ärztlichen und<br />

Psychologischen Psychotherapeuten schaden uns“, sagt der Vorstandsvorsit ende<br />

der Kassenärztlichen <strong>Bundes</strong>vereinigung (KBV), Dr. med. Andreas Köhler, und<br />

wurde damit zum integrierenden Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf dem<br />

Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit Anfang Juni in Berlin.<br />

Quelle und weiter: http://www.aerzteblatt.de/archiv/141937/Ambulante-Versorgungpsychisch-Kranker-Frustierte-Psychiater-machen-Richtlinien-Psychotherapie,<br />

Dtsch<br />

Arztebl <strong>2013</strong>; 110(26)<br />

2.2. Mindestquotenregelung: Ärztesitze auch für Psychologen<br />

Bühring, Petra<br />

… b dem ommenden Jahr nnten bundes eit Pra issit e, die für r tliche<br />

Psychotherapeuten reserviert waren, an PP vergeben werden. Der <strong>Bundes</strong>verband<br />

der Vertragspsychotherapeuten e.V. begrüßt die getroffene Regelung. So werde<br />

„innerhalb der gemeinsamen Bedarfsplanung die Vielfalt der Berufsgruppen<br />

gesichert, die psychisch und psychosomatisch Kran e behandeln“ pb<br />

Quelle und weiter:<br />

http://www.aerzteblatt.de/archiv/141938/Mindestquotenregelung-Aerztesitze-auchfuer-Psychologen<br />

, Dtsch Arztebl <strong>2013</strong>; 110(26)<br />

2.3. Kompromiss bei Ärztequote<br />

Eine Quote für psychotherapeutisch tätige Ärzte ist umstritten. Sie wird dennoch<br />

modifiziert fortgesetzt: Wird kein Arzt gefunden, können sich ab 2014 psychologische<br />

Psychotherapeuten niederlassen.<br />

Von Sunna Gieseke<br />

BERLIN. Die Quote für psychotherapeutisch tätige Ärzte bleibt bestehen:<br />

Ursprünglich sollte die Mindestquotenregelung bei ärztlichen Psychotherapeuten zum<br />

Ende <strong>2013</strong> auslaufen.<br />

13


Allerdings hat der Gesetzgeber die Regelung modifiziert: Ab 2014 können<br />

bundesweit knapp 280 Sitze, die bislang für psychotherapeutische tätige Ärzte<br />

reserviert waren, auch an psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeuten vergeben werden.<br />

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/bedarfsplanung/default.aspx?sid=84<br />

1114&cm_mmc=<strong>Newsletter</strong>-_-<strong>Newsletter</strong>-C-_-<strong>2013</strong>0620-_-Bedarfsplanung ,<br />

20.06.13<br />

2.4. Folteropfer und Flüchtlinge: Gesundheitliche Versorgung mangelhaft<br />

<strong>Bundes</strong>regierung lehnt muttersprachliche Psychotherapie ab<br />

Die <strong>Bundes</strong>regierung sieht keine Notwendigkeit, Folteropfern und traumatisierten<br />

Flüchtlingen eine muttersprachliche Psychotherapie zu ermöglichen. Dies geht aus<br />

der Antwort der <strong>Bundes</strong>regierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS<br />

90/DIE GRÜNEN hervor (<strong>Bundes</strong>tagsdrucksache 17/13461).<br />

Quelle und weiter: http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/artikel/folteropfer.html,<br />

12.06.13<br />

2.5. report MÜNCHEN hinter den Kulissen des MDK: Wie der MDK wirklich arbeitet<br />

Die Unabhängigkeit des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung,<br />

der Gutachten zu medizinischen Behandlungen erstellt, wird immer wieder<br />

angezweifelt – auch von vielen Zuschauern. Ein Insider spricht nun davon, dass von<br />

Gutachtern des MDKs erwartet wird, dass sie kassenfreundlich urteilen.<br />

Quelle und Video: http://www.ardmediathek.de/das-erste/report-muenchen/-allebeitraege-die-sendung-vom-18-juni-<strong>2013</strong>?documentId=15247378<br />

, 18.06.13<br />

2.6. Förderung der ambulanten Versorgung macht demografischen Wandel erst<br />

bezahlbar<br />

Wissenschaftler kritisieren Forderung der Krankenkassen nach Aufkauf von Praxen<br />

Berlin, 2. Juli <strong>2013</strong> – „Eine St r ung der ambulanten Versorgung macht den<br />

demografischen andel be ahlbar“, fasst r omini von Stillfried, esch ftsführer<br />

des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI), die<br />

Ergebnisse einer Analyse des I usammen „ eshalb set en die Kran en assen mit<br />

14


der orderung nach der Schlie ung frei erdender Pra issit e das falsche Signal“,<br />

so von Stillfried.<br />

Dies belegt eine Analyse des ZI. Die Wissenschaftler haben die Regionen in<br />

Deutschland identifiziert, in denen jeweils die höchsten Anteile ärztlicher Versorgung<br />

und die niedrigsten von Kran enhausbehandlung vorliegen In diesen „Best-Practice“<br />

Regionen werden die Menschen deutlich günstiger behandelt. Würden die<br />

Versorgungsstrukturen und die Arbeitsteilung zwischen der ambulanten und<br />

station ren Versorgung überall in eutschland nach dem Vorbild dieser „Best-<br />

Practice“-Regionen entwickelt, könnten trotz der demografischen Alterung bis zum<br />

Jahr 2020 rund 2 Milliarden Euro eingespart werden, bis 2030 beträgt die Einsparung<br />

sogar 4 Milliarden Euro.<br />

Nach Auffassung der Krankenkassen gibt es in den Ballungsräumen zu viele<br />

niedergelassene Ärzte. Der GKV-Spitzenverband hat deshalb vorgeschlagen, dass<br />

