Flächennutzungsplan-Windenergie Text - Stadt Marktoberdorf
Flächennutzungsplan-Windenergie Text - Stadt Marktoberdorf
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Konzentrationszone 6b<br />
Diese Zone befindet sich ausschließlich innerhalb von Waldflächen. Es handelt sich nahezu ausschließlich<br />
um Fichtenaltersklassenwald mit einem sehr geringen Laubbaumanteil. Insgesamt ist<br />
kaum Totholz und wenig Unterholz vorhanden. Stellenweise trifft man auf größere Kahlschlagsflächen.<br />
Im Südosten der Zone befindet sich ein Anteil des Biotops "Bruckmoos SW Rieder"<br />
(Nr. 8229-0083-001), welches zu 20 % nach ehemals § 13d BayNatSchG geschützt ist. Vereinzelt<br />
trifft man besonders in diesem Bereich auf Altholzinseln. Bei dem geschützten Teil des Biotops<br />
handelt es sich um ein degradiertes Hoch- und Übergangsmoor. Im direkten Umkreis der<br />
Fläche sind mehrere Gewässer vorhanden (Kuhstallweiher, Baldaufweiher, Vogelweiher). Es besteht<br />
eine Vorbelastung der Arten und Lebensräume auf Grund der intensiven waldwirtschaftlichen<br />
Nutzung.<br />
Prinzipiell stellt die Fläche eine von Nord nach Süd verlaufende Waldachse dar, die von windkraftrelevanten<br />
Vogelarten im Zuge des Austausches überflogen werden kann. Die Fläche liegt<br />
zudem im Prüfbereich von Fledermausquartieren.<br />
Fazit: Basierend auf den Kriterien der Naturnähe, Empfindlichkeit und des Vernetzungsgrades der<br />
betrachteten Lebensräume ist die Bedeutung aller sechs Konzentrationszonen für das Schutzgut<br />
auf Grund der intensiven Nutzungen insgesamt als mäßig einzustufen.<br />
6.2.1.2 Schutzgut Boden<br />
<strong>Marktoberdorf</strong> liegt in einem von der letzten Eiszeit geprägten, von Moränenwällen gebildeten<br />
Berg- und Hügelland. Die Moränenhügel des Iller- sowie des Lech-Gletschers reichen bis in den<br />
Bereich nördlich des <strong>Stadt</strong>gebietes. Neben den Hügeln sind die in Mulden zurückgebliebenen<br />
Seen und Hochmoore sowie die tief eingeschnittenen Bach- bzw. Flusstäler (Tobel) kennzeichnend<br />
für die <strong>Marktoberdorf</strong>er Landschaft. Der tiefere geologische Untergrund wird von tertiären<br />
Molassesedimenten aufgebaut, die bereichsweise (z.B. bei Hanganschnitten) oberflächennah anstehen.<br />
Fast alle Konzentrationszonen liegen in Bereichen würmeiszeitlicher Jungmoränenablagerungen.<br />
Nur die Konzentrationszone 5a befindet sich im Bereich holozäner bis würmeiszeitlicher<br />
Seeablagerungen.<br />
Aus dem Geschiebemergel des Grundmoränenbeckens haben sich im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Marktoberdorf</strong><br />
im Allgemeinen fruchtbare Lehmböden entwickelt. Auf Grund dieser günstigen Bodenverhältnisse<br />
herrscht landwirtschaftliche Nutzung (meist Grünland) vor. Der Leitbodentyp aus wasserdurchlässigem,<br />
sandig-kiesigem Moränenmaterial ist eine Parabraunerde, der begleitende, auf<br />
Erosionslagen beschränkte Bodentyp eine flachgründige Pararendzina. Grundmoränenlandschaften<br />
sind auf Grund des bindigen Moränenmaterials für die Entwicklung staunasser Böden (Pseudogleye)<br />
prädestiniert. In den Hochmoorbereichen herrschen organische Nass- und Torfböden, in<br />
den Talauen grundwasserbeeinflusste Auenböden vor. Die Böden im Bereich der Wälder sind<br />
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<strong>Stadt</strong> <strong>Marktoberdorf</strong><br />
Sachlicher Teil-Flächennutzungsplan "<strong>Windenergie</strong>"<br />
<strong>Text</strong>teil mit 54 Seiten, Fassung vom 17.06.2013<br />
Planung unterliegt urheberrechtlichen Bestimmungen