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Mat.-Nr. D6504-5135<br />

01<br />

2013<br />

66. Jahrgang C 3188<br />

00<br />

TRADIERT UND INNOVATIV, MODERN UND BESTÄNDIG:<br />

Genossenschaften heute<br />

STÄDTEBAU + STADTENTWICKLUNG<br />

EU-Projekte:<br />

Sanierung auf Quartiersebene<br />

10<br />

NEUBAU + SANIERUNG<br />

Ergebnisse einer Studie<br />

über Wohnwünsche<br />

20<br />

ENERGIE + TECHNIK<br />

BAU 2013: Informationen zur<br />

Leitmesse in München<br />

32


Vertrauen Sie <strong>de</strong>m Marktführer<br />

Ausführliche Informationen zu B & O: www.bo-wohnungswirtschaft.<strong>de</strong>


Ulrike Silberberg<br />

Chefredakteurin<br />

BAU 2013 · München<br />

14. – 19. Januar 2013<br />

Halle B6, Stand 500<br />

EDITORIAL<br />

Mo<strong>de</strong>rn mit Tradition<br />

In Deutschland gibt es rund 2.000 Wohnungsgenossenschaften mit ca. 2,3 Mio. Wohnungen.<br />

Mitbestimmung und Solidarität sind Grundsätze, die seit <strong>de</strong>n ersten Genossenschaftsgründungen<br />

im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt geblieben sind. Heute gibt es ca. 3 Mio. Genossenschaftsmitglie<strong>de</strong>r,<br />

die durch ihre Mitwirkungsrechte die Geschicke <strong>de</strong>r Genossenschaften mit gestalten<br />

können. Wie wichtig die Genossenschaften als ein Grundpfeiler <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wohnungswirtschaft<br />

sind, hat das Internationale Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften 2012 mit vielen nationalen<br />

und internationalen Veranstaltungen ver<strong>de</strong>utlicht. Sicheres und bezahlbares Wohnen,<br />

verbun<strong>de</strong>n mit einem starken Gemeinschaftsgedanken – das sind die Wohnungsgenossenschaften<br />

in Deutschland. Am prägen<strong>de</strong>n Für- und Miteinan<strong>de</strong>r hat sich in <strong>de</strong>r zum Teil bereits<br />

130-jährigen Geschichte nicht geän<strong>de</strong>rt. Daher haben wir zum Abschluss <strong>de</strong>s Internationalen<br />

Jahres <strong>de</strong>r Genossenschaften unser Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-Gespräch unter das Thema<br />

„Genossenschaften – ein Geschäftsmo<strong>de</strong>ll mit Tradition und Zukunft“ gestellt. Lesen Sie ab<br />

Seite 40 die themenreiche Debatte.<br />

Hinweis auf die BAU 2013<br />

Mitte Januar fin<strong>de</strong>t wie<strong>de</strong>r – wie alle zwei Jahre – die Messe BAU in München statt. Die<br />

Leistungsschau <strong>de</strong>r nationalen und internationalen Baustoffindustrie gilt als weltweite<br />

Leitmesse. Die Redaktion hat für Sie ab Seite 32 das Rahmen- und Kongressprogramm<br />

sowie einige ausgewählte Produkte zusammengestellt, die auf einem Messerundgang von<br />

Interesse wären.<br />

Die Experten<br />

für Bo<strong>de</strong>nbeläge im<br />

Wohnungsbau.<br />

DW-Wandkalen<strong>de</strong>r 2013<br />

Dieser Ausgabe <strong>de</strong>r DW liegt wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r große Wandkalen<strong>de</strong>r mit ausgewählten Terminen,<br />

wie Arbeits- und Verbandstagungen, Messen und Kongressen, bei – für eine übersichtliche<br />

Planung <strong>de</strong>s neuen Jahres. Sollte in <strong>de</strong>r Ausgabe <strong>de</strong>r Wandkalen<strong>de</strong>r bereits fehlen, können<br />

Sie <strong>de</strong>r Redaktion gerne eine E-Mail schicken und ein Exemplar nachbestellen:<br />

redaktion@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong>.<br />

Ihnen noch ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!<br />

Herzlichst<br />

Ihre<br />

Ulrike Silberberg<br />

Chefredakteurin DW Die Wohnungswirtschaft<br />

Wohnqualität mit Mehrwert: Entschei<strong>de</strong>n<br />

Sie sich für elastische Bo<strong>de</strong>nbeläge, die länger<br />

halten als Ihre Mietverhältnisse.<br />

• Langlebig und robust – dauerhaft schöne<br />

Bö<strong>de</strong>n<br />

• Schnelle Renovierung – verkürzter<br />

Mietausfall<br />

• Unempfindlich gegen Feuchtigkeit<br />

und Schmutz – perfekt geeignet auch<br />

für Bad und Küche<br />

• Pflegeleicht durch Oberflächenvergütung<br />

• Beson<strong>de</strong>rs emissionsarm, <strong>de</strong>shalb<br />

sehr gute Innenraum-Luftqualität<br />

Der wöchentliche Newsletter Wohnungswirtschaft: Haben Sie sich schon kostenfrei<br />

angemel<strong>de</strong>t? Wenn nicht, hier <strong>de</strong>r Link: www.haufe.<strong>de</strong>/immobilien/newsletter<br />

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TITEL STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG NEUBAU UND SANIERUNG<br />

56 8<br />

16<br />

Quelle: Arbeitskreis Wohnungsbaugenossenschaften Hessen<br />

Quelle: Sauerbruch Hutton<br />

Grafik: Saint-Gobain Weber<br />

Genossenschaften 2.0 - frisch, frech, spritzig<br />

Wie junge Zielgruppen angesprochen wer<strong>de</strong>n<br />

können, zeigt die Social-Media-Kampagne <strong>de</strong>r<br />

Hessischen Wohnungsgenossenschaften.<br />

CO 2 -arme Stadtentwicklung<br />

Wie ehemalige Industrie- und Hafenflächen<br />

für die Stadtentwicklung genutzt und CO 2 -arm<br />

bebaut wer<strong>de</strong>n können, zeigt Helsinki.<br />

Innendämmung als Alternative<br />

Bei <strong>de</strong>nkmalgeschützten Fassa<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Teilmo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

ist die Innendämmung eine<br />

baupysikalisch und technisch erprobte Option.<br />

1 | 2013<br />

STÄDTEBAU<br />

UND STADTENTWICKLUNG<br />

4 Meldungen<br />

THEMA DES MONATS: WOHNUNGSGENOSSENSCHAFTEN AUF DEM WEG IN DIE ZUKUNFT<br />

Wohnungsgenossenschaften sind sozial, traditionsreich und innovativ – das<br />

zeigen die vielen Beispiele aus <strong>de</strong>r Praxis. Die DW nimmt dies zum Anlass, Wohnungsgenossenschaften<br />

zum großen Themenschwerpunkt zu machen:<br />

Das 14. Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-Gespräch thematisiert die Errungenschaften und<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s genossenschaftlichen Prinzips (S. 40). Der Abschluss<br />

unserer Artikelserie zum Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften 2012 ver<strong>de</strong>utlicht,<br />

wie Wohnungsgenossenschaften und Kommunen profitieren können,<br />

wenn sie mehr Miteinan<strong>de</strong>r wagen (S. 52). Beiträge über eine beispielhafte<br />

Marketingkampagne (S. 56), ein Bewertungssystem <strong>de</strong>r für die Allgemeinheit<br />

erbrachten Leistungen (S. 60) sowie einer neuen Professur am EBZ (S. 55)<br />

run<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Schwerpunkt ab.<br />

8 Helsinki baut am Wasser<br />

Grenzenloses Europa<br />

10 Beteiligungsprozesse sind<br />

<strong>de</strong>r Schlüssel zum Erfolg<br />

Sanierung auf Quartiersebene<br />

Foto: Thorsten George<br />

2 1 | 2013


ENERGIE UND TECHNIK<br />

MARKT UND MANAGEMENT<br />

30 52<br />

Fotos: Steffen Reichert<br />

Quelle: WG Frohe Zukunft eGa<br />

Photokatalytischer Putz<br />

Eine Hausfassa<strong>de</strong> filtert giftige Stickoxi<strong>de</strong> aus<br />

<strong>de</strong>r Luft und wan<strong>de</strong>lt sie in Nitrate um. Erfahrungen<br />

aus einem Pilotprojekt in Leipzig.<br />

Kooperationen mit Kommunen<br />

Der letzte Teil <strong>de</strong>r DW-Serie zum Internationalen<br />

Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften 2012 zeigt Vorteile<br />

<strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Kommune auf.<br />

NEUBAU UND SANIERUNG<br />

13 Meldungen<br />

16 Innendämmung –<br />

eine sinnvolle Alternative<br />

Fassa<strong>de</strong>ndämmung<br />

20 Gemeinschaftliche Wohnformen -<br />

bei zukünftig Älteren hoch im Kurs<br />

Studie über Wohnwünsche<br />

ENERGIE UND TECHNIK<br />

23 Meldungen<br />

26 Geringinvestive Maßnahmen<br />

zum Energieeinsparen<br />

Kleine Ursache, große Wirkung<br />

30 Häuserwand reinigt Luft<br />

Materialforschung –<br />

Pilotprojekt bei LWB Leipzig<br />

32 Produkt- und Systemlösungen<br />

für die Zukunft<br />

Messevorschau BAU 2013<br />

MARKT UND MANAGEMENT<br />

38 Meldungen<br />

40 Sozial, traditionsreich und innovativ:<br />

Genossenschaften auf <strong>de</strong>m Weg<br />

in die Zukunft<br />

Thema <strong>de</strong>s Monats:<br />

14. Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-Gespräch zum<br />

Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften<br />

52 Wohnungsgenossenschaften und<br />

Kommune – mehr miteinan<strong>de</strong>r wagen<br />

Internationales Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften<br />

2012<br />

55 Wohnungsgenossenschaften bieten<br />

so etwas wie ‚Wohnen Plus’<br />

Interview mit Stiftungsprofessor<br />

Dr.Jürgen Keßler<br />

56 Provokant, jung und mo<strong>de</strong>rn:<br />

„Werd WohnHesse!“<br />

Web 2.0-Marketingkampagne <strong>de</strong>r hessischen<br />

Wohnungsbaugenossenschaften<br />

60 Die Sozialrendite mo<strong>de</strong>rner<br />

Genossenschaften<br />

Mehr als schnö<strong>de</strong>r Mammon<br />

64 „gerecht wohnen” – Wohnungswirtschaft<br />

stärkt bezahlbaren Wohnraum<br />

GdW-Verbandstag 2012:<br />

Energiewen<strong>de</strong> und Klimaschutz im Fokus<br />

68 Investitionsrechnung<br />

in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

Bilanz- und Steuerwissen – Aktuelles aus<br />

<strong>de</strong>n Prüfungsorganisationen <strong>de</strong>s GdW<br />

70 Work-Life-Balance bei <strong>de</strong>r SAGA GWG<br />

Strategische Personalentwicklung in <strong>de</strong>r<br />

Wohnungswirtschaft<br />

72 Stellenmarkt<br />

RECHT<br />

77 Mietrecht, 78 WEG-Recht<br />

LETZTE SEITE<br />

80 Impressum<br />

For<strong>de</strong>rn Sie unseren wöchentlichen<br />

Newsletter Wohnungswirtschaft an:<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/immobilien/newsletter<br />

1 | 2013<br />

3


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Soziale Stadt- und Quartiersentwicklung<br />

Broschüre stellt Kitas<br />

und Schulen im Kiez vor<br />

Die Berliner Degewo AG geht bei <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Quartiers Brunnenstraße<br />

in Berlin-Wedding einen neuen Weg:<br />

Die kostenlose Broschüre „Bildung-Erziehung-Erfolg.<br />

Bildungslandschaft Berlin-<br />

Mitte“ stellt 15 Kin<strong>de</strong>rtagesstätten und<br />

neun Schulen im Einzugsgebiet rund<br />

um die Brunnenstraße mit Kurzportraits<br />

vor und hilft bei <strong>de</strong>r Wahl einer Schule.<br />

Nicht nur Eltern aus <strong>de</strong>m Brunnenviertel,<br />

son<strong>de</strong>rn auch aus <strong>de</strong>n benachbarten und<br />

einkommensstärkeren Quartieren in <strong>de</strong>n<br />

Bis Anfang November waren Anmeldungen<br />

für die Grundschulen<br />

Stadtteilen Mitte und Prenzlauer Berg<br />

möglich. Die Broschüre gab einen sollen auf diese Weise angesprochen<br />

Überblick über das Bildungsangebot.<br />

und über die Schulstandorte aufgeklärt<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit großem Engagement<br />

hätten Eltern, Lehrer, Quartiersmanagement, öffentliche Verwaltung und<br />

Degewo geholfen, die imaginäre Bildungsmauer entlang <strong>de</strong>r Bernauer<br />

Straße einzureißen, so Eduard Heußen, Leiter <strong>de</strong>s Bildungsverbunds<br />

Brunnenviertel. Mehr zur Quartiersentwicklung und zur Be<strong>de</strong>utung von<br />

Bildungseinrichtungen für die Wohnstandortwahl von Familien bietet das<br />

„12. Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-Gespräch: Gute Nachbarschaften – gefor<strong>de</strong>rt,<br />

geför<strong>de</strong>rt, überfor<strong>de</strong>rt?“ in DW 10/2011.<br />

Quelle: Degewo<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>de</strong>gewo.<strong>de</strong><br />

Signal gegen Mittelkürzungen<br />

Verleihung <strong>de</strong>s<br />

„Preis Soziale Stadt 2012“<br />

Seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 wird alle zwei Jahre <strong>de</strong>r<br />

Wettbewerb zum „Preis Soziale Stadt” vom<br />

GdW Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>utscher Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen, AWO Arbeiterwohlfahrt<br />

Bun<strong>de</strong>sverband, Deutscher Mieterbund, Deutscher<br />

Städtetag, Scha<strong>de</strong>r-Stiftung und vhw Bun<strong>de</strong>sverband<br />

für Wohnen und Stadtentwicklung ausgelobt.<br />

Die Verleihung fin<strong>de</strong>t am 24. Januar 2013 ab<br />

13:30 Uhr im Albert-Schweitzer-Gymnasium in<br />

Berlin-Neukölln statt. 166 eingereichte Projekte<br />

ver<strong>de</strong>utlichen das bun<strong>de</strong>sweite Echo und stellen,<br />

vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Kürzungen im För<strong>de</strong>rmittelprogramm<br />

Soziale Stadt und <strong>de</strong>n Einbrüchen bei<br />

<strong>de</strong>n Vorhaben und Investitionen zur Stabilisierung<br />

benachteiligter Stadtquartiere und Nachbarschaften<br />

einen großen Erfolg dar. Angesichts <strong>de</strong>r auch<br />

für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>shaushalt 2013 geplanten unzureichen<strong>de</strong>n<br />

Finanzierung <strong>de</strong>s Programms Soziale Stadt<br />

komme <strong>de</strong>r Preisverleihung eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

zu, so GdW-Präsi<strong>de</strong>nt Axel Gedaschko: „Es geht um ein <strong>de</strong>utliches<br />

Signal dafür, dass die Zivilgesellschaft die Vernachlässigung <strong>de</strong>s sozialen<br />

Zusammenhalts und die fahrlässige Gefährdung <strong>de</strong>s sozialen Frie<strong>de</strong>ns in<br />

<strong>de</strong>n Stadtquartieren nicht wi<strong>de</strong>rspruchslos hinnimmt.”<br />

Weitere Informationen:<br />

www.preis-soziale-stadt.<strong>de</strong><br />

AUSLOBUNG<br />

Deutscher<br />

Landschaftsarchitekturpreis 2013<br />

auslobung<br />

WETTBEWERB<br />

DES BDLA MIT<br />

SONDERPREISEN<br />

Zum 11. Mal lobt <strong>de</strong>r Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) <strong>de</strong>n Deutschen<br />

Landschaftsarchitekturpreis aus. Gegenstand <strong>de</strong>s Wettbewerbs ist eine sozial und<br />

ökologisch orientierte Siedlungs- und Landschaftsentwicklung sowie eine zeitgemäße<br />

Freiraumplanung. Gewürdigt wer<strong>de</strong>n herausragen<strong>de</strong>, auch konzeptionelle Planungsleistungen,<br />

die ästhetisch anspruchsvolle, innovative, ökologische Lösungen aufweisen.<br />

Erneut wer<strong>de</strong>n die Son<strong>de</strong>rpreise „Wohnumfeld“ sowie „Infrastruktur und Landschaft“<br />

vergeben. Der GdW Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

ist Partner dieses auch für die Wohnungswirtschaft be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Wettbewerbs.<br />

Der Son<strong>de</strong>rpreis „Wohnumfeld“ soll herausragen<strong>de</strong> Außenanlagen im engeren und<br />

weiteren Wohnumfeld auszeichnen – von privaten (Dach-)Gärten, Terrassen und Balkonen<br />

über gemeinschaftlich nutzbare Mietergärten und Gartenhöfe bis hin zu öffentlichen<br />

Freiräumen im Quartier mit engem Bezug zum Wohnen bzw. zur Wohnbebauung.<br />

Beurteilt wer<strong>de</strong>n u. a. gestalterische Qualität und städtebauliche Einbindung sowie die<br />

Verbindung von innen und außen, von Gebäu<strong>de</strong> und Freiraum. Einsen<strong>de</strong>schluss für<br />

Wettbewerbsbeiträge ist <strong>de</strong>r 7. Februar 2013.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>de</strong>utscher-landschaftsarchitekturpreis.<strong>de</strong><br />

4 1 | 2013


Die Lübecker Altstadt gehört zu <strong>de</strong>n Welterbestätten – Blick in die Engelsgrube.<br />

Kongress in Lübeck<br />

Stadtentwicklung im Welterbe<br />

In Lübeck fand Mitte November 2012 <strong>de</strong>r Kongress „Stadtarchäologie und<br />

Stadtentwicklung im Welterbe“ statt. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Lübecker Altstadt in die UNESCO-Welterbeliste war <strong>de</strong>r Kongress Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s vom Bun<strong>de</strong>sbauministerium aufgelegten Son<strong>de</strong>rför<strong>de</strong>rprogramms<br />

„Investitionen in nationalen UNESCO-Welterbestätten“. Damit<br />

wer<strong>de</strong>n Investitionen in <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r historischen Stätten von Weltrang<br />

ermöglicht und eine welterbeverträgliche Entwicklung <strong>de</strong>r Kommunen<br />

unterstützt. „Wir wollen die Kommunen bei Erhalt und Entwicklung ihres<br />

einzigartigen baukulturellen Erbes unterstützen und einen Beitrag zum<br />

nationalen und internationalen Erfahrungsaustausch leisten“, so Enak<br />

Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär beim Bun<strong>de</strong>sbauminister.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.welterbeprogramm.<strong>de</strong><br />

Quelle: Trave<br />

Housing Improvement District Steilshoop<br />

Innovationsquartier soll Wohnund<br />

Lebensqualität erhöhen<br />

In Hamburgs Großsiedlung Steilshoop – hier leben rund 15.000 Einwohner<br />

– haben die Eigentümer gemeinsam mit <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> für Stadtentwicklung<br />

und Umwelt und <strong>de</strong>m Bezirksamt Wandsbek ein Housing Improvement<br />

District (HID) ins Leben gerufen. Das Innovationsquartier Steilshoop (InQ)<br />

genannte HID hat das Ziel, die Wohn- und Lebensqualität im Stadtteil<br />

Steilshoop aufzuwerten. Die ansässigen, seit 2005 bei <strong>de</strong>r Quartiersaufwertung<br />

kooperieren<strong>de</strong>n Grun<strong>de</strong>igentümer – u. a. die kommunale SAGA<br />

GWG, die GAGFAH, die Schiffszimmerer-Genossenschaft und das Bau- und<br />

Immobilienunternehmen Rebien – teilen sich im Rahmen <strong>de</strong>s InQ die Investitionen<br />

für die Neugestaltung <strong>de</strong>s Stadtteils. Die Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen<br />

in Höhe von rund 2,4 Mio. € sollen 2017 abgeschlossen sein.<br />

Zusätzlich sollen rund 4,4 Mio. € Städtebauför<strong>de</strong>rungsmittel u. a. für die<br />

Neugestaltung <strong>de</strong>r Fläche vor <strong>de</strong>m zentralen Einkaufszentrum als Quartiersmittelpunkt<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. HIDs sind klar begrenzte Wohngebiete,<br />

in <strong>de</strong>nen auf Veranlassung <strong>de</strong>r Betroffenen in einem festgelegten Zeitraum<br />

(fünf Jahre) in Eigenorganisation Maßnahmen zur Quartiersaufwertung<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Finanziert wird das HID durch eine kommunale Abgabe,<br />

die alle im Gebiet ansässigen Grun<strong>de</strong>igentümer leisten. Der Senat schuf<br />

dafür En<strong>de</strong> November 2012 die rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.urban-improvement-districts.<strong>de</strong><br />

Zweite Transferwerkstatt<br />

Städtebauför<strong>de</strong>rprogramm<br />

„Kleinere Städte und Gemein<strong>de</strong>n“<br />

Im nie<strong>de</strong>rsächsischen Liebenau fand die zweite Transferwerkstatt<br />

zum Städtebauför<strong>de</strong>rungsprogramm „Kleinere Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />

– überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ statt. Das<br />

Bun<strong>de</strong>sprogramm unterstützt kleinere Städte und Gemein<strong>de</strong>n in<br />

dünn besie<strong>de</strong>lten ländlichen Räumen bei <strong>de</strong>r Bewältigung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen<br />

Wan<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge. Erste<br />

städtebauliche Investitionen sind angelaufen: So erhielt z. B. das<br />

Kommunale Netzwerk, zu <strong>de</strong>m auch Liebenau zählt, für die Zusammenlegung<br />

seiner Kin<strong>de</strong>rgärten in einer leerstehen<strong>de</strong>n Grundschule<br />

330.000 €. Neun im Verein Ilzer Land zusammengeschlossene Gemein<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r bayerischen Landkreise Passau und Freyung-Grafenau<br />

erarbeiteten ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept, um die<br />

Ortskerne als funktionale und I<strong>de</strong>ntität stiften<strong>de</strong> Zentren zu sichern<br />

und aufzuwerten. Insgesamt wer<strong>de</strong>n mehr als 150 Gesamtmaßnahmen<br />

bzw. interkommunale Kooperationen mit über 450 beteiligten<br />

Kommunen geför<strong>de</strong>rt. Im Haushaltsjahr 2012 stellte <strong>de</strong>r Bund rund<br />

44 Mio. € für das Programm bereit, 2013 sollen es 55 Mio. € wer<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.staedtebaufoer<strong>de</strong>rung.info<br />

Die GABA-Dachbo<strong>de</strong>ndämmug: 5 echte Vorteile!<br />

Hinterlüftung:<br />

NIE mehr Schimmel<br />

o<strong>de</strong>r Stockflecken!<br />

Maschinelle Lackierung:<br />

Macht die Bewegungen<br />

<strong>de</strong>r Deckschicht mit und<br />

ist bei Bedarf reparabel<br />

Asymmetrisches<br />

Nut-/Fe<strong>de</strong>rsystem:<br />

Erleichtert die<br />

Verarbeitung<br />

erheblich<br />

Doppeltes Nut-/Fe<strong>de</strong>rsystem<br />

im Hartschaum:<br />

Wärmebrückenfreier Aufbau<br />

…und weil <strong>de</strong>r GABA<br />

Service stimmt! BAUSTOFFE<br />

G B<br />

. .<br />

.<br />

.<br />

1 | 2013<br />

5


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

STADTUMBAUPROJEKT<br />

Quartiersentwicklung<br />

I<strong>de</strong>ntifikation durch Graffiti<br />

Quelle: Allbau AG<br />

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte hat in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Quartiersmanagement in <strong>de</strong>r Hermann-Brill-Siedlung in<br />

Frankfurt-Sindlingen die Fassa<strong>de</strong> eines sanierten Wohnblocks umgestalten<br />

lassen. Ausgeführt wur<strong>de</strong> die Neugestaltung von Jugendlichen aus<br />

<strong>de</strong>m Wohnviertel, unter Anleitung einer professionellen Agentur. Ziel war<br />

es, die I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r Jugendlichen mit <strong>de</strong>m eigenen Stadtteil zu erhöhen.<br />

Workshop und Kunstwerk kosteten ca. 5.500 €. Das Projekt ist Teil<br />

<strong>de</strong>s Programms „Aktive Nachbarschaft”, das die Nassauische Heimstätte<br />

in enger Kooperation mit <strong>de</strong>m Quartiersmanagement <strong>de</strong>r Caritas und<br />

weiteren Vereinen, Initiativen und Institutionen vor Ort durchführt.<br />

Die Initiatoren und die<br />

jungen Künstler vor <strong>de</strong>r<br />

Fassa<strong>de</strong>nkunst in <strong>de</strong>r<br />

Hermann-Brill-Siedlung.<br />

Quelle: NH/Strohfeldt<br />

Am Ufer <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rfeldfsees, <strong>de</strong>r auf einem ehemaligen Zechengelän<strong>de</strong> entsteht,<br />

errichtet die Allbau 62 neue Mietwohnungen mit attraktiven Grundrissen.<br />

Neues Wohnen am Wasser:<br />

Uferviertel in Essen-Altendorf<br />

Der Allbau AG hat im Essener Stadtteil Altendorf Richtfest für 62 neue<br />

Mietwohnungen gefeiert. Essens größter Wohnungsanbieter investiert<br />

dort rund 16,5 Mio. €. Die Wohneinheiten sind Teil <strong>de</strong>s Uferviertels im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s Stadtumbauprojekts Nie<strong>de</strong>rfeldsee. In sieben Mehrfamilienhäusern<br />

entstehen dort in <strong>de</strong>n nächsten 12 bis 18 Monaten 26<br />

Zweiraumwohnungen mit 48 bis 70 m 2 , 16 Dreiraumwohnungen mit<br />

92-137 m 2 und 20 Vierraumwohnungen mit 92 bis 168 m 2 . Je nach<br />

Etage gibt es Mietergärten, Loggien o<strong>de</strong>r 50 m 2 große Dachterrassen<br />

in <strong>de</strong>n Penthäusern mit Blick über <strong>de</strong>n neuen ca. 2 ha großen Nie<strong>de</strong>rfeldsee,<br />

<strong>de</strong>r seit Juli 2012 durch die Stadt Essen ausgehoben wird und<br />

mit Mitteln aus <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rprogramm Stadtumbau West entsteht.<br />

Zu<strong>de</strong>m will die Allbau zwei Gemeinschaftsräume, einen Senioren-Tagespflegedienst<br />

und eine Pflegedienstnie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>r Familien- und<br />

Krankenpflege im Uferviertel zur Verfügung stellen. Die ersten Mieter<br />

wer<strong>de</strong>n voraussichtlich En<strong>de</strong> 2013 einziehen können. Das Neubauprojekt<br />

wird unterstützt durch Wohnraumför<strong>de</strong>rmittel <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW in<br />

Höhe von 7,2 Mio. €, die mit einem günstigen Zinssatz versehen sind.<br />

NRW-Lan<strong>de</strong>sbauminister Michael Groschek erklärte beim Richtfest,<br />

das Wohnbauprojekt sei ein wichtiger Eckpfeiler <strong>de</strong>s gesamten Stadtumbauprozesses<br />

am Nie<strong>de</strong>rfeldsee und biete durch neues Wohnen am<br />

Wasser Qualitäten, die in <strong>de</strong>r Lage seien, die Stadtteile Altendorf und<br />

Bochold nachhaltig als Wohnstandort zu positionieren.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.allbau.<strong>de</strong><br />

Weitere Informationen:<br />

www.naheimst.<strong>de</strong><br />

Stadtteilentwicklung Nürnberg-St. Leonhard<br />

Wettbewerb<br />

Ganztagsgrundschule mit Hort<br />

Der Sieger <strong>de</strong>s von<br />

<strong>de</strong>r WBG Kommunal<br />

GmbH ausgelobten<br />

Realisierungswettbewerbs<br />

„Neubau <strong>de</strong>r<br />

integrierten Ganztagsgrundschule<br />

mit<br />

Hort” im Nürnberger<br />

Stadtteil St. Leonhard“<br />

Siegerentwurf <strong>de</strong>r Ganztagsgrundschule mit Hort.<br />

steht fest. Im Mai 2012<br />

hatte die Tochterfirma <strong>de</strong>s kommunalen Nürnberger Wohnungsunternehmens<br />

WBG <strong>de</strong>n interdisziplinäre Wettbewerb ausgeschrieben. Gemäß <strong>de</strong>m<br />

Siegerkonzept von Hausmann Architekten aus Köln entsteht nun ein dreigeschossiger,<br />

kompakter Baukörper mit einer hinterlüfteten Fassa<strong>de</strong>. Das<br />

Preisgericht lobte die stadträumlichen Bezüge sowie <strong>de</strong>n großzügigen, adressbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Eingangsbereich mit Bezug zu einem Park und die Anordnung<br />

<strong>de</strong>r Funktionsbereiche. Energieversorgung und Technikkonzept wer<strong>de</strong>n auf<br />

Anraten <strong>de</strong>r Jury überarbeitet. „Wir wer<strong>de</strong>n im weiteren Verfahren zunächst<br />

mit <strong>de</strong>m Gewinner <strong>de</strong>s 1. Preises in intensivere Abstimmungen gehen, um<br />

die Hinweise <strong>de</strong>r Jury aufzuarbeiten. Dies lohnt sich insbeson<strong>de</strong>re, um <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen aller Beteiligten gerecht wer<strong>de</strong>n zu können“, stellte Bauherr<br />

Ralf Schekira, Geschäftsführer <strong>de</strong>r WBG Nürnberg GmbH, fest.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.wbg.nuernberg.<strong>de</strong><br />

Foto: wbg Nürnberg<br />

6 1 | 2013


Ein Unternehmen <strong>de</strong>r Aareal Bank Gruppe<br />

„Da ist mehr drin.“<br />

Auch wer gut ist, kann<br />

noch besser wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Integrierten Services<br />

von Aareon helfen Wohnungsunternehmen,<br />

Genossenschaften,<br />

kommunalen<br />

Gesellschaften, Hausverwaltungen,<br />

industrieverbun<strong>de</strong>nen<br />

Unternehmen und Finanzinvestoren,<br />

wirklich alle Optimierungspotenziale<br />

auszuschöpfen – unabhängig<br />

davon, mit welchem<br />

IT-System sie arbeiten. Denn in<br />

<strong>de</strong>n Services stecken über 50 Jahre<br />

Branchenexpertise. Informieren Sie<br />

sich jetzt. Im Internet, telefonisch<br />

(0800-0227366) o<strong>de</strong>r direkt in einer<br />

unserer Nie<strong>de</strong>rlassungen.<br />

www.aareon.com


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Mo<strong>de</strong>rne und „CO 2 -arme“ Gebäu<strong>de</strong> sollen in Helsinki entstehen – beson<strong>de</strong>rs ist, dass auch die Bauweise, die verwen<strong>de</strong>ten Baumaterialien und die Lebensweise <strong>de</strong>r Bewohner<br />

in die CO 2 - und Energiebilanz <strong>de</strong>r Häuser einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Grenzenloses Europa<br />

Helsinki baut am Wasser<br />

Helsinki, Welt-Designhauptstadt 2012, erlebt gera<strong>de</strong> einen großen Bauboom. Auf ehemaligen Industrieund<br />

Hafenflächen wer<strong>de</strong>n ganze Stadtteile neu gebaut. Wie Oslo o<strong>de</strong>r Hamburg wen<strong>de</strong>t sich die finnische<br />

Hauptstadt verstärkt <strong>de</strong>m Wasser zu und sucht neue Lösungen für <strong>de</strong>n nachhaltigen Wohnungsbau.<br />

Gabriele Kunz<br />

freie Journalistin<br />

Hamburg<br />

Mit knapp 600.000 Einwohnern ist Helsinki das<br />

wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Finnlands.<br />

Je<strong>de</strong>r fünfte Finne lebt heute schon im Großraum<br />

<strong>de</strong>r Hauptstadt und die Region zieht immer mehr<br />

Menschen an. Vor allem aus <strong>de</strong>m finnischen Hinterland,<br />

aber auch aus <strong>de</strong>r ehemaligen Sowjetunion.<br />

Bis zum Jahr 2050 soll die Einwohnerzahl<br />

im Großraum Helsinki von heute 1,3 Mio. auf zwei<br />

Mio. steigen.<br />

Neue Wohnviertel auf alten Hafenflächen<br />

Wachsen kann die Stadt vor allem <strong>de</strong>shalb, weil <strong>de</strong>r<br />

Frachthafen 2008 von <strong>de</strong>r Innenstadt in <strong>de</strong>n Osten<br />

Helsinkis nach Vuosaari verlegt wur<strong>de</strong>. Nur Passagierschiffe<br />

wie die riesigen Fähren nach Schwe<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n weiterhin im Zentrum anlegen. Auf<br />

<strong>de</strong>n ehemaligen innerstädtsichen Hafengebieten<br />

entstehen gleich drei neue Stadtteile: Jätkäsaari,<br />

Kalasatama und Kruunuvuorenranta. Allen Neubauvierteln<br />

ist gemeinsam, dass sie mit Wohnund<br />

Geschäftsgebäu<strong>de</strong>n dicht bebaut wer<strong>de</strong>n und<br />

gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen<br />

sind. An<strong>de</strong>rs als in Oslo sollen die neuen Viertel<br />

8 1 | 2013


Quelle: Sauerbruch Hutton<br />

sozial gemischt sein. Die Stadt Helsinki will das<br />

<strong>de</strong>rzeitige Verhältnis von 50 % Eigentums- und<br />

50 % Mietwohnungen auch in <strong>de</strong>n neuen Stadtteilen<br />

beibehalten. Außer<strong>de</strong>m müssen alle Neubauten<br />

<strong>de</strong>n strengen Energiestandards in Finnland<br />

genügen.<br />

<strong>Als</strong> Vorzeigeprojekt gilt beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Stadtteil<br />

Jätkäsaari. Er befin<strong>de</strong>t sich auf einer Halbinsel,<br />

nur eineinhalb Kilometer von <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

entfernt. Hier wer<strong>de</strong>n bis 2025 für rund 16.000<br />

Menschen Wohnungen gebaut und 6.000 Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Geplant ist ein urbanes Viertel<br />

mit Dienstleistungen, Geschäften und Cafés.<br />

Der Passagierhafen für die Fähren nach Tallin und<br />

St. Petersburg bleibt erhalten. Die Häuserblocks<br />

in <strong>de</strong>m neuen Wohngebiet wer<strong>de</strong>n so gestaltet,<br />

dass die Innenhöfe vor <strong>de</strong>n kalten Ostseewin<strong>de</strong>n<br />

geschützt sind. Ein Wohnkomplex umschließt<br />

jeweils eine öffentliche Grünfläche. Durch <strong>de</strong>n<br />

ganzen Stadtteil schlängelt sich ein rund ein Kilometer<br />

langer Park. Jätkäsaari wird nach <strong>de</strong>n<br />

Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung<br />

geplant. Dazu gehören nicht nur energieeffiziente<br />

Gebäu<strong>de</strong> und eine gute Anbindung an <strong>de</strong>n öffentlichen<br />

Nahverkehr, son<strong>de</strong>rn auch eine mo<strong>de</strong>rne<br />

Abfallbeseitigung. Abfälle wer<strong>de</strong>n nicht mehr<br />

von Müllwagen, son<strong>de</strong>rn über ein unterirdisches<br />

Vakuumsystem zu einer zentralen Sammelstelle<br />

beför<strong>de</strong>rt.<br />

CO 2 -arm bauen und leben<br />

In Jätkäsaari wird auch ein „CO 2 -armer“ Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />

gebaut, <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>sweit Mo<strong>de</strong>llcharakter<br />

haben soll. Auf 22.000 m 2 entstehen bis 2015 fünf<br />

Gebäu<strong>de</strong> mit Büros und rund 200 Wohnungen –<br />

über die Hälfte sind Eigentumswohnungen, <strong>de</strong>r<br />

Rest Mietwohnungen. Der Bau <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>komplexes<br />

orientiert sich am „Low2No“-Konzept.<br />

„Low2No“ steht für „from low carbon to no carbon“.<br />

Ziel ist, Dienstleistungen, Arbeitsplätze<br />

und Wohnungen möglichst nah beieinan<strong>de</strong>r anzusie<strong>de</strong>ln<br />

und bei <strong>de</strong>r Kohlendioxidberechnung<br />

neben <strong>de</strong>r CO 2 -Energiebilanz <strong>de</strong>s Hauses auch die<br />

Baumaterialien und <strong>de</strong>n Lebensstil <strong>de</strong>r Bewohner<br />

einzubeziehen.<br />

Vater <strong>de</strong>s „Low2No“-Konzepts ist Sitra, eine <strong>de</strong>m<br />

finnischen Parlament unterstehen<strong>de</strong> unabhängige<br />

öffentliche Stiftung. Sitra för<strong>de</strong>rt nicht nur das<br />

nachhaltige Bauen in Finnland, son<strong>de</strong>rn wird auch<br />

ihren neuen Hauptsitz in diesen Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />

verlegen – in ein sechsgeschossiges Holzrahmengebäu<strong>de</strong>.<br />

Seit April 2011 ist es in Finnland möglich,<br />

Häuser mit bis zu acht Etagen aus Holz zu<br />

bauen. (Dem Thema Bauen mit Holz widmet sich<br />

auch das DW-Son<strong>de</strong>rheft „Holz“, welches mit <strong>de</strong>r<br />

DW 12/2012 erschienen und mit <strong>de</strong>r DW 12/2012<br />

im <strong>Haufe</strong>-Shop zu bestellen ist.)<br />

Die I<strong>de</strong>en und Lösungen für <strong>de</strong>n CO 2 -armen<br />

Gebäu<strong>de</strong>komplex stammen aus einem internationalen<br />

Wettbewerb. Der Gewinner war das<br />

Architekten- und Investorenkonsortium Arup<br />

(Großbritannien), Sauerbruch-Hutton (Deutschland),<br />

Experientia (Italien) und Galley EcoCapital<br />

(USA). Das Team setzt auf energieeffiziente<br />

Baumaterialien, Solaranlagen und Fernwärme<br />

aus Biomasse. Außer<strong>de</strong>m soll eine attraktive<br />

Infrastruktur die künftigen Bewohner zu einem<br />

nachhaltigen Lebensstil anregen. Die Bewohner<br />

sollen nicht nur je<strong>de</strong>rzeit ihren Energieverbrauch<br />

kontrollieren, son<strong>de</strong>rn auch in <strong>de</strong>r Nähe einkaufen,<br />

Autos mieten, eine öffentliche Sauna und<br />

eine Ökowäscherei nutzen können. Die Hälfte<br />

aller Parkplätze wird über La<strong>de</strong>stationen für<br />

Elektroautos verfügen. Ein Glashaus soll die<br />

Möglichkeit bieten, Obst und Gemüse anzubauen.<br />

Was von all diesen I<strong>de</strong>en umgesetzt wird, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

1 | 2013<br />

9


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Quelle: Archiv Autorin<br />

Beispiel Hauptstrasse Reichenbach<br />

Sanierung auf Quartiersebene<br />

Beteiligungsprozesse sind <strong>de</strong>r Schlüssel zum Erfolg<br />

Wenn die energiepolitischen Ziele <strong>de</strong>r Europäischen Union erreicht wer<strong>de</strong>n sollen, sind Kommunen<br />

bei <strong>de</strong>r energetischen Sanierung ihrer Gebäu<strong>de</strong>bestän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Pflicht. Dabei sind Ansätze gefragt, die<br />

die Sanierung kompletter Stadtteile umfassen. Ein Erfolgsfaktor ist es dabei, frühzeitig die Bewohner<br />

einzubeziehen. Konkrete Erfahrungen damit sammeln die Projekte <strong>de</strong>r EU-Initiative CONCERTO.<br />

Pia Grund-Ludwig<br />

freie Journalistin, Tübingen<br />

CONCERTO-Projekte gibt es in 58 Städten in 23<br />

europäischen Län<strong>de</strong>rn. Allen gemeinsam ist das<br />

Ziel, durch <strong>de</strong>n Einsatz von erneuerbaren Energien<br />

und die Umsetzung von energieeffizienten<br />

Maßnahmen auf möglichst kostengünstige Art<br />

und Weise die CO 2 -Emissionen zu senken und<br />

gleichzeitig die Lebensqualität im urbanen Raum<br />

zu verbessern.<br />

Wichtig dabei ist, dass alle Beteiligten – von <strong>de</strong>n<br />

Hausbesitzern über die Planer, Architekten und<br />

Handwerker bis hin zu <strong>de</strong>n Mietern – an einem<br />

Strang ziehen. Eine erste Auswertung <strong>de</strong>r sozioökonomischen<br />

Untersuchungen im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

CONCERTO-Projekte hat gezeigt, dass Sanierungsmaßnahmen<br />

vor allem in <strong>de</strong>njenigen Städten<br />

reibungslos abliefen, in <strong>de</strong>nen die Bewohner von<br />

Beginn an in die Aktivitäten involviert und über<br />

alle Entwicklungen informiert wur<strong>de</strong>n.<br />

Beispiel aus Spanien<br />

Beim CONCERTO-Projekt Renaissance (www.<br />

renaissance-project.eu) im spanischen Zaragoza<br />

ist die Zustimmung <strong>de</strong>r Bewohner <strong>de</strong>s Wohnge-<br />

10 1 | 2013


iets Picarral ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Erfolgsfaktor<br />

für die energetische Sanierung im großen Stil.<br />

Die Gebäu<strong>de</strong> in Picarral wur<strong>de</strong>n zwischen 1945<br />

und 1965 gebaut und entsprechen längst nicht<br />

mehr heutigen energetischen Standards. Die Bewohner<br />

sind nicht Mieter, son<strong>de</strong>rn Eigentümer<br />

<strong>de</strong>r Wohnungen, was be<strong>de</strong>utet, dass es nicht nur<br />

um ihre Zustimmung geht, son<strong>de</strong>rn auch um ihr<br />

Geld. 25 % <strong>de</strong>r Sanierungskosten müssen sie selbst<br />

aufbringen – nicht einfach für die Bewohner, die<br />

größtenteils zu <strong>de</strong>n sozial Schwächeren zählen<br />

und sich hochwertigere Wohnungen in an<strong>de</strong>ren<br />

Stadtgebieten nicht leisten können.<br />

Um die Eigentümer von <strong>de</strong>r energetischen Sanierung<br />

zu überzeugen, hat die kommunale Wohnungsagentur<br />

zunächst eine Organisation namens<br />

„Municipal Management Technical Office“ ins Leben<br />

gerufen, die Strukturen für die Beteiligungsprozesse<br />

entwickelt und die Bewohner unterstützt.<br />

Dieses Büro bil<strong>de</strong>te beispielsweise Fokusgruppen<br />

aus Bewohnern mit einem ausgeprägten Interesse<br />

an Energiesparen und Ökologie. Trainingsmaßnahmen<br />

haben dann dafür gesorgt, dass Bewohner zu<br />

Vorbil<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n. Sie gehen in ihren Wohnungen<br />

mit gutem Beispiel voran und wer<strong>de</strong>n zum Ansprechpartner<br />

für weitere Bewohner.<br />

Beispiel aus <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />

„Die Bewohner müssen das Projekt zu ihrem ureigenen<br />

Anliegen machen“, empfiehlt Frans v an<br />

<strong>de</strong>r Woerd vom Institute for Environmental Studies<br />

(IVM) <strong>de</strong>r Universität Amsterdam, das beim<br />

CONCERTO-Projekt ECOSTILER (Energy efficient<br />

COmmunity STimulation by use and Integration<br />

of Local Energy Ressources; www.ecostiler.com)<br />

exemplarisch einen Informations- und Beteiligungsprozess<br />

durchgeführt hat.<br />

Zwischen Februar 2007 und April 2008 trafen<br />

sich im Rahmen <strong>de</strong>s ECOSTILER-Dialogs knapp<br />

30 Bewohner, Mitarbeiter <strong>de</strong>r Stadt, Lokalpolitiker,<br />

Energie- und Bauexperten und Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsgesellschaften. Zunächst ging es darum,<br />

alle Beteiligten umfassend über die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Möglichkeiten zur Einsparung von Energie<br />

sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien zu informieren,<br />

aber auch darum, die jeweils damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Schwierigkeiten aufzuzeigen.<br />

„Auf diese Informationen haben wir viel Energie<br />

CONCERTO-PROJEKTE<br />

Die CONCERTO Initiative wird von <strong>de</strong>r<br />

Europäischen Union durch das Forschungsrahmenprogramm<br />

<strong>de</strong>r EU kofinanziert. Seit<br />

2005 hat die EU-Initiative <strong>de</strong>r Generaldirektion<br />

Energie 58 Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />

in 22 Projekten in 23 Län<strong>de</strong>rn<br />

bezuschusst.<br />

Weitere Informationen zu <strong>de</strong>n CONCERTO-<br />

Projekten erhalten Sie im Internet unter<br />

www.concerto.eu.<br />

verwandt, <strong>de</strong>nn vor allem <strong>de</strong>n Lokalpolitikern und<br />

<strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>r Wohnsilos mangelt es erheblich<br />

an entsprechen<strong>de</strong>m Wissen“, berichtet Frans<br />

van <strong>de</strong>r Woerd. Bei <strong>de</strong>n Entscheidungsprozessen<br />

wur<strong>de</strong>n alle Stimmen gleich gewichtet. Das setzte<br />

einen möglichst einheitlichen Wissensstand<br />

voraus. „Insbeson<strong>de</strong>re für die Bewohner war es<br />

nicht einfach, schließlich ist die Materie doch recht<br />

komplex.“<br />

Um <strong>de</strong>nnoch zu einem konkreten Maßnahmenkatalog<br />

zu kommen, <strong>de</strong>n die Bewohner mittragen<br />

können, konzentrierte sich die zweite Phase <strong>de</strong>s<br />

Dialogs auf drei konkrete Gebäu<strong>de</strong> in Amsterdam<br />

New-West. Für je<strong>de</strong>s dieser drei Gebäu<strong>de</strong> entwickelte<br />

<strong>de</strong>r Energieexperte Hans Hof vom<br />

Verkehrsexperten<br />

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fühlen. Damit sie das auch sicher tun, sorgen wir für eine gepflegte und sichere<br />

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im Außenbereich und übernehmen zuverlässig die regelmäßigen Kontrollen und<br />

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1 | 2013<br />

11


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Beratungsunternehmen Europe’s Energy Point<br />

zwei verschie<strong>de</strong>ne Energie-Szenarien. In je<strong>de</strong>m<br />

Szenario wur<strong>de</strong> versucht, eine optimale Balance<br />

zu fin<strong>de</strong>n zwischen Energiesparmaßnahmen<br />

und <strong>de</strong>r Erzeugung erneuerbarer Energien am<br />

Gebäu<strong>de</strong>. Außer<strong>de</strong>m gab es zu je<strong>de</strong>m Szenario<br />

eine Aufstellung <strong>de</strong>r voraussichtlichen Kosten<br />

und Einsparungen.<br />

In drei einzelnen Sitzungen schauten sich die Beteiligten<br />

je<strong>de</strong>s einzelne Gebäu<strong>de</strong> an und strichen<br />

die Maßnahmen, die sie für nicht praktikabel o<strong>de</strong>r<br />

nicht finanzierbar hielten. „Am En<strong>de</strong> sind ambitionierte,<br />

realistische Szenarien herausgekommen,<br />

die verschie<strong>de</strong>ne Wünsche und Interessen<br />

berücksichtigen“, so van <strong>de</strong>r Woerd. Er betont,<br />

dass die i<strong>de</strong>ntifizierten Maßnahmen sogar eine<br />

CO 2 -Reduktion um 70 % ermöglichen wür<strong>de</strong>n.<br />

Realisiert wer<strong>de</strong>n sollten Dämmung, Umstieg<br />

auf Wärmepumpen o<strong>de</strong>r Fernwärme (urban district<br />

heating), wobei Wärmepumpen vorzuziehen<br />

sind, und Bezug von Ökostrom. „Diese Maßnahmen<br />

könnten mit einem Investment, das zwischen<br />

15.000 und 35.000 € je Wohnung variiert, umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n“, berichtet van <strong>de</strong>r Woerd.<br />

Konkrete Erfahrungen mit <strong>de</strong>n im Dialog i<strong>de</strong>ntifizierten<br />

Maßnahmen gibt es noch nicht. Zwar<br />

wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s ECOSTILER-Projekts in<br />

Amsterdam New-West tatsächlich drei Wohnsilos<br />

umfassend renoviert, aber die Entscheidung über<br />

die Maßnahmen in diesem Block waren bereits getroffen,<br />

als <strong>de</strong>r Dialog in Gang gesetzt wur<strong>de</strong>. Dennoch<br />

sind die Ergebnisse <strong>de</strong>s ECOSTILER-Dialogs<br />

wertvoll. Sie dienen als Diskussionsgrundlage für<br />

künftige Sanierungsprojekte. „Erste Gruppen,<br />

etwa Eigentümergemeinschaften, die sanieren<br />

wollen, verwen<strong>de</strong>n bereits Teile davon“, macht<br />

Forscher van <strong>de</strong>r Woerd <strong>de</strong>utlich.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re zeigt <strong>de</strong>r ECOSTILER-Dialog, dass<br />

man auch in heterogenen Gruppen mit sehr unterschiedlichen<br />

Interessen zu einer gemeinsamen<br />

Lösung kommen kann. Van <strong>de</strong>r Woerds Rat<br />

an Kommunen o<strong>de</strong>r Wohnungsgesellschaften, die<br />

umfassen<strong>de</strong> Sanierungsprojekte planen: „Der beste<br />

Weg, die Zustimmung <strong>de</strong>r Bewohner zu erhalten<br />

ist es, diese so früh wie möglich einzubin<strong>de</strong>n.<br />

Zeigen Sie Ihnen die Vorteile auf und bil<strong>de</strong>n Sie<br />

Vertrauen. Sorgen Sie dafür, dass sie das Projekt<br />

zu ihrem eigenen machen.“<br />

Beispiel aus Deutschland<br />

Auch die Verbandsgemein<strong>de</strong> Weilerbach in<br />

Deutschland hat mit einer eigenen Organisationseinheit<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s CONCERTO-Projekts<br />

SEMS (Sustainable Energy Management Systems;<br />

http://www.sems-project.eu/) gute Erfahrungen<br />

gemacht. In naher Zukunft will die Gemein<strong>de</strong><br />

100 % erneuerbare Energien nutzen. Der Energieverbrauch<br />

soll um rund 10 % sinken.<br />

„Innerhalb <strong>de</strong>r fünfjährigen Projektlaufzeit wur<strong>de</strong>n<br />

400 Energieberatungen für Bürger durchgeführt,<br />

100 Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n voll und 200 teilsaniert.<br />

Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n 62 Wärmepumpen, 204<br />

Solarthermieanlagen und 76 Pelletöfen installiert“,<br />

nennt Teresa Karayel, Energy Change Managerin,<br />

stolz die Erfolge im Bereich energieeffizienter<br />

Gebäu<strong>de</strong>. Insgesamt gebe es mehr als 1.100<br />

Kontakte zu Hausbesitzern. Für <strong>de</strong>n Erstkontakt<br />

hat Karayel gute Erfahrungen mit <strong>de</strong>r Verbreitung<br />

über Nachbarn und Handwerker gemacht. „Wir haben<br />

<strong>de</strong>n Handwerkern immer wie<strong>de</strong>r ins Gedächtnis<br />

gerufen, welche zahlreichen Möglichkeiten es<br />

gibt, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Und die<br />

sind dann damit zu ihren Kun<strong>de</strong>n gegangen.“ Und<br />

Hausbesitzer, die aktiv gewor<strong>de</strong>n sind, haben Flyer<br />

an ihre Nachbarn verteilt. 104 beson<strong>de</strong>rs aktive<br />

Sanierer wur<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m mit einem „Meilenstein“<br />

ausgezeichnet – einem Plexiglasschild, das ihr<br />

Haus als Meilenstein auf <strong>de</strong>m Weg zur 100 % CO 2 -<br />

neutralen Kommune kennzeichnet. „Die Einladung<br />

zu einem schönen Abend mit <strong>de</strong>r feierlichen Verleihung,<br />

die Erwähnung in <strong>de</strong>r Zeitung, all das<br />

wirkt auch“, berichtet Karayel.<br />

Kreativität in <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

Beson<strong>de</strong>rs wichtig jedoch ist es aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

Energy Change Managerin von Weilerbach, kontinuierlich<br />

zu informieren, Netzwerke zu knüpfen<br />

und persönliche Ansprechpartner zu benennen.<br />

Und dabei ist durchaus auch Kreativität gefragt.<br />

So entstand im Rahmen <strong>de</strong>s SEMS-Projektes in<br />

Weilerbach auch ein Trickfilm. Der Inhalt: Die bekannte<br />

Geschichte <strong>de</strong>r drei kleinen Schweinchen<br />

im Zeitalter <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls neu erzählt.<br />

Screenstill aus einem<br />

Film, <strong>de</strong>r entstan<strong>de</strong>n ist<br />

zur Motivation <strong>de</strong>r Bürger:<br />

Drei Schweinchen setzen<br />

sich mit <strong>de</strong>m Energiesparwolf<br />

auseinan<strong>de</strong>r).<br />

Zu sehen ist <strong>de</strong>r Clip unter<br />

http://vimeo.<br />

com/17464098<br />

12 1 | 2013


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Parkquartier Friedrichsberg<br />

Richtfest für 46 neue Wohnungen in Hamburg<br />

En<strong>de</strong> Oktober 2012 feierte die kommunale SAGA GWG Richtfest für 46 öffentlich geför<strong>de</strong>rte<br />

Wohnungen im Passivhausstandard im Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd. Im Neubauprojekt<br />

„Parkquartier Friedrichsberg“ entstehen in drei Gebäu<strong>de</strong>n 20 Zweizimmerwohnungen, 17 Dreizimmerwohnungen<br />

und neun Vierzimmerwohnungen auf <strong>de</strong>m parkartigen Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen<br />

städtischen Eilbek-Krankenhauses. Die durchschnittliche Wohnungsgröße <strong>de</strong>r Neubauten soll<br />

57 m 2 betragen. Die Nettokaltmiete liegt bei 5,80 €/m 2 . Zielgruppe für die neuen Wohneinheiten<br />

sind Familien und Paare.<br />

Klassenbester!<br />

Quelle: Architekten nps tchoban voss<br />

;-)<br />

Im Elfrie<strong>de</strong>-Lohse-Wächtler-Ring entsteht in attraktiver Lage ein Ensemble aus drei Gebäu<strong>de</strong>n mit<br />

46 Wohneinheiten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.saga-gwg.<strong>de</strong><br />

Wohnbau Gießen ausgezeichnet<br />

Son<strong>de</strong>rpreis „Prom <strong>de</strong>s Jahres 2012“<br />

für gelungene Sanierung<br />

Die RWE Energiedienstleistungen GmbH zeichnet energieeffiziente,<br />

nachhaltige Immobilien und um die soziale Integration<br />

bemühte Unternehmen in Deutschland mit <strong>de</strong>m „Prom <strong>de</strong>s<br />

Jahres“ aus. Zusätzlich zur Auszeichnung wur<strong>de</strong> nun zum zweiten<br />

Mal ein Son<strong>de</strong>rpreis für beispielhafte Lösungen in Quartieren<br />

und Wohnanlagen ausgelobt. Diesen erhielt die Wohnbau Gießen<br />

GmbH für das Projekt Trieb 1, eine Sanierung eines neungeschossigen<br />

Mehrfamilienhauses mit 27 Wohneinheiten aus <strong>de</strong>m Jahr<br />

1964. Im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> in bewohntem<br />

Zustand mit einer Fassa<strong>de</strong>ndämmung und dreifachverglasten<br />

Kunststoff-Fenstern sowie einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

ausgestattet. Die Jury würdigte auch die beson-<br />

Die Sanierung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

Trieb 1 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m „Prom <strong>de</strong>s <strong>de</strong>ren Kommunikations- und Unterstützungsstrategien für die<br />

Jahres 2012“ ausgezeichnet.<br />

Zusammenarbeit von Bauherren, Architekten, Handwerkern und<br />

Bewohnern sowie die Anstrengungen <strong>de</strong>s Vermieters, über soziale und sozialpolitische Interventionen<br />

ein gutes Umfeld für nachhaltige städtebauliche und soziale Verbesserung zu schaffen.<br />

Quelle: Wohnbau Gießen GmbH<br />

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Weitere Informationen:<br />

www.wohnbau-giessen.<strong>de</strong> und www.prom-<strong>de</strong>s-jahres.<strong>de</strong><br />

eine Ausgründung <strong>de</strong>s<br />

IBP


STÄDTEBAU NEUBAU UND UND SANIERUNG STADTENTWICKLUNG<br />

Badsanierungen<br />

Hauswarte besuchen<br />

gezielte Fortbildung<br />

Um bei Fragen zu Badrenovierungen auf <strong>de</strong>m neusten Stand zu sein,<br />

besuchten Hauswarte, Mitarbeiter <strong>de</strong>s Mieterservices und Vertreter <strong>de</strong>s<br />

Vorstands <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG<br />

im September das Kompetenz-Center <strong>de</strong>r Firma Blome GmbH & Co. KG.<br />

Dort wur<strong>de</strong>n Systeme und Produkte zur Badsanierung vorgeführt, Vorteile<br />

erläutert und Fragen beantwortet. Laut Matthias Demuth, Leiter<br />

<strong>de</strong>s Mieterservices <strong>de</strong>r Genossenschaft, war es Ziel <strong>de</strong>s Besuches, <strong>de</strong>n<br />

Hauswarten Informationen an die Hand zu geben, um die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Genossenschaft bestmöglich informieren und beraten zu können.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.gartenstadt-wandsbek.<strong>de</strong><br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>r Genossenschaft und <strong>de</strong>r Firma Blome beim Fachseminar.<br />

Quelle: Blome<br />

DURCHGREIFENDE SANIERUNG IN BADEN-BADEN<br />

Aus Alt mach Neu!<br />

Quelle: GSE<br />

Quelle: Schöck Balkonsysteme GmbH<br />

Vor <strong>de</strong>r Sanierung hatte das Gebäu<strong>de</strong> nur lange schmale Balkone.<br />

Die neuen Balkone schaffen einen großzügigen Freisitz und verleihen <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />

als strahlen<strong>de</strong>r Blickfang eine mo<strong>de</strong>rne Note.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.gse-ba<strong>de</strong>n-ba<strong>de</strong>n.<strong>de</strong><br />

Das kommunale Wohnungsunternehmen Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>ns, GSE Gesellschaft<br />

für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n mbH,<br />

hat in die Totalerneuerung eines ehemaligen Kasernengebäu<strong>de</strong>s rund<br />

3 Mio. € investiert. Das 1954 für die französischen Streitkräfte erbaute<br />

Wohngebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> nach mo<strong>de</strong>rnen energetischen Standards saniert<br />

und bietet durch Barrierefreiheit nun zukunftsfähigen Wohnraum. Die<br />

Komplettsanierung sollte mehr Wohnqualität und eine soziale Durchmischung<br />

<strong>de</strong>s Quartiers Briegelacker erreichen. „Natürlich hätten wir<br />

das Gebäu<strong>de</strong> auch abreißen und ein neues bauen können”, erklärt GSE-<br />

Geschäftsführer Alexan<strong>de</strong>r Wieland: „Uns war aber wichtig zu zeigen,<br />

dass die Briegelackerstraße eine schöne Wohngegend ist und dass man<br />

eine Menge aus <strong>de</strong>n alten Gebäu<strong>de</strong>n herausholen kann.”<br />

Im Mai 2011 begannen Sanierung und Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Außenanlagen.<br />

Zunächst wur<strong>de</strong> das bereits in <strong>de</strong>n 1980er Jahren erstmals<br />

mo<strong>de</strong>rnisierte Gebäu<strong>de</strong> komplett entkernt und energetisch überholt.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n auch die alten Balkone entfernt und durch acht Balkontürme<br />

mit je vier Balkonen ersetzt. So entstand eine zusätzliche Wohnfläche<br />

von 3 x 3 m im Freien, die <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Immobilie steigert und<br />

die Wohnqualität erhöht. Neben dreifach verglasten Fenstern und eines<br />

20 cm dicken Wärmedämmverbundsystems, wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Baumaßnahmen auch vermeintliche Kleinigkeiten berücksichtigt – z. B.<br />

die Rolla<strong>de</strong>nkästen aus wärmedämmen<strong>de</strong>m Material eingebaut o<strong>de</strong>r<br />

die Frischluftzufuhr über feuchtegeregelte Zuluftklappen kontrolliert.<br />

Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> das alte Walmdach, mit vier engen Dachgeschosswohnungen,<br />

entfernt und statt<strong>de</strong>ssen auf <strong>de</strong>r obersten Holzbalken<strong>de</strong>cke<br />

ein Penthouse errichtet.<br />

Auf <strong>de</strong>m neuen Pultdach sind nun insgesamt 294 Photovoltaikmodule<br />

angebracht – mit einer Gesamtleistung von 30,3 kWp und einem Jahresertrag<br />

von ca. 27.000 kWh. Insgesamt konnte die Gebäu<strong>de</strong>effizienz<br />

um das Vierfache gesteigert wer<strong>de</strong>n. Mit 46,0 kWh/(m 2 a) Primärenergiebedarf<br />

unterschreiten die Werte laut GSE sogar die Neubau-Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

von 63,5 kWh/(m 2 a) <strong>de</strong>r EnEV 2009.<br />

14 1 | 2013


Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle<br />

Richtfest für siebengeschossiges Neubauvorhaben<br />

Die Berliner Genossenschaft Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG<br />

feierte Mitte Oktober 2012 in <strong>de</strong>r Düsseldorfer Straße im Stadtteil Wilmersdorf<br />

Richtfest für ein Neubauvorhaben. Hier entstehen 12 Zwei- bis<br />

Dreizimmerwohnungen mit einer Größe von 68 bis 96 m 2 . Das Gebäu<strong>de</strong><br />

wird mit einer Fassa<strong>de</strong>ndämmung, einer zentralen Lüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung sowie Fußbo<strong>de</strong>nheizungen ausgestattet. Ferner<br />

wird auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s barrierefreien Siebengeschossers eine PV-Anlage<br />

installiert. „Bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s stand das Thema Barrierefreiheit<br />

weit oben auf <strong>de</strong>r Agenda. Der Einbau eines Aufzugs ist daher<br />

selbstverständlich. Die Bä<strong>de</strong>r sind sowohl mit einer bo<strong>de</strong>ngleichen Dusche<br />

als auch mit einer Ba<strong>de</strong>wanne ausgestattet“,<br />

erläutert Jochen Icken, Technischer<br />

Vorstand <strong>de</strong>r Genossenschaft. <strong>Als</strong> zusätzliche<br />

Maßnahme wird <strong>de</strong>r Innenhofbereich unter<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Mieter zu einer Grün- und<br />

Erholungsfläche umgestaltet und das Bauvorhaben<br />

durch eine Mieterbegegnungsstätte<br />

samt kleinem Café ergänzt. Die Baukosten<br />

liegen bei ca. 3 Mio. €. Die Nettokaltmiete<br />

beginnt bei 11,50 €/m 2 .<br />

im Frühjahr 2013 soll <strong>de</strong>r Bau<br />

bezugsfertig sein.<br />

Quelle: Märkische Scholle<br />

Weitere Informationen:<br />

www.maerkische-scholle.<strong>de</strong><br />

Seminar<br />

Scha<strong>de</strong>ngruppen<br />

und Problemquellen<br />

richtig beurteilen<br />

Instandhaltungsstau, Baumängel und<br />

Bauschä<strong>de</strong>n – im Tagegeschäft wer<strong>de</strong>n<br />

technische Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

von Wohnungsunternehmen immer wie<strong>de</strong>r<br />

mit diesem Themenkreis konfrontiert. Häufig<br />

sind bei <strong>de</strong>r Durchführung von Baumaßnahmen<br />

neben technischen auch gesetzliche<br />

Restriktionen (z. B. EnEV) zu berücksichtigen.<br />

Die Praxis erfor<strong>de</strong>rt zunehmend vertiefte<br />

technische Kenntnisse <strong>de</strong>r baujahresklassenabhängigen<br />

Gebäu<strong>de</strong>zustän<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>ren<br />

richtige Bewertung.<br />

Der vdw Nie<strong>de</strong>rsachsen Bremen veranstaltet<br />

daher am 19. Februar 2013 in Hannover,<br />

von 9:30 - 16:30 Uhr ein Seminar, welches<br />

verschie<strong>de</strong>ne typische Baumängel und<br />

-schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Bauteilgruppen Flachdach/<br />

Steildach, Fassa<strong>de</strong>/WDVS, Fenster/Türen,<br />

Balkon und Metallbauteile <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle<br />

von Wohngebäu<strong>de</strong>n zu erkennen und<br />

diese mit Schätzkosten zu hinterlegen bzw.<br />

Instandsetzungsvarianten zu beurteilen<br />

hilft. Neben Metho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die Aspekte<br />

Qualitätssicherung sowie anhand von praktischen<br />

Anwendungen Kosten, Maßnahmen<br />

und Ausführungsmöglichkeiten exemplarisch<br />

dargestellt.<br />

Foto: Frank Molter<br />

Renovierung in Rekordzeit –<br />

die Mieter bleiben drin<br />

Mit vorgefertigten Sanitärwän<strong>de</strong>n von TECE in wenigen Tagen zum neuen<br />

Bad. Die Mieter bleiben dabei in ihren Wohnungen. TECEsystem Sanitärwän<strong>de</strong>-<br />

und Schächte sind brand- und schallschutzgeprüft. Durch unsere<br />

Unterstützung in <strong>de</strong>r Planungsphase bleiben Kosten und Abläufe transparent.<br />

Anmeldung und Informationen unter:<br />

www.vdw-online.<strong>de</strong><br />

TECE GmbH<br />

Telefon: 02572 / 928-0<br />

info@tece.<strong>de</strong><br />

www.tece.<strong>de</strong><br />

BAU München 2013 | 14. – 19.01.2013 | Halle A6, Stand 229


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Quelle: Saint-Gobain Weber<br />

Bei <strong>de</strong>nkmalgeschützten Fassa<strong>de</strong>n, Grenzbebauungen o<strong>de</strong>r Teilmo<strong>de</strong>rnisierungen ist eine Innendämmung oftmals die einzige Alternative.<br />

16 1 | 2013


Fassa<strong>de</strong>ndämmung<br />

Innendämmung – eine sinnvolle Alternative<br />

Die Dämmung einer Fassa<strong>de</strong> ist werterhaltend, senkt <strong>de</strong>n Energieaufwand und trägt aktiv zum Klimaschutz<br />

bei. In bauphysikalischer Hinsicht ist dabei eine außenseitige Dämmsystem stets zu bevorzugen. Doch auch<br />

bei <strong>de</strong>nkmalgeschützten Fassa<strong>de</strong>n, Grenzbebauungen o<strong>de</strong>r Teilmo<strong>de</strong>rnisierungen muss auf eine Dämmmaßnahme<br />

nicht verzichtet wer<strong>de</strong>n. Hier bil<strong>de</strong>t die Innendämmung mittlerweile eine Alternative.<br />

Georg J. Kolbe<br />

Saint-Gobain Weber, Düsseldorf<br />

Steigen<strong>de</strong> Energiepreise erfor<strong>de</strong>rn Maßnahmen<br />

zur Reduzierung <strong>de</strong>s Energieverbrauchs. Ohne<br />

Dämmung sind die Wünsche <strong>de</strong>r Mieter nach einer<br />

bezahlbaren, warmen und trockenen Wohnung in<br />

älteren Gebäu<strong>de</strong>n kaum erfüllbar.<br />

In <strong>de</strong>r Bestandssanierung hat die Innendämmung<br />

ein paar Vorteile. Sie kann raum- bzw. wohnungsweise<br />

ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Sie ist witterungsunabhängig<br />

und ohne Gerüst und dadurch mit meist<br />

geringeren Kosten umzusetzen. Der Mieter profitiert<br />

von <strong>de</strong>r schnelleren Aufheizung <strong>de</strong>r Räume,<br />

wodurch sich die Behaglichkeit erhöht und das<br />

Schimmelpilzrisiko gesenkt wird.<br />

An<strong>de</strong>rerseits haftet Innendämmungen <strong>de</strong>r Makel<br />

an, dass sie bauscha<strong>de</strong>nsträchtig seien. Diese<br />

Skepsis ist heute weitgehend unbegrün<strong>de</strong>t. Die<br />

Systeme sind technisch ausgereift und fehlertolerant.<br />

Fachgerecht ausgeführt sind sie bauphysikalisch<br />

unbe<strong>de</strong>nklich und leistungsfähig im Sinne <strong>de</strong>r<br />

EnEV. Generell empfiehlt es sich, im Vorfeld einer<br />

Innendämmmaßnahme sicherheitshalber eine dynamische<br />

Tauwasserberechnung durchzuführen.<br />

Und ein wirkungsvoller Schlagregenschutz muss<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

Innendämmung und Bauphysik<br />

Die innenseitig angebrachte Wärmedämmung verän<strong>de</strong>rt<br />

die Temperaturverhältnisse in <strong>de</strong>r Wand.<br />

Da das Mauerwerk nicht mehr so stark von innen<br />

aufgeheizt wird, ist die Wand im Winter <strong>de</strong>utlich<br />

kälter. Die Temperatur im Wandquerschnitt sinkt<br />

so weit, dass eindiffundieren<strong>de</strong>r Wasserdampf<br />

kon<strong>de</strong>nsieren kann. Zu<strong>de</strong>m trocknet die Wand<br />

nach Regenfällen langsamer aus, da von innen<br />

nahezu keine Wärme mehr geliefert wird. Ein<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Schlagregenschutz <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>,<br />

zum Beispiel ein entsprechen<strong>de</strong>r Anstrich, schafft<br />

Abhilfe.<br />

Prinzipiell gibt es Innendämmsysteme für die<br />

unterschiedlichsten Anfor<strong>de</strong>rungen. Unter bauphysikalischen<br />

Gesichtspunkten differenziert man<br />

zwischen kapillaraktiven bzw. diffusionsoffenen<br />

Systemen, diffusionsbremsen<strong>de</strong>n Systemen sowie<br />

Systemen mit zusätzlicher Dampfbremse.<br />

Die verschie<strong>de</strong>nen Varianten unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich hinsichtlich <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit, <strong>de</strong>s<br />

Diffusionswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s sowie <strong>de</strong>s Schall- und<br />

Brandschutzes. Entsprechend eignen sich nicht<br />

alle Systeme gleichermaßen für <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Anwendungsfall. Beispielsweise ist in Räumen<br />

mit großer Feuchtebelastung – wie etwa Ba<strong>de</strong>zimmern<br />

o<strong>de</strong>r Wellnessbereichen – von diffusionsoffenen<br />

Lösungen abzuraten, da diese mitunter<br />

kein Gleichgewicht mehr zwischen ein- und<br />

ausdiffundieren<strong>de</strong>r Feuchtigkeit herstellen können.<br />

Systemübersichten bieten bei <strong>de</strong>r Auswahl<br />

umfassen<strong>de</strong> Unterstützung. Zu <strong>de</strong>n häufigsten<br />

Anwendungsfällen wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n drei<br />

Dämmsysteme vorgestellt.<br />

Mineralische Dämmung reguliert Raumklima<br />

Wenn eine energetische Optimierung mit einer Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s Raumklimas einhergehen soll, ist ein<br />

diffusionsoffenes, vollmineralisches Innendämmsystem<br />

die beste Lösung. Ein solches System sorgt<br />

für einen dauerhaft ausgewogenen Feuchtehaushalt<br />

und wirkt gleichzeitig schimmelpilzhemmend.<br />

Es eignet sich zur Innendämmung von Außenwän<strong>de</strong>n,<br />

Geschoss<strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r Fachwerk. Auch bei <strong>de</strong>r<br />

Sanierung von Kellern nach einem Feuchte- o<strong>de</strong>r<br />

Schimmelscha<strong>de</strong>n hat ein mineralisches Innendämmsystem<br />

viele Vorteile.<br />

Mineralschaum-Innendämmsysteme bestehen<br />

aus einer Mineraldämmplatte, einem systemeigenen<br />

Klebe- und Armierungsmörtel sowie einer<br />

Oberbeschichtung. Da es sich um ein kapillaraktives<br />

System han<strong>de</strong>lt, kann auf eine zusätzliche<br />

Dampfsperre verzichtet wer<strong>de</strong>n. Alle Komponenten<br />

sind so eingestellt, dass eine bestimmte<br />

Menge Wasserdampf in die Konstruktion eindiffundieren<br />

kann. Dies führt in <strong>de</strong>r Winterperio<strong>de</strong> zu<br />

einer höheren Porenluftfeuchte am Übergang von<br />

Dämmplatte, Kleber und alter Wand. Das Wasser<br />

wird in Form von höherer Porenluftfeuchte sozusagen<br />

geparkt, bis es in <strong>de</strong>r wärmeren Perio<strong>de</strong><br />

wie<strong>de</strong>r nach innen in <strong>de</strong>n Raum verdunsten kann.<br />

Man spricht bei diesen Vorgängen von einem<br />

1 | 2013<br />

17


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Feuchtemanagement. Die Systeme sind so eingestellt,<br />

dass im Sommer mehr Feuchtigkeit verdunstet,<br />

als im Winter anfallen kann. Die massiven<br />

und formstabilen Mineralschaum-Dämmboards<br />

sind einfach zu verarbeiten und wer<strong>de</strong>n wie ein<br />

Wärmedämmverbundsystem aufgebracht.<br />

Unebene Untergrün<strong>de</strong> ausgleichen<br />

Obwohl seit Jahrzehnten bewährt, wer<strong>de</strong>n Dämmputzsysteme<br />

in <strong>de</strong>n Auflistungen gängiger Innendämmungen<br />

gerne vernachlässigt. Dämmputze<br />

sind mineralische, zementär gebun<strong>de</strong>ne Mörtel,<br />

die einen hohen Anteil kleiner Polystyrol-Kügelchen<br />

enthalten. Dadurch wird die Rohdichte und<br />

mit ihr die Wärmeleitfähigkeit <strong>de</strong>utlich gesenkt.<br />

Der große Vorteil von Dämmputzsystemen liegt<br />

darin, dass eine absolut lückenlose Dämmschicht<br />

hergestellt wer<strong>de</strong>n kann, die jegliche Konvektion<br />

sicher unterbin<strong>de</strong>t. Sie wer<strong>de</strong>n vor allem bei<br />

<strong>de</strong>r Komplettsanierung älterer o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützter<br />

Gebäu<strong>de</strong> eingesetzt, da mittels variabler<br />

Schichtdicken selbst größere Unebenheiten ausgeglichen<br />

wer<strong>de</strong>n können. Aufgrund <strong>de</strong>r kapillaren<br />

Leitfähigkeit sowie <strong>de</strong>r fugenlosen Ausführung<br />

sind Dämmschichten bis zu einer Dicke von 60 mm<br />

ohne Nachweis möglich. Bei größeren Dicken sollten<br />

in je<strong>de</strong>m Fall feuchtetechnische Berechnungen<br />

zum Beispiel mit <strong>de</strong>m WUFI-Verfahren durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Schlank und hochdämmend<br />

Vakuum-Isolationspaneele, kurz VIP genannt,<br />

wer<strong>de</strong>n dort eingesetzt, wo beson<strong>de</strong>rs geringe<br />

Aufbaustärken erwünscht sind. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

um mikroporöse Materialien, die unter Vakuum<br />

in eine gas- und luftdichte Folie eingeschweißt<br />

und beidseitig mit XPS kaschiert wer<strong>de</strong>n. Dadurch<br />

erreichen die Paneele einen Wärmeleitwert von<br />

0,007 W/mK. Ein umlaufen<strong>de</strong>s elastisches Dichtband<br />

an <strong>de</strong>n Kanten verschließt die Stoßfugen<br />

und minimiert Wärmebrücken. Je nach Aufbau<br />

<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Wand können bereits bei einer<br />

Stärke von 30 mm die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />

erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Als</strong> diffusionsdichtes Verbundsystem wer<strong>de</strong>n die<br />

Dämmelemente vollflächig verklebt und mit einer<br />

Endbeschichtung aus Putz o<strong>de</strong>r Gipskarton-Bauplatten<br />

versehen. Für die Verlegung ist ein exakter,<br />

spezifisch auf das jeweilige Objekt abgestimmter<br />

Plan erfor<strong>de</strong>rlich. Restflächen, Tür und Fensterlaibungen<br />

wer<strong>de</strong>n mit XPS o<strong>de</strong>r speziellen, schneidbaren<br />

Laibungsplatten ausgeglichen.<br />

Leitfa<strong>de</strong>n für Mieter<br />

Um nachträgliche Wärmebrücken und Verletzungen<br />

<strong>de</strong>r Dampfsperrschicht zu vermei<strong>de</strong>n, muss <strong>de</strong>n<br />

Mietern ein Leitfa<strong>de</strong>n an die Hand gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser sollte Hinweise zu <strong>de</strong>n Aspekten Lüftung,<br />

Aufhängungen und Wandgestaltung mit Tapete/<br />

Farbe enthalten. Insgesamt sind die Einschränkungen<br />

recht überschaubar. Leichtere Lasten können<br />

an je<strong>de</strong>m System zum Beispiel mit Dämmstoffdübeln<br />

befestigt wer<strong>de</strong>n. Schwerere Lasten können<br />

mit speziellen stabilen Dämmstoffplatten, die beim<br />

Verlegen anstelle <strong>de</strong>s normalen Dämmstoffes schon<br />

eingebaut wer<strong>de</strong>n, befestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Regeln und Normen bieten Orientierung<br />

Die technischen Regeln für die Verarbeitung eines<br />

Innendämmsystems wer<strong>de</strong>n durch die EnEV<br />

2009 sowie die DIN 4108 festgelegt. Darüber<br />

hinaus bieten die Merkblätter <strong>de</strong>r WTA (Wissenschaftlich-technische<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege<br />

e. V.) <strong>de</strong>m Fachhandwerker die erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Orientierung. Grundsätzlich sind die gängigen<br />

Lösungen als geschlossene und in sich abgestimmte<br />

Systeme zu verstehen. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

komplexen Kopplung von Wärme- und Feuchtetransporten<br />

ist vom Austausch einzelner Komponenten<br />

dringend abzuraten. So wirkt sich eine<br />

an<strong>de</strong>re Endbeschichtung o<strong>de</strong>r Dämmplatte auf<br />

<strong>de</strong>n Diffusionswi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Systems aus, ein<br />

an<strong>de</strong>rer Kleber hat unter Umstän<strong>de</strong>n nicht die<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Sorption. Somit ist, neben <strong>de</strong>r<br />

fachgerechten Verarbeitung, die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

systemeigenen Komponenten die wichtigste<br />

Voraussetzung, um eventuellen Bauschä<strong>de</strong>n<br />

vorzubeugen.<br />

Ausblick<br />

Derzeit laufen Aktivitäten zur offiziellen Zertifizierung<br />

für Innendämmsysteme. Dabei sollen<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Bereiche Herstellung und Überwachung<br />

<strong>de</strong>r Systemkomponenten, Nachweise<br />

<strong>de</strong>r bauphysikalischen Eignung <strong>de</strong>s Systems und<br />

Schulung und Qualifizierung <strong>de</strong>s Planen<strong>de</strong>n und<br />

Ausführen<strong>de</strong>n erfasst wer<strong>de</strong>n. Technische Merkblätter<br />

und Prüfverfahren ermöglichen bereits<br />

heute eine Qualitätskontrolle.<br />

Grafik: Saint-Gobain Weber<br />

Mauerwerksquerschnitte mit Temperaturbereichen: Bei innen gedämmten Wän<strong>de</strong>n sinkt die Oberflächentemperatur an <strong>de</strong>r Außenseite im Winter <strong>de</strong>utlich weiter ab.<br />

Links: ungedämmtes Mauerwerk; mitte: außen gedämmtes Mauerwerk, rechts: innen gedämmtes Mauerwerk.<br />

18 1 | 2013


Geberit Monolith<br />

Bad<strong>de</strong>sign<br />

einfach<br />

installiert.<br />

Die innovativen Geberit Monolith Sanitärmodule vereinen zeitloses Design<br />

mit <strong>de</strong>n Vorzügen mo<strong>de</strong>rner Sanitärtechnik. Zum Geberit Monolith für das<br />

WC gibt es passend das Sanitärmodul für <strong>de</strong>n Waschtisch. Nahezu universell<br />

einsetzbar in Kombination mit <strong>de</strong>n meisten Waschtisch-Keramiken und mit<br />

Stand- wie Wandarmaturen. Gera<strong>de</strong>zu i<strong>de</strong>al bei Sanierungen und Mo<strong>de</strong>rnisierungen,<br />

die schnell und ohne großen Aufwand durchgeführt wer<strong>de</strong>n sollen.


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Quelle: Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG<br />

Waschcafé-Eröffnung – ein Beitrag zur Vernetzung in <strong>de</strong>r Nachbarschaft: In <strong>de</strong>r Siedlung Spandau betreibt<br />

die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG ein sog. Waschcafé, das auch als Kommunikationsort dient.<br />

Studie über Wohnwünsche<br />

Bei <strong>de</strong>n zukünftig Älteren stehen<br />

gemeinschaftliche Wohnformen hoch im Kurs<br />

Ältere Menschen wer<strong>de</strong>n als Nachfrager auf <strong>de</strong>m Wohnungsmarkt immer wichtiger. Doch wie wollen sie<br />

eigentlich wohnen? Um dies herauszufin<strong>de</strong>n, befragte das Forschungsinstitut empirica Berlinerinnen und<br />

Berliner im Alter zwischen 45 und 64 Jahren. Was diesen „zukünftig Älteren“, wie die Studienautoren die<br />

Gruppe nennen, vorschwebt, ist nicht nur für die Wohnungswirtschaft in <strong>de</strong>r Hauptstadt aufschlussreich.<br />

Christian Hunziker<br />

freier Immobilienjournalist<br />

Berlin<br />

Dass die meisten Menschen im Alter wenn irgend<br />

möglich nicht ins Alten- o<strong>de</strong>r Pflegeheim ziehen<br />

wollen, ist keine neue Erkenntnis. Doch die empirica<br />

AG wollte es in ihrer repräsentativen Onlinebefragung<br />

genauer wissen und fragte die Wohnwünsche<br />

<strong>de</strong>tailliert ab. Das zentrale Ergebnis: Eine<br />

<strong>de</strong>utliche Mehrheit, nämlich 62,7 %, äußerte ihre<br />

Präferenz für gemeinschaftliche Wohnformen.<br />

Dagegen erklärten nur 37,3 % <strong>de</strong>r Befragten, am<br />

liebsten allein beziehungsweise mit ihrem Partner<br />

o<strong>de</strong>r ihrer Partnerin zusammenzuwohnen.<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>r Befragung be<strong>de</strong>utet laut Dr. Marie-Therese<br />

Krings-Heckemeier, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

von empirica und Hauptautorin <strong>de</strong>r Studie,<br />

jedoch nicht, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r Menschen eine<br />

Senioren-Wohngemeinschaft grün<strong>de</strong>n möchte.<br />

Denn unter gemeinschaftlichen Wohnformen<br />

versteht empirica das Wohnen im Familienverbund<br />

ebenso wie das Wohnen mit Freun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Gleichgesinnten und das generationenübergreifen<strong>de</strong><br />

Wohnen – und zwar nicht nur in <strong>de</strong>rselben<br />

Wohnung, son<strong>de</strong>rn auch im selben Haus o<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Nachbarschaft. Das heißt, so Frau Dr. Krings-<br />

20 1 | 2013


WOHNWÜNSCHE<br />

DER ZUKÜNFTIG ÄLTEREN<br />

Die empirica-Studie steht kostenlos zum<br />

Download bereit:<br />

www.lbs.<strong>de</strong>/nord/service/infomaterial/<br />

regionale-broschueren<br />

Quelle: Repräsentative Online-Befragung/empirica<br />

Die Frage „Planen Sie eventuell noch einen Umzug?” beantworteten 20 % <strong>de</strong>r befragten 45- bis 64-Jährigen mit ja.<br />

Heckemeier: „Es wird Gemeinschaft gesucht, aber<br />

gleichzeitig auch Privatheit.“<br />

Befragt wur<strong>de</strong>n von empirica nicht Menschen im<br />

Rentenalter, son<strong>de</strong>rn „zukünftig Ältere“ zwischen<br />

45 und 64 Jahren. 817 Personen beteiligten sich<br />

an <strong>de</strong>r Studie, die im Auftrag <strong>de</strong>r LBS Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Lan<strong>de</strong>sbausparkasse Berlin-Hannover (LBS<br />

Nord) und <strong>de</strong>r Berliner Sparkasse verfasst wur<strong>de</strong><br />

und die <strong>de</strong>n Titel „Generationenübergreifen<strong>de</strong>s<br />

Wohnen in Berlin. Wünsche, Perspektiven, Erfor<strong>de</strong>rnisse“<br />

trägt.<br />

Überraschen<strong>de</strong> Ergebnisse<br />

Noch zwei an<strong>de</strong>re Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie dürfte<br />

mancher Experte nicht unbedingt erwartet haben.<br />

So ist die Umzugsbereitschaft <strong>de</strong>r 45- bis<br />

64-Jährigen hoch: 20 % <strong>de</strong>r Befragten planen<br />

konkret einen Umzug, 30 % ziehen ihn immerhin<br />

in Erwägung. Wenn aber <strong>de</strong>r Wohnort gewechselt<br />

wird, so zieht es die zukünftig Älteren – an<strong>de</strong>rs als<br />

oft dargestellt – nicht zwingend in die Innenstadt:<br />

61,8 % wür<strong>de</strong>n am liebsten im Grünen wohnen,<br />

während nur 35,1 % explizit <strong>de</strong>m städtischen Wohnen<br />

<strong>de</strong>n Vorzug geben.<br />

Obwohl sich die empirica-Untersuchung auf Berlin<br />

beschränkt, sind die Ergebnisse nicht allein für<br />

Millionenstädte aufschlussreich. Je<strong>de</strong>nfalls zeigte<br />

auch eine Befragung, die die Stadt Düsseldorf<br />

2010 unter Bürgerinnen und Bürgern ab 55 Jahren<br />

durchführte, eine hohe Aufgeschlossenheit<br />

gegenüber gemeinschaftlichen Wohnformen:<br />

Immerhin 28 % <strong>de</strong>r Befragten erklärten damals,<br />

sie möchten im Alter in einem Wohnprojekt leben,<br />

während 45 % das Wohnen im eigenen Haus o<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r eigenen Wohnung bevorzugten. Von <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmern im Alter zwischen 55 und 59 Jahren<br />

gaben sogar 40 % zu Protokoll, sie könnten sich<br />

am ehesten die Beteiligung an einem Wohnprojekt<br />

vorstellen. Die Frage nach <strong>de</strong>m Wohnen im<br />

nachbarschaftlichen Verbund wur<strong>de</strong> in Düsseldorf<br />

nicht gestellt.<br />

In einer weiteren, dieses Mal bun<strong>de</strong>sweiten Befragung<br />

von über 50-Jährigen, die das Meinungsforschungsinstitut<br />

TNS Emnid 2011 im Auftrag mehrerer<br />

Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

vorlegte, erklärten 32 % <strong>de</strong>r Befragten ihre Offenheit<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Mehrgenerationenwohnen.<br />

Weitere 16 % sagten aus, im Alter gern bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r Verwandten wohnen zu wollen.<br />

Generationenübergreifen<strong>de</strong> Nachbarschaft<br />

Spezifisch für Berlin ist jedoch die große Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>s Mietwohnungsbestands. Die Mehrheit<br />

<strong>de</strong>r Befragten (66,3 %) sieht sich auch künftig<br />

zur Miete wohnen. Beson<strong>de</strong>rs attraktiv scheinen<br />

dabei Genossenschaften zu sein: Fast je<strong>de</strong>r fünfte<br />

Befragte kann sich eine Mitgliedschaft in einer<br />

Genossenschaft vorstellen. Eigentum spielt in <strong>de</strong>r<br />

Mieterstadt Berlin dagegen auch für die reiferen<br />

Jahrgänge eine untergeordnete Rolle, und in eine<br />

Seniorenresi<strong>de</strong>nz zieht es nur gera<strong>de</strong> 6,2 % <strong>de</strong>r<br />

Befragten.<br />

Das hat weit reichen<strong>de</strong> Folgen, wie Frank Speckmann,<br />

als Regionaldirektor Berlin <strong>de</strong>r LBS Nord<br />

einer <strong>de</strong>r Auftraggeber <strong>de</strong>r Studie, festhält: „Da<br />

Berlin nach wie vor eine Mieterstadt ist, in <strong>de</strong>r<br />

86,3 % aller Bürger zur Miete wohnen, sind vor<br />

allem Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften<br />

aufgerufen, gezielt die Entwicklung<br />

ihrer Bestandsquartiere in Richtung generationenübergreifen<strong>de</strong><br />

Nachbarschaften zu steuern.“<br />

Dabei verweisen die Autoren um Dr. Marie-Therese<br />

Krings-Heckemeier auf gute Beispiele – etwa im<br />

Märkischen Viertel, wo das lan<strong>de</strong>seigene Wohnungsunternehmen<br />

Gesobau u. a. mit <strong>de</strong>r Nachbarschaftsetage<br />

und <strong>de</strong>m Netzwerk Märkisches Viertel<br />

das Miteinan<strong>de</strong>r unterschiedlicher Altersgruppen in<br />

<strong>de</strong>r Großsiedlung för<strong>de</strong>rt. Ebenfalls als vorbildlich<br />

betrachtet empirica das Engagement <strong>de</strong>r Berliner<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG,<br />

die in <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n 1970er Jahren errichteten Siedlung<br />

Spandau ein ausdifferenziertes Wohnangebot für<br />

unterschiedliche Altersgruppen bereithält. Zu<strong>de</strong>m<br />

gibt es dort ein Waschcafé, das nicht nur die Möglichkeit<br />

zum Wäschewaschen und -trocknen bietet,<br />

son<strong>de</strong>rn auch als interkultureller und generationenübergreifen<strong>de</strong>r<br />

Treffpunkt dient.<br />

1 | 2013<br />

21


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Erfreuliches Ergebnis für Genossenschaften: Die Frage „Wie wür<strong>de</strong>n Sie nach einem Umzug wohnen wollen?”<br />

beantworteten 18,8 % mit „in einer Genossenschaft”.<br />

<strong>Als</strong> Beispiel eines neuen Wohnprojekts nennt<br />

die Studie das genossenschaftliche Großvorhaben<br />

Möckernkiez (s. DW 11/2012, S. 14). Solche<br />

Wohnprojekte haben laut Dr. Marie-Therese<br />

Krings-Heckemeier in Berlin und an<strong>de</strong>ren Städten<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren <strong>de</strong>utlich an Be<strong>de</strong>utung gewonnen.<br />

Nach Angaben <strong>de</strong>r vom Berliner Senat<br />

beauftragten Netzwerkagentur Generationenwohnen<br />

gibt es allein in <strong>de</strong>r Hauptstadt min<strong>de</strong>stens<br />

140 Baugemeinschaftsvorhaben (die auf<br />

Wohneigentum basieren) und Wohnprojekte (die<br />

genossenschaftlich organisiert sind o<strong>de</strong>r Mietwohnungen<br />

anbieten).<br />

Die meisten älteren Menschen zieht es in die Innenstadt? Irrtum: 61,8 % <strong>de</strong>r befragten 45- bis 64-Jährigen präferieren<br />

eine Wohnlage im Grünen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r präferierten Wohnform setzte sich das gemeinschaftliche Wohnen in unterschiedlichen<br />

Ausprägungen durch.<br />

Verstärktes Engagement<br />

Dabei ergibt sich laut Frau Dr. Krings-Heckemeier<br />

allerdings ein Wi<strong>de</strong>rspruch: Während die Mehrheit<br />

<strong>de</strong>r Menschen, die an gemeinschaftlichen<br />

Wohnformen interessiert sind, Mietwohnungen<br />

nachfragen, entsteht die überwiegen<strong>de</strong> Zahl <strong>de</strong>r<br />

innovativen Projekte im Eigentumsbereich. „Ich<br />

verstehe die Studie <strong>de</strong>shalb als Anregung, dass<br />

sich die Wohnungsunternehmen im Bereich <strong>de</strong>s<br />

gemeinschaftlichen Wohnens verstärkt engagieren“,<br />

sagt die empirica-Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>.<br />

Auch die Politik sei in <strong>de</strong>r Pflicht, es zu ermöglichen,<br />

dass solche Projekte nicht nur an <strong>de</strong>r Peripherie,<br />

son<strong>de</strong>rn auch in zentralen Lagen <strong>de</strong>r Stadt<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

Ihren Beitrag leisten wollen auch die Finanzierungsinstitute.<br />

LBS-Regionaldirektor Speckmann<br />

erklärt je<strong>de</strong>nfalls die grundsätzliche<br />

Bereitschaft seines Instituts, künftig auch innovative<br />

Wohnprojekte zu finanzieren. Und Heinz<br />

Helmut Müller, Direktor Immobilien <strong>de</strong>r Berliner<br />

Sparkasse, unterstreicht: „Die Studie zeigt angesichts<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls dringen<strong>de</strong>n<br />

Handlungsbedarf, für ältere Menschen bezahlbare<br />

und seniorengerechte Wohnangebote zu<br />

entwickeln.“<br />

22 1 | 2013


ENERGIE UND TECHNIK<br />

Quelle: Gewofag<br />

Bayerischer Energiepreis 2012<br />

Gewofag erhält Auszeichnung<br />

im Bereich Fernwärme<br />

Für das Projekt „Rücklauftemperatursenkung<br />

in Fernwärmenetzen,<br />

2,3-Leiter-System“<br />

erhielt die Gewofag <strong>de</strong>n<br />

bayerischen Energiepreis<br />

2012. Der Bayerische<br />

Staatsminister für<br />

Wirtschaft, Infrastruktur,<br />

Verkehr und Technologie<br />

Martin Zeil überreicht <strong>de</strong>n<br />

Preis Gewofag-Mitarbeiter<br />

Wilfried Ebster.<br />

Für das Projekt „Rücklauftemperatursenkung in Fernwärmenetzen,<br />

2,3-Leiter-System“ ist die Gewofag Holding GmbH mit <strong>de</strong>m Bayerischen<br />

Energiepreis ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n. Das kommunale Wohnungsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Stadt München erhielt <strong>de</strong>n alle zwei Jahre vergebenen Preis in<br />

<strong>de</strong>r Kategorie „Anlagen und Prozesstechnik“. Das unter Fe<strong>de</strong>rführung von<br />

Gewofag-Techniker Wilfried Ebster zusammen mit <strong>de</strong>r Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München und <strong>de</strong>r Münchener Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften entwickelte System ermöglicht Wohnungsunternehmen<br />

als Abnehmer von Fernwärme eine um bis zu 30 % niedrigere Grundgebühr.<br />

Erreicht wird dies durch niedrigere Primär-Rücklauftemperaturen<br />

sowie verwen<strong>de</strong>te kleinere Rohrleitungen. Durch an<strong>de</strong>re Energiedifferenzen<br />

in <strong>de</strong>r Gesamtanlage <strong>de</strong>s Verbrauchers ergeben sich darüber hinaus<br />

geringere Energieabstrahlverluste und eine zusätzliche Mehrleistung.<br />

Der signifikante wirtschaftliche Vorteil <strong>de</strong>r Fernwärmeerzeuger kann<br />

auch an <strong>de</strong>n Endverbraucher weitergegeben wer<strong>de</strong>n – die Heizkosten<br />

sinken.<br />

Rauchwarnmel<strong>de</strong>rpflicht in NRW<br />

LEG-Wohnungen bereits komplett<br />

ausgestattet<br />

Das Wohnungsunternehmen LEG NRW GmbH begrüßt – wie auch die<br />

NRW-Wohnungswirtschaft – die ausgewogene Rauchwarnmel<strong>de</strong>rpflicht.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>s Kabinettsbeschlusses <strong>de</strong>r nordrhein-westfälischen Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

ist zum 1. April 2013 für alle Neubauten die Installation von<br />

Rauchwarnmel<strong>de</strong>rn verpflichtend, während für bestehen<strong>de</strong> Wohnungen<br />

eine Übergangsfrist bis zum 30. Dezember 2016 vorgesehen ist. Bereits<br />

seit 2007 hat die LEG nach und nach ihren gesamten eigenen Bestand<br />

von rund 91.000 Wohnungen mit Rauchwarnmel<strong>de</strong>rn ausgestattet. „<strong>Als</strong><br />

verantwortungsbewusstes, großes Wohnungsunternehmen haben wir<br />

uns bereits lange vor <strong>de</strong>m Inkrafttreten von lan<strong>de</strong>sgesetzlichen Vorgaben<br />

freiwillig dazu entschie<strong>de</strong>n, unseren gesamten Bestand mit Rauchmel<strong>de</strong>rn<br />

auszustatten. Die Sicherheit unserer Mieter ist uns äußerst wichtig“, so<br />

Thomas Hegel, Sprecher <strong>de</strong>r LEG-Geschäftsführung (CEO). Rauchwarnmel<strong>de</strong>r<br />

wur<strong>de</strong>n sowohl in allen Schlaf-, Kin<strong>de</strong>rzimmern und Wohnungsfluren<br />

installiert als auch in <strong>de</strong>n Allgemeinbereichen, z. B. in Treppenhäusern.<br />

Die LEG hat sich für hochwertige Geräte entschie<strong>de</strong>n. Die<br />

Erstinstallation <strong>de</strong>r Rauchmel<strong>de</strong>r war und ist für LEG-Mieter kostenfrei.<br />

Die Wartung <strong>de</strong>r Rauchmel<strong>de</strong>r wird über die Betriebskosten abgerechnet.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.leg-nrw.<strong>de</strong><br />

Weitere Informationen:<br />

www.gewofag.<strong>de</strong><br />

Seminar<br />

Schimmelbefall –<br />

Ursachen und Maßnahmen<br />

Schimmelpilzbefall ist nicht einfach wegzudiskutieren. „Problem<br />

erkannt” heißt noch lange nicht „Gefahr gebannt”. Eine Minimierung<br />

<strong>de</strong>r Gefahren ist jedoch durch die Einhaltung von Normen und Regelwerken<br />

bei <strong>de</strong>r Sanierung von Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch geringinvestive<br />

Maßnahmen möglich. Das Seminar <strong>de</strong>s VSWG Verband Sächsischer<br />

Wohnungsgenossenschaften am 16. Januar 2013 in Dres<strong>de</strong>n klärt auf,<br />

welche Vorschriften o<strong>de</strong>r Maßnahmen zu beachten sind und welchen<br />

Anteil Mieter an <strong>de</strong>r Problematik haben. Thematisiert wer<strong>de</strong>n u. a. die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r EnEV an luftdichte Gebäu<strong>de</strong>hüllen, das Nutzerverhalten,<br />

Baumängel wie Wärmebrücken, Hochbau-Sanierungstechniken,<br />

Dämmmaßnahmen am und im Gebäu<strong>de</strong>, geringinvestive Sanierungsmaßnahmen<br />

sowie Lüftungsanlagen im Wohnungsbau. Das Seminar<br />

richtet sich überwiegend an Hausverwalter, Techniker und Hauswarte.<br />

Weitere Informationen: www.vswg.<strong>de</strong><br />

Anmeldung: hambrom@vswg


STÄDTEBAU ENERGIE UND UND TECHNIK STADTENTWICKLUNG<br />

KOLUMNE TECHNIK<br />

Brückenangelegenheiten<br />

Morgens, wenn die Dächer bereift sind o<strong>de</strong>r eine leichte Schneeschicht<br />

gefallen ist, kann man es wie<strong>de</strong>r sehen. Auf <strong>de</strong>n Dächern<br />

wer<strong>de</strong>n Muster sichtbar: Weniger Schnee o<strong>de</strong>r Reif an <strong>de</strong>n Stellen, wo<br />

mehr Wärme durchfließt. Oft zeigen sich Wärmebrücken z. B. dort,<br />

wo Doppelhaushälften aneinan<strong>de</strong>r gebaut sind. Man kann das „Low-<br />

Budget-Thermografie” nennen. Wie bei echter Thermografie braucht<br />

man zwar Hintergrundwissen, wenn man daraus Schlussfolgerungen<br />

ziehen will (es gibt schließlich auch unbeheizte Dächer). Aber ein<br />

Phänomen wird <strong>de</strong>utlich: die Wärmebrücke.<br />

Wärmebrücken entstehen in Bereichen, in <strong>de</strong>nen mehr Wärme abfließt<br />

als nebenan, z. B. an Außenecken von Gebäu<strong>de</strong>n (die gibt es bei allen<br />

Gebäu<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r an Stellen, wo gut und schlecht wärmeleiten<strong>de</strong><br />

Bereiche aneinan<strong>de</strong>rgrenzen (die gibt es vor allem bei Gebäu<strong>de</strong>n mit<br />

Dämmschichten). Bei energetischer Mo<strong>de</strong>rnisierung im Gebäu<strong>de</strong>bestand<br />

verbleiben Wärmebrücken beson<strong>de</strong>rs oft an auskragen<strong>de</strong>n Bauteilen<br />