Kassenärztliche Vereinigungen verpflichtet werden sollten, frei werdende Praxissitze<br />

durch Aufkauf zu vernichten.<br />

us Sicht der orschung re dies eine fatale Ent ic lung „ ie Kran en assen<br />

übersehen, dass immer mehr Behandlungs­maßnahmen aus dem Krankenhaus in<br />

die ambulante Versorgung durch die niedergelassenen Ärzte verlagert werden. Das<br />

ist gut für die Patienten, es erfordert aber auch mehr ambulante<br />

Behand­lungskapazitäten. Die Ballungsräume übernehmen dabei eine wichtige<br />

überregionale Versorgungsfun tion für das mland“, so von Stillfried<br />

Für eine Förderung der ambulanten Versorgung zur Entlastung der stationären<br />

Versorgung hat sich jüngst auch der vom <strong>Bundes</strong>gesundheitsminister ernannte<br />

Sachverständigenrat im Gesundheitswesen ausgesprochen. Ein höherer Anteil<br />

ambulanter Versorgung gilt als Qualitätsmerkmal und könnte die Beitragszahler<br />

entlasten.<br />

Ein Zwangsaufkauf von niedergelassenen Arztsitzen in Ballungsräumen wäre<br />

deshalb das falsche Signal für die u unft „ ie ambulanten Versorgungsstru turen<br />

müssen mit ugenma eiterent ic elt erden“, fordert von Stillfried „ ierfür ist die<br />

Bevölkerungsstruktur und ihr Behandlungsbedarf genauso wichtig wie die<br />

Veränderung der Arbeitsteilung zwischen niedergelassenen Ärzten und<br />

Kran enh usern “<br />

Quelle: Pressemitteilung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung<br />

http://www.zi.de/cms/presse/<strong>2013</strong>/ ,02.<strong>07</strong>13<br />

2.7. BPtK-Publikationen<br />

- Politik für psychisch kranke Menschen<br />

Handlungsbedarf in der nächsten Legislaturperiode<br />

15


- BPtK-Standpunkt – 10 Tatsachen zur Psychotherapie<br />

http://www.bptk.de/publikationen/aktuelle-publikationen.html , April/Mai <strong>2013</strong><br />

2.8. Neue Homepage „PiA-Politik-Treffen“<br />

4. PiA-Politik-Treffen am 23.09.<strong>2013</strong> in Berlin<br />

PiA – Das sind Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung<br />

Das PiA-Politik-Treffen ist ein regelmäßig stattfindendes Forum für Personen, die<br />

sich für die Verbesserung der Ausbildungsqualität und der Ausbildungsbedingungen<br />

von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten einsetzen wollen. Am PiA-Politik-<br />

Treffen kann jede interessierte Person teilnehmen.<br />

Quelle: http://piapolitik.de ,15.06.13<br />

2.9. Neue Regeln sollen gegen zu viel Pharma-Einfluss auf Ärzte helfen<br />

Die Pharmaindustrie beeinflusst Entscheidungen von Ärzten. Daher wollen<br />

CDU/CSU und FDP an diesem Donnerstag einen Entwurf zur Bekämpfung der<br />

Korruption im Gesundheitswesen beschließen. Die Pharmaindustrie kündigt an, sich<br />

freiwillig zu mehr Transparenz zu verpflichten.<br />

Quelle und weiter: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fruehaufsteher/gesetze-undselbstverpflichtung-neue-regeln-sollen-gegen-zu-viel-pharma-einfluss-auf-aerztehelfen-12241949.html<br />

, 25.06.13<br />

2.10. Kein Meilenstein – sondern Stolperstein für die Opfer sexualisierter Gewalt<br />

Zum 1. Juli <strong>2013</strong> tritt das Gesetz zur Stärkung der Rechte von Opfern<br />

sexuellen Missbrauchs (StORMG) in Kraft. Die <strong>Bundes</strong>justizministerin<br />

Leutheusser-Schnarrenberger preist diese Novelle in ihrer Pressemitteilung<br />

vom 28.06.<strong>2013</strong> als Meilenstein an:<br />

http://www.bmj.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/<strong>2013</strong>/<strong>2013</strong>0628_Ein_Meilenst<br />

ein_fuer_die_Opfer_sexualisierter_Gewalt.html;jsessionid=26AD59BD7BEDCB7D90<br />

