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GS Motorrad Magazin 01/2012 (Heft 1)

Die 1. Ausgabe vom Februar 2012. Spezial-Thema: Kofferinnentaschen f

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ABENTEUER<br />

Inseln. Hinter uns versinkt die Sonne<br />

langsam im Horizont. Und dann sehen wir<br />

sie, die Stadt - unser Ziel Dubrovnik.<br />

Links unten liegt das Weltkulturerbe<br />

und die Dächer strahlen im Licht der untergehenden<br />

Sonne. Wir stoppen kurz,<br />

machen erste Bilder, doch wir müssen weiter.<br />

Unser Endziel ist Mlini. An der Steilküste<br />

gelegen, erwartet man uns bereits<br />

im Hotel Astarea. Die Sonne geht bereits<br />

unter und verschwindet hinter unserem<br />

Rücken. Dubrovnik leuchtet golden. Wir<br />

freuen uns schon auf die Stadt am nächsten<br />

Morgen.<br />

Das Hotel Astarea in Mlini liegt etwa<br />

10 Kilometer hinter Dubrovnik. Der Checkin<br />

verläuft unkompliziert, die Motorräder<br />

durften direkt neben dem Haupteingang<br />

geparkt werden. Am nächsten Morgen<br />

wird der kostenlose Shuttleservice des<br />

Hotels nach Dubrovnik nach einem ausgiebigen<br />

Frühstück vom reichhaltigen<br />

Buffet gerne angenommen.<br />

Nach knapp 15 Minuten hält der kleine<br />

Bus vor dem Stadttor von Dubrovnik. Vormittags<br />

gegen 10 Uhr betreten wir erstmals<br />

das Weltkulturerbe und werden auf<br />

einer langen Hauptstrasse von strahlendem<br />

Sonnenschein begrüßt. Zuerst<br />

schlendern wir den kleinen Hafen entlang<br />

und umrunden einen der Wehrtürme. Leider<br />

ist schon nach kurzer Zeit der Weg zu<br />

Ende. Natürlich müssen wir auch die<br />

Stadtmauer erklimmen, doch einen Aufgang<br />

finden wir anfangs nicht. Dafür<br />

wandern wir in kleine Gassen und finden<br />

sogar eine Gesprächspartnerin an einem<br />

Fenster in einem der Innenhöfe. Die<br />

freundliche Dame erzählt, dass sie Holländerin<br />

sei. Auf unsere Frage nach dem<br />

Kriegswirren in Dubrovnik schüttelt sie<br />

nur den Kopf. Es war furchtbar, erzählt<br />

sie. Die Leute flüchteten in die Bibliothek<br />

oder in die Kirche. Dubrovnik brannte.<br />

Tränen standen nun in ihren Augen.<br />

Wir bedankten uns artig und machten<br />

Die einzige Meeranbindung Bosnien-Herzigowina, trennt auf dem Festland Kroatien<br />

uns weiter auf den Weg. Für die Stadtmauer<br />

knöpfte man uns pro Person 10<br />

Euro ab. Es war schön die Stadtmauern<br />

zu durchwandern. Jederzeit konnte man<br />

diese verlassen, zu Mittag essen und mit<br />

einem gültigen Tagesticket wieder hinauf<br />

steigen. Mehrere Stunden verbrachten<br />

wir so auf der Wehrmauer, bewunderten<br />

alte Kanonen und bestiegen den höchsten<br />

Punkt der Stadtmauer. Unser Fazit<br />

nach acht Stunden Besichtigung: Dubrovnik<br />

hat den Status als Weltkulturerbe<br />

wahrlich verdient, weiß aber auch ihr touristisches<br />

Potenzial im Preis zu nutzen.<br />

Unser Tipp für Dubrovnik: Abseits der<br />

Hauptstrasse essen und trinken.<br />

Der nächste Morgen gestaltete sich<br />

problemlos. Auschecken, die Satteltaschen<br />

schnüren und auf die Motorräder.<br />

Die Vorfreude auf die knapp 700 km lange<br />

Reise von Dubrovnik nach Rovinj war<br />

groß. Die Wettervorhersage war dafür<br />

etwas mager, Regen wurde angedroht.<br />

Was man kaum glauben konnte, bei knapp<br />

24 Grad um neun Uhr früh und strahlendem<br />

Sonnenschein.<br />

Unser Weg führt uns zurück in Richtung<br />

Neum, der bosnisch-herzegowinischen<br />

Grenze. Doch wir werden Sie unterhalb<br />

umgehen. Die E65 führt uns nach<br />

Zaton Doli. Es geht links ab auf die L 414<br />

nach Mali Ston. Kroatien ist an dieser<br />

Stelle mit einer Insel verbunden. Hier umfährt<br />

man die einzige Meeranbindung<br />

Bosnien-Herzegowinas. Die L 414 folgen<br />

wir auf einer abgelegenen, wenig befahrenen<br />

Straße nach Trpanj. Die Landschaft<br />

ist atemberaubend. Mit unerlaubten<br />

100 km/h durchpflügen wir die Insel.<br />

Kaum Menschen, kaum Autos, ab und zu<br />

kleine Orte und Bauernhöfe. Ein Stopp<br />

an einem großen bunten Schild eröffnet<br />

uns einen Blick auf das gegenüberliegende<br />

Festland. Dazwischen liegt eine kleine<br />

unbewohnte Insel. Kurz vor dem Ort<br />

Trpanj durchfahren wir eine Straße die<br />

links und rechts von Fels umzäunt ist.<br />

Winnetou wartet bestimmt hinter der<br />

nächsten Kurve mit seinem schwarzen<br />

Hengst auf uns. Doch es ist Trpanj, ein<br />

kleines verschlafenes Dorf mit einem natürlichem<br />

Hafenbecken. Die staatliche<br />

Fährlinie Jandralinj steht schon im kleinen<br />

schmucken Hafen und hat ihre<br />

Schleusen noch geschlossen. Wir kaufen<br />

ein Ticket am Schalter. Umgerechnet 7<br />

Euro pro Person mit <strong>Motorrad</strong> werden für<br />

die halbstündige Fahrt berechnet. Ein<br />

kleiner Wehmutstropfen ist die eine Stunde<br />

Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre.<br />

Das benachbarte Café bietet Schatten.<br />

Es ist wieder brütend heiß und auf dem<br />

18 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

FEBRUAR 2<strong>01</strong>2

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