bakunin – zeit für veränderung - Theater-Bielefeld

HARLEKINADE
Terrence Rattigan
Widukind Gymnasium Enger // Theater-AG
Wie schön ist es, wenn man am Ende einer Woche feststellen darf, dass es wunderbar war,
sich für das Anschauen aller 11 Wettbewerbsbeiträge der Sekundarstufe II Zeit genommen
zu haben. Sie war bestens genutzt. Lob haben alle Beiträge verdient. Ich soll mich auf die
Harlekinade beschränken und ich tue dies gern.
Ich stelle natürlich wie die Laudatoren für alle anderen gezeigten Stücke hohes Engagement
und intensive Spielfreude der Mitwirkenden fest. Und ebenso natürlich – weil auch
altersgerecht – scheint zumindest mir deren Wunsch, mit ihrer Darbietung die Welt
verändern, verbessern zu wollen.
Und wenn wie in der Harlekinade dies dann mit so viel Phantasie, Esprit und fast schon nicht
mehr altersgerechter Routine geschieht, wird einem „Graukopp“ wie mir um unsere Zukunft
nicht bange, es sei denn, Sie alle wollten zum Theater.
Herrlich die freundliche Selbstironie des „alternden“ Romeo alias Gosport – Sir Lawrence
Olivier hätte seinen Spaß daran gehabt. Und dann die schöne, klare Sprache der
liebreizenden Edna alias Julia – (Sie können die Namen auch austauschen.) Warum
erinnere ich mich in diesem Zusammenhang an Marilyn Monroe? Für die Jüngeren: Sie hat
mit Olivier in „Der Prinz und die Tänzerin“ gespielt. Drehbuch: Terrence Rattigen.
Damit aber genug des Hervorhebens Einzelner. Erfrischend das Zusammenspiel des ganzen
Ensembles einschließlich seiner wohltuend zurückhaltenden, gleichwohl aber spürbaren
Lenkung, das sich ganz bewusst einer Modernisierung des Sujets verweigerte. Mein Beifall
auch dafür.
Leitung Christian Macke, Sina Läube
Herbert Jaspert