99B0EF3D84BB46.1_cid334?nn=3433226<br />

Aus Sicht von netzwerkB bestehen die Probleme der Betroffenen weiter fort:<br />

16


- Ohne eine strafrechtliche Angleichung der Fristen an die 30 Jahre im<br />

Zivilrecht (bzw. der Aufhebung der Verjährungsfristen, wie netzwerkB<br />

fordert), lassen sich die zivilrechtlichen Ansprüche kaum durchsetzen. Es<br />

ist ein Paradoxon, dass Frau Leutheusser-Schnarrenberger im Bereich der<br />

Sexualstraftaten die Fristen im Zivilrecht erhöht, jedoch die viel zu<br />

niedrigen Fristen im Sexualstrafrecht mit einer nicht Beweisbarkeit<br />

rechtfertigt und verteidigt. Die Beurteilung der Beweise (Zeugenaussagen,<br />

Dokumente, Fotos, Dias, Filmaufnahmen, medizinische und forensische<br />

Befunde) sollte dem Richter obliegen und nicht einem gesetzlichen<br />

Täterschutz, wie ihn Leutheusser-Schnarrenberger fortschreiben will.<br />

- Die Opfer von interpersoneller Gewalt leiden häufig lebenslang unter den<br />

gesundheitlichen Schäden. Wir fordern daher die völlige Aufhebung der<br />

zivilrechtlichen Fristen damit Schadensersatzforderungen möglich sind,<br />

wenn sich zum Beispiel Folgeschäden zeigen. Das muss auch für die Opfer<br />

gelten von schädigenden Pharmaprodukten, medizinischen Behandlungsfehler<br />

und z.B. auch Industrieunfällen. Die Verantwortlichen für<br />

Gesundheitsschäden dürfen sich ihrer Verantwortung nicht durch<br />

gesetzlichen Täterschutz entziehen können.<br />

- Auch hier wurde wieder nicht der notwendige Schritt für eine<br />

Anzeigepflicht gegangen. Mitwisser, wie z.B. informierte Vorgesetzte die<br />

ihre untergebenen Täter schützen und versetzen, können nicht belangt<br />

werden. Dem gegenüber werden ja sogar Menschen, die den Mut zur Anzeige<br />

haben und deren Hinweis zur Verurteilung des Täters führt, gekündigt,<br />

wie ein <strong>2013</strong> bekannt gewordener Fall aus Krefeld zeigt<br />

(http://www.focus.de/panorama/welt/job-verloren-wegen-zivilcourage-mutige-frauzeigt-kinderpornografie-an-und-wird-gefeuert_aid_1026484.html).<br />

Die Realität unter Leutheusser-Schnarrenberger lautet: Die Mauer des<br />

Schweigens bleibt bestehen.<br />

- Die Entschädigungssummen für die Betroffenen von sexualisierter Gewalt<br />

und anderen Formen von interpersoneller Gewalt oder fremdverschuldeten<br />

Gesundheitsschäden sind in der <strong>Bundes</strong>republik Deutschland absurd gering.<br />

Sexualstraftaten bedeuten nicht nur Leid, sondern auch gesundheitliche<br />

Schäden wie PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und mehr. Hier<br />

schreiben der Runde Tisch und die <strong>Bundes</strong>regierung den Täterschutz fort –<br />

die Opfer stehen weiterhin im Regen.<br />

Quelle: netzwerkB Pressemitteilung, presse@netzwerkb.org , www.netzwerkB.org<br />

http://twitter.com/netzwerkb , 28.06.<strong>2013</strong><br />

Anmerkung der bvvp-Redaktion: S. dazu Punkt 5.7.<br />

2.11. Österreich: Wer darf psychisch Kranke behandeln?<br />

CHRISTIAN HÖLLER (Die Presse)<br />

17


Die Krankenkassen geben jährlich 250 Millionen Euro für Psychopharmaka aus. Mit<br />

Psychotherapie sollen die Kosten gesenkt werden. Nun wird über den Berufszugang<br />

gestritten.<br />

Quelle und weiter: http://diepresse.com/home/gesundheit/1418017/Wer-darfpsychisch-Kranke-behandeln?_vl_backlink=/home/gesundheit/index.do,<br />

13.06.13<br />

2.12. Psychotherapeuten mit Gesetz-Änderungen zufrieden<br />

Das neue Psychologengesetz stößt nun auch beim Österreichischen <strong>Bundes</strong>verband<br />

für Psychotherapie (ÖBVP) auf Zustimmung. Präsidentin Eva Mückstein, bisher eine<br />

der vehementesten Kritikerinnen des Vorhabens, zeigte sich im Gespräch mit der<br />

APA mit den zuletzt noch vorgenommenen Änderungen "sehr zufrieden". Das Gesetz<br />

soll am Mittwoch vom Nationalrat beschlossen werden.<br />

Quelle und weiter:<br />

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/3345118/psychotherapeuten-gesetzaenderungen-zufrieden.story<br />

, 30.6.13<br />

2.13. Zugang zur Psychotherapie europaweit verbessern<br />

Internationale Konferenz in Limerick/Irland "Demedicalising primary mental health<br />

care"<br />

Dies forderten die rund 180 Teilnehmer der internationalen Konferenz zur<br />

Psychotherapie in Europa, die unter der berschrift: “ e-medicalising primary mental<br />

health care“ am / ai in imeric /Irland stattfand<br />

Quelle und weiter: http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/artikel/zugang-zur-p.html<br />

,19.06.13<br />

3. Praxis<br />

3.1. ZI-Studie zu Praxiskosten geht in die vierte Runde - Befragung startet Mitte Juni<br />

<strong>2013</strong><br />

Ab Mitte Juni befragt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI)<br />

wieder mehrere tausend niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Unter dem<br />

18


Motto "ZIPP zählt!" sind die angeschriebenen Ärzte aufgefordert, sich bis zum 30.<br />

September <strong>2013</strong> an der bundesweiten Kostenstrukturerhebung zu beteiligen.<br />

Quelle und weiter: http://www.kvberlin.de/20praxis/70themen/zipp/, Zugriff 30.6.13<br />

Anmerkung der bvvp-Redaktion: Der bvvp hat dazu wieder eine aktuelle Anleitung<br />

der erstellt, die Ihnen beim korrekten Ausfüllen - sofern Sie ausgewählt werden - sehr<br />

helfen könnte. Sie ist über Ihren Landesverband und die bvvp-Geschäftsstelle<br />

(bvvp@bvvp.de ) zu erhalten.<br />

3.2. Anforderungen an Hard- und Software in der Praxis<br />

Das Angebot an moderner Informationstechnologie für Arzt- und<br />

Psychotherapeutenpraxen ist riesig. Dabei geht es beim Computereinsatz in der<br />

Praxis inzwischen um mehr als die Abrechnung und die ärztliche Dokumentation.<br />

