GS Motorrad Magazin 01/2012 (Heft 1)
Die 1. Ausgabe vom Februar 2012. Spezial-Thema: Kofferinnentaschen f
Die 1. Ausgabe vom Februar 2012. Spezial-Thema: Kofferinnentaschen f
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REISE<br />
ßenrändern von St. Ives. Auch der Wettergott,<br />
meinte es gut mit uns – warm und<br />
mild empfing uns das Wetter. St. Ives bietet<br />
auch einen kleinen, hübschen alten<br />
Hafen. Bankholiday nennt man einen<br />
„freien“ Montag in England. Bedingt<br />
durch dieses bevorstehende Brückenwochenende<br />
nutzten viele Engländer das<br />
milde Kilma von St. Ives und besuchten<br />
auch dessen Hafen, der sich uns völlig<br />
überfüllt präsentierte. Dennoch entschlossen<br />
wir uns ein Fischlokal auf zu<br />
suchen. Nicht ohne die schmerzliche Erfahrung<br />
machen zu müssen, daß wir eine<br />
geschlagene Stunde warten mussten, ehe<br />
wir in den Genuss, des köstlich zubereiteten<br />
Fisch kommen konnten.<br />
Die letzte Möglichkeit am westlichsten Punkt Großbritanniens sich zu „erfrischen“.<br />
Nach einer erholsamen Nacht, sollte Bideford<br />
unser Endziel sein. Nicht ohne Zwischenstop<br />
in Tintagle und Clovally. In<br />
Tintagle bestaunten wir eine alte Burgruine,<br />
inclusive der schönen Steilküste.<br />
Clovally, ein Örtchen am Fuße der Klippen,<br />
erreicht man allerdings nur zu Fuß.<br />
Öffentlicher Verkehr ist in dem Örtchen<br />
verboten. Unsere BMW‘s fanden einen sicheren<br />
Stellplatz auf dem öffentlichen<br />
Parkplatz. Das parken vor dem Örtchen<br />
ist kostenfrei für Motorräder, aber man<br />
muss 6 Pfund Eintritt bezahlen um in die<br />
Ortschaft zu gelangen. Ein 800 Meter langer<br />
Weg mit Kopfsteinpflaster führt nach<br />
unten zum Hafen, wo man eine Kaimauer<br />
aus dem 14. Jahrhundert findet. Außerdem<br />
gibt es in dem Dorf zwei Kapellen,<br />
Restaurants sowie Souvenirläden und<br />
Kunsthandwerksläden und einige Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Im Ort leben zurzeit 400 Einwohner, wobei<br />
viele davon noch den klassischen<br />
Fischfang betreiben, was an den weißen<br />
Fischerhäuschen deutlich wird. Das Dorf<br />
ist seit 250 Jahren im Privatbesitz der<br />
Familie Rous, welche die Eintrittsgelder<br />
nutzt, um das Dorf zu erhalten.<br />
In Bideford unserem Tagesendziel angekommen,<br />
diente uns ein ehemalig-königliches<br />
Hotel als Unterkunft. Den<br />
Abend habe wir am Fluß sitzend, bei<br />
Fish&Chips ausklingen lassen und der<br />
Jugend bei einer Regatta zugeschaut.<br />
Der nächste Tag führte uns über Glastenbury<br />
und Bath, nach Gloucester<br />
(sprich Gloster). In Glastenbury gibt es<br />
das „Tor von Glastenbury“ als Sehenwürdigkeit,<br />
während die Stadt Bath für Ihre<br />
Thermalbäder berühmt ist. Leider waren<br />
die Warteschlangen vor den Bädern so<br />
groß, das wir uns entschieden haben eine<br />
kleine Sightseeingrunde durch die Stadt<br />
zu drehen und dann weiter Richtung Gloster<br />
zu fahren. Den Abend haben wir<br />
dann in Gloster ausklingen lassen. Gloster<br />
erinnert ein klein wenig an die Hamburger<br />
Hafenstadt. Sogar das Hafenfest<br />
konnten wir noch besuchen, ehe wir müde<br />
in unser Bett fielen.<br />
Ein Highlight unserer England-Tour<br />
war die Stadt mit dem längsten Name Europas:<br />
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch.<br />
Diese Stadt mit ihem unaussprechlichem<br />
Namen liegt in Wales. Der Name stammt<br />
aus der walisischen Sprache und bedeutet<br />
übersetzt: „Marienkirche (Llanfair) in<br />
einer Mulde (pwll) weißer Haseln (gwyn<br />
gyll) in der Nähe (ger) eines schnellen<br />
Wirbels (chwyrn drobwll) und der Thysiliokirche<br />
(llantysilio) bei der roten Höhle<br />
(ogo goch).“<br />
Oft wird der Ortsname mit Llanfair PG,<br />
Llanfair oder Llanfairpwllgwyngyll abgekürzt.<br />
Waliser sagen zum Dorf meist nur<br />
Llanfairpwll. Die Engländer hingegen<br />
nennen es schlicht Gogogoch.<br />
Ein Schuhmacher hat sich im 19. Jahrhundert<br />
den Zungenbrecher ausgedacht,<br />
um das damalige Dorf für den Handel attraktiver<br />
zu machen und die Eisenbahngesellschaft<br />
dazu zu bewegen, an der<br />
Hauptstrecke London–Manchester–Holyhead<br />
einen Bahnhof einzurichten. Der<br />
ursprüngliche Name war lediglich Llanfair<br />
Pwllgwyngyll.<br />
Mit 58 Buchstaben hat das Dorf den<br />
nunmehr längsten amtlichen Ortsnamen<br />
38 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
FEBRUAR 2<strong>01</strong>2