GS Motorrad Magazin 02/2013 (Heft 5)
Spezialthema: Die neue F 800 GS Adventure und die GS Trophy 2013
Spezialthema: Die neue F 800 GS Adventure und die GS Trophy 2013
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FAHRTEST<br />
Das Smartbike<br />
AUTOR: FRIEDER FREINBERGER - FOTOS: Alex Krassovski<br />
Wer die Ausgabe 3/2012 (<strong>Heft</strong> 3) des <strong>GS</strong>:<strong>Motorrad</strong>-<strong>Magazin</strong>s gelesen hat,<br />
weiß über die Technik der neuen BMW R 1200 <strong>GS</strong> bis ins Detail Bescheid:<br />
Sowohl über den neuen, luft-/flüssigkeitsgekühlten Boxermotor wie über<br />
das (optionale) semiaktive Fahrwerkssystem Dynamic-ESA und sämtliche sonstigen<br />
technischen Schmankerl bis hin zum Voll-LED-Licht haben wir erschöpfend berichtet.<br />
Deshalb beschränken wir uns im Test auf das nunmehr Wesentliche: das<br />
Fahrerlebnis. Ist es so bedeutend, dass zufriedene Besitzer einer luft-/ölgekühlten<br />
1200er <strong>GS</strong> sich tatsächlich mit dem Gedanken an den Kauf eines neuen <strong>Motorrad</strong>s<br />
auseinandersetzen müssen?<br />
FAHRTEST<br />
BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />
Grundsätzlich müssen sie nicht. Denn<br />
das letzte <strong>GS</strong>-Baumuster, intern K25 genannt,<br />
hat auch in seinem letzten Produktionsjahr<br />
unterm Strich noch sämtliche<br />
Vergleichstests der renommierten <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />
siegreich beendet. Sie<br />
war – und ist – deshalb keinesfalls ein „altes“<br />
und deshalb ersetzungswürdiges<br />
<strong>Motorrad</strong>. Sie kann praktisch alles gut,<br />
manches sogar sehr gut und trägt die oftmals<br />
verwendete, mittlerweile aber doch<br />
etwas abgedroschene Bezeichnung „eierlegende<br />
Wollmilchsau“ deshalb nach<br />
wie vor zu Recht.<br />
schwungmassenerleichterte und auch<br />
deshalb drehfreudigere K50-Motor ein<br />
wenig im Hintertreffen. Abgesehen von<br />
diesen beiden, im Alltagsleben nicht gerade<br />
dramatisch relevanten Punkten,<br />
kann das K50-Triebwerk alles besser: Es<br />
dreht weitaus freier, ja geradezu frischfröhlich<br />
in die Höhe, hat ab dem mittleren<br />
Drehzahlbereich auch mehr Druck,<br />
vibriert deutlich weniger, verbraucht zumindest<br />
nicht mehr, hört sich gediegener<br />
an und ist damit der eindeutig angenehmere<br />
Motor.<br />
Zum Verbrauch noch eine vertiefende<br />
Die grundlegend neue BMW R 1200 <strong>GS</strong> brilliert nicht nur<br />
mit guten Prospektdaten und flotten Werbesprüchen,<br />
sondern mehr noch beim Fahren<br />
Test BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />
Aber – ja, es gibt ein Aber. Ein Sprichwort<br />
bringt es auf den Punkt: „Das Bessere<br />
ist des Guten Feind“. Es trifft im Falle<br />
der K50, so die interne Bezeichnung<br />
der aktuellen R 1200 <strong>GS</strong>, absolut zu. Warum?<br />
Nicht weil der Motor mit nunmehr<br />
125 PS um 15 PS mehr abgibt. Die Mehrleistung<br />
ist nicht praxisrelevant, weil man<br />
schon mit der K25 bei entsprechendem<br />
Fahrkönnen stets Herr im Ring sein konnte,<br />
wenn man wollte. Es ist vielmehr die<br />
Art, wie der Motor zu Werke geht. Ok, im<br />
alleruntersten Drehzahlbereich, so zwischen<br />
1.200 und 2.250 Umdrehungen<br />
etwa, setzt sich das K25-Triebwerk ein<br />
wenig druckvoller in Szene, beispielsweise<br />
beim Herausbeschleunigen im zweiten<br />
Gang aus sehr engen Serpentinen.<br />
Und auch beim Offroaden mit sehr wenig<br />
Gas geht der K25-Boxer noch souveräner<br />
zu Werke; hier liegt der deutlich<br />
Bemerkung: Wir haben auf fast schon<br />
brutaler Land- und Bergstraßen-Hetzfahrt<br />
auf extrem verkehrsarmen südfranzösischen<br />
Departementsstraßen während<br />
drei Tankfüllungen im Schnitt 5,8<br />
Liter/100 Kilometer verbraucht, während<br />
die Fahrzeuge von Wettbewerbern, ebenfalls<br />
im Fluchtmodus gefahren, bei 7,2<br />
bzw. fast acht Litern lagen. Ein Mix aus<br />
Autobahn (meist um 150-160 km/h) und<br />
sehr zügiger Landstraße endete für die<br />
<strong>GS</strong> mit ebenfalls 5,8 Litern, bei für die<br />
Schweiz typischer gasarmer Schleichfahrt<br />
benötigte sie lediglich 4,65 Liter/100<br />
km. Damit ist die K50 insgesamt – und<br />
zwar egal in welchem Fahrmodus – um<br />
mindestens einen guten Liter sparsamer<br />
als jedes andere <strong>Motorrad</strong> dieses Segments.<br />
Das „Problem“ des semiaktiven Fahrwerks,<br />
das als „Dynamic ESA“ ja zusätz-<br />
18 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN JULI <strong>2013</strong><br />
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