(Balkonplatten, Seitenwän<strong>de</strong> von Loggien) und am Übergang<br />

von Kellerinnenwän<strong>de</strong>n zur Keller<strong>de</strong>cke. Im Neubau sind oft Fensterlaibungen<br />

und Fensterstürze betroffen.<br />

Forscher aus Aachen haben festgestellt, dass es in Neubauten nicht<br />

mehr schimmelt als im Gebäu<strong>de</strong>bestand – aber auch nicht weniger –<br />

und dabei sind Wärmebrücken „mitschuldig”, vor allem an Fensterlaibungen.<br />

Übrigens: DIE Wärmebrücke befin<strong>de</strong>t sich am Übergang von<br />

Glasfläche zum Rahmen!<br />

Das Wissen über Wärmebrücken und <strong>de</strong>ren Vermeidung ist inzwischen<br />

vorhan<strong>de</strong>n. Frei nach Marx kommt es aber darauf an, sie zu<br />

vermei<strong>de</strong>n. Bei energieeffizienten Gebäu<strong>de</strong>n können Wärmebrücken<br />

immerhin bis zu 20 % zusätzlichen Wärmeverlust verursachen, von<br />

<strong>de</strong>n Schimmelproblemen ganz zu schweigen. Und eine Lüftungsanlage<br />

ist bei Schimmel an Wärmebrücken keine Lösung, hier muss<br />

ein Baumangel verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Es lohnt sich also, in <strong>de</strong>r Planung<br />

beson<strong>de</strong>rs darauf zu achten. Belohnt wird dies auch mit einem Bonus<br />

in <strong>de</strong>r Energiebedarfsberechnung, <strong>de</strong>r im Einzelfall schon mal 10 %<br />

<strong>de</strong>s Primärenergiebedarfs ausmachen kann.<br />

Ingrid Vogler<br />

Referentin Energie, Technik, Normung<br />

GdW, Berlin<br />

In Schleswig entsteht das zweite Sonnenhaus-Projekt <strong>de</strong>r Gewoba Nord.<br />

Gewoba Nord<br />

Neue Sonnenhäuser in Schleswig<br />

En<strong>de</strong> November feiert die Gewoba Nord Baugenossenschaft eG mit einem<br />

Speicherfest die Aufstellung <strong>de</strong>s ersten von zwei jeweils 68.000 l fassen<strong>de</strong>n<br />

Solarspeichern für ihr nächstes Sonnenhaus-Projekt, für das die Erdarbeiten<br />

im September begannen. Nach <strong>de</strong>m bereits fertiggestellten Projekt<br />

in Harrislee bei Flensburg errichtet die Genossenschaft nun die nächsten<br />

Mehrfamilienhäuser, die über 50 % ihres Wärmeenergiebedarfs durch die<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Sonne <strong>de</strong>cken. In <strong>de</strong>r Schleswiger Königsberger Straße 20-50<br />

entstehen 54 Wohneinheiten verteilt auf drei Mehrfamilienhäuser, von<br />

<strong>de</strong>nen zwei wegen ihrer Nord-Süd-Ausrichtung als Sonnenhaus konzipiert<br />

wur<strong>de</strong>n und das Dritte über einen Wärmeverbund mitversorgt wird. Die<br />

Sonnenenergie erhitzt über in die Dachhaut integrierte Sonnenkollektoren<br />

eine Trägerflüssigkeit in einem Solarspeicher. Dieser ca. 68 m 2 große von<br />

<strong>de</strong>r Kellersohle bis zum Dach reichen<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>mitte platzierte<br />

Pufferspeicher (Durchmesser: 2,90 m, Höhe 10,50 m) speichert die<br />

Solarwärme für Heizung und Warmwasser über mehrere Tage o<strong>de</strong>r sogar<br />

Wochen. Die zentrale Trinkwassererwärmung erfolgt über einen externen<br />

600l-Brauchwasserspeicher, bei <strong>de</strong>m die Trinkwasserhygiene durch<br />

regelmäßiges Aufheizen über 60°C gewährleistet wird. Auf rund 3.600 m 2<br />

Wohnfläche entstehen hochwertige 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen, die über<br />

Balkon o<strong>de</strong>r Terrasse, hochwertige Einbauküchen und mo<strong>de</strong>rne barrierearme<br />

Dusch- und Wannenbä<strong>de</strong>r verfügen. Die Baukosten belaufen sich auf<br />

rund 7,7 Mio. €. Die Mehrkosten für das innovative Energiekonzept liegen<br />

pro Haus bei ca. 250.000 €. Das Beson<strong>de</strong>re auch hier: Die Wohnungen<br />

wer<strong>de</strong>n zu einer Bruttowarmmiete angeboten, die sämtliche Nebenkosten<br />

enthält und für die Dauer von drei Jahren fixiert ist.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.gewoba-nord.<strong>de</strong><br />

Quelle: Gewoba Nord<br />

Energiekosten<br />

Verbrauchsabhängige Abrechnung wird Standard in Europa<br />

Im Oktober 2012 hat <strong>de</strong>r Rat <strong>de</strong>r Europäischen Union die EU-Energieeffizienzrichtlinie<br />

angenommen. Sie soll helfen, das Klimaziel zu erreichen,<br />

<strong>de</strong>n Gesamtenergieverbrauch in <strong>de</strong>r EU bis 2020 um 20 % zu verringern.<br />

Die Mitgliedstaaten können bis Mitte 2014 die Bestimmungen dazu in <strong>de</strong>r<br />

nationalen Gesetzgebung verankern. Die Abrechnung von Wärme, Kälte<br />

und Warmwasser soll auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s tatsächlichen Verbrauchs<br />

min<strong>de</strong>stens einmal jährlich erfolgen, damit Nutzer ihren Energieverbrauch<br />

beeinflussen und Verbrauchsinformationen in kürzeren Abstän<strong>de</strong>n erhalten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.evve.<strong>de</strong><br />

24 1 | 2013


Deutscher Solarpreis 2012<br />

mgf erhält Auszeichnung für <strong>de</strong>n Einsatz erneuerbarer Energien<br />

En<strong>de</strong> Oktober 2012 verlieh die Europäische Vereinigung für Erneuerbare<br />

Energien Eurosolar in Wuppertal <strong>de</strong>n Deutschen Solarpreis<br />

2012. Zum 19. Mal wur<strong>de</strong>n innovative Projekte, Initiativen und<br />

Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich für erneuerbare Energien<br />

einsetzen. Preisträger in <strong>de</strong>r Kategorie „Solares Bauen und Stadtentwicklung“<br />

wur<strong>de</strong> die Hamburger Mietergenossenschaft Gartenstadt<br />

Farmsen e.G. (mfg) für die energetische Sanierung von 113<br />

Wohnungen in <strong>de</strong>n Reihenhäusern Feldschmie<strong>de</strong> 1-13. Die Siedlung<br />

stehe exemplarisch für das Gesamtkonzept <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>de</strong>s Wohnungsbestan<strong>de</strong>s. Die Genossenschaft zeige, dass sich<br />

<strong>de</strong>r Einsatz erneuerbarer Energien – z. B. <strong>de</strong>r nachträgliche Einbau<br />

großer Solaranlagen – im Mietwohnungsbau für Umwelt, Mieter<br />

und Wohnungsunternehmen lohne, so die Begründung <strong>de</strong>r Jury. Im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Preisverleihung erhielten zu<strong>de</strong>m drei <strong>de</strong>utschlandweit<br />

herausragen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> sowie eine Schule Solarpreis-Plaketten.<br />

Weitere Auszeichnungen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Kategorien „Städte/Gemein<strong>de</strong>n,<br />

Landkreise und Stadtwerke“, „industrielle, kommerzielle<br />

o<strong>de</strong>r landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“, „lokale o<strong>de</strong>r<br />

regionale Vereine/Gemeinschaften“ und „persönliches Engagement“<br />

(Son<strong>de</strong>rpreis) vergeben.<br />

Der NRW-Umweltminister Johannes Remmel (1. v. l.) verleiht <strong>de</strong>n Preis an mfg-Vorstand<br />

Matthias Diekhöner, mfg-Prokurist Eckhard Sayk und mfg-Vorstand Uwe Jentz<br />

(4., 5. und 6. v. l.).<br />

Quelle: Eurosolar/EnergieAgentur.NRW<br />

Weitere Informationen:<br />

www.eurosolar.org<br />

Neue Klassik<br />

KLUDI OBJEKTA erfrischt mit neuem Design in bewährter<br />

Qualität. Architektonische Klarheit wird kombiniert mit weichen<br />

Konturen und leichten Wölbungen. So bleibt <strong>de</strong>r Klassiker auch<br />

in Zukunft ein Allround-Talent im Objekt wie im privaten Bereich.<br />

kludi.<strong>de</strong>


ENERGIE UND TECHNIK<br />

Kleine Ursache, große Wirkung:<br />

Geringinvestive Maßnahmen zum Energieeinsparen<br />

Die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft 1897 Köln rrh. eG setzt auf einen Energiesparprozessor, <strong>de</strong>r<br />

an bestehen<strong>de</strong>n Heizungsanlagen Energieeinsparungen von nachweislich min<strong>de</strong>stens 6 % erzielt. Bericht<br />

über eine energetische Optimierung mit geringinvestiven Maßnahmen.<br />

Andreas Knüvener<br />

Brunata, Hürth<br />

Die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft<br />

1897 Köln rrh. eG (GWG 1897) ist mit rund 2.700<br />

Wohn- und Gewerbeeinheiten eine feste Größe auf<br />

<strong>de</strong>m Kölner Wohnungsmarkt. Gemäß <strong>de</strong>m Motto<br />

„Wohnen in <strong>de</strong>n eigenen vier Wän<strong>de</strong>n“ ist es für die<br />

GWG 1897 ein wichtiges Anliegen, ihre Mitglie<strong>de</strong>r<br />

durch gute Dienstleistungen und Wohnungsangebote<br />

bestmöglich zu versorgen. Wichtig ist <strong>de</strong>r<br />

Genossenschaft dabei, ihren Gebäu<strong>de</strong>bestand kontinuierlich<br />

zu optimieren, für die Mitglie<strong>de</strong>r eine<br />

hohe Wohnqualität zu erreichen und mit attraktiven<br />

Angeboten ihre Wettbewerbsfähigkeit auf <strong>de</strong>m<br />

Kölner Wohnungsmarkt dauerhaft sicherzustellen.<br />

Dazu gehört auch, dass die Genossenschaft seit<br />

2003 die energetische Sanierung <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s<br />

sowie <strong>de</strong>n Wohnungsneubau unter Verzicht auf<br />

die Verwendung fossiler Brennstoffe bei <strong>de</strong>r Heizenergie<br />

in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund ihrer Investitionspolitik<br />

stellt. So war die GWG 1897 eine <strong>de</strong>r ersten Betreiber<br />

einer Erdwärmeanlage in Köln und nahm als<br />

einziges Unternehmen aus <strong>de</strong>m Rheinland an einem<br />

Wettbewerb <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbauministeriums teil, bei<br />

<strong>de</strong>m es um <strong>de</strong>n Austausch von Nachtstromspeicherheizungen<br />

im Bestand gegen Heizungen ging, die<br />

mit regenerativen Energien betrieben wer<strong>de</strong>n. Aktuell<br />

plant man bei einem Neubau eine Wärmepumpe,<br />

die über einen Solareisspeicher bedient wird.<br />

Der Strom für die Wärmepumpe soll in Eigenregie<br />

durch eine Photovoltaikanlage produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Energieeffizienz bei<br />

älteren Heizungsanlagen verbessern<br />

Begibt man sich auf die Suche nach Liegenschaften,<br />

bei <strong>de</strong>nen Bedarf an geringinvestiven, die<br />

Laufzeitverhalten <strong>de</strong>r Heizung ohne Brennstartverzögerung<br />

(starre Hysterese, Heizung auf Vorrat)<br />

75° C<br />

70° C<br />

65° C<br />

Stop<br />

Stillstand<br />

Laufzeit<br />

Start<br />

Energieeffizienz steigern<strong>de</strong>n Maßnahmen besteht,<br />

wird man schnell fündig: 70 % aller Öl- und<br />

Gasheizungen in Deutschland sind älter als zehn<br />

Jahre, funktionieren aber noch hervorragend. Allerdings<br />

arbeiten sie nicht so effizient, wie es neue<br />

Heizanlagen heute können.<br />

Ein Beispiel: Heizkessel sind so berechnet, dass<br />

sie auch bei Außentemperaturen von etwa -12 °C<br />

über ausreichend Heizleistung verfügen. Das<br />

heißt, dass sie an rund 350 Tagen im Jahr überdimensioniert<br />

sind. Aus diesem Grund schalten<br />

sich ältere Anlagen häufig ein und aus, was zu<br />

unnötigen Energieverlusten führt. Während <strong>de</strong>r<br />

häufigen Brennerstartphasen erreicht die Anlage<br />

nicht ihren optimalen Wirkungsgrad und das<br />

permanente Aufheizen „auf Vorrat“ verursacht<br />

unnötige Abstrahlverluste. Auch in zahlreichen<br />

– teilweise <strong>de</strong>nkmalgeschützten – Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

GWG 1897 befin<strong>de</strong>n sich Heizungsanlagen älteren<br />

Baujahrs.<br />

Zyklus<br />

„Klassische” Heizungsregelung gibt außentemperaturgeführt die Vorlauftemperatur vor.<br />

Der tatsächliche Wärmebedarf wird nicht berücksichtigt.<br />

Laufverhalten mit Lastabhängiger Brennstartverzögerung<br />

(modulieren<strong>de</strong> Hysterese, Heizung nach Bedarf<br />

75° C<br />

70° C<br />

65° C<br />

60° C<br />

Durchschnittliche<br />

Systemtemperatur<br />

Taktung um 35-50 % gesenkt = geringere Bereitstellungsverluste<br />

= höhere Ausnutzung <strong>de</strong>s Brennstoffes<br />

Der Energiesparprozessor berücksichtigt die tatsächliche Heizlast<br />

und verzögert <strong>de</strong>n Brennerstart wärmebedarfsabhängig.<br />

t<br />

t<br />

26 1 | 2013


Wenig investieren – viel sparen<br />

Conrad Hürth, Leiter Key-Account-Management<br />

<strong>de</strong>s Hürther Abrechnungsservice-Spezialisten<br />

Brunata und als Berater für die GWG 1897 verantwortlich,<br />

brachte dieses Thema im Rahmen<br />

eines Kun<strong>de</strong>nbesuches zur Sprache und präsentierte<br />

GWG-Vorstand Michael Schwenk sowie<br />

<strong>de</strong>m Technischen Leiter, Reinhold Schmies, mit<br />

einem „Energiesparprozessor“ eine interessante<br />

Lösung. Durch <strong>de</strong>n Einsatz dieses Gerätes lassen<br />

sich bei bestehen<strong>de</strong>n Heizungsanlagen Energieeinsparungen<br />

von nachweislich min<strong>de</strong>stens 6 %<br />

erzielen, ohne dass dazu hohe Investitionen notwendig<br />

wären.<br />

Der Energiesparprozessor amortisiert sich i. d. R.<br />

in einem Zeitraum von maximal 36 Monaten. Dazu<br />

wird vor <strong>de</strong>m Einbau <strong>de</strong>s Gerätes eine individuelle<br />

Einsparprognose sowie eine Amortisationsrechnung<br />

erstellt. Nach <strong>de</strong>r Montage wer<strong>de</strong>n die erzielten<br />

Einsparungen exakt erfasst und entsprechend<br />

dokumentiert. Wird die Min<strong>de</strong>stprognose während<br />

<strong>de</strong>r 14-tägigen Testphase nicht erreicht, erhält <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong> keine Rechnung und das Gerät wird kostenlos<br />

ausgebaut. Diese Argumente überzeugten<br />

auch GWG-Vorstand Schwenk, seit mehr als zehn<br />

Jahren an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Genossenschaft und Pilotprojekten<br />

gegenüber durchaus aufgeschlossen.<br />

So gab <strong>de</strong>r Manager – zunächst für zwei Testliegenschaften<br />

– <strong>de</strong>n Auftrag zum Einbau.<br />

Erwartungen übertroffen<br />

Bei <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n getesteten Liegenschaften<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um ein sechsgeschossiges<br />

Objekt mit 32 Wohneinheiten und rund 2.060 m 2<br />

beheizter Wohnfläche. <strong>Als</strong> Heizung kommen zwei<br />

Vaillant GP210-Kesselanlagen mit jeweils 160 kW<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1995 mit Weishaupt-Gebläsebrennern<br />

WG30N und einer Regelung vom Typ Centra<br />

MCR40 zum Einsatz. In drei Vergleichszeiträumen<br />

– Spätherbst 2009 bis 2010, 2010/11 sowie<br />

2011/12 – wur<strong>de</strong>n jeweils 437, 419 und 352 MWh<br />

Energie in Form von Erdgas zur Raumbeheizung<br />

eingesetzt. Ab Anfang November 2011 begann<br />

eine tageweise wechseln<strong>de</strong> Testphase jeweils mit<br />

bzw. ohne Aktivierung <strong>de</strong>s Energiesparprozessors<br />

bei einer Energieeinsparprognose von min<strong>de</strong>stens<br />

8 %.<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>r 16-tägigen Testphase zwischen<br />

<strong>de</strong>m 21. Oktober und 6. Dezember 2011 übertraf<br />

diese Prognose: 9,9 % weniger Energieverbrauch<br />

bei einem rechnerischen Einsparpotenzial<br />

von rund 2.300,- €/a. Der Energiesparprozessor<br />

wur<strong>de</strong> daraufhin über <strong>de</strong>n gesamten Winter – nun<br />

kontinuierlich – weiterbetrieben und das energetische<br />

Einsparergebnis gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong><br />

insgesamt bilanziert. Zu diesem Zweck<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Energieeinsatz <strong>de</strong>r obengenannten<br />

Architekt Reinold Schmies (links) und Michael<br />

Schwenk, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r GWG 1897 eG<br />

drei Vergleichs perio<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n insgesamt in <strong>de</strong>n<br />

Wohnungen angefallenen Verbrauchseinheiten in<br />

Relation gesetzt, die auch zur Verteilung <strong>de</strong>r jährlichen<br />

Heizkosten herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die diesem Vergleichsansatz zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong><br />

Überlegung besagt, dass für die im Wohnraum<br />

genutzte und in Form von Verbrauchseinhei-<br />

Quelle: Autor<br />

Wie funktioniert es?<br />

Der Energiesparprozessor wird am Heizkessel<br />

montiert und bewirkt durch eine gezielte, dosierte<br />

Verzögerung <strong>de</strong>s unteren Einschaltpunktes<br />

und anschließen<strong>de</strong>m Aufheizen auf <strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>r Originalregelung vorgegebenen oberen Ausschaltpunkt<br />

eine Umwandlung <strong>de</strong>r so genannten<br />

„starren Hysterese“ in eine lastabhängig dynamische<br />

Hysterese. Dabei wird das zu häufige Anund<br />

Abschalten <strong>de</strong>r Heizkesselanlagen <strong>de</strong>utlich<br />

zu Gunsten längerer Aufheizzeiten pro Takt reduziert.<br />

Dies wie<strong>de</strong>rum vermei<strong>de</strong>t Betriebs- und<br />

Bereitstellungsverluste und führt folglich zu einer<br />

spürbaren Energieeinsparung. Das intelligente<br />

Brennerstartmanagement berücksichtigt dabei<br />

die tatsächliche Heizlast und senkt die Häufigkeit<br />

von Brennerstarts in Abhängigkeit vom Wärmebedarf.<br />

Neben <strong>de</strong>r Senkung <strong>de</strong>s Verbrauchs und <strong>de</strong>r<br />

damit verbun<strong>de</strong>nen Energiekosten wird auch die<br />

Schadstoffemission vermin<strong>de</strong>rt und die Störanfälligkeit<br />

<strong>de</strong>r Heizanlage gesenkt. Wichtig dabei:<br />

An<strong>de</strong>rs als bei vielen an<strong>de</strong>ren geringinvestiven Sofortmaßnahmen<br />

greift dieses Steuergerät nicht in<br />

die Regelstrategie <strong>de</strong>r Heizanlage ein und nimmt<br />

keine Anpassungen <strong>de</strong>r Vorlauftemperatur vor.<br />

Damit sind Komfortverluste für die Bewohner o<strong>de</strong>r<br />

Gewährleistungsprobleme kein Thema.<br />

Ein frohes Fest<br />

und einen guten Start<br />

ins neue Jahr!<br />

G. Kirchhof GmbH<br />

EDV-Beratung<br />

Graf-Adolf-Str. 25<br />

40212 Düsseldorf<br />

E-Mail info@kirchhof.<strong>de</strong><br />

Telefon 0211 38467 - 888<br />

Telefax 0211 38467 - 884<br />

1 | 2013<br />

27


ENERGIE UND TECHNIK<br />

ten erfasste Wärmemenge eine bestimmte Menge<br />

Heizenergie über die Kesselanlage zugeführt<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Sofern <strong>de</strong>r Energiesparprozessor<br />

Energieverluste im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Wärmeerzeugung<br />

wirksam verringern konnte, müsste<br />

sich dieser effizientere Betrieb <strong>de</strong>r Kesselanlage<br />

in einem reduzierten Energieverbrauch je Verbrauchseinheit<br />

nie<strong>de</strong>rschlagen. Der Energieeinsatz<br />

für die benötigte Wärmemenge wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>mentsprechend<br />

sinken.<br />

Auch hier wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Energiesparprozessor über<br />

<strong>de</strong>n gesamten Winter weiterbetrieben und das<br />

Einsparergebnis gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong> bilanziert.<br />

Für drei Vergleichszeiträume, 2010 und<br />

2011 ohne und ab En<strong>de</strong> 2011 mit Einsatz <strong>de</strong>s<br />

Energiesparprozessors stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n genannten<br />

Energieverbräuchen jeweils 153.000, 112.000<br />

sowie 102.000 Verbrauchseinheiten gegenüber<br />

(Beispiel 2). Daraus ergibt sich in diesem Fall ein<br />

durchschnittlicher Energieeinsatz von 2,0 kWh pro<br />

komfort für <strong>de</strong>n Wohnungsnutzer bestimmt und<br />

die beheizten Räumlichkeiten über die Heizkörper<br />

auch wirklich erreicht, wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r ersten Liegenschaft<br />

von 55 % auf 61 %, in <strong>de</strong>r zweiten von 44,5<br />

auf 49 % gesteigert.<br />

Fazit: Überzeugen<strong>de</strong> Ergebnisse<br />

Reinhold Schmies, Technischer Leiter <strong>de</strong>r GWG<br />

1897, zeigte sich vom Ergebnis überrascht: „Der<br />

Energiesparprozessor Metrona Control ermöglicht<br />

offensichtlich, bei passen<strong>de</strong>r Geräteausstattung<br />

Jahr Kilowattstun<strong>de</strong>n Verbrauchseinheiten Kilowattstun<strong>de</strong>n pro Verbrauchseinheit auf einfache Art und Weise dauerhaft und nachweislich<br />

min<strong>de</strong>stens 10 % Energie zu sparen.<br />

2010 437.002 266.205 1,64<br />

„Dabei investiert man nur einmal in die Anschaffungskosten<br />

und auch das nur, wenn die prognos-<br />

2011 419.362 270.291 1,55<br />

2012 352.398 247.076 1,42<br />

tizierten Energieeinsparungen erreicht wur<strong>de</strong>n.“<br />

Beispiel 1: 2010 und 2011 ohne und ab En<strong>de</strong> 2011/Anfang 2012 mit <strong>de</strong>m Energiesparprozessors<br />

GWG-Vorstand Michael Schwenk freut sich beson<strong>de</strong>rs<br />

Jahr Kilowattstun<strong>de</strong>n Verbrauchseinheiten Kilowattstun<strong>de</strong>n pro Verbrauchseinheit<br />

über die Kun<strong>de</strong>nfreundlichkeit <strong>de</strong>s Kon-<br />

zeptes: „Für uns als Genossenschaft ist eine Entscheidung<br />

2010 302.389 152.732 1,98<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Gerätes praktisch<br />

2011 221.302 111.756 1,98<br />

risikofrei. Unsere Mitglie<strong>de</strong>r profitieren von <strong>de</strong>r<br />

2012 184.920 102.403 1,80<br />

kostengünstigen Maßnahme in Form von <strong>de</strong>utlich<br />

Beispiel 2: 2010 und 2011 ohne und ab En<strong>de</strong> 2011 mit Einsatz <strong>de</strong>s Energiesparprozessors<br />

geringeren Betriebskosten bei gleich bleiben<strong>de</strong>r<br />

Praxisbeispiele<br />

Für die oben erwähnten drei Vergleichszeiträume<br />

– 2010 und 2011 ohne und ab En<strong>de</strong> 2011/Anfang<br />

2012 mit <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Energiesparprozessors<br />

– stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n jeweiligen Energieverbräuchen<br />

jeweils 266.000, 270.000 sowie 247.000 Verbrauchseinheiten<br />

gegenüber (Beispiel 1). Daraus<br />

ergibt sich für die Jahre 2010 und 2011 zusammengenommen<br />

ein durchschnittlicher Energieeinsatz<br />

von 1,60 kWh pro Verbrauchseinheit sowie für<br />

2012 – unter Einsatz <strong>de</strong>s Gerätes – ein reduzierter<br />

En<strong>de</strong>nergieeinsatz von 1,42 kWh pro Verbrauchseinheit.<br />

Damit konnte für diese Liegenschaft ein<br />

Energieeinsparpotenzial von rund 11 % nachgewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

In einer zweiten, kleineren Testliegenschaft, einem<br />

Objekt mit fünf Geschossen, 20 Wohneinheiten<br />

und 1.262 m 2 beheizter Wohnfläche, wur<strong>de</strong><br />

Verbrauchseinheit für die Jahre 2010 und 2011.<br />

Für das Jahr 2012 – unter Einsatz <strong>de</strong>s Energiesparprozessors<br />

– wur<strong>de</strong> ein reduzierter Energieeinsatz<br />

von 1,8 kWh ermittelt. Damit konnte für<br />

diese Liegenschaft ein Einsparpotenzial von knapp<br />

10 % Energie respektive Brennstoffkosten nachgewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der umfassen<strong>de</strong> Nachweis <strong>de</strong>r Einsparpotenziale<br />

über eine gesamte Heizperio<strong>de</strong> unterstreicht die<br />

Wirkung <strong>de</strong>s Gerätes unter <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Leistungsanfor<strong>de</strong>rungen, die im Verlaufe eines<br />

Winters auftreten können und während eines<br />

zwei- bis vierwöchigen Testbetriebes nicht unbedingt<br />

abge<strong>de</strong>ckt wür<strong>de</strong>n.<br />

In bei<strong>de</strong>n Fällen wur<strong>de</strong> ein Einsparpotenzial von<br />

10 % nachhaltig über die gesamte Heizperio<strong>de</strong> erreicht.<br />

Der Erfassungsgrad <strong>de</strong>r Heizenergie, also<br />

<strong>de</strong>sjenigen Energieanteils, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Temperatur-<br />

Wärme in <strong>de</strong>n Wohnungen, die Umwelt profitiert<br />

durch geringere CO 2 -Emissionen. Gera<strong>de</strong> bei<br />

<strong>de</strong>nkmalgeschützten Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in Fällen, wo<br />

Maßnahmen wie etwa Fassa<strong>de</strong>ndämmungen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Austausch von Fenstern mit einem zu großen<br />

Aufwand verbun<strong>de</strong>n wären, bietet sich diese Lösung<br />

an“, so Schwenk weiter. „Steuergeräte wie<br />

<strong>de</strong>r Energiesparprozessor sind in <strong>de</strong>r Regel schnell<br />

und einfach eingebaut, ohne die Wohnqualität für<br />

die Mitglie<strong>de</strong>r in irgen<strong>de</strong>iner Art und Weise zu beeinträchtigen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs schön ist, dass sich die<br />

Spareffekte sofort auswirken.”<br />

Deshalb hat die GWG die eingesetzten Energiesparprozessoren<br />

nach Ablauf <strong>de</strong>r Testphase gekauft<br />

und testen <strong>de</strong>rzeit weitere Geräte in ihrem<br />

Bestand. Sie sieht darin eine überzeugen<strong>de</strong> Antwort<br />

auf <strong>de</strong>n Wunsch <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

nach einer effizienten und preisgünstigen Lösung<br />

zum Energiesparen.<br />

analog verfahren. Diese Liegenschaft wird durch<br />

zwei Bu<strong>de</strong>rus-Kesselanlagen PG03 10-69 aus <strong>de</strong>m<br />

Jahr 1983 mit einer Leistung von jeweils 70 kWh,<br />

kombiniert mit Weishaupt-Gebläse-Brennern<br />

WG20N und einer Regelung vom Typ CentraTherm<br />

WZ52, mit Wärme versorgt. In drei Vergleichszeiträumen,<br />

jeweils ab Dezember 2009 bis 2010,<br />

2010/11 sowie 2011/12 wur<strong>de</strong>n je 302, 221 und<br />

185 MWh Energie mit Erdgas als Energieträger zur<br />

Raumbeheizung eingesetzt. Die Einsparprognose<br />

belief sich in diesem Fall ebenso auf 8 % <strong>de</strong>r Energiekosten<br />

in Höhe von rund 1.260 €/a, woraus<br />

sich rechnerisch eine Amortisationszeit von 36<br />

Monaten ergibt. Das 14-tägige Testergebnis ergab<br />

DIE GEMEINNÜTZIGE WOHNUNGS-GENOSSENSCHAFT 1897 KÖLN RRH. EG …<br />

… hat ihren Ursprung in Mülheim. Durch Zusammenschlüsse mit verschie<strong>de</strong>nen kleineren<br />

Genossenschaften erhielt sie ihre heutige Größe und Form. Die gute, sichere und sozial verantwortbare<br />

Wohnraumversorgung <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r ist oberstes Satzungsziel.<br />

Derzeit umfasst <strong>de</strong>r Wohnungsbestand 2.693 Wohnungen, von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Großteil freifinanziert<br />

ist. 26 Gewerbeeinheiten und 716 Garagen bzw. Stellplätze run<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Bestand ab.<br />

Die Genossenschaft beschäftigt <strong>de</strong>rzeit 41 Mitarbeiter/-innen im kaufmännischen, technischen<br />

und gewerblichen Bereich.<br />

Der Geschäftsbetrieb <strong>de</strong>r Genossenschaft erstreckt sich auf das rechtsrheinische Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Stadt Köln, namentlich die Stadtteile Brück, Buchforst, Buchheim, Dellbrück, Höhenhaus,<br />

Mülheim, Ostheim, Poll und Vingst sowie auf die Stadt Rösrath.<br />

hier ein Einsparpotenzial von 12,5 %.<br />

28 1 | 2013


Auslobung „DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft 2013“<br />

Web 2.0 –<br />

Digitalisierung in <strong>de</strong>r<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Schirmherr:<br />

Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband<br />

<strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.<br />

Web 2.0<br />

Die Fachzeitschrift DW Die Wohnungswirtschaft lobt diesen Wettbewerb, <strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r Aareon AG präsentiert wird, bereits zum 10. Mal aus. Die Schirmherrschaft<br />

hat Axel Gedaschko, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>utscher<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V., übernommen. Die technische<br />

Betreuung liegt, wie in <strong>de</strong>n Vorjahren, beim Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer<br />

Wohnungsunternehmen e. V.<br />

DW Die Wohnungswirtschaft und Aareon würdigen mit <strong>de</strong>m Preis herausragen<strong>de</strong><br />

Konzepte und Projekte, in <strong>de</strong>nen es Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s Internets gelungen ist, Verbesserungen für ihr<br />

Unternehmen zu erreichen.<br />

Gelungene Konzepte und Projekte sollten dabei auf die Verbesserung von<br />

Instandhaltungsprozessen,<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />

(Customer Relationship Management, CRM) o<strong>de</strong>r auch<br />

verbesserte Kommunikation mit <strong>de</strong>n Anspruchsgruppen<br />

<strong>de</strong>s Wohnungs- und Immobilienunternehmens<br />

gerichtet sein.<br />

Aber auch an<strong>de</strong>re Nutzungskonzepte für das Internet sind als Einreichung<br />

herzlich willkommen. Die Beiträge sollen erfolgreiche, realisierte, innovative<br />

und zukunftsfähige Unternehmenskonzepte und -projekte darstellen.<br />

Teilnahmeunterlagen<br />

Die Teilnahmeunterlagen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter:<br />

www.aareon.com/web, www.diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong> und<br />

www.bbu.<strong>de</strong><br />

Der Wettbewerb richtet sich an alle Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

unabhängig von Rechtsform, Unternehmenszweck und Verbandszugehörigkeit.<br />

Die Teilnahme ist ebenfalls unabhängig von <strong>de</strong>r im Unternehmen<br />

genutzten Software.<br />

Quelle: Aareon / Foto: Jens Braune <strong>de</strong>l Angel/Frankfurt a. M.<br />

DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

Digitalisierung in <strong>de</strong>r<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Preise<br />

Die Jury vergibt insgesamt drei Preise.<br />

Die Preisträger erhalten zur Preisverleihung<br />

einen professionellen Filmbeitrag.<br />

Juryvorsitz und wissenschaftliche<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr. Hansjörg Bach, Hochschule<br />

Nürtingen-Geislingen, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Fachausschusses „Betriebswirtschaft”<br />

<strong>de</strong>s GdW<br />

Technische Betreuung<br />

Siegfried Rehberg<br />

Tel.: 030 89781-151<br />

E-Mail: siegfried.rehberg@bbu.<strong>de</strong><br />

Zeitplan<br />

Einsen<strong>de</strong>schluss <strong>de</strong>r Wettbewerbsbeiträge<br />

ist am 7. April 2013, 9 Uhr.<br />

Die Preisverleihung fin<strong>de</strong>t im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Aareon Kongresses am 28. Mai 2013 in<br />

Garmisch-Partenkirchen statt. Die Preisträger<br />

wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Preisverleihung<br />

veröffentlicht.<br />

Einreichung <strong>de</strong>r Beiträge<br />

Die Arbeiten sollen auf <strong>de</strong>n im Internet<br />

verfügbaren digitalen PowerPoint-Vorlagen<br />

eingereicht wer<strong>de</strong>n, per Post an:<br />

Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer<br />

Wohnungsunternehmen e. V.<br />

Bereich Technik<br />

Herrn Siegfried Rehberg<br />

Lentzeallee 107, 14195 Berlin<br />

… o<strong>de</strong>r auch per E-Mail an:<br />

siegfried.rehberg@bbu.<strong>de</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

1 | 2013<br />

29


ENERGIE UND TECHNIK<br />

Fotos: Steffen Reichert<br />

Das Objekt <strong>de</strong>r LWB in <strong>de</strong>r Leipziger Südvorstadt, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r zwei Jahre dauern<strong>de</strong> Pilotversuch stattfin<strong>de</strong>t.<br />

Materialforschung – Pilotprojekt bei LWB Leipzig<br />

Häuserwand reinigt Luft<br />

Ein eher unscheinbares, saniertes Mehrfamilienhaus im Leipziger Sü<strong>de</strong>n ist das <strong>de</strong>utschlandweit erste<br />

Wohnhaus, an <strong>de</strong>m mittels photokatalytischem Putz Stickoxi<strong>de</strong> in Nitrate umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n sollen. Das<br />

entsprechen<strong>de</strong> Pilotprojekt <strong>de</strong>r Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) zusammen mit <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft für Materialforschung und Prüfanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA) und weiteren<br />

Partnern dauert zwei Jahre und könnte völlig neue Dimensionen zur besseren Luftreinhaltung an dicht<br />

befahrenen Straßen eröffnen.<br />

Steffen Reichert<br />

freier Journalist<br />

Leipzig<br />

75 % <strong>de</strong>r Stickoxidbelastung in Städten gehen allein<br />

auf <strong>de</strong>n Straßenverkehr zurück. Deshalb haben<br />

viele Kommunen in <strong>de</strong>n letzten Jahren Umweltzonen<br />

eingerichtet. Die Automobilhersteller tüfteln<br />

an noch besseren und damit schadstoffärmeren<br />

Dieselmotoren. Und <strong>de</strong>nnoch sinken die Schadstoffbelastungen<br />

nicht wie gewünscht. Eine <strong>de</strong>r<br />

Ursachen ist die Zunahme <strong>de</strong>s Anteils an Autos mit<br />

Dieselmotor, die mehr Stickstoffdioxid emittieren,<br />

als Autos mit Benzinmotoren. Hinzu kommen höhere<br />

Fahrleistungen.<br />

So rücken an<strong>de</strong>re Ansätze zur Vermin<strong>de</strong>rung hoher<br />

Stickoxidkonzentrationen in <strong>de</strong>n Fokus. Ein<br />

erfolgversprechen<strong>de</strong>r Weg könnte seinen Anfang<br />

am Mehrfamilienhaus <strong>de</strong>r LWB in <strong>de</strong>r Karl-Liebknecht-Straße<br />

77 nehmen. Dessen Straßenfassa<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> im Sommer photokatalytisch wirken<strong>de</strong>r<br />

Putz aufgebracht. Die Grun<strong>de</strong>igenschaft <strong>de</strong>s Putzes<br />

besteht darin, mittels Titandioxid <strong>de</strong>r so genannten<br />

Anatas-Modifikation Stickoxi<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

dichten Straßenverkehr in Nitrate umzuwan<strong>de</strong>ln,<br />

die dann von <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> abgewaschen und in die<br />

Kanalisation geleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

LWB offen für Innovationen:<br />

zweijähriges Pilotprojekt<br />

Um herauszufin<strong>de</strong>n, ob diese Prozesse tatsächlich<br />

in be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>m Maße stattfin<strong>de</strong>n, hängt<br />

am LWB-Haus eine Konstruktion, mit <strong>de</strong>r zwei<br />

30 1 | 2013


Jahre lang verschie<strong>de</strong>ne Parameter wie Temperatur,<br />

Feuchtigkeit, Windrichtung und -intensität,<br />

Strahlungsintensität und Verdünnungseffekte gemessen<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein Jahr lang geschah dies ohne<br />

photokatalytischen Putz, seit August mit <strong>de</strong>r<br />

stickoxidabbauen<strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>nbeschichtung. An<br />

<strong>de</strong>r freibewitterten Fassa<strong>de</strong> lassen sich so Abbauten<strong>de</strong>nzen<br />

und -raten testen bzw. erfassen.<br />

Unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s MFPA sind weitere wissenschaftliche<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r sächsischen Metropole<br />

in das Projekt eingebun<strong>de</strong>n. So wer<strong>de</strong>n die<br />

eigentlichen Messungen vom Kooperationspartner<br />

Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (IfT)<br />

Leipzig vorgenommen. Den Wissenschaftlern<br />

<strong>de</strong>s MFPA geht es nicht zuletzt um die Auswirkungen<br />

auf die mechanischen, physikalischen und<br />

chemisch-mineralogischen Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />

Baustoffoberflächen. Da diese Form <strong>de</strong>s Titandioxids<br />

auch reinigen<strong>de</strong> Wirkung hat, darf erwartet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass mit <strong>de</strong>m Putz beschichtete Fassa<strong>de</strong>n<br />

länger ihre ursprüngliche Farbe behalten.<br />

Für die LWB ist die Schaffung und Erhaltung eines<br />

lebenswerten und gesun<strong>de</strong>n Wohnumfelds und<br />

-komforts durch saubere Luft ein Standortvorteil.<br />

„Wir sind immer offen für Innovationen, die die<br />

Lebensqualität unserer Mieter und aller Bürger <strong>de</strong>r<br />

Stadt verbessern“, erklärt LWB-Geschäftsführerin<br />

Dr. Gabriele Haase. Dabei suche und festige das<br />

Wohnungsunternehmen die Zusammenarbeit mit<br />

Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

Sollte, wie von allen Projektbeteiligten erwartet,<br />

die Versuchsreihe an <strong>de</strong>m 1963 erbauten Mehrfamilienhaus<br />

in <strong>de</strong>r Leipziger Südstadt erfolgreich<br />

verlaufen, wird das kommunale Unternehmen diese<br />

Technologie in weiteren Projekten aufgreifen:<br />

„Im Zuge <strong>de</strong>r verstärkten Sanierungen in unsere<br />

Bestän<strong>de</strong> wollen wir <strong>de</strong>n photokatalytischen Fassa<strong>de</strong>nputz<br />

zunächst im Kreuzstraßenviertel anwen<strong>de</strong>n,<br />

das <strong>de</strong>rzeit energetisch saniert wird“, so<br />

die zuständige LWB-Geschäftsführerin.<br />

Stickoxi<strong>de</strong> belasten Gesundheit<br />

Für eine Strategie zur Verringerung <strong>de</strong>r Luftbelastung<br />

in urbanen Räumen könnte das Leipziger<br />

Projekt einen generellen Weg aufzeigen. Denn in<br />

zu hoher Konzentration wirken sich Stickoxi<strong>de</strong><br />

negativ auf die Gesundheit aus. Prof. Dr. Hartmut<br />

Herrmann vom IfT: „Stickoxi<strong>de</strong> verursachen<br />

Entzündungen in <strong>de</strong>n Atemwegen und verstärken<br />

die Reizwirkung von Allergenen. Nimmt die<br />

Stickstoffdioxidbelastung <strong>de</strong>r Außenluft zu, lei<strong>de</strong>n<br />

mehr Menschen an Atemwegserkrankungen<br />

und es treten mehr Herzrhythmusstörungen auf.<br />

Längerfristig häufen sich Infektionskrankheiten<br />

<strong>de</strong>r Atemwege und die Lungenfunktion wird<br />

schlechter.“ Der Experte verweist zu<strong>de</strong>m darauf,<br />

Mit dieser unscheinbaren Konstruktion wer<strong>de</strong>n Parameter<br />

wie Temperatur, Feuchtigkeit, Windrichtung<br />

und -intensität, Strahlungsintensität und Verdünnungseffekte<br />

gemessen.<br />

dass Stickoxi<strong>de</strong> auch Vorläufersubstanzen <strong>de</strong>r<br />

photochemischen Ozonbildung und <strong>de</strong>r Entstehung<br />

von Feinstaubmasse sind.<br />

Labortests sehr erfolgversprechend<br />

Die beteiligten Wissenschaftler und <strong>de</strong>r Putzhersteller<br />

Saint-Gobain Weber aus Düsseldorf<br />

sind optimistisch. „Unsere bisherigen Wirksamkeitstests<br />

unter Laborbedingungen und als<br />

Feldversuch im Kleinmaßstab haben einen sehr<br />

effizienten Abbau von Stickoxid erbracht“, erklärt<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Dehn, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r MFPA und gleichzeitig Stiftungsprofessor für<br />

Multifunktionale Konstruktionswerkstoffe an <strong>de</strong>r<br />

Universität Leipzig. „Wir sind froh, unsere sehr<br />

positiven Ergebnisse nun mit Unterstützung <strong>de</strong>r<br />

LWB unter realen Bedingungen überprüfen zu<br />

können.“<br />

Auch <strong>de</strong>r Putzhersteller Saint-Gobain Weber<br />

rechnet mit einem positiven Verlauf <strong>de</strong>r Messungen.<br />

„Wir haben <strong>de</strong>n Nachweis hoher photokatalytischer<br />

Aktivität unter Laborbedingungen“,<br />

so Dr. Wolfram Maier von Saint-Gobain<br />

Weber. Der Oberputz habe in Versuchen 2,3 mg<br />

Stickoxid/h und m 2 abgebaut. Beim Pilotprojekt<br />

an <strong>de</strong>m Leipziger Wohnhaus han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

einen mineralischen, <strong>de</strong>korativen Dünnschichtputz,<br />

<strong>de</strong>r wie herkömmlicher Putz verarbeitet<br />

wird. Dabei wird auf <strong>de</strong>n Einsatz von Nanotechnologie<br />

verzichtet.<br />

Saint-Gobain Weber ist mit seinen Forschungen<br />

nicht allein: Seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr gibt es<br />

auf Initiative <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Mineralfarbenindustrie<br />

e. V. einen Fachverband für angewandte<br />

Photokatalyse (FAP). In diesem engagieren<br />

sich sowohl Hersteller von Photokatalysatoren<br />

als auch die Anwen<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Baustoff- und<br />

Coatingindustrie, um die Forschungen und <strong>de</strong>n<br />

Einsatz von photokatalytisch wirken<strong>de</strong>n Stoffen<br />

voranzutreiben.<br />

Wun<strong>de</strong>rmittel Titandioxid<br />

Die Wissenschaftler bedienen sich eines Stoffes,<br />

<strong>de</strong>r 1908 in Norwegen ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>, und <strong>de</strong>ssen<br />

bemerkenswerte Eigenschaften in <strong>de</strong>n 1960er Jahren<br />

hervortraten: Titandioxid kann mit Hilfe von<br />

Lichtenergie organische Verbindungen (als Verursacher<br />

von unangenehmen Gerüchen o<strong>de</strong>r Verschmutzungen),<br />

Biofilme (Algen, Pilze, Bakterien)<br />

und eben Stickoxi<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Luft in unschädliche<br />

Verbindungen umwan<strong>de</strong>ln. Das ungiftige Weißpigment,<br />

das unter an<strong>de</strong>rem als Farbstoff eingesetzt<br />

wird, wirkt schmutzauflösend und neutralisiert<br />

Giftstoffe in Luft und Wasser.<br />

Vorreiter bei <strong>de</strong>r Nutzung von Titandioxid ist Japan.<br />

Dort haben inzwischen viele mit <strong>de</strong>r Stoffverbindung<br />

versehene Fenster o<strong>de</strong>r Glasfassa<strong>de</strong>n<br />

einen geringeren Reinigungsaufwand. Das neueste<br />

Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen<br />

fährt bereits zwischen Tokio und Osaka mit<br />

titandioxidbeschichteten Fenstern. Bessere Sicht<br />

für die Fahrgäste inklusive.<br />

Erste Testreihen zur Vermin<strong>de</strong>rung von Stickoxi<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Luft durch entsprechen<strong>de</strong> Zuschlagstoffe<br />

in Fahrbahnbelägen laufen bereits in verschie<strong>de</strong>nen<br />

europäischen Län<strong>de</strong>rn. Auch Baustoff- und<br />

Dachziegelhersteller integrieren das Prinzip <strong>de</strong>r<br />

Photokatalyse zunehmend in ihre Forschungen<br />

und künftige Endprodukte. Nun also <strong>de</strong>r interessante<br />

Leipziger Versuch, das Potenzial von<br />

Titandioxid auch durch Häuserwän<strong>de</strong> nutzbar zu<br />

machen. Im En<strong>de</strong>ffekt könnte die Wohnungswirtschaft<br />

in Zukunft einen ganz eigenen und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Beitrag zur Luft- und damit Lebensqualität<br />

in Städten beisteuern.<br />

Alle Beteiligten sind nun gespannt, <strong>de</strong>nn spätestens<br />

im Herbst 2013 liegen erste Messergebnisse vor.<br />

PROJEKTPARTNER<br />

• Leipziger Wohnungsund<br />

Baugesellschaft mbH (LWB)<br />

• Gesellschaft für Materialforschung<br />

und Prüfanstalt für das Bauwesen<br />

Leipzig mbH (MFPA)<br />

• Leibniz-Institut für Troposphärenforschung<br />

(IfT) Leipzig<br />

• Institut für Mineralogie, Kristallographie<br />

und Materialwissenschaft <strong>de</strong>r<br />

Universität Leipzig<br />

• Institut für Technische Chemie<br />

<strong>de</strong>r Universität Leipzig<br />

• Saint-Gobain Weber GmbH Düsseldorf<br />

1 | 2013<br />

31


ENERGIE UND TECHNIK<br />

Quelle: Messe München GmbH-Bau 2011<br />

Die BAU 2013, 14. bis 19.Januar 2013 in München<br />

Produkt- und Systemlösungen für die Stadt <strong>de</strong>r Zukunft<br />

Vier Leitthemen wer<strong>de</strong>n die BAU 2013 prägen: Nachhaltigkeit – Energie 2.0 – Stadtentwicklung im<br />

21. Jahrhun<strong>de</strong>rt und Generationengerechtes Bauen. In mehreren Son<strong>de</strong>rschauen wer<strong>de</strong>n diese Leitthemen<br />

bespielt – aus verschie<strong>de</strong>nen Blickwinkeln und unter unterschiedlichen Aspekten. Die DW weist auf <strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong>n Seiten auf die Inhalte und Produkte hin, die für die Wohnungswirtschaft von Interesse sind.<br />

Die BAU 2013, das sind 180.000 m 2 Materialien,<br />

Technologien und Systeme. Welche Themenschwerpunkte<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Ausstellungsbereichen<br />

zu erwarten sind, erkennen Sie am Hallenplan<br />

auf <strong>de</strong>r rechten Seite. Folgen<strong>de</strong> vier Son<strong>de</strong>rschauen<br />

können Sie zu<strong>de</strong>m auf <strong>de</strong>r BAU 2013 besuchen:<br />

1: Morgenstadt – intelligentes Bauen<br />

für die Stadt <strong>de</strong>r Zukunft<br />

Das Wachstum und <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Städte wird die<br />

gesellschaftliche Entwicklung im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

entschei<strong>de</strong>nd beeinflussen, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Wettlauf um<br />

eine ökologisch nachhaltige Zukunft fin<strong>de</strong>t vor<br />

allem in <strong>de</strong>n urbanen Zentren statt. Energiewen<strong>de</strong>,<br />

Klimaschwankungen, Urbanisierung, steigen<strong>de</strong>r<br />

Ressourcenverbrauch und <strong>de</strong>mografischer Wan<strong>de</strong>l<br />

sind die Herausfor<strong>de</strong>rungen, welche die Zukunft<br />

<strong>de</strong>s städtischen Lebensraumes prägen wer<strong>de</strong>n.<br />

Was Roboter, Biogas, Impulsfragmentierung,<br />

Wohlfühlglas o<strong>de</strong>r Moose für die Stadt von morgen<br />

technologisch beitragen können, präsentiert<br />

die Son<strong>de</strong>rschau <strong>de</strong>r Fraunhofer-Allianz Bau (Halle<br />

