Aiderbichlerin Esmeralda, geboren am 31.01.2013 ... - Die Pfote
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Gut Aiderbichl Deggendorf<br />
Armer Zirkus-ponyhengst roger: Der pferde-Himmel kann warten…<br />
Roger (11) gehörte zu einem kleinen Zirkus, der in eine finanzielle Notlage geriet. Das war vor allem für die Tiere<br />
fatal: Ihr Zustand war so schlecht, dass das Landrats<strong>am</strong>t ein generelles Tierhalteverbot für den Zirkus verhängte.<br />
Als Reaktion darauf wurden viele der Tiere von den<br />
Zirkusmitarbeitern versteckt, noch vor der offiziellen<br />
Beschlagnahmung. Nicht, um die Tiere zu retten, sondern<br />
um durch den Verkauf an einen Händler doch noch<br />
Gewinn machen zu können.<br />
Christian Kögl recherchierte und machte sich dann<br />
auf die Suche nach diesen Tieren. Er fand – eine Ziegenherde,<br />
Schafe und … Roger.<br />
Jetzt leben die Tiere bei uns und werden aufgepäppelt<br />
und gepflegt. Roger allerdings war nicht kastriert und<br />
wurde deshalb im Zirkus einzeln gehalten – eine<br />
echte Aufgabe, den kleinen Kerl zu resozialisieren.<br />
Jetzt ist Roger ein Pony-Wallach und spielt<br />
gemeins<strong>am</strong> mit den anderen auf der Koppel.<br />
Für uns ist einmal mehr klar geworden,<br />
dass Tiere nach wie vor gesetzlich als "Sache"<br />
gelten. Meldet ein Betrieb, der Tiere hält, Insolvenz<br />
an, werden die Tiere automatisch zur Konkursmasse.<br />
Aus Lebewesen werden Buchungszahlen. Wenn<br />
ein Tier wegen schlechter Haltung beschlagnahmt wird,<br />
bedeutet das noch lange nicht die Rettung seines Lebens.<br />
Und für beschlagnahmte Tiere ein gutes Zuhause<br />
zu finden, ist schwer. Wie gut, dass Christian nicht<br />
locker gelassen hat. Alles Roger jetzt.<br />
Gut Aiderbichl Henndorf / Moosfeldhof<br />
Von Lämmchen Mogli und "Tier-Zwergerl", die nicht größer werden<br />
Schäfchenzählen hilft nicht immer – vor allem, wenn die Schafherde riesig ist. Lämmchen Mogli hatte offensichtlich den<br />
Anschluss an seine Herde verloren und lag hilflos <strong>am</strong> Waldrand. Tiere, die zu schwach sind, mit den Artgenossen weiter<br />
zu ziehen, haben oft keine Chance. Im Lärm der blökenden Herde gehen die Rufe des Mutterschafs nach ihrem Kind unter<br />
– so wurde Mogli schlichtweg vergessen.<br />
Aber Schäfchenzählen bleibt überschaubar, wenn es sich nur um ein einzelnes Tier handelt. Ein Schaf ohne Herde ist<br />
auffällig genug, und Christian Kögl reagierte. Er nahm den kleinen Mogli mit zu sich nach Hause und gab ihm alle zwei<br />
Stunden die Flasche, bis der Kleine über den Berg war. Und eine Herde findet sich auf Gut Aiderbichl bestimmt. Auf jemanden<br />
zählen können, ist eben auch nicht schlecht.<br />
Klein zu sein bedeutet aber nicht immer, auch jung zu sein. Flecki (2), Nini (1) und Margarete (6 Monate) sehen aus wie kleine<br />
Kälbchen, sind es aber nicht. In Kuhjahren gemessen, gelten die drei jetzt schon als halbwüchsig und wären viel größer.<br />
Durch eine Laune der Natur k<strong>am</strong>en sie als Zwergwüchsige<br />
zur Welt. Für einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb stellt Zwergwuchs eher eine<br />
Belastung dar, in der Regel werden<br />