Damit sind auch die Anforderungen an eine moderne EDV-Ausstattung gestiegen.<br />

Der Leitfaden der KBV unterstützt Ärzte und Psychotherapeuten bei der Auswahl der<br />

Praxissoftware und Hardware. Er zeigt, worauf sie bei der Computer- und EDV-<br />

Einrichtung der Praxis achten sollten und was sie unbedingt benötigen.<br />

Der Leitfaden enthält darüber hinaus Hinweise zur sicheren Nutzung von Online-<br />

Diensten. Er informiert über das KV-SafeNet*, ein KV-übergreifendes Online-<br />

Netzwerk, das die Kommunikation zwischen Ärzten und Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen erleichtern soll. Informationen zum Datenschutz und zur<br />

Datensicherheit finden sich am Ende des Dokuments.<br />

Quelle und Leitfaden: http://www.kbv.de/25718.html , Zugriff 17.06.13<br />

3.3. Informationen für die Praxis<br />

ier finden Sie u bestimmten hemen „Informationen für die Pra is“ en<br />

thematischen Schwerpunkt bilden Hinweise zur Umsetzung und Anwendung neuer<br />

Regelungen für Ärzte und Psychotherapeuten in der Praxis.<br />

Quelle und Informationen als PDF-Datei: http://www.kbv.de/publikationen/36778.html<br />

, Zugriff 27-06.13.<br />

3.4. <strong>Bundes</strong>anzeigerveröffentlichung zur Psychotherapie-Richtlinie<br />

19


Folgender Beschluss des Gemeinsamen <strong>Bundes</strong>ausschusses vom 18. April <strong>2013</strong><br />

wurde im <strong>Bundes</strong>anzeiger veröffentlicht und tritt am 19. Juni <strong>2013</strong> in Kraft:<br />

Psychotherapie-Richtlinie: Gruppengröße in der tiefenpsychologisch fundierten und<br />

analytischen Gruppentherapie von Kindern und Jugendlichen und Verhaltenstherapie<br />

auch als alleinige Gruppenbehandlung<br />

Quelle und weiter: http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1698/ ,18.06.13<br />

Anmerkung der bvvp-Redaktion: S. dazu auch den folgenden Text.<br />

3.5. Auszug aus dem aktuellen KBV-Brevier: Psychotherapie-Richtlinie:<br />

Vergütungsregelung zur Änderung der Gruppentherapie<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

nach dem Inkrafttreten der geänderten Psychotherapie-Richtlinie am 19. Juni (vgl.<br />

KBV Informationen 87 und 90/<strong>2013</strong>) möchten wir Sie über die Vergütungsregelung<br />

informieren.<br />

Anpassung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab steht noch aus<br />

Die im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) enthaltenen<br />

Gebührenordnungspositionen<br />

– Tiefenpsychologisch fundierte<br />

Psychotherapie (Kurzzeittherapie, Gruppenbehandlung), P 35203 –<br />

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (Langzeittherapie,<br />

Gruppenbehandlung) sowie<br />

– Analytische Psychotherapie<br />

(Gruppenbehandlung) decken den erweiterten Leistungsumfang der angepassten<br />

Richtlinie bei Kindern und Jugendlichen nicht ab. Als Mindestteilnehmerzahl werden<br />

darin nach wie vor sechs Teilnehmer genannt. Nach der geänderten Richtlinie sind<br />

es jedoch drei. Durch die Verringerung sollen altersspezifische<br />

Entwicklungsbedingungen und die besonderen therapeutischen Erfordernisse bei<br />

Diagnosen wie ADHS, Autismus oder Verhaltensstörungen besser berücksichtigt<br />

werden. Eine Anpassung des EBM steht aber noch aus.<br />

Abrechnungsempfehlung nach der Gebührenordnung für Ärzte<br />

Bis der Bewertungsausschuss eine Anpassung der Gebührenordnungsposition im<br />

EBM beschlossen hat, empfehlen wir daher ab Inkrafttreten der Richtlinie folgendes<br />

Vorgehen: Führt der Vertragsarzt eine Behandlung im Rahmen der geänderten<br />

Psychotherapie-Richtlinie durch und liegt die Mindestteilnehmerzahl der<br />

tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Gruppentherapie von Kindern und<br />

Jugendlichen zwischen drei und fünf Teilnehmern, erfolgt eine Abrechnung im<br />

Rahmen der Kostenerstattung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)... Sobald<br />

eine Anpassung des EBM erfolgt, werden Sie darüber informieren.<br />

20


Für Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des Dezernats 3 gern zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Casser<br />

3.6. er u sp t oder gar nicht ommt, den<br />

Das Ausfallhonorar – ein weiterhin leidiges Thema<br />

Ein Großteil der in der Beschwerdekommission der PTK-Hamburg bearbeiteten<br />

Patientenbeschwerden bezieht sich weiterhin auf das strittige Thema der Ausfallhonorare<br />

in der ambulanten Psychotherapie Ich m chte dies um nlass nehmen,<br />

auf die sich in den vergangenen Jahren herauskristallisierten rund üge der<br />

g ngigen Praxis in der Gestaltung und Erhebung von Ausfallhonoraren einzugehen.<br />

Die rechtlichen und praktischen Aspekte der Ausfallhonorarregelung wurden<br />

mittlerweile in verschiedenen Ver ffentlichungen ausführlich dargestellt. Dabei ist zu<br />

beachten, dass es immer wieder Divergenzen in der juristischen Interpretation und<br />

der Rechtsprechung zu Ausfallhonoraren gibt.<br />

Quelle und weiter: Bettina Nock, Psychotherapeutenjounal 3/2011, Mittteilungen der<br />