C2). 30 intelligente Produkt- und Systemlösungen<br />

zeigen <strong>de</strong>n Beitrag <strong>de</strong>r Bauforschung für eine<br />

nachhaltige und zukunftsfähige Morgenstadt. Der<br />

Weg in die Stadt von Morgen führt über „intelligentes<br />

Bauen“.<br />

www.bau.fraunhofer.<strong>de</strong><br />

2: Nachhaltig bauen – mit Transparenz<br />

zum passen<strong>de</strong>n Produkt<br />

Wer Gebäu<strong>de</strong> nachhaltig planen o<strong>de</strong>r bauen möchte,<br />

braucht die passen<strong>de</strong>n Produkte. Daher fragen<br />

immer mehr Architekten, Planer und ausführen<strong>de</strong><br />

Akteure nach transparenten und verlässlichen<br />

Informationen, die ihnen <strong>de</strong>n Entscheidungspro-<br />

32 1 | 2013


zess erleichtern und zum gewünschten Zertifizierungsergebnis<br />

führen. Anhand von bereits erfolgreich<br />

realisierten und zertifizierten Projekten<br />

veranschaulichen die Experten die Relevanz von<br />

Bauprodukten für die Erstellung, <strong>de</strong>n Betrieb und<br />

die Zertifizierung nachhaltiger Gebäu<strong>de</strong>. Darüber<br />

hinaus zeigt die Son<strong>de</strong>rschau konkrete Lösungen,<br />

um die Wirkung von Bauprodukten auf Gebäu<strong>de</strong>performance<br />

Zertifizierungsergebnis nachvollziehbar<br />

darzustellen.<br />

www.dgnb.<strong>de</strong><br />

3: Universal Design<br />

In Kooperation mit <strong>de</strong>m ift Rosenheim veranstaltet<br />

die Bau die Son<strong>de</strong>rschau „Universal Design”. Universal<br />

Design zeichnet sich als Zukunftsaufgabe<br />

für die Baubranche im Allgemeinen und für die<br />

Hersteller von Bauelementen im Speziellen ab.<br />

Es geht darum, Produkte für eine größtmögliche<br />

Gruppe von Menschen einfach handhabbar und<br />

bedienbar zu machen. Industriezweige wie Handy-<br />

o<strong>de</strong>r Kraftfahrzeughersteller setzen sich bei<br />

<strong>de</strong>r Produktentwicklung bereits intensiv damit<br />

auseinan<strong>de</strong>r. Entwicklungen wie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische<br />

Wan<strong>de</strong>l machen Universal Design auch<br />

in <strong>de</strong>r Bauindustrie zum Thema. Bei <strong>de</strong>r Planung<br />

von Häusern, Räumen und Bauteilen spielen die<br />

unkomplizierte Bedienung und die flexible Nutzung<br />

eine immer wichtigere Rolle. Die Son<strong>de</strong>rschau<br />

illustriert anhand von Produktbeispielen<br />

Alle Informationen zur BAU 2013 fin<strong>de</strong>n<br />

die konkreten Auswirkungen <strong>de</strong>s Universal Design<br />

Sie im Online-Katalog unter :<br />

auf Bauelemente wie Fenster, Türen und Tore. Hersteller,<br />

Planer und Investoren erhalten Informa-<br />

www.bau-muenchen.com.<br />

Wer ein Smartphone nutzt, kann sich auch<br />

tionen über Kriterien wie breite Nutzbarkeit und<br />

die App zur BAU kostenfrei aufs Handy<br />

Flexibilität, anhand <strong>de</strong>rer man Universal Design<br />

la<strong>de</strong>n.<br />

bewerten kann.<br />

www.ift-rosenheim.<strong>de</strong><br />

4: Generationengerecht Bauen –<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund. Das modulare Gesamtkonzept haben<br />

GGT-Spezialisten entwickelt, es eignet sich<br />

wirtschaftlich, flexibel, barrierefrei<br />

Wie generationengerechtes Bauen im Objekt aussieht<br />

und was dabei zu berücksichtigen ist, zeigt Hotelappartements, betreutes Wohnen sowie Se-<br />

u.a. für Appartements, Stu<strong>de</strong>ntenwohnanlagen,<br />

die Son<strong>de</strong>rschau „Generationengerecht Bauen – niorenresi<strong>de</strong>nzen. Begleitend wer<strong>de</strong>n Rundgänge<br />

wirtschaftlich, flexibel, barrierefrei“, welche die zu Ausstellern angeboten. Die geführten Fachbesucherrundgänge<br />

starten vom Stand <strong>de</strong>r GGT bzw.<br />

BAU erneut in Kooperation mit <strong>de</strong>r GGT Deutsche<br />

Gesellschaft für Gerontotechnik® realisiert. Diesmal<br />

steht <strong>de</strong>r Komfort-Gedanke im Objektbau im www.gerontotechnik.<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Präsentation <strong>de</strong>r Musterimmobilie in Halle A4.<br />

AUSGEWÄHLTE KONGRESSE UND TAGUNGEN<br />

Kongress: „Wir bauen die Energiewen<strong>de</strong>”<br />

Montag, 14.01.2013 im ICM, Veranstalter: Bun<strong>de</strong>sministerium für<br />

Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung<br />

Tagung: Hightech-Materialien am Bau – Neue Baustoffe in Entwicklung und Anwendung<br />

Dienstag, 15.01.2013 im ICM, Veranstalter: RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft e. V., Bun<strong>de</strong>sminis terium für Wirtschaft und Technologie, Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Bildung und Forschung, VDI Technologiezentrum GmbH<br />

1 | 2013<br />

33


STÄDTEBAU PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Glas-Faltwand<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Öffnungsvarianten<br />

Die Balkonverglasung bietet Witterungsschutz,<br />

Wärmedämmung und<br />

die Möglichkeit zur Wohnraumerweiterung.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.solarlux.<strong>de</strong><br />

Die Glasfaltwand SL 60e von Solarlux<br />

bietet vielfältige Öffnungsvarianten:<br />

die Flügel <strong>de</strong>r Konstruktion sind sowohl<br />

nach innen als auch nach außen<br />

öffnend verfügbar. Zu<strong>de</strong>m ermöglicht<br />

das Produkt über schmale Rahmenund<br />

Konstruktionsprofile mit 130 mm<br />

Ansichtsbreite mit Flügelstoß und eine<br />

Verglasung mit Wärmeschutzglas.<br />

Hohlkammerprofile mit Schaumkern<br />

bieten eine gute Wärmedämmung.<br />

Der Einsatz einer 3-fach-Verglasung<br />

und an<strong>de</strong>ren Funktionsgläsern ist<br />

möglich. Eingelassene Bo<strong>de</strong>nschienen<br />

für ein leichtes Schieben <strong>de</strong>r Faltwand<br />

können auch für<br />

barrierefreies Wohnen<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Messestand: Halle C1,<br />

Stand 329<br />

Fassa<strong>de</strong>n<br />

Wärmedämmplatten<br />

aus natürlichen Rohstoffen<br />

Auf Basis <strong>de</strong>r Multipor<br />

Mineraldämmplatte<br />

hat Xella das vollmineralische<br />

Multipor<br />

Wärmedämm-Verbundsystem<br />

entwickelt, das formstabil, druckfest, diffusionsoffen und<br />

nicht brennbar ist. Die vollmineralische Wärmedämmung besteht aus<br />

natürlichen und mineralischen Rohstoffen wie Sand, Kalk und Wasser. Diese<br />

wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m mineralischen Bin<strong>de</strong>mittel Zement verbun<strong>de</strong>n. Für die<br />

Herstellung <strong>de</strong>s mineralischen WDVS sind keine gesundheitsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Substanzen notwendig. Zum Schutz<br />

vor Algen- und Pilzbefall wer<strong>de</strong>n kunststoffgebun<strong>de</strong>ne<br />

Außenwärmedämmungen mit Biozi<strong>de</strong>n ausgerüstet.<br />

Messestand: Halle A2, Stand 103<br />

Weitere Informationen:<br />

www.xella.<strong>de</strong><br />

Die Dämmplatten<br />

bestehen aus natürlichen<br />

Rohstoffen in Verbindung<br />

mit Zement.<br />

Balkon- und Terrassentüren<br />

Passivhaustaugliches<br />

Hebe-Schiebetürsystem<br />

Das PremiDoor 88-Hebe-Schiebetürsystem<br />

<strong>de</strong>r Profine Group besitzt eine Bautiefe<br />

von 88 mm und mit einem Uf-<br />

Wert von 1,2 – 1,3 W/(m 2 K)<br />

eine hohe Energieeffizienz und<br />

Wärmedämmung. Mit speziellen<br />

Gläsern kann ein passivhaustauglicher<br />

UD-Wert von 0,8 W/<br />

(m 2 K) erzielt wer<strong>de</strong>n. Das System<br />

besitzt ein Fünfkammer-<br />

Flügel- und Zargenprofil und<br />

ermöglicht Elemente bis zu<br />

einer Höhe von 2,9 m und einer<br />

Breite im Standard von 6,5 m.<br />

Durch einen barrierefreien<br />

Das Hebe-Schiebetürsystem –<br />

Übergang und einen leichtgängigen<br />

Öffnungsmechanismus ist<br />

hier mit Aluminium-Vorsatzschale.<br />

das System auch<br />

für behin<strong>de</strong>rten- und seniorengerechtes Wohnen geeignet.<br />

Zu<strong>de</strong>m verfügt das Produkt über drei Dichtungsebenen, die<br />

für Wind-, Schall- und Schlagregenschutz sorgen.<br />

Messestand: Halle C4, Stand 309<br />

Weitere Informationen:<br />

www.profine-group.com<br />

Basaltfasern<br />

Fassa<strong>de</strong>ndämmsystem<br />

auf Steinwolle-Basis<br />

Das neue mit Basaltfasern verstärkte Fassa<strong>de</strong>ndämmsystem StoTherm<br />

Classic S1 auf Steinwolle-Basis ist nicht brennbar und kann auch an<br />

Hochhäusern bis 100 m Höhe eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Es verfügt aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Hightech-Fasern aus natürlichem Basalt in <strong>de</strong>r Armierungsmasse über<br />

eine Schlagfestigkeit von bis zu 100 Joule und eignet sich<br />

mit einer allgemein bauaufsichtlich zugelassenen, bis zu<br />

34 cm starken Mineralwolle-Dämmung auch für Passivund<br />

Niedrigstenergiehäuser.<br />

Messestand: Halle A4, Stand 311<br />

In die Armierungsmasse sind natürliche Basaltfasern integriert.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sto.<strong>de</strong><br />

34 1 | 2013


Die Software hilft, akustische<br />

Schwachstellen zu lokalisieren.<br />

Software<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Schalldämmung<br />

Das Pad funktioniert ähnlich wie ein Smartphone o<strong>de</strong>r Tablet-PC.<br />

Dachflächenfenster<br />

Steuerung über Control Pad<br />

Serienmäßig erhalten Käufer von elektrisch betriebenen Dachflächenfenstern<br />

künftig das Velux Control Pad als Funksteuerung. Das Gerät verfügt<br />

über eine internetunabhängige Steuerung und einen geschlossenen<br />

Funkbereich für hohe Sicherheit. Auf <strong>de</strong>r BAU zeigt das Unternehmen,<br />

wie Mieter und Eigentümer mit <strong>de</strong>r intuitiv bedienbaren Funksteuerung<br />

dank voreingestellter Wohnszenarien, die sich variabel anpassen lassen,<br />

mit dynamischem Dämmen eine höhere Energieeffizienz und thermischen<br />

Wohnkomfort erzielen können. Dachfenster und<br />

Sonnenschutz wer<strong>de</strong>n in zwei eigens dafür konstruierten<br />

Kuben erlebbar gemacht, damit Besucher in raumähnlicher<br />

Atmosphäre verschie<strong>de</strong>ne Produkte möglichst realitätsnah<br />

testen können. Messestand: Halle A3, Stand 338<br />

Weitere Informationen:<br />

www.velux.<strong>de</strong><br />

Die Software von Poroton zur Berechnung <strong>de</strong>r Luftschalldämmung<br />

zwischen Räumen erlaubt <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Nachweis <strong>de</strong>s Schallschutzes<br />

bereits auf Basis <strong>de</strong>r avisierten Neuauflage <strong>de</strong>r DIN 4109 und DIN<br />

EN 12354-1. Die Rechenalgorithmen dieser zukünftigen Normen sowie<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Stand <strong>de</strong>r Technik wer<strong>de</strong>n durch die von <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

Mauerziegel e. V. erwirkte allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung Z-23.22-1787 <strong>de</strong>s DiBt für <strong>de</strong>n bauordnungsrechtlichen<br />

Schallschutznachweis mit Ziegel legitimiert und sind für <strong>de</strong>n Planer mit<br />

<strong>de</strong>r Schallschutz-Software von Wienerberger anwendbar. Raumgeometrie<br />

und die entsprechen<strong>de</strong>n Bauteilaufbauten können <strong>de</strong>finiert und variiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Einzelne Schallübertragungswege wer<strong>de</strong>n erfasst. Möglich<br />

ist u. a. eine Berechnung <strong>de</strong>r Luftschalldämmung von Wohnungs- und<br />

Flurtrennwän<strong>de</strong>n, zweischaligen Haustrennwän<strong>de</strong>n und<br />

Geschoss<strong>de</strong>cken, unter Berücksichtigung von ziegelspezifischen<br />

Bauteilanschlüssen (Stoßstellen). Zu<strong>de</strong>m bietet das<br />

Produkt eine Baustoffdatenbank, die individuell erweiterbar<br />

ist. Messestand: Halle A3, Stand 100/101<br />

Weitere Informationen:<br />

www.wienerberger.<strong>de</strong><br />

Dachsteine<br />

Pigmente reflektieren<br />

Infrarotstrahlen<br />

Die in die Oberfläche <strong>de</strong>s Dachsteins Protegon<br />

integrierten Pigmente reflektieren eine erhöhte<br />

Anzahl an Infrarotstrahlen. So kann eine<br />

Temperatursenkung von bis zu 10°C an <strong>de</strong>r<br />

Unterseite <strong>de</strong>s Dachsteins erreicht wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Temperatur an <strong>de</strong>r Innenseite <strong>de</strong>s Daches wird<br />

– abhängig vom Dachaufbau – um bis zu 2°C<br />

reduziert. Das ermöglicht eine Verbesserung<br />

Integrierte Pigmente in <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche <strong>de</strong>s Dachsteins <strong>de</strong>s Raumklimas. Zu<strong>de</strong>m besitzt das Produkt<br />

reflektieren Infrarotstrahlen.<br />

einen hohen Witterungsschutz,<br />

Schutz vor Schmutzablagerung<br />

und Vergrünung. Letzteres wird durch eine porenverschließen<strong>de</strong><br />

Mikromörtelschicht und <strong>de</strong>r Schnittkante gewährleistet.<br />

Messestand: Halle A3, Stand 303<br />

Weitere Informationen:<br />

www.braas.<strong>de</strong><br />

RAUCHWARNMELDER<br />

Einsatz im Treppenhaus<br />

Rauchwarnmel<strong>de</strong>r sind mittlerweile in zehn Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn vorgeschrieben.<br />

Überwiegend wer<strong>de</strong>n Einzelmel<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Wohnungen<br />

installiert. Viele Fachleute for<strong>de</strong>rn darüber hinaus Rauchwarnmel<strong>de</strong>r<br />

in Treppenhäusern, <strong>de</strong>nn allzu oft wer<strong>de</strong>n sie im Brandfall zur To<strong>de</strong>sfalle.<br />

Innerhalb kurzer Zeit ist das Treppenhaus verqualmt und eine<br />

Flucht <strong>de</strong>r Bewohner unmöglich. Der Funk-Rauchwarnmel<strong>de</strong>r Genius<br />

Hx von Hekatron bietet für <strong>de</strong>n Einsatz im Treppenhaus verschie<strong>de</strong>ne<br />

Möglichkeiten, wie die Bewohner alarmiert wer<strong>de</strong>n sollen. Entsteht<br />

zum Beispiel im Eingangsbereich <strong>de</strong>s Hauses ein Brand, <strong>de</strong>tektiert<br />

<strong>de</strong>r Funk-Rauchwarnmel<strong>de</strong>r diesen und leitet einen Sammelalarm<br />

an die an<strong>de</strong>ren Mel<strong>de</strong>r im Treppenhaus und die in<br />

<strong>de</strong>n Wohnungen weiter. Entsteht in einer Wohnung<br />

ein Brand, wird <strong>de</strong>r Sammelalarm an die Mel<strong>de</strong>r im<br />

Treppenhaus gesen<strong>de</strong>t.<br />

Messestand: Halle B3, Stand 514<br />

Weitere Informationen:<br />

www.hekatron.<strong>de</strong><br />

1 | 2013<br />

35


STÄDTEBAU PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Ein Zeichenkünstler wird auf <strong>de</strong>r Rückwand <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rne Gebäu<strong>de</strong>konstruktionen<br />

und Detailansichten innovativer Baumaterialien skizzieren.<br />

Kompetenz für energieeffizientes Bauen<br />

Von <strong>de</strong>r Planungsskizze<br />

zum fertigen Gebäu<strong>de</strong><br />

Das interdisziplinäre und internationale Kompetenznetzwerk EcoCommercial<br />

Building Programms (ECB) von Bayer MaterialScience stellt Fachwissen,<br />

Materiallösungen und Dienstleistungen rund um <strong>de</strong>n nachhaltigen<br />

Industrie-, Gewerbe- und Wohnungsbau bereit. Mit europaweit rund 20<br />

Partnern bietet es öffentlichen und gewerblichen Bauherren und Planern<br />

beim Bau zukunftsfähiger Gebäu<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>r energetischen Sanierung<br />

im Bestand Unterstützung. Der interdisziplinäre Ansatz<br />

ermöglicht gewerkeübergreifen<strong>de</strong> Lösungen, die Energieund<br />

Ressourceneffizienz mit soziokulturellen Bedürfnissen<br />

und Wirtschaftlichkeit vereinen.<br />

Messestand: Halle B0, Stand 5<br />

Weitere Informationen:<br />

www.materialscience.bayer.com<br />

Die Rinne fügt sich in <strong>de</strong>n Belag ein.<br />

Lösung für Natursteinbelag<br />

Unsichtbare Rinne<br />

Tece bietet im Drainline-Sortiment eine Rinne für Natursteinbelag. Die<br />

Wassereinlaufkante <strong>de</strong>r Rinne ist i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Natursteins,<br />

sodass die Rinne im Bo<strong>de</strong>n nicht zu sehen ist. Die bo<strong>de</strong>ngleiche<br />

Konstruktion eignet sich auch für Seniorenhaushalte. Das Produkt<br />

besteht aus einem Rinnenkörper mit einem 4 cm breiten umlaufen<strong>de</strong>n<br />

Isolierflansch und einem Träger für <strong>de</strong>n Natursteinbelag.<br />

Der Isolierflansch macht die Rinne universell einsetzbar.<br />

Die Rinne ist in sechs Längen zwischen 700 und<br />

1.500 mm erhältlich.<br />

Messestand: Halle A6, Stand 229<br />

Weitere Informationen:<br />

www.tece.<strong>de</strong><br />

Dachintegriertes Solarsystem<br />

Montage auf vorhan<strong>de</strong>ner Lattung<br />

Das dachintegrierte Solarsystem Roto Sunroof Pur bietet bei Neubau und<br />

Sanierung von geneigten Dächern die Möglichkeit, die Dachfläche mit<br />

Photovoltaik zu belegen. Durch die Montage auf <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Lattung<br />

fungieren die Photovoltaik-Module als wasserführen<strong>de</strong> Ebene und schützen<br />

das Unterdach vor Nässe. Damit entfallen die Kosten für die Ziegelein<strong>de</strong>ckung.<br />

Zu<strong>de</strong>m verfügt das Produkt über eine vor Witterungseinflüssen<br />

und Tierverbiss geschützte Kabelführung und erspart Zusatzarbeiten wie<br />

das Anbringen von Kabelkanälen. Schä<strong>de</strong>n am Solargenerator<br />

durch starken Wind wer<strong>de</strong>n verhin<strong>de</strong>rt, da <strong>de</strong>r<br />

Wind über die Zwangsbelüftung <strong>de</strong>s Daches geleitet wird.<br />

Das System kann als Teil- o<strong>de</strong>r Ganzdachlösung verbaut<br />

wer<strong>de</strong>n. Messestand: Halle A3, Stand 321<br />

Die flach auf die Traglattung geschraubten und schin<strong>de</strong>lförmig angebrachten<br />

Module bieten Schutz vor Wind und Nie<strong>de</strong>rschlag.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.roto-frank.com<br />

36 1 | 2013


Wohngesundheit<br />

Datenbank für Baustoffe<br />

und Projekte<br />

Die Sentinel Haus Institut<br />

GmbH bietet eine Datenbank<br />

für emissionsgeprüfte<br />

Baustoffe, wohngesun<strong>de</strong><br />

Objekte sowie entsprechend<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Planer,<br />

Fachhandwerker und<br />

Experten für gesun<strong>de</strong>s<br />

Bauen an. Die internetgestützte<br />

Datenbasis bietet<br />

Die Datenbank bietet eine effiziente Kommunikations-<br />

und Informationsplattform.<br />

Informationen zu gesundheitlichen<br />

Eigenschaften<br />

zahlreicher Baustoffe und<br />

<strong>de</strong>ren Emissionsverhalten. Die Auskünfte stützen sich dabei auf Zeugnisse<br />

anerkannter Prüfinstitute. Zugang erhalten registrierte Nutzer über das<br />

Internet und über eine geplante Smartphone-App. So können Architekten,<br />

Bauleiter und Handwerker vor Ort die gesundheitliche Eignung eines<br />

Produktes überprüfen. In <strong>de</strong>r Endversion können beteiligte Firmen in<br />

einem virtuellen Projektraum Ausschreibungen, Pläne und<br />

weitere Dokumente einstellen, Informationen austauschen<br />

und dokumentieren. Eine Testversion ist auf <strong>de</strong>r Bau 2013<br />

an entsprechen<strong>de</strong>n Terminals verfügbar.<br />

Messestand: Halle 5, Stand 200<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sentinel-haus.eu<br />

Dämmung<br />

Wärmebrückenfreie Konstruktion<br />

Mit <strong>de</strong>m neuen Typen<br />

AXT aus <strong>de</strong>r Schöck-<br />

Produktreihe Isokorb XT<br />

können Konstruktionen<br />

von Attiken, vorgehängten<br />

Brüstungen<br />

o<strong>de</strong>r Deckenkonsolen<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n. Wo<br />

Bauteile bisher mit Wärmedämmung<br />

„eingepackt“<br />

wur<strong>de</strong>n, kann<br />

nun auf Lösungen mit<br />

größerer Dämmstoffdicke<br />

zurückgegriffen<br />

wer<strong>de</strong>n. Es entstehen<br />

keine zusätzlichen<br />

Wärmebrücken durch<br />

Befestigungen o<strong>de</strong>r<br />

Das Produkt hat vom Passivhausinstitut Darmstadt<br />

Gelän<strong>de</strong>r. Alle Produkte<br />

die Zertifizierung „wärmebrückenfreie Konstruktion“<br />

verfügen über 120 mm erhalten.<br />

Dämmstoffkörper aus<br />

Neopor statt bisher 60 mm. Der Typ AXT hat vom Passivhausinstitut<br />

Darmstadt dafür die Zertifizierung „wärmebrückenfreie<br />

Konstruktion“ erhalten.<br />

Messestand: Halle A1, Stand 119<br />

Weitere Informationen:<br />

www.schoeck.<strong>de</strong><br />

Kritische Untergrün<strong>de</strong><br />

Kleben statt dübeln<br />

Für das Anbringen von Wärmedämmverbundsystemen stellen alte<br />

Mauern, Porenbeton o<strong>de</strong>r Hochlochziegel eine Herausfor<strong>de</strong>rung dar. Der<br />

Baumit Klebe-Anker Orange ermöglicht eine Verklebung <strong>de</strong>r Dämmplatten,<br />

möglich ist dabei eine Überbrückung von Putzdicken bis zu 40 mm.<br />

Das Produkt wird direkt im Mauerwerk verankert und vor <strong>de</strong>m Verkleben<br />

<strong>de</strong>r Dämmplatten mit Klebepunkten<br />

versehen. Das Spreitzelement<br />

<strong>de</strong>s Ankers ist eine Schraube aus<br />

korrosionsgeschütztem Stahl. Befestigungselemente<br />

mit Schrauben<br />

haben einen höheren Auszugswi<strong>de</strong>rstand<br />

als Fixierung mit Nägeln.<br />

Damit wird mehr Festigkeit und<br />

Sicherheit bei <strong>de</strong>r<br />

Verankerung im Mauerwerk<br />

erreicht.<br />

Der Kleben von Dämmplatten verhin<strong>de</strong>rt<br />

Wärmebrücken und Dübelabzeich-<br />

Messestand: Halle<br />

nungen.<br />

A1, Stand 321<br />

Weitere Informationen:<br />

www.baumit.<strong>de</strong><br />

NIVELIERUNGSLÖSUNG<br />

Neue Möglichkeiten<br />

für Fußbo<strong>de</strong>naufbauten<br />

Mo<strong>de</strong>rne Verlegewerkstoffe erlauben es heute, für praktisch alle<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen geeignete Lösungen für Fußbo<strong>de</strong>naufbauten anzubieten.<br />

Bei Renovierungsarbeiten in Altbauten tauchen allerdings<br />

Grenzen auf, wo die neue Fußbo<strong>de</strong>nkonstruktion einen großflächigen<br />

Niveauausgleich, z. B. bei durchhängen<strong>de</strong>n Decken, erfor<strong>de</strong>rt. Das<br />

zusätzliche Gewicht belastet die vorhan<strong>de</strong>nen Unterbö<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Decken häufig bis an die Grenzen ihrer Tragfähigkeit und schränkt<br />

dadurch die Gestaltungsmöglichkeiten ein. Im Turbolight-System<br />

<strong>de</strong>r Firma Uzin wer<strong>de</strong>n bewährte Verlegewerkstoffe kombiniert, was<br />

zu hoher Festigkeit und kurzen Einbauzeiten führt. Das Turbolight-<br />

System wird auf <strong>de</strong>r Baustelle, ausgehend vom tragen<strong>de</strong>n Untergrund,<br />

aus <strong>de</strong>n drei Systemkomponenten Leichtausgleichsmörtel,<br />

Armierungsfasern (Renoviervlies) und<br />

Verbundausgleichsmasse aufgebaut, und verfügt über<br />

ein geringes Flächengewicht.<br />

Messestand: Halle A4, Stand 502<br />

Weitere Informationen:<br />

www.uzin-utz.<strong>de</strong><br />

1 | 2013<br />

37


STÄDTEBAU MARKT UND UND MANAGEMENT<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

KOLUMNE FINANZMARKTBERICHT<br />

Ein Blick zurück …<br />

und nach vorn<br />

Wenn Sie diese Kolumne lesen, haben die alten Maya sich wohl geirrt:<br />

Die Welt ist am 21. Dezember 2012 nicht untergegangen. Ein weiteres<br />

spannen<strong>de</strong>s Jahr wartet also auf uns, in <strong>de</strong>m wir uns mit <strong>de</strong>m Thema<br />

Immobilienfinanzierung beschäftigen dürfen.<br />

Das Jahr 2012 war aus finanzwirtschaftlicher Sicht in erster Linie von<br />

<strong>de</strong>r weiter andauern<strong>de</strong>n Schul<strong>de</strong>nkrise in Europa geprägt – auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite aber auch von historisch günstigen Zinsen. Noch nie<br />

waren Immobilienfinanzierungen in Deutschland so günstig wie heute.<br />

Und das trotz höherer Bankenmargen, steigen<strong>de</strong>r aufsichtsrechtlicher<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Finanzierer und <strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n sowie einer sich<br />

weiter zum Negativen verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Bankenlandschaft. So sind lei<strong>de</strong>r<br />

auch 2012 wie<strong>de</strong>r einige Immobilienfinanzierer, allen voran die Euro-<br />

Hypo, aber auch die WestLB mit ihrer Tochter WestImmo, gänzlich vom<br />

Markt verschwun<strong>de</strong>n und eine Reihe an<strong>de</strong>rer Anbieter ist aus unterschiedlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n dabei, seine Engagements kritisch zu prüfen bzw.<br />

<strong>de</strong>utlich einzuschränken.<br />

Alles in allem war 2012 für die Wohnungswirtschaft, was Finanzierungen<br />

und das Marktumfeld betrifft, ein gutes Jahr. Sowohl die Nachfrage<br />

nach Wohnraum als auch die Mieten sind angezogen. Lei<strong>de</strong>r traf das<br />

auch auf Kaufpreise und Baukosten zu, sodass Bestandvergrößerungen<br />

trotz <strong>de</strong>r niedrigen Zinsen schwierig waren. Auch die Regulierungswut<br />

<strong>de</strong>utscher Gesetzgeber trug nicht gera<strong>de</strong> zur Vereinfachung <strong>de</strong>r Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft bei (genannt seien die Trinkwasserverordnung<br />

und die Diskussionen um die neue EnEV)<br />

Bleibt die Frage, was uns im neuen Jahr erwartet? Sicherlich wird die<br />

Finanzkrise im Euroraum andauern. Zu hoffen bleibt, dass die ESM-<br />

Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung greifen und die Schul<strong>de</strong>nkrise<br />

nicht weiter eskaliert. Die Niedrigzinspolitik <strong>de</strong>r EZB dürfte fortgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, sodass auch im Langfristbereich nicht mit einem nachhaltigen<br />

Zinsanstieg gerechnet wer<strong>de</strong>n muss. Die Liquiditätsschwemme könnte<br />

früher o<strong>de</strong>r später zu erhöhten Teuerungsraten führen – eine generelle<br />

Inflationsgefahr für <strong>de</strong>n Euroraum bleibt wegen <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Probleme im Rest Europas eher gering.<br />

Wohnungsunternehmen wer<strong>de</strong>n weiter von günstigen Zinsen und<br />

überwiegend stabilen Wohnungsmärkten ausgehen können. Aber für<br />

einzelne Unternehmen wird es trotz guter Bonität aufgrund <strong>de</strong>r Lage<br />

ihrer Bestän<strong>de</strong> zunehmend schwieriger, <strong>de</strong>n benötigten Kapitalbedarf<br />

<strong>de</strong>cken zu können. Und schließlich wer<strong>de</strong>n wir 2013 erfahren, was die<br />

Umsetzung von Basel III und Solvency II wirklich für Auswirkungen in<br />

<strong>de</strong>r Praxis hat.<br />

Ach ja, und noch eins: Auch wir besitzen keine magische Kristallkugel<br />

und sind im Lesen von Kaffeesatz nicht beson<strong>de</strong>rs gut. Es kann also<br />

durchaus auch ganz an<strong>de</strong>rs kommen …<br />

Sven Rudolph (li.) und Kay Schorsch<br />

BBT GmbH, Berlin<br />

Aktuelle Zinskonditionen und weitere Informationen unter<br />

www.bbt-gmbh.net<br />

Norbert Winkeljohann (PwC, links) und Christoph Rüth (AxelSpringer AG) überreichen<br />

<strong>de</strong>n Preis an Gesobau-Vorstand Jörg Franzen (rechts).<br />

Nachhaltigkeitspreis Deutschlands Beste<br />

Gesobau AG Berlin und Bauverein<br />

AG Darmstadt in <strong>de</strong>n Top Ten<br />

Bei <strong>de</strong>m von PricewaterhouseCoopers und <strong>de</strong>r Welt-Gruppe ausgelobten<br />

Wettbewerb „Deutschlands Beste” haben zwei Mitgliedsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r im GdW zusammengeschlossenen Regionalverbän<strong>de</strong> führen<strong>de</strong> Plätze<br />

belegt. Ausgezeichnet wur<strong>de</strong>n Unternehmen, die in <strong>de</strong>n vergangenen drei<br />

Jahren durch nachhaltig erfolgreiches Wirtschaften überzeugen konnten.<br />

Dabei belegte die Gesobau AG aus Berlin <strong>de</strong>n zweiten Platz mit ihrem<br />

Vorhaben, für die energetische Sanierung und <strong>de</strong>n altengerechten Umbau<br />

ihrer Wohngebäu<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Jahren 2006 und 2016 insgesamt eine<br />

Milliar<strong>de</strong> Euro zu investieren. Die Bauverein AG schaffte es ebenfalls<br />

unter die Top Ten <strong>de</strong>r erfolgreichsten Unternehmen für die Bereitstellung<br />

preisgünstiger Sozialwohnungen und <strong>de</strong>n vorbildlichen Einsatz für <strong>de</strong>n<br />

Klimaschutz durch die energetische Mo<strong>de</strong>rnisierung ihrer Wohnungsbestän<strong>de</strong>.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>de</strong>utschland-beste.<strong>de</strong><br />

20 Jahre iwb<br />

Jubiläums-Fachtagung<br />

in Braunschweig<br />

Die iwb Entwicklungsgesellschaft mbH feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges<br />

Firmenbestehen. Daher lädt sie am 29. und 30. Januar 2013<br />

zur immobilienwirtschaftlichen Fachtagung nach Braunschweig ein.<br />

Zukunftsweisen<strong>de</strong> Vorträge hochkarätiger Referenten aus Praxis und<br />

Wissenschaft versprechen eine<br />

spannen<strong>de</strong> Veranstaltung. Auf <strong>de</strong>r<br />

Agenda stehen u. a. die Themen<br />

Zielgruppenmanagement, Bilanzierungsfragen,<br />

Prozessautomatisierung,<br />

Bestandsentwicklung, soziale<br />

Verantwortung o<strong>de</strong>r Rating.<br />

Tagungsprogramm, Anmeldung und weitere Informationen:<br />

www.iwb-e.<strong>de</strong><br />

Quelle: PwC<br />

38 1 | 2013


Veranstaltungshinweis<br />

15. Deutscher Mietgerichtstag<br />

Quelle: Wohnungsbaugenossenschaften Berlin<br />

Das Bran<strong>de</strong>nburger Tor wur<strong>de</strong> mit Bewohnern beleuchtet.<br />

Berlin<br />

Bran<strong>de</strong>nburger Tor leuchtet<br />

für Genossenschaften<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Internationalen Jahres <strong>de</strong>r Genossenschaften haben<br />

Berliner Wohnungsbaugenossenschaften das festival of lights in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadt genutzt, um <strong>de</strong>n Genossenschaftsgedanken noch einmal in<br />

das rechte Licht zu rücken. Anfang Oktober 2012 wur<strong>de</strong> das Wahrzeichen<br />

Berlins, das Bran<strong>de</strong>nburger Tor, mit Grafik- und Farbmotiven sowie einer<br />

3D-Vi<strong>de</strong>o-Projektion illuminiert. Dabei wur<strong>de</strong> einerseits gezeigt, wie<br />

Wohnen für verschie<strong>de</strong>ne Zielgruppen aussehen kann, und an<strong>de</strong>rerseits<br />

diverse Baustile aus 775 Jahren Stadtgeschichte vorgeführt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.wohnungsbaugenossenschaften.<strong>de</strong><br />

Am 22. und 23. Februar 2013 fin<strong>de</strong>t im Kongresszentrum <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r<br />

Westfalenhalle <strong>de</strong>r 15. Deutsche Mietgerichtstag statt. Thema <strong>de</strong>r<br />

Veranstaltung ist die „Entwicklung <strong>de</strong>s Mietrechts in Gesetzgebung und<br />

Praxis“. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Arbeitskreise angeboten über die Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r Mietrechtsän<strong>de</strong>rungen auf Erhaltungs- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen,<br />

auf Kündigungen, auf Min<strong>de</strong>rungsausschluss und Mieterhöhung<br />

sowie auf Räumungsverfahren und -Vollstreckungen, zu Substantiierungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

bei Mietmängeln, zur Umsatzsteuer, zu Feuchtigkeitsschä<strong>de</strong>n<br />

sowie <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Mieters.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

www.mietgerichtstag.<strong>de</strong>/mietgerichtstag-2013<br />

Neue Partnerschaft<br />

ESWiD und DDIV kooperieren<br />

Der Evangelische Bun<strong>de</strong>sverband für Immobilienwesen in Wissenschaft<br />

und Praxis e. V. (ESWiD) und <strong>de</strong>r Dachverband Deutscher Immobilienverwalter<br />

e. V. (DDIV) arbeiten künftig gemeinsam bei <strong>de</strong>n Mietrechtsund<br />

Wohnungseigentumstagen in Rosenheim und Fischen zusammen.<br />

Entsprechend einer Vereinbarung, die bei<strong>de</strong> Verbän<strong>de</strong> unterzeichneten,<br />

wird die DDIVservice GmbH künftig bei diesen Veranstaltungen für die<br />

Fachausstellung verantwortlich sein. Fortan wird die Service-Gesellschaft<br />

<strong>de</strong>s DDIV e. V. die Aufgabe übernehmen, Immobiliendienstleister mit<br />

Immobilienverwaltern zusammenzuführen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ddiv-service.<strong>de</strong> und www.esw-<strong>de</strong>utschland.<strong>de</strong><br />

Quelle: BFW Nie<strong>de</strong>rsachsen/Bremen e. V. – Mirko Bartels<br />

Dr. Peter Hettenbach ist sich sicher: „Wir brauchen Quartierskonzepte mit Häusern, die ihre eigene Energie erzeugen und dabei <strong>de</strong>n Wohnwert miterhöhen.“<br />

1. Nordwest<strong>de</strong>utsche Immobiliennacht<br />

Energiewen<strong>de</strong> und <strong>de</strong>mografischer Wan<strong>de</strong>l<br />

En<strong>de</strong> September 2012 fand die 1. Nordwest<strong>de</strong>utsche Immobiliennacht <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW)<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen/Bremen statt. Der Fokus <strong>de</strong>r Veranstaltung lag auf <strong>de</strong>n<br />

Themen Energiewen<strong>de</strong> und <strong>de</strong>mografischer Wan<strong>de</strong>l. Der BFW Nie<strong>de</strong>rsachsen/Bremen<br />

e. V. vertrat die Position: „Wer über Immobilienentwicklung<br />

spricht, muss die bei<strong>de</strong>n zentralen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Branche, Energiewen<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>mografischer Wan<strong>de</strong>l, in einen Kontext stellen und darf<br />

sie nicht länger isoliert voneinan<strong>de</strong>r betrachten“, so Geschäftsführer David<br />

Huber. Dr. Peter Hettenbach vom Institut Innovatives Bauen Schwetzingen<br />

erklärte: „Einzelmaßnahmen an Einzelgebäu<strong>de</strong>n nutzen nichts.“ Außer<strong>de</strong>m<br />

müsse nicht nur Klimawan<strong>de</strong>l und <strong>de</strong>mografischer Wan<strong>de</strong>l bei <strong>de</strong>r Immobilienentwicklung<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn zwangsläufig auch <strong>de</strong>r wirtschaftliche<br />

Wan<strong>de</strong>l. Nur so ließe sich Vermietbarkeit schaffen, um Krisen zu<br />

überstehen. Der Fokus müsse dabei auf Bestandsgebäu<strong>de</strong> gerichtet sein.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bfw.<strong>de</strong><br />

1 | 2013<br />

39


MARKT UND MANAGEMENT<br />

BRANDENBURGER-HOF-GESPRÄCHE<br />

DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT IN BERLIN<br />

DIE<br />

ZUKUNFTSTHEMEN<br />

IN DER DW<br />

Axel Gedaschko, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband<br />

<strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.<br />

Maren Kern, Vorstandsmitglied<br />

Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer<br />

Wohnungsunternehmen e. V. (BBU)<br />

Axel Fietzek, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

LebensRäume Hoyerswerda eG<br />

Holger Kowalski, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Altonaer Spar- und Bauverein eG<br />

40 1 | 2013


THEMA DES MONATS<br />

14. Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-Gespräch<br />

Sozial, traditionsreich und innovativ:<br />

Genossenschaften auf <strong>de</strong>m Weg in die Zukunft<br />

Im Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften haben Wohnungsgenossenschaften ungewöhnlich viel<br />

Aufmerksamkeit von Seiten <strong>de</strong>r Medien und <strong>de</strong>r Politik erfahren. Doch die Herausfor<strong>de</strong>rungen bleiben<br />

groß: Wie gelingt es <strong>de</strong>n Genossenschaften, ihre Qualitäten besser bekannt zu machen und verstärkt junge<br />

Mitglie<strong>de</strong>r zu gewinnen? Wie können kleine Genossenschaften unterstützt wer<strong>de</strong>n? Und wie ist mit <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

umzugehen, dass sich längst nicht alle Mitglie<strong>de</strong>r so einbringen, wie es <strong>de</strong>m genossenschaftlichen<br />

Prinzip entspricht? Eine Debatte über Petitionen gegen Kin<strong>de</strong>rspielplätze, störrische Kleingenossenschaften<br />

und die Schwierigkeit, <strong>de</strong>n Begriff Nutzungsgebühr populär zu machen.<br />

Alle Fotos Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-Gespräch: Torsten George<br />

Ulrike Silberberg, Chefredakteurin<br />

DW Die Wohnungswirtschaft<br />

Peter Schmidt, Vorstand WOGENO<br />

München eG<br />

Mo<strong>de</strong>rator Jürgen Steinert,<br />

Senator a.D.<br />

1 | 2013<br />

41


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Axel Gedaschko, Präsi<strong>de</strong>nt GdW Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.<br />

„Es ist möglich, nachhaltig und verantwortlich zu wirtschaften“<br />

Weltweit gibt es 800 Mio. Genossenschaftsmitglie<strong>de</strong>r.<br />

Welche Größenordnung das ist,<br />

zeigt ein Vergleich mit einem an<strong>de</strong>ren weltumspannen<strong>de</strong>n<br />

Club, nämlich <strong>de</strong>r FIFA: Sie<br />

hat 265 Mio. Mitglie<strong>de</strong>r. Das unterstreicht,<br />

wie tief verwurzelt <strong>de</strong>r Genossenschaftsgedanke<br />

ist. Genossenschaften, darauf hat <strong>de</strong>r<br />

Generalsekretär <strong>de</strong>r UN in seinem Grußwort<br />

zum Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften<br />

aufmerksam gemacht, erinnern<br />

daran, dass es möglich ist, sowohl nach wirtschaftlicher Rentabilität als<br />

auch nach sozialer Verantwortung zu streben. Damit hat es <strong>de</strong>r Generalsekretär<br />

auf <strong>de</strong>n Punkt gebracht.<br />

Dennoch galten lange Jahre Genossenschaften als etwas angestaubt.<br />

Teilweise wur<strong>de</strong>n sie in <strong>de</strong>r Fachpresse sogar als Auslaufmo<strong>de</strong>ll gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Bis eins passierte: nämlich die Weltwirtschaftskrise. Das war <strong>de</strong>r<br />

Moment, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r genossenschaftliche Gedanke wie<strong>de</strong>r so richtig in<br />

<strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund trat, weil <strong>de</strong>utlich wur<strong>de</strong>, dass es möglich ist, nachhaltig<br />

und verantwortlich zu wirtschaften und so ein Produkt zu schaffen,<br />

das im oberen Segment <strong>de</strong>ssen ist, was wir in Deutschland an Wohnqualität<br />

haben.<br />

Noch ein zweiter Punkt lädt <strong>de</strong>n genossenschaftlichen Gedanken jetzt wie<br />

ein Turbo auf: nämlich die Frage, wie es gelingt, in Städten, in <strong>de</strong>nen es an<br />

Wohnungen mangelt, preiswerten Mietwohnungsbau zu realisieren und<br />

sich dabei nicht an <strong>de</strong>r Rendite zu orientieren, son<strong>de</strong>rn am Leitgedanken,<br />

<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn günstigen Wohnraum auf hohem Niveau zur Verfügung<br />

zu stellen. Das sind zwei entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Momente, die eigentlich dazu<br />

beitragen sollten, <strong>de</strong>n Genossenschaftsgedanken jetzt noch viel stärker<br />

in die Breite zu bringen. Dennoch wer<strong>de</strong>n Genossenschaften bei Fragen<br />

<strong>de</strong>r Stadtentwicklung von <strong>de</strong>r Kommunalpolitik bisweilen nicht eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Das halte ich für einen groben Fehler, weil Genossenschaften gera<strong>de</strong><br />

dadurch, dass sie Nachhaltigkeit leben, bei solchen Prozessen unbedingt<br />

mit einbezogen wer<strong>de</strong>n müssten.<br />

Re<strong>de</strong>n müssen wir auch darüber, wie es sich ermöglichen lässt, dass Genossenschaften<br />

überhaupt bauen können. Das gelingt nicht, wenn man Grundstücke<br />

im Höchstpreisverfahren vergibt, wie es in bestimmten Städten<br />

<strong>de</strong>r Fall ist, son<strong>de</strong>rn nur bei einer Grundstücksvergabe, bei <strong>de</strong>r auch über<br />

Inhalte gesprochen wird. In einem solchen Wettbewerb haben Genossenschaften<br />

hervorragen<strong>de</strong> Chancen, als Sieger durch die Zielmarke zu gehen.<br />

Wichtig ist aber auch, dass sich die Genossenschaften selber auf <strong>de</strong>n Weg<br />

gemacht und ihre Selbstdarstellung in die Hand genommen haben. Ich<br />

spreche die Marketinginitiative an, die ich für ein gutes Instrument halte,<br />

um <strong>de</strong>utlich zu machen, welchen Wert eine Genossenschaft über die bloße<br />

Zurverfügungstellung von Wohnraum hinaus hat. Dennoch stehen wir vor<br />

strukturellen Herausfor<strong>de</strong>rungen. Wir haben viele kleine Genossenschaften;<br />

ungefähr 900 Genossenschaften in Deutschland haben weniger als<br />

500 Wohneinheiten. Hier ist es sicherlich klug, zu überlegen, wie man auf<br />

<strong>de</strong>r einen Seite die Neugründung von Genossenschaften erleichtern kann<br />

und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite diejenigen, die bereits am Markt tätig sind, dabei<br />

unterstützen kann, zukunftsfähig zu sein.<br />

Ich wünsche mir, dass die vielen Aktionen, die im Internationalen Jahr<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaften stattgefun<strong>de</strong>n haben, nicht eine Eintagsfliege bleiben.<br />

Das gilt insbeson<strong>de</strong>re für die Kooperation <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaften<br />

mit an<strong>de</strong>ren Genossenschaftsformen. Wir haben je<strong>de</strong>nfalls<br />

beschlossen, künftig mit <strong>de</strong>m Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband<br />

e.V. (DGRV) enger zusammenzuarbeiten. So wer<strong>de</strong>n wir in Zukunft<br />

immer gemeinsam einen Neujahrsempfang ausrichten, wie wir das erstmalig<br />

anlässlich <strong>de</strong>s Internationalen Genossenschaftsjahres gemacht haben.<br />

Und wir wer<strong>de</strong>n uns auch politisch stärker verbün<strong>de</strong>n, wenn es darum geht,<br />

<strong>de</strong>n Genossenschaftsgedanken in die Zukunft zu tragen.<br />

Maren Kern, Vorstandsmitglied Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer Wohnungsunternehmen e. V. (BBU)<br />

„Genossenschaften bieten ein optimales Verhältnis<br />

zwischen Wohnsicherheit und Flexibilität“<br />

Unser Thema heute heißt Tradition und<br />

Zukunft. Mit Blick auf die Genossenschaften<br />

wür<strong>de</strong> ich sagen: Zukunft aus Tradition. Um<br />

die Zukunft zu sichern, muss die Tradition<br />

aber fortentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Genossenschaften sind ein absolutes<br />

Erfolgsmo<strong>de</strong>ll, und das seit über 150 Jahren.<br />

Sie zeichnen sich durch wirtschaftliche<br />

Solidität und eine sehr niedrige Insolvenzquote<br />

aus, wozu natürlich auch die strenge Prüfung beiträgt. Darüber<br />

hinaus kennzeichnet Genossenschaften aber auch etwas, was man eingebauten<br />

Wohlfühlfaktor und eingebauten Mitmachfaktor nennen könnte.<br />

Denn warum sind Genossenschaften so erfolgreich? Verschie<strong>de</strong>ne Faktoren<br />

tragen dazu bei: Einheit von Eigentümer und Bewohner, Transparenz, Mitbestimmung,<br />

frühzeitiges Aufgreifen von Trends und enge, je nach Größe<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaft fast familiäre Bindung. Deshalb sind sie so stark, bieten<br />

sie einen dritten Weg zwischen Wohneigentum und Miete. Genossenschaften<br />

bieten ein optimales Verhältnis zwischen Wohnsicherheit und<br />

Flexibilität.<br />

Das führt alles dazu, dass sich Menschen in Genossenschaften wohl fühlen.<br />

Diese Stärken zeigen sich auch in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Im Umbruch<br />

nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung haben die ost<strong>de</strong>utschen Wohnungsgenossen-<br />

42 1 | 2013


schaften sehr viel geleistet und zahlreiche Aufgaben gestemmt – auch mit<br />

Unterstützung von Genossenschaften aus <strong>de</strong>m Westteil <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>n<br />

alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Aus <strong>de</strong>r Zeit stammen die sehr freundschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen vielen Genossenschaften in West und Ost.<br />

Und heute wer<strong>de</strong>n 90 % <strong>de</strong>r Neubauinvestitionen unserer Mitgliedsunternehmen<br />

in Berlin durch die Wohnungsgenossenschaften getätigt.<br />

Unsere Genossenschaften in Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg sind am Markt auch ausgesprochen<br />

erfolgreich: Der Leerstand und die Fluktuation sind unterdurchschnittlich,<br />

<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierungsstand ist überdurchschnittlich und<br />

die Mieten sind beson<strong>de</strong>rs günstig. Sie bauen hier etwas auf, das an die<br />

nächste Generation weitergegeben wer<strong>de</strong>n kann. Fünf <strong>de</strong>r zehn größten<br />

Wohnungsgenossenschaften Deutschlands haben ihren Sitz in <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>utschen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, davon zwei in Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg. Insgesamt haben<br />

die Genossenschaften mit etwa zwölf Prozent hier auch einen hohen Anteil<br />

am Mietwohnungsbestand.<br />

Genossenschaften sind eine beson<strong>de</strong>rs zukunftsfähige Wohnform, die auf<br />

viele Herausfor<strong>de</strong>rungen unserer Zeit Antworten hat. Demografischer<br />

Wan<strong>de</strong>l, die energetische Frage, neue Formen <strong>de</strong>s Zusammenlebens:<br />

Immer geht es um Gemeinschaft, und Genossenschaften bieten hierfür<br />

einen institutionalisierten Rahmen.<br />

Es gilt, diese Stärken und Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Genossenschaften als<br />

Grundlage für die Fortschreibung ihrer Erfolgsgeschichte zu nutzen und<br />

sie so immer wie<strong>de</strong>r zu erneuern. Das geht dann, wenn man in <strong>de</strong>n Formen<br />

<strong>de</strong>r Gemeinschaft mit <strong>de</strong>r Zeit geht: Das heißt für mich, sich auch in <strong>de</strong>r<br />

Kommunikation zu erneuern und die vielen neuen Möglichkeiten aktiv zu<br />

nutzen, die sich gera<strong>de</strong> auf diesem Gebiet ergeben. Social Media bietet<br />

viele Ansatzpunkte, um <strong>de</strong>n genossenschaftlichen Gemeinschaftsgedanken<br />

beispielsweise auch für Jugendliche attraktiv zu machen. Hier sind<br />

einige Genossenschaften schon sehr fortschrittlich – sie könnten hierbei<br />

eine wichtige Vorbildfunktion übernehmen.<br />

Holger Kowalski, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r Altonaer Spar- und Bauverein eG<br />

