Mitten im Leben - Rundschau Hamburg
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Oktober 2013<br />
Ein Tag,<br />
zwei<br />
Kreuze,<br />
und viele<br />
Fragen. Im<br />
September<br />
können<br />
mehr als 60 Millionen Deutsche<br />
den Bundestag wählen. Was erwartet<br />
die Bürger in der Wahlkabine<br />
be<strong>im</strong> Ausfüllen des<br />
St<strong>im</strong>mzettels? Wie ist der Ablauf<br />
am Wahltag? Und was ist in<br />
diesem Jahr anders? Die <strong>Rundschau</strong><br />
bietet einen Überblick.<br />
Wer wird direkt gewählt?<br />
Mit dem Kreuz auf der linken<br />
Seite des St<strong>im</strong>mzettels wählen Sie<br />
die Direktkandidaten für den Bundestag.<br />
Sie sind die einzigen direkt<br />
von den Bürgern gewählten Politiker<br />
auf Bundesebene.<br />
Wer legt fest, wen man<br />
wählen kann?<br />
Wenn Parteien mindestens fünf<br />
Abgeordnete <strong>im</strong> Bundestag, einem<br />
Landtag oder <strong>im</strong> europäischen<br />
Parlament haben, werden<br />
sie automatisch zur Bundestagswahl<br />
zugelassen. Sind sie in keinem<br />
dieser Parlamente vertreten,<br />
wollen aber dennoch antreten,<br />
müssen sie zuerst eine Prüfung<br />
durch den Bundeswahlausschuß<br />
bestehen. War diese erfolgreich,<br />
fehlen für den Schritt auf den<br />
St<strong>im</strong>mzettel noch Unterschriften<br />
von Unterstützern. Wie viele benötigt<br />
werden, hängt von der Anzahl<br />
der Wahlberechtigten <strong>im</strong><br />
Bundesland ab, mehr als 2.000<br />
sind es aber in keinem Fall.<br />
Die Landeslisten ergeben sich aus<br />
einer anonymen Wahl innerhalb<br />
der Partei. Die Direktkandidaten<br />
in den Wahlkreisen werden von<br />
ihrer Partei aufgestellt. Wer parteilos<br />
kandidieren will, muß vorher<br />
200 Unterschriften von Wahlberechtigten<br />
aus seinem Wahlkreis<br />
sammeln.<br />
Erst- und Zweitst<strong>im</strong>me<br />
Mit der Erstst<strong>im</strong>me entscheidet<br />
sich jeder Wähler direkt für einen<br />
Kandidaten, der seinen Wahlkreis<br />
<strong>im</strong> Bundestag vertreten soll. Den<br />
Sitz <strong>im</strong> Parlament bekommt der<br />
Bewerber mit den meisten St<strong>im</strong>-<br />
Ru n d s c h a u für leute mit Durchblick<br />
Seite 5<br />
Deutschland wählt seinen 18. Bundestag<br />
men, die einfache Mehrheit genügt<br />
dabei. Insgesamt ist Deutschland<br />
in 299 Wahlkreise aufgeteilt, ebenso<br />
viele Abgeordnete werden also<br />
direkt gewählt. Damit soll sichergestellt<br />
werden, daß alle Regionen<br />
<strong>im</strong> Parlament vertreten sind.<br />
Die Zweitst<strong>im</strong>me ist ein Votum für<br />
eine Partei. Der Anteil der Zweitst<strong>im</strong>men<br />
entscheidet, wie viele<br />
Sitze jede Partei <strong>im</strong> Bundestag<br />
erhält und best<strong>im</strong>mt deshalb, welche<br />
Fraktionen eine mehrheitsfähige<br />
Regierung bilden können. Es<br />
ist erlaubt, sich bei Erst- und Zweitst<strong>im</strong>me<br />
jeweils für eine andere<br />
Partei zu entscheiden. Einige Wähler<br />
machen das ganz bewußt und<br />
„splitten“ ihre St<strong>im</strong>me, indem sie<br />
bei der Erstst<strong>im</strong>me einen Kandidaten<br />
der meistens aussichtsreicheren<br />
großen Parteien wählen und<br />
die Zweitst<strong>im</strong>me an eine „kleine“<br />
Partei vergeben.<br />
Wer darf wählen?<br />
Wählen darf, wer einen deutschen<br />