PTK Hamburg, S. 301:<br />

http://www.psychotherapeutenjournal.de/ptk/web.nsf/gfx/B431988E5AAEDE1F41257<br />

9F7002FCB9D/$file/ptj_2011-3.pdf<br />

3.7. Petition gegen intransparente Studien der Pharmaindustrie<br />

Ein Bündnis aus Vertreter/innen von Transparency International, der Ärztekammer<br />

Berlin, der Charité Universitätsmedizin und weiteren Organisationen(s. Textende)<br />

sammelt aktuell Unterschriften gegen die Verheimlichung von klinischen<br />

Studiendaten. Der Hintergrund: Immer wieder werden Arzneimittel zugelassen,<br />

obwohl diese ein hohes Gefährdungspotential aufweisen – oder ganz einfach nicht<br />

richtig wirksam sind. Ein Grund dafür sind die Studien, auf die die Kontrollbehörden<br />

zurückgreifen. Nicht selten sind diese nämlich durch den Hersteller des Präparates<br />

finanziert und es gibt nur eingeschränkten Zugang zu den Daten für eine<br />

unabhängige Überprüfung.<br />

Quelle und Petition: https://www.lobbycontrol.de/<strong>2013</strong>/03/petition-gegenintransparente-studien-der-pharmaindustrie/<br />

, 28.06.13<br />

3.8. Transkulturelle Psychotherapie, Psychoanalyse und Beratung<br />

21


Zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung für psychosoziale Berufsfelder, Start<br />

1.Oktober <strong>2013</strong><br />

Diese Weiterbildung vermittelt kultur- und migrationssensible psychotherapeutische<br />

und beraterische Kompetenzen durch eine intensive Auseinandersetzung mit<br />

aktuellen transkulturellen psychotherapeutischen, psychoanalytischen und<br />

beraterischen Ansätzen zur Verarbeitung von Migrations- und Fluchterfahrungen und<br />

zur Bearbeitung transkultureller Kontakte, Konflikte und Krisen bezüglich<br />

Geschlechterrollen, Religion und kultureller Normen, sozialer Unterschiede,<br />

Diskriminierungserfahrungen, Adoleszenz, Altern und Generationenkonflikte im<br />

Familienkontext.<br />

Sie qualifiziert für alle Tätigkeitsfelder, in denen sozio-kulturelle Verflechtungen sowie<br />

migrations- und fluchtspezifische Faktoren eine maßgebliche Rolle spielen – sei es in<br />

der eigenen psychotherapeutischen Praxis, in psychiatrischen und<br />

psychosomatischen Kliniken, in psychosozialen Einrichtungen, in verschiedenen<br />

Beratungs- bzw. Supervisionssettings, im Mediationskontext oder im juristischen<br />

Bereich.<br />

Die Entwicklung eigener inter- und transkultureller Kompetenzen sowie<br />

berufsbezogene Selbstreflexion sind zentrale Bestandteile der Weiterbildung.<br />

Es besteht die Möglichkeit zur Vertiefung in den Bereichen transkulturelle<br />

Psychotherapie, transkulturelle Psychoanalyse und transkulturelle Beratung.<br />

Ort der Weiterbildung:<br />

International Psychoanalytic University Berlin (IPU)<br />

Stromstr. 3, 10555 Berlin<br />

www.ipu-berlin.de<br />

Teilnehmerkreis: Psychotherapeuten, Psychologen, Mediziner, Gutachter,<br />

Supervisoren, Juristen, Mediatoren, Sozialpädagogen, Berater, Theologen<br />

Fortbildungspunkte / Zertifikat:<br />

Es können Fortbildungspunkte durch die Ärztekammer / Psychotherapeutenkammer<br />

gesammelt werden. Sie erhalten das Weiterbildungszertifikat einer staatlichanerkannten<br />

Hochschule<br />

Bewerbungsschluss: 15. August <strong>2013</strong><br />

Weitere Information unter:<br />

http://www.ipu-berlin.de/aktuell/artikel/weiterbildung-transkulturellepsychotherapie.html<br />

Informationsveranstaltung: Fr. 5. Juli <strong>2013</strong>, 16-18 Uhr, Psychoanalytic University<br />

Berlin, Stromstr. 3, 10555 Berlin. Hier können Sie sich ausführlich über die<br />

Weiterbildung informieren. (um Anmeldung wird gebeten unter tkpb@ipu-berlin.de)<br />

Kontakt: ute.siebert@ipu-berlin.de, Tel. 030-300 117 748 /Tel. 030-300 117 500<br />

22


4. Rechtliches und Urteile<br />

4.1. BGH: Sexueller Missbrauch auch bei Einverständnis des Opfers<br />

BPtK begrüßt größeren Opferschutz<br />

Sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses (§ 174c<br />

Strafgesetzbuch) ist grundsätzlich auch dann strafbar, wenn das Opfer in die<br />

sexuellen Handlungen einwilligt. Das hat der <strong>Bundes</strong>gerichtshof (BGH) in seinem<br />

gerade veröffentlichten Grundsatzurteil vom 14. April 2011 (Aktenzeichen 4 StR<br />

669/10) klargestellt. Das Landgericht Münster hatte den Angeklagten zunächst mit<br />

der Begründung freigesprochen, dass das Opfer mit den vorgenommenen sexuellen<br />

Handlungen einverstanden gewesen sei und schon deshalb kein Missbrauch<br />

vorliege.<br />

Quelle und weiter: http://www.bptk.de/stellungnahmen/einzelansicht/artikel/bghsexuell.html<br />