„Unsere Genossenschaft bleibt bunt – und wird immer bunter“<br />

Im Jahr 1892 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Altonaer Spar- und<br />

Bauverein gegrün<strong>de</strong>t, um „billige, gesun<strong>de</strong><br />

und nach Größe und Beschaffenheit <strong>de</strong>n<br />

Lebensgewohnheiten <strong>de</strong>s kleinen Mannes<br />

entsprechen<strong>de</strong> Wohnungen in ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Zahl zu schaffen“ (Zitat aus <strong>de</strong>m „Prospekt“<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaft, 1892). Den „kleinen<br />

Mann“ von damals gibt es heute nicht mehr.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen umfasst unsere Genossenschaft<br />

eine bunte Vielfalt von Mitglie<strong>de</strong>rn unterschiedlichster<br />

Altersgruppen, Einkommensschichten und Bildungshintergrün<strong>de</strong>.<br />

Und die Ausdifferenzierung unserer Zielgruppen schreitet weiter<br />

voran. Dabei beobachten wir – entgegen <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Trend – eine<br />

Verjüngung unserer Mitglie<strong>de</strong>rschaft, aber auch einen wachsen<strong>de</strong>n Anteil<br />

an Aka<strong>de</strong>mikern und Besserverdienen<strong>de</strong>n.<br />

Dass sich die soziale Schere in Deutschland immer weiter öffnet, ist auch<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Genossenschaft spürbar. Dabei sehen wir uns allen unseren<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn verpflichtet. Das gilt für <strong>de</strong>n langjährigen Mieter, <strong>de</strong>r sich<br />

in einem soli<strong>de</strong>n, beschei<strong>de</strong>nen Wohnumfeld mit niedrigen Nutzungsgebühren<br />

wohlfühlt, genauso wie für <strong>de</strong>n beruflich Erfolgreichen, <strong>de</strong>r<br />

seine gehobenen Wohnansprüche in einem Neubau realisieren möchte.<br />

Entsprechend empfin<strong>de</strong>n wir es als unseren Auftrag, unseren Bestand<br />

laufend zu pflegen und zu mo<strong>de</strong>rnisieren, aber auch gemäß <strong>de</strong>n Wünschen<br />

kommen<strong>de</strong>r Zielgruppen und künftigen energetischen Ansprüchen<br />

auszubauen.<br />

Mit ihren vergleichsweise günstigen Durchschnittsmieten sorgen die Wohnungsbaugenossenschaften<br />

dafür, dass die beliebten Wohnquartiere Hamburgs<br />

„bunt“ bleiben. Durch unsere Neubauaktivitäten stellen wir sicher,<br />

dass dieses Gegengewicht zur viel zitierten Gentrifizierung auch künftig<br />

erhalten bleibt. Die Politik, die durch ein mangelhaftes Angebot an preiswertem<br />

Wohnraum zunehmend unter Druck gerät, sieht unsere Aktivitäten<br />

darum mit beson<strong>de</strong>rem Wohlwollen. Verpflichtet fühlen wir uns jedoch<br />

allein <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen unserer Mitglie<strong>de</strong>r. Und wir wünschen uns die<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r Politik bei <strong>de</strong>r Erschließung neuer Bauflächen genauso<br />

wie konstruktive Entscheidungen, wenn es beispielsweise um die Umwidmung<br />

von Gewerbe- in Wohnflächen geht.<br />

Auch unsere Genossenschaft bleibt bunt – und wird immer bunter. Die Ausdifferenzierung<br />

unserer Mitglie<strong>de</strong>rschaft bringt viele Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

mit sich – nicht zuletzt, was das Zusammenleben angeht: Viele unserer<br />

älteren Mitglie<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntifizieren sich stark mit ihrer Genossenschaft, ihrer<br />

Wohnanlage und ihrem Nachbarschaftstreff. Für viele <strong>de</strong>r jüngeren Mitglie<strong>de</strong>r<br />

hingegen sind die bewährten Formen <strong>de</strong>r nachbarlichen Gemeinschaft<br />

nicht mehr selbstverständlich.<br />

Wir sehen uns dazu aufgefor<strong>de</strong>rt, zeitgemäße Formen zu entwickeln,<br />

die die genossenschaftliche I<strong>de</strong>e auch für die neue Mitglie<strong>de</strong>rgeneration<br />

erlebbar machen, beispielsweise durch Kooperationen mit <strong>de</strong>n Kultureinrichtungen<br />

<strong>de</strong>s Stadtteils. Gleichzeitig möchten wir auch <strong>de</strong>njenigen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

Möglichkeiten geben, sich innerhalb <strong>de</strong>r genossenschaftlichen<br />

Solidargemeinschaft zu engagieren, die sich beispielsweise keine langfristige<br />

ehrenamtliche Tätigkeit in einem Nachbarschaftstreff vorstellen<br />

können. Genauso wie die engagierten „Langstreckenläufer“ möchten wir<br />

auch die ehrenamtlichen „Sprinter“ in ihrem Engagement für ihr Quartier<br />

und ihre Nachbarschaft unterstützen.<br />

Auch sind die Neumitglie<strong>de</strong>r nicht selten kritischer und for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r gegenüber<br />

ihrer Genossenschaft. Kritik und Wi<strong>de</strong>rstand wer<strong>de</strong>n – beispielsweise<br />

mit Hilfe digitaler Medien – in kürzester Zeit öffentlichkeitswirksam gebün<strong>de</strong>lt.<br />

Damit steigen die Anfor<strong>de</strong>rungen an unsere Kommunikation. Und<br />

wir als Genossenschaft wachsen daran: beispielsweise in<strong>de</strong>m wir unsere<br />

Mitglie<strong>de</strong>r stärker und frühzeitiger bei Neubau- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsprojekten<br />

einbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die Gestaltung von Spielplätzen und Gemeinschaftsflächen<br />

gemeinsam in Mitglie<strong>de</strong>rworkshops vorbereiten.<br />

1 | 2013<br />

43


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Peter Schmidt, Vorstand WOGENO München eG<br />

„Eine Alternative, in <strong>de</strong>r sich bürgerschaftliches Engagement<br />

wirtschaftlich manifestiert“<br />

Genossenschaften verbin<strong>de</strong>n traditionell wirtschaftliches Denken und<br />

Han<strong>de</strong>ln mit ganzheitlichen, an menschlichen Bedürfnissen und Maßstäben<br />

orientierten Vorgehensweisen. Ihre Mehrfachfunktion als Wirtschaftsund<br />

Solidargemeinschaft hebt sie ethisch und sozialpolitisch <strong>de</strong>utlich von<br />

rein gewinnorientierten Kapitalgesellschaften ab. Das qualifiziert sie auch<br />

zu verlässlichen Partnern <strong>de</strong>r Politik.<br />

Zugleich wächst in Zeiten wachsen<strong>de</strong>r Überfor<strong>de</strong>rung staatlicher Versorgungssysteme<br />

die Notwendigkeit subsidiärer Systeme. Wohnungsgenossenschaften<br />

können elementare Beiträge zur Lösung kommunal- und<br />

sozialpolitischer Aufgaben liefern, in<strong>de</strong>m sie sich <strong>de</strong>m zentralen Bedürfnis<br />

<strong>de</strong>s Wohnens und <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Wohnen angelagerten Grundbedürfnissen (zum<br />

Beispiel <strong>de</strong>m nach sozialer Sicherheit) widmen.<br />

Dennoch wird das genossenschaftliche Unternehmen als Trainingsfeld für<br />

Demokratie und solidarische Aushandlungsprozesse von Politik, Medien<br />

und Wirtschaftswissenschaften kaum propagiert. Im Gegenteil: Genossenschaften<br />

mit ihren eigenen Kompetenzen <strong>de</strong>s sozialen Ausgleichs stellen<br />

eine Konkurrenzveranstaltung zur parteipolitisch gebun<strong>de</strong>nen Politik dar,<br />

die für sich die Lizenz zur Bestimmung <strong>de</strong>r gesellschaftlichen (Um-)Verteilungsregeln<br />

beansprucht. Auch die von <strong>de</strong>r gewerblichen Wirtschaft<br />

aggressiv beworbenen individuellen Lifestyles stehen in Konkurrenz zur<br />

Selbsthilfekompetenz genossenschaftlicher Gemeinschaften. Und im<br />

Bildungssektor von <strong>de</strong>r Grundschule bis zur Finanzwissenschaft führen<br />

genossenschaftliche Ansätze bestenfalls ein Mauerblümchendasein. Der<br />

homo oeconomicus ist nach wie vor Leitbild <strong>de</strong>r Lehre.<br />

Ohne große Anstrengungen wird es <strong>de</strong>m genossenschaftlichen Sektor<br />

gegen die Interessen <strong>de</strong>s so genannten Mainstreams kaum gelingen, zu<br />

einer breiten emanzipatorischen Bewegung und zu einer Alternative zum<br />

rein gewinnorientierten Wirtschaften heranzuwachsen. Immerhin kann<br />

seit <strong>de</strong>r Novellierung <strong>de</strong>s Genossenschaftsgesetzes<br />

im Jahr 2006 eine Mini-Renaissance<br />

festgestellt wer<strong>de</strong>n. Angesichts<br />

globaler Herausfor<strong>de</strong>rungen ist dies aber<br />

weniger als <strong>de</strong>r berühmte Tropfen auf <strong>de</strong>m<br />

heißen Stein. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Internationalen<br />

Genossenschaftsjahres stellt sich die Frage:<br />

Wird <strong>de</strong>r Genossenschaftsgedanke weiter in<br />

einer selbstzufrie<strong>de</strong>nen Nische hausen, die<br />

keinen großen Zuwachs für sich reklamiert,<br />

son<strong>de</strong>rn sich eher vom Bösen ringsum abschottet? O<strong>de</strong>r entsteht nun endlich<br />

so etwas wie eine Massenbewegung, die <strong>de</strong>n neoliberalen Kräften<br />

durch faktisches wirtschaftliches Han<strong>de</strong>ln (und nicht durch fruchtlosen<br />

Protest) allmählich das Wasser abgräbt?<br />

In München erleben Wohnungsgenossenschaften gera<strong>de</strong> einen politisch<br />

flankierten Boom, <strong>de</strong>r angesichts <strong>de</strong>r Wohnungsknappheit in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Jahren große Neubauanstrengungen ermöglichen soll. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

Genossenschaften durch <strong>de</strong>n politisch-administrativen Bereich auch als<br />

Partner für die Bewältigung städtebaulicher Aufgaben <strong>de</strong>r vernetzten<br />

Quartiersentwicklung ent<strong>de</strong>ckt. Es wird sich zeigen, ob diese Schwingungen<br />

allein <strong>de</strong>m bevorstehen<strong>de</strong>n Wahlkampf geschul<strong>de</strong>t sind.<br />

Ziel sollte (wie<strong>de</strong>r) sein, genossenschaftlich strukturierte Unternehmen<br />

aus verschie<strong>de</strong>nen Geschäftsfel<strong>de</strong>rn so miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen, dass<br />

<strong>de</strong>r gesamte Sektor mit mehr Schwungmasse interagieren kann, um <strong>de</strong>m<br />

sharehol<strong>de</strong>r-basierten Unternehmenssektor eine ernsthafte sozialethische<br />

Alternative entgegenzusetzen. Eine Vision wäre, dass Genossenschaften<br />

nicht immer nur das sozialpolitische Porzellanzerschlagen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Sektoren heilen, son<strong>de</strong>rn zur echten Alternative heranwachsen, in <strong>de</strong>r sich<br />

bürgerschaftliches Engagement wirtschaftlich manifestiert.<br />

Axel Fietzek, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r LebensRäume Hoyerswerda eG<br />

„Von einer Konsumenten-Lieferanten-Beziehung<br />

zu einer Mitmachbeziehung kommen“<br />

Im Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften ist viel Positives über<br />

uns publiziert wor<strong>de</strong>n. Wir haben stabile Fundamente und eine lange<br />

Tradition. Wenn ich mit unseren alten Genossenschaftern spreche, die<br />

noch mit Stolz davon berichten, wie sie in <strong>de</strong>n Fünfziger- und Sechzigerjahren<br />

selber die Schippe in die Hand genommen haben, wie sie<br />

Sand organisiert haben und wie viele Stun<strong>de</strong>n sie für ihre Mitgliedschaft<br />

gearbeitet haben, dann überlege ich mir, mit welchem Selbstverständnis<br />

Kun<strong>de</strong>n und Interessenten heute zu uns kommen. Eigentlich geht es<br />

ihnen zunächst nicht darum, Mitglied einer Genossenschaft zu wer<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn ganz profan darum, eine Wohnung<br />

zu mieten.<br />

Einige unserer Kollegen und Kolleginnen<br />

haben ihre Genossenschaft stark in Richtung<br />

eines reinen Vermieters organisiert<br />

und das auch in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit so dargestellt.<br />

Wir sind aber viel mehr als ein Vermieter.<br />

Wir sind ein Verein Gleichgesinnter,<br />

44 1 | 2013


<strong>de</strong>r nur seinen Mitglie<strong>de</strong>rn verpflichtet ist. Deshalb sollten mit unseren<br />

Begrifflichkeiten klarer umgehen. Wir haben keine Mieter. Wer seine<br />

Mitglie<strong>de</strong>r als Mieter bezeichnet, behan<strong>de</strong>lt sie auch so in einer reinen<br />

Konsumenten-Lieferanten-Beziehung. Wenn wir es nicht schaffen,<br />

aus dieser Denkweise auszubrechen, wer<strong>de</strong>n wir einer von vielen Vermietern<br />

sein. Gera<strong>de</strong> Jugendlichen ist die Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Genossenschaften<br />

in <strong>de</strong>r Regel vollkommen unbekannt. Auf die Frage, wem die<br />

Genossenschaft gehört, hört man beispielsweise, die gehört doch <strong>de</strong>r<br />

Stadt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Vorstand. Wenn wir über Zukunftsfähigkeit sprechen,<br />

ist es <strong>de</strong>shalb ganz wichtig, diese Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />

– also Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Selbsthilfe – in <strong>de</strong>n<br />

Mittelpunkt zu stellen.<br />

Warum aber sollte jemand unbedingt Mitglied einer Genossenschaft<br />

wer<strong>de</strong>n? Ist es das lebenslange Wohnen, mit <strong>de</strong>m wir ja vielfach argumentieren?<br />

Ich glaube nicht, dass das heute noch das absolut Erstrebenswerte<br />

ist. Denn die Menschen müssen flexibel sein, <strong>de</strong>m Arbeitsplatz<br />

hinterherziehen und die Wohnung verkleinern o<strong>de</strong>r vergrößern können.<br />

Das ausschlaggeben<strong>de</strong> Argument ist eher, die passen<strong>de</strong> Wohnung zu<br />

fin<strong>de</strong>n. In diesem Zusammenhang wür<strong>de</strong> ich mir wünschen, dass wir<br />

die Kooperation <strong>de</strong>r Genossenschaften untereinan<strong>de</strong>r verstärken, dass<br />

wir uns nicht nur als Genossenschaft XY verstehen, son<strong>de</strong>rn als Genossenschaftsfamilie.<br />

Es sollte also unkompliziert möglich sein, von einer<br />

Genossenschaft in die an<strong>de</strong>re zu wechseln.<br />

Was hingegen Genossenschaften auch heute interessant macht, ist<br />

ihre Stabilität und ihre lokale Verbun<strong>de</strong>nheit. Die Mitglie<strong>de</strong>r wissen:<br />

Bei meiner Genossenschaft ist jemand vor Ort, mit <strong>de</strong>m ich sprechen<br />

kann. Diese Nähe zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ist bei vielen an<strong>de</strong>ren größeren Wohnungsunternehmen<br />

heute nicht mehr gegeben. Auch die Stabilität<br />

in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Wohnkosten ist ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Aspekt. Und<br />

gera<strong>de</strong> für die Menschen, die nicht zu <strong>de</strong>n Gewinnern <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Entwicklung zählen, ist das Thema <strong>de</strong>s Kümmerns wichtig: Die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r wissen, dass jemand für sie da ist, während die Kin<strong>de</strong>r weit<br />

weg wohnen.<br />

Allerdings ist die Bereitschaft, Verantwortung für die Nachbarn zu übernehmen,<br />

bei <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn unterschiedlich groß. Auch die Bereitschaft,<br />

in unseren Gremien mitzuarbeiten, ist nicht allzu ausgeprägt.<br />

Hingegen kommt man schnell ins Gespräch, wenn es um praktische Fragen<br />

geht, also zum Beispiel darum, ob das Haus blau o<strong>de</strong>r grün angestrichen<br />

wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Der Weihnachtsmann<br />

ist <strong>de</strong>r Beste –<br />

einmal im Jahr…<br />

… aber wenn es um professionelles und<br />

effizientes Abfallmanagement geht,<br />

können Sie mit uns richtig sparen –<br />

und zwar das ganze Jahr über!<br />

Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit<br />

und einen guten Start ins Neue Jahr.<br />

Unsere Leistungen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet auf<br />

<strong>de</strong>r Seite www.innotec-gruppe.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Sie<br />

rufen uns einfach an unter 0800-4 666 832.<br />

Eine Herausfor<strong>de</strong>rung stellt es dar, <strong>de</strong>n Anspruch, Selbstverwaltung zu<br />

praktizieren, eine Gemeinschaft zu sein und etwas füreinan<strong>de</strong>r zu tun,<br />

auf die Wohngebiete und Häuser herunterzubrechen. Da muss uns für<br />

die Zukunft etwas einfallen. Dazu können auch die mo<strong>de</strong>rnen Medien<br />

einen Beitrag leisten. Vielleicht gelingt es uns auf diese Weise, junge<br />

Menschen als Mitglie<strong>de</strong>r zu gewinnen und dafür zu begeistern, von einer<br />

Konsumenten-Lieferanten-Beziehung zu einer Mitmachbeziehung zu<br />

kommen.<br />

Innotec Abfallmanagement GmbH<br />

ist ein Unternehmen <strong>de</strong>r Innotec Gruppe


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Sicheres und bezahlbares Wohnen<br />

„Zukunft aus Tradition”<br />

Zum Abschluss <strong>de</strong>s Internationalen Jahres <strong>de</strong>r Genossenschaften 2012 setzte sich das Bran<strong>de</strong>nburger-Hof-<br />

Gespräch mit <strong>de</strong>n vielen Facetten <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften auseinan<strong>de</strong>r. Die lebhafte Diskussion<br />

über Demokratie, Wertewan<strong>de</strong>l, Nutzungsgebühren, Öffentlichkeitsarbeit, politischen Willen, die Funktion<br />

<strong>de</strong>r Prüfung und die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Genosschenschaften in <strong>de</strong>r Gesellschaft offenbarte noch einmal <strong>de</strong>n<br />

Stellenwert <strong>de</strong>s genossenschaftlichen Han<strong>de</strong>lns.<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche abzuholen. Die Kin<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n ja in Wohnungsgenossenschaften groß,<br />

und ich verstehe nicht, warum es uns nicht gelingt,<br />

ihnen das genossenschaftliche Gedankengut<br />

besser nahezubringen. Die Wohnungsgenossenschaften<br />

können dazu beitragen, in<strong>de</strong>m sie an die<br />

Schulen gehen. Dabei hilft uns das Pixi-Buch, das<br />

Kin<strong>de</strong>rn das Wohnen bei Genossenschaften erklärt.<br />

Wir verschenken dieses Buch sehr oft – sogar<br />

an <strong>de</strong>n Berliner Bausenator, <strong>de</strong>r ganz interessiert<br />

drin geblättert hat. Das sei ja mal eine gute I<strong>de</strong>e,<br />

hat er gesagt.<br />

Axel Gedaschko: Bei <strong>de</strong>r Diskussion über die Aktivierung<br />

<strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r dürfen wir <strong>de</strong>n Blick nicht<br />

auf das Genossenschaftswesen verengen, son<strong>de</strong>rn<br />

müssen die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt<br />

Jürgen Steinert: Frau Kern, meine Herren, in<br />

Ihren Statements haben Sie die Potenziale <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsgenossenschaften <strong>de</strong>utlich gemacht,<br />

aber auch auf die Herausfor<strong>de</strong>rungen hingewiesen,<br />

vor <strong>de</strong>nen die Genossenschaften<br />

dort wohnen bleiben; an<strong>de</strong>rerseits kann ich die<br />

Wohnung auch relativ schnell wie<strong>de</strong>r aufgeben,<br />

wenn sich an meinen Lebensverhältnissen etwas<br />

än<strong>de</strong>rt.<br />

berücksichtigen. Vereine, Parteien und eben<br />

auch Genossenschaften – sie alle haben das Problem,<br />

dass die Aktivitäten <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r zurückgehen.<br />

Wenn ich durch Deutschland fahre, dann<br />

ist es genau so, wie es Herr Fietzek<br />

stehen. Ich möchte eine These „Ich vermisse <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>r Politik, <strong>de</strong>n Wohnungsgenos-<br />

gesagt hat: Die Leute drängen sich<br />

herausgreifen, die Herr Fietzek senschaften die ihnen gebühren<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung beizumessen.“ nicht danach, in verantwortliche Positionen<br />

formuliert hat: dass die Frage <strong>de</strong>r<br />

lebenslangen Wohnsicherheit heute<br />

Maren Kern<br />

zu kommen. Dort hingegen,<br />

wo sie selbst unmittelbar berührt<br />

für viele Menschen nicht mehr im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

steht. Wie sehen Sie das, Frau Kern?<br />

Ich teile hingegen die Einschätzung, dass Genossenschaften<br />

junge Menschen heute schwer erreichen.<br />

Mir ist es ein beson<strong>de</strong>res Anliegen, gera<strong>de</strong><br />

sind, entfalten sie durchaus Aktivität.<br />

Jürgen Steinert: Gelegentlich darf <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rator<br />

Maren Kern: Ich möchte Herrn Fietzek wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />

Ich glaube, dass auch für junge Menschen<br />

<strong>de</strong>r Sicherheitsaspekt wichtig ist. Ich re<strong>de</strong> hier<br />

nicht von Stu<strong>de</strong>nten, son<strong>de</strong>rn von Menschen über<br />

25 o<strong>de</strong>r 30 Jahren, die die Sicherheit haben möchten,<br />

so lange in <strong>de</strong>r Wohnung bleiben zu können,<br />

wie sie wollen. Gera<strong>de</strong> in dieser Lebensphase geht<br />

es doch darum, anzukommen und sich eine langfristige<br />

Existenz aufzubauen und eine Familie zu<br />

grün<strong>de</strong>n. Deshalb müssen wir <strong>de</strong>n zentralen Vorteil<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaft noch <strong>de</strong>utlicher herausarbeiten:<br />

Einerseits kann ich bis an mein Lebensen<strong>de</strong><br />

in die Debatte eingreifen. Und das tue ich<br />

hiermit. Die Aktivität <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r hängt immer<br />

mit <strong>de</strong>r Frage zusammen, was für ein Angebot die<br />

Führungsgremien <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn unterbreiten.<br />

Die Gremien sollten aus Fehlschlägen nicht <strong>de</strong>n<br />

Schluss ziehen, die Mitglie<strong>de</strong>r seien ohnehin alle<br />

inaktiv, son<strong>de</strong>rn die Frage stellen, ob sie die Mitbestimmung<br />

richtig organisiert haben. Und sie<br />

sollten akzeptieren, dass es Genossenschaftsmitglie<strong>de</strong>r<br />

gibt, die sich in einem bestimmten Lebensabschnitt<br />

auf die berufliche Qualifizierung o<strong>de</strong>r<br />

die Familie konzentrieren möchten und <strong>de</strong>swegen<br />

46 1 | 2013


„Wir sollten zuerst vor <strong>de</strong>r eigenen<br />

Haustür kehren. Was tun eigentlich<br />

wir selber dafür, dass <strong>de</strong>r genossenschaftliche<br />

Gedanke zum Tragen<br />

kommt?“<br />

Axel Gedaschko<br />

mit Mitbestimmung vorübergehend nichts zu tun<br />

haben wollen. Das schließt nicht aus, dass sie in<br />

einer an<strong>de</strong>ren Lebensphase wie<strong>de</strong>r bereit sind,<br />

mitzumachen.<br />

Peter Schmidt: In meinem Statement habe ich<br />

darauf hingewiesen, dass die Genossenschaft ein<br />

Trainingsfeld für Demokratie und für Aushandlungs-<br />

und Auseinan<strong>de</strong>rsetzungsprozesse ist. Ich<br />

<strong>de</strong>nke, wir sollten das, was früher die Muskelhypothek<br />

war, in einer gewissen Weise neu formulieren.<br />

Bei <strong>de</strong>r Wogeno machen wir das, in<strong>de</strong>m wir mit<br />

unseren Bewohnern partizipative Planungsprozesse<br />

durchführen. Dennoch lei<strong>de</strong>n wir ein Stück<br />

weit darunter, dass wir so wenige Berührungspunkte<br />

mit Leuten haben, die auf Kundgebungen<br />

gehen, <strong>de</strong>r Attac-Bewegung nahestehen und sich<br />

als Globalisierungsgegner verstehen. Dabei wären<br />

die Genossenschaften doch eigentlich die geeigneten<br />

Andockstationen, in <strong>de</strong>nen diese Menschen<br />

ihre kreative Power einbringen könnten. Aber sie<br />

kommen lei<strong>de</strong>r nicht zu uns. Es kommen junge<br />

Familien, es kommen Aka<strong>de</strong>mikerhaushalte, es<br />

kommen alleinstehen<strong>de</strong> ältere Menschen, zumeist<br />

Frauen, die sich ein sicheres Umfeld schaffen<br />

wollen – aber die kreativen Player, die iPod- und<br />

iPad-Generation, die kommen, von Ausnahmen<br />

abgesehen, nicht zu uns.<br />

uns, weil sie die Möglichkeit erkennen, sich an <strong>de</strong>m<br />

Geschehen in <strong>de</strong>r Genossenschaft zu beteiligen.<br />

Vielleicht mag auch die Höhe <strong>de</strong>r Miete eine Rolle<br />

spielen. Aber ich glaube, dass in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

ein Wertewan<strong>de</strong>l stattfin<strong>de</strong>t, so dass die Frage <strong>de</strong>r<br />

Sicherheit auch für junge Leute eine immer größere<br />

Rolle spielt. Gera<strong>de</strong> in einer Großstadt wie Hamburg<br />

mit ihrem hohen Anteil an Single-Haushalten<br />

stellt sich ja die Frage, wie die Alleinleben<strong>de</strong>n im<br />

Alter wohnen wollen. Viele Menschen erkennen,<br />

dass die Genossenschaft da eine gewisse Sicherheit<br />

bieten kann.<br />

Um die genossenschaftlichen Werte zu vermitteln,<br />

muss sich die Genossenschaft in <strong>de</strong>n Stadtteil<br />

einbringen: in die Schulen, die Sportvereine,<br />

die kulturelle Szene, die sozialen Einrichtungen.<br />

Ich halte es für ausgesprochen wichtig, Nachbarschaft<br />

zu organisieren. Und Nachbarschaft<br />

heißt, zusammen zu leben und zusammen etwas<br />

zu unternehmen. Dafür braucht es Nachbarschaftstreffs,<br />

also Orte, wo sich die Genossenschaftsmitglie<strong>de</strong>r<br />

treffen – nicht nur die Älteren,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Jüngeren.<br />

Axel Fietzek: Genau. Wir müssen dort sein, wo<br />

sich die Jugend trifft. Deshalb haben wir die Beach<br />

Community geschaffen: Auf einem Beachvolleyball-Platz<br />

trifft sich im Sommer am Montagnachmittag<br />

die Jugend. Dabei können wir <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />

<strong>de</strong>n Genossenschaftsgedanken nahebringen.<br />

Darüber hinaus sollten wir uns überlegen, die neuen<br />

Medien einzubeziehen. Wir sollten die Scheu<br />

davor verlieren, Diskussionen zum Beispiel über<br />

Facebook zu führen.<br />

Holger Kowalski: Um unsere Leistungen transparent<br />

zu machen, müssen wir auch in an<strong>de</strong>ren<br />

Punkten an <strong>de</strong>r Kommunikation arbeiten. Wir<br />

sprechen beispielsweise alle unsere Mitglie<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>rselben Mitglie<strong>de</strong>rzeitschrift an, die Soli<strong>de</strong>-Beschei<strong>de</strong>nen<br />

genauso wie die Kommunikativ-<br />

Dynamischen. Warum entwickeln wir nicht Metho<strong>de</strong>n,<br />

wie wir die unterschiedlichen Gruppen besser<br />

erreichen können?<br />

Jürgen Steinert: Diese Gruppen haben ja auch<br />

unterschiedliche Interessen.<br />

Holger Kowalski: Ich sehe das etwas an<strong>de</strong>rs. Die<br />

jungen Leute kommen mittlerweile durchaus zu<br />

1 | 2013<br />

47


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Holger Kowalski: Um attraktiver zu wer<strong>de</strong>n, sollten<br />

wir uns zu<strong>de</strong>m Gedanken machen, wie wir<br />

unsere Begriffe mo<strong>de</strong>rnisieren. Wenn ich auf <strong>de</strong>m<br />

Rathausmarkt in Hamburg von Nutzungsgebühr<br />

spreche, so versteht das kein Mensch. Deshalb<br />

sollten wir einen neuen, allgemein verständlichen<br />

Begriff etablieren, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich macht, dass<br />

es sich nicht um eine Miete im eigentlichen Sinn<br />

han<strong>de</strong>lt.<br />

Axel Fietzek: Da wi<strong>de</strong>rspreche ich Ihnen. Ich<br />

bin ein großer Verfechter <strong>de</strong>r Begriffe, die sich<br />

über mehr als ein Jahrhun<strong>de</strong>rt entwickelt haben.<br />

Denn genau damit grenzen wir uns von an<strong>de</strong>ren<br />

Organisationen ab und rufen diesen Klick im Kopf<br />

Person ist, be<strong>de</strong>utet einen Gegenentwurf zur ungezügelten<br />

Gier <strong>de</strong>r Menschen, die zur weltweiten<br />

Finanzmarktkrise 2007 geführt hat. Ich vermute,<br />

dass die Vorzüge dieses Geschäftsmo<strong>de</strong>lls in <strong>de</strong>n<br />

Köpfen noch gar nicht so richtig angekommen sind.<br />

Diesen strukturellen Vorzug <strong>de</strong>r Genossenschaften<br />

ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wäre doch<br />

<strong>de</strong>s Schweißes <strong>de</strong>r Edlen wert, o<strong>de</strong>r?<br />

Axel Gedaschko: Man könnte hier von Membership<br />

Value – in Abgrenzung zum Sharehol<strong>de</strong>r Value<br />

– sprechen. Ich glaube, dass das <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Vorteil ist, auf <strong>de</strong>n Sie abstellen. Das ist<br />

auch <strong>de</strong>r Grund, weshalb Genossenschaften auf<br />

einmal in einem an<strong>de</strong>ren Licht gesehen wer<strong>de</strong>n<br />

Axel Gedaschko: Wozu auch die wohnungswirtschaftlichen<br />

Verbän<strong>de</strong> beitragen. Die Regionalverbän<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r GdW haben einen Lehrstuhl für<br />

Wohnungsgenossenschaften an <strong>de</strong>r EBZ Business<br />

School in Bochum gestiftet. Es ist also nicht so,<br />

dass <strong>de</strong>r Genossenschaftsgedanke auf Hochschulebene<br />

gar keine Rolle spielt.<br />

Axel Fietzek: Zur Partizipation: Die macht natürlich<br />

sehr viel Arbeit. Um das konkret zu machen:<br />

Wir haben vor einem Jahr einen neuen Spielplatz<br />

gebaut. Bevor wir mit <strong>de</strong>r Planung begannen, lu<strong>de</strong>n<br />

wir über große Aushänge das gesamte Haus – ein<br />

Hochhaus mit 200 Wohnungen – ein, um unsere<br />

I<strong>de</strong>en vorzustellen. Zu <strong>de</strong>r Versammlung kamen<br />

20 Bewohner. Nach<strong>de</strong>m aber <strong>de</strong>r Bagger angerollt<br />

war, ging eine Petition ein mit <strong>de</strong>m Tenor, wie <strong>de</strong>nn<br />

<strong>de</strong>r Vorstand auf die I<strong>de</strong>e gekommen sei, hier einen<br />

Kin<strong>de</strong>rspielplatz bauen zu wollen. Davon habe<br />

man ja noch nie etwas gehört. Und jetzt wer<strong>de</strong> es<br />

Krach geben und man könne nicht mehr in Ruhe<br />

seinen Mittagsschlaf halten. Auf die Frage, warum<br />

sie <strong>de</strong>nn nicht an <strong>de</strong>r Bürgerversammlung teilgenommen<br />

hätten, hieß es: Ach, da war ich im Urlaub,<br />

das habe ich gar nicht mitbekommen.<br />

„Warum klingt <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r Nutzungsgebühr <strong>de</strong>nn so komisch? Doch nur,<br />

weil wir darüber wenig in <strong>de</strong>r Zeitung lesen.“<br />

Axel Fietzek<br />

hervor, dass wir etwas an<strong>de</strong>res sind. Und warum<br />

klingt <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r Nutzungsgebühr <strong>de</strong>nn so<br />

komisch? Doch nur, weil wir darüber wenig in <strong>de</strong>r<br />

Zeitung lesen. Da steht immer Mieterhöhung o<strong>de</strong>r<br />

Mietsenkung o<strong>de</strong>r Mietspiegel. Wir müssen immer<br />

wie<strong>de</strong>r darauf hinweisen: Wir sind etwas an<strong>de</strong>res.<br />

Jürgen Steinert: Ich bin seit 48 Jahren Mitglied<br />

<strong>de</strong>r Baugenossenschaft Bergedorf-Bille. Die<br />

Bergedorf-Bille hat mehr als 20.000 Mitglie<strong>de</strong>r<br />

und hat immer noch Zulauf. Warum? Weil es zur<br />

Tradition in <strong>de</strong>r Bille gehört, dass <strong>de</strong>r Großvater<br />

<strong>de</strong>m Enkel die Mitgliedschaft in die Wiege legt. Das<br />

ist nicht typisch für alle Genossenschaften. Aber<br />

es lohnt sich, darüber nachzu<strong>de</strong>nken, ob dieser<br />

Ausschnitt <strong>de</strong>r Tradition nicht stärker kommuniziert<br />

wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Ein zweiter Aspekt, <strong>de</strong>n Frau Kern in ihrem Statement<br />

erwähnt hat: Bei <strong>de</strong>r Genossenschaft sind<br />

Bewohner und Eigentümer i<strong>de</strong>ntisch. Kann es<br />

sein, dass wir als Wohnungsgenossenschaften<br />

diesem I<strong>de</strong>ntitätsprinzip viel zu wenig Beachtung<br />

schenken? Denn die Tatsache, dass ein Genossenschaftsmitglied<br />

Miteigentümer und Nutzer in einer<br />

und plötzlich im „Han<strong>de</strong>lsblatt“ und in <strong>de</strong>r „Financial<br />

Times Deutschland“ vierseitige Beilagen<br />

kriegen. Dass Genossenschaften Stabilität und<br />

einen an<strong>de</strong>ren Umgang mit Wertschöpfung bieten,<br />

das sind Kernfragen, die in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

eine <strong>de</strong>utlich größere Rolle spielen als noch vor<br />

wenigen Jahren.<br />

Axel Fietzek: Wenn das I<strong>de</strong>ntitätsprinzip eine<br />

<strong>de</strong>r Wurzeln unseres wirtschaftlichen und sozialen<br />

Erfolgs ist, dann gibt es nur einen, <strong>de</strong>r das<br />

in die Öffentlichkeit tragen kann und muss: die<br />

Genossenschaften selber.<br />

Holger Kowalski: Wir sagen zwar immer, dass<br />

man in einer Genossenschaft mitbestimmt, aber<br />

gera<strong>de</strong> in großen Genossenschaften muss man<br />

diese Mitbestimmungsprozesse strukturieren.<br />

Es gibt durchaus Ängste vor <strong>de</strong>r Mitbestimmung.<br />

Denn natürlich wird es <strong>de</strong>sto schwieriger, eine<br />

Geschäftsstrategie umzusetzen, je mehr Mitbestimmer<br />

es gibt. Aber wenn man die Ängste vor <strong>de</strong>r<br />

Mitbestimmung verliert, dann wird das zu einem<br />

enormen Vorteil für die Genossenschaften.<br />

Maren Kern: Viele springen sofort auf <strong>de</strong>n Begriff<br />

Mitbestimmung an, weil sie <strong>de</strong>nken: Das ist<br />

ja klasse, dann kann ich ja mitbestimmen, wie<br />

hoch meine Miete wird, und dann kann ich sie<br />

senken. Aber so klappt das natürlich nicht. Mitbestimmung<br />

funktioniert nur auf Grundlage von<br />

Mitverantwortung.<br />

Holger Kowalski: Meine Empfehlung lautet: Immer<br />

vom Kleinen zum Großen gehen. Bei <strong>de</strong>n Beteiligungsprozessen<br />

kann man bei Kin<strong>de</strong>rspielplätzen<br />

o<strong>de</strong>r bei Neubauten anfangen und sich dann Stück<br />

für Stück vorarbeiten. Und zum Schluss traue ich<br />

mir dann auch eine Diskussion darüber zu, wie man<br />

die Miete in <strong>de</strong>r Genossenschaft gestalten will, ohne<br />

dass diejenigen das letzte Wort behalten, für die<br />

Mitbestimmung Mietensenkung be<strong>de</strong>utet.<br />

Peter Schmidt: Eine Genossenschaft ist neben<br />

einer Wirtschafts- und Sozialgemeinschaft auch<br />

48 1 | 2013


eine Kulturgemeinschaft. Darum hat je<strong>de</strong> Genossenschaft<br />

ihre eigene Kultur <strong>de</strong>r Willensbildung<br />

und <strong>de</strong>r Entscheidungsfindung. Ich glaube, dass<br />

die Genossenschaften in dieser Beziehung auf einem<br />

guten Weg sind. Den Hebel ansetzen sollten<br />

wir an an<strong>de</strong>rer Stelle. Ich <strong>de</strong>nke an <strong>de</strong>n Verkauf <strong>de</strong>r<br />

GBW in Bayern, eines Wohnungsunternehmens mit<br />

34.000 Wohneinheiten, das noch <strong>de</strong>r Bayerischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbank gehört. Von keiner einzigen<br />

allenfalls sehr zögerlich nach. Je<strong>de</strong>nfalls ist <strong>de</strong>r<br />

Senat bisher nicht in <strong>de</strong>r Lage, Genossenschaften<br />

Grundstücke für <strong>de</strong>n Wohnungsneubau zur<br />

Verfügung zu stellen. Die Grundstücke gehen an<br />

<strong>de</strong>n Meistbieten<strong>de</strong>n. Obwohl man seit an<strong>de</strong>rthalb<br />

Pauschalierung von Prüfungsgebühren sowie Seminarangebote<br />

speziell für neugegrün<strong>de</strong>te Genossenschaften.<br />

Deshalb mein Petitum: Gucken<br />

wir zuerst bei uns, was wir zur Stärkung <strong>de</strong>r Genossenschaften<br />

beitragen können! Und lassen wir<br />

gleichzeitig nicht locker, bei <strong>de</strong>r Politik<br />

Seite kam dabei <strong>de</strong>r Vorschlag einer genossenschaftlichen<br />

Lösung. Mit politischer<br />

Unterstützung und Zeichnung von<br />

rentierlichen Genossenschaftsanteilen,<br />

z. B. aus <strong>de</strong>n vom Kämmerer verwalteten<br />

„Ich glaube, dass in <strong>de</strong>r Gesellschaft ein Wertewan<strong>de</strong>l<br />

stattfin<strong>de</strong>t, so dass die Frage <strong>de</strong>r Sicherheit auch für<br />

junge Leute eine immer größere Rolle spielt.“<br />

Holger Kowalski<br />

das einzufor<strong>de</strong>rn, was sie in Sonntagsre<strong>de</strong>n<br />

betont.<br />

Jürgen Steinert: Ich möchte an Ihre<br />

Aussage anknüpfen: Was wird aus <strong>de</strong>n<br />

Pensionsrücklagen <strong>de</strong>r Stadt, könnte ein<br />

großer Teil <strong>de</strong>r Münchener GBW-Wohnungen in<br />

einen sicheren genossenschaftlichen Hafen geholt<br />

wer<strong>de</strong>n. Das wäre ein basis<strong>de</strong>mokratischer Akt,<br />

<strong>de</strong>r ein Leuchtsignal sen<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Aber das wird<br />

nicht gedacht und nicht gemacht.<br />

Jahren über eine Än<strong>de</strong>rung dieses Verfahrens re<strong>de</strong>t,<br />

ist nichts passiert. Immerhin sind wir aber<br />

im Gespräch.<br />

Axel Gedaschko: Wir sollten zuerst vor <strong>de</strong>r eigenen<br />

Haustür kehren. Was tun eigentlich wir selber<br />

dafür, dass <strong>de</strong>r genossenschaftliche Gedanke<br />

Genossenschaften, die so wenige Mitglie<strong>de</strong>r haben,<br />

dass sie sich keinen professionellen Vorstand<br />

leisten können? Wer<strong>de</strong>n sie auf Dauer überleben?<br />

Und was tun wir, wenn ihr Überleben gefähr<strong>de</strong>t<br />

ist?<br />

Holger Kowalski: Ich plädiere für das Mo<strong>de</strong>ll<br />

Maren Kern: Auch bei <strong>de</strong>m im Frühjahr 2012 begonnenen<br />

Verkaufsprozess <strong>de</strong>r TLG hätte man zumin<strong>de</strong>st<br />

prüfen können, ob es möglich ist, die TLG-<br />

Wohnungen in ein genossenschaftliches Mo<strong>de</strong>ll zu<br />

überführen. Grundsätzlich vermisse ich <strong>de</strong>n Willen<br />

<strong>de</strong>r Politik, <strong>de</strong>n Wohnungsgenossenschaften<br />

– beispielsweise bei <strong>de</strong>r Gründung von jungen<br />

Genossenschaften – zum Tragen kommt? Es gibt<br />

ja durchaus Stimmen bei uns, die argumentieren,<br />

dass diese jungen Genossenschaften dann gleich<br />

wie<strong>de</strong>r eingehen. Mit solchen Be<strong>de</strong>nken wer<strong>de</strong>n<br />

wir niemals <strong>de</strong>n genossenschaftlichen Gedanken<br />

<strong>de</strong>r Kooperation. Das heißt, dass die Beteiligten<br />

unter einem Dach kooperieren, wobei je<strong>de</strong>r seine<br />

I<strong>de</strong>ntität behält, aber eben im Rahmen einer übergeordneten<br />

Organisation. Allerdings gibt es noch<br />

keine rechtliche Form, die es zulässt, über einen<br />

Verbund von Genossenschaften eine Dach-<br />

die ihnen gebühren<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung beizumessen.<br />

Wohnungsgenossenschaften übernehmen ja gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgaben. In Ost<strong>de</strong>utschland<br />

zum Beispiel wäre <strong>de</strong>r Stadtumbau ohne die<br />

Wohnungsgenossenschaften – und natürlich auch<br />

die kommunalen Gesellschaften – überhaupt nicht<br />

möglich gewesen.<br />

Maren Kern: Auch bei uns in Berlin lobt die Politik<br />

die Genossenschaften. Aber wenn wir dann<br />

For<strong>de</strong>rungen erheben, kommt die Politik diesen<br />

stärken. <strong>Als</strong> GdW haben wir <strong>de</strong>shalb ein Maßnahmenbün<strong>de</strong>l<br />

geschnürt. Es beinhaltet kostenlose<br />

Erstberatung, zeitlich befristete Ermäßigung und<br />

Axel Fietzek: Wir wer<strong>de</strong>n heute von <strong>de</strong>r Politik<br />

umgarnt, weil sie glaubt, dass wir für sie Probleme<br />

lösen können. Aber wenn die Behör<strong>de</strong>n mit uns<br />

darüber verhan<strong>de</strong>ln wollen, ob wir nicht die Nutzungsgebühr<br />

senken können, damit eine Hartz-<br />

IV-Familie in ihrer Wohnung bleiben kann, dann<br />

entgegne ich, dass wir nicht die Sozialkasse dieses<br />

Lan<strong>de</strong>s sein können.<br />

1 | 2013<br />

49


MARKT UND MANAGEMENT<br />

organisation zu setzen. Wenn es aber gelänge, ein<br />

solches rechtliches Konstrukt zu fin<strong>de</strong>n, so könnte<br />

man die kleineren Genossenschaften integrieren,<br />

ohne eine Fusion vorzunehmen. Eine solche Dachgenossenschaft<br />

wür<strong>de</strong> gewährleisten, dass je<strong>de</strong><br />

Genossenschaft entsprechend ihrer Tradition arbeiten<br />

kann. Deshalb sollten wir versuchen, eine<br />

solche Lösung gesetzlich zu verankern.<br />

<strong>de</strong>r Zusammenarbeit zu fin<strong>de</strong>n. Ein Beispiel: Im<br />

Erzgebirge kam man bei <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r dortigen<br />

Kleinstgenossenschaften lange nicht voran. Aber<br />

nach<strong>de</strong>m man <strong>de</strong>n Namen „Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Erzgebirge“ geschaffen hatte, platzte<br />

<strong>de</strong>r Knoten, und plötzlich waren viele kleine Genossenschaften<br />

bereit, dieser neuen Organisation<br />

beizutreten.<br />

giekonzepts und überlegen uns, dafür die Rechtsform<br />

eG zu wählen. Das kann man sich auch auf<br />

an<strong>de</strong>ren Fel<strong>de</strong>rn vorstellen, zum Beispiel bei Pflegediensten<br />

und an<strong>de</strong>ren wohnnahen Aufgaben.<br />

In solchen Fällen sollte die Gründung erleichtert<br />

wer<strong>de</strong>n, ohne natürlich die Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />

Sicherheit zu vernachlässigen.<br />

Holger Kowalski: Gera<strong>de</strong> bei Energiegenossenschaften<br />

Maren Kern: Wir sollten kleine Genossenschaften<br />

nicht über einen Kamm scheren. Unter <strong>de</strong>n Neugründungen<br />

gibt es durchaus sehr gute, teilweise<br />

richtig professionell geführte Genossenschaften,<br />

die absolut überlebensfähig sind. Es gibt aber<br />

auch kleine Genossenschaften, die sogar dann<br />

noch intensiv an ihrer Eigenständigkeit<br />

Axel Gedaschko: An manche <strong>de</strong>r kleinen, kaum<br />

überlebensfähigen Genossenschaften kommen<br />

die Verbän<strong>de</strong> nur schwer heran. Lediglich die gesetzlich<br />

vorgeschriebene Prüfung stellt sicher,<br />

dass letztendlich auch die Kleinstgenossenschaft<br />

verpflichtet ist, sich vom Verband beraten zu<br />

gibt es lei<strong>de</strong>r viele, die sich zwar Genos-<br />

senschaft nennen, in Wirklichkeit aber eine reine<br />

Kapitalsammelstelle sind. Und dort kommt es auch<br />

zu Insolvenzen. <strong>Als</strong>o müssen wir schon genauer<br />

hingucken. Bei echten Genossenschaften hingegen<br />

sollten wir die Gründung in <strong>de</strong>r Tat erleichtern,<br />

dabei jedoch immer <strong>de</strong>n genossenschaftlichen<br />

festhalten, wenn sie mit<br />

<strong>de</strong>m Rücken zur Wand stehen. Ich<br />

selbst habe Prozesse begleitet, die<br />

extrem kompliziert waren und bei<br />

„Die Genossenschaft ist ein Trainingsfeld für Demokratie und<br />

für Aushandlungs- und Auseinan<strong>de</strong>rsetzungsprozesse.“<br />

Peter Schmidt<br />

Gedanken schützen.<br />

Axel Fietzek: Wenn das Kürzel eG<br />

weiter für einen Qualitätsstandard<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand gera<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n kleinen<br />

Genossenschaften kam.<br />

lassen. Ohne diese beraten<strong>de</strong> Prüfung hätten<br />

wir nicht die Insolvenzfreiheit, die ein Markenzeichen<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaften ist. Vor diesem<br />

stehen soll, dann muss es eine Zugangshür<strong>de</strong><br />

geben. Und wer die überschaubaren Kosten für<br />

die Gründungsprüfung nicht aufbringen kann,<br />

Peter Schmidt: Es gibt tatsächlich Genossenschaften<br />

mit vielleicht 20 Wohnungen, die eigentlich<br />

nicht überlebensfähig sind. Es stellt sich<br />

<strong>de</strong>shalb die Frage, wie es gelingen kann, eine Kapitalsammelstelle<br />

Hintergrund halte ich es für völlig falsch, dass in<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>spolitik jetzt die Überlegung geäußert<br />

wird, bei kleinen Genossenschaften von einer<br />

Prüfung abzusehen.<br />

<strong>de</strong>r sollte von einer solchen unternehmerischen<br />

Entscheidung vielleicht doch besser die Finger<br />

lassen.<br />

Jürgen Steinert: Frau Kern, meine Herren: Unsere<br />

Jürgen Steinert: Völlig richtig. Wir sollten das<br />

Diskussion hat unterstrichen, dass wir bei <strong>de</strong>n<br />

öffentliche Bewusstsein dafür schärfen, dass es Genossenschaften ein gemeinschaftliches Miteigentum<br />

dieser Prüfung zu verdanken ist, dass es bei Genossenschaften<br />

haben. Und die größte Solidarität, die<br />

so gut wie keine Insolvenzen gibt. in <strong>de</strong>n Wohnungsgenossenschaften schlummert,<br />

Es wäre wirklich das Dümmste, was man politisch ist, dass die einzelnen Genossenschaftsmitglie<strong>de</strong>r<br />

machen kann, bei kleinen Genossenschaften auf<br />

die Wohnungen nicht privatisieren können,<br />

die Prüfung zu verzichten.<br />

son<strong>de</strong>rn dass die Wohnungen spekulationsfrei an<br />

die nächste Generation weitergegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

zu organisieren, eine Art Supra-<br />

Organisation, die so stark ist, dass sie <strong>de</strong>n Kleingenossenschaften<br />

zur Seite stehen kann. Ich halte<br />

das für eine durchaus lösbare Aufgabe. Vielleicht<br />

könnten wir uns dabei inspirieren lassen vom<br />

Mietshäuser-Syndikat, das dieses Jahr mit <strong>de</strong>m<br />

Klaus-Novy-Preis ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n ist. Das<br />

ist zwar ein GmbH-basiertes Mo<strong>de</strong>ll, hinter <strong>de</strong>m<br />

aber im Prinzip ein ähnliches Gedankengut steht<br />

wie bei uns. Je<strong>de</strong>s Haus pflegt dabei seine I<strong>de</strong>ntität<br />

und bil<strong>de</strong>t seinen eigenen Willen; gleichzeitig verpflichten<br />

sich alle Häuser, in einen gemeinsamen<br />

Topf einzuzahlen, damit das Gesamtgebil<strong>de</strong>, die<br />

Holding sozusagen, überlebensfähig bleibt. Das<br />

halte ich für ein spannen<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>ll.<br />