Pass hat, volljährig ist und mindestens<br />
drei Monate lang seinen<br />
Hauptwohnsitz in Deutschland<br />
hatte. Insgesamt sind 61,8 Millionen<br />
Menschen wahlberechtigt.<br />
Wie werden die Sitze verteilt?<br />
Jede Partei erhält ihrem Anteil an<br />
Zweitst<strong>im</strong>men entsprechend eine<br />
FACEBOOK.COM/AYDANOEZOGUZ<br />
TWITTER.COM/OEZOGUZ<br />
HTTP://OEZOGUZ.DE<br />
Ihre Erstst<strong>im</strong>me für:<br />
Kontakt: SPD-Bürgerbüro Wandsbek<br />
Schloßstraße 12, 22041 <strong>Hamburg</strong><br />
Telefon: 040 - 68 94 45 45<br />
E-Mail: aydan.oezoguz@wk.bundestag.de<br />
Anzahl an Sitzen <strong>im</strong> Bundestag.<br />
Die werden erst mit den direkt<br />
gewählten Kandidaten besetzt.<br />
Sind dann noch Sitze frei, werden<br />
sie an die Kandidaten der Landeslisten<br />
vergeben. Erlangt eine Partei<br />
mehr Direktmandate in den<br />
Wahlkreisen, als ihr durch ihren<br />
Anteil an bundesweiten Zweitst<strong>im</strong>men<br />
zukommen, entstehen für<br />
sie Überhangmandate. Die direkt<br />
gewählten Kandidaten erhalten<br />
ihren Sitz <strong>im</strong> Bundestag trotzdem<br />
und die Gesamtanzahl der Abgeordneten<br />
erhöht sich.<br />
Was ist neu am Wahlrecht?<br />
Durch Überhangmandate entspricht<br />
die Verteilung der Sitze <strong>im</strong><br />
Bundestag nicht unbedingt den<br />
Anteilen, die die Parteien durch<br />
die Zweitst<strong>im</strong>me der Wähler erhalten<br />
haben. Deshalb hatte das<br />
Bundesverfassungsgericht das<br />
deutsche Wahlsystem <strong>im</strong> letzten<br />
Jahr für verfassungswidrig erklärt.<br />
Der Bundestag beschloß daraufhin<br />
eine Reform des Wahlrechts, die<br />
bei der anstehenden Wahl zum<br />
ersten Mal greift. Überhangmandate<br />
werden ausgeglichen, damit<br />
die Verteilung der Sitze den Anteilen<br />
entspricht, die die Wähler<br />
durch ihre Zweitst<strong>im</strong>me entschieden<br />
haben. Dafür können Parteien<br />
AYDAN ÖZOGUZ<br />
IHRE WANDSBEKER BUNDESTAGSABGEORDNETE<br />
in diesem Jahr erstmals Ausgleichsmandate<br />
erhalten. Als Folge<br />
kann der Bundestag deutlich<br />
größer werden als bisher. Experten<br />
vermuten einen Zuwachs von bis<br />
zu 50 Abgeordneten, <strong>im</strong> Extremfall<br />
könnten sogar 800 Sitze vergeben<br />
werden.<br />
Wer schafft es in Wandsbek?<br />
Aydan Özoğuz (SPD), Frank<br />
Schira (CDU), Katja Husen<br />
(Bündnis 90/Die Grünen), Klaus-<br />
Dieter Abend (FDP), Cornelia<br />
Kehrt (Die Linke), Katja Falkenbach<br />
(Piraten), Helmut Saß (NPD),<br />
Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> Körner (AfD)<br />
und Ulf Ohms (Freie Wähler)<br />
kandidieren am 22. September <strong>im</strong><br />
Wahlkreis 22 (Wandsbek). Dieser<br />
umfaßt die Stadtteile Bramfeld,<br />
Farmsen-Berne, Jenfeld, Marienthal,<br />
Rahlstedt, Tonndorf, Steilshoop,<br />
Volksdorf und Wandsbek.<br />
Auch das ist wichtig<br />
Der Bundestag wird alle vier Jahre<br />
gewählt. Sollte er vorzeitig<br />
aufgelöst werden, wird die Wahl<br />
vorgezogen. Zuletzt ist das <strong>im</strong> Jahr<br />
2005 unter Kanzler Gerhard<br />
Schröder passiert. Gewählt wird<br />
<strong>im</strong>mer an einem Sonntag, in diesem<br />
Jahr am 22. September. Die<br />
Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr<br />
geöffnet.<br />
AM 22. SEPTEMBER<br />
MIT DER ERST- UND<br />
ZWEITSTIMME<br />
SPD WÄHLEN!