, 30.05.13<br />

5. Medien und Wissenschaft<br />

5.1. Schwere Vorwürfe gegen Asklepius Göttingen / Missstände in den beiden<br />

Göttinger Asklepios-Kliniken<br />

Auch von externen Therapeuten, die mit den Asklepios-Kliniken zusammenarbeiten,<br />

kommt Kritik. Die Heiligenstädter Psychotherapeuten Jasmin Höch, Doris Janssen<br />

und ieter uc ritisieren in einem Brief ans ttinger ageblatt, sie verfolgten „mit<br />

großer Besorgnis die Verschlechterungen der stationären psychiatrischen<br />

Versorgung der Patienten seit Übernahme der Landeskrankenhäuser durch die<br />

Asklepios-Gruppe".<br />

Insgesamt erde „ u asten einer angemessenen und qualitativ den eitlinien<br />

entsprechenden Patientenversorgung eine nicht mehr zu verantwortende<br />

Profitma imierung betrieben", im vergangenen Jahr „vor iegend auf dem üc en<br />

des Pflegepersonals". Würden auch die befürchteten Entlassungen oder der Verzicht<br />

auf die Weiterbeschäftigung befristet tätiger Psychologen und weiteren Personals<br />

umgeset t, „droht aus unserer Sicht die üc ehr u einer Ver ahr-Psychiatrie, in<br />

der die Patienten zwar medikamentös versorgt, aber nicht mehr therapeutisch<br />

behandelt werden".<br />

Quelle und Video: https://www.youtube.com/watch?v=P-imLBO6KWQ ,18.05.13<br />

23


5.2. PubPsych – das neue Open Access Psychologie-Suchportal<br />

PubPsych, das neue Psychologie-Suchportal mit europäischem Schwerpunkt, steht<br />

ab sofort weltweit kostenlos für Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit zur Verfügung<br />

(http://pubpsych.de/ ).<br />

PubPsych bietet einen breiten und fundierten Überblick über psychologisches<br />

Wissen und wird unter Federführung des Leibniz-Zentrums für Psychologische<br />

Information und Dokumentation (ZPID) von kooperierenden europäischen und<br />

amerikanischen wissenschaftlichen Informationsanbietern bereitgestellt.<br />

Entsprechend seinem multilingualen Charakter kann PubPsych in englischer,<br />

französischer, spanischer und deutscher Sprache durchsucht werden. Im Einklang<br />

mit internationalen Vereinbarungen zum Open Access unterstützt PubPsych den<br />

offenen Zugang zu Bildungsressourcen und fördert die aktive Beteiligung von<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern am weltweiten Austausch wissenschaftlicher<br />

Informationen.<br />

PubPsych beinhaltet Referenzen mit umfassender Indexierung und<br />

Kurzdarstellungen zu über 800.000 Zeitschriftenartikeln, Büchern, Buchkapiteln,<br />

Dissertationen, Interventionsprogrammen und Forschungsdaten aus allen Bereichen<br />

der Psychologie sowie psychologischen und pädagogischen Testverfahren.<br />

Wie wichtig es ist, regionale Forschungsergebnisse im multilingualen Europa besser<br />

sichtbar zu machen zeigt sich daran, dass etwa 45% der PubPsych-Dokumente<br />

originär in nicht-englischer Sprache vorliegen. In einem ersten Schritt werden sie in<br />

PubPsych mit parallel vorliegenden englischen Kurzdarstellungen und Schlagwörtern<br />

erschlossen. In zukünftigen PubPsych-Versionen sollen weitergehende<br />

Übersetzungsdienste angeboten werden.<br />

PubPsych wird vom ZPID und seinen Kooperationspartnern kontinuierlich aktualisiert<br />

und ausgebaut, um es als entgeltfreie Recherchemöglichkeit für die Psychologie und<br />

ihre Nachbardisziplinen weiter zu optimieren.<br />

Zu den anfänglichen Kooperationspartnern zählen in Europa das Institut de<br />

l'Information Scientifique et Technique (INIST-CNRS) in Frankreich, das Consejo<br />

Superior de Investigaciones Científicas (CSIC) in Spanien, das National Academic<br />

Research and Collaborations Information System (NARCIS) in den Niederlanden, die<br />

National Library of Norway (NB) in Norwegen und in Amerika die U.S. National<br />

Library of Medicine (NLM) sowie das Education Resources Information Center<br />

(ERIC).<br />

Quelle: Pressemitteilung ZPID, 01.<strong>07</strong>.13<br />

5.3. Stigmatisierung psychisch Kranker hält an<br />

24


Auf dem internationalen Kongress für psychiatrische Epidemologie in Leipzig haben<br />

Forscher ernüchternde Zahlen zur öffentlichen Wahrnehmung psychisch kranker<br />

Menschen präsentiert. Trotz Fortschritten in der psychiatrischen Forschung und<br />

Versorgung habe sich die Einstellung gegenüber Menschen mit Depression,<br />

Schizophrenie und Alkoholabhängigkeit in den letzten 20 Jahren in Deutschland nicht<br />

verbessert. Im Fall der Schizophrenie nahmen Angst und soziale Ablehnung sogar<br />

noch zu. Eine Ursache sehen die Forscher in der zunehmend biologisch geprägten<br />

Sicht auf diese Krankheiten. Künftige Informations- und Aufklärungsprogramme<br />

könnten hier ansetzen.<br />

Hätten Sie Bedenken, einen Menschen mit Depression für einen Job zu empfehlen?<br />

Würden Sie einen Nachbarn akzeptieren, der unter Schizophrenie leidet? Das sind<br />