Peter Schmidt: Gewiss, die Stabilität <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />

ist ein hohes Gut. Aber immerhin hat<br />

die Politik eine kleine Gründungswelle ausgelöst,<br />

in<strong>de</strong>m sie durch die Novelle <strong>de</strong>s Genossenschaftsgesetzes<br />

die Gründung von Genossenschaften<br />

vereinfacht hat. Auf diesem Weg sollten wir weitergehen.<br />

Wir tragen uns zum Beispiel bei einem<br />

Siedlungsvorhaben mit <strong>de</strong>m Gedanken eines Ener-<br />

Das ist etwas an<strong>de</strong>res als die Mietwohnung o<strong>de</strong>r<br />

das selbstgenutzte Wohneigentum, das ist ein<br />

dritter Weg. Ob dieser dritte Weg im öffentlichen<br />

Bewusstsein ausreichend verankert ist, daran habe<br />

ich meine Zweifel. Wir sollten gemeinsam daran<br />

arbeiten, diesen dritten Weg bekannter zu machen.<br />

Und damit bedanke ich mich bei Ihnen für<br />

Ihre Diskussionsbeiträge.<br />

Axel Fietzek: Bei Fusionen geht bei <strong>de</strong>r kleineren<br />

Genossenschaft verständlicherweise immer die<br />

Angst um, dass dann <strong>de</strong>r Vorstand in <strong>de</strong>r größeren<br />

Stadt bestimmt, was in <strong>de</strong>r kleineren Stadt geschehen<br />

soll. Trotz<strong>de</strong>m kann es gelingen, Formen<br />

50 1 | 2013


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MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: Ziegler, Stadt Halle<br />

Rendite an<strong>de</strong>rs – Stadtrendite: koordinierte Abrisse schaffen Platz für Baumpflanzungen und damit Mehrwert für die Bürger.<br />

THEMA DES MONATS<br />

Internationales Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften 2012<br />

Wohnungsgenossenschaften und Kommune –<br />

mehr miteinan<strong>de</strong>r wagen<br />

Ein Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand ist immer sinnvoll und heutzutage vielerorten erfor<strong>de</strong>rlich. Vor allem im<br />

Bezug auf die Wohnquartiere können Städte und Gemein<strong>de</strong>n, Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften<br />

voneinan<strong>de</strong>r profitieren und in enger Abstimmung für Bürgerschaft und städtische Entwicklung<br />

viel erreichen. Ein stadtentwicklungspolitisches und gemeinwesenbezogenes Beispiel aus Halle (Saale) und<br />

letzter Teil <strong>de</strong>r DW-Serie zum Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften.<br />

Anita Steinhart<br />

und<br />

Dr. Mario Kremling<br />

isw Institut für Strukturpolitik<br />

und Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung gGmbH<br />

Halle (Saale)<br />

Die Stadt Halle (Saale) ist ein Wohnstandort mit<br />

hoher Lebensqualität. Das städtebauliche Erscheinungsbild<br />

wird durch eine historisch wertvolle,<br />

altbaugeprägte Innenstadt sowie vier Großsiedlungsgebiete<br />

charakterisiert.<br />

Wohnungsmarkt in Halle (Saale)<br />

Der lokale Wohnungsmarkt ist infolge starker<br />

Einwohnerverluste nach 1990 durch strukturellen<br />

Wohnungsleerstand gekennzeichnet. Im Jahr<br />

2002 lag die Leerstandsquote bei 20 %, was über<br />

30.000 leer stehen<strong>de</strong>n Wohneinheiten (WE) entspricht.<br />

Es gibt zehn Wohnungsgenossenschaften<br />

in Halle (Saale), <strong>de</strong>r größten Stadt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Sachsen-Anhalt (230.000 Einwohner). Von <strong>de</strong>n<br />

über 32.000 Genossenschaftswohnungen gehören<br />

über 90 % <strong>de</strong>n sechs „großen“ Genossenschaften,<br />

die größte davon verfügt über einen Bestand von<br />

fast 9.000 WE. Sie bewirtschaften vornehmlich<br />

Bestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Baualtersklasse 1949 und jünger,<br />

vielfach in Plattenbauweise. Daneben gibt es vier<br />

kleinere Wohnungsgenossenschaften in gewachsenen<br />

Lagen mit 400-800 WE, vornehmlich aus<br />

<strong>de</strong>n 1920er und 1930er Jahren.<br />

Die halleschen Genossenschaften agieren infolge<br />

von Wohnungsüberhängen auf einem schwierigen<br />

Wohnungsmarkt. Aufgrund <strong>de</strong>r bis 1990 währen<strong>de</strong>n<br />

kommunalen Eigenständigkeit <strong>de</strong>s heutigen<br />

Stadtteils Neustadt zählen gleich zwei kommunale<br />

Wohnungsunternehmen mit zusammen rund<br />

52 1 | 2013


27.000 WE zu <strong>de</strong>n Konkurrenten. Hinzu kommen<br />

weitere Großvermieter (über 16.000 WE) und die<br />

Vielzahl privater Eigentümer von Mietwohnungsbauten<br />

(ca. 50.000 WE). Diese Situation erfor<strong>de</strong>rt<br />

<strong>de</strong>n Blick über <strong>de</strong>n eigenen Tellerrand: Nicht nur<br />

eine optimale Marktplatzierung von Einzelvorhaben,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Quartiersentwicklung gehört<br />

in <strong>de</strong>n Fokus einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung<br />

und Vorstandsarbeit, um die notwendige<br />

Investitionssicherheit zu gewährleisten. Dazu ist<br />

die Abstimmung und Kooperation mit Dritten notwendig,<br />

seien dies nun an<strong>de</strong>re Wohnungseigentümer<br />

o<strong>de</strong>r die Stadtverwaltung.<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung Stadtumbau<br />

Erfolgreiche Stadtumbaumaßnahmen über das<br />

letzte Jahrzehnt reduzierten <strong>de</strong>n Leerstand auf<br />

12 %. Die sechs großen Wohnungsgenossenschaften<br />

und die kommunalen Wohnungsunternehmen<br />

waren zu<strong>de</strong>m bislang die wichtigsten Protagonisten<br />

<strong>de</strong>s Stadtumbaus, sowohl beim Abriss als auch<br />

bei <strong>de</strong>r Aufwertung von Wohnungsbestän<strong>de</strong>n.<br />

Im Stadtumbauprozess in Halle – wie in vielen an<strong>de</strong>ren<br />

Städten auch – ist eine Vielzahl von Einzelinteressen<br />

unterschiedlicher Eigentümergruppen,<br />

<strong>de</strong>r Mieter, <strong>de</strong>r Stadtwerke und nicht zuletzt <strong>de</strong>r<br />

Stadt zu berücksichtigen. Die enge Abstimmung<br />

<strong>de</strong>r beteiligten Akteure bei Vorbereitung, Begleitung<br />

und Steuerung dieses Prozesses sind daher<br />

zentrale Aufgaben eines Netzwerkes, welches sich<br />

mit <strong>de</strong>r Stadtentwicklung in Halle befasst und in<br />

<strong>de</strong>m die Wohnungsgenossenschaften eine wichtige<br />

Rolle einnehmen.<br />

AG<br />

Neustadt<br />

AG<br />

Südstadt<br />

Organisationsstruktur <strong>de</strong>s Netzwerkes<br />

Gelungene Aufwertung genossenschaftlicher Wohnungen in Plattenbauweise in Halle.<br />

AG<br />

Hei<strong>de</strong>-<br />

Nord<br />

weitere Partner<br />

Stadt<br />

Wohnungsunternehmen<br />

+Stadtwerke<br />

AG<br />

Silberhöhe<br />

AG<br />

Innenstadt<br />

Wohnungsgenossenschaften im Netzwerk<br />

„Stadtentwicklung in Halle“<br />

Schon früh wur<strong>de</strong> erkannt: Es fehlt ein Sprachrohr<br />

<strong>de</strong>r lokalen Wohnungswirtschaft gegenüber <strong>de</strong>r<br />

Stadtverwaltung. Deshalb initiierten die Wohnungsgenossenschaften<br />

bereits 1999 gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>n kommunalen Wohnungsunternehmen die<br />

„Wohnungswirtschaftliche Plattform Halle“. Diese<br />

entwickelte sich nach Integration <strong>de</strong>r Stadt sowie<br />

weiterer Mitglie<strong>de</strong>r und Partner wie <strong>de</strong>n Stadtwerken,<br />

einzelnen privaten Großvermietern, Haus &<br />

Grund und <strong>de</strong>m Mieterbund zum Netzwerk „Stadtentwicklung<br />

in Halle“ (siehe Grafik). Die externe<br />

Mo<strong>de</strong>ration und Organisation <strong>de</strong>r Netzwerkarbeit,<br />

gemeinsam finanziert von Wohnungs- und Versorgungsunternehmen,<br />

übernahm das ortsansässige<br />

isw Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung.<br />

Zentrales Ziel <strong>de</strong>r Netzwerkarbeit ist <strong>de</strong>r Erhalt<br />

funktionieren<strong>de</strong>r Stadtquartiere trotz Rückbau<br />

Quelle: isw Institut<br />

Quelle: WG Frohe Zukunft eG<br />

und notwendiger Infrastrukturanpassung. Dies<br />

schafft die Basis für möglichst nachhaltige Investitionen<br />

von Wohnungseigentümern, Versorgern<br />

und <strong>de</strong>r Stadt. In <strong>de</strong>n zahlreichen Abstimmungsrun<strong>de</strong>n<br />

während <strong>de</strong>r letzten zehn Jahre wur<strong>de</strong><br />

dieses Ziel auf verschie<strong>de</strong>nen Ebenen verfolgt.<br />

Strategische Fragen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n drei bis vier<br />

jährlich durchgeführten Netzwerksitzungen erörtert.<br />

Ebenso wer<strong>de</strong>n dort Informationen zu<br />

übergeordneten politischen o<strong>de</strong>r planerischen<br />

Rahmenbedingungen ausgetauscht. Zur Bün<strong>de</strong>lung<br />

<strong>de</strong>r Entscheidungskompetenz im Netzwerk<br />

ist dort grundsätzlich die oberste Leitungsebene<br />

von Netzwerk-Unternehmen, Verbän<strong>de</strong>n und<br />

kommunaler Verwaltung vertreten. Auch die Lan<strong>de</strong>sdirektoren<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n wohnungswirtschaftlichen<br />

Verbän<strong>de</strong> und Vertreter <strong>de</strong>s Ministeriums für<br />

Lan<strong>de</strong>sentwicklung und Verkehr sind regelmäßige<br />

Gäste.<br />

Neben <strong>de</strong>n Netzwerksitzungen tagen regelmäßig<br />

vier auf die Stadtumbaugebiete in Halle bezogene<br />

Arbeitsgruppen <strong>de</strong>r dort vertretenen Wohnungsunternehmen.<br />

Dort laufen unter Einbeziehung relevanter<br />

Stadtteilakteure (z. B. Quartiersmanager)<br />

die Abstimmungsprozesse zu <strong>de</strong>n teilräumlichen<br />

Konzepten sowie <strong>de</strong>r Informationsaustausch zwischen<br />

<strong>de</strong>n Unternehmen.<br />

Erfolge und Probleme <strong>de</strong>r Netzwerkarbeit<br />

Die Frage, ob sich <strong>de</strong>r Aufwand lohnt, kann durchaus<br />

bejaht wer<strong>de</strong>n! Durch die Zusammenarbeit<br />

im Netzwerk konnte in einigen Teilen <strong>de</strong>r Stadt<br />

bereits eine gute Basis für nachhaltige Investitionen<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaften geschaffen wer<strong>de</strong>n:<br />

Die Stabilisierung zukunftsfähiger Wohnquartiere<br />

in <strong>de</strong>n Großsiedlungen, die Aufwertung <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

mit Positivausstrahlung auf umliegen<strong>de</strong><br />

genossenschaftliche Bestän<strong>de</strong> sowie Portfolio-<br />

Erweiterungen infolge von Ankäufen und Neubauinvestitionen<br />

in Innenstadtlagen sind nur<br />

einige Beispiele, die die enge Zusammenarbeit<br />

erst sicher ermöglichte. Weitere Vorteile sind reduzierte<br />

Kosten für die Umverlegung technischer<br />

Infrastruktur durch <strong>de</strong>n Abschluss von Quartiersvereinbarungen,<br />

die Mitsprache beim Einsatz von<br />

Städtebauför<strong>de</strong>rmitteln sowie die Mitwirkung an<br />

städtischen Planwerken und Konzepten mit beson<strong>de</strong>rer<br />

wohnungswirtschaftlicher Relevanz,<br />

wie z. B. <strong>de</strong>m „Integrierten Stadtentwicklungskonzept<br />

2015“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m „Räumlichen Leitbild<br />

Halle 2025plus“. Hinzu kommen „weiche“ Faktoren,<br />

wie die Sprachrohrfunktion (das Netzwerk<br />

gibt <strong>de</strong>n Wohnungsunternehmen in Halle eine<br />

Stimme), die Annäherung <strong>de</strong>r Systemrationalitäten<br />

von Stadtverwaltung, Wohnungsunternehmen<br />

und an<strong>de</strong>ren Netzwerkpartnern und <strong>de</strong>utliche<br />

Fühlungsvorteile, was auch im täglichen<br />

1 | 2013<br />

53


MARKT UND MANAGEMENT<br />

müssen Lösungen gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, weil eine<br />

Kooperationsstruktur wie das Netzwerk „Stadtentwicklung<br />

in Halle“ starke öffentliche Partner<br />

braucht!<br />

Ein historisches Parkhaus wur<strong>de</strong> durch eine Wohnungsgenossenschaft saniert und ist heute wie<strong>de</strong>r nutzbar.<br />

Verwaltungsvollzug zu schnelleren und besseren mittlerweile ein Drittel <strong>de</strong>r Wohnungsbestän<strong>de</strong><br />

Problemlösungen beiträgt.<br />

in <strong>de</strong>n wichtigen Großsiedlungen Neustadt und<br />

Dennoch stehen die Wohnungsgenossenschaften Silberhöhe bewirtschaften. Zu<strong>de</strong>m erscheint, mit<br />

im Netzwerk auch gewissen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

gegenüber. So for<strong>de</strong>rt das Agieren in einem eingeschränkte kommunale Handlungsfähigkeit,<br />

Blick auf die im Haushaltskonsolidierungsprozess<br />

<strong>de</strong>rartigen Kooperationsgremium zusätzlichen die öffentliche Steuerungskraft von Stadtentwicklungsprozessen<br />

gefähr<strong>de</strong>t. Verstärkend wirkt die<br />

Zeitaufwand und ein gewisses Maß an Kompromissfähigkeit.<br />

<strong>Als</strong> schwierig gestaltet sich bislang Verringerung von Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>smitteln für<br />

die Einbeziehung <strong>de</strong>r privaten Großvermieter, die die Wohnungs- und Städtebauför<strong>de</strong>rung. Hier<br />

Genossenschaft macht Spaß – Indoorspielplatz in Halle-Neustadt.<br />

Quelle: jeweils: Bauverein Halle & Leuna eG, Halle<br />

Quelle: maigrün, BWG Halle-Merseburg eG, Halle<br />

Wohnungsgenossenschaften<br />

für eine starke Kommune<br />

Wohnungsgenossenschaften sind zuverlässige,<br />

sozial verantwortliche und für die Kommune<br />

berechenbare Bestandshalter. Wie wichtig das<br />

ist, zeigen die immer wie<strong>de</strong>r aufflammen<strong>de</strong>n<br />

Diskussionen um einseitig renditeorientierte<br />

Großvermieter und Konflikte im Hinblick auf<br />

ein nachhaltiges Quartiers- und Stadtentwicklungshan<strong>de</strong>ln<br />

dieser, oft auch „Heuschrecken“<br />

genannten, Akteure.<br />

Darüber hinaus bereichern Wohnungsgenossenschaften<br />

das kommunale Leben und die lokale<br />

Gesellschaft. Der genossenschaftliche Grundgedanke<br />

<strong>de</strong>s Miteinan<strong>de</strong>rs lässt die Unternehmen<br />

immer wie<strong>de</strong>r nach Wegen suchen, um auch unter<br />

sozialen Aspekten einen Zusatznutzen <strong>de</strong>s genossenschaftlichen<br />

Wohnens zu erzeugen. So bieten<br />

fast alle Wohnungsgenossenschaften Freizeit- und<br />

Beschäftigungsangebote für ihre Mitglie<strong>de</strong>r an,<br />

beginnend von <strong>de</strong>r Krabbelgruppe für <strong>de</strong>n jüngsten<br />

Nachwuchs bis hin zu Vortrags-, Sport- o<strong>de</strong>r<br />

Ausflugsangeboten für Senioren. Diese gemeinsamen<br />

Aktivitäten för<strong>de</strong>rn die Nachbarschaftshilfe<br />

und stärken <strong>de</strong>n sozialen Zusammenhalt im Quartier.<br />

Sie bil<strong>de</strong>n ein Stück Daseinsvorsorge, das die<br />

Kommune nicht selbst leisten muss.<br />

Wohnungsgenossenschaften erzeugen darüber<br />

hinaus auch eine Stadtrendite (s. <strong>de</strong>n Beitrag<br />

auf S. 60 in dieser DW), wenn sie wie in Halle<br />

Verantwortung übernehmen für die Sanierung<br />

historischer Bausubstanz (wie z. B. eines historischen<br />

Parkhauses o<strong>de</strong>r von Bauensembles aus <strong>de</strong>n<br />

1920er/1930er Jahren), <strong>de</strong>n Betrieb eines Indoorspielplatzes,<br />

<strong>de</strong>r Einrichtung von Begegnungsstätten,<br />

die Spielplatzgestaltung und –pflege im<br />

Wohnumfeld, die Übernahme von Springbrunnen-<br />

Patenschaften bis hin zur Spen<strong>de</strong>naktion für <strong>de</strong>n<br />

Ersatzneubau einer Fußgängerbrücke zwischen<br />

Alt-Halle und Halle-Neustadt, um nur einige aktuelle<br />

Beispiele zu nennen.<br />

Das Hallenser Beispiel zeigt: Wohnungsgenossenschaften<br />

machen eine Kommune stark. Bei großen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen wie <strong>de</strong>m Stadtumbau,<br />

<strong>de</strong>n einzelne Unternehmen allein nicht schultern<br />

können, sucht man <strong>de</strong>n Schulterschluss mit an<strong>de</strong>ren<br />

Wohnungsgenossenschaften und wichtigen<br />

Akteuren in <strong>de</strong>r Stadt. Insofern stellt das Netzwerk<br />

„Stadtentwicklung in Halle“ gelebtes Genossenschaftsprinzip<br />

dar und kann als ein ermutigen<strong>de</strong>s<br />

Beispiel dafür gesehen wer<strong>de</strong>n, mehr miteinan<strong>de</strong>r<br />

zu wagen.<br />

54 1 | 2013


THEMA DES MONATS<br />

Interview<br />

mit Stiftungsprofessor Dr. Jürgen Keßler<br />

Wohnungsgenossenschaften<br />

bieten so etwas wie ‚Wohnen Plus’<br />

Quelle: privat<br />

Im Frühjahr 2012 riefen <strong>de</strong>r GdW, die genossenschaftlichen Prüfungsverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Verein Wohnen<br />

in Genossenschaften die Stiftungsprofessur „Wohnungsgenossenschaften und genossenschaftliches<br />

Prüfungswesen“ ins Leben. Prof. Dr. Jürgen Keßler wird <strong>de</strong>r erste Inhaber <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r EBZ Business School<br />

angesie<strong>de</strong>lten Professur. Der DW verrät er, warum eine verstärkte wissenschaftliche Beschäftigung mit <strong>de</strong>n<br />

Wohnungsgenossenschaften geboten ist.<br />

Prof. Dr. Keßler, an <strong>de</strong>r EBZ Business School entsteht<br />

eine Professur für Wohnungsgenossenschaften<br />

und genossenschaftliches Prüfwesen.<br />

Wie bewerten Sie diesen Schritt?<br />

Das ist eine ungemein wichtige Entwicklung.<br />

Bisher gab es keine einzige vergleichbare Genossenschaftsprofessur<br />

in Deutschland. Es wur<strong>de</strong> nur<br />

punktuell auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften<br />

und <strong>de</strong>s genossenschaftlichen Prüfwesens<br />

geforscht. Dies wird sich künftig än<strong>de</strong>rn.<br />

Dass die Professur an <strong>de</strong>r EBZ Business School,<br />

als wohnungswirtschaftlicher Hochschule, eingerichtet<br />

wird, ist eine sinnvolle und notwendige<br />

Bün<strong>de</strong>lung von Kompetenzen.<br />

Mit welchen Themen wer<strong>de</strong>n Sie sich in <strong>de</strong>r<br />

neuen Position befassen?<br />

Priorität hat z. B. das Verhältnis zwischen Genossenschafts-<br />

und Mietrecht, <strong>de</strong>nn dieses ist vollkommen<br />

ungeklärt. Diese für Wohnungsgenossenschaften<br />

wichtigen Rechtsbereiche wer<strong>de</strong>n von Juristen<br />

oft nur ungenügend verknüpft. Die Folge ist eine<br />

große Rechtsunsicherheit vor Gericht. Wir können<br />

hier aufklären und informieren. Auch <strong>de</strong>r Bereich<br />

<strong>de</strong>r Corporate Governance in Wohnungsgenossenschaften<br />

steht weit oben auf <strong>de</strong>r Prioritätenliste.<br />

Hier geht es um konkrete Organisations- und Haftungsfragen<br />

für Vorstän<strong>de</strong>.<br />

In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren wer<strong>de</strong>n wir uns mit<br />

vielen weiteren Themen befassen. Da die EBZ<br />

Business School eine Hochschule ist, die auf Metho<strong>de</strong>nkompetenz<br />

und große Praxisnähe ihrer Arbeit<br />

setzt, kann die neue Professur viel bewirken<br />

– z. B. dabei helfen, die nächste Generation von<br />

Führungskräften in Wohnungsgenossenschaften<br />

optimal auf ihre Aufgaben vorzubereiten.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Finanz- und Bankenkrise wur<strong>de</strong><br />

gesagt, das Unternehmensmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften<br />

sei so aktuell wie nie.<br />

Teilen Sie diese Sichtweise?<br />

Ja! Die Rechtsform <strong>de</strong>r Genossenschaft befand<br />

sich möglicherweise in einer Krise: 2006 gab es<br />

nur noch etwa 7.000 von ursprünglich einmal<br />

20.000 Genossenschaften in Deutschland. Auf<br />

die Frage, ob Genossenschaften eine Rechtsform<br />

mit Zukunft o<strong>de</strong>r Relikt <strong>de</strong>r Vergangenheit sind,<br />

habe ich schon vor mehr als einem Jahrzehnt auf<br />

die wirtschaftlichen Vorzüge und die Mo<strong>de</strong>rnität<br />

<strong>de</strong>s Genossenschaftsmo<strong>de</strong>lls verwiesen. Man kann<br />

die Stärken <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften gar<br />

nicht ausreichend betonen: Sie sind die Unternehmensform<br />

mit <strong>de</strong>r geringsten Insolvenzanfälligkeit<br />

– diese liegt unter 1 %. Sie müssen nicht<br />

die Interessen ihrer Investoren o<strong>de</strong>r Sharehol<strong>de</strong>r<br />

gegen die ihrer Kun<strong>de</strong>n abwägen, weil es bei ihnen<br />

diese Zweiteilung nicht gibt. Das Mitspracherecht<br />

und die paritätische Stimmverteilung <strong>de</strong>r Genossenschaftsmitglie<strong>de</strong>r<br />

machen sie hochattraktiv für<br />

je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich langfristig engagieren will.<br />

Genossenschaften als sichere Anker<br />

in <strong>de</strong>r Krise …?<br />

Die Anziehungskraft von Genossenschaften geht<br />

weit über die gegenwärtige Finanzmarktkrise hinaus.<br />

In einer zunehmend <strong>de</strong>sintegrierten Gesellschaft,<br />

in <strong>de</strong>r die öffentliche Hand verschie<strong>de</strong>ne<br />

soziale und kulturelle Aufgaben nicht mehr übernehmen<br />

kann o<strong>de</strong>r will, müssen an<strong>de</strong>re Institutionen<br />

einspringen. Wohnungsgenossenschaften tun<br />

das in vielerlei Weise und bieten ihren Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

so etwas wie „Wohnen plus”. Ihnen ist <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsgedanke<br />

immanent. Mit <strong>de</strong>r letzten Novellierung<br />

<strong>de</strong>s Genossenschaftsrechts betonte <strong>de</strong>r<br />

Gesetzgeber, dass dies ausdrücklich gewünscht ist<br />

und vom Gesetz mitgetragen wird.<br />

Es soll aber nicht bestritten wer<strong>de</strong>n, dass sich<br />

ebenso kommunale, kirchliche und viele an<strong>de</strong>re<br />

Wohnungsunternehmen sozial und kulturell engagieren,<br />

dass auch sie zum Erhalt <strong>de</strong>r Städte und zur<br />

Stabilität von Quartieren beitragen. Unsere Arbeit<br />

soll ihnen ebenfalls zum Vorteil gereichen, <strong>de</strong>nn<br />

manche Konzepte zur Mitglie<strong>de</strong>rpartizipation, zur<br />

Corporate Governance o<strong>de</strong>r zur Organisation von<br />

Leitungsstrukturen sind ohne Weiteres übertragbar.<br />

Hier können wir, wie so oft, vom lebendigen<br />

Austausch nur profitieren.<br />

Prof. Dr. Keßler, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Die Fragen stellte Olaf Berger.<br />

1 | 2013<br />

55


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: Arbeitskreis Wohnungsbaugenossenschaften Hessen<br />

Wichtiger Bestandteil erfolgreicher Social-Media-Kampagnen: Motive, die die Zielgruppe ansprechen.<br />

THEMA DES MONATS<br />

Web 2.0-Marketingkampagne <strong>de</strong>r<br />

hessischen Wohnungsbaugenossenschaften<br />

Provokant, jung und mo<strong>de</strong>rn: „Werd WohnHesse!“<br />

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften ausgerufen.<br />

Für <strong>de</strong>n Arbeitskreis <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaften Hessen war das ein willkommener Anlass, um<br />

neue junge Zielgruppen für das Thema genossenschaftliches Wohnen zu interessieren – mit einer speziellen<br />

Kampagne.<br />

Christopher Martin<br />

FuP Marketing und<br />

Kommunikation<br />

Frankfurt am Main<br />

„Wir wollten <strong>de</strong>utlich machen, worin sich genossenschaftliches<br />

Wohnen von an<strong>de</strong>ren Wohnformen<br />

unterschei<strong>de</strong>t und welche speziellen Vorteile<br />

es bietet“, erläutert Bernd Arnold, Vorstand <strong>de</strong>r<br />

Hochtaunusbau in Bad Homburg und einer <strong>de</strong>r<br />

Sprecher <strong>de</strong>s Marketing-Arbeitskreises <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaften<br />

in Hessen. Damit die<br />

Botschaft „Wohnungsbaugenossenschaften sind<br />

auch was für junge Menschen, von <strong>de</strong>r ersten eigenen<br />

Bu<strong>de</strong> bis zur 3-Zimmer-Familienwohnung,<br />

wenn <strong>de</strong>r erste Nachwuchs kommt“ auch bei <strong>de</strong>r<br />

gewünschten Zielgruppe ankommt, wur<strong>de</strong> eine<br />

spezialisierte Kommunikationsagentur hinzugezogen.<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>m Arbeitskreis <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsbaugenossenschaften Hessen entwickelte<br />

die Agentur ein innovatives Konzept für<br />

eine crossmediale Kampagne, mit <strong>de</strong>ren Hilfe die<br />

„WohnHessen“ gesucht wur<strong>de</strong>n.<br />

Crossmediale Kampagne<br />

als Schlüssel zum Erfolg<br />

Die Kampagne bestand aus verschie<strong>de</strong>nen Bausteinen:<br />

Werbung im hessischen Privatsen<strong>de</strong>r<br />

56 1 | 2013


Planet Radio, Werbebanner auf <strong>de</strong>r Internetseite<br />

<strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs, Flyer und Pressearbeit. Darüber<br />

hinaus gab es eine Kooperation mit <strong>de</strong>m Stadtmagazin<br />

Prinz. Wichtiger Bestandteil war die neugeschaffene<br />

Facebookseite www.facebook.com/<br />

wohnhesse. Dort konnten die „WohnHessen“ sich<br />

über das Prinzip <strong>de</strong>s genossenschaftlichen Wohnens<br />

informieren und an einem Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Gesucht war ein originelles Foto <strong>de</strong>r eigenen<br />

Wohnung. Über die kreativsten Wohni<strong>de</strong>en<br />

entschie<strong>de</strong>n die Facebookuser per Abstimmung<br />

selbst.<br />

Für die Sieger wur<strong>de</strong>n interessante Preise ausgelobt,<br />

zum Beispiel ein iPad mit Taschenbeamer,<br />

iTunes-Gutscheine sowie Genossenschaftsanteile.<br />

„Es war uns wichtig, <strong>de</strong>n jungen Menschen neben<br />

<strong>de</strong>m Gewinnspiel auch die Möglichkeit zu bieten,<br />

mehr über das Wohnen in einer Genossenschaft<br />

zu erfahren“, erklärt Uwe Flotho, Vorstand <strong>de</strong>r<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG aus Kassel und<br />

ebenfalls Sprecher <strong>de</strong>s Marketing-Arbeitskreises<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaften in Hessen.<br />

„Die Informationen auf <strong>de</strong>r Facebookseite sowie<br />

die Verlinkung auf www.hessen-wohnung.<strong>de</strong>, die<br />

Internetseite <strong>de</strong>s Arbeitskreises, haben uns dies<br />

ermöglicht.“<br />

Witzige Beispielfotos zeigten,<br />

wie die eigene Wohnung in<br />

Szene gesetzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

„Scharf, Hingucker, typisch du?“<br />

Bei <strong>de</strong>m Fotowettbewerb unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Scharf, Hingucker, typisch du?“ reichten 25 Teilnehmer<br />

originelle Fotos ihrer Wohnung ein und<br />

ließen die Facebookuser für ihre Wohnung abstimmen.<br />

Um möglichst viele<br />

Freun<strong>de</strong> zum Abstimmen für<br />

das eigene Foto zu gewinnen,<br />

sollten die Teilnehmer<br />

die Kampagne über Facebook<br />

„weitersagen“. „Dadurch<br />

ergab sich ein Schneeballeffekt,<br />

sodass über die Wettbewerbsteilnehmer<br />

hinaus<br />

viele weitere Personen auf<br />

das Thema aufmerksam wur<strong>de</strong>n“,<br />

berichtet Detlef Hans<br />

Franke, Geschäftsführer von<br />

FuP Marketing und Kommunikation. „Dabei war<br />

von Anfang an klar, dass die Genossenschaften<br />

mit <strong>de</strong>m Projekt Pionierarbeit leisten“, so Franke<br />

weiter. „Aus diesem Grund hat es uns nicht<br />

überrascht, dass die Zugriffszahlen auf die<br />

Beispielfotos aus <strong>de</strong>m Wettbewerb: Kreative Facebookfans<br />

Die rund 25 eingereichten<br />

Fotos machten eines ganz<br />

<strong>de</strong>utlich:<br />

Die „WohnHessen” waren<br />

mit viel Kreativität bei <strong>de</strong>r<br />

Sache ...<br />

1 | 2013<br />

57


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Face bookseite nicht so hoch ausfielen wie bei<br />

Kampagnen von Sportlern, Schauspielern o<strong>de</strong>r<br />

renommierten Markenartiklen.“<br />

Bei <strong>de</strong>r aktuellen Kampagne konnte die Facebookseite<br />

eine Fananzahl von 211 Personen<br />

verbuchen. Für die Fotos <strong>de</strong>s Fotowettbewerbs<br />

wur<strong>de</strong>n 1.936 Stimmen abgegeben und 43 Kom-<br />

book heute fester Bestandteil im Alltag <strong>de</strong>r 15- bis<br />

35-Jährigen und erfreuen sich auch bei Älteren<br />

immer größerer Beliebtheit. Die Möglichkeit, sich<br />

auf persönlicher Ebene mit seinen Bekannten zu<br />

„verbin<strong>de</strong>n“ und Erfahrungen unkompliziert und<br />

schnell auszutauschen, begeistert viele Menschen.<br />

Hinzu kommt die Ten<strong>de</strong>nz, <strong>de</strong>r Empfehlung eines<br />

mit kritischen Äußerungen an<strong>de</strong>re negativ beeinflussen<br />

und schlimmstenfalls einen so genannten<br />

„Shitstorm“, also massenweise unfreundliche<br />

Kommentare, entfesseln. Auch bei <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Kampagne <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften gab es<br />

kritische Anmerkungen zu <strong>de</strong>n Bedingungen <strong>de</strong>s<br />

Wettbewerbs, die an <strong>de</strong>r öffentlichen Pinnwand<br />

diskutiert wur<strong>de</strong>n. „Hier war es wichtig, schnell<br />

zu reagieren“, berichtet Franke.<br />

Die Agentur entwickelte eine klären<strong>de</strong> Stellungnahme<br />

auf <strong>de</strong>r Facebookseite. Darin wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Usern ver<strong>de</strong>utlicht, warum die Genossenschaften<br />

sich für <strong>de</strong>n gewählten Abstimmungsmodus<br />

entschie<strong>de</strong>n hatten. Die User wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m<br />

gebeten, sich bei Fragen und Kritik per privater<br />

Facebooknachricht direkt an das Team zu wen<strong>de</strong>n,<br />

das die Seite betreute. Dadurch konnte die<br />

Kritik aus <strong>de</strong>m öffentlichen Kanal elegant in einen<br />

privaten Bereich umgeleitet wer<strong>de</strong>n. „Einen <strong>de</strong>r<br />

Kritiker konnten wir am En<strong>de</strong> sogar überzeugen,<br />

einen eigenen Wettbewerbsbeitrag einzuschicken“,<br />

so Franke abschließend. Anhand dieses<br />

konkreten Falles wird sehr <strong>de</strong>utlich, dass man bei<br />

<strong>de</strong>r Kommunikation in sozialen Netzwerken „am<br />

Ball“ bleiben muss. Die dabei oft gestellte Frage<br />

nach <strong>de</strong>m Zeitaufwand lässt sich nicht pauschal<br />

beantworten, son<strong>de</strong>rn orientiert sich am jeweiligen<br />

Design <strong>de</strong>r Kampagnen und <strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten<br />

Mitmach-Elementen. Generell gilt: Während die<br />

einmalige Entwicklung einer Kampagnenstrategie<br />

verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt, ist<br />

die darauf folgen<strong>de</strong> Betreuung <strong>de</strong>r Seite mit weniger<br />

Aufwand verbun<strong>de</strong>n.<br />

Die Titelfotos auf <strong>de</strong>r Facebook-Seite machten Lust, sich am Wettbewerb zu beteiligen.<br />

mentare verfasst. Insgesamt lag die Reichweite Bekannten o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>s mehr Be<strong>de</strong>utung zuzumessen<br />

als einer „anonymen“ Werbebotschaft.<br />

bei Facebook durch das Weitersagen an Freun<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>ren Freun<strong>de</strong> bei 46.830 Personen. „Wenn „Die Kommunikation über soziale Netzwerke bietet<br />

für die Wohnungswirtschaft große Chancen“,<br />

man bedankt, dass Genossenschaften bei <strong>de</strong>r<br />

Zielgruppe kaum bekannt sind, ist das Ergebnis weiß auch Dr. Rudolf Ridinger, Vorstandssprecher<br />

nicht schlecht. Immerhin zählt die Zielgruppe <strong>de</strong>s Verbands <strong>de</strong>r südwest<strong>de</strong>utschen Wohnungswirtschaft.<br />

„Die positiven Effekte dieser ‚digitalen<br />

<strong>de</strong>r jungen Erwachsenen zur meistumworbenen<br />

Zielgruppe überhaupt“, so <strong>de</strong>r Kommunikationsexperte<br />

abschließend.<br />

reale Beziehung zwischen Mietern und Wohnungs-<br />

Nachbarschaften‘ übertragen sich direkt auf die<br />

unternehmen.“<br />

Soziale Netzwerke mit Chancen und Risiken Allerdings macht sich ein Unternehmen mit einer<br />

Die Facebookseite wird von <strong>de</strong>n hessischen Wohnungsbaugenossenschaften<br />

nach Abschluss <strong>de</strong>s bar. Die sehr öffentliche Form <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

Kampagne in sozialen Netzwerken auch angreif-<br />

Gewinnspiels weiterhin als Dialogplattform genutzt.<br />

Schließlich sind soziale Netzwerke wie Face-<br />

birgt zum Beispiel das Risiko, dass einzelne<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

User<br />

Übertragbarkeit auf an<strong>de</strong>re Projekte<br />

Kommunikationsexperten sind sich darüber einig,<br />

dass man soziale Netzwerke im Marketingmix<br />

nicht mehr ignorieren kann – beson<strong>de</strong>rs,<br />

wenn man eine junge Zielgruppe erreichen<br />

möchte. „Auch Unternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

wer<strong>de</strong>n sich mehr und mehr mit <strong>de</strong>m<br />

Thema ‚Social Media‘ befassen müssen“, prognostiziert<br />

<strong>de</strong>shalb auch Detlef Hans Franke. Eine<br />

wichtige Rolle für <strong>de</strong>n Projekterfolg spielt dabei,<br />

dass die Kampagne gezielt für die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

in sozialen Netzwerken konzipiert wird. „Es<br />

genügt nicht, auf einer Facebookseite die gleichen<br />

Nachrichten zu veröffentlichen, die man<br />

auch in <strong>de</strong>r örtlichen Presse platziert, o<strong>de</strong>r einen<br />

Wohnungsflyer eins zu eins auf <strong>de</strong>r Facebookseite<br />

einzustellen“, warnt er. Für erfolgreiche Projekte<br />

müsse man statt<strong>de</strong>ssen eigens für dieses Medium<br />

Aktionen entwickeln und Meldungen erstellen.<br />

Nur so könne man die User dazu anregen, aus<br />

eigenem Antrieb die Facebookseite eines Unternehmens<br />

anzuwählen und sich an <strong>de</strong>n angebotenen<br />

Aktionen zu beteiligen.<br />

58 1 | 2013


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MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: SBV Hannover<br />

Sanierung eines <strong>de</strong>nkmalgeschützten 5-Familien-Hauses von En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts in Hannover-List mit rund 560 m 2 Wohnfläche. Vermietet an die Amanda Wohngruppen<br />

für essgestörte junge Frauen und Mädchen GmbH bietet es nach <strong>de</strong>r Entkernung und Sanierung Plätze für Bewohnerinnen in <strong>de</strong>r Altersgruppe 15-22 Jahre.<br />

60 1 | 2013


THEMA DES MONATS<br />

Mehr als schnö<strong>de</strong>r Mammon<br />

Die Sozialrendite mo<strong>de</strong>rner Genossenschaften<br />

Die Leistungen, die Wohnungsunternehmen für die Allgemeinheit erbringen, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeit kaum gesehen und von Politik und Gesellschaft zu wenig gewürdigt – fin<strong>de</strong>t zumin<strong>de</strong>st die<br />

Wohnungswirtschaft. Die Branche reagiert mit CSR-Berichten o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r so genannten<br />

Stadtrendite. Aber wie wird die Rendite ermittelt, die die Genossenschaft für Mitglie<strong>de</strong>r und Öffentlichkeit<br />

durch zusätzliche beson<strong>de</strong>re genossenschaftliche Leistungen erbringt? Der Spar- und Bauverein Hannover<br />

und <strong>de</strong>r vdw Nie<strong>de</strong>rsachsen Bremen habe gemeinsam ein Bewertungssystem entwickelt.<br />

Reiner Fulst<br />

Vorstand<br />

Spar- und Bauverein Hannover eG<br />

Die Berechnung <strong>de</strong>r finanzwirtschaftlichen Rendite<br />

ist bekannt. Wie aber wird die Rendite ermittelt,<br />

die eine Wohnungsgenossenschaft für Mitglie<strong>de</strong>r<br />

und Öffentlichkeit durch zusätzliche Leistungen<br />

erbringt? Die Herausfor<strong>de</strong>rung hierbei ist, alle beson<strong>de</strong>ren<br />

Leistungen einer Genossenschaft über<br />

ein nachvollziehbares System zu bewerten. Diese<br />

Betrachtung muss über <strong>de</strong>n rein finanziellen Nutzen<br />

weit hinausgehen. Bei diesem Bewertungssystem<br />

muss es also zuallererst um <strong>de</strong>n Mehrwert für<br />

Mitglie<strong>de</strong>r, aber auch um <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Leistungen<br />

für die Allgemeinheit gehen.<br />

Der Verband <strong>de</strong>r Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

in Nie<strong>de</strong>rsachen und Bremen e. V. (vdw<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen Bremen) hat sich dieser Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Sozialberichts<br />

angenommen, <strong>de</strong>r beim Spar- und Bauverein eG<br />

Hannover (SBV Hannover) exemplarisch erprobt<br />

wur<strong>de</strong>. „Obwohl die Mitgliedsunternehmen unserer<br />

Organisation in großer Zahl ein hohes Maß<br />

an sozialem Engagement mit ihrer täglichen Arbeit<br />

verbin<strong>de</strong>n, wissen davon in <strong>de</strong>r Regel nicht<br />

einmal die Anteilseigner. Deshalb haben wir ein<br />

transparentes Bewertungsmo<strong>de</strong>ll entwickelt,<br />

das diese Informationslücke schließen soll. Erst<br />

die Berichterstattung über sozial und ökologisch<br />

verantwortungsvolles Han<strong>de</strong>ln sorgt für die Akzeptanz<br />

bei Anteilseignern und Öffentlichkeit, die<br />

eine nachhaltige Geschäftspolitik tatsächlich verdient“,<br />

erklärt Jörg Cammann, Steuerberater und<br />

vereidigter Buchprüfer beim vdw Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Bremen, die Beweggrün<strong>de</strong>.<br />

In einem mehrstufigen Verfahren wird die Gesamtrendite<br />

in finanzwirtschaftliche und Sozialrendite<br />

unterteilt und entsprechend Abbildung ermittelt.<br />

Zur besseren Transparenz wer<strong>de</strong>n vier Bereiche<br />

unterschie<strong>de</strong>n:<br />

• Ökonomie und Betriebswirtschaft,<br />

• Soziales,<br />

• Gesellschaft und<br />

Stadtentwicklung<br />

sowie<br />

• Ökologie.<br />

Bewertungssystem<br />

Da die einzelnen Komponenten<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaftsleistung<br />

eben nicht in Euro<br />

und Cent quantifizierbar<br />

sind, wer<strong>de</strong>n die<br />

Leistungen nicht nur<br />

über <strong>de</strong>n finanziellen<br />

Erfolg, son<strong>de</strong>rn auch<br />

über ein festgelegtes<br />

Punktesystem bewertet. Die Abbildung zeigt<br />

<strong>de</strong>n dualen Ansatz <strong>de</strong>r Leistungsquantifizierung.<br />

Der spezifische Punktwert einer Leistung ermittelt<br />

sich über <strong>de</strong>n Zielerreichungsgrad – <strong>de</strong>r sowohl<br />

negativ als auch positiv sein kann. Multipliziert<br />

mit einer Gewichtung, die die Be<strong>de</strong>utung bzw.<br />

<strong>de</strong>n sozialen Nutzen für die Mitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r die<br />

Öffentlichkeit wi<strong>de</strong>rspiegelt, errechnet sich <strong>de</strong>r<br />

Gesamtpunktwert einer je<strong>de</strong>n Leistung. Die Abbildung<br />

ver<strong>de</strong>utlicht das Punktebewertungsverfahren:<br />

Die Festlegung <strong>de</strong>r Wichtigkeit erfolgt<br />

über kein festes Raster, son<strong>de</strong>rn hängt von <strong>de</strong>m<br />

jeweiligen Unternehmen ab.<br />

Abschließend erstellt <strong>de</strong>r vdw Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Bremen <strong>de</strong>n Sozialbericht. Die Zusammen-<br />

1 | 2013<br />

61


MARKT UND MANAGEMENT<br />

AUFSCHLÜSSELUNG DER GESAMTRENDITE<br />

QUANTIFIZIERUNG DER LEISTUNGEN<br />

Gesamtrendite<br />

Dualer Ansatz <strong>de</strong>r Quantifizierung<br />

unmittelbar:<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

finanzwirtschaftliche<br />

Rendite<br />

mittelbar:<br />

Erhöhung <strong>de</strong>s<br />

Beteiligungswertes<br />

Sozialrendite<br />

(„Stadtrendite”)<br />

Komponenten<br />

ökonomisch sozial gesellschaftlich ökologisch<br />

Quantifizierung möglich<br />

rein quantitative Bemessung in €<br />

Quantifizierung nicht hinreichend<br />

objektivierbar<br />

Punktebewertungsverfahren<br />

unmittelbarer<br />

Nutzen<br />

mittelbarer<br />

Nutzen<br />

Output-Bewertung<br />

Input-Bewertung<br />

Quelle: SBV Hannover<br />

BEWERTUNG DER NICHT IN EURO MESSBAREN KOMPONENTEN<br />

IM PUNKEVERFAHREN<br />

Ermittlung nach Punktebewertungsverfahren<br />

BEWERTUNGSSCHEMA<br />

DER ERGEBNISSE<br />

Gesamturteil<br />

Um auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s erreichten Punktwerts ein Gesamturteil über die mit <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />

Tätigkeit verbun<strong>de</strong>ne Sozialrendite abzugeben, haben wir folgen<strong>de</strong> Bewertungsstufen festgelegt.<br />

Punktwert:<br />

Zielerreichungsgrad <strong>de</strong>s<br />

sozialen Nutzens für die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

-1 negative Effekte für die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

0 neutrale Wirkung<br />

1 feststellbarer Nutzen<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

2 hoher Nutzen für die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

3 außeror<strong>de</strong>ntlich hoher<br />

Nutzen für die Mitglie<strong>de</strong>r/<br />

Gesellschafter<br />

Gewichtung:<br />

Be<strong>de</strong>utung für die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

1 erkennbare Be<strong>de</strong>utung<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

2 hohe Be<strong>de</strong>utung<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

3 sehr hohe Be<strong>de</strong>utung<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r/Gesellschafter<br />

Ergebnis:<br />

Gesamtpunktwert<br />

Quelle: SBV Hannover<br />

< 0 unternehmerische Tätigkeit führt zu sozialen Lasten für die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

1 bis 10 unternehmerische Tätigkeit löst eine erkennbare positive Sozialrendite<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r aus<br />

11 bis 30 unternehmerische Tätigkeit führt zu einer positiven Sozialrendite<br />

mit hohem Nutzen für die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

über 30 unternehmerische Tätigkeit führt zu einer positiven Sozialrendite<br />

mit einem sehr hohen Nutzen für die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

fassung aller Leistungen unter <strong>de</strong>n vier Bereichen<br />

enthält wie<strong>de</strong>rum die Ergebnisse <strong>de</strong>r finanzwirtschaftlichen<br />

Auswertung und die <strong>de</strong>s Punktesystems.<br />

Das Gesamturteil bzw. die abschließen<strong>de</strong><br />

Bewertung <strong>de</strong>r Leistungen wird nach einem<br />

Punkteschema getroffen wie die Abbildung <br />

zeigt. Darüber hinaus erfolgt eine abschließen<strong>de</strong><br />

Würdigung <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren Engagements<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaft für seine Mitglie<strong>de</strong>r und die<br />

Gesellschaft.<br />

Pilot beim SBV Hannover<br />

Der SBV Hannover hat als eine <strong>de</strong>r ersten Genossenschaften<br />

<strong>de</strong>n Sozialbericht erstellen lassen.<br />

Unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Vorstands trug eine im<br />

Unternehmen eingesetzte Projektgruppe die<br />

verschie<strong>de</strong>nen beson<strong>de</strong>ren Leistungen <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />

zusammen. In Zusammenarbeit mit<br />

Vertretern <strong>de</strong>s Regionalverbands unter Leitung<br />

von Jörg Cammann wur<strong>de</strong>n diese dann nach <strong>de</strong>m<br />

beschriebenen System bewertet. Die finanzwirtschaftlichen<br />

Daten konnten dabei ohne größeren<br />

Aufwand aus <strong>de</strong>m geprüften Jahresabschluss entnommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der fertiggestellte Sozialbericht ist auch beim<br />

SBV Hannover ein Novum. Der Bericht ist in <strong>de</strong>n<br />

Geschäftsbericht <strong>de</strong>s Unternehmens eingeflossen<br />

und wur<strong>de</strong> Vertreterversammlung und Aufsichtsrat<br />

sowie <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

vorgestellt. Es ist so zum ersten Mal gelungen, die<br />

beson<strong>de</strong>ren Leistungen <strong>de</strong>s Unternehmens darzustellen<br />

und dabei die Komponenten zu bewerten,<br />

die monetär gar nicht o<strong>de</strong>r nicht in vollem Umfang<br />

im Rechnungswesen erfasst wer<strong>de</strong>n können. „Im<br />

Sozialbericht ist es gelungen, die Wertigkeit <strong>de</strong>r<br />

beson<strong>de</strong>ren zusätzlichen Leistungen unseres Unternehmens<br />

für seine Mitglie<strong>de</strong>r und auch für die<br />

Öffentlichkeit strukturiert und nachvollziehbar<br />

zu ermitteln und darzustellen“, erläutert Petra<br />

Fahl, Teamleiterin Freizeit und Servicemanagement<br />

beim SBV Hannover.<br />

Die Präsentation <strong>de</strong>r Ergebnisse hat also <strong>de</strong>utlich<br />

gemacht, dass die Genossenschaft viel mehr<br />

bietet als preiswertes Wohnen in zeitgemäßen<br />

Wohnungen.<br />

SBV HANNOVER<br />

Gegrün<strong>de</strong>t: 1885<br />

Wohnungen: 7.787<br />

Wohn- und Nutzfläche: 508.000 m 2<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: 23.158<br />

Mitarbeiter: 75<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>: 9<br />

Umsatzerlöse: 40 Mio. €<br />

Bilanzsumme: 300 Mio. €<br />

Geschäftsguthaben: 12 Mio. €<br />

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62 1 | 2013


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MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: UrbanRuths.<strong>de</strong><br />

Im beson<strong>de</strong>ren Ambiente <strong>de</strong>s Schlüterhofs <strong>de</strong>s Deutschen Historischen Museums, Unter <strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>n, fand <strong>de</strong>r Galaabend <strong>de</strong>s Verbandstages statt.<br />