solche Tiere getötet. Doch die Besitzer<br />
dieser Rinder hatten eine bessere Idee,<br />
denn die oft übliche Vorgehensweise<br />
konnten sie nicht mit ihrem Gewissen<br />
vereinbaren: Sie wandten sich an<br />
Gut Aiderbichl. Hier kann das Trio nun<br />
frei herumspazieren. Wenn Kinder zu<br />
Besuch kommen und anfänglich scheu<br />
reagieren, dann sind es vor allem die<br />
zwergwüchsigen Tiere, die dabei helfen,<br />
Hemmschwellen abzubauen. Man begegnet<br />
sich sozusagen auf Augenhöhe,<br />
was die Körpergröße betrifft.<br />
Paten gesucht!<br />
Gut Aiderbichl Iffeldorf<br />
Bärbelchen aus NRW: <strong>Die</strong> Flucht des Jahres<br />
Mit ihrem Abtransport zum Schlachter wollte sich Jungrind<br />
Bärbelchen nicht so einfach abfinden. Sie hatte Angst. Und<br />
rannte in Panik zwei Kilometer weit. Dann stand sie vor einer<br />
Hecke und sprang einfach drüber. Sie landete in einem<br />
Pool.<br />
Ein Bild, das in vielen<br />
Medien zu sehen war.<br />
Und das brachte ihr<br />
die notwendige Aufmerks<strong>am</strong>keit,<br />
dass sich immer<br />
mehr Aiderbichler an uns<br />
gewandt haben, mit der<br />
Bitte, ihr zu helfen.<br />
Michael Aufhauser<br />
sprach mit dem Bauern.<br />
<strong>Die</strong>ser hörte ihm, inzwischen<br />
schon ziemlich<br />
genervt von dem Medienrummel,<br />
geduldig<br />
zu. Michael Aufhauser<br />
erklärte ihm, dass es sich<br />
bei der Flucht dieses Rindes<br />
um so etwas wie eine<br />
Fügung gehandelt haben<br />
muss. Dass ein Rind, das<br />
zunächst in Panik gerät<br />
und dann in einem Pool<br />
landet, und dort von der<br />
Freiwilligen Feuerwehr ge-<br />
Gut Aiderbichl Henndorf<br />
Schwan engelbert<br />
rettet wird, einen Lebensabend<br />
auf Gut Aiderbichl<br />
verdient hat. Nie wieder<br />
in eine Situation geraten<br />
soll, in der es Todesangst<br />
durchleben muss.<br />
Der Bauer bat um Bedenkzeit.<br />
Dann meldete er<br />
sich wieder. Er selbst ist<br />
Bauer aus Leidenschaft und<br />
setzt sich für den Erhalt des<br />
immer mehr in Bedrängnis<br />
geratenden mittelständischen<br />
Bauernstandes<br />
ein. <strong>Die</strong> Begründung von<br />
Michael Aufhauser hat er<br />
verstanden und gab jetzt<br />
den Weg frei, dass Bärbel-<br />
Engelbert (5) wurde mit einem verletzten Flügel und blutend von Tierschützern<br />
gefunden. Sie nahmen ihn zu sich und pflegten ihn.<br />
Fliegen wird er niemals mehr können. D<strong>am</strong>it er aber im Kreise von Artgenossen<br />
leben darf, haben sich seine Retter bei uns gemeldet und darum gebeten,<br />
dass er auf Gut Aiderbichl Henndorf einziehen darf.<br />
© Feuerwehr Windeck<br />
chen auf Gut Aiderbichl Iffeldorf<br />
Einzug halten darf.<br />
Doch so einfach geht das<br />
nicht.<br />
Rinder aus Nordrhein-<br />
Westfalen müssen, wenn<br />
sie nach Bayern übersiedelt<br />
werden, eine Quarantäne<br />
von 30 Tagen absolvieren.<br />
Obwohl all das Umstände<br />
bereitete, blieb der Bauer<br />
seinem Wort treu.<br />
Zu dieser Geschichte<br />
wird es einen Teil 2 geben,<br />
da Bärbelchen bei Redaktionsschluß<br />
noch nicht abgeholt<br />
werden konnte.<br />
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