Fragen, die sich auch die Betroffenen selbst stellen. Die Angst davor, als verrückt<br />

oder gar gefährlich abgestempelt und sozial ausgegrenzt zu werden, kann psychisch<br />

kranke Menschen erheblich belasten. Auch aus diesem Grund sucht sich längst nicht<br />

jeder rechtzeitig Hilfe. Dass die Angst Betroffener vor Ablehnung nach wie vor nicht<br />

unberechtigt ist, haben die Forscher Matthias Angermeyer und Georg Schomerus<br />

nun in einem großen Langzeitvergleich festgestellt.<br />

Zweimal, 1990 und 2011, legten sie je 3000 Teilnehmern kurze Fallbeschreibungen<br />

vor, die den typischen Symptomen von Schizophrenie, Depression oder<br />

Alkoholabhängigkeit entsprachen. Anschließend wurde nach möglichen Ursachen,<br />

einer Empfehlung hinsichtlich Hilfe und Behandlung sowie nach der persönlichen<br />

Einstellung gegenüber der beschriebenen Person gefragt. Die in Leipzig vorab<br />

präsentierten Ergebnisse sollen in Kürze in der Fachzeitschrift British Journal of<br />

Psychiatry veröffentlicht werden.<br />

Trotz Veränderungen nicht rückläufig<br />

"Seit unserer ersten Erhebung hat die Psychiatrie große Veränderungen<br />

durchlaufen", sagt Angermeyer. Mentale Störungen wurden in ihrer biologischen<br />

Basis besser verstanden und können heute in vielen Fällen wirksamer behandelt<br />

werden. Zugleich wurde die psychiatrische Hilfe stärker in den normalen<br />

medizinischen Betrieb integriert. "Viele hatten deshalb gehofft, dass auch die<br />

Stigmatisierung psychisch Kranker zurückgehen würde", sagt der Forscher. "Doch<br />

das ist leider nicht der Fall."<br />

Zwar sei die Akzeptanz für psychiatrische Behandlung gestiegen. Doch auf die<br />

Haltung zu den Betroffenen habe sich dies nicht übertragen. Während sich bei der<br />

Einstellung zu Menschen mit Depression und Alkoholismus keine klare Veränderung<br />

feststellen ließ, reagierten die Teilnehmer im Jahr 2011 mit deutlich mehr Angst und<br />

Distanzierung auf Schizophrenie. Einen Menschen mit dieser Krankheit als Nachbar<br />

oder Arbeitskollege zu haben, lehnten etwa 30 Prozent der Befragten ab, 10 Prozent<br />

mehr als bei der ersten Erhebung. "Es ist wichtig zu wissen, dass Schizophrenie<br />

durch Medikamentation und Psychotherapie inzwischen gut behandelbar ist", betont<br />

Georg Schomerus. "Allerdings suchen Betroffene, auch wegen der befürchteten<br />

Stigmatisierung, oft erst viel zu spät Hilfe."<br />

Das Gefühl des Andersseins<br />

25


Die Ergebnisse weisen auch auf Gründe für die negative Entwicklung hin. So waren<br />

die Befragten 2011 häufiger als 1990 der Meinung, dass Schizophrenie auf eine<br />

Erkrankung des Gehirns zurückgeführt werden könne. Äußere Faktoren, wie etwa<br />

belastende Erlebnisse in der Kindheit oder akuter Stress, wurden deutlich weniger in<br />

Betracht gezogen. Weitere Analysen bestätigten, dass die Annahme von<br />

biologischen Ursachen bei Schizophrenie und Depression mit geringerer sozialer<br />

Akzeptanz für die Betroffenen verbunden war. "Gerade von der betont biologischmedizinischen<br />

Darstellung psychischer Krankheiten hatte man sich bisher immer<br />

einen Rückgang des Stigmas versprochen.", sagt Schomerus. Tatsächlich<br />

verstärkten biologische<br />

Krankheitsvorstellungen in der Allgemeinbevölkerung aber offenbar eher das Gefühl<br />

des "Andersseins" der Betroffenen. Auch die Auffassung, dass es eine klare Grenze<br />

zwischen psychisch gesund und krank gebe, gehe mit stigmatisierenden<br />

Einstellungen einher. Der Realität entspreche dagegen eher, dass es sich um ein<br />

Kontinuum handele.<br />

Künftige Informationskampagnen gegen Stigmatisierung sollten daher nach Ansicht<br />

der Forscher die multikausale Natur psychischer Erkrankungen stärker betonen.<br />

Auch die Botschaft, dass psychische Krankheit in vielen Fällen eher eine Frage des<br />

Schweregrades sei, könne hilfreich sein. Eine erhöhte Aufmerksamkeit für das<br />

zunehmend angstbesetzte Krankheitsbild der Schizophrenie erscheine dabei<br />

besonders geboten.<br />

Porträts der Forscher:<br />

http://ifpe<strong>2013</strong>.org/Matthias-Angermeyer.html<br />

http://ifpe<strong>2013</strong>.org/Schomerus.html<br />

http://ifpe<strong>2013</strong>.org/Steffi_Riedel-Heller.html<br />

Peter Zekert<br />

Weitere Informationen: Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Telefon: +49 341 97-15408, E-<br />

Mail: steffi.riedel-heller@medizin.uni-leipzig.de, Web: www.ifpe<strong>2013</strong>.org<br />

Quelle. Pressemitteilung Universität Leipzig,Diana Smikalla Pressestelle, http://idwonline.de/de/news537252,<br />

<strong>07</strong>.06.13<br />

5.4. Was Psychoanalytiker von Autisten lernen können<br />

Es fällt ihnen schwer, soziale Kontakte zu knüpfen, sie gelten als Nerds, und Small<br />