GdW-Verbandstag 2012: Energiewen<strong>de</strong> und Klimaschutz im Fokus<br />

„gerecht wohnen” – Wohnungswirtschaft<br />

macht sich für bezahlbares Wohnen stark<br />

Klimaschutz und Energieeffizienz bestimmten im Kontext <strong>de</strong>s politischen Mammutprojekts Energiewen<strong>de</strong><br />

die Vorträge und Diskussionen auf <strong>de</strong>m Verbandstag 2012 <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>utscher Wohnungsund<br />

Immobilienunternehmen. Angesichts steigen<strong>de</strong>r Energie- und Strompreise, Baukosten, Steuern und<br />

kalten Betriebskosten präsentierte die <strong>de</strong>utsche Wohnungswirtschaft ein Jahr vor <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl <strong>de</strong>n<br />

rund 600 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Verbän<strong>de</strong>n ihre Strategie für ein bezahlbares Wohnen.<br />

Andreas Schichel<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

GdW, Berlin<br />

Wohnen muss sozialgerecht, klimagerecht, generationengerecht,<br />

aber auch stadtgerecht – und damit<br />

sowohl mietergerecht als auch vermietergerecht<br />

– sein. Mit diesen Schlagworten präsentierte<br />

Verbandspräsi<strong>de</strong>nt Axel Gedaschko zum Auftakt<br />

<strong>de</strong>s Verbandstages die GdW-Strategie „gerecht<br />

wohnen”. Insbeson<strong>de</strong>re angesichts <strong>de</strong>r aktuellen<br />

klimapolitischen Herausfor<strong>de</strong>rungen sei die Politik<br />

in <strong>de</strong>r Pflicht: „Die soziale und wirtschaftliche<br />

Balance muss sowohl für <strong>de</strong>n Mieter als auch für<br />

<strong>de</strong>n Vermieter gleichsam berücksichtigt wer<strong>de</strong>n”,<br />

so sein dringen<strong>de</strong>r Appell auf <strong>de</strong>m Verbandstag<br />

am 14. und 15. November 2012 in Berlin. Zu <strong>de</strong>n<br />

hochrangigen Gästen gehörten u. a. Bun<strong>de</strong>sumweltminister<br />

Peter Altmaier und <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r SPD-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion, Dr. Frank-Walter<br />

Steinmeier.<br />

Klimagerechtes Wohnen<br />

„Die Energiewen<strong>de</strong> wird ohne die Vermieter und<br />

ohne die Wohnungswirtschaft nicht gelingen.<br />

Sie sind es, die investieren, dabei in Vorleistung<br />

treten und das wirtschaftliche Risiko tragen”, so<br />

64 1 | 2013


Quelle: UrbanRuths.<strong>de</strong><br />

Quelle: GdW, Torsten George<br />

Dr. Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r SPD-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion, sprach u. a. über<br />

die Be<strong>de</strong>utung ausreichen<strong>de</strong>r Mittelausgestaltung bei <strong>de</strong>r Städtebauför<strong>de</strong>rung.<br />

GdW-Präsi<strong>de</strong>nt Gedaschko spricht zu rund<br />

600 Teilnehmern <strong>de</strong>s GdW-Verbandstages.<br />

Axel Gedaschko. Damit klimagerechtes Wohnen<br />

in Zukunft möglich ist, müsse das KfW-Programm<br />

„Energieeffizientes Bauen und Sanieren” auf hohem<br />

Niveau über 2014 hinaus verfestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>rnisierung müssten auch<br />

an<strong>de</strong>re Aktivitäten für <strong>de</strong>n Klimaschutz genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n: Insbeson<strong>de</strong>re die CO 2 -arme Produktion<br />

von Strom und Wärme müsse stärker in <strong>de</strong>n Fokus<br />

rücken. „Dennoch darf die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage<br />

nicht lauten: ‚Dämmen o<strong>de</strong>r nicht dämmen?’ –<br />

son<strong>de</strong>rn: ‚Wie viel Dämmung ist angemessen und<br />

wo können wir an<strong>de</strong>re innovative Energiekonzepte<br />

einsetzen?’”, erklärte <strong>de</strong>r GdW-Chef. Viel effektiver<br />

könne die <strong>de</strong>zentrale Energieversorgung im<br />

Gebäu<strong>de</strong>bereich und eine <strong>de</strong>zentrale Speicherung<br />

von Energie sein. Ein umfassen<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>zentraler<br />

Ausbau erneuerbarer Energien sei die einzige<br />

Möglichkeit, die Energiekosten in <strong>de</strong>n Griff zu bekommen.<br />

Damit Wohnen bezahlbar bleibt, seien<br />

angemessene Klimaschutzvorgaben eine wesentliche<br />

Voraussetzung. „Es ist ein positives Signal,<br />

dass bei <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

2012 keine Verschärfungen <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

für <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>bestand geplant sind. Energetische<br />

Sanierungsmaßnahmen müssen wirtschaftlich<br />

und sozial verträglich bleiben. Die steigen<strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wohnungsneubau wer<strong>de</strong>n<br />

allerdings die Kosten für die in Ballungsräumen<br />

dringend notwendigen neuen Wohnungen weiter<br />

treiben”, so <strong>de</strong>r GdW-Präsi<strong>de</strong>nt.<br />

„Die GdW-Wohnungswirtschaft ist <strong>de</strong>m Markt bei im Jahr 2019 wird <strong>de</strong>r Gesamtmarkt energetisch<br />

<strong>de</strong>r energetischen Sanierung bereits um sieben das erreicht haben, was bei <strong>de</strong>n Bestän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Jahre voraus”, betonte Gedaschko zum Engagement<br />

<strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft für ein klimage-<br />

heute Realität ist”, erklärte <strong>de</strong>r GdW-Präsi<strong>de</strong>nt.<br />

GdW-Unternehmen im Durchschnitt bereits<br />

rechtes Wohnen. Die Wohnungsunternehmen im „Klimagerecht wohnen heißt für uns, die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Klimaschutz und Energieeffizienz<br />

GdW sind bei <strong>de</strong>r energetischen Sanierung ihrer<br />

Gebäu<strong>de</strong>bestän<strong>de</strong> bun<strong>de</strong>sweit Vorreiter: Seit in Einklang mit heutigen und künftigen Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s Wohnens zu bringen.” Letztlich seien<br />

1990 wur<strong>de</strong>n rund 62 % <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> energetisch<br />

mo<strong>de</strong>rnisiert, mehr als die Hälfte davon komplett,<br />

das heißt inklusive Wärmedämmung. „Erst Erzeugung CO 2 -armer Energie nur<br />

vergleichbar preiswerte technische Lösungen zur<br />

möglich,<br />

Bun<strong>de</strong>sumweltminister Peter Altmaier auf <strong>de</strong>m GdW-Verbandstag<br />

Quelle: GdW, Torsten George<br />

1 | 2013<br />

65


MARKT UND MANAGEMENT<br />

erläuterte Prof. Dr. Reinhard Hüttl, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Technikwissenschaften<br />

acatech: „Wir wer<strong>de</strong>n uns an diese Än<strong>de</strong>rungen<br />

anpassen müssen.” Diese wer<strong>de</strong>n allerdings regional<br />

sehr unterschiedlich erfolgen – so wer<strong>de</strong> es<br />

z.B. in einigen Regionen trockener, während es in<br />

an<strong>de</strong>ren Regionen mehr regnen wer<strong>de</strong>.<br />

Umweltminister Altmeier (l.) hielt eine mitreißen<strong>de</strong> Re<strong>de</strong> und betonte, er freue sich auf <strong>de</strong>n Dialog mit <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft.<br />

Marc Calon (r.), Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s AEDES Verband <strong>de</strong>r Wohnungsunternehmen <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, gab<br />

interessante Einblicke in die teils schwierigen Rahmenbedingungen für nie<strong>de</strong>rländische Wohnungsunternehmen.<br />

wenn die Energiewen<strong>de</strong> sich auf das ursprüngliche<br />

Ziel <strong>de</strong>r Klimapolitik – die CO 2 -Einsparung –<br />

konzentriere. „Und wir wollen hier alle Chancen,<br />

auch zur <strong>de</strong>zentralen Erzeugung und Speicherung<br />

von Wärme und Strom, nutzen, um so auch<br />

zu einer Begrenzung <strong>de</strong>s Wohnkostenanstiegs<br />

einen sinnvollen Beitrag zu leisten”, erklärte<br />

Gedaschko.<br />

Energiewen<strong>de</strong> im Mittelpunkt<br />

Zu verstärkter Kooperation zwischen <strong>de</strong>n Akteuren<br />

<strong>de</strong>r Klimaschutzpolitik und <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

rief Bun<strong>de</strong>sumweltminister Peter Altmaier<br />

in einem fesseln<strong>de</strong>n Vortrag auf: „Ich bin <strong>de</strong>r Auffassung,<br />

dass wir uns das Projekt Energiewen<strong>de</strong><br />

gemeinsam auf die Fahnen schreiben müssen”,<br />

erklärte er vor Vertretern <strong>de</strong>r rund 3.000 GdW-<br />

Wohnungsunternehmen sowie zahlreichen Gästen<br />

<strong>de</strong>s GdW-Verbandstages. „Wir brauchen dabei keinen<br />

Umweltschutz um seiner selbst willen. Aber<br />

wir müssen <strong>de</strong>n alten und falschen Gegensatz von<br />

Umwelt- und Wirtschaftspolitik überwin<strong>de</strong>n.” Er<br />

betonte, es sei ein großer Erfolg, dass die Energiewen<strong>de</strong><br />

endlich im Mittelpunkt <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Aufmerksamkeit stehe. Bezogen auf die Wohnungswirtschaft<br />

erklärte <strong>de</strong>r Minister, dass man<br />

aus seiner Sicht bei <strong>de</strong>n Wohnungen nicht das letzte<br />

Prozent an energetischer Sanierung herauskitzeln<br />

müsse. „Ich bin aber sehr wohl <strong>de</strong>r Auffassung,<br />

dass wir gemeinsam intensiv darauf hinarbeiten<br />

müssen, diese Energiewen<strong>de</strong> bezahlbar zu schaffen”,<br />

so Altmaier. Dabei gelte es auch Leitplanken<br />

aufzustellen, um Planungssicherheit zu schaffen.<br />

Altmaier appellierte an die Wohnungswirtschaft im<br />

GdW, auch weiterhin einen intensiven Dialog mit<br />

<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sumweltministerium zu führen.<br />

Die komplexen Zusammenhänge von Klimaän<strong>de</strong>rungen<br />

einschließlich <strong>de</strong>s menschlichen Einflusses<br />

Quelle: GdW, Torsten George<br />

„Mehr als nur Beton” – sozial-, stadtund<br />

generationengerechtes Wohnen<br />

Marc Calon, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s AEDES Verband <strong>de</strong>r Wohnungsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, gewährte<br />

einen Einblick in die nie<strong>de</strong>rländische Wohnungspolitik<br />

und erläuterte die aktuelle Situation <strong>de</strong>s<br />

dortigen Wohnungsmarktes. Auch in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />

gebe es eine hohe Nachfrage nach bezahlbarem<br />

Wohnraum, aber ein zu geringes Angebot.<br />

Teilweise liege die Wartezeit für eine sozial gebun<strong>de</strong>ne<br />

Wohnung bei bis zu zehn Jahren. Der <strong>de</strong>mografische<br />

Wan<strong>de</strong>l mache wie auch in Deutschland<br />

Anpassungskonzepte notwendig. Er lobte diesbezüglich<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

GdW auf europäischer Ebene – im Europäischen<br />

Verbindungsausschuss zur Koordinierung <strong>de</strong>r sozialen<br />

Wohnungswirtschaft CECODHAS.<br />

„Es geht beim Wohnen um viel mehr als nur Beton”,<br />

betonte Dr. Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

GDW VERGIBT STIPENDIEN FÜR BACHELORSTUDIUM REAL ESTATE<br />

Quelle: GdW, Torsten George<br />

Bereits zum vierten Mal<br />

hat <strong>de</strong>r GdW auf seinem<br />

Verbandstag Stipendien<br />

für die bun<strong>de</strong>sweit<br />

besten Absolventen <strong>de</strong>r<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Immobilienkaufmann/-<br />

frau vergeben. „Damit<br />

sollen junge Immobilienkaufleute<br />

für ihre herausragen<strong>de</strong>n<br />

Leistungen<br />

Glückliche Stipendiaten und stolze Geschäftsführer <strong>de</strong>r ausbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Wohnungsunternehmen, rechts Ulrich A. Büchner und Axel Gedaschko. ausgezeichnet und für<br />

eine weitere Karriere in<br />

<strong>de</strong>r Branche geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n”, erklärte GdW-Präsi<strong>de</strong>nt Axel Gedaschko. Die Stipendien gelten<br />

für ein berufsbegleiten<strong>de</strong>s Bachelorstudium Real Estate an einer von <strong>de</strong>n wohnungswirtschaftlichen<br />

Verbän<strong>de</strong>n eingerichteten Hochschule – <strong>de</strong>r EBZ Business School in Bochum o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

BBA Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft in Berlin.<br />

Die Jury unter <strong>de</strong>m Vorsitz von GdW-Präsi<strong>de</strong>nt Axel Gedaschko zeichnete in diesem Jahr drei<br />

Bewerber mit einem Vollzeitstipendium für <strong>de</strong>n Studiengang „Immobilienmanagement” aus:<br />

Carina Müller, Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zur Immobilienkauffrau bei <strong>de</strong>r Gesellschaft für Bauen und Wohnen<br />

Hannover mbH (GBH), Jandia Adamscheck, Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zur Immobilienkauffrau bei <strong>de</strong>r<br />

GSG Ol<strong>de</strong>nburg Bau- und Wohngesellschaft mbH, und Philipp Grundmann, Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r zum<br />

Immobilienkaufmann bei <strong>de</strong>r Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB).<br />

Eine spezielle Gratulation ging außer<strong>de</strong>m an <strong>de</strong>n Geschäftsführer <strong>de</strong>r Gesellschaft für Bauen<br />

und Wohnen Hannover mbH (GBH), Dieter Cor<strong>de</strong>s. Sein Unternehmen hat bereits zum dritten<br />

Mal einen <strong>de</strong>r besten Azubis ausgebil<strong>de</strong>t, die ein GdW-Stipendium gewonnen haben.<br />

66 1 | 2013


12.500-€-SPENDE FÜR DESWOS-WASSERPROJEKT IN TANSANIA<br />

Der Galaabend zum GdW-Verbandstag 2012<br />

im Schlüterhof <strong>de</strong>s Deutschen Historischen<br />

Museums bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Rahmen für<br />

die Übergabe einer großzügigen Spen<strong>de</strong>: Einen<br />

Scheck über 12.500 € überreichte Dr. Manuel<br />

Cubero, COO und Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands von<br />

Kabel Deutschland, im Namen seines Unternehmens<br />

an Georg Potschka, Generalsekretär <strong>de</strong>r<br />

DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales<br />

Wohnungs- und Siedlungswesen e. V. Das<br />

TV- und Telekommunikationsunternehmen unterstützt damit <strong>de</strong>n Bau einer Trinkwasseranlage<br />

in <strong>de</strong>m abgelegenen Dorf Lupila in <strong>de</strong>n Livingstonebergen Tansanias, wo ein akuter Mangel an<br />

sauberem Trinkwasser herrscht. Mit dieser Spen<strong>de</strong> kann die DESWOS die Überlebenschancen<br />

von Kleinkin<strong>de</strong>rn und die Lebensqualität für 2.400 Menschen im tansanischen Lupila durch die<br />

Erschließung einer neuen Quelle, die Aufforstung <strong>de</strong>s Quellgebiets mit Urwaldbäumen zum<br />

Schutz <strong>de</strong>r Quellen und <strong>de</strong>m Bau eines neuen Wasserspeichers in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Dorfes verbessern.<br />

Der Projektpartner <strong>de</strong>r DESWOS, die ELCT Central South Diocese, zäunt die neue Quelle<br />

ein und baut ein Sammelbecken. Eine veraltete Trinkwasseranlage aus <strong>de</strong>n 1970er Jahren<br />

wird instand gesetzt. Sie wird mit einem Speichertank in Dorfnähe verbun<strong>de</strong>n. Unten im Dorf<br />

können die Menschen das saubere Trinkwasser dann über Wasserstellen zapfen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>de</strong>swos.<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r SPD-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion und Ehrengast beim<br />

Galaabend <strong>de</strong>s GdW-Verbandstages, bei seiner<br />

Dinner Speech. Wohnungen seien mehr als das<br />

reine Immobilienpotenzial – daher müssten die<br />

Städtebauför<strong>de</strong>rung und das Programm Soziale<br />

Stadt auf hohem Niveau erhalten bleiben. Die wohnungspolitische<br />

Zukunft wer<strong>de</strong> komplexer sein als<br />

die Vergangenheit. Dazu passe <strong>de</strong>r vielschichtige<br />

Begriff <strong>de</strong>s GdW-Mottos „gerecht wohnen”. Klimagerechtes,<br />

sozialgerechtes, stadtgerechtes und<br />

generationengerechtes Wohnen gehören sowohl<br />

für Mieter als auch Vermieter zu einem funktionieren<strong>de</strong>n<br />

Wohnungsmarkt dazu.<br />

Um das Engagement <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft weit<br />

über die Bewirtschaftung ihrer Bestän<strong>de</strong> hinaus<br />

auch in Zukunft zu ermöglichen, stellte Axel Gedaschko<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Verbandstags folgen<strong>de</strong><br />

zentrale politische For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Strategie<br />

„gerecht wohnen” vor: „Damit sozialgerechtes<br />

Wohnen auch weiterhin möglich ist, muss durch<br />

staatliche För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r Wohnkostenbelastung<br />

begrenzt und einkommensschwache<br />

Haushalte individuell unterstützt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Bun<strong>de</strong>smittel für die Wohnraumför<strong>de</strong>rung müssen<br />

auf einem Niveau von min<strong>de</strong>stens 518 Mio. € pro<br />

Jahr bleiben und von <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn zweckgebun<strong>de</strong>n<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n”, so <strong>de</strong>r GdW-Präsi<strong>de</strong>nt.<br />

Um dabei auch <strong>de</strong>n sozialen Zusammenhalt in<br />

Stadtquartieren und stabile Nachbarschaften<br />

langfristig zu sichern, sei es für ein stadtgerechtes<br />

Wohnen erfor<strong>de</strong>rlich, die Städtebauför<strong>de</strong>rung<br />

als Leitprogramm <strong>de</strong>r Stadtentwicklungspolitik<br />

wie<strong>de</strong>r mit min<strong>de</strong>stens 655 Mio. € jährlich auszustatten.<br />

Das Programm Soziale Stadt darf nicht<br />

– wie aktuell im Bun<strong>de</strong>shaushalt 2013 geschehen<br />

– zusammengestrichen, son<strong>de</strong>rn muss gestärkt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Angesichts <strong>de</strong>s Bevölkerungsrückgangs bei gleichzeitiger<br />

Verdreifachung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r über 80-Jährigen<br />

bis zum Jahr 2050 auf gut 10 Mio. Menschen<br />

Quelle: GdW, Torsten George<br />

ALBA MACHT SCHULE<br />

Quelle: DESWOS<br />

muss <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l als Chance für neue<br />

alters- und zielgruppengerechte Wohnkonzepte<br />

begriffen wer<strong>de</strong>n. Für ein generationengerechtes<br />

Wohnen muss mit altersgerechten Wohnungen und<br />

wohnungsnahen Dienstleistungen ein langes Leben<br />

in <strong>de</strong>n eigenen vier Wän<strong>de</strong>n ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

„Dazu muss die barrierearme Gestaltung von Wohnungen<br />

und <strong>de</strong>m Wohnumfeld im KfW-Programm<br />

‚Altersgerecht Umbauen’ wie<strong>de</strong>r mit Bun<strong>de</strong>smitteln<br />

in Höhe <strong>de</strong>s früheren Niveaus ausgestattet und<br />

eine Zuschussvariante wie<strong>de</strong>r eingeführt wer<strong>de</strong>n”,<br />

for<strong>de</strong>rte Gedaschko. „Dass <strong>de</strong>r Haushalt für 2013<br />

wie<strong>de</strong>r eine Null für diesen Bereich vorsieht, ist<br />

vollkommen unverständlich”, so Gedaschko.<br />

Wohnen muss mieter- und<br />

vermietergerecht sein<br />

„Mietergerecht wohnen heißt, dass Mieter einen<br />

angemessenen Preis für ihre Wohnung zahlen”,<br />

erläuterte <strong>de</strong>r GdW-Präsi<strong>de</strong>nt zusammenfassend.<br />

Neben einer Senkung <strong>de</strong>r vom Vermieter kaum<br />

beeinflussbaren Wohnnebenkosten, beispielsweise<br />

durch eine Grundsteuerreform, müssten<br />

dazu die direkten Hilfen für Menschen, die die<br />

Wohn- und Lebenskosten nicht tragen können<br />

– wie Wohngeld und die Kosten <strong>de</strong>r Unterkunft<br />

–, angemessen ausgestaltet wer<strong>de</strong>n. Darüber<br />

hinaus müssten für Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

jegliche Formen <strong>de</strong>r Substanzo<strong>de</strong>r<br />

Vermögensbesteuerung unterbleiben und<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen von <strong>de</strong>r Grun<strong>de</strong>rwerbsteuer<br />

befreit wer<strong>de</strong>n. „Nur so ist letztlich<br />

auch ein vermietergerechtes Wohnen unter<br />

verlässlichen Bedingungen möglich, so dass die<br />

<strong>de</strong>utsche Wohnungswirtschaft auch weiterhin<br />

Stabilitätsanker <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Volkswirtschaft<br />

sein kann”, so Axel Gedaschko abschließend.<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel <strong>de</strong>s Programms<br />

Soziale Stadt für das Engagement<br />

von GdW-Wohnungsunternehmen vor Ort<br />

für eine gute Nachbarschaft zeigte beim<br />

Verbandstag auch ganz konkret eine aktive<br />

sportliche Einlage: Schüler <strong>de</strong>r Charlie-<br />

Chaplin-Grundschule Berlin bewiesen<br />

gemeinsam mit Henning Harnisch, <strong>de</strong>m<br />

ehemaligen Kapitän <strong>de</strong>r Deutschen Basketball-Nationalmannschaft,<br />

<strong>de</strong>m GdW-Publi-<br />

Junges Basketball-Talent aus <strong>de</strong>r am Alba-Gesobau-<br />

Projekt beteiligten Grundschule im Märkischen<br />

kum ihre Treffsicherheit am Basketballkorb.<br />

Viertel.<br />

„Flying” Harnisch erläuterte unter<strong>de</strong>ssen<br />

gemeinsam mit Vertretern <strong>de</strong>r Gesobau AG, wie sich das Wohnungsunternehmen beim Projekt<br />

„Alba macht Schule” in Kooperation mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sliga-Basketballclub ALBA Berlin für eine<br />

aktive und gemeinschaftsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Freizeitgestaltung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Berliner<br />

Märkischen Viertel einsetzt.<br />

1 | 2013<br />

67


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Bilanz- und Steuerwissen –<br />

Aktuelles aus <strong>de</strong>n Prüfungsorganisationen <strong>de</strong>s GdW<br />

Investitionsrechnung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

Investitionsentscheidungen stellen in Wohnungsunternehmen oftmals Weichenstellungen mit erheblicher<br />

Tragweite dar. Das gilt für geplante Neubauvorhaben genauso wie für vorgesehene umfassen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen.<br />

Diese Entscheidungen dürfen daher nicht „aus <strong>de</strong>m Bauch heraus“ getroffen wer<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn mit Hilfe von Investitionsrechenverfahren als Entscheidungshilfe. Diese können dabei ganz unterschiedlich<br />

ausgestaltet sein. Teil 16 unserer Serie zu aktuellen Bilanz- und Prüfungsfragen.<br />

Quelle: VNW<br />

WP/StB/RA Jürgen Wendlandt<br />

stellvertreten<strong>de</strong>r Prüfungsdirektor<br />

VNW und<br />

vdw Nie<strong>de</strong>rsachsen Bremen<br />

Durch Investitionsrechenverfahren sollen die<br />

wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen<br />

einer Investition quantifiziert und verdichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

um darauf aufbauend Entscheidungsempfehlungen<br />

ableiten zu können. In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

Übersicht sind die verschie<strong>de</strong>nen Verfahren <strong>de</strong>r<br />

Investitionsrechnung dargestellt:<br />

Statische Verfahren<br />

Kostenvergleichsrechnung<br />

Gewinnvergleichsrechnung<br />

Rentabilitätsrechnung<br />

Amortisationsrechnung<br />

Dynamische Verfahren<br />

Kapitalwertmetho<strong>de</strong><br />

Interne Zinsfußmetho<strong>de</strong><br />

Annuitätenmetho<strong>de</strong><br />

Payback-Metho<strong>de</strong><br />

Zu <strong>de</strong>n statischen Verfahren gehört auch die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung nach <strong>de</strong>r Zweiten<br />

Berechnungsverordnung (II. BV). Die statischen<br />

Verfahren sind zwar sehr einfach und übersichtlich,<br />

haben jedoch <strong>de</strong>n Nachteil, dass nur eine Perio<strong>de</strong><br />

betrachtet wer<strong>de</strong>n kann. Der unterschiedliche<br />

zeitliche Anfall von Ein- und Auszahlungen wie<br />

zum Beispiel aufgrund steigen<strong>de</strong>r Mieten und<br />

höherer Instandhaltungskosten im fortgeschrittenen<br />

Baualter können bei diesen Verfahren nicht<br />

angemessen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein dynamisches Verfahren stellt die Kapitalwertmetho<strong>de</strong><br />

dar. Der Kapitalwert einer Investition<br />

ist die Summe <strong>de</strong>r Barwerte aller Zahlungen<br />

(Ein- und Auszahlungen). Die Ein- und<br />

Auszahlungen können für die einzelnen Jahre<br />

<strong>de</strong>r Nutzungsdauer jeweils individuell festgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Damit ist <strong>de</strong>r wesentliche Nachteil <strong>de</strong>r<br />

statischen Verfahren hier nicht gegeben. Bei <strong>de</strong>r<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Barwerte <strong>de</strong>r Zahlungen in <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Jahren kann jedoch nur ein einheitlicher<br />

Kalkulationszinssatz berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Das<br />

be<strong>de</strong>utet, dass bei <strong>de</strong>n dynamischen Verfahren<br />

VOFI-Verfahren<br />

Vermögensendwert<br />

VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

Payback-Metho<strong>de</strong><br />

immer ein vollkommener Kapitalmarkt unterstellt<br />

wird. Gleiche Soll- und Habenzinssätze sind jedoch<br />

eher realitätsfremd.<br />

Bei <strong>de</strong>n VOFI-Verfahren (VOFI = Visualization of<br />

Financial Implications, Vollständiger Finanzplan)<br />

muss hingegen nicht mit einem einheitlichen Zinssatz<br />

gerechnet wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m können auch für<br />

die einzelnen Jahre <strong>de</strong>s Betrachtungszeitraums<br />

jeweils unterschiedliche Ein- und Auszahlungen<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Somit sind die Nachteile<br />

<strong>de</strong>r statischen und dynamischen Verfahren hier<br />

nicht vorhan<strong>de</strong>n. Aus diesem Grund erfreuen sich<br />

Investitionsrechnungen auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s<br />

VOFI großer Beliebtheit. Sie sollen im Folgen<strong>de</strong>n<br />

näher betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

VOFI-Rechnungen<br />

Einer VOFI-Rechnung liegt immer ein so genannter<br />

vollständiger Finanzplan zugrun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>m<br />

für die einzelnen Perio<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Betrachtungszeitraums<br />

(Empfehlung 20 Jahre) die durch die<br />

Investition verursachten Ein- und Auszahlungen<br />

möglichst realitätsnah abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

Ein- und Auszahlungen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Perio<strong>de</strong>n durchaus unterschiedlich hoch ausfallen.<br />

Beispielsweise können Mietsteigerungen in <strong>de</strong>n<br />

Folgejahren o<strong>de</strong>r die Erhöhung <strong>de</strong>r Instandhaltungskosten<br />

im fortgeschrittenen Baualter so berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n, wie sie tatsächlich erwartet<br />

wer<strong>de</strong>n. Auch im Finanzierungsbereich können<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten wie tilgungsfreie Anlaufjahre o<strong>de</strong>r<br />

zunächst niedrige Zinsen für För<strong>de</strong>rdarlehen dazu<br />

führen, dass die in <strong>de</strong>n einzelnen Jahren zu berücksichtigen<strong>de</strong>n<br />

Zahlungsströme für Tilgungen und<br />

Zinsen unterschiedlich ausfallen. Die Zinssätze<br />

für Erst- und Anschlussfinanzierungen können<br />

genauso individuell entsprechend <strong>de</strong>r Marktsituation<br />

festgelegt wer<strong>de</strong>n wie die Zinssätze für<br />

Wie<strong>de</strong>ranlagen.<br />

68 1 | 2013


Der vollständige Finanzplan en<strong>de</strong>t für je<strong>de</strong>s Jahr<br />

mit einem Einzahlungs- o<strong>de</strong>r Auszahlungsüberschuss<br />

(Saldo aller berücksichtigten Ein- und Auszahlungen).<br />

Die Summe dieser Jahresergebnisse<br />

stellt <strong>de</strong>n Vermögensendwert dar.<br />

Für die Ermittlung <strong>de</strong>s Vermögensendwerts sind<br />

somit relativ umfangreiche Berechnungen notwendig.<br />

An<strong>de</strong>rs sieht es bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s<br />

zweiten Wertes aus, <strong>de</strong>r bei VOFI-Rechnungen<br />

eine Rolle spielt. Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um die<br />

eingesetzten Eigenmittel, <strong>de</strong>ren Ermittlung in<br />

<strong>de</strong>r Regel einfacher ist. Bei einem Neubau sind<br />

es die Grundstücks- und Baukosten abzüglich <strong>de</strong>r<br />

zur Finanzierung aufgenommenen Darlehen. Bei<br />

<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung eines Bestandsobjekts sind es<br />

ebenfalls die Baukosten, die um die Finanzierungsbeträge<br />

vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Hier muss <strong>de</strong>r Wert<br />

<strong>de</strong>s Objekts vor Mo<strong>de</strong>rnisierung ebenfalls noch mit<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, da es sich insoweit auch<br />

um eingesetzte Eigenmittel han<strong>de</strong>lt. <strong>Als</strong> Wert sollte<br />

hier nicht <strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lsbilanzielle Restbuchwert<br />

<strong>de</strong>s Objekts, son<strong>de</strong>rn sein Ertragswert angesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Vom Wert <strong>de</strong>s Objekts sind dann noch die<br />

bestehen<strong>de</strong>n Finanzierungsmittel abzuziehen.<br />

VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

Der vollständige Finanzplan stellt dann die Grundlage<br />

für weitere Analysen und Berechnungen dar.<br />

Eine zentrale Kennzahl in diesem Zusammenhang<br />

ist die VOFI-Eigenkapitalrendite. Sind <strong>de</strong>r Vermögensendwert<br />

(K n ), die am Anfang eingesetzten<br />

Eigenmittel (EK 0 ) und <strong>de</strong>r Betrachtungszeitraum<br />

bzw. die Nutzungsdauer (n) bekannt, kann die<br />

VOFI-Eigenkapitalrendite (r VOFI ) mit folgen<strong>de</strong>r<br />

Formel ermittelt wer<strong>de</strong>n:<br />

r VOFI<br />

n<br />

K n<br />

EK O<br />

1<br />

Die so ermittelte VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

stellt <strong>de</strong>n Zinssatz dar, <strong>de</strong>r die anfangs eingesetzten<br />

Eigenmittel am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nutzungsdauer<br />

unter Berücksichtigung von Zins und Zinseszins<br />

auf <strong>de</strong>n Vermögensendwert anwachsen lässt. Eine<br />

VOFI-Eigenkapitalrendite von 3,5 % be<strong>de</strong>utet beispielsweise,<br />

dass sich die zu Beginn eingesetzten<br />

Eigenmittel über <strong>de</strong>n Betrachtungszeitraum<br />

durchschnittlich mit 3,5 % verzinsen (was zu <strong>de</strong>m<br />

ermittelten Vermögensendwert am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Betrachtungszeitraums<br />

führt).<br />

Eine Investition ist dann vorteilhaft, wenn die<br />

VOFI-Eigenkapitalrendite für das Wohnungsunternehmen<br />

angemessen ist. Stehen zwei Neubauvorhaben<br />

alternativ zur Wahl, ist das Neubauvorhaben<br />

mit <strong>de</strong>r höheren VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

vorteilhafter. Auch geplante umfassen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

lassen sich mit VOFI-Rechnungen auf<br />

ihre Wirtschaftlichkeit untersuchen. Hierzu wird<br />

für das zu betrachten<strong>de</strong> Objekt „wie es steht und<br />

liegt“, also ohne Mo<strong>de</strong>rnisierung, die VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

ermittelt. Diese wird verglichen mit<br />

<strong>de</strong>r VOFI-Eigenkapitalrendite <strong>de</strong>s Objekts nach<br />

umfassen<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung mit entsprechend<br />

verän<strong>de</strong>rten Parametern (Finanzierungskosten<br />

<strong>de</strong>r Investition, höhere Mieten, unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

geringere Instandhaltungskosten etc.).<br />

Wichtige Parameter<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n einige Parameter näher<br />

betrachtet, die größeren Einfluss auf die VOFI-<br />

Eigenkapitalrendite haben:<br />

Wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Objektes hat natürlich die Höhe <strong>de</strong>r Mieten<br />

und die Mietprognose. Wichtige Parameter, die<br />

es hier festzulegen gilt, sind die Anfangsmiete,<br />

die jährlichen Mietsteigerungen und die Erlösschmälerungen.<br />

Hierzu sind die Marktsituation<br />

am Standort <strong>de</strong>s Objekts sowie Art und Zustand<br />

<strong>de</strong>r Immobilie maßgebend. Unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

dürfen bei öffentlicher För<strong>de</strong>rung die Mieten für<br />

einen bestimmten Zeitraum vorgegebene Grenzen<br />

nicht überschreiten, was dann entsprechend zu<br />

berücksichtigen ist.<br />

Ebenfalls großen Einfluss auf die VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

hat die Höhe <strong>de</strong>r Baukosten, die sich<br />

im vollständigen Finanzplan durch Zinszahlungen<br />

und Tilgungen auswirkt. Über die Baukostenhöhe<br />

liegen in Wohnungsunternehmen in <strong>de</strong>r Regel entsprechen<strong>de</strong><br />

Erfahrungen vor, sodass diese Kosten<br />

in einer etwas fortgeschritteneren Planungsphase<br />

relativ genau ermittelt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Schwieriger einzuschätzen ist die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Instandhaltungskosten in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Jahren <strong>de</strong>s Betrachtungszeitraums. Wenn hierzu<br />

keine Erfahrungswerte im Wohnungsunternehmen<br />

vorliegen, können die Instandhaltungspauschalen<br />

nach <strong>de</strong>r Zweiten Berechnungsverordnung<br />

einen Anhaltspunkt bieten. Sie betragen<br />

<strong>de</strong>rzeit je nach Baualtersgruppe 8,16 €, 10,34<br />

€ bzw. 13,22 €.<br />

Der Ansatz eines pauschalen Zuschlages erscheint<br />

vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass diese Pauschalen politisch<br />

indiziert sind und nie <strong>de</strong>r empirisch ermittelten<br />

tatsächlichen Höhe <strong>de</strong>r Instandhaltungskosten<br />

Rechnung getragen haben, sinnvoll. Es wäre aus<br />

Sicht <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft erfor<strong>de</strong>rlich, eine<br />

neue empirische Untersuchung zur Ermittlung von<br />

üblichen und erfor<strong>de</strong>rlichen Instandhaltungskosten,<br />

differenziert nach Gebäu<strong>de</strong>typen und Baualtersklassen,<br />

anzustoßen.<br />

Die Finanzierungskosten können für die erste<br />

Phase <strong>de</strong>r Investition bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zinsbindung<br />

relativ genau ermittelt wer<strong>de</strong>n, da oft schon<br />

entsprechen<strong>de</strong> Angebote <strong>de</strong>r Banken vorliegen.<br />

Für die Zeit nach Ablauf <strong>de</strong>r Zinsbindung ist <strong>de</strong>r<br />

Schätzrahmen <strong>de</strong>utlich größer.<br />

In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Übersicht wird an einem Beispiel<br />

ver<strong>de</strong>utlicht, wie sich die VOFI-Eigenkapitalrendite<br />

än<strong>de</strong>rt, wenn sich die oben genannten vier<br />

Parameter erhöhen o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rn.<br />

Eine Neubauinvestition hat folgen<strong>de</strong> Eckdaten:<br />

26 Wohneinheiten mit 1.700 m 2 Wohnfläche, 1.700 € Baukosten je m 2 , 25 %<br />

Eigenmittel, je zur Hälfte KfW- und Annuitätendarlehen, 7,50 € Anfangsmiete,<br />

durchschnittlich 14 € Instandhaltungsaufwendungen je m 2<br />

Die VOFI-Eigenkapitalrendite für das Vorhaben beträgt<br />

Fazit<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vnw.<strong>de</strong>/beratungsangebote/vofi-rechnung<br />

VOFI-Rechnungen stellen ein gut geeignetes Instrument<br />

dar, um aussagekräftige Informationen für<br />

Investitionsentscheidungen in Wohnungsunternehmen<br />

zu erhalten. Ohne großen Aufwand sind<br />

zu<strong>de</strong>m Analysen möglich, um festzustellen, wie<br />

sich die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r geplanten Investition<br />

verän<strong>de</strong>rt, wenn sich bestimmte Parameter<br />

verbessern o<strong>de</strong>r verschlechtern.<br />

VOFI-<br />

Eigenkapitalrendite<br />

3,5 %<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Anfangsmiete um 10 % 5,3 %<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Baukosten um 10 % 4,9 %<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Instandhaltungskosten um 10 % 3,9 %<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zinsaufwendungen um 10 % 3,9 %<br />

Die für VOFI-Rechnungen insgesamt umfangreichen<br />

Berechnungen können mit Hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen<br />

vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Verband nord<strong>de</strong>utscher Wohnungsunternehmen<br />

e. V. (VNW) hat eine Excel-Anwendung<br />

entwickelt, mit <strong>de</strong>ren Hilfe die notwendigen<br />

Berechnungen für Neubauvorhaben und für<br />

umfassen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>rnisierungen nach Eingabe<br />

<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Parameter durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: VNW<br />

1 | 2013<br />

69


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Interviewpartnerin:<br />

Sabine Bormann,<br />

Geschäftsbereichsleiterin Personal<br />

SAGA GWG, Hamburg<br />

Quelle: SAGA GWG<br />

Strategische Personalentwicklung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

Work-Life-Balance bei <strong>de</strong>r SAGA GWG<br />

Der Fachkräftemangel rückt immer stärker in <strong>de</strong>n Fokus. Erste Wirtschaftsbereiche signalisieren, zunehmend<br />

Schwierigkeiten zu haben, qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen. Das Rekrutieren von Nachwuchskräften<br />

einerseits und das Behalten von qualifizierten Mitarbeitern an<strong>de</strong>rerseits sind zunehmend Schlüsselfaktoren<br />

für die Sicherstellung <strong>de</strong>r zukünftigen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Zeichnet sich auch<br />

in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft ein Fachkräftemangel ab? Und wenn ja, in welchen Bereichen? Mit welchen<br />

Strategien begegnen Wohnungsunternehmen <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen im Personalwesen?<br />

Auf welchen Zeitraum ist Ihre Personalbedarfsplanung<br />

angelegt?<br />

SAGA GWG verfolgt eine roulieren<strong>de</strong> 5-Jahres-<br />

Planung. Bei Bedarf bzw. Engpässen zusätzlich<br />

auch in kürzeren Abstän<strong>de</strong>n.<br />

Über welche Ressourcen (Printanzeigen,<br />

Internetportale, Personalberater) rekrutieren<br />

Sie Mitarbeiter?<br />

Vorab: 75 % <strong>de</strong>r Führungskräfte entstammen <strong>de</strong>m<br />

eigenen Mitarbeiterstamm. SAGA GWG verfügt<br />

darüber hinaus über eine große Anzahl an Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft und bil<strong>de</strong>t eine<br />

Trainees aus. Zu <strong>de</strong>n üblichen Rekrutierungsmöglichkeiten<br />

gehören Printanzeigen, Internetportale<br />

(u. a. Xing) und bei Bedarf auch Personalberater.<br />

Wie hoch ist die Ausbildungsquote?<br />

2012 bil<strong>de</strong>t SAGA GWG insgesamt 50 Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

aus. 1 Um <strong>de</strong>m zukünftigen Fachkräftebedarf<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n, haben wir unsere Ausbildungsplätze<br />

aufgestockt. Statt bisher 16 bieten wir ab<br />

2012 18 jungen Schulabsolventen die Möglichkeit<br />

eines Einstiegs in die Immobilienwirtschaft.<br />

Welche Anreize zur Mitarbeiterbindung gibt es?<br />

Neben <strong>de</strong>n „Hardfacts“ wie angemessene Vergütung,<br />

<strong>de</strong>r Möglichkeit, Beruf und Familie über verschie<strong>de</strong>ne<br />

Elemente in <strong>de</strong>r Arbeit zu vereinbaren,<br />

vielfältige Unterstützungen <strong>de</strong>s Arbeitgebers, wie<br />

z. B. Beteiligung bei <strong>de</strong>r betrieblichen Altersversorgung,<br />

umfassen<strong>de</strong> Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

o<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ner Gesundheitspräventionsmaßnahmen,<br />

gibt es „Softfacts“, die<br />

eine emotionale Bindung entstehen lassen. Das<br />

Betätigungsfeld zur Attraktivierung <strong>de</strong>r Arbeitgebermarke<br />

„SAGA GWG“ ist somit vielfältig.<br />

SAGA GWG hält ein internes För<strong>de</strong>rprogramm vor,<br />

aus <strong>de</strong>m sich viele Führungskräfte entwickeln.<br />

Zu<strong>de</strong>m gibt es Studien- und Fortbildungsbeihilfen<br />

sowie individuelle Coachings. Diese Maßnahmen<br />

dienen nicht nur <strong>de</strong>r fachlichen Qualifizierung,<br />

son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r persönlichen Weiterentwicklung.<br />

Einen Wert in <strong>de</strong>r eigenen Arbeit zu sehen, stellen<br />

wir durch eine Reihe von spannen<strong>de</strong>n Aufgaben<br />

und Herausfor<strong>de</strong>rungen sicher, die u. a. über die<br />

Themenfel<strong>de</strong>r „Jobenrichment/Jobenlargement“,<br />

interne Projekte sowie über die Erweiterung <strong>de</strong>r<br />

eigenen Betätigungsfel<strong>de</strong>r durch Mitarbeit in<br />

Tochterfirmen gekennzeichnet sind. Ein weiterer<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtiger Anreiz zur Mitarbeiterbindung<br />

ist die gesellschaftlich be<strong>de</strong>utsame Arbeit <strong>de</strong>r SAGA<br />

GWG und die Möglichkeit für Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, in diesem Feld einen echten und zählbaren<br />

Beitrag leisten zu können. Weitere Aspekte<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensattraktivität von SAGA GWG:<br />

sinnstiften<strong>de</strong> Aufgabe am Standort Hamburg,<br />

sicherer Arbeitsplatz, verlässlicher Arbeitgeber,<br />

nachhaltiges Produkt mit sozialem Auftrag, Unternehmen<br />

mit hoher Verlässlichkeit und Finanzkraft,<br />

70 1 | 2013


Branchenprimus mit hohem Ansehen bei Kun<strong>de</strong>n,<br />

Gesellschafter, Geschäftspartnern, diskriminierungsfreies<br />

Unternehmen, Gleichberechtigung<br />

Männer und Frauen in Bezug auf Gehalt und Karriere.<br />

Für Führungskräfte gibt es zu<strong>de</strong>m ein umfangreiches<br />

individuell zugeschnittenes Programm<br />

zur eigenen Entwicklung, Teamtrainings sowie ein<br />

umfangreiches Schulungsprogramm, um die ihm<br />

zugeordneten Kollegen im Unternehmenssinne<br />

zu för<strong>de</strong>rn und zu begleiten. Thema Anerkennung<br />

bei SAGA GWG: Operative Balance Scorecard (Anerkennung<br />

messbar machen), Leistungszulagen,<br />

Einmalprämien, erfolgsorientierte Vergütung für<br />

Führungskräfte, offizielle Würdigung <strong>de</strong>r Leistungen<br />

z. B. durch Anerkennung <strong>de</strong>r Leistungen auf<br />

Führungskräftetagungen, Vertriebs- und Servicetagungen<br />

von SAGA GWG.<br />

Was zeichnet eine gute Personalplanung aus?<br />

Der alleinige Fokus auf Kennzahlen greift zu kurz,<br />

wichtig ist zum einen die konsequente Beobachtung<br />

von Kennzahlen und Marktindikatoren, wichtiger<br />

noch das I<strong>de</strong>ntifizieren und Entwickeln von<br />

Talenten und Leistungsträgern. Eine gute Personalplanung<br />

ist vorausschauend und nicht reaktiv.<br />

Wer<strong>de</strong>n die Potenziale <strong>de</strong>r Mitarbeiter systematisch<br />

analysiert? Nach welchem Ansatz?<br />

Über eine jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Personalplanungsrun<strong>de</strong><br />

wird je<strong>de</strong>r Mitarbeiter, je<strong>de</strong> Mitarbeiterin<br />

mit Blick auf Weiterentwicklungspotenziale<br />

betrachtet. Nachwuchstalente wer<strong>de</strong>n bereichsbezogen<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert und über unternehmensweite<br />

Programme entwickelt und qualifiziert.<br />

Gibt es ein <strong>de</strong>finiertes Budget für Mitarbeiterqualifizierungsprogramme?<br />

Nein. SAGA GWG steuert nach individuellem Bedarf,<br />

wobei die einzelnen Qualifzierungsmodule<br />

selbstverständlich „bepreist“ sind. SAGA GWG<br />

hat 2011 insgesamt mehr als 570.000 € in die<br />

Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter „gesteckt“.<br />

Welche Maßnahmen sind Bestandteil <strong>de</strong>r Personalentwicklungsprogramme<br />

(z. B. För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Aus- und Weiterbildung)?<br />

SAGA GWG hält ein internes Weiterbildungs- und<br />

För<strong>de</strong>rprogramm vor, aus <strong>de</strong>m sich viele Führungskräfte<br />

entwickeln und aktuelle und künftige<br />

Bildungsbedarfe ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m gibt es<br />

Studien- und Fortbildungsbeihilfen und individuelle<br />

Coachings.<br />

Die Organisationsentwicklungsmaßnahmen <strong>de</strong>r<br />

SAGA GWG wer<strong>de</strong>n z. B. durch Workshops zum<br />

Teambuilding und zur Optimierung <strong>de</strong>r Ablauforganisation<br />

während <strong>de</strong>r Umsetzungsphase abgesichert.<br />

Wer<strong>de</strong>n diese Programme von <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

angenommen?<br />

Pro Mitarbeiter hat SAGA GWG 2011 durchschnittlich<br />

700 € ausgegeben. 80 % aller 823 Mitarbeiter<br />

haben an Schulungen mit zusammen 1.848 Schulungstagen<br />

teilgenommen. Zum Vergleich: Der<br />

durchschnittliche Wert bei <strong>de</strong>n Weiterbildungskosten<br />

<strong>de</strong>utscher Unternehmen liegt bei 419 €.<br />

In welchen Intervallen wer<strong>de</strong>n die Personalentwicklungspläne<br />

überprüft und angepasst?<br />

Jährlich, zwischenzeitlich bei zusätzlichem o<strong>de</strong>r<br />

ergänzen<strong>de</strong>m Bedarf.<br />

Gibt es Maßnahmen, ältere Mitarbeiter gezielt<br />

zu för<strong>de</strong>rn?<br />

SAGA GWG setzt auf altersübergreifen<strong>de</strong> Teams,<br />

die über einen gegenseitigen Austausch <strong>de</strong>n Austausch<br />

neuen Know-hows sicherstellen. Das gilt<br />

auch für <strong>de</strong>n Aufbau und die Zusammensetzung<br />

von Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Gibt es bestimmte Arbeits- und Zeitmo<strong>de</strong>lle<br />

zur Vereinbarkeit von Familien und Beruf?<br />

Familienfreundlichkeit steht bei SAGA GWG hoch<br />

im Kurs. Dazu gehören flexible Arbeitszeitregelungen<br />

mit Jahresarbeitszeitkonten. Jobsharing<br />

(auch bei Führungskräften), Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten,<br />

Workshops zum Thema<br />

El<strong>de</strong>rcare, Son<strong>de</strong>rurlaub für verschie<strong>de</strong>ne Anlässe,<br />

Veranstaltungen mit Familienangehörigen,<br />

finanzielle Unterstützung in persönlichen Notfallsituationen<br />

sowie individuelle Regelungen<br />

bei Erkrankungen von Angehörigen.<br />

Welche Möglichkeiten offeriert Ihr Unternehmen<br />

Ihren Mitarbeitern im Bereich Work-Life-<br />

Balance, wie z. B. Zuschüsse zu Fitnesskursen,<br />

Gesundheitschecks, Ernährungsberatung?<br />

Grundsätzlich möchten wir unseren Mitarbeitern<br />

einen frühen Wie<strong>de</strong>reinstieg in die Berufstätigkeit<br />

erleichtern - z. B. durch Angebote von Teilzeittätigkeiten<br />

und <strong>de</strong>n umfangreichen Möglichkeiten<br />

unserer flexiblen Arbeitszeitregelung. Ferner gibt<br />

es ein Eltern-Kind-Büro sowie während <strong>de</strong>r Elternzeit<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>s temporären Arbeitseinsatzes, eine<br />

Patenregelung und Workshops/Seminare zum Thema<br />

Elternzeit. Zu<strong>de</strong>m gibt es Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung während <strong>de</strong>r Ferien über „kidz<br />

and play“, die Teilnahme am Girls’/Boys’ Day, Möglichkeiten<br />

für Praktika und – bei Eignung – <strong>de</strong>r Berufsausbildung<br />

von Mitarbeiterkin<strong>de</strong>rn sowie eine<br />

Geburtsbeihilfe. Darüber hinaus hält SAGA GWG im<br />

Rahmen seines Weiterbildungsprogramms Angebote<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gesundheit vor, die von Yoga<br />

bis zur gesun<strong>de</strong>n Ernährung reichen.<br />

DAS UNTERNEHMEN SAGA GWG<br />

Das städtische Unternehmen unterstützt die<br />

Stadt bei <strong>de</strong>r Wahrnehmung umfassen<strong>de</strong>r<br />

immobilienwirtschaftlicher Aufgaben und legt<br />

einen beson<strong>de</strong>ren Fokus auf die sozial verträgliche<br />

Wohnraumversorgung zu angemessenen<br />

Mieten für Menschen mit kleinen und mittleren<br />

Einkommen.<br />

Mietwohnungen: 130.000<br />

Gewerbeobjekte: 1.500<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierungs-, Instandhaltungs-, Neubauinvestitionen:<br />