Talk ist ihnen ein Graus. Autisten mit Asperger-Syndrom zeigen viele Züge, die jeder<br />

von uns an sich selbst entdecken kann. An der UZH treffen sich Mitte Juni Fachleute,<br />

die dem Phänomen Autismus von klinischer und kultureller Seite auf den Grund<br />

gehen wollen. Einer von ihnen ist der Psychoanalytiker Peter Schneider.<br />

Interview: Marita Fuchs<br />

26


Quelle und weiter: http://www.uzh.ch/news/articles/<strong>2013</strong>/was-psychoanalytiker-vonautisten-lernen-koennen.html<br />

, 12.06.13<br />

5.5 3Sat nano: Ein Marker im Blut zeigt, ob die Therapie hilft<br />

Wachstumsfaktor ist bei Depressionen erhöht: Ein Bluttest soll Aufschluss bringen,<br />

ob Antidepressiva einem Patienten helfen, hoffen Mediziner aus Mainz und<br />

Hannover.<br />

Quelle und Video:<br />

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=36732 ,<br />

<strong>07</strong>.06.13<br />

5.6. Das Gedächtnis der Gene<br />

Diese Dokumentation erklärt die Entdeckungen zu jenen Aspekten unserer Gene, die<br />

nicht von der DNA bestimmt werden. Wir alle wissen es ja: Die vererbten<br />

Eigenschaften eines Menschen sind das Ergebnis seiner Gene. Doch was, wenn sich<br />

auch die Lebensführung unserer Eltern und Großeltern auf uns auswirken würde?<br />

Die Nahrung, die sie zu sich nahmen oder besondere Belastungen, die sie<br />

durchleiden mussten? Sind unsere Erbanlagen vielleicht viel mehr als allein die<br />

Kombinationen unserer DNA? Gibt es eine Ebene in unseren Erbinformationen, die<br />

sich pra tisch „au erhalb" der befindet<br />

Quelle und Video: http://youtu.be/UPbH_vgz40Q, Zugriff 13.06.13<br />

Anmerkung der bvvp-Redaktion: Dies sind wichtige Erkenntnisse, die auch für uns<br />

relevant sein könnten. Denn schließlich lassen sich durch Psychotherapie Gene<br />

ebenfalls an- und abschalten, wie z.B. Joachim Bauer referiert (s. z.B. dazu<br />

http://www.perlentaucher.de/buch/joachim-bauer/das-gedaechtnis-deskoerpers.html).<br />

5.7. Der Fall Wilhelm Reich<br />

Wilhelm Reich (Klaus Maria Brandauer) muss 1939 vor den Nazis, die seine<br />

Schriften verbrennen, in die S fliehen ier, im „ and der reiheit“, hofft der<br />

österreichische Psychiater und Grenzforscher seine Forschungsarbeiten fortsetzen<br />

zu können.<br />

27


Intensiv beschäftigt sich der Psychoanalytiker mit der von ihm entwickelten Orgonherapie<br />

und onstruiert neben dem „ rgon- umulator“ auch den „Cloudbuster“,<br />

eine Maschine, die Regen produzieren soll. Besonders fasziniert Wilhelm Reich die<br />

Suche nach der ursprünglichen Energie des Lebens, die er mit aller Kraft vorantreibt.<br />

Tochter Eva (Julia Jentsch), die nach Jahren wieder zu ihrem Vater gefunden hat,<br />

und seine jetzige Frau Ilse (Jeannette Hain) unterstützen ihn dabei.<br />

Aber schon lange steht Reich im Blickfeld der unerbittlichen Kommunistenjäger<br />

McCarthys und der US-Gesundheitsbehörde. Als ehemaliger Kommunist und wegen<br />

seiner unorthodoxen Therapiemethoden wird er beschattet und abgehört. Ein<br />

Mensch wie Reich, der das Individuelle im Menschen entfesseln will, passt nicht in ihr<br />

rigides System. Die Ermittler schrecken auch nicht davor zurück, Reichs Mitarbeiterin<br />

Aurora (Birgit Minichmayr) unter massiven Druck zu setzen. Auch unter den<br />

Psychiatern hat Reich viele Gegner, die seine Ideen ablehnen. Die Hetzjagd beginnt,<br />

der Wissenschaftler soll zu Fall gebracht werden. Er widersetzt sich wiederholt<br />

gerichtlichen Anordnungen und wird zu einer Haftstrafe verurteilt. Kurz vor seiner<br />

Entlassung stirbt ilhelm eich unter mysteri sen mst nden im ef ngnis…<br />

Quell und weitere Informationen zum Kinostart:<br />

http://www.movienetfilm.de/reich/index.php , 20.6.13<br />

5.8. Wenn einer von uns stirbt, geh ich nach Paris<br />

Als Eröffnungsfilm der Themenwoche "Anklage Missbrauch" ist der Dokumentarfilm<br />

am 4.September 2011 in 3sat gezeigt worden. Die Resonanz war groß. Allein in<br />

Deutschland haben ihn mehr als 240.000 Zuschauer gesehen. Der 81-minütige Film<br />

war zuvor bundesweit im Kino und auf dem österreichischen Filmfestival "This<br />

Human World" in Wien zu sehen. Mit dem Kinostart am 19.11.2009 war der Film<br />

seiner Zeit voraus. Erst zwei Monate später brach ein Sturm der Entrüstung los über<br />

systematischen Kindsmissbrauch in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen. Und<br />

das Thema ist noch lange nicht vom Tisch.<br />

Quelle und weiter: http://www.schmitt-film.de/index.htm , Zugriff 02.<strong>07</strong>.13<br />

bvvp, Schwimmbadstr. 22, 79100 Freiburg i. Br., Tel. <strong>07</strong>61-7910245, bvvp@bvvp.de<br />

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