200 - 250 Mio. €/a<br />

SAGA-Vorstand: Lutz Basse (Vors.), Willi Hoppenstedt,<br />

Dr. Thomas Krebs,<br />

GWG-Geschäftsführer: Lutz Basse (Sprecher),<br />

Willi Hoppenstedt, Dr. Thomas Krebs<br />

www.saga-gwg.<strong>de</strong><br />

In welchen Intervallen wer<strong>de</strong>n Mitarbeiterbefragungen<br />

durchgeführt?<br />

Es gibt keine festen Intervalle. Wir setzen auf <strong>de</strong>n<br />

direkten und unmittelbaren Dialog. In verschie<strong>de</strong>nen<br />

Diskussionsforen (z. B. Tagungen, Abteilungsversammlungen)<br />

wer<strong>de</strong>n Fragen beantwortet und<br />

Anregungen aufgenommen. Zu<strong>de</strong>m gibt es über<br />

<strong>de</strong>n Betriebsrat auch ein Kollektiv, um Mitarbeiterwünsche<br />

und -anregungen zu formulieren.<br />

Für welche Tätigkeitsbereiche/Aufgabenfel<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft wird es zukünftig<br />

schwieriger, Personal zu rekrutieren?<br />

Grundsätzlich gilt: Der Wettbewerb nimmt durch<br />

die <strong>de</strong>mografische Entwicklung zu. Dies gilt u. E.<br />

angesichts nachfolgen<strong>de</strong>r Faktoren/Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

für SAGA GWG allerdings abgemil<strong>de</strong>rter. SAGA<br />

GWG hat <strong>de</strong>n Vorteil bei <strong>de</strong>r Personalrekrutierung<br />

im überaus positiv besetzten Standort Hamburg.<br />

Zu<strong>de</strong>m wird die Arbeitswelt zunehmend weiblicher,<br />

d. h. SAGA GWG respektive die Wohnungswirtschaft<br />

zieht immer mehr Frauen an. Die Quote<br />

<strong>de</strong>r weiblichen Führungskräfte bei SAGA GWG beträgt<br />

54 % (zum Vergleich: Der Frauenanteil <strong>de</strong>r<br />

Führungskräfte in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Immo-Wirtschaft<br />

insgesamt liegt bei 10,6 %). Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n künftig über vielfältige Möglichkeiten<br />

länger im Unternehmen gehalten wer<strong>de</strong>n<br />

können. Zu<strong>de</strong>m steigt die Zahl <strong>de</strong>r Bewerber<br />

aus <strong>de</strong>m Ausland kontinuierlich an.<br />

Frau Bormann, vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das Interview führte Alexandra May, freie Immobilienjournalistin,<br />

Wiesba<strong>de</strong>n.<br />

1<br />

Quote sagt nichts aus, <strong>de</strong>nn es gibt Geschäftsbereiche und<br />

Berufsgruppen, in <strong>de</strong>nen ein betriebliches Ausbildungsengagement<br />

nicht möglich ist, z. B. Hochschulabsolventen<br />

im Technikerbereich, Volljuristen in <strong>de</strong>r Rechtsabteilung.<br />

1 | 2013<br />

71


STÄDTEBAU MARKT UND UND MANAGEMENT<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

STELLENMARKT<br />

Buchungsschluss für<br />

Stellenanzeigen in <strong>de</strong>r DW 2/2013<br />

ist am 3. Januar 2013<br />

WOHNUNGSBAU MIT ANSPRUCH<br />

Wir sind ein Immobilien- und Dienstleistungsunternehmen mit einem Bestand<br />

von rund 3.750 Wohnungen und 100 Gewerbeeinheiten sowie einer regen<br />

Bautätigkeit. Unsere Tochtergesellschaft Stadtbau Lörrach ergänzt unsere<br />

Leistungen in <strong>de</strong>r Stadtentwicklung.<br />

Für Neubauvorhaben und Großsanierungsmaßnahmen im Wohnungsbau<br />

suchen wir eine/n<br />

Dipl.-Ing. Architekt/in (TH/FH)<br />

für Bauleitung und Projektsteuerung.<br />

Der Aufgabenschwerpunkt liegt auf <strong>de</strong>n Leistungsphasen 6 bis 9 HOAI und <strong>de</strong>r<br />

Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Planung, die wir an freie Büros vergeben.<br />

BEKANNTMACHUNG<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />

76855 Annweiler am Trifels<br />

Aus <strong>de</strong>m Aufsichtsrat ist ausgeschie<strong>de</strong>n:<br />

Stellvertreten<strong>de</strong>r Aufsichtsratvorsitzen<strong>de</strong>r Bernd Jung, Landau<br />

An seine Stelle ist nachgerückt: Matthias Beck, Oberotterbach<br />

Stellvertreten<strong>de</strong>r Aufsichtsratvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Die Geschäftsführung<br />

STELLENANGEBOTE<br />

Wir erwarten ein abgeschlossenes Architekturstudium und umfassen<strong>de</strong> Bauleitungserfahrung.<br />

Sie sind engagiert, teamfähig sowie führungsstark auf <strong>de</strong>r<br />

Baustelle und können ausgeprägtes Kostenbewusstsein mit unserem hohen<br />

Gestaltungsanspruch verbin<strong>de</strong>n. Kenntnisse in <strong>de</strong>r Ausschreibungssoftware<br />

Arriba sind wünschenswert.<br />

Wir bieten Ihnen einen interessanten Arbeitsplatz, ein leistungs gerechtes Gehalt<br />

sowie eine zusätzliche Altersversorgung in einem Unternehmen, das Maßstäbe<br />

im Wohnungsbau setzt.<br />

Bitte sen<strong>de</strong>n Sie uns Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen mit Angabe<br />

Ihrer Gehaltsvorstellung zu.<br />

Städtische Wohnbaugesellschaft Lörrach mbH<br />

Schillerstraße 4, 79540 Lörrach, Telefon: 07621/1519-0, Telefax: 07621/43236,<br />

E-Mail: info@wohnbau-loerrach.<strong>de</strong>, Internet: www.wohnbau-loerrach.<strong>de</strong><br />

Fragen beantwortet Ihnen Herr Bast (Telefon: 07621/1519-16).<br />

Die Schwelmer & Soziale Wohnungsgenossenschaft eG ist ein traditionsreiches, mo<strong>de</strong>rnes und leistungsstarkes Dienstleistungsunternehmen<br />

mit einem Wohnungsbestand von rund 3.000 Einheiten, schwerpunktmäßig in Schwelm. Wir verfolgen durch effektive Instandhaltung,<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung und verschie<strong>de</strong>ne soziale Netzwerke eine langfristig ausgerichtete und wertorientierte Bestands entwicklung für unsere fast<br />

6.000 Mitglie<strong>de</strong>r.<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir im Rahmen von altersbedingten Nachfolgeregelungen<br />

eine/n Mitarbeiter/-in für die kaufmännische Wohnungsverwaltung<br />

Aufgaben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

sowie eine/n Mitarbeiter/-in für die technische Wohnungsverwaltung<br />

Aufgaben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wir bieten<br />

<br />

<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schwelmer & Soziale Wohnungsgenossenschaft<br />

eG, Berndt Erlenkötter, Postfach 728 in 58332 Schwelm<br />

Sie fin<strong>de</strong>n uns unter:<br />

72 1 | 2013


<strong>Als</strong> mo<strong>de</strong>rner Immobiliendienstleister bieten wir seit über 60 Jahren ein breites Produkt- und<br />

Dienstleistungsportfolio im Bauträgerbereich sowie in <strong>de</strong>r Bestandsbewirtschaftung<br />

von 7.500 Wohneinheiten an. Im Rahmen einer altersbedingten Nachfolgeregelung<br />

suchen wir nun eine geeignete Führungskraft als<br />

Abteilungsleiter/in<br />

Planung<br />

In Ihrer Funktion tragen Sie mit einem Team von 15 Mitarbeitern die Verantwortung für alle Planungsaufgaben<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Bauträger- und Neubaumaßnahmen <strong>de</strong>s GSW sowie für Sanierungen und Mo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s. Sie agieren als interner Dienstleister <strong>de</strong>r Projektentwicklung sowie <strong>de</strong>r fünf Geschäftsstellen und<br />

stellen ein exzellentes Projekt- und Zeitmanagement sicher. Darüber hinaus steuern Sie externe Architekten<br />

und motivieren Ihre Mitarbeiter als kompetente und konsequente Führungskraft.<br />

Um die mit <strong>de</strong>r Position verbun<strong>de</strong>nen Aufgaben und Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen zu können, haben Sie ein Studium<br />

<strong>de</strong>r Architektur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bauingenieurwesens erfolgreich abgeschlossen. Einschlägige Fachkenntnisse im<br />

Entwurf, <strong>de</strong>r Ausschreibung und Vergabe in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft haben Sie ebenso erworben wie<br />

Erfahrungen in <strong>de</strong>r Personalführung. In persönlicher Hinsicht zeichnen Sie sich durch Ihre Steuerungskompetenz,<br />

Ihre wirtschaftliche Denkweise sowie Ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten im Projekt- und Zeitmanagement<br />

aus. Sie überzeugen gleichermaßen durch Ihr Engagement, Ihre Innovationskraft und Ihre<br />

Dienstleistungsmentalität.<br />

Wenn Sie sich durch die persönliche Herausfor<strong>de</strong>rung dieser Position und die damit verbun<strong>de</strong>nen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten angesprochen fühlen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Ihre aussagekräftigen<br />

Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Gehaltsvorstellung) reichen Sie bitte unter Angabe <strong>de</strong>r Kennziffer<br />

MA 15.306/02 bei <strong>de</strong>r von uns beauftragten Beratungsgesellschaft ifp ein, wo Ihnen Frau Martina Pechtl<br />

(Telefon: 0221/20506-137, E-Mail: martina.pechtl@ifp-online.<strong>de</strong>) sowie Frau Sonja Eisele<br />

(Telefon: 0221/20506-164) gerne für weiterführen<strong>de</strong> Fragen zur Verfügung stehen. Die vertrauliche<br />

Behandlung Ihrer Kontaktaufnahme ist für uns selbstverständlich.<br />

Pos tf ac h 10 31 44<br />

50471Köln<br />

www.ifp-online.<strong>de</strong><br />

1 | 2013<br />

73


STÄDTEBAU MARKT UND UND MANAGEMENT<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Die Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern Aktiengesellschaft ist das kommunale Wohnungsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Universitätsstadt Kaiserslautern. Zum Wohnungsbestand gehören über<br />

5.000 Wohnungen und wenige gewerbliche Einheiten. Darüber hinaus sind wir Verwalter von<br />

Eigentumswohnungen. Beson<strong>de</strong>rs erfolgreich wird das aktive Bestands- und Portfoliomanagement<br />

betrieben. Dabei liegt <strong>de</strong>r Fokus <strong>de</strong>r Gesellschaft auf <strong>de</strong>r mieternahen Betreuung mit einem<br />

vielseitigen Serviceangebot.<br />

Im Zuge einer Altersnachfolge suchen wir zum 1. Oktober 2013 eine überzeugen<strong>de</strong> Führungspersönlichkeit<br />

mit immobilienwirtschaftlicher Kompetenz als<br />

Vorstandsmitglied (m/w)<br />

Nach unserer Satzung wer<strong>de</strong>n Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r vom Aufsichtsrat auf die Dauer von höchstens<br />

5 Jahren bestellt. Wie<strong>de</strong>rwahl ist möglich.<br />

<strong>Als</strong> alleiniges Vorstandsmitglied übernehmen Sie die Gesamtverantwortung für die strategische<br />

und unternehmerische Weiterentwicklung <strong>de</strong>r seit über 90 Jahren erfolgreich auf <strong>de</strong>m Kaiserslauterer<br />

Immobilienmarkt aktiven Gesellschaft. Dabei obliegen Ihnen insbeson<strong>de</strong>re die strategische<br />

Rahmensetzung für das Bestandsmanagement und die aktive Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Stadtentwicklung.<br />

Beson<strong>de</strong>rer Wert wird auf die Kun<strong>de</strong>norientierung, soziale Kompetenz im Umgang mit<br />

unseren Mietern und das Bemühen, ein akzeptierter Ansprechpartner/-in für Gremien, Politik und<br />

Wirtschaft zu sein, gelegt.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n sie von einem kompetenten Team wirkungsvoll unterstützt. Die kooperative Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Aufsichtsrat und Ihr Engagement für eine langfristige Bindung <strong>de</strong>r Mieter<br />

run<strong>de</strong>n Ihr Aufgabenprofil ab.<br />

Um in dieser Position gute Ergebnisse zu erzielen, verfügen Sie über ein erfolgreich abgeschlossenes<br />

Fach- / Hochschulstudium o<strong>de</strong>r eine Ausbildung in <strong>de</strong>r Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>r Weiterbildung. Darüber hinaus konnten Sie mehrjährige Berufserfahrung in<br />

<strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft sammeln. Zum Anfor<strong>de</strong>rungsprofil gehören ebenso ein hohes Maß an<br />

Einsatzbereitschaft, Eigeninitiative und Belastbarkeit. Neben Ihrem Fachwissen überzeugen Sie<br />

durch persönliche Stärken wie Durchsetzungsfähigkeit, eine ausgeprägte Umsetzungsorientierung<br />

sowie diplomatisches Geschick. Eine hohe I<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>n Grundsätzen eines kommunalen<br />

Wohnungsunternehmens zeichnet Sie darüber hinaus aus.<br />

Die Gesellschaft hat etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir erwarten einen offenen<br />

konstruktiven Führungsstil mit einer beson<strong>de</strong>ren Berücksichtigung <strong>de</strong>r Aus- und Weiterbildung.<br />

Der jetzige Vorstand wird En<strong>de</strong> 2013 aus Altersgrün<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Unternehmen ausschei<strong>de</strong>n. Wir<br />

streben eine Einarbeitungszeit ab 1. Oktober 2013 an. Wir erwarten, dass Ihr zukünftiger Wohnsitz<br />

in <strong>de</strong>r Stadt Kaiserslautern liegt.<br />

Wenn Sie mit <strong>de</strong>n anspruchsvollen Aufgaben eines kommunalen Wohnungsunternehmens die<br />

eigenen beruflichen Ziele verwirklichen wollen, richten Sie bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen<br />

mit Angabe <strong>de</strong>r Gehaltsvorstellungen bis zum 15. Januar 2013 an <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Aufsichtsrates, Herrn Beigeordneten Joachim Färber, c/o Gemeinnützige Baugesellschaft<br />

Kaiserslautern Aktiengesellschaft, Fischerstraße 25, 67655 Kaiserslautern.<br />

74 1 | 2013


Wohnbau Gießen GmbH<br />

In<br />

Gießen<br />

zuhause.<br />

<strong>Als</strong> kommunale Wohnungsgesellschaft <strong>de</strong>r Universitätsstadt Gießen verfügt die Wohnbau Gießen GmbH über rund 7.100<br />

Wohneinheiten sowie 109 gewerbliche Einheiten und bil<strong>de</strong>t damit eine wichtige Schnittstelle zwischen kommunaler<br />

Verwaltung und <strong>de</strong>n Gießener Bürgerinnen und Bürgern. Mit ihrem satzungsgemäßen Auftrag, die Gießener Bevölkerung<br />

mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen, sieht sie sich <strong>de</strong>n Grundsätzen und Zielen <strong>de</strong>s Bund-Län<strong>de</strong>rprogramms<br />

„Soziale Stadt“, <strong>de</strong>s Wohnraumför<strong>de</strong>rungsgesetzes sowie <strong>de</strong>r energetischen Sanierung ihres Gebäu<strong>de</strong>bestan<strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>rs<br />

verpflichtet. Aufgrund <strong>de</strong>r örtlichen Gegebenheiten in Gießen stellt die Entwicklung <strong>de</strong>r Stadtquartiere mit beson<strong>de</strong>rem<br />

För<strong>de</strong>rbedarf, die damit verbun<strong>de</strong>ne Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Angebots an sozial adäquatem Wohnraum sowie die<br />

Integration <strong>de</strong>r betroffenen Gebiete in das weitere Stadtgebiet die zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung für das Unternehmen dar.<br />

Darüber hinaus wird sich die Wohnbau Gießen GmbH <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mographischen<br />

Wan<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen erhöhten Anfor<strong>de</strong>rungen an barrierefreien und seniorengerechten Wohnraum,<br />

<strong>de</strong>r sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n familiären Strukturen und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen Anfor<strong>de</strong>rungen an alternative Wohnformen,<br />

<strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Verringerung von CO 2 -Emissionen sowie <strong>de</strong>r Steigerung <strong>de</strong>r Energiepreise<br />

und <strong>de</strong>m damit verbun<strong>de</strong>nen Anspruch, <strong>de</strong>n Mietern die Reduzierung <strong>de</strong>s Energieverbrauches zu ermöglichen, annehmen.<br />

Die Auflösung <strong>de</strong>s damit in Zusammenhang stehen<strong>de</strong>n Spannungsfel<strong>de</strong>s zwischen anspruchsvoller energetischer<br />

Sanierung und <strong>de</strong>n sozialgesetzlichen Vorgaben für die Angemessenheit von Wohnraum unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

Interessen <strong>de</strong>r Mieterschaft wird das Unternehmen weiter vorantreiben.<br />

Im Zuge einer altersbedingten Nachfolgeregelung wird eine unternehmerisch <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Persönlichkeit gesucht, die<br />

die soziale Stadtteilentwicklung sowie die Gebäu<strong>de</strong>sanierung unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten weiter<br />

voran bringt.<br />

Geschäftsführer/in<br />

<strong>Als</strong> alleinvertreten<strong>de</strong>/r Geschäftsführer/in übernehmen Sie die Gesamtverantwortung für die strategische Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens und seiner gebäu<strong>de</strong>technischen Tochtergesellschaft. Zu <strong>de</strong>n wesentlichen Aufgabenfel<strong>de</strong>rn<br />

gehören vor <strong>de</strong>m Hintergrund unserer Aktivitäten in <strong>de</strong>r effektiven Bewirtschaftung, Instandhaltung und ökologischenergetischen<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung unseres Wohnungsbestan<strong>de</strong>s die Geschäftsbereiche Planung und Umsetzung sozialer und<br />

ökologischer Stadtentwicklungsprozesse, Wohnungswirtschaft sowie Bau- und Projektmanagement. Zu<strong>de</strong>m verantworten<br />

Sie die Sicherstellung <strong>de</strong>r ordnungsmäßigen Geschäftstätigkeit, die Wirtschafts- und Finanzplanung sowie die Steuerung<br />

und Entwicklung <strong>de</strong>r operativen Unternehmenseinheiten. Außer<strong>de</strong>m vertreten Sie die Interessen <strong>de</strong>r Wohnbau<br />

Gießen GmbH bei <strong>de</strong>r Wohnbau Genossenschaft Gießen eG. Hierzu gehört vor allem, ein geordnetes und abgestimmtes<br />

Vorgehen zu koordinieren. Unterstützt wer<strong>de</strong>n Sie in diesen Aufgaben von erfahrenen Führungskräften und einer kompetenten<br />

Mitarbeiterschaft. Darüber hinaus unterhalten Sie enge Kontakte zu kommunalen Entscheidungsträgern sowie<br />

zu Vertretern von Fachverbän<strong>de</strong>n, weshalb wir erwarten, dass Sie versiert sind im Umgang mit Behör<strong>de</strong>n, gesellschaftlichen<br />

wie politischen Institutionen sowie in <strong>de</strong>r Verbands- und Lobbyarbeit.<br />

Um dieser verantwortungsvollen und vielseitigen Aufgabe gerecht zu wer<strong>de</strong>n, sollten Sie über Erfahrungen in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

sowie in sozialen Stadt(teil)erneuerungsprozessen verfügen. Angesichts <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

sind Kenntnisse im Sozial-, Kommunal- und Verwaltungsrecht sowie im Energierecht wünschenswert. Von Vorteil<br />

wäre Führungserfahrung in verantwortungsvollen Positionen.<br />

Zu<strong>de</strong>m sollten Sie herausgehobene Kommunikationsfähigkeiten sowie einen kooperativen, konsens- und integrationsfähigen<br />

Arbeitsstil haben und beson<strong>de</strong>ren Wert auf Kun<strong>de</strong>norientierung legen. Unsere Tradition einer ausgeprägten<br />

Mietermitbestimmungsstruktur und -kultur sollte durch Ihr soziales Verantwortungsbewusstsein sowie Ihr beson<strong>de</strong>res<br />

Gespür für die Bedürfnisse von Mietern gepflegt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m bringen Sie ein ausgeprägtes Verständnis für sozialpolitische,<br />

betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Zusammenhänge mit, die Sie selbstständig vor <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Gremien vertreten. In persönlicher Hinsicht zeichnen Sie sich durch einen hohen Gestaltungswillen, Teamfähigkeit,<br />

Organisationsgeschick, Verhandlungsgeschick, Entscheidungsstärke und soziale Führungskompetenz im Umgang mit<br />

<strong>de</strong>n unterschiedlichen Akteuren aus.<br />

Wir erwarten, dass Ihr zukünftiger Wohnsitz in <strong>de</strong>r Region Gießen liegt.<br />

Wenn Sie diese interessante Aufgabe anspricht, sen<strong>de</strong>n Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf,<br />

Zeugnisse, Gehaltsvorstellungen) bis zum 20.01.2013 an die<br />

Oberbürgermeisterin <strong>de</strong>r Universitätsstadt Gießen<br />

Frau Dietlind Grabe-Bolz<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Aufsichtsrates <strong>de</strong>r Wohnbau Gießen GmbH<br />

Berliner Platz 1<br />

35390 Gießen<br />

1 | 2013<br />

75


STÄDTEBAU MARKT UND UND MANAGEMENT<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

An <strong>de</strong>r HAWK<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />

Hil<strong>de</strong>sheim/Holzmin<strong>de</strong>n/Göttingen<br />

ist an <strong>de</strong>r Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen<br />

am Standort Holzmin<strong>de</strong>n<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

folgen<strong>de</strong> Stelle zu besetzen:<br />

PROFESSUR W2<br />

FÜR DAS LEHRGEBIET<br />

WOHNUNGSWIRTSCHAFT UND -MANAGEMENT<br />

Gesucht wird eine qualifizierte Persönlichkeit mit einem abgeschlossenen<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudium, die über ausgewiesene<br />

Erfahrungen in <strong>de</strong>r Lehre in Verbindung mit relevanten berufspraktischen<br />

Erfahrungen im Themengebiet <strong>de</strong>r ausgeschriebenen Professur und überdurchschnittlicher<br />

wissenschaftlicher Qualifikation verfügt.<br />

<strong>Als</strong> mo<strong>de</strong>rner Immobiliendienstleister<br />

bieten<br />

wir seit über 60 Jahren<br />

ein breites Produkt- und<br />

Dienstleistungsportfolio<br />

im Bauträgerbereich<br />

sowie in <strong>de</strong>r Bestandsbewirtschaftung<br />

von ca.<br />

7.500 Wohneinheiten<br />

an.<br />

Zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>r Stelleninhaberin/<strong>de</strong>s Stelleninhabers gehört die<br />

Lehre in <strong>de</strong>m Bachelor-Studiengang Immobilienwirtschaft und -management<br />

und in <strong>de</strong>m Master-Studiengang Immobilienmanagement mit <strong>de</strong>n Schwerpunkten<br />

Management von Wohnungsbestän<strong>de</strong>n, Wohnungsbauträgerschaft,<br />

Bauen und Entwicklung von Wohnimmobilien im Bestand sowie Vermarktung<br />

von Wohnimmobilien. Außer<strong>de</strong>m wird die Bereitschaft vorausgesetzt,<br />

je nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r Fakultät, wirtschaftswissenschaftliche<br />

Grundlagenmodule sowie angrenzen<strong>de</strong> Module in <strong>de</strong>r Lehre auch an<strong>de</strong>rer<br />

Studiengänge zu übernehmen.<br />

Von <strong>de</strong>r Stelleninhaberin/<strong>de</strong>m Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er<br />

in <strong>de</strong>n Lehrgebieten praxisorientierte Forschung und Entwicklung sowie<br />

Wissens- und Technologietransfer leistet und über Erfahrungen in <strong>de</strong>r<br />

Einwerbung von Drittmitteln verfügt. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Forschungserfahrungen<br />

und Publikationen im Fachgebiet <strong>de</strong>r ausgeschriebenen Professur erwartet.<br />

Da im Rahmen <strong>de</strong>r Internationalisierung zukünftig auch Lehrveranstaltungen<br />

in Englisch o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren relevanten Fremdsprache angeboten wer<strong>de</strong>n<br />

sollen, sind gute Fremdsprachenkenntnisse erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

<strong>Als</strong> selbstverständlich setzen wir Teamfähigkeit und die Bereitschaft voraus,<br />

sich service- und kun<strong>de</strong>norientiert in die Studienberatung, die Vertretung<br />

<strong>de</strong>r Hochschule nach außen und in die aka<strong>de</strong>mische Selbstverwaltung<br />

einzubringen.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Hochschulgesetzes (NHG), die Dienstaufgaben aus § 24 NHG. Die Stelle ist<br />

teilzeitgeeignet.<br />

Bewerbungen von Frauen, die entsprechend § 21 Abs. 3 Satz 2 NHG bei<br />

gleichwer tiger Qualifika tion bevorzugt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n sollen,<br />

sind erwünscht. Auf dies be züg liche Fragen gibt das Gleichstellungsbüro<br />

(Tel.: 0 51 21/881-178 o<strong>de</strong>r -179 | E-Mail: gleichstellung@hawk-hhg.<strong>de</strong>)<br />

gern Auskunft.<br />

Schwerbehin<strong>de</strong>rte Bewerberinnen und Bewerber wer<strong>de</strong>n bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Eignung be vorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit Nachweisen über die bishe rige berufliche Tätigkeit,<br />

insbeson<strong>de</strong>re Lehrnachweise richten Sie bitte bis zum 11.01.2013 an die<br />

HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hil<strong>de</strong>sheim/<br />

Holz min<strong>de</strong>n/Göttingen, Abteilung 1 Innen verwaltung, Hohnsen 4,<br />

31134 Hil<strong>de</strong>sheim o<strong>de</strong>r an jobboerse@hawk-hhg.<strong>de</strong><br />

Für unseren Bereich<br />

Betriebskosten / Mietenbuchhaltung<br />

suchen wir einen<br />

TEAMLEITER (m/w)<br />

in Vollzeit<br />

Ihr Profil:<br />

Umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse <strong>de</strong>r Nebenkostenabrechnung<br />

von Immobilien (frei<br />

finanzierter und öffentlich geför<strong>de</strong>rter<br />

Wohnungsbau sowie Gewerbeeinheiten),<br />

Berufserfahrung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

und EDV-Kenntnisse,<br />

bevorzugt Wodis. Selbstständiges und<br />

eigenverantwortliches Arbeiten, Teamgeist,<br />

Belastbarkeit, Einsatzfreu<strong>de</strong> und<br />

Verantwortung für ein kleines Team run<strong>de</strong>n<br />

Ihr Profil ab.<br />

Vergütung und sonstige Leistungen erfolgen<br />

nach <strong>de</strong>m Tarifvertrag <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft.<br />

Ihre Bewerbung sen<strong>de</strong>n Sie bitte per<br />

Post an: Gemeinnütziges Siedlungswerk<br />

GmbH, Blumenstraße 14-16,<br />

60318 Frankfurt o<strong>de</strong>r<br />

E-Mail: info@gsw-ffm.<strong>de</strong>,<br />

www.gsw-ffm.<strong>de</strong><br />

76 1 | 2013


RECHT<br />

MIETRECHT<br />

INHALT<br />

BGB § 565<br />

Vermietung an gemeinnützige<br />

GmbH; betreutes Wohnen<br />

Vermietet <strong>de</strong>r Eigentümer Wohnungen an eine gemeinnützige<br />

GmbH und vermietet diese die Wohnungen an Bewohner <strong>de</strong>s von ihr<br />

betriebenen „betreuten Wohnens” weiter, so können Letztere sich<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Räumungsverlangen <strong>de</strong>s Eigentümers nicht auf <strong>de</strong>n<br />

Kündigungsschutz <strong>de</strong>s sozialen Mietrechts berufen.<br />

KG, Urteil vom 23.8.2012, 8 U 22/12 (Revision zugelassen)<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Gemäß § 565 Abs. 1 Satz 1 BGB tritt <strong>de</strong>r Vermieter bei <strong>de</strong>r Beendigung<br />

<strong>de</strong>s Mietverhältnisses in die Rechte und Pflichten aus <strong>de</strong>m Mietverhältnis<br />

zwischen <strong>de</strong>m Mieter und <strong>de</strong>m Dritten ein, wenn <strong>de</strong>r Mieter nach<br />

<strong>de</strong>m Mietvertrag <strong>de</strong>n gemieteten Wohnraum gewerblich einem Dritten<br />

zu Wohnzwecken weitervermieten soll. Der Vermieter hat dann im Falle<br />

<strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>s Hauptmietverhältnisses gegen <strong>de</strong>n Mieter nur einen<br />

Herausgabeanspruch, jedoch keinen Räumungs- und auch keinen Nutzungsentschädigungsanspruch.<br />

Nach <strong>de</strong>m Wortlaut <strong>de</strong>s § 565 BGB fin<strong>de</strong>t<br />

die Vorschrift nur Anwendung, wenn <strong>de</strong>r Zwischenmieter <strong>de</strong>n Wohnraum<br />

gewerblich weitervermietet. Bei einem karitativen Verein fin<strong>de</strong>t § 565 BGB<br />

keine Anwendung. § 565 BGB fin<strong>de</strong>t auch bei einer g GmbH keine Anwendung.<br />

Da die Gewinne <strong>de</strong>r GmbH aus steuerrechtlichen Grün<strong>de</strong>n nicht <strong>de</strong>n<br />

Gesellschaftern zugutekommen dürfen, son<strong>de</strong>rn für <strong>de</strong>n gemeinnützigen<br />

Zweck verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n müssen, ist von einer im Interesse <strong>de</strong>r GmbH<br />

ausgeübten Vermietungstätigkeit nicht auszugehen. Die Vermietungstätigkeit<br />

ist zwar geschäftsmäßig und auf Dauer gerichtet. Sie wird aber – wie<br />

bei einem karitativen Verein – nicht im eigenen wirtschaftlichen Interesse,<br />

son<strong>de</strong>rn letztlich, da auch etwaige Gewinne für <strong>de</strong>n gemeinnützigen Zweck<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n müssen, in Ausübung eines gemeinnützigen Zweckes<br />

ausgeübt. Auch wenn das Schutzbedürfnis <strong>de</strong>r hier betroffenen Personengruppe<br />

nicht geringer ist als das Schutzbedürfnis <strong>de</strong>rjenigen Mieter, für die<br />

<strong>de</strong>r Kündigungsschutz <strong>de</strong>s sozialen Mietrechts gilt, so ist<br />

<strong>de</strong>nnoch die Ungleichbehandlung <strong>de</strong>r Endmieter in diesen<br />

Fällen sachlich gerechtfertigt.<br />

RA Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

BGB § 551<br />

Mietkaution; stillschweigen<strong>de</strong>s<br />

Aufrechnungsverbot<br />

Mangels an<strong>de</strong>rweitiger ausdrücklicher Vereinbarung ist <strong>de</strong>m Treuhandcharakter<br />

<strong>de</strong>r Mietkaution ein stillschweigen<strong>de</strong>s Aufrechnungsverbot<br />

im Hinblick auf For<strong>de</strong>rungen zu entnehmen, die nicht aus <strong>de</strong>m<br />

Mietverhältnis stammen.<br />

BGH, Urteil vom 11.7.2012, VIII ZR 36/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

In <strong>de</strong>r Rechtsprechung und <strong>de</strong>r mietrechtlichen Literatur wer<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>r<br />

Frage, ob <strong>de</strong>r Vermieter zumin<strong>de</strong>st dann mit mietfrem<strong>de</strong>n Ansprüchen<br />

MIETRECHT<br />

77 BGB § 565<br />

Vermietung an gemeinnützige GmbH;<br />

betreutes Wohnen<br />

77 BGB § 551<br />

Mietkaution;<br />

stillschweigen<strong>de</strong>s Aufrechnungsverbot<br />

78 BGB §§ 231, 242, 249, 823, 858; ZPO § 885<br />

Räumung und<br />

verbotene Eigenmacht<br />

78 BGB §§ 535, 861, 866;<br />

ZPO § 940<br />

Nicht mitvermietete Gemeinschaftsfläche<br />

WEG RECHT<br />

78 WEG § 12; BGB § 878<br />

Gültigkeit <strong>de</strong>r Verwalter zustimmung zur<br />

Veräußerung<br />

79 WEG §§ 10 Abs. 6, 21, 43 Nr. 4<br />

Aufnahme eines Kredites zwecks Deckung <strong>de</strong>s<br />

Finanzbedarfs <strong>de</strong>r WEG<br />

79 WEG §§ 21, 23, 28<br />

Jahresabrechnung einer selbstständigen<br />

Untergemeinschaft<br />

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Muster<br />

Dr. Olaf Riecke<br />

WEG-Recht<br />

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Olaf@Riecke-Hamburg.<strong>de</strong>, www.Riecke-Hamburg.<strong>de</strong><br />

RA Heiko Ormanschick<br />

Mietrecht<br />

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3. Viel Spaß beim Lesen!<br />

1 | 2013<br />

77


RECHT<br />

gegen <strong>de</strong>n Anspruch <strong>de</strong>s Mieters auf Rückgewähr <strong>de</strong>r Kaution aufrechnen<br />

kann, wenn das Mietverhältnis been<strong>de</strong>t ist und hieraus keine Ansprüche<br />

<strong>de</strong>s Vermieters mehr offen sind, unterschiedliche Auffassungen vertreten.<br />

Der BGH entnimmt <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vereinbarung einer Mietkaution stillschweigend<br />

enthaltenen Sicherungsabre<strong>de</strong> ein (dauern<strong>de</strong>s) Aufrechnungsverbot.<br />

Der Zweck <strong>de</strong>r Kaution gehe ausschließlich dahin, etwaige Ansprüche <strong>de</strong>s<br />

Vermieters aus <strong>de</strong>m Mietverhältnis zu sichern; eine Aufrechnung gegen<br />

<strong>de</strong>n Anspruch auf Rückgewähr <strong>de</strong>r Kaution mit mietfrem<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Vermieters sei <strong>de</strong>shalb auch dann ausgeschlossen, wenn das Mietverhältnis<br />

been<strong>de</strong>t sei und die Kaution zur Befriedigung <strong>de</strong>s Vermieters<br />

wegen For<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>m Mietverhältnis nicht benötigt wer<strong>de</strong>. Es ist<br />

anerkannt, dass die Aufrechnung aufgrund einer konklu<strong>de</strong>nten Vereinbarung<br />

o<strong>de</strong>r nach Treu und Glauben ausgeschlossen ist, wenn die Eigenart<br />

<strong>de</strong>s Schuldverhältnisses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sinn und Zweck <strong>de</strong>r geschul<strong>de</strong>ten Leistung<br />

die Aufrechnung als nicht mit Treu und Glauben vereinbar erscheinen<br />

lässt. Deshalb ist bei einem Anspruch aus einem Treuhandverhältnis<br />

regelmäßig eine Aufrechnung mit nicht konnexen Gegenfor<strong>de</strong>rungen<br />

ausgeschlossen. Die vorgenannten Grundsätze<br />

gelten auch für die Mietkaution.<br />

Rechtsanwalt Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

BGB §§ 231, 242, 249, 823, 858; ZPO § 885<br />

Räumung und<br />

verbotene Eigenmacht<br />

Räumt ein Vermieter im Wege verbotener Eigenmacht, begrün<strong>de</strong>t<br />

dies einen Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruch. Hat <strong>de</strong>r Vermieter dabei<br />

keine Inventarisierung und Schätzung <strong>de</strong>r geräumten Gegenstän<strong>de</strong><br />

vorgenommen, trifft ihn die Beweispflicht zu Umfang, Bestand und<br />

Wert <strong>de</strong>r einer Scha<strong>de</strong>nsberechnung <strong>de</strong>s Mieters zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n<br />

Gegenstän<strong>de</strong>.<br />

OLG Naumburg, Beschluss vom 18.5.2012, 1 W 17/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Das erkennen<strong>de</strong> Oberlan<strong>de</strong>sgericht bestätigte die Auffassung <strong>de</strong>s Mieters,<br />

dass diesem ein auf verbotener Eigenmacht o<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>rrechtlicher Selbsthilfe<br />

beruhen<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruch gegen <strong>de</strong>n Vermieter zustehe.<br />

Die Teilräumung <strong>de</strong>s Grundstücks geschah wi<strong>de</strong>rrechtlich, da sich <strong>de</strong>r<br />

Vermieter nicht <strong>de</strong>s hierfür vorgesehenen Vollstreckungsweges bediente.<br />

Verbotene Eigenmacht begeht auch <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r sich als mittelbarer<br />

Täter o<strong>de</strong>r Teilnehmer eines schuldlosen Dritten bedient. Hierbei könne<br />

offenbleiben, ob <strong>de</strong>n Vermieter ein Verschul<strong>de</strong>n treffe, da es sich bei <strong>de</strong>m<br />

Anspruch aus § 231 BGB um eine verschul<strong>de</strong>nsunabhängige Haftung für<br />

wi<strong>de</strong>rrechtliches Vorgehen han<strong>de</strong>lt. Aus <strong>de</strong>r Verletzung <strong>de</strong>r Inventarisierungs-<br />

und Schätzungspflicht <strong>de</strong>s eigenmächtig han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Vermieters<br />

hatte bereits <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgerichtshof <strong>de</strong>ssen Beweispflicht zu Umfang,<br />

Bestand und Wert <strong>de</strong>r einer Scha<strong>de</strong>nsberechnung <strong>de</strong>s Mieters zugrun<strong>de</strong><br />

liegen<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong> hergeleitet, soweit die Darstellung <strong>de</strong>s Vermieters<br />

von plausiblen Angaben <strong>de</strong>s Mieters abweicht. Die dieser Sichtweise<br />

zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong> Obhutspflicht leitet sich im Verhältnis<br />

zwischen Eigentümer und Besitzer aus <strong>de</strong>m im ganzen<br />

Privatrecht gelten<strong>de</strong>n Grundsatz von Treu und Glauben her.<br />

RA Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

BGB §§ 535, 861, 866; ZPO § 940<br />

Nicht mitvermietete<br />

Gemeinschaftsfläche<br />

Ein Mieter, <strong>de</strong>r nicht mitvermietete Gemeinschaftsflächen nutzt,<br />

erlangt durch <strong>de</strong>n Gebrauch dieser Flächen keinen Mitbesitz und<br />

kann auch keine Besitzschutzansprüche gegenüber <strong>de</strong>m Vermieter<br />

geltend machen.<br />

KG, Urteil vom 20.8.2012, 8 U 168/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Bei Raummietverhältnissen umfasst die Leistungspflicht <strong>de</strong>s Vermieters die<br />

Mitüberlassung <strong>de</strong>rjenigen Teile <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Grundstücks, die<br />

zum ungestörten Mietgebrauch erfor<strong>de</strong>rlich sind. Erfasst sind Zugangswege,<br />

Eingangstüren, Aufzüge, das Treppenhaus und Flure. Diese Flächen und<br />

Räume, die <strong>de</strong>r Mieter nur mitbenutzen darf, sind jedoch nicht mitvermietet.<br />

Auf ausdrückliche Vereinbarungen kommt es insoweit nicht an. Deshalb<br />

schei<strong>de</strong>n Besitzschutzansprüche bereits mangels Mitbesitz aus. Vorliegend<br />

ging es um die Teilhabe am gemeinschaftlichen Gebrauch, da unstreitig<br />

alle Mieter <strong>de</strong>s Hauses und <strong>de</strong>ren Besucher <strong>de</strong>nselben Hauseingang benutzt<br />

hatten. In einem solchen Fall hat <strong>de</strong>r Vermieter bei Umbaumaßnahmen<br />

einen größeren Dispositionsspielraum. Er kann eine an<strong>de</strong>re Fläche o<strong>de</strong>r eine<br />

Ersatzeinrichtung zur Verfügung stellen. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass diese vergleichbare Ausstattungsmerkmale<br />

aufweisen und für die vorgesehene Nutzung geeignet sind.<br />

Rechtsanwalt Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

WEG-RECHT<br />

WEG § 12; BGB § 878<br />

Gültigkeit <strong>de</strong>r Verwalterzustimmung<br />

zur Veräußerung<br />

1. Die Zustimmung <strong>de</strong>s Verwalters zu <strong>de</strong>r Veräußerung von Wohnungseigentum<br />

nach § 12 Abs. 1, 3 WEG bleibt auch dann wirksam,<br />

wenn die Bestellung <strong>de</strong>s Verwalters vor <strong>de</strong>m in § 878 BGB genannten<br />

Zeitpunkt en<strong>de</strong>t.<br />

2. Im Grundbuchverfahren ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob <strong>de</strong>r<br />

Verwalter, <strong>de</strong>ssen Zustimmung zur Veräußerung nach § 12 WEG in<br />

<strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>s § 29 Abs. 1 GBO <strong>de</strong>m Grundbuchamt vorliegt, auch<br />

noch in <strong>de</strong>m Zeitpunkt zum Verwalter bestellt war, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Umschreibungsantrag<br />

eingereicht wor<strong>de</strong>n ist.<br />

BGH, Beschluss vom 2.10.2012, V ZB 2/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Die Zustimmung <strong>de</strong>s Verwalters wirkt <strong>de</strong>shalb fort, weil sie eine Entscheidung<br />

ersetzt, die – ohne die Übertragung <strong>de</strong>r Zustimmungsbefugnis<br />

auf <strong>de</strong>n Verwalter – von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Wohnungseigentümern (allen mit<br />

Ausnahme <strong>de</strong>s Veräußerers) durch Beschluss (Kompetenz fraglich!) zu<br />

treffen wäre. Dazu passt auch die Ansicht <strong>de</strong>s BGH (vom 13.5.2011, V<br />

ZR 166/10, ZMR 2011, 813), wonach nicht (mehr) <strong>de</strong>r<br />

Verwalter passivlegitimiert ist, wenn er per Beschluss<br />

angewiesen wur<strong>de</strong>, eine Zustimmung zu versagen.<br />

Dr. Olaf Riecke, Hamburg<br />

78 1 | 2013


WEG §§ 10 Abs. 6, 21, 43 Nr. 4<br />

Aufnahme eines Kredites zwecks<br />

Deckung <strong>de</strong>s Finanzbedarfs <strong>de</strong>r WEG<br />

1. Es liegt in <strong>de</strong>r Kompetenz <strong>de</strong>r Wohnungseigentümer, die Aufnahme<br />

eines Kredites zur Deckung <strong>de</strong>s Finanzbedarfs <strong>de</strong>r Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

zu beschließen.<br />

2. Dagegen fehlt es je<strong>de</strong>nfalls seit <strong>de</strong>r vom Gesetzgeber nachvollzogenen<br />

Anerkennung <strong>de</strong>r Rechtsfähigkeit <strong>de</strong>r Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

(§ 10 Abs. 6 Satz 1 WEG) an <strong>de</strong>r Kompetenz, <strong>de</strong>n<br />

Wohnungseigentümern eine gesamtschuldnerische Haftung durch<br />

Mehrheitsbeschluss aufzubür<strong>de</strong>n.<br />

3. Ein Wohnungseigentümer hat grundsätzlich keinen Anspruch<br />

darauf, dass die Ausführung eines bestandskräftigen Beschlusses unterbleibt;<br />

etwas an<strong>de</strong>rs gilt nur dann, wenn schwerwiegen<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong><br />

– etwa bei einer erheblichen Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r tatsächlichen Verhältnisse<br />

– die Durchführung <strong>de</strong>r bestandskräftig beschlossenen Maßnahme<br />

als treuwidrig (§ 242 BGB) erscheinen lassen.<br />

BGH, Urteil vom 28.9.2012, V ZR 251/11<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Nicht entschie<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> zwar die umstrittene Frage, ob und ggf. unter<br />

welchen Voraussetzungen die Aufnahme eines Kredites, bei <strong>de</strong>m es nicht<br />

nur um die Deckung eines kurzfristigen Finanzbedarfes in überschaubarer<br />

Höhe geht, <strong>de</strong>n Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Verwaltung<br />

entspricht. Bejaht hat <strong>de</strong>r BGH je<strong>de</strong>nfalls die Beschlusskompetenz <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaft, d. h. es sind insoweit Zitterbeschlüsse möglich. Das ist zu<br />

begrüßen, weil keine Bank vor Bestandskraft einen Kredit<br />

an <strong>de</strong>n Verband ausreichen wird, <strong>de</strong>r selbst i.d.R. über kein<br />

Grun<strong>de</strong>igentum verfügt, das als Sicherheit dienen könnte.<br />

Dr. Olaf Riecke, Hamburg<br />

WEG §§ 21, 23, 28<br />

Jahresabrechnung einer selbstständigen<br />

Untergemeinschaft<br />

Zulässig sind von § 21 Abs. 1 und Abs. 3, § 23 Abs. 1, § 28 Abs. 5<br />

WEG abweichen<strong>de</strong> Stimmrechtsregelungen für die Beschlüsse<br />

über Wirtschaftspläne und Jahresabschlüsse, nach <strong>de</strong>r allein die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Untergemeinschaft anstelle aller Wohnungseigentümer<br />

über die auf das jeweilige Haus entfallen<strong>de</strong>n Kostenpositionen<br />

zu entschei<strong>de</strong>n haben. Den Mitglie<strong>de</strong>rn einer Untergemeinschaft<br />

steht nicht die Kompetenz zu, auch über die Kostenpositionen zu<br />

entschei<strong>de</strong>n, die das Grundstück, mehrere Gebäu<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r gemeinschaftliche<br />

Anlagen betreffen. Insoweit kommt ein Anspruch auf<br />

Ergänzung <strong>de</strong>r unvollständigen Abrechnungen (vgl. OLG Schleswig,<br />

ZMR 2006, 665, 667) durch einen Beschluss aller Wohnungseigentümer<br />

in Betracht.<br />

BGH, Urteil vom 20.7.2012, V ZR 231/11<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

1. Auch bei Untergemeinschaften mit selbständiger Verwaltung sind<br />

Beschlussanfechtungsklagen immer gegen alle übrigen Wohnungseigentümer<br />

zu richten. In <strong>de</strong>r Instanz-Rechtsprechung jüngst noch vertretene<br />

abweichen<strong>de</strong> Ansichten (etwa LG München I ZMR 2011, 413; LG Hamburg<br />

ZMR 2012, 123) sind Makulatur.<br />

2. Bei einer nur unvollständigen Jahresabrechnung kommt ein Ergänzungsanspruch<br />

in Betracht. Hier kann die kostenintensive<br />

Totalanfechtung zur Beratungs- und Haftungsfalle<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dr. Olaf Riecke, Hamburg<br />

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1 | 2013<br />

79


LETZTE SEITE / IMPRESSUM<br />

= Frohe Weihnachten<br />

aus Hamburg<br />

Das DW-Team und die <strong>Haufe</strong>-Gruppe<br />

wünschen allen Lesern, Autoren und Partnern<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />

IMPRESSUM >>> DAS TEAM DER DW DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT<br />

Ulrike Silberberg (US)<br />

Chefredakteurin<br />

ulrike.silberberg@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-20<br />

Olaf Berger (OB)<br />

Redakteur<br />

olaf.berger@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-23<br />

Sarah Tekath (ST)<br />

Volontärin<br />

sarah.tekath@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-21<br />

Heike Tie<strong>de</strong>mann<br />

Anzeigenleiterin<br />

heike.tie<strong>de</strong>mann@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-39<br />

Wolfgang Boge<br />

Grafiker<br />

wolfgang.boge@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-33<br />

Nicole Behrendt<br />

Redaktionsassistentin<br />

nicole.behrendt@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-22<br />

HERAUSGEBER UND VERLAG<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Ein Unternehmen <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Gruppe<br />

Standort Hamburg, Tangstedter Landstraße 83, 22415 Hamburg<br />

Geschäftsführung: Isabel Blank, Markus Dränert, Jörg Frey,<br />

Birte Hackenjos, Jens Köhler, Matthias Mühe, Markus Reithwiesner,<br />

Joachim Rotzinger, Dr. Carsten Thies<br />

Beiratsvorsitzen<strong>de</strong>: Andrea <strong>Haufe</strong>, Kommanditgesellschaft,<br />

Sitz Freiburg, Registergericht Freiburg, HRA 4408<br />

Komplementäre: <strong>Haufe</strong>-Lexware Verwaltungs GmbH,<br />

Sitz und Registergericht Freiburg, HRB 5557; Martin Laqua,<br />

USt-IdNr. DE812398835<br />

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Tangstedter Landstraße 83, 22415 Hamburg,<br />

Telefax: 040520103-12, redaktion@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong>,<br />

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80 1 | 2013


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Prämienbestellnummer: 4727363


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Chancen nutzen:<br />

Das Management <strong>de</strong>r Passiva zählt zu<br />

<strong>de</strong>n strategischen Erfolgsfaktoren je<strong>de</strong>s<br />

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sowie nachhaltige Hausbankbeziehungen<br />

sind dabei von zentraler Be<strong>de</strong>utung.<br />

Wir haben die passen<strong>de</strong>n Dienstleistungs-<br />

und Kreditprodukte, zahlreiche<br />

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<strong>de</strong>m die Wohnungswirtschaft auch in<br />

Zukunft fest verankert ist.<br />

Interessiert? Ich bin für Sie da:<br />

Jens Zillmann<br />

Leiter Firmenkun<strong>de</strong>n Wohnungswirtschaft<br />

Telefon: 0391 589-1539<br />

jens.zillmann@nordlb.<strong>de</strong><br />

Keine Frage: Gute Adressen <strong>de</strong>r Branche bauen auf uns. Denn wenn es darum<br />

geht, die Chancen eines Wohnungsportfolios zu erkennen, sie optimal zu<br />

nutzen und Risiken zu vermei<strong>de</strong>n, sind wir seit über 20 Jahren <strong>de</strong>r kompetente,<br />

strategische Partner. Und das für Finanzierung, Geldanlage und<br />

Risikomanagement. Darüber hinaus beraten wir Sie fundiert zu Standortanalyse,<br />

Konzeptentwicklung und Stadtumbauprozessen. Wir kennen die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und Trends <strong>de</strong>r regionalen Wohnungsmärkte und Ihre speziellen